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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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128 Die Familie Glinde,<br />

Eine Vergleichung vorstehen<strong>der</strong> bei<strong>der</strong> Berichte wird auf<br />

das Deutlichste ergeben, daß beide oft wörtlich, fachlich fast<br />

ohne Ausnahme übereinstimmen. Wo Bugenhagen vom Chronicon<br />

abweicht, geschieht es, um das barbarische Lateinisch<br />

desselben etwas zu verbessern o<strong>der</strong> um geographische Berichtigungen<br />

zu geben, z. B. bei Treptow den Zusatz: autihuam;<br />

bei Uckermünde die Weglassung des 8up6l Oäsram situm;<br />

o<strong>der</strong> um endlich in <strong>der</strong> weiteren Ausmalung des im Ehron.<br />

kurz Angedeuteten eine gewisse Selbständigkeit zu documentiren,<br />

z. B. bei Erwähnung des Augustinermönches in Uckermünde,<br />

<strong>der</strong> Raubzüge <strong>der</strong> Herzöge in die Mark. Genauer ist er nur<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> vor dem Polenkönige zu Petrikau geführten<br />

Verhandlung und des Einfalles in das Bisthum Eamin, ^)<br />

über den er leicht als ehemaliger pommerscher Klostergeistlicher<br />

Nachrichten haben konnte. Somit stellt sich als Ergebniß<br />

heraus, daß in allen wesentlichen Nachrichten Bugenhagen dem<br />

Okrouioou LiaviouN gefolgt ist, welches hinwie<strong>der</strong>um die bei<br />

Detmars Fortsetzer enthaltenen aufgenommen und nur, hauptfächlich<br />

in Bezug auf die Mitwirkung <strong>der</strong> meklenburgischen<br />

Herzöge, ergänzt hat. Fällt damit Bugenhagens Autorität für<br />

diesen Erbfolgekrieg, fo folgt doch auch aus diesem Verhältnisse<br />

<strong>der</strong> angeführten Quellen, daß man zu <strong>der</strong> Zeit, da Bugenhagen<br />

feine Pomerania compilierte, nämlich 1517, nicht wesentlich<br />

mehr über den Krieg wußte o<strong>der</strong> aus Documenten erfahren<br />

konnte, als <strong>der</strong> Fortsetzer Detmars um 1470 und <strong>der</strong> parockuZ<br />

8u86l6U8Ì3 um 1485 wußten.<br />

Es steht demnach fest, daß bis zu Bugenhagens Zeiten,<br />

d. h. ein halbes Jahrhun<strong>der</strong>t lang die pommersche Chronistik,<br />

so sehr geneigt sie auch war, aus <strong>der</strong> sagenbildenden Quelle<br />

<strong>der</strong> mündlichen Tradition zu schöpfen, nichts über Glinde zu<br />

berichten hatte. Erst Kanzow ist es, <strong>der</strong> die ohne Zweifel in<br />

Stettin selbst entstandene Geschichte von seinem Verrathe in<br />

die pommersche Geschichte einführte.<br />

Wir sahen oben, geschichtliche, urkundliche Zeugnisse kann<br />

Riedel, ooä. 6ip1. Vlauä. II, 5, 97.

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