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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Die Kirchen zu Altenkirchen und Schaprode auf Rügen. 213<br />

andeuten, in <strong>der</strong> Hauptsache sich noch bis auf unsere Tage<br />

erhalten hat. Diese Kirche wnrde zuerst in rein romanischem<br />

Stile als drcischisfige Basilika mit Chor begonnen, an<br />

welchen sich an <strong>der</strong> Ostseite eine halbrunde Apsis anschloß,<br />

und ist als Baumaterial für die Hauptmasse des Mauerwerks<br />

<strong>der</strong> große rothe Ziegelstein dazu verwendet.<br />

Dein Anscheine nach ward dieses Material auf Rügen<br />

zuerst bei <strong>der</strong> von Iaromar am Schlüsse des zwölften Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

gegründeten Klosterkirche zu Bergen, die 1193 geweiht<br />

wurde, gebraucht, und alles spricht dafür, daß die Steine zu<br />

diesem Bau aus dänischen Ziegelstätten übergeführt wurden.<br />

Solcher Materialientransport mußte indeß doch mit mancherlei<br />

Unbequemlichkeiten verknüpft sein, beson<strong>der</strong>s wenn <strong>der</strong> ausgewählte<br />

Bauplatz in großer Entfernung von <strong>der</strong> Küste lag, und<br />

es ist deshalb anzunehmen, daß man, wo man mehrere Kirchen<br />

mit dem schönen rothen Stein aufzuführen wünschte, den Verbrauch<br />

theilweise dadurch zu begrenzen suchte, daß man dasjenige<br />

natürliche Baumaterial benutzte, welches <strong>der</strong> Ort selbst<br />

darbot. Die Kirche, um welche es sich hier handelt, und<br />

<strong>der</strong>en Ziegel, sowohl nach Größe und Form, als nach <strong>der</strong><br />

eigenthümlich schrägen Falzung, welche ihre Oberfläche bedeckt,<br />

aufs Genaueste mit den dänischen übereinstimmen, unterstützt<br />

diese Annahme vollkommen; denn ihr ganzer Unterbau ist in<br />

einer Höhe von drittehalb Ellen mit zertheilten Feldsteinen aufgeführt,<br />

einem Material, welches man kaum in solchem Umfange<br />

angewendet haben würde, wenn das Verfahren <strong>der</strong> Herstellung<br />

von Ziegeln auf <strong>der</strong> Insel bekannt o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Herbeischaffung<br />

min<strong>der</strong> beschwerlich gewesen wäre.<br />

Während sich bei <strong>der</strong> Marienkirche zu Bergen nur uoch<br />

schwache Spuren, welche von <strong>der</strong> architektonischen Ausschmückung<br />

<strong>der</strong> Hauptapsis übrig geblieben sind, auffinden lassen und die<br />

Apsis des Kreuzflügels vollständig zerstört ist, steht in Altenkirchen<br />

die Chorrundung in alter Wesentlichkeit erhalten, was<br />

somit ein hohes Interesse hat, indem <strong>der</strong>jenige Theil des<br />

Kirchengebäudes, in welchen: <strong>der</strong> Hauptaltar seinen Platz hatte,<br />

immer anfs reichste geschmückt ward und demnach diejenige

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