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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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292 Nr- Georg tzaag,<br />

Kantzows "5). Ihr zufolge wurde Vidante Mnkerviz „ein sehr<br />

fürnhemer mau" als Gesandter <strong>der</strong> westpommerschen Herzoge<br />

nach dem Tode des ostpommerschen Herzogs Mestwin an Herzog<br />

Przemislav von Posen geschickt. Inzwischen habe Barnim<br />

des Abwesenden Frau, eine „freyherin von Warborch", verführt.<br />

Als Vidante heimkam und dies erfuhr, „lies er sich nichts<br />

merken, bis das er einmal wüste, das <strong>der</strong> hertzog des orts<br />

in <strong>der</strong> Ukermündischen Heide auf <strong>der</strong> jagt war, da er zu ym<br />

reit, und wie ern allein betraff, erstach, da das Kreutz nhn<br />

ist, und floch mit Weib und kint davon. Die Brü<strong>der</strong> (Bogis-<br />

lav 4. und Otto 1.) ließen hertzog Barnim erlich begraben;<br />

aber wie ein jar umme war, haben die von Warborch so viele<br />

gehandelt, das jrem schwager Vidanten von Mukerwitz nicht<br />

allein die schult zugegeben und Wid<strong>der</strong> zu seinen güttern ge-<br />

stattet, son<strong>der</strong> hertzog Bugslaff solle gesagt haben: er achte<br />

beyde sachen gleich böse, das dem in solchem guten glawben<br />

das Weib geschendet und sein bru<strong>der</strong> davor erschlagen were;<br />

uud hat gesagt, dazu moste we<strong>der</strong> bru<strong>der</strong> o<strong>der</strong> fürst nichts<br />

helffen, das er solliche mishandlung belieben khö'nte. Und hat<br />

darumb zu gedechtnüß <strong>der</strong> geschicht dem bru<strong>der</strong> ein gemeuert<br />

Crentz an seiner tottesstelle laßen setzen." Die spätere Ent-<br />

wicklung dieser Sage bis herab auf ihre Gestalt in Meinholds<br />

Sidonie von Bork und bei Berghaus ^), <strong>der</strong> sie nach jener<br />

in Vogelsang aufbewahrten handschriftlichen Aufzeichnung be-<br />

richtet, berührt uns hier nicht.<br />

Betrachten wir nun die von Kantzow angeführten Daten<br />

auf ihre Möglichkeit o<strong>der</strong> Wirklichkeit hin.<br />

"5) Poinerania, herausgegeben von Kosegarten I. S. 279 und<br />

280. Doch lohnte sich wohl die Untersuchung, ob diese Sage über.<br />

Haupt in <strong>der</strong> Schwartzischen Abschrift dieser Kautzowischen Chronik«<br />

redaction, welche im Besitze <strong>der</strong> Greifswal<strong>der</strong> Universitätsbibliothek ist,<br />

steht o<strong>der</strong> nicht, da Kosegarten nach Böhmers Beobachtung auch im<br />

V. Buche Kantzows, in dem auch diese Sage zn finden, viel aus <strong>der</strong><br />

nachlantzowischen handschriftlichen Pomerania, obwohl „abgekürzt uud<br />

im Stil geän<strong>der</strong>t" aufgenommen hat. (Böhmer, Einl. zum Nie<strong>der</strong>d.<br />

Kantzow S. 139).<br />

"") Berghans II. 1. S. 1090 ff.

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