Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Zur Geschichte der Apotheke in Barth.
Von E. Müller, Bürgermeister in Barth.
Durch die im Rathsarchive zu Barth vorhandenen Aufzeichnungen
sind wir in den Stand gesetzt, die in den Baltischen
Studien, Jahrgang 30, Seite 246 ff., mitgetheilte Geschichte
der Apotheke in Barth in einigen Beziehungen zu
ergänzen.
Der Vertrag/), durch welchen der Kanzler Dr. Macht
die Apotheke an Bürgermeister und Rath zu Barth verkaufte,
datirt „ahm auende Michaeliß 1575", lautet in seiner bemerkenswerthesten
Stelle wörtlich:
„Dewile ick Doctor Macht vor dren Iharen alhie eine
Apoteke tho nutze vnd beste der Statt ahngerichtet, vnde miner
gelegenheit nha itz von hir wesentlick vorrucke, hebbe ick dem
Rhade vnd Gemeine tho Bartt desulue Apoteke, so alse de nu
iß vnd bi der inuentirung vor weinich dagen befunden, mitt
allen C0mp08iti8 vnd 8im^1ioidii3 datt gantze 00rM8 vnd
Watt dartho behoret mitt dem Brandewinßgerede, tho einem
entlicken doden kope ihn crafft disses Breues hiemede wetentlick
verkofft vor Souendehalffhundert gülden guder Landesweringe,
den gülden tho ver vnd twintich schillingen Lubisch
gerekent, teuere vnd auergebe hie mede gemeltem Rhade de
specificate Apoteke vnde sette se ihn de vollenkamene i)088688iou
dersuluen vor mi vnd mine Eruen, schall gemeltem Rhade vnd
ehren Nhakomlingen disses kopcs vor mennichlich ene gewere
sin; deuile ock der durchluchtiger hochgeborner Fürst vnd Herr,
') Pergamcntnrkunde, 61 ein breit und 26,5 om hoch, mit angehängten
Wachssiegeln der Stadt Barth und des Kanzlers Macht.