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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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132 Die Familie Glinde,<br />

<strong>der</strong> märkischen und pommerschen Parthei ausgebrochen sei,<br />

weil aber die Mehrzahl und <strong>der</strong> gemeine Mann es mit den<br />

Herzögen gehalten, so hätten sie an die Herzöge Helm und<br />

Schild geschickt.<br />

Auch in Betreff des Verrätherischen Anschlages Glindes<br />

faßt sich die nie<strong>der</strong>deutsche Chronik am kürzesten. Glinde beruhigt<br />

sich nicht bei diesem Ausgange, son<strong>der</strong>n wirbt dem Markgrafen<br />

Anhänger und versprach „grote dingk van des Markgrafen<br />

wegen." Die hochdeutsche Chronik macht daraus „große<br />

geschencke und begnadigung von des Markgrafen wegen, hielt<br />

auch die von Stettin auf, das sie so balde Herzog Erichen<br />

und Herzog Wartislafe nicht huldigen wolten." Diese Weigerung<br />

<strong>der</strong> Stadt ist wohl beglaubigt, nur daß wir eben von<br />

Glindes Thätigkeit an<strong>der</strong>weitig nicht unterrichtet werden. Die<br />

Pomerania wie<strong>der</strong> giebt die Worte <strong>der</strong> hochdeutschen Chronik,<br />

mil<strong>der</strong>t sie aber durch den Zusatz „so sagt man", was allerdings<br />

ihren Verfasser später nicht im mindesten hin<strong>der</strong>t, von<br />

Glindes Verrath als einer feststehenden Thatsache zu reden. ^)<br />

Nach <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>deutschen Chronik meldet Glinde dem Markgrafen<br />

den Tod Ottos und den erfolgten o<strong>der</strong> drohenden Anschluß<br />

<strong>der</strong> Mehrheit des Volkes an die Herzöge, so daß er<br />

Gefahr laufe, wenig vom Lande zu erhalten; daran schließt<br />

sich die Einladung, persönlich zu kommen o<strong>der</strong> Vertraute zu<br />

senden zu einer Zusammenkunft zu Schillersdorf, die auch<br />

Glinde zu beschicken verspricht. Dort erscheinen auf Einladung<br />

<strong>der</strong> Stettiner auch Bürger von Gartz. In dieser nächtlichen<br />

Besprechung wird ausgemacht, <strong>der</strong> Markgraf folle vor Gartz<br />

ziehen, wo man sich um <strong>der</strong> herzoglich gesinnten Bürger willen<br />

zum Schein etwas wehren, dann aber mit ihm handeln und<br />

ihn einlassen werde. Darauf sollte Glinde und sein Anhang<br />

in einer bestimmten Nacht die Thore zu Stettin öffnen und<br />

den Markgrafen einlassen. Als Lohn bedingen sich die Stettiner<br />

die Städte Damm, Golnow und Greifenhagen nebst den umliegenden<br />

Dörfern aus, den Gartzern werden etliche Dörfer<br />

") II, 135.

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