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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Zur Geschichte <strong>der</strong> Apotheke in Barth. 19?<br />

schon am 16. Dezember 1608 mit <strong>der</strong> Behauptung auf, daß<br />

über die ihm ertheilten hohen Briefe und Siegel nicht gehalten<br />

werde und bat, daß er inson<strong>der</strong>heit bei dem Aquavit und den<br />

Gewürzen möchte geschützt werden. Der Rath aber hielt ihm<br />

entgegen, daß er die Gewürze nicht nach <strong>der</strong> Wolgastischen<br />

Taxe verkauft, ja mehrfach gar keine Waaren gehabt, daß er<br />

Branntweine als Aquavit verkauft, daß er oft unter <strong>der</strong> Predigt<br />

Gäste gehabt, daß er mehrmals zu Holz gefahren sei, (d. h.<br />

aus <strong>der</strong> Stadtforst ohne Erlaubniß Holz sich angeeignet habe,)<br />

und erbot sich, die Apotheke sofort zurückzunehmen. Zitzow<br />

konnte diese Beschuldigungen nicht überall entkräften und erklärte,<br />

er wolle sich mit seiner Frau bereden. Das Resultat<br />

dieser ehelichen Conferenz war, daß Zitzow von seinen Beschwerden<br />

Abstand nahm und die Apotheke behielt, bis er im<br />

Jahre 1617 verstarb.<br />

Die aus seinem Nachlasse wie<strong>der</strong>erworbene Apotheke übertrug<br />

<strong>der</strong> Rath durch Kaufvertrag vom 15. Ottober 1617<br />

wie<strong>der</strong> käuflich dem Apothekergesellen Nicolaus Wändesleben<br />

für 500 Mark. Eine Stelle des Vertrags lautet:<br />

„Demnach man auch zu restaurirung <strong>der</strong> Apotheken keine gelegene<br />

Wohnung bokommen können, Alß hatt er mitt einem<br />

Erbarn Rhats gehandelt, daß daß Losament vnter dem Rhathause,<br />

drin vormahlß die Apoteke gewesen zusamftt deme vorn<br />

langen Dohre zwischen den Zingeln bolegenen garten ?c. vmb<br />

zwantzig gülden jehrlicher Heuer, boneben zweien Stubichen<br />

Claret aufs die feurfahren zu geben darzu eingereumet<br />

worden" ?c.<br />

Hiernach wurde nun die Apotheke wie<strong>der</strong> in das Rathhaus<br />

verlegt. Aus dem einen Stübchen Claret, welches nur auf<br />

beson<strong>der</strong>es Verlangen des Raths geliefert zu werden brauchte,<br />

waren zwei Stübchen geworden, die jährlich zur Feuerfahrt<br />

(Revision sämmtlicher Gebäude <strong>der</strong> Stadt in feuerpolizeilicher<br />

Beziehung) geliefert werden mußten.<br />

Nach dem Tode des Wandesleben empfahl am 16. April<br />

1621 Herzog Philipp Julius dem Rathe, den Apotheker<br />

Andreas Müller, <strong>der</strong> nach dem Tode des Wandesleben und

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