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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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122 Die Familie Glinde,<br />

Vrusehaver Gartz wie<strong>der</strong>gewann. ^^) Man erkennt, wie geneigt<br />

die Chronistik war, aller Orten Verrath und Trug zu wittern.<br />

Für das Jahr 1469 läßt Bugenhagen, hier übereinstimmend<br />

mit <strong>der</strong> Cronica, den Feldzug des Kurfürsten oiroQ lo8tuui<br />

^aooki beginnen und berichtet die Belagerung von Ueckermünde<br />

durch Friedrich und feine mecklenburgischen Verbündeten bis<br />

nach nktiv. Ng.i-iI.6. In <strong>der</strong> dabei erzählten Gefchichte von<br />

dem Geschützmeister aus dem Augustinerorden haben wir wohl<br />

eine uckermündische Localtradition zu erkennen, die allerdings,<br />

wie wir unten sehen werden, nicht von Bugenhagen zuerst angeführt<br />

wird. Wichtiger ist <strong>der</strong> von Bugenhagen als Motiv<br />

für die Belagerung Ucckermündes angeführte Grund: Q6 8tsti-<br />

Q6U868 HÄvi^ai-ent. Es ist dies <strong>der</strong> einzige Anlaß, da er<br />

Stettins überhaupt gedenkt, und zwar in einer historisch richtigen<br />

Weise, als dem Kurfürsten entschieden feindlich gesinnt.<br />

Von einem Anschlage auf Stettin felbst, von einem Verrathe<br />

Glindes weiß er nichts.<br />

Ehe wir uns aber zu <strong>der</strong> nächsten Quelle, nämlich zu<br />

Kanzow wenden, erscheint es zweckmäßig, an dieser Stelle einen<br />

Blick in die nichtpommerische Chronistik jener Zeit zu werfen.<br />

Wir haben zum Glück gleichzeitige Nachrichten aus den beiden<br />

Städten, welche in einer Art von officiellem Zusammenhange<br />

mit Stettin standen, aus Magdeburg und Lübeck. Nach <strong>der</strong><br />

Schöppenchronik 55) beginnt <strong>der</strong> Einfall des Markgrafen 1468,<br />

„na funte Margareten dage", 20. Juli, was mit Nugenhagens<br />

Angabe oircH lestum äivi «laoodi (25. Juli) stimmt,<br />

<strong>der</strong> Markgraf erobert Gartz, Vierraden, Lökenitz und Bahn;<br />

gegen Ende des Jahres vermitteln die von Stralsund und<br />

<strong>Greifswald</strong> einen Waffenstillstand, <strong>der</strong> zu verschiedenen Verhandlungen<br />

benutzt wurde; <strong>der</strong> Markgraf zieht darauf aus<br />

Pommern ab. Zu diesem Kriegszuge hatte <strong>der</strong> magdeburgische<br />

Rath dem Markgrafen feinen Hauptmann Friedrich Brant mit<br />

") Kanzow, Pomerania, herausgegeben von Böhmer, S. 138.<br />

Friedeborn I, 121.<br />

") Herausgegeben von Iauicke in den Chromken deutscher Städte<br />

VII, Buch III, 411 f.

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