Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Dreiundvierzigster Jahresbericht. III. IV. 233
seiner Vaterstadt, das damals unter Meinekes Leitung stand,
vorgebildet (1821—26), studirte er in Berlin Geschichte und
Philologie. Nach abgelegter Reifeprüfung nahm er die Taufe
und nachdem er am 21. Januar 1831 durch seine Dissertation
. die philosophische Doctorwürde erworben, war er zuerst
in Berlin, dann (1833—65) in Danzig als Gymnasiallehrer,
zuletzt mit dem Prädicat Professor, thätig, seit 1850 auch als
Archivar der Stadt Danzig, und erwarb sich in beiden Aemtern
die allseitigste Anerkennung. Eine Frucht der Schulthätigkeit
waren seine viel gebrauchten Geschichtstabellen zum Auswendiglernen
(1. Auflage Danzig 1855, 7. Auflage 1873); daneben
gewann er'noch Zeit zu umfangreichen geschichtlichen Arbeiten,
die hauptsächlich seiner Vaterstadt und Heimathsprovinz gewidmet
waren. So erschienen nacheinander: Die Geschichte
des akademischen Gymnasiums zu Danzig (1837), die Oberpfarrkirche
zu St. Marien in Danzig (2 Theile 1842 und 1845),
Caspar Weinreichs Danziger Chronik (in Gemeinschaft mit F.
A. Voßberg herausgegeben, Berlin 1853), Danzigs Handelsund
Gewerbsgeschichte unter der Herrschaft des deutschen Ordens
(unter den Preisschriften der Iablonowskischen Gesellschaft,
Leipzig 1858). Dann besorgte er mit seinen Freunden Toppen
und Strehlke die Herausgabe des 8oi-ix>toi-68 i-Oi-nm. ?ru8-
LÌc^rimi (5 Bände, Leipzig 1661/74), und half ein Werk
schaffen, um das Alt-Preußen von manchen Provinzen beneidet
wird; ebenso betheiligte er sich an der Veröffentlichung der
Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte des großen Kurfürsten,
in welcher Sammlung er von den politischen Verhandlungen den
Theil VI bearbeitete (Berlin 1879). Um unsere Gesellschaft hatte
der Verstorbene schon früh sich verdient gemacht durch werthvolle
Beiträge und Bemerkungen zu dem von Hasselbach
und Kosegarten herausgegebenen (D06.6X äi^ioin^tioiiä) noch
reger wurden diese Beziehungen, als er wegen der ausgezeichneten
Erfolge seiner Lehrthätigkeit am Gymnasium und der
Tüchtigkeit und Methode der Forschung in seinen Schriften
1865 als ordentlicher Professor und Bibliothekar an die Uni-