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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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von Dr. Vlümcke. 129<br />

er nicht hierfür gehabt haben; diese würden Friedeborn, zn<br />

dessen Zeiten <strong>der</strong> Urknndenschatz <strong>der</strong> Stadt noch vorhanden war,<br />

nicht entgangen sein. Er berichtet also nach mündlicher Ueberlieferung,<br />

und es mag darauf hingewiesen werden, wie schwer<br />

es sein mußte, etwa 70 Jahre uach den Ereignissen selber<br />

ans so trüber Quelle eine klare und sichere Anschauung zu<br />

gewinnen. Liegt darin eine Entschuldigung sür Kanzow, so<br />

ist es doch auch wie<strong>der</strong> eine Mahnung zur Vorsicht bei <strong>der</strong><br />

Benutzung seines Berichtes.<br />

Von den Schriften, welche Kanzow verfaßte o<strong>der</strong> welche<br />

unter seinem Namen gehen, kommen in Betracht: 1) Thomas<br />

Kanzows Chronik von Pommern in nie<strong>der</strong>deutscher Mundart,<br />

herausgegeben von Böhmer 1835. 2) Th. Kanzows Chronik<br />

von Pommern in hochdeutscher Sprache, herausgegeben von<br />

v. Medem. 3) Pomerania ?c. in vierzehn Büchern, beschrieben<br />

durch Thomas Kanzow, herausgegeben von Kosegarten 1817.<br />

Von diesen hat Böhmer die nie<strong>der</strong>deutsche Chronik als<br />

die älteste Arbeit Kanzows nachgewiesen, ^) während er in<br />

<strong>der</strong> von Kosegarten edirten Pomerauia große Stücke als Zusätze<br />

von Klemptzen ausscheidet.<br />

Eine Vergleichung <strong>der</strong> drei Berichte crgiebt nun das Resultat,<br />

daß auch während <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Abfassung dieser Chroniken<br />

die Geschichte von Glinde noch keineswegs im Einzelnen<br />

sixirt, son<strong>der</strong>n in einer Fortbilduug begriffen war, mit <strong>der</strong><br />

deutlich erkennbaren Tendenz, Glindes Bild immer schwärzer<br />

zu malen und, was damit bei Kanzow sich berührt, das Verhalten<br />

Stettins als ein den Herzogen feindseliges hinzustellen.<br />

Nach <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>deutschen Chronik hat Markgraf Friedrich<br />

den jungen Otto erzogen und nach erlangter Volljährigkeit den<br />

pommerschen Ständen als Herzog zugeführt, sich selbst vom<br />

Kaiser aber Pommern-Stettin sür den Fall des kin<strong>der</strong>losen<br />

Todes Ottos als Gnadenlehn zusagen lassen, auch versucht<br />

den Adel und Clerus an sich zu ziehen und „etlike dorch ge-<br />

Einl. S. 4i> s.<br />

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