Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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290 - Dr. Georg Haag, Güter fielen heim und wurden Domanialgut. „Die zu dem Amte Torgclow gehörigen Oerter Dargitz, Iatzenick, Liepe, Stolzenburg, Torgelow, Schöneiiwalde. Sandkrug, Hammelstall und Rothcmühlc machten zur Zeit der schwedischen Regieruug die gräflich Bielken'schen Güter aus, welche aber, nachdem ihr Besitzer falsche Münzen schlagen lassen, confiscirt wurden"")". Coblcnz und Krugsdorf waren bereits 1579 durch Herzog Ernst Ludwig dem Valentin Eickstedt, Hauptmann von Nkermünde, verliehen worden"^), bei dessen Geschlechte sie noch heute sind. Welche Bestandtheile des Vogelsang'schen Complexes aber im vorigen Jahrhundert durch Tausch definitiv Eigenthum des Geschlechtes Euckevort wurden und welche dafür der Fiskus erhielt, habeu wir fchon früher aufgezählt"-). Das Wappen der Mukerviz ist uns nicht anders als auf den Wachssiegeln ihrer Urkunden mehrfach erhalten. Es zeigt ein stark bemähntes Löwenhaupt im Schilde, so das Siegel des Slawemer Mukeroiz vom Jahre 1380 (Staatsarchiv zu Stettin: Duo. Nr 143) mit der Umschrift: >l< 8. 8I^VNIN NNLKNKVII/^) dann die vier Siegel des Bernd, Bertram, Henning und Curt Mukerviz vom Jahre 1410 (Staatsarchiv zu Stettin: ?liv. Nr. 74). Die Urkunde des Bernd und Curt Mukerviz vom Jahre 1417 (Staatsarchiv zu Stettin: ?i7iv. Nr. 84) zeigt zwei Siegel, auf deren einem das Schildzeichen unkenntlich ist, der Helm aber einen Pfauenwedel trägt, das andere das Löwenhanpt im Schilde aufweist. Das Siegel des Bernd Mnkerviz vom Jahre 1459 (Staatsarchiv zu Stettin: Anclam Nr. 33), zum Theil zerbröckelt, zeigt nur noch Reste Mscr. V. 3. sol. 1. 1575) 8ÌU6 liaoi-odidug M5l.8(;u1ig." Staatsarchiv zu Stettin: l'U) Vrüggemaun, Beschreibung des Herzogthums Vor-und Hinter- pommern. 1. Theil. S. 43 ff. i") Urkunde bei C. A. L. Freiherr von Eickstedt, Familienbuch des dynastischen Geschlechts der von Eickstedt. Natibor 1860. S. 764 fs. Vgl. auch Verghaus 11. 1. S. ü'^) S. obeu Aumerlung 53.
Das Geschlecht der Mukerviz. 291 der Löwenmähne und auf dem Helme den Pfauenwedel. Das gleiche Schildzeichen, den bemähnten Löwenkopf, finden wir in den Wappen der pommerschcn Geschlechter Mörder, Kahlden, Bichow, Darguschen und Rostken "3). Ich bin jetzt mit der Darlegung der historisch nachweisbaren Wirklichkeit des Geschlechtes MukerviZ am Ende. Man mag die hier gegebenen Nachweise als einen Beitrag zur Fortsetzung jener Geschlechterforschung betrachten, welche Robert Klempin als Einleitung zu den „Matrikeln und Verzeichnissen der Pommerschen Ritterschaft" (Berlin 1863), gegeben hat, nur daß ich mich — hierin abweichend von Klempin — verpflichtet glaubte, die Belege aus den Urkunden beizufügen oder wenigstens das archivalische Rubrum der Urkunden kurz zu citiren, um so meine Angaben für jeden Forscher controllirbar zu machen, auch manchen Daten so erst den Charakter voller Zuverlässigkeit zu geben. Vidante Muterviz. Der Erste, der uns „die Sage" berichtet, Herzog Barnim 2. sei „durch einen gewissen Vidante Mokernitze wegen verübten Ehebruches auf der Jagd getödtet worden", ist Ioh. Bugenhagen "^). Weder der niederdeutsche noch der erste hochdeutsche Chronikentwurf Th. Kantzows hat eine Andeutung von dieser Sage. Um so ausführlicher aber findet sie sich in der von Kosegarten herausgegebenen Redaction der hochdeutschen Chronik '") Bei Bagmihl Pomm. Wappenbuch V. Tafel 59 ist in Folge eines fatalen Versehens das Wappen mit dem Löwenhaupte dem Geschlechte Schinburcn statt dem Geschlechte Rostken beigelegt, während hinwiederum unter dem Wappen der Schinburen seinem schreitenden Bären) dort der Name Rostken steht; s. Micrälius, Altes Pommerland S. 522 und 525. l'4) I5u^6Qdl^6u?0M6i'aiNÄ S. 130: llou in« 68t od aäulterium iu v^uHtiono imort'^cwm pllüMK 68t. Baltische Studien. XXXI. 4.
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Das Geschlecht <strong>der</strong> Mukerviz. 291<br />
<strong>der</strong> Löwenmähne und auf dem Helme den Pfauenwedel. Das<br />
gleiche Schildzeichen, den bemähnten Löwenkopf, finden wir in<br />
den Wappen <strong>der</strong> pommerschcn Geschlechter Mör<strong>der</strong>, Kahlden,<br />
Bichow, Darguschen und Rostken "3).<br />
Ich bin jetzt mit <strong>der</strong> Darlegung <strong>der</strong> historisch nachweisbaren<br />
Wirklichkeit des Geschlechtes MukerviZ am Ende. Man<br />
mag die hier gegebenen Nachweise als einen Beitrag zur<br />
Fortsetzung jener Geschlechterforschung betrachten, welche Robert<br />
Klempin als Einleitung zu den „Matrikeln und Verzeichnissen<br />
<strong>der</strong> Pommerschen Ritterschaft" (Berlin 1863), gegeben hat,<br />
nur daß ich mich — hierin abweichend von Klempin — verpflichtet<br />
glaubte, die Belege aus den Urkunden beizufügen o<strong>der</strong><br />
wenigstens das archivalische Rubrum <strong>der</strong> Urkunden kurz zu<br />
citiren, um so meine Angaben für jeden Forscher controllirbar<br />
zu machen, auch manchen Daten so erst den Charakter voller<br />
Zuverlässigkeit zu geben.<br />
Vidante Muterviz.<br />
Der Erste, <strong>der</strong> uns „die Sage" berichtet, Herzog Barnim 2.<br />
sei „durch einen gewissen Vidante Mokernitze wegen verübten<br />
Ehebruches auf <strong>der</strong> Jagd getödtet worden", ist Ioh. Bugenhagen<br />
"^). We<strong>der</strong> <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>deutsche noch <strong>der</strong> erste hochdeutsche<br />
Chronikentwurf Th. Kantzows hat eine Andeutung von dieser<br />
Sage. Um so ausführlicher aber findet sie sich in <strong>der</strong> von<br />
Kosegarten herausgegebenen Redaction <strong>der</strong> hochdeutschen Chronik<br />
'") Bei Bagmihl Pomm. Wappenbuch V. Tafel 59 ist in Folge<br />
eines fatalen Versehens das Wappen mit dem Löwenhaupte dem Geschlechte<br />
Schinburcn statt dem Geschlechte Rostken beigelegt, während<br />
hinwie<strong>der</strong>um unter dem Wappen <strong>der</strong> Schinburen seinem schreitenden<br />
Bären) dort <strong>der</strong> Name Rostken steht; s. Micrälius, Altes Pommerland<br />
S. 522 und 525.<br />
l'4) I5u^6Qdl^6u?0M6i'aiNÄ S. 130: llou in« 68t<br />
od aäulterium iu v^uHtiono imort'^cwm<br />
pllüMK 68t.<br />
<strong>Baltische</strong> <strong>Studien</strong>. XXXI. 4.