MARIAPFARR AKTUELL
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ALLGEMEINE INFORMATIONEN<br />
BIOSPHÄRENPARK LUNGAU – EIN MODELL FÜR DIE ZUKUNFT<br />
Wörtlich übersetzt heißt Biosphärenpark „Lebensraumreserve“. Die UNESCO verleiht dieses Gütesiegel<br />
Regionen mit großflächigen Ökosystemen von herausragender Bedeutung für die Erhaltung der<br />
biologischen Vielfalt.<br />
Darüber hinaus ist jedoch auch eine nachhaltige Regionalentwicklung erwünscht. Die Einbindung der<br />
Bevölkerung durch Informationen und Bewusstseinsbildung, aber auch durch Mitarbeit bei Projekten, ist<br />
eine wesentliche Voraussetzung für die Erlangung des Gütesiegels.<br />
Um sowohl eine nachhaltige Regionalentwicklung sowie den Erhalt der Artenvielfalt und Kulturlandschaft<br />
zu ermöglichen, wird ein Biosphärenpark in verschiedene Zonen gegliedert. Seitens der UNESCO werden<br />
mindestens 5 % Kernzone (Naturzone) und 20 % Pflegezone<br />
gefordert. Die verbleibende Fläche der Region ist Entwicklungszone,<br />
in der die Menschen und ihre Aktivitäten im Vordergrund stehen.<br />
Der Lungau verfügt auf Grund seiner großflächigen Landschafts‐ und<br />
Naturschutzgebiete bereits jetzt genügend Flächen für die Kern‐ bzw.<br />
Pflegezone. In keiner der Zonen werden die naturschutzrechtlichen<br />
Bedingungen verstärkt!<br />
Trotz des Engagements der Bevölkerung, eines regen Vereinslebens<br />
und einer intakten Umwelt mit hoher Lebensqualität droht der<br />
Lungau immer mehr in eine wirtschaftliche Isolation zu geraten und<br />
vom Salzburger Zentralraum abgekoppelt zu werden. Der Bezirk hat<br />
die höchste Arbeitslosenrate im ganzen Bundesland, die höchste Zahl<br />
an Pendlern und hohe Lebenshaltungskosten. Darüber hinaus ist ein<br />
ständiger Rückgang an Gästenächtigungen zu verzeichnen. Der Lungau kann sich letztlich nur selbst helfen,<br />
um aus dieser insgesamt schwierigen Situation herauszukommen. Das Projekt Biosphärenpark Lungau<br />
wäre eine solche Möglichkeit.<br />
Unter einer Dachmarke könnten vermehrt wirtschaftliche Entwicklungsaktivitäten für zusätzliche<br />
Wertschöpfung in den verschiedenen Wirtschaftsbereichen sorgen. Weiters könnten auch zusätzliche<br />
Finanzmittel für den Lungau lukriert werden. Mit Hilfe eines vom Land Salzburg mitfinanzierten<br />
Biosphärenparkmanagements und Vertretern der verschiedenen Interessensgruppen sollten laufend neue<br />
Projekte und Initiativen entwickelt werden, die zu einer langfristigen, nachhaltigen Entwicklung der Region<br />
beitragen. Durch den Umstand, dass sich verstärkt Persönlichkeiten aus dem Bezirk für die Region<br />
einsetzen, bedeutet dies auch eine Übernahme von Verantwortung und somit ein neues Bewusstsein für<br />
unseren Lebensraum mit seinen Betrieben und Produkten. Ein weiteres Ziel wäre die Förderung und Pflege<br />
der für den Lungau charakteristischen Traditionen und Ausdrucksweisen vor allem in Brauchtum,<br />
Handwerk und Bewirtschaftungsformen. Auch die Bildung von sozialen Netzwerken ist ausdrücklich<br />
erwünscht.<br />
Seit 2004 bemüht sich ein Projektteam von Vertreterinnen und Vertretern aus dem Regionalverband<br />
Lungau, Frauennetzwerk Lungau, Ferienregion Lungau, Wirtschaftskammer und Landwirtschaftskammer<br />
die Grundlagen für die Anerkennung des Lungaus als Biosphärenpark zu erarbeiten. Sobald die<br />
Vorbereitungsphase abgeschlossen ist (ca. Ende 2009) soll die Lungauer Bevölkerung eingehend über das<br />
Projekt informiert und ein Diskussionsprozess eingeleitet werden, mit dem Ziel, dass möglichst viele von<br />
der Vision „Biosphärenpark Lungau“ begeistert sind. Denn eines ist klar, mit dem Gütesiegel der UNSECO<br />
alleine wird sich nichts ändern. Wir alle sind persönlich gefordert einen Beitrag zu leisten, um den Lungau<br />
zu einer Modellregion mit einem eigenständigen Profil zu entwickeln. Für Mariapfarr mit all seinen<br />
menschlichen und natürlichen Ressourcen bestünde die Chance, sich als Fremdenverkehrsort für den<br />
Sommer‐ und Wintertourismus noch besser zu positionieren. Nützen wir diese Chance – wir haben es<br />
selber in der Hand!<br />
Vizebgm. DI Andreas Kaiser