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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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130 Die Familie Glinde,<br />

schencke vnd grote thosage" erkauft. ^^) Bald darauf stirbt<br />

Otto, und bei seinem Begräbniß wirft „ein Burgermeister tho<br />

Stettin, de hete Minden, de was ein Marcker", Helm und<br />

Schild in die herzogliche Gruft mit den Worten: „dar licht<br />

vnse herschop." Als <strong>der</strong> Adel das sieht, trat ein Eickstedt<br />

„wo men secht herfohr", holt Helm und Schild aus <strong>der</strong> Gruft<br />

und sagt: „Glinde loge dat alse ein Erloß bosewicht, id weren<br />

noch hertoge tho Stettin vnd Pomern, dat weren ere naturliste<br />

gebaren Hern, de wolden se nicht vthschlan." Sie schicken Helm<br />

und Schild mit Erbietung ihres Gehorsams an Erich und<br />

Wartislav.<br />

Die hochdeutsche Chronik nennt bereits bestimmt Glinde<br />

und etliche an<strong>der</strong>e, mit denen <strong>der</strong> Markgraf fchon bei Lebzeiten<br />

Ottos „verstentnus gemacht" hatte, und die Pomerania malt<br />

dies noch weiter aus „obs zu falle kheme, das er ansi ihrer<br />

halten folte vnd die Stettinschen bürger zu sich ziehen." Beide<br />

setzen zu Glindes oben angeführtem Ausruf, als er Helm und<br />

Schild in die Gruft wirft, hinzu „vnd wolte also das Land<br />

auf den Markgrafen führen."<br />

Dieser Zusatz ist bezeichnend für die Auffassung Kanzows.<br />

Mit wenigen Worten wird dadurch Glinde aus einem Verfechter<br />

ständischer Freiheit zum brandenburgischen Partheigänger<br />

gestempelt; denn sein Wort: „dar licht vnse herschop" verdient<br />

wahrlich nicht die harte Anschuldigung, er sei ein „erloser Bösewicht",<br />

son<strong>der</strong>n ist vollkommen im Einklang mit <strong>der</strong> von<br />

Stettin beobachteten Haltung, die keineswegs brandenburgisch<br />

genannt werden darf.<br />

In <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>deutschen Chronik heißt es noch sehr vorsichtig,<br />

„ein Eickstette" sei hervorgetreten „wo men secht", in<br />

<strong>der</strong> hochdeutschen Chronik fehlt diefer Vorbehalt bereits, und<br />

die „Pomerania" weiß sogar seinen Vornamen Lorenz zu<br />

Die Cronica S. 99 sagt vorsichtig: couLiliki-ii 6uoum<br />

ut

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