Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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188 Die colberger ^losterordnung. Nu fronwet juw leven Christen Woll hir vor Godt will sin gerecht Vann Abrahani geschreven iß Wen nn de Psalmen gesnngen, schal men ein Stllgt des hilligen Catechismi von einer cntzlen Persone, als die jüngsten nach einander folgenu und int Closter get'amen sindt, vorteilen lathenn, init der Nthlegging Lntheri uth dem kleinen Catechißmo des Morgens sowoll als des Avcndes. 1. Die teien Gebade Gades mit der Nthleging uth dein kleinen Catechißmo. 2. Die dre Artikcll des Oclovcns des anderen Dages. 3. Dat Vaderunse. 4. Die hillge Dope. 5. Dat Avendtmhall. 6. De Schlotell des Hemmelrikes, dit schal ehn uth der Kergkenordcninge afgeschreven werdenn und ehncn nledegedcilett. 7. Die Hußtafell. 8. Die Morgen und Avendtsegen uundt die Niechtt. Darna anstadt des liiiuni von Trinitatis bet up deu Adveut alle dre Verse: Godt die Vaderr. Die Advent over: Nu kum der Heiden Heilandt. Den Wienachten bet Liechtmißenn: Christum wie schoten laven schonn. Darnach beth Ostern: Christe de du bist Dach und Licht, edder: Christ de du bist de helle Dach. Den Ostern over und darna: Der Hilligen Levendt. Up Hemmelfart: Diet Fest unnd Frewet. Denn Pingsten aver: Kum hilliger Geist Here Godt; Darna des Morgens dath Te deum laudamns, ilp dudisch; O Godt wi laven di, edder: Here Godt wi laven dy; edder: Gelavet si der Herr de Godt Israel!. Folget die Morgensegen uth dem Nedebocke Havermanni") ") Ioh. Havermanu ^Aveuarius) geb. 1516 zu Eger, Professor in Wittenberg, gest. 5. Dez. 1590 in Zeiz. Das Betbüchlein erschien
von Di'. v. Bülow. 189 mit dren folgenden Geöedenn, nnd wert also de Morgengesang beschlatenn mit den beiden Versen: Sy Loff und Eher mit hogen Preis. Sie können ok biswilen de dudesche Litanie lesenn edder sangsweise biswilen singenn. Des Avendes de Klocke vier des Somers, des Winters de Klocke drei nha Middage geliker Gestaldt scholen sie wie angeteget den Aoentsegen anfangen mit dem Gesänge: Nu bidde wi den hilligen Geist, darna dre Psalmen wie gesecht nha der Tidt. Dat Stuck des hilligen Cathechißmi mit der Uthleginge, welckes vor Middage gehandelt iß. Darnach de liiinnog von der Tidt wie gesecht is. Folgen Havcrmanni Aventsegen mit dren Gebeden. Letzlich dat dudesche Magnificat, und wart die Vesper beschlaten mit Simeonis Schlapgesange: Herr nu lestu dinen Diener mit Frede; Mit Frede und Frowde. Nndt idt geschiet avermall die Beschlut der Vesper mit den Verßen: Sy Loff und Ehr mit hogen Pris, wen der Pastor oder Koster thovorne eine dudesche Eollecte gelesen hefft: Giff unsen Forsten und aller Overicheit Frede und gudt Regiment, dat wi under ehnen ein christlich ehrbar rawsam Levent führen mögen in aller Godtsalichcit und Warheit. Amenn. ^)Wyle wy ock denn Jüngsten die geborlige Provene uth Gnaden tho rechter Tidt folgen und reken lathenn, deshalven gemeint sinn, diße unnsere Ordeninge stif und ernstlich holden tho lathende, so vermahnen wy hirmit, woferne eine edder ander Klosterpersone in einem edder mehr Punetenn dieße unnsere Ordeninge brockfellig und ungehorsam befunden wurde, so schall die Priorisßa solgkes unserm Superintendenten, Proweste unnd Klosterprediger autegenn, derrhalvenn jeder Quartall in derr Visitation hiervon Bericht thucu und solgkes nicht verschweigen. zuerst 1567 in Wittenberg unter dem Titel: „Christliche Gebete für allerlei Noth uud Stände" 2c. und hat seitdem zahllose Auftagen bis in unser Jahrhundert erlebt. 45) Von hier an wieder bei Wachs.
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188 Die colberger ^losterordnung.<br />
Nu fronwet juw leven Christen<br />
Woll hir vor Godt will sin gerecht<br />
Vann Abrahani geschreven iß<br />
Wen nn de Psalmen gesnngen, schal men ein Stllgt des<br />
hilligen Catechismi von einer cntzlen Persone, als die jüngsten<br />
nach einan<strong>der</strong> folgenu und int Closter get'amen sindt, vorteilen<br />
lathenn, init <strong>der</strong> Nthlegging Lntheri uth dem kleinen Catechißmo<br />
des Morgens sowoll als des Avcndes.<br />
1. Die teien Gebade Gades mit <strong>der</strong> Nthleging uth dein<br />
kleinen Catechißmo.<br />
2. Die dre Artikcll des Oclovcns des an<strong>der</strong>en Dages.<br />
3. Dat Va<strong>der</strong>unse.<br />
4. Die hillge Dope.<br />
5. Dat Avendtmhall.<br />
6. De Schlotell des Hemmelrikes, dit schal ehn uth <strong>der</strong><br />
Kergkenordcninge afgeschreven werdenn und ehncn nledegedcilett.<br />
7. Die Hußtafell.<br />
8. Die Morgen und Avendtsegen uundt die Niechtt.<br />
Darna anstadt des liiiuni von Trinitatis bet up deu<br />
Adveut alle dre Verse: Godt die Va<strong>der</strong>r.<br />
Die Advent over: Nu kum <strong>der</strong> Heiden Heilandt.<br />
Den Wienachten bet Liechtmißenn: Christum wie schoten<br />
laven schonn.<br />
Darnach beth Ostern: Christe de du bist Dach und Licht,<br />
ed<strong>der</strong>: Christ de du bist de helle Dach.<br />
Den Ostern over und darna: Der Hilligen Levendt.<br />
Up Hemmelfart: Diet Fest unnd Frewet.<br />
Denn Pingsten aver: Kum hilliger Geist Here Godt;<br />
Darna des Morgens dath Te deum laudamns, ilp dudisch;<br />
O Godt wi laven di, ed<strong>der</strong>: Here Godt wi laven dy; ed<strong>der</strong>:<br />
Gelavet si <strong>der</strong> Herr de Godt Israel!.<br />
Folget die Morgensegen uth dem Nedebocke Havermanni")<br />
") Ioh. Havermanu ^Aveuarius) geb. 1516 zu Eger, Professor<br />
in Wittenberg, gest. 5. Dez. 1590 in Zeiz. Das Betbüchlein erschien