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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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von Dr. Vlümcke. 133<br />

und Privilegien in Aussicht gestellt, sie sind mit dem Plane<br />

zwar nicht einverstanden, wollen aber „vmb fruchte willen, so<br />

en van beiden syden thostund", nicht ja o<strong>der</strong> nein sagen und<br />

gehen mit dem Versprechen fort, dem Markgrafen nicht hin<strong>der</strong>lich<br />

fein zu Wolleu. Kanzow nennt es „ein wahrhaftig<br />

gerüchte", daß die Linde, unter <strong>der</strong> jene gehandelt, in kurzem<br />

verdorrte. Diefer Bericht reiht das Windes che Komplott zeitlich<br />

und auch innerlich unmittelbar an den Tod Ottos, geht also<br />

über die zahlreichen Tage, auf denen eine friedliche Lösung<br />

angestrebt wurde, mithin über einen Zeitraum von fast vier<br />

Jahren ohne eine Silbe hinweg.<br />

Diese Lücke ergänzt die hochdeutsche Chronik, indem erzählt<br />

wird, wie beide Partheien von Städten und Adel die Huldigung<br />

heischen, die Räthe bei<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>holt verhandeln und die<br />

Herzöge <strong>der</strong>weil von den Stettinischen uud an<strong>der</strong>en Städten<br />

den Eid erlangen, desgleichen vom Adel. „Glinden liehen sie<br />

noch in friede, damit sie, weil er großen anhang hatte, kein<br />

rumor in <strong>der</strong> ersten machten." Es bedarf zur Würdigung<br />

dieses Satzes nur <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>holung des oben Gesagten, daß<br />

sie ihn auch 1468 und 1471 uud überhaupt immer in Ruhe<br />

ließen. Nach einigen Abschweifungen wird sodann des Markgrafen<br />

Ultimatum angeführt, auf die Weigerung <strong>der</strong> Herzöge<br />

verhandelt <strong>der</strong> Markgraf heimlich mit Glinde. Es folgt nun<br />

die Erzählung von <strong>der</strong> Verhandlung zu Schillersdorf. Hier<br />

sind die Gartzer bereits zu Verräthern geworden, <strong>der</strong> Anschlag<br />

wird ferner auch auf Vierraden ausgedehnt, das die Stettiner<br />

auf Schloßglauben inne haben, sie wollen ihren Amtleuten befehlen,<br />

daß sie sich nicht hart wehren sollten. Dem Markgrafen<br />

wird außerdem eingefchärft, er solle, wenn er auf Stettin<br />

ziehe, mit nicht mehr als 300 Pferden und zwei Fähnlein<br />

Knechten kommen. Bei dem bedungenen Lohne fallen hier für<br />

Stettin die umliegenden Dörfer <strong>der</strong> drei Städte, für Gartz<br />

die Privilegien fort. Die Geschichte von <strong>der</strong> Linde giebt<br />

Kanzow unter dem Vorbehalte „man sagt."<br />

Der hochdeutschen Chronik reiht sich die Darstellung <strong>der</strong><br />

Pomerania an, jedoch wie<strong>der</strong>um nicht ohne einige für das

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