Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

276 Dr. Georg Haag,
Die Ortsangaben der letzten beiden Urkunden reden deutlich für
einen Aufenthaltsort dieser Mukerviz, der südlich vom Haffe liegt.
Den bedeutendsten Vertreter aber dieses Geschlechtes haben
wir in Bernd Mukerviz zu sehen, wohl des Bertram Sohn,
der 1442 uns neben seinen Brüdern Albrecht und Hinrik, von
denen in der Folge keine Rede mehr ist, zuerst begegnet. Er
bringt sein Geschlecht aus dem Kreise des amtsgesessenen zum
Range des schloßgesessenen Adels, um mit dem Worte „schloßgesessen"
eine Bezeichnung des 16. Jahrhunderts auf einen
Zustand anzuwenden, der schon im 15. alle Kennzeichen der
Schloßgesessenheit aufweist ^).
Im Jahre 1449 wird ihm von Herzog Joachim 1. von
Stettin bei dessen Reise nach Dänemark das Schloß Ukermünde
zu rechtem Schloßglauben (upp i-6okt6ii giotionLii) übergeben.
Bernd soll dieses Schlosses nicht entsetzt werden dürfen, ehe
ihm nicht Alles bezahlt ist, was er nach Ausweis feiner Rechenfchaft
zu fordern hat65)./Also nicht als Pfandbesitz (nicht
antichretisch), sondern „auf Rechenschaft" erhält er als Vogt
diesen Vogteibezirk. Noch 1451 erscheint Bernd in dieser
Stellung 66). Wenn er dann nach dem Tode Herzog Joachims
diese Vogtei wieder abgab und Herzog Wartislav 9. und
dessen Söhne 1454 das Schloß Alten-Torgelow mit der Vogtei
und den dazu gehörigen Gütern für 3000 rheinische Gulden
ihm verkauften 6^), fo wollen wir zwar nicht bestimmt annehmen,
daß man ihm, wie so häufig, bei seiner Rechenschaftslegung
64) Ueber die Entwickelung der Schloßgerechtigkeit und Schloßgesessenheit
ist besonders die grundlegende Arbeit von Riedel über den
Unterschied zwischen den beschlossenen und unbeschlossenen Geschlechtern
der Märkischen Ritterschaft, Mark. Forschungen I. S. 266-290 zu
berücksichtigen. Vgl. auch G. Kratz, die Pommerschen Schloßgesesseneu.
Berlin 1365. 54 S.
63) Staatsarchiv zu Stettin: Oi'iZ. Duo. Nr. 264. ä. d. äie
?6ti-i et l'arili (Juni 29).
66) Ebenda: ?iiv. Nr. 192.
6?) Staatsarchiv zu Stettin: Oi-iss. Duo. Nr. 281.
6s o1ä6l6 Ui'io^ uuäk ^VlH'tZ^is clo iullFliers 668 8u,1v6!i liLl'ii
816V68 80U6 van AoäßZ FU3.66I1 3.116 to 8t6till to
661' VV6uä6 6t0. — diguuä^ll 861'6