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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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228 I. L. Löffler,<br />

werte gleichfalls so vielfache Uebereinstimmung mit den Kirchen<br />

auf Rügen aufznweifen haben und die St. Marienkirche in<br />

Bergen den sprechenden Beweis dafür liefert, daß dänischer<br />

Einfluß sich auf Rügen geltend gemacht hat, so ließ sich annehmen,<br />

daß die ältesten Backsteinkirchen auf Laaland hinsichtlich<br />

ihrer wichtigsten Einzelformen als Vorbil<strong>der</strong> für Altenkirchen<br />

und Schaprode gedient haben, ja ein Forscher, <strong>der</strong> sich ganz<br />

beson<strong>der</strong>s mit Rügens kirchlichen Denkmälern beschäftigt hat,<br />

vermeint fogar diefe Vermuthung zur feststehenden Gewißheit<br />

erheben zu können, indem er sagt:<br />

„Auf <strong>der</strong> eigentlichen Insel, dem „umflatenen" Lande<br />

Rügen möchte ich mit völliger Bestimmtheit außer <strong>der</strong> Berger<br />

Kirche nur noch die Altarhäuser <strong>der</strong> Kirchen von Schaprode<br />

und Altenkirchen dänischen Baumeistern zuschreiben".") Doch<br />

verhält es sich kaum so. Wenden wir unsere Blicke nach<br />

Norddeutschland, namentlich nach Brandenburg und Mecklenburg,<br />

so begegnen wir dort den vorerwähnten Einzelformen bei<br />

Bauten, welche nachweislich älter als die dänischen sind. So<br />

finden wir den doppelten Rundbogenfries in <strong>der</strong> Klosterkirche<br />

zu Ierichow (1147 bis 1152), wo er die Hochkirche, die<br />

Kreuzflügel, den hohen Chor nnd die Apsiden schmückt; und<br />

von den Friesen mit den übereckgestellten Quadraten haben<br />

wir Beispiele in mehreren <strong>der</strong> rein romanischen Bauwerke<br />

Meklenburgs. ^) Hiernach möchten wir denn annehmen, entwe<strong>der</strong>,<br />

daß diese Formen aus Deutschland nach Dänemark gekommen<br />

und darauf wie<strong>der</strong> gen Süden nach Rügen gewan<strong>der</strong>t<br />

sind, o<strong>der</strong>, was uns ungleich wahrscheinlicher vorkommt und<br />

dem die Kirchen auf Laaland nicht wi<strong>der</strong>sprechen, daß sie von<br />

Brandenburg und Mecklenburg über Rügen nach Dänemarks<br />

südlichster Insel gekommen sind, in beiden Fällen also auf<br />

fremdem Einfluß beruhen; denn eine <strong>der</strong>artige Vermuthung<br />

wie die, daß die Details, um welche es sich handelt, über ein<br />

ll) Carl von Rosen, Beiträge zur Rügisch.Pommerschen Kunstgeschichte,<br />

1. Heft S. 28.<br />

'-) Ferdinand von Quast, Zur Charakteristik des älteren Ziegel«<br />

baneS in <strong>der</strong> Mark Brandenburg. S. 25.

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