01.07.2018 Aufrufe

Arabische Pferde IN THE FOCUS 2/2018 (Vol. 14) - Leseprobe

Magazin für die Freunde und Züchter des Arabischen Pferdes

Magazin für die Freunde und Züchter des Arabischen Pferdes

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Arabian Horses<br />

<strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong><br />

2/<strong>2018</strong> (<strong>Vol</strong>. <strong>14</strong>) • 6,50 €<br />

in the focus<br />

30 Jahre<br />

Sax Arabians<br />

Amateure auf dem<br />

Vormarsch<br />

www.in-the-focus.com/magazine<br />

www.in-the-focus.com<br />

Wahl zum Araber<br />

des Jahres <strong>2018</strong>


Glücksbringer.<br />

Said ox *1999 v. Pamir ox<br />

HLP 70-TT: D 95 / S 117 / G 106<br />

Frischsamenversand | EU-Besamungsstation Offenhausen<br />

Weil-Marbacher <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />

seit 1817<br />

Haupt- und Landgestüt Marbach mit Landesreit- und Landesfahrschule – das älteste staatliche Gestüt Deutschlands –<br />

72532 Gomadingen-Marbach | Tel. (073 85) 96 95-0 | www.gestuet-marbach.de


changing<br />

Maybe a situation has to get completely screwed up until the insight<br />

prevails, that one has to go new, different ways to change something.<br />

If in such a large country like Germany, only about ten breeders breed<br />

"show horses", if only three or four exhibitors dare to go international,<br />

then the "show scene" has reached its lowest point. To reach the bot-<br />

Editorial<br />

tom seems to be necessary for a rethink to take place, because only<br />

Im Wandel<br />

der Zeit<br />

Vielleicht muß eine Situation erst völlig verfahren sein, bis sich die Einsicht<br />

durchsetzt, dass man neue, andere Wege gehen muß, um etwas<br />

zu ändern. Wenn in einem so großen Land wie Deutschland, nur noch<br />

etwa zehn Züchter "Schaupferde" züchten, wenn nur noch drei bis vier<br />

Aussteller sich auf internationales Parkett trauen, dann ist die "Schauszene"<br />

auf ihrem Tiefpunkt angelangt. Diese Talsohle scheint notwendig<br />

zu sein, damit ein Umdenken stattfinden kann, denn nur wenn man<br />

den Ballast (die alte Form der "Schau/Show") über Bord wirft, ist man<br />

frei für neue Ideen. So geschehen in Bayern, als die Initiatoren des "Tags<br />

des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s in Bayern" ein neues Veranstaltungskonzept ins<br />

Leben riefen. So geschehen letztes Jahr beim "Noble Straight Egyptian<br />

Breeders Festival" in Lochem/NL oder beim "Tag des arabischen <strong>Pferde</strong>s"<br />

im Haupt- und Landgestüt Marbach. Die Idee ist es, das arabische<br />

Pferd den Menschen näher zu bringen, ohne Wettkampf, ohne "höher,<br />

schneller, weiter", ohne Neid und Missgunst – einfach nur aus Freude<br />

am Pferd, an seiner Schönheit und Anmut.<br />

Dieser Wandel spiegelt auch einen Trend in der Gesellschaft wider:<br />

War das Pferd in meiner Großeltern-Generation noch Kriegsgerät, Arbeitstier<br />

vor dem Pflug, der Kutsche oder dem Wagen, dann war es<br />

in meiner Jugend ein Partner zur Ausübung des Reitsports (und im<br />

schlimmsten Falle ein Sportgerät). Heute ist so mancher Freizeitreiter<br />

eher "Freizeitpferdehalter", denn für ihn steht das Reiten gar nicht mehr<br />

im Vordergrund, ist nicht mehr alleinige Motivation zur <strong>Pferde</strong>haltung.<br />

Vielmehr ist es die Mensch-Tier-Beziehung. Manch einem <strong>Pferde</strong>halter<br />

reicht es aus, sein Pferd zu "betütteln", ihm ein schönes Leben zu ermöglichen,<br />

und sich an ihm zu erfreuen. Ich will nicht behaupten, dass<br />

dieser neue, andere Weg der Beziehung zum Pferd schon bei allen angekommen<br />

ist. Natürlich existieren alle anderen Formen parallel noch<br />

immer, nebeneinander, in hoffentlich friedlicher Koexistenz. Aber es<br />

scheint eine Verschiebung der Paradigmen stattzufinden.<br />

Gerade wenn es um die Mensch-Tier-Beziehung geht, kann der Araber<br />

unter allen anderen <strong>Pferde</strong>rassen enorm punkten, denn er kann sich<br />

ausgesprochen gut auf den Menschen einstellen. Durch seine sensible<br />

Art nimmt er die Stimmung des Menschen wahr und manchmal scheint<br />

mir, hat das arabische Pferd mehr Empathie als so mancher Mensch.<br />

Diese Charaktereigenschaft, für die das arabische Pferd seit Alters her<br />

bekannt ist, ist es also, die wir erhalten müssen. Die typische Form der<br />

"Schau/Show" hat der Rasse in dieser Hinsicht einen Bärendienst erwiesen.<br />

Neue Konzepte, zu denen auch die Amateurschauen mit ihrem etwas<br />

anderen Richtsystem gehören, bei dem auch die Mensch-Pferd-Beziehung<br />

bewertet wird, können hier das Image der Rasse wieder ins<br />

rechte Licht rücken. Wir brauchen Konzepte, bei denen der Charakter,<br />

die Intelligenz und natürliche Schönheit der <strong>Pferde</strong> im Vordergrund –<br />

und im Rampenlicht – stehen.<br />

Zuchtverbände täten gut daran, die Zeichen der Zeit zu erkennen und<br />

ihre "Fördermaßnahmen" nicht einseitig auf nur ein oder zwei "Betätigungsfelder"<br />

(Schau und Sport) für das arabischen Pferd zu beschränken.<br />

Und wenn man selbst nicht in der Lage oder Willens ist, einen<br />

neuen Weg einzuschlagen, dann sollten doch wenigstens die unterstützt<br />

werden, die das Risiko eingehen, sich auf neues Terrain wagen,<br />

den Weg auskundschaften und bereiten. Denn die oben genannten<br />

Veranstaltungen tun dies nicht um ihrer selbst Willen, sondern für das<br />

Ansehen der Rasse, was letztendlich jedem einzelnen Züchter zugute<br />

kommt.<br />

the Times are<br />

if one throws the ballast (the old form of the "showbiz show") overboard,<br />

one is free for new ideas. This happened in Bavaria when the<br />

initiators of the "Day of the Arabian Horse in Bavaria" started a new<br />

event concept. The same happened last year at the "Noble Straight<br />

Egyptian Breeders Festival" in Lochem / NL, or at the "Day of the Arabian<br />

Horse" in the main and state stud Marbach. The idea is to bring the<br />

Arabian horse closer to people, without competition, without "higher,<br />

faster, farther", without envy and resentment - simply for the pleasure<br />

of the horse, its beauty, and grace.<br />

This change also reflects a trend in society: if the horse in my grandparents'<br />

generation was still a war machine, a workhorse in front of<br />

the plow, the coach or the wagon, then in my youth it was a partner<br />

for equestrian sports (and at worst a sports equipment). Today, some<br />

recreational riders are rather "leisure time horse keepers", because,<br />

for them, riding is no longer in the foreground, is no longer the sole<br />

motivation for keeping a horse. Rather, it is the human-animal relationship.<br />

For some horse owners, it is enough to "mumble" their horse,<br />

to give them a good life and to enjoy them. I do not want to claim that<br />

this new, different way of a relationship with the horse has already<br />

arrived at all. Of course, all other forms still exist in parallel, side by<br />

side, in hopefully peaceful coexistence. But there seems to be a shift<br />

in paradigms.<br />

Especially when it comes to the human-animal relationship, the Arab<br />

among all other horse breeds can score enormously, because of his<br />

human-related nature. Through his sensitive nature, he perceives<br />

the mood of the people, and sometimes it seems to me, the Arabian<br />

horse has more empathy than many people. This character trait, for<br />

which the Arabian horse has been known for ages, is what we need<br />

to maintain. The typical form of "showbiz shows" has done the breed<br />

a disservice in this regard. New concepts, which include the amateur<br />

shows with their slightly different judging system, in which the human-horse<br />

relationship is rated, too, can put the image of the breed<br />

back into perspective. We need concepts in which the character, the<br />

intelligence and natural beauty of horses are in the foreground - and<br />

in the limelight.<br />

Breed societies would do well to recognize the signs of the times and<br />

not confine their "incentives" unilaterally to only one or two "fields<br />

of activity" (show and sport) for the Arabian horse. And if they themselves<br />

are not able or willing to take a new path, then at least they<br />

should support those who take the risk, venture into new terrain,<br />

explore and prepare the way. Because the events mentioned above<br />

do not do this for their own sake, but for the reputation of the breed,<br />

which ultimately benefits each individual breeder.<br />

Editorial<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Chefredakteurin / Chief Editor<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhalt<br />

Denkanstöße - Die Masche mit dem Mitleid 46<br />

Artikel<br />

30 Jahre Sax Arabians -<br />

"Was ich machen will, will ich gut machen" 6<br />

Tag des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s in Marbach -<br />

Araber für Jedermann 16<br />

Tag des <strong>Vol</strong>lblutarabers in Bayern -<br />

Andere Wege gehen 26<br />

Aljassimya Amateur Challenge -<br />

Amateur-Richtsystem mit positivem Nebeneffekt 30<br />

Nat. & Intern. Championat in Wels -<br />

Diamonds Forever 36<br />

Die Wahl zum Araber des Jahres <strong>2018</strong> 44<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Distanzsport in der Kritik -<br />

Keine Besserung in Sicht 50<br />

Training des Distanzpferdes IV - Basistraining 52<br />

Shagya - Hengststamm und Rassebezeichnung 56<br />

Shagya - Stall-Laterne 62<br />

Rubriken<br />

Tag der Offenen Tür bei La Movida, EMAJ, Al Guwa 18<br />

News 20<br />

GestütsParade 40<br />

Über den Regenbogen 48<br />

Termine & Impressum 64<br />

Vorschau 66<br />

Angefangen hat alles mit dem "Handbuch Pferd", das Reinhard Sax<br />

mit einer Widmung von seinem Freund, dem Künstler Prof. Fritz<br />

Koenig erhielt. Damit war die Saat gesät, aus der eine der größten<br />

Zuchtstätten für <strong>Vol</strong>lblutaraber in Deutschland werden sollte.<br />

It all started with the book "Handbuch Pferd", which Reinhard Sax<br />

received with a dedication from his friend, the artist Prof. Fritz Koenig.<br />

Thus was the seed sown of what would become one of the largest stud<br />

farms for purebred Arabians in Germany.<br />

Manchmal muß man andere Wege gehen, als die ausgetretenen<br />

Pfade, um ans Ziel zu kommen. Das dachten sich auch die Organisatoren<br />

des "Tags des <strong>Vol</strong>lblutarabers in Bayern" und versuchten<br />

sich an einem neuen Veranstaltungskonzept, bei dem jeder sein<br />

Pferd so vorstellen konnte, wie er gerne mochte, es gab keinerlei<br />

Vorgaben. Das Konzept ging auf, heraus kam ein entspannter<br />

Nachmittag, getragen von einer Atmosphäre des Miteinanders,<br />

das wir in der Araberszene so sehnlich vermissen.<br />

Unser Titelbild<br />

Triple Crown Championesse<br />

Essteema feierte ihren<br />

20. Geburtstag!<br />

Essteema (Essteem / Menascha)<br />

*1998, Züchter und<br />

Besitzer: R. Sax, Sax Arabians<br />

Triple Crown Champion Filly<br />

Essteema celebrated<br />

her 20th birthday!<br />

Essteema (Essteem / Menascha)<br />

*1998, Breeder and<br />

owner: R. Sax, Sax Arabians<br />

4<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Content<br />

Artikel<br />

Table of Content<br />

30 Years of Sax Arabians -<br />

"What I want to do, I want to do well" 10<br />

Aljassimya Amateur Challenge -<br />

Amateur Judging System with Positiv Side Effect 33<br />

Food for Thought - The Pity Scam 47<br />

Endurance Riding in the Critisism -<br />

No Improvement in Sight 51<br />

Training of the Endurance Horse -<br />

Basic Training 54<br />

Shagya - A Sireline as well as a Breed Name 60<br />

Classified<br />

Over the Rainbow Bridge 48<br />

Events & Shows 64<br />

Mast Head 65<br />

Preview 66<br />

Table of Content<br />

Seit einigen Jahren gibt es in unseren Nachbarländern Amateurklassen<br />

und langsam beginnen sie sich auch in Deutschland zu<br />

etablieren. Emma Maxwell, eine versierte Vorführerin und Trainerin,<br />

erklärt die Besonderheit des Richtsystems, das - als positiven<br />

Nebeneffekt - helfen kann, das Pferd mit den besten Charaktereigenschaften<br />

zu selektieren.<br />

For some years now, the Amateur classes have taken a footing in our<br />

neighbouring countries and start to evolve also in Germany. Emma<br />

Maxwell, an accomplished handler and trainer herself, explains the<br />

Amateur Judging System, which - as a positive side effect - may help<br />

to select the horse with the best disposition!<br />

Die Österreicher haben sich wacker geschlagen gegen<br />

die starke Konkurrenz aus den arabischen Ländern und<br />

konnten immerhin vier internationale Championate für sich<br />

in Anspruch nehmen. Mit am erfolgreichsten war Diamond<br />

Arabians von Cornelia Kolnberger, die mit drei "Diamanten"<br />

vier nationale und internationale Championate gewann.<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

5<br />

Mit dem Hengst Shagya Or.Ar. begann im Gestüt Bábolna der nach ihm<br />

benannte Hengststamm. Vertreter dieses Stammes erhielten (früher)<br />

alle den Namen "Shagya" und eine Nummernfolge, die für Anfänger<br />

besonders verwirrend ist. Erst im 20. Jahrhundert wurde dieser Name<br />

auch als Rassebezeichnung eingesetzt, korrekterweise mit dem Zusatz<br />

Shagya-"Araber".


30 Jahre Sax Arabians<br />

"Was ich machen will,<br />

will ich gut machen"<br />

Zucht<br />

Angefangen hat alles mit<br />

dem "Handbuch Pferd", das<br />

Reinhard Sax mit einer Widmung<br />

von seinem Freund,<br />

dem Künstler Prof. Fritz<br />

Koenig erhielt. Damit war<br />

die Saat gesät, aus der eine<br />

der größten Zuchtstätten<br />

für <strong>Vol</strong>lblutaraber in<br />

Deutschland werden sollte.<br />

6<br />

Essteema, die "Queen of Sax Arabians"<br />

mit Monika und Reinhard Sax. -<br />

Essteema, the "Queen of Sax Arabians",<br />

with Monika and Reinhard Sax.<br />

Fotos: G. Waiditschka / <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Wenn Reinhard Sax etwas anfängt,<br />

dann geht er systematisch vor. Und<br />

so wurde vor dem Kauf des ersten<br />

<strong>Pferde</strong>s erst einmal ein geeigneter Hof gesucht,<br />

gefunden, abgerissen und von Grund<br />

auf neu gebaut. Sechs Boxen waren eingeplant,<br />

die noch heute im oberen Stutenstall<br />

von den Stuten kurz vor dem Abfohlen bewohnt<br />

werden.<br />

Die Anfänge<br />

Aber es dauerte noch bis 1988, bis der erste<br />

Araber in Peissing einzog: Nomech, natürlich<br />

bei Prof. Koenig gekauft. Allerdings wurde er<br />

nicht gekört. "Ich war damals noch zu unerfahren,<br />

als daß ich seine Qualität hätte richtig<br />

einschätzen können", sagt Reinhard Sax<br />

heute selbstkritisch. Das sollte sich ändern.<br />

Fortan schaute er sich <strong>Pferde</strong> an, reiste auf<br />

Schauen. Dann, auf der Schau in Mindelheim,<br />

sah Reinhard Sax die zweijährige Bavaria, die<br />

Klassensiegerin wurde. Sie war eine braune<br />

Neman-Tochter, die später in Baviera umgetauft<br />

wurde, denn "Bavaria, das geht ja gar<br />

nicht", befand der Bayer Fritz Koenig. Wenig<br />

später zogen Marenga (Menes / Marei) und<br />

Nemanda (Neman / Neschima), dann auch<br />

Narissa (Mashab / Neposa) in Peissing ein.<br />

Nun wollte man auch aktiv im Schaugeschehen<br />

mitmachen, und Frank Spönle kam für<br />

zwei Jahre nach Bayern. Die Erfolge ließen<br />

nicht lange auf sich warten: Marenga wurde<br />

Klassensiegerin am Europa-Championat<br />

1991 und Nationale Junioren-Championesse,<br />

Narissa tat es ihr an beiden Schauen in der<br />

Senioren-Kategorie gleich. Ein Jahr später<br />

wurde Narissa gar Europa-Championesse mit<br />

Marenga als Reserve-Championesse.<br />

Der Erfolg beflügelte, es wurden weitere Stuten<br />

bei Silvia Garde-Ehlert gekauft: Nascha<br />

(Neman / Neschi) mit ihren Töchtern Merana,<br />

Menascha und Menina (alle v. Menes), sowie<br />

die Menes-Tochter Marenga (a.d. Marei). Ein<br />

großer Stutenstall wurde gebaut, und der<br />

erste eigene Deckhengst hielt Einzug: Auf<br />

Reinhard Sax mit Nascha und deren Töchter Merana, Menascha und Menina (alle von Menes). Sie<br />

zählen zu den Stammstuten des Gestüt Sax. - Reinhard Sax with Nascha and her daughters Merana,<br />

Menascha and Menina (all by Menes). They are among the foundation mares of Sax Arabians.<br />

Foto: Monika Sax<br />

dem Tersk Holland Sale hatte Reinhard den<br />

braunen Naftalin-Sohn Bagdad aus Tersk<br />

gesehen - und ohne zu fragen gekauft. Die<br />

1990er waren das Jahrzehnt der Russen, und<br />

somit konnte auch das Gestüt Sax weiterhin<br />

Erfolge sammeln - später an der Hand von<br />

Scott Allman, der 1993 ins Gestüt kam. Es<br />

folgten weitere "Russen": Nadir I, Kuma, Takema<br />

- sie alle hinterliesen ihre Spuren im<br />

Schauring und im Gestüt.<br />

Essteema betritt die Bühne<br />

Nach zehn Jahren Aufbauarbeit kam dann vollends<br />

der internationale Durchbruch: Essteema<br />

(Essteem / Menascha), eine Ausnahmestute,<br />

wie sie selten geboren wird. Sie wurde die erste<br />

Triple Crown Siegerin der Geschichte und<br />

gewann als Jährling alle Schauen, zu denen<br />

sie antrat, als Höhepunkt den All Nations Cup<br />

in Aachen, das Europa-Championat in Verona<br />

und das Welt-Championat in Paris! Wer hätte<br />

das gedacht, traf doch die Wahl des Hengstes<br />

Essteem bei den „Puristen“, den Freunden der<br />

„rein-russischen“ Zuchtrichtung, auf unterschiedliche<br />

Reaktionen, die von Verwunderung<br />

bis zu heftiger Kritik reichte. Aber Reinhard Sax<br />

hatte das richtige Gespür: „Ich habe Essteem in<br />

Wels und Menton gesehen und war begeistert<br />

von seiner Power, seinem Auftreten, seiner arabischen<br />

Präsenz und Eleganz“, erklärt Reinhard<br />

Sax. Und tatsächlich hat sich Essteema das Beste<br />

aus den zwei Welten genommen: Die Präsenz,<br />

die Ausstrahlung, den Typ von Essteem,<br />

und die Solidität der Mutterlinie. Was aber fast<br />

wichtiger ist, sie ist auch eine ausgezeichnete<br />

Zuchtstute - <strong>14</strong> lebende Fohlen in 16 Jahren,<br />

was will man mehr? Daß (bislang) keine zweite<br />

Essteema dabei ist, ist das Schicksal der ganz<br />

Großen, denn auch eine Pianissima hat nichts<br />

ebenbürtiges hinterlassen. Und das letztjährige<br />

Stutfohlen, das Essteema aus dem Gesicht<br />

geschnitten war, ist leider gestorben - auch das<br />

gehört zum Züchterleben.<br />

Essteema feierte Ende Mai dieses Jahres ihren<br />

20. Geburtstag - noch ein Jubiläum im Gestüt<br />

Sax. Dabei ist es keine Selbstverständlichkeit,<br />

daß sie ihr ganzes Leben im beschaulichen<br />

Peissing verbringen durfte, denn es hätte<br />

Käufer aus dem arabischen Raum und den<br />

USA gegeben. "Essteema hat das Glück, daß<br />

sie uns als Besitzer hat", schmunzelt Reinhard<br />

Zucht<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

7<br />

Amana Bint Lamandro (Lamandro / Al Amrya)<br />

ist der jüngste Spross aus der Linie der Menascha<br />

und vertritt diese in vierter Generation. -<br />

Amana Bint Lamandro (Lamandro / Al Amrya)<br />

is the youngest offspring from the line of Menascha<br />

and represents her in fourth generation.


Marshan (Meshan Ibn Kubinec / Marni) ist der Publikumsliebling, wo<br />

und wann er auch immer auftritt. Er könnte Vorbild für Fritz Koenigs<br />

Skulptur des steigenden <strong>Pferde</strong>s gewesen sein. - Marshan (Meshan Ibn<br />

Kubinec / Marni) is the spectators darling, wherever and whenever he appears.<br />

He could have been a role model for Fritz Koenig's sculpture of the<br />

rearing horse.<br />

Zucht<br />

Sax, denn ein Verkauf war nie eine Option,<br />

schließlich hatte man Essteema die größten<br />

Erfolge zu verdanken und sie ist so etwas wie<br />

ein Synonym für "Sax Arabians".<br />

Drei Töchter und ein Sohn der Essteema - Esskhija<br />

Bint Khidar, Essteena und Essdreama,<br />

sowie Europe Al Khidar, alle von Khidar - sind<br />

heute im Gestüt aufgestellt und machen ihrer<br />

Mutter alle Ehre. Denn eines ist auch klar,<br />

Qualität läßt sich heute nicht mehr im Schauring<br />

messen, denn die Mode ändert sich zu<br />

schnell. Wer wie Reinhard Sax überwiegend<br />

bei seinen altbewährten Mutterlinien bleibt,<br />

und nur über den Hengst ab und an frisches<br />

Blut zuführt, der kann sich den rasch änderenden<br />

Modeströmungen nicht anpassen.<br />

Eine andere Säule der Sax'schen Zucht ist Al<br />

Amrya v. BJ Thee Mustafa aus der Kruschinka,<br />

letztere einer Halbschwester zu Essteema. Sie<br />

brachte den Zuchthengst Al Amryan sowie<br />

die Stuten Amyra Bint Khidar und Amely Bint<br />

Khidar, die ihrerseits bereits wieder Nachwuchs<br />

haben.<br />

Die Gründerstute Marei (Kilimadscharo /<br />

Metelica), die von Reinhard Sax' Freund Fritz<br />

Koenig gezüchtet wurde, bildet über ihre beiden<br />

Töchter Marenga (v. Menes) und Marakovka<br />

(v. Marsin) die zweitgrößte Stutenfamilie<br />

im Gestüt. Hierher gehört beispielsweise<br />

Marni (v. Windsprees Mirage), die Mutter von<br />

Marshan. Nimmt man noch Merana hinzu, die<br />

über ihre beiden Enkelinnen Milena und Lamana<br />

mit vier Stuten im Gestüt vertreten ist,<br />

dann sind rund zwei Drittel der Zuchtstuten<br />

abgedeckt. Hierher gehört auch der junge<br />

Star des Gestüts, Lamandro (EKS Alihandro /<br />

Lamana), der dieses Jahr mit 12 Fohlen aufwarten<br />

konnte, die die Erwartungen mehr als<br />

erfüllt haben.<br />

Faszination Zucht<br />

Im Gestüt Sax wurden bis dato 617 Fohlen<br />

geboren, 310 Hengst- und 307 Stutfohlen.<br />

Für Monika und Reinhard Sax geht eine gewisse<br />

Faszination davon aus, sich die Anpaarungen<br />

zu überlegen, und dann im nächsten<br />

Jahr zu sehen, ob die Fohlen diesen Überlegungen<br />

und Erwartungen entsprechen. "Das<br />

Wichtigste ist, daß man das Pedigree kennt,<br />

und die <strong>Pferde</strong> im Pedigree", erklärt Monika<br />

Sax. "Und das ist es auch, was es für den Neuling<br />

so schwierig macht, wenn er sich eine<br />

Stute kauft, er aber die <strong>Pferde</strong> im Pedigree<br />

nicht persönlich kennt." Hier ist man im Gestüt<br />

Sax klar im Vorteil, denn einige Linien<br />

sind mittlerweile in sechster Generation im<br />

Gestüt. Das ist ein nicht zu unterschätzender<br />

Erfahrungsschatz. "Außerdem verwenden<br />

wir vielfach unsere eigenen Hengste", erklärt<br />

Reinhard Sax. "Die kennen wir in- und auswendig<br />

von Fohlenbeinen an - und wir verwenden<br />

nur Hengste mit gutem Charakter in<br />

der Zucht."<br />

Für Reinhard Sax ist der züchterische Aspekt<br />

nicht der einzige Grund. "Mir macht der Umgang<br />

mit Fohlen einfach Spaß! Ich war bei<br />

den meisten Geburten selbst dabei", erklärt<br />

er, "und mir hat es immer Spaß gemacht, die<br />

Fohlen auf Schauen selbst vorzustellen". Und<br />

das sieht man, denn auch beim Open Day ist<br />

es ganz selbstverständlich, daß der Gastgeber<br />

selbst die Fohlen führt, und die Freude<br />

- und der Züchterstolz - sind ihm ins Gesicht<br />

geschrieben.<br />

Bis vor kurzem wurden jedes Jahr rund 28-<br />

30 Fohlen geboren - aber das bedeutet, daß<br />

man auch genauso viele <strong>Pferde</strong> jedes Jahr<br />

verkaufen muß. Und das wird in der heutigen<br />

Zeit immer schwieriger, auch für ein Gestüt<br />

Sax mit seinem Bekanntheitsgrad und seinen<br />

zahlreichen internationalen Verbindungen.<br />

"Dieses Jahr wollen wir nur 18 Stuten belegen",<br />

erklärt daher Reinhard Sax. "Der Markt<br />

Al Marid (Al Milan / Bafra B) geritten von Manuela<br />

Frech. - Al Marid (Al Milan / Bafra B) ridden<br />

by Manuela Frech.<br />

8<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Der dreijährige Lamandro (EKS Alihandro / Lamana) ist der junge Star im<br />

Gestüt und präsentierte dieses Jahr seinen ersten Fohlenjahrgang. - Threeyear-old<br />

Lamandro (EKS Alihandro / Lamana) ist the rising star at the stud<br />

and presented his first foal crop this year.<br />

Skulptur von Fritz Koenig / Sculptur by Fritz Koenig.<br />

ist zur Zeit einfach zu schwierig, und die ganzen<br />

Fohlen, die weit unter Preis abgegeben<br />

werden, sind eine Katastrophe für den Markt<br />

und den seriösen Züchter", fügt Monika Sax<br />

hinzu. "Auch lehnen wir Embryotransfer<br />

und ähnliche Reproduktionstechniken<br />

ab. Insbesondere wenn beim Embryotransfer<br />

"nicht-arabische" Trägerstuten<br />

verwendet werden - das geht<br />

gar nicht. Jeder Züchter weiß, daß<br />

das Fohlen viel von der Mutter mitbekommt,<br />

nicht nur die Gene, es<br />

schaut sich vor allem auch Verhaltensmuster<br />

ab", fügt sie hinzu.<br />

Faszination Schau<br />

Schauen sind das Salz in der Suppe, aber<br />

Schauergebnisse sollten nicht zum alleinigen<br />

Qualitätskriterium werden. Sämtliche<br />

Schauerfolge aufzuzählen, die das Gestüt<br />

in den letzten 30 Jahren errungen hat, ist<br />

kaum möglich, aber allein in den letzten<br />

10 Jahren waren es 254 Gold-, Silber- und<br />

Bronze-Championatstitel. Schauen sind also<br />

unbestritten ein wichtiges Marketinginstrument<br />

für Reinhard und Monika Sax: „Dabei<br />

geht es uns nicht um ‚noch einen Pokal’ – davon<br />

haben wir mittlerweile genug – wenngleich<br />

gewinnen natürlich auch Spaß macht!<br />

Aber man muß in der Szene präsent sein,<br />

muß gesehen werden – Schaubesuche sind<br />

sozusagen Öffentlichkeitsarbeit“, meint dann<br />

auch Reinhard Sax.<br />

Aber in den letzten zwei, drei Jahren wurden<br />

ihnen die Schaubesuche doch sehr vergällt.<br />

Da sind zum einen die Richterurteile, die sich<br />

nicht immer an der Qualität der <strong>Pferde</strong> orientieren.<br />

Und da sind zum anderen die Schauorganisatoren,<br />

die jahrelanges - ja, jahrzehntelanges<br />

- Engagement nicht zu schätzen<br />

wissen. Denn seien wir ehrlich – so manche<br />

Schau hätte in den letzten Jahren gar nicht<br />

stattgefunden ohne die <strong>Pferde</strong> aus dem Gestüt<br />

Sax.<br />

Auch haben sich die Schauen stark verändert.<br />

Vor 25-30 Jahren, als das Gestüt Sax seine ersten<br />

Schauerfahrungen sammelte, war alles<br />

noch kleiner, normaler, natürlicher. Heute sind<br />

vor allem die großen internationalen Schauen<br />

zu einem Schauplatz der Eitelkeiten geworden.<br />

Leider sind auch so manche Bilder, die man<br />

an Schauen sieht, eher kontraproduktiv für<br />

die Rasse. "Sehr stark stört mich das extreme<br />

Clippen der Gesichter der <strong>Pferde</strong>, gerade bei<br />

Schimmeln", meint dann auch Monika Sax.<br />

"Da kann man schon bei Außenstehenden in<br />

Erklärungsnot kommen - wir können das ja<br />

selbst nicht verstehen, wie so etwas für gut<br />

und schön empfunden werden kann. Heute<br />

kann man doch keinen potentiellen Kunden,<br />

der sich an der Schönheit und Liebenswürdigkeit<br />

eines Arabers erfreut, auf eine Schau<br />

mitnehmen!" Ganz anders die "Open Days"<br />

auf dem Gestüt Sax, wo die Menschen arabische<br />

<strong>Pferde</strong> hautnah erleben können. „Kurz<br />

vor der Veranstaltung denke ich immer: ‚Warum<br />

machen wir das alles?’ Es ist so viel Aufwand<br />

und Stress. Aber wenn die Präsentation<br />

gut läuft, alles klappt und wir positive Resonanz<br />

von den Besuchern erfahren, sind wir<br />

wieder sehr zufrieden und wissen, wozu wir<br />

das ganze machen,“ fügt sie an. Neu im Programm<br />

sind auch ein "Streichel-Nachmittag"<br />

und der "Kindertag", der speziell für Kinder<br />

ausgerichtet wird. Solche Veranstaltungen<br />

verbessern nachhaltig das Image der Rasse<br />

und sollten viel mehr Schule machen.<br />

"Was ich machen will, will ich gut machen -<br />

und Monika hat immer mitgezogen", sagte<br />

Reinhard Sax in unserem Gespräch. Nach 30<br />

Jahren Zuchtgeschichte kann man getrost<br />

feststellen: Sie haben es gut gemacht!<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Zucht<br />

Foto: M. Groger<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

9<br />

Der sechsjährige Martice (Al Justice / Miss<br />

Marenga) geht auf die Linie der Marei zurück.<br />

- Six-year-old Martice (Al Justice / Miss Marenga)<br />

tails back to the foundation mare Marei.


30 years Sax Arabians<br />

Breeding<br />

"What I want to do,<br />

I want to do well"<br />

It all started with the book "Handbuch Pferd", which Reinhard Sax received with a dedication<br />

from his friend, the artist Prof. Fritz Koenig. Thus was the seed sown of what would<br />

become one of the largest stud farms for purebred Arabians in Germany.<br />

When Reinhard Sax starts something,<br />

then he proceeds systematically. And<br />

so, before the purchase of the first<br />

horse, a suitable farm was searched, found, demolished<br />

and built from scratch. Six boxes were<br />

planned, which are still used in the upper stable<br />

by the mares shortly before foaling.<br />

The Beginnings<br />

But it was not until 1988 when the first Arab<br />

moved into Peissing: Nomech, of course, bought<br />

from Prof. Koenig. However, he was not licensed.<br />

"At that time I was still too inexperienced to be<br />

able to correctly assess his quality," says Reinhard<br />

Sax today self-critically. That should<br />

change. From then on, he looked at horses, traveled<br />

to shows. Then, at the show in Mindelheim,<br />

Reinhard Sax saw the two-year-old Bavaria, the<br />

class winner. She was a brown Neman daughter<br />

who was later renamed Baviera, because "Bavaria,<br />

that's not possible", said the Bavarian Fritz<br />

Koenig. A little later, Marenga (Menes / Marei)<br />

and Nemanda (Neman / Neschima), then Narissa<br />

(Mashab / Neposa) moved into Peissing. Now<br />

they wanted to actively participate in the show,<br />

and Frank Spönle came to Bavaria for two years.<br />

The successes were not long in coming: Marenga<br />

was a class winner at the European Championship<br />

in 1991 and National Junior Championesse,<br />

Narissa did her equal at both shows in the<br />

senior category. A year later, Narissa was even<br />

European Champion with Marenga as reserve<br />

champion.<br />

Success spurred on, further mares were bought<br />

from Silvia Garde-Ehlert: Nascha (Neman / Neschi)<br />

with her daughters Merana, Menascha<br />

and Menina (all by Menes), as well as the Menes<br />

daughter Marenga (a.d. Marei). A large mare<br />

stable was built, and the first own stallion arrived:<br />

At the Tersk Holland Sale Reinhard had<br />

seen the brown Naftalin son Bagdad from Tersk<br />

- and bought without asking. The 1990s were<br />

the decade of the Russians, and so Sax Arabians<br />

continued to gain success - later with Scott<br />

Allman at the end of the lead, who came to the<br />

stud in 1993. Other "Russians" followed: Nadir I,<br />

Kuma, Takema - they all left their hoofprints in<br />

the show ring and in the stud farm.<br />

Essteema enters the Stage<br />

After ten years of development work, the international<br />

breakthrough came: Essteema (Essteem<br />

/ Menascha), an exceptional mare rarely<br />

born. She became the first Triple Crown winner<br />

in history and as a yearling won all the shows<br />

she competed for, culminating in the All Nations<br />

Cup in Aachen, the European Championships<br />

in Verona and the World Championships in<br />

Paris! Who would have thought that, because<br />

the choice of the stallion Essteem was met with<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong><br />

10


(right) Elena Bint Europe (Europe Al Khidar / Milena)<br />

tails back to the foundation mare Merana.<br />

- Elena Bint Europe führt ihre Linie auf die<br />

Gründerstute Merana zurück.<br />

(left) Reinhard and Monika Sax with Espannja<br />

Estopa and her foal by Lamandro. - Reinhard<br />

und Monika Sax mit Espannja Estopa und ihrem<br />

Fohlen von Lamandro.<br />

Fotos: G. Waiditschka / <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />

different reactions, ranging from amazement to<br />

strong criticism, by the "purists", the friends of<br />

"straight Russian" breeding. But Reinhard Sax<br />

had the right feeling: "I have seen Essteem in<br />

Wels and Menton and was thrilled with his power,<br />

his appearance, his Arabian presence, and elegance,"<br />

explains Reinhard Sax. And indeed, Essteema<br />

has taken the best out of the two worlds:<br />

The presence, the charisma, the type of Essteem,<br />

and the solidity of the dam line. But almost more<br />

important, she is also an excellent broodmare -<br />

<strong>14</strong> live foals in 16 years, what more could you<br />

want? That (so far) no second Essteema has<br />

been born, is the fate of the very big ones, because<br />

even a Pianissima has left nothing equal.<br />

And last year's filly, which Essteema had cut out<br />

of her face, unfortunately, died - that, too, is part<br />

of a breeder's life.<br />

Essteema celebrated her 20th birthday at the<br />

end of May this year - another jubilee at the<br />

Sax stud farm. It's no coincidence that she was<br />

allowed to spend her whole life in tranquil Peissing,<br />

although there were buyers from the Arab<br />

world and the USA knocking at the door. "Essteema<br />

is fortunate that she has us as the owner",<br />

smiles Reinhard Sax, because a sale was never<br />

an option, after all, it was Essteema to whom<br />

they owed their greatest successes and she is<br />

something of a synonym for "Sax Arabians".<br />

Three daughters and a son of Essteema - Esskhija<br />

Bint Khidar, Essteena, and Essdreama, as well<br />

as Europe Al Khidar, all by Khidar - are part of<br />

the breeding stock today and do their mother all<br />

honor. One thing is clear, quality can no longer<br />

be measured in the show ring because fashion<br />

is changing too fast. Anyone who, like Reinhard<br />

Sax, stays predominantly with his tried-andtrue<br />

dam lines and only introduces fresh blood<br />

via the stallion from time to time, can not adapt<br />

to the rapidly changing fashion trends.<br />

Another pillar of the Sax Arabians is Al Amrya<br />

by BJ Thee Mustafa out of Kruschinka, the latter<br />

a half-sister to Essteema. She got the stallion Al<br />

Amryan as well as the mares Amyra Bint Khidar<br />

and Amely Bint Khidar, who already have offspring<br />

again.<br />

The foundation mare Marei (Kilimajaro / Metelica),<br />

bred by Reinhard Sax's friend Fritz Koenig,<br />

forms the second largest mare family in the stud<br />

through her two daughters Marenga (by Menes)<br />

and Marakovka (by Marsin). This includes, for<br />

example, Marni (by Windsprees Mirage), the<br />

dam of Marshan. If one adds Merana, who is<br />

represented through her two granddaughters<br />

Milena and Lamana with four mares in the stud,<br />

then about two-thirds of the broodmares are<br />

covered. To this line also belongs the young star<br />

of the stud, Lamandro (EKS Alihandro / Lamana),<br />

who had a foal crop of 12 this year, which<br />

more than met the expectations.<br />

Fascination with breeding<br />

At Sax Arabians, 617 foals were born so far, 310<br />

colts and 307 fillies. For Monika and Reinhard<br />

Sax, there is a certain fascination in thinking<br />

about the matings, and then to see if the foals<br />

meet these considerations and expectations<br />

next year. "The most important thing is that you<br />

know the pedigree and the horses in the pedigree,"<br />

explains Monika Sax. "And this is what<br />

makes it so difficult for the newcomer to buy a<br />

mare because he does not know the horses in<br />

the Pedigree personally. " Here, Sax Arabians is<br />

clearly in the advantage, because some lines are<br />

now in the sixth generation in the stud. This experience<br />

is of high value and not to be underestimated.<br />

"In addition, we often use our own stallions,"<br />

explains Reinhard Sax. "We know them<br />

from birth and from inside out - and we only use<br />

stallions with good character for breeding."<br />

For Reinhard Sax, the breeding aspect is not<br />

the only reason. "I love to work with foals, I was<br />

there for most births," he explains, "and I always<br />

enjoyed presenting the foals at shows." And you<br />

can see that because even at the Open Day,<br />

it goes without saying that the host himself<br />

leads the foals, and the joy - and the pride of the<br />

breeders - are written in his face.<br />

Until recently, around 28-30 foals were born<br />

each year - but that means you have to sell just<br />

as many horses every year. And this is getting<br />

more and more difficult in this day and age, even<br />

for a stud like Sax Arabians with its name and<br />

its numerous international connections. "This<br />

Breeding<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

11<br />

The black mare Marni (Windsprees Mirage /<br />

Marakovka) is the dam of Marshan, here pictured<br />

with Marnica. - Die Rappstute Marni ist<br />

die Mutter von Marshan, hier mit ihrem Stutfohlen<br />

Marnica.


Zucht Breeding<br />

The Queen of<br />

Sax Arabians<br />

KRUSCH<strong>IN</strong>KA *1996,<br />

v. Kubinec<br />

MENUBA *1997<br />

v. Kubinec<br />

AL AMRYA *2000,<br />

v. BJ Thee Mustafa<br />

KRUSHIA AL JUSTICE<br />

*1998, v. Al Justice<br />

EUROPE AL KHIDAR<br />

*2007, v. Khidar<br />

<br />

<br />

MENASCHA *1986<br />

(Menes / Nascha)<br />

ESSTEEMA *1998<br />

v. Essteem<br />

<br />

ESSKHIJA B<strong>IN</strong>T ESS-<br />

TEEMA*2008, v. Khidar<br />

<br />

ESSTEEMA<br />

ESSTASHAN *1999<br />

v. Essteem<br />

MESHAN IBN KUB<strong>IN</strong>EC<br />

*2003, v. Kubinec<br />

KUBISHA *2005<br />

v. Kubinec<br />

<br />

<br />

ESSTEENA *2010<br />

v. Khidar<br />

ESSDREAMA *2011<br />

v. Khidar<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong><br />

12<br />

Fotos: G. Waiditschka (5), R. Sax (5)


AMIR IBN AL AMRYA<br />

*2007 v. Massimo I. M.<br />

AMYRA B<strong>IN</strong>T KHI-<br />

DAR *2008, v. Khidar<br />

AMELY AL KHIDAR<br />

*2007, v. Khidar<br />

AL AMRYAN *2010,<br />

v. Khidar<br />

ASIA AL KHIDAR<br />

*2016, v. Khidar<br />

ELISHA B<strong>IN</strong>T MARSHAN<br />

*2016 v. Marshan<br />

<br />

<br />

<br />

Erläuterungen:<br />

<br />

<br />

<br />

AL JUSTYRA *2012<br />

v. Al Justice<br />

MARSHANI *2013<br />

v. Marshan<br />

ALEEYAH *2015,<br />

v. Al Marid<br />

Hengste<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

13<br />

Stuten<br />

<strong>Pferde</strong> mit Champion/Reserve-Titeln<br />

auf Weltniveau (Europa-, Welt-<br />

Championat, ANC, US Nationals,<br />

Scottsdale, etc.)<br />

<strong>Pferde</strong> mit internationalen Champion/Reserve-Titeln<br />

(A-, B-Schauen)<br />

<strong>Pferde</strong> mit nationalen Champion/<br />

Reserve-Titeln (Nat. Championat,<br />

C-Schau)<br />

<br />

year we only want to breed 18 mares," explains<br />

Reinhard Sax. "The market is simply too difficult<br />

at the moment, and all the foals, which are sold<br />

far below price, are a disaster for the market and<br />

the reputable breeder", adds Monika Sax. "We<br />

also reject embryo transfer and similar reproductive<br />

techniques, especially when "non-Arab"<br />

carrier mares are used in embryo transfer - that<br />

is a no go! Every breeder knows that the foal gets<br />

a lot from the mother, not just the genes, it copies<br />

also patterns of behaviour, "she adds.<br />

Fascination with showing<br />

Shows are the salt in the soup, but show results<br />

should not become the sole quality criterion.<br />

Listing all the show ring results that the stud has<br />

achieved over the past 30 years is hardly possible,<br />

but in the last 10 years alone, it has won 254<br />

gold, silver and bronze championships. Shows<br />

are undoubtedly an important marketing tool<br />

for Reinhard and Monika Sax: "It is not about<br />

winning yet another trophy - we have enough<br />

of them - although winning is, of course, also<br />

fun! But you have to be present in the scene, you<br />

have to be seen - participating in shows is public<br />

relations, so to speak," says Reinhard Sax.<br />

But in the last two or three years, they have been<br />

greatly embittered. On the one hand, there are<br />

the judges' judgments, which are not always<br />

based on the quality of the horses. And there<br />

are also some organizers of shows who do not<br />

appreciate commitment for years or rather decades.<br />

Because - let's face it - many a show would<br />

not have happened in the last few years without<br />

the horses from Sax Arabians.<br />

Also, the shows have changed a lot. Twenty-five<br />

to thirty years ago, when Sax Arabians collected<br />

his first show ring experiences, everything<br />

was smaller, more normal, more natural. Today,<br />

above all, the great international shows have<br />

become a scene of vanities.<br />

Unfortunately, some of the pictures that you see<br />

at shows are rather counterproductive for the<br />

breed. "The extreme clipping of the faces of horses,<br />

especially with white horses, bothers me very<br />

much," says then Monika Sax. "It is extremely difficult<br />

to explain this to an outsider - as we cannot<br />

understand it ourselves, that such a thing is<br />

regarded as good and beautiful. Today, you can<br />

not take a potential customer, who enjoys the<br />

beauty and kindness of an Arabian, to a show<br />

anymore!" Quite different is the "Open Days"<br />

at the stud farm, where people can experience<br />

Arabian horses up close. "Just before the event,<br />

I always think, 'Why are we doing it all?' It's so<br />

much effort and stress. But if the presentation<br />

is going well, everything works well and we get<br />

positive feedback from the visitors, we are very<br />

happy again and know what we are doing, "she<br />

adds. New in the program is also a "petting afternoon"<br />

and the "Children's Day", which is specially<br />

designed for children. Such events sustainably<br />

improve the image of the breed and should<br />

be copied on large scale.<br />

"What I want to do, I want to do well - and Monika<br />

has always been supportive," said Reinhard<br />

Sax in our conversation. After 30 years of breeding<br />

history, you can confidently say: they have<br />

done well!<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Zucht Breeding


Tag des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s in Marbach<br />

Araber für Jedermann<br />

Zucht<br />

Reithalle des Gestüts weiter mit einer unterhaltenden<br />

Vorstellung mit 20 Schaubildern.<br />

Die Halle war nahezu voll besetzt und die Zuschauer<br />

konnten eine "kleine Hengstparade"<br />

genießen. Hier gab es dann nicht nur Araber<br />

zu bewundern, sondern auch Warmblüter und<br />

Schwarzwälder Kaltblüter.<br />

Aber bleiben wir bei den Arabern: Wer wollte,<br />

konnte sich unter zwei Wallachen und zwei<br />

Hengsten sein neues Reitpferd aussuchen,<br />

vorgestellt unter dem Sattel, so dass ein potentieller<br />

Käufer auf den Geschmack kommen<br />

konnte. Richtig rasant wurde es dann<br />

wieder mit Heike Göbel und ihren Salukis. Die<br />

Nummer wurde auch schon vielfach auf der<br />

Hengstparade vorgestellt, wobei der große<br />

Paradenplatz dem Rennvermögen der <strong>Pferde</strong><br />

wie ein Tor und eine Brücke wie man sie aus<br />

dem Western Trail kennt. Aber auch Tonnen<br />

und Stangen, die im Slalom umritten werden<br />

müssen, oder das Rückwärtsgehen im Stangen-L,<br />

oder das Seitwärtstreten über eine<br />

liegende Stange. Die Working Equitation ist<br />

eine relativ junge Sportart. Sie wurde in den<br />

1990er Jahren in Portugal entwickelt und hat<br />

sich mitlerweile in vielen Ländern verbreitet,<br />

die <strong>Pferde</strong> für die Arbeitsreitweise züchten<br />

(Carmargue, Maremma, Spanien, Portugal).<br />

In Deutschland ist diese Arbeitsreitweise zwar<br />

keine Tradition, hier wurde aber die Kavalleriereitweise<br />

in diese Richtung "weiterentwickelt"<br />

und so kam es, dass dieses Jahr das deutsche<br />

Team Weltmeister wurde! Soweit ist Safi noch<br />

nicht, aber er zeigte, dass auch das arabische<br />

WM Noufous (Musab / Nuala) WM Nada Hasna (WM Malakil / Namije) WM Sababa (Naoufil / Saabirah)<br />

Bewährtes soll man ja bekanntlich beibehalten,<br />

und so fand im Haupt- und<br />

Landgestüt Marbach ein Jahr nach dem<br />

200-Jahre-Jubiläum der Weil-Marbacher Araberzucht<br />

wieder ein Tag des arabischen <strong>Pferde</strong>s<br />

statt, dieses Mal ergänzt um die Prämienstutenschau<br />

des VZAP.<br />

Den Anfang machten die Kleinsten, nämlich<br />

der diesjährige Marbacher Fohlenjahrgang.<br />

Hierzu trafen sich die interessierten Zuschauer<br />

bei den Laufställen, wo bereits das Viererck<br />

aufgebaut war. Die Landoberstallmeisterin Dr.<br />

Astrid von Velsen-Zerweck kommentierte die<br />

Stuten und Fohlen, die nach ihren Stutenfamilien<br />

geordnet vorgestellt wurden.<br />

Zum Deckeinsatz kamen im letzten Jahr ausschließlich<br />

gestütseigene Hengste, allen voran<br />

Naoufil (Mahadin / Namije), der im letzten<br />

Herbst seine HLP mit Bravour als bester <strong>Vol</strong>lblutaber<br />

abgelegt hatte. Er stellte insgesamt<br />

vier Fohlen, wobei noch zwei weitere erwartet<br />

werden. Mit dem Stutfohlen WM Sababa (a.d.<br />

Sabirah) hat er sein diejähriges "Meisterstück"<br />

gestellt: Ein elegantes Fuchsstütchen mit<br />

Charme und Bewegungen.<br />

Ebenfalls zum Einsatz kam Musab (NK Bolbol<br />

/ Maaza), der drei der zehn gezeigten Fohlen<br />

stellte. Hier war der eindeutige Publikumsliebling<br />

die elegante und typvolle WM Noufous<br />

(a.d. Nuala). Mit zwei Fohlen war WM Safi<br />

dabei, der "asile Weiler" Nachwuchshengst,<br />

wobei zwei weitere Fohlen erst vor wenigen<br />

Tagen zur Welt kamen und daher noch nicht<br />

gezeigt werden konnten, da so viele Menschen<br />

für die Fohlen doch sehr aufregend<br />

sind. Safis Fohlen sind eher kompakt und mit<br />

Gang ausgestattet.<br />

Der Junghengst WM Malakil (DF Malik Jamil /<br />

Maaza) stellte sein erstes Fohlen vor, und das<br />

war gleich ein <strong>Vol</strong>ltreffer, wobei er auch die<br />

beste Stute decken durfte: die schwarze Namije.<br />

Heraus kam die entzückende WM Nada<br />

Hasna, die später am Tag auch noch bei der<br />

VZAP-Fohlenprämierung brillieren konnte.<br />

Um 12.00h begann dann die VZAP-Stutenund<br />

Fohlenprämierung (siehe separater Bericht)<br />

und um <strong>14</strong>.00h ging es in der großen<br />

einen kleinen Vorteil gibt, denn hier in der Halle<br />

können sie gar nicht <strong>Vol</strong>lgas geben. So hatten<br />

die Salukis ein leichtes Spiel, die "Fell-Beute"<br />

zu erwischen!<br />

Die altbewährten Damen Memduha und Moraira<br />

wurden im Zweispänner vorgestellt, was<br />

deutlich machte, dass der Araber auch für den<br />

Fahrsport geeignet ist. Interessant wurde es<br />

dann bei der Vorstellung des Hengses WM<br />

Malakil, der bei Anja Beran in Ausbildung ist.<br />

Sie kommentierte auch seine Vorstellung unter<br />

Silvia Wimmer fachmännisch und erläuterte<br />

die einzelnen Ausbildungsschritte. Ganz<br />

wichtig ist es, den <strong>Pferde</strong>n Zeit zu lassen - ein<br />

Grundsatz, der in der heutigen Ausbildung<br />

leider oftmals zu kurz kommt! Malakil hat sich<br />

in den zwei Jahren der Ausbildung sehr schön<br />

gemacht und hat sich prächtig entwickelt.<br />

Die Hengste Mamlakee und Musab wurden<br />

zusammen mit zwei Schwarzwäldern in einer<br />

Damensattel-Quadrille vorgestellt. Die jungen<br />

Reiterinnen des Gestüts hatten ganz offensichtlich<br />

viel Spaß an dieser Reitweise und vor allem<br />

auch an den eleganten Kostümen, die dem<br />

ganze Bild einen Hauch von Romantik verlieh.<br />

Silvia Wimmer kehrte noch einmal zurück,<br />

diesmal mit dem Hengst WM Safi, dem "asilen<br />

Weiler". Er hat mittlerweile Spaß an der Working<br />

Equitation gefunden und wurde in einem<br />

Stil-Trail gezeigt. Dazu gehören Hindernisse,<br />

Pferd für diese Reitweise geeignet ist, die ein<br />

Mitdenken des <strong>Pferde</strong>s verlangt.<br />

Die bewährten Hengste Said und Naoufil<br />

wurden an der Hand vorgestellt. Said ist zwischenzeitlich<br />

in den (reiterlichen) Ruhestand<br />

getreten und steht in Offenhausen auf der Besamungsstation.<br />

In einem weiteren Schaubild<br />

wurden drei Hengste unterschiedlicher Rassen<br />

am langen Zügel gearbeitet: Die Araber<br />

waren durch Mamlakee vertreten, die Warmblüter<br />

durch den Rapphengst Hochfein und<br />

die Schwarzwälder durch Markstein.<br />

Musab hatte seinen zweiten Auftritt und<br />

tauschte den Damensattel gegen einen Dressursattel<br />

ein. Lukas Maier stellte den Hengst in<br />

Lektionen der Kl. M vor und es war ein deutlicher<br />

Fortschritt in der Ausbildung des Hengstes<br />

zu sehen.<br />

Das Schlußbild bildete - ganz im Stile der großen<br />

Hengstparaden - die Araberstutenherde.<br />

Aus Platzmangel allerdings waren es nur sieben<br />

Schimmel, die wie von Zauberhand geführt<br />

einem Fischschwarm gleich die Richtung<br />

und das Tempo wechselten. Es sind Bilder und<br />

Veranstaltungen wie diese, die hoffentlich die<br />

Menschen von den Qualitäten des arabischen<br />

<strong>Pferde</strong>s überzeugen, dazu gehört ganz klar<br />

neben seiner Schönheit seine Menschenbezogenheit<br />

und - ja - auch Reiteignung.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

16<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


1. Die Marbacher Stutenherde, ein Silberner<br />

Traum.<br />

2. WM Safi in Ausbildung bei Anja Beran gibt<br />

seine Referenz an die Zuschauer - ein großer<br />

Vertrauensbeweis in der ungewohnten Umgebung.<br />

3. Said mit Karin Kollmansberger ist nun im<br />

reiterlichen Ruhestand.<br />

4. Mamlakee mit Marie Honeck im Damensattel.<br />

5. Mamlakee am Langen Zügel von Fabian<br />

Hellstern.<br />

6. WM Malakil ist ebenfalls bei Anja Beran, hier<br />

im Spanischen Schritt, eine Übung zur Verbesserung<br />

der Schulterfreiheit.<br />

7. Musab unter Lukas Maier auf der Galopp-Diagonalen.<br />

Zucht<br />

<br />

<br />

<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

<br />

<br />

17


Zucht<br />

Tag der offenen Tür<br />

Wie immer, so auch dieses Jahr, fand<br />

am Samstagabend der Welser Schau<br />

das Open House von Ferdinand und<br />

Gerlinde Huemer auf dem Gestüt La Movida<br />

Arabians statt. Ein gut gelaunter Wettergott<br />

bescherte den Hunderten von Gästen, die teilweise<br />

eigens aus Übersee eingeflogen waren,<br />

einen wunderschönen lauen Sommerabend<br />

anfangs Mai.<br />

In Europa hat La Movida den größten Bestand<br />

an <strong>Pferde</strong>n aus den Blutlinien von Lenita Perroy<br />

in Brasilien, die Anfangs des Jahres gestorben<br />

ist, und so war es nicht verwunderlich, dass<br />

dieser Tag ihr gewidmet war. Und auch wenn<br />

er als Letzter seinen Auftritt hatte, so war es in<br />

erster Linie der fünfjährige, von Lenita Perroy<br />

gezogene Jyar Meia Lua (RFI Maktub / Jiullya El<br />

Jamaal), der sich hier mit seiner Nachzucht präsentieren<br />

durfte. Aber auch das Blut des ebenfalls<br />

anfangs des Jahres gestorbenen Hengstes<br />

CH El Brillo konnte in seinen Töchtern noch<br />

bewundert werden. Zwei Überraschungsgäste<br />

– die erst wenige Tage alten Fohlen standen<br />

noch nicht einmal im Programm – rundeten die<br />

Veranstaltung ab.<br />

Jyar Meia Lua (RFI Maktub / Jiullya El Jamaal) *2013<br />

La Movida<br />

Shalina El Jyar (Jyar Meia Lua / Sabryna El Yllan) *<strong>2018</strong> Hengstfohlen (Jyar Meia Lua / Lilyh El Justice) *<strong>2018</strong><br />

Regine El Jyar<br />

(Jyar Meia Lua / Rihanna El Hadiyah) *2016<br />

Rosanna El Jyar (Jyar Meia Lua / Romina El Lawrence) *<strong>2018</strong><br />

18<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


EMAJ und<br />

Al Guwa<br />

Herrliches Frühlingswetter lockte am 5.<br />

Mai rund 700 Gäste – Fachpublikum,<br />

<strong>Pferde</strong>begeisterte, Mitarbeiter, Nachbarn,<br />

Freunde und Verwandte – zum Tag der<br />

offenen Stalltore nach Adetswil, auf die neu<br />

eröffnete Anlage der Familie Schläpfer. 16<br />

<strong>Pferde</strong> aus dem Bestand des Gestüts EMAJ<br />

wurden von Tochter Christina und ihren Helferinnen<br />

für diesen Tag vorbereitet und an<br />

der Hand gezeigt, darunter auch Grace J, die<br />

sich mit viel Tempo die Herzen der Zuschauer<br />

im Sturm erobert.<br />

In einem etwas kleineren Rahmen trafen<br />

sich am Tag danach die Araberfreunde aus<br />

der Schweiz zu einem "Special Event" im<br />

Gestüt Al Guwa Arabians in Höfen. Frei laufend<br />

und an der Hand wurden die <strong>Pferde</strong><br />

vorgestellt von den jüngsten Fohlen bis zum<br />

23-jährigen "Pippi Langstrumpf"-Pferd, der<br />

Stute L.A. Candela.<br />

Nawari El Noor (Emerald J / Norah El Perseus) *2015, EMAJ Arabians<br />

Zucht<br />

Grace J (Emerald J / Gomera J) *20<strong>14</strong>, EMAJ Arabians<br />

Shaheerah (Eternity Ibn Navarrone-D / Shamaliah), EMAJ Arabians<br />

Ancora OS (Ajman Moniscione x Jumaira OS), Al Guwa Arabians<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

19<br />

Maybelle (Espressivo x Kilena M), JS Najuba Arabians


Zucht News<br />

<br />

<br />

Araber sind kinderlieb!<br />

<br />

<br />

<br />

Araber und Kinder! Araber haben ein besonderes Gespür für die<br />

Kleinsten und sind besonders achtsam im Umgang mit ihnen.<br />

Da knutscht die 7 Monate alte Ariana ihren Luca (1) oder füttert<br />

das Lisal (3), die glatt ihren Hafter stehen läßt und sich für den<br />

Löwenzahn interessiert. Werona schaut sich ganz neugierig die<br />

kleine Emilia an (2) und auch der noch nicht ganz zwei Wochen<br />

alte Wakhiran muß den kleinen Erdenbürger ausgiebig beschnuppern<br />

(4).<br />

Der gut eine Woche alte kecke Essandro läßt sich am Tag der Offenen<br />

Tür von einer Kinderschar streicheln und genießt sichtlich<br />

die Aufmerksamkeit (5). Und Elliot, der 21-jährige Hengst, trägt<br />

ganz vorsichtig die Kinder der <strong>Vol</strong>tigiergruppe vom Araberhof<br />

Heidegger auf seinem Rücken (6).<br />

Gibt es einen besseren Beweis für den guten Charakter des arabischen<br />

<strong>Pferde</strong>s?<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong><br />

20


Janow Podlaski im Abseits<br />

Das Nationale Zentrum zur Unterstützung<br />

der Landwirtschaft (KOWR, früher Agricultural<br />

Property Agency), hat das diesjährige<br />

Polnische National-Championat von Janow<br />

Podlaski weg nach Warschau auf die Służewiec<br />

Rennbahn verlegt, wo es vom 10. bis<br />

12. August <strong>2018</strong> stattfinden wird. Damit ist<br />

Janow Podlaski einer Attraktion beraubt, die<br />

zahlreiche Zuschauer anzog.<br />

In Janow Podlaski wird es nur wie gewohnt<br />

die beiden Auktionen geben. Allerdings<br />

wurde die Auktion, die in den vergangenen<br />

Jahren unter dem Namen „Pride of Poland“<br />

bekannt wurde, dieses Jahr ganz profan in<br />

„49. Janów Podlaski Auktion“ umgetauft. Wie<br />

jedes Jahr findet zusätzlich auch der „Summer<br />

Sale“ statt. Der 12. August wird in Janow<br />

Podlaski mit dem „Open Day“ eröffnet (12.00-<br />

18.00h) – wer also das Nationale Championat<br />

bis zum Ende erleben will, wird den Open Day<br />

verpassen. Anschließend findet die „Janow<br />

Podlaski Auktion“ statt. Zutritt zur Auktion<br />

ist jedoch nur mit einer Einladung möglich<br />

oder nach Hinterlegung einer Kaution. Man<br />

kann zwar um eine Einladung nachfragen, ob<br />

diese gewährt wird, ist jedoch nicht sicher.<br />

Bleibt die Frage, ob man auf diese Art und<br />

Weise gegebenenfalls kritische Beobachter<br />

fernhalten will, denn die Auktionen der beiden<br />

vergangenen Jahre haben ja doch einige<br />

Fragen aufgeworfen.<br />

Während in den vergangenen Jahren bis<br />

Ende Mai die Auktionslisten erhältlich waren,<br />

ist dieses Jahr noch nichts veröffentlicht. Die<br />

Frist für polnische Privatzüchter, <strong>Pferde</strong> anzumelden,<br />

geht noch bis zum 6. Juni. Die Auktionsliste<br />

aber wird mit Spannung erwartet,<br />

denn – so schreibt Marek Szewczyk in seinem<br />

Blogg HipoLogika: „… die Pinczower Spatzen<br />

pfeiffen von den Dächern, dass die Auktionsliste<br />

in diesem Jahr aus Kundenbestellungen<br />

erstellt wurde. Potenzielle Käufer können<br />

mit einem Finger auf jedes Pferd vom Gestüt<br />

zeigen und das geht auf die Auktionsliste.“<br />

Die letztjährige Auktion war mit 410.000 €<br />

Umsatz und nur 6 verkaufen <strong>Pferde</strong>n ein Desaster.<br />

Gut möglich also, dass man auf diese<br />

Art und Weise ein besseres Auktionsergebnis<br />

erzielen möchte.<br />

Die „Open Days“ in Bialka und Michalow finden<br />

am <strong>14</strong>. bzw. 15. August statt.<br />

Das Zucht-Experiment II<br />

Vor zwei Jahren hatten wir unter dem<br />

Titel "Das Zucht-Experiment" über einige<br />

Nachkommen aus "altem" Gefriersamen<br />

der Hengste Aswan, Muscat, Moment<br />

und Mashuk berichtet. Auch in diesem Jahr<br />

sind zwei Fohlen von Muscat und Moment<br />

gefallen, Priz Tersk (Moment / Pianistka) und<br />

Amur Tersk (Muscat / Alisa). Beide wurden<br />

anläßlich der Schau "Rising Star of the Tersk"<br />

vorgestellt, und Amur erreichte einen zweiten<br />

Platz von sieben Startern in der Klasse.<br />

Priz Tersk (Moment / Pianistka), der jüngste<br />

Sproß von Moment *1969.<br />

Belosnejka (Muscat / Borodina) *20<strong>14</strong> ist<br />

nun in der Mutterstutenherde und erwartet<br />

nächstes Jahr ihr erstes Fohlen. Jandarm<br />

(Muscat / Nepogoda) *20<strong>14</strong> steht im Hengststall,<br />

soll aber verkauft werden. Apollon (Aswan<br />

/ Pelopia) *20<strong>14</strong> ist derzeit im Distanztraining.<br />

Anzeige<br />

Typvolle <strong>Vol</strong>lblutaraber für Zucht, Sport, Freizeit & Familie<br />

Zucht News<br />

Vielseitig veranlagter, solider JUNGHENGST,<br />

auch als Wallach abzugeben, sowie eine<br />

sehr ausdrucksstarke, erfolgreiche<br />

und gut gerittene ZUCHTSTUTE<br />

zu verkaufen. Kontaktieren Sie uns!<br />

TOP<br />

Fotos: o © O.Seitz, M.Groger<br />

acebook.com/gestuet.amurath<br />

Bernd & Gabriele Zimmermann, 88279 Amtzell<br />

Tel.: +49 (0) 75 22 - 93 15 60 * www.gestuet-amurath.de<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

21<br />

Amurath Stud


Zucht News<br />

Zwei neue Trainingsställe hat das Land!<br />

Nachdem die Klagen immer lauter wurden, daß der "kleine Züchter" keinen Trainer<br />

oder Vorführer mehr für seine <strong>Pferde</strong> zur Vorstellung an Schauen und Zuchtschauen<br />

findet, haben sich zwei Leute entschlossen, diese Lücke zu füllen.<br />

Wie viele kleine Mädchen hatte auch<br />

Antonia Utz den "Mädchen&<strong>Pferde</strong>-Traum".<br />

Wie wenige kleine Mädchen<br />

aber hatte sie das Glück, das Gestüt von<br />

Christine Lange direkt um die Ecke zu haben -<br />

und so nahm die Arabitis ihren Lauf!<br />

Bereits mit elf Jahren stand sie dann mit einem<br />

kleinen Fohlen an der Hand zum ersten Mal<br />

im Ring. Es war aufregend und schön und die<br />

Begeisterung, <strong>Pferde</strong> vor Publikum zu präsentieren,<br />

war bei ihr entfacht – mehr noch, sie hatte<br />

"Feuer gefangen". Rund acht Jahre blieb sie<br />

dabei, aber als dann Berufspläne geschmiedet<br />

wurden, waren die Eltern nicht begeistert, daß<br />

<strong>Pferde</strong> ihr Lebensinhalt sein sollten. Somit spielten<br />

<strong>Pferde</strong> die nächsten Jahre zwar noch eine<br />

Rolle – aber eben nur eine Nebenrolle.<br />

Heute, mit 42, ist sie als Antonia Helfrich wieder<br />

zurück im Schauring und gab ihr Comeback<br />

letztes Jahr in Kaub. "Schon eine ganze Weile<br />

hatte ich meine Fühler wieder in Richtung<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber und Schauring ausgestreckt.<br />

Ich schaute die Livestreams, war fasziniert von<br />

den tollen <strong>Pferde</strong>n aber auch irritiert über die<br />

Art der Vorstellung", sagt Antonia Helfrich über<br />

ihren Wiedereinstieg. "Es ging doch oft sehr<br />

ruppig zu, die <strong>Pferde</strong> hatten Angst und zeigten<br />

keine natürliche Präsenz mehr. Ich vermisste<br />

Jan Calis, der selbst die untrainierten <strong>Pferde</strong><br />

mit einer Begeisterung vorstellte, die zu allen<br />

überschwappte." Bei Christine Lange in Birkenau/Odenwald<br />

hat sie einen Stall gefunden<br />

mit Halle, Reitplatz und vor allem großen Weiden,<br />

denn auch die Schaupferde gehören an<br />

die frische Luft. "Ich liebe es, den <strong>Pferde</strong>n etwas<br />

beizubringen, und habe Freude am täglichen<br />

Umgang mit ihnen. Ohne daß sie Angst haben<br />

– ganz im Gegenteil, sie so zu schulen, daß ihre<br />

natürliche Präsenz erhalten bleibt, daß die <strong>Pferde</strong><br />

genauso viel Spass haben wie ich", erklärt<br />

Antonia.<br />

-gw-<br />

Bereits mit 13 Jahren hat der heute<br />

29-jährige gebürtige Pfälzer Sebastian<br />

Hanß die Araber für sich entdeckt. Nach<br />

der Schule begann er dann eine Ausbildung<br />

zum <strong>Pferde</strong>wirt Richtung Zucht und Haltung,<br />

was ihm ermöglichte, 2011 im Gestüt Sax<br />

anzufangen, wo er bis Ende 2017 tätig war.<br />

Hier sammelte er ausgiebig Erfahrung im<br />

Umgang, im Training, in der Vorbereitung der<br />

<strong>Pferde</strong> für die Schau, und letztendlich auch<br />

im Schauring selbst. "Mein größter internationaler<br />

Erfolg war wohl die Gold-Medaille<br />

mit Lamana an der Schau in Prag 2012, als sie<br />

mit 93 Punkten die höchste Bewertung der<br />

Schau erhielt", erinnert sich Sebastian Hanß.<br />

Seit fünf Jahren arbeitet er in den Wintermonaten<br />

auch für Züchter in den arabischen<br />

Ländern, hilft beim Scheren, Vorbereiten und<br />

stellt die <strong>Pferde</strong> natürlich auch vor.<br />

Seit 1. April hat er nun eine neue Wirkungsstätte<br />

bei EOS Arabians in Huisheim, in der<br />

Nähe von Nördlingen gefunden. Hier kann er<br />

Trainingspferde einstellen, für die er die gesamte<br />

Infrastruktur des Gestüts nutzen kann:<br />

Halle, Führmaschine, Roundpen, Außenplatz,<br />

Solarium, Waschplatz und ein Laufband. "Ich<br />

bevorzuge mittlerweile das Laufband vor der<br />

Führmaschine oder gar der Longe, weil die<br />

<strong>Pferde</strong> dabei immer geradeaus laufen. Wenn<br />

sie es einmal kapiert haben, machen sie es<br />

in der Regel sehr gerne. Natürlich bleibe ich<br />

immer dabei, damit nichts passiert", erklärt<br />

Sebastian. Die <strong>Pferde</strong> haben außerdem Koppelgang<br />

oder einen Paddock zur Verfügung.<br />

"Mir ist wichtig, eine gute Beziehung zu jedem<br />

einzelnen Pferd aufzubauern. Ich putze<br />

und pflege die <strong>Pferde</strong> selbst und dadurch<br />

kenne ich sie, weiß, ob sie sich wohlfühlen<br />

oder nicht. Und ich trainiere sie ohne sie einzuschüchtern<br />

oder zu verängstigen", fügt er<br />

hinzu.<br />

-gw-<br />

Vortrag von Martin Pauli<br />

Am Vorabend des "Tags des <strong>Vol</strong>lblutarabers<br />

in Bayern" hielt Dr. Martin Pauli,<br />

Tierarzt mit Schwerpunkt <strong>Pferde</strong> und<br />

eigener <strong>Vol</strong>lblutaraber- und QH-Zucht, einen<br />

Vortrag zur Anatomie des <strong>Vol</strong>lblutarabers in<br />

Hinblick auf die Funktionalität. Dies war eine<br />

erfrischend andere Herangehensweise, als wir<br />

sie von "Richterseminaren" gewohnt sind.<br />

Einführend wies er darauf hin, daß seinem<br />

Eindruck nach viele <strong>Vol</strong>lblutaraberzüchter sich<br />

mehr und mehr (wieder) auf Reitpferdequalitäten<br />

besinnen, weil der Absatzmarkt im Mittleren<br />

Osten gesättigt ist und man sich auf den<br />

heimischen Freizeitreitermarkt besinnen muß.<br />

Ein Pferd mit mittlerer Reitpferde-Eignung<br />

kann durchaus den Ansprüchen von "schön<br />

und funktional" entsprechen. Nachfolgend<br />

sollen einige Punkte exemplarisch erwähnt<br />

werden, auf die Dr. Pauli in seinem Vortrag einging<br />

und die zu den Schwächen bei einigen<br />

Arabern gehören:<br />

Ein weicher Rücken führt häufig zu Problemen<br />

durch sich berührende Dornfortsätze. Diese<br />

sind im Bereich des Widerristes bis zu 30 cm<br />

lang. Senkt sich der Rücken, ändert sich die<br />

Stellung dieser Dornfortsätze und sie nähern<br />

sich an. Kommt noch ein Reitergewicht dazu,<br />

wird dieser Effekt verstärkt. Berühren sich<br />

die Dornfortsätze, führt dies zu Schmerzen,<br />

die das Pferd unwillkürlich mit dem Reiter in<br />

Verbindung bringt. Den Kopf hochreißen und<br />

Widersetzlichkeiten sind die Folge. Es entsteht<br />

ein Teufelskreis, denn der Kopf oben bedeutet<br />

ein "Hohlkreuz", was den Effekt noch verstärkt.<br />

Diesem entgegenzuwirken ist Aufgabe<br />

des Reiters, der die Hinterhand aktivieren<br />

muß, damit sich der Rücken aufwölbt. Pauli<br />

weist ausdrücklich darauf hin, daß allein der<br />

Kopf nach unten den Rücken nicht aufwölbt,<br />

sondern nur mehr Gewicht auf die Vorhand<br />

bringt. Die Aktivierung der Hinterhand ist<br />

deshalb wichtig, weshalb es auch das Ziel aller<br />

Reitlehren und Reitweisen sei, das Pferd "auf<br />

die Hinterhand zu reiten".<br />

Ein anderer Aspekt ist der beim Araber häufig<br />

zu sehende "Hoppelgalopp", d. h. der Galopp<br />

ist nicht durchgesprungen, die beiden Hinterbeine<br />

fußen mit nur geringem Abstand zueinander<br />

auf. Dies liegt zum einen am anatomisch<br />

bedingten höheren Schweifansatz, der<br />

mit einer waagerechten Kruppe einhergeht.<br />

Dies bedeutet, dass sich das Pferd im Beckengelenk<br />

mehr biegen muß, damit es genügend<br />

Untertritt erreicht. Auch dieses kann durch<br />

den Reiter geformt und unterstützt werden.<br />

"Reitpferde muss man züchten", darauf wies<br />

Martin Pauli immer wieder hin. "Man kann<br />

kein Zugpferd züchten und wenn es nicht<br />

zieht, auf die Rennbahn schicken wollen."<br />

Damit übte er Kritik an den sogenannten<br />

Schaupferdezüchtern, die ihren "Ausschuss"<br />

(für billiges Geld) als Reitpferd an 15-jähriges<br />

Mädels verkaufen. Man solle nicht auf die<br />

Märkte in China und dem Mittleren Osten hoffen,<br />

sondern schöne Reitpferde züchten, denn<br />

"eine gute Zucht spart viel Zeit und Arbeit in<br />

der Ausbildung".<br />

-gw-<br />

22<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Jubiläums-Veranstaltung bei Camelot Arabians<br />

Dieses Jahr feiert das Gestüt Camelot<br />

Arabians von Corinna Knaack-Lindemann<br />

in Seefeld sein 30-jähriges<br />

Jubiläum. Seit 1988 werden hier <strong>Arabische</strong><br />

<strong>Vol</strong>lblüter gezüchtet. Aus diesem Anlaß sind<br />

für die am 28. Juli stattfindende Veranstaltung<br />

"<strong>Arabische</strong>r Adel im Norden <strong>2018</strong>" einige<br />

Überraschungen geplant. Neben der<br />

VZAP-Fohlen- und Stutenprämierung und<br />

Stutenleistungsprüfung (SLP) wird ein Decksprung<br />

von Gabun oder Arian Shah verlost<br />

und es gibt einen Silent Sale mit fünf<br />

oder sechs <strong>Pferde</strong>n. Außerdem wird der<br />

VZAP-Zuchtleiter Burchard Schröder einen<br />

Fachvortrag über die "Bedeutung des <strong>Vol</strong>lblutes<br />

in der modernen Warmblutzucht" halten.<br />

Der Tag beginnt früh morgens um 8.00h mit<br />

der SLP, ab 10.00h erfolgt das Messen der<br />

einzutragenden Stuten und das Mustern der<br />

Zeigt her Eure Wallache!<br />

Fohlen, um 12.30h folgt dann die eigentliche<br />

Stutenschau. Im Anschluß ist ein gemütliches<br />

Zusammensein für die VZAP-Mitglieder<br />

geplant, zu dem auch Gäste herzlich willkommen<br />

sind, und in dessen Rahmen der Vortrag<br />

stattfinden wird.<br />

-gw-<br />

Zum Jubiläum wird ein Decksprung von<br />

Gabun (Foto) oder Arian Shah verlost.<br />

Neue Anzreize, seinen Wallach an einer<br />

Schau zu zeigen! Das Gestüt Albidayer/UAE<br />

hat 5.000 € für jede ECAHO-<br />

Schau angeboten, die sich für ihre Initiative<br />

anmeldet. Und so sind an den „Internationalen<br />

Tagen des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s“ (B-Schau)<br />

in Ströhen am 7.-8. Juli 5.000 € Preisgeld in<br />

der Wallachklasse ausgeschrieben, aufgeteilt<br />

jeweils 500 € für den 1.-10. Platz. Weitere<br />

Schauen, die an dieser Aktion teilnehmen<br />

sind der Elran Cup am <strong>14</strong>.-15. Juli in Belgien<br />

und das Scandinavian Open Championship<br />

in Bollerup/SE am 21.-22. Juli. Auch der All<br />

Nations Cup hat wieder Wallachklassen mit<br />

Preisgeld angekündigt!<br />

-gw-<br />

Kindertag bei Sax Arabians<br />

Neue Ideen braucht das Land – und daher<br />

gibt es am Samstag, 25. August<br />

<strong>2018</strong> einen „Kindertag“ auf dem Gestüt<br />

Sax Arabians! Kinder mit ihren erwachsenen<br />

Begleitpersonen sind herzlich eingeladen in<br />

die wunderbare Welt der arabischen <strong>Pferde</strong><br />

einzutauchen, <strong>Pferde</strong> hautnah zu sehen, zu<br />

fühlen, zu streicheln!<br />

Das Gestüt Sax präsentiert um <strong>14</strong>:00 Uhr frei<br />

laufend in der Reithalle Stuten mit Fohlen<br />

anschließend können alle Besucher, die extra<br />

aus Südtirol angereisten Gebrüder Feuerstein,<br />

Hannes und Ivan begrüßen! Die Brüder<br />

zeigen eine einzigartige Freiheitsarbeit mit<br />

„Eastwind“ einem wunderschönen <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />

und ein Minnischetty namens „Sausewind“.<br />

Der Eintritt ist frei!<br />

Reinhard und Monika Sax mit Team freuen<br />

sich auf viele glückliche und fröhliche Kinder!<br />

Anmeldung unter sax@sax-arabians.de. -gw -<br />

Anzeige<br />

Zucht News<br />

In gute Hände abzugeben:<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber aus dem Hauptgestüt!<br />

Fordern Sie den aktuellen Verkaufspferdekatalog an<br />

oder besuchen Sie uns auf: www.gestuet-marbach.de<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

z. B. WM Nady ox *2016 v. Naoufil ox, Weil-Marbacher ox Hengst a. d. Nida ox, rein ägyptisch, asil<br />

Ansprechpartner: HSM Karl Single, (01 70) 2 20 47 52<br />

23<br />

Arab 210x<strong>14</strong>8.indd 1 <strong>14</strong>.06.18 17:42


aus den Verbänden<br />

VZAP vergibt Sportpferdeplaketten<br />

2017<br />

Auch in diesem Jahr hat der VZAP anläßlich<br />

seiner Mitgliederversammlung<br />

im Mai insgesamt 27 <strong>Pferde</strong>,<br />

die sich im vorangegangenen Jahr durch<br />

herausragende Sportresultate hervorgetan<br />

haben, mit einer 'Sportpferdeplakette' ausgezeichnet.<br />

Diese wird in den Sparten Turnierleistung,<br />

Distanz, Rennen und Western<br />

vergeben. Die Ehrung erfolgt jeweils auf Antrag<br />

mit Nachweis der errungenen Erfolge<br />

für das beantragte Jahr. Ein Pferd kann in<br />

mehreren Jahren ausgezeichnet werden,<br />

wenn es die entsprechenden Anforderungen<br />

erreicht hat. Für das Jahr 2017 konnten<br />

drei goldene und zwei bronzene Plaketten<br />

für Turnierleistung, sowie fünf goldene<br />

und 16 silberne für Distanzleistung vergeben<br />

werden.<br />

-gw-<br />

Haskar del Chapulin (Askar AA / Pedra ox),<br />

Anglo-Araber-Hengst *2005, Züchter und<br />

Besitzer: Heliodoro Ramos-Azarte, Steinberg<br />

Foto: Ben Schreck<br />

Neue VZAP-Elitepferde<br />

Maharani CF (Psytadel / Mara III), <strong>Vol</strong>lblutaraberstute<br />

*2007, Züchter: Barbara Schwarz,<br />

Besitzer: Claus Bouché, Weinheim<br />

Foto: G. Waiditschka<br />

Sportpferdeplaketten des VZAP - 2017<br />

Rasse /<br />

Name Abstammung geb.<br />

Züchter<br />

Geschl.<br />

Goldene Sportpferdeplakette - Turnierleistung<br />

Besitzer<br />

Haifi El Sorrento (BS Specific / Haifi Dinjah) 2005 AV-W. Edith Lipp Edith Lipp<br />

Haskar del Chapulin (Askar AA / Pedra ox) 2005 AA-H. Heliodoro Ramos-Azarte Heliodoro Ramos-Azarte<br />

MS Madrass (Kamerton / Marenah) 2005 AV-W. Maria Sens Susanne Giese<br />

Bronzene Sportpferdeplakette - Turnierleistung<br />

Al Najma Amadeus (Al Najma Ovid / Alilenaa) 2007 AV-W. Myriam Knoch Myriam Knoch<br />

AI Al Shama Sheik<br />

Al Badi<br />

(Sheik Al Badi / Angel) 2007 APb-H. Markus Glücklich Carolline Selle<br />

Goldene Sportpferdeplakette - Distanz<br />

IS Elox (Exotic / Elena IV) 2009 AV-H. Dr. Nils Ismer Julia Maske<br />

Ghala Bint Pamour AA (Pamour ox / Gilsa AA) 2009 AA-St. Harry Brauer Elisabeth Falk<br />

Gameboy (Galip ox / Wandett) 1999 PbA-W. Elke Falk Elisabeth Falk<br />

Om El Bahir<br />

(Om El Exquisit / Om El Bendela<br />

Dakar)<br />

2009 AV-W. Om El Arab Int. / USA The Bahir Group<br />

Zsa Zsa Gabi (Naseri / Moheba Zelina) 2003 AV-St. Jutta Ginsel Jutta Ginsel<br />

Silberne Sportpferdeplakette - Distanz<br />

AG Alisha (Galip / Sajerah) 1999 AV-St. Anja Kuhne Elke Falk<br />

Ameen Lazana<br />

(Serenity Shahan / Serenitybintlazan)<br />

2007 AV-St. Lutz Petersen Lutz Petersen<br />

Ameen Shahana (Serenity Shahan / Serenity Shaha) 2007 AV-St. Lutz Petersen Lutz Petersen<br />

Aminah Bint Gaibon<br />

(Gaibon Ben Mors / Markatta Arab<br />

Al Ariba)<br />

2008 AV-St. Brigitte Behrend Christin Bethge<br />

CBJ Kublaykhan (Ibn Kubinec / Rabba) 2007 AV-H. Bernhard Hartmann Bernhard Hartmann<br />

GL Rashid (El Nasaran / Akira Talin) 2006 AV-H. Dieter Bachmann Claudia Haske<br />

HAR Saaris (Bouznika / Safiniya Bint Samantha) 2009 AV-St. Raimund Wöhr Miriam Schreck<br />

Lamina (Laman HVP / Taminka) 2009 AV-St. Reinhard Sax Elvira Friedrich<br />

Mirza (Mersuch XIX-68 / El Sbaa XXI-12) 2008 ShA-St. Holger Stoischek Eva Keller<br />

Nadiera (Zahron / Flaxman's Taraba) 2010 AV-St. Wolfgang Rösel Sabine Sauer<br />

Nibras (Balaton / Nigilistka) 2005 AV-W. Tersk / RUS Isabel Hegenbarth<br />

Nirvana By Vernisaj (Vernisaj / Nemka) 2005 AV-St. St. & H.E. Smolarczyk Bianka Göttert<br />

Padrons Magic (G Padrons Best / Ambrak) 2003 AV-H. Medicom AG Melanie Mohr<br />

Takaar (Meshan Ibn Kubinec / Takira) 2009 AV-H. Reinhard Sax Silke Trapani<br />

Zhaji El Aziz (Nahdmi / Zalhekah El Aziz) 2010 AV-St. Heiko und Wenke Löwel Andreas Häfele<br />

ZsouZsou EH (TM Lopez / Zsa Zsa I) 2009 AV-St. Caroline Bär Manuela Holz<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong><br />

24


VZAP-Stuten- und Fohlenprämierung in Marbach<br />

Eingebettet in den Tag des <strong>Arabische</strong>n<br />

<strong>Pferde</strong>s fand im Haupt- und Landgestüt<br />

Marbach auch eine VZAP-Stuten- und<br />

Fohlenprämierung statt. Ort und Zeitpunkt<br />

hätten nicht besser gewählt werden können,<br />

denn so hatten auch die Privatzüchter richtig<br />

viele Zuschauer. Und diese kamen auch auf<br />

ihre Kosten, fand doch die Hartplatzmusterung<br />

bei den Verkaufszelten und Marktständen statt,<br />

Amurath Mofeeda, Z.u.B: Bernd Zimmermann<br />

Die SZAP tritt auf der Stelle<br />

Nach der Abwahl des "alten" Vorstands<br />

der Schweizer Zuchtgenossenschaft<br />

für <strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong> (SZAP) anläßlich<br />

der Mitgliederversammlung vom 24. Februar,<br />

wurde beschlossen, diese Versammlung<br />

zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen<br />

bzw. fortzusetzen (wir hatten darüber berichtet).<br />

Dies in erster Linie, um dem neuen<br />

Vorstand Zeit und Gelegenheit zu geben,<br />

sich in die Thematik einzuarbeiten. Der Termin<br />

wurde dann auf den 5. Mai festgelegt.<br />

Was damals schon befürchtet wurde, traf<br />

ein: Die zwei Monate waren nicht genügend<br />

Zeit, um sich in das laufende Tagesgeschäft,<br />

das Stutbuch und die Buchhaltung einzuarbeiten.<br />

Und so kam es, dass dem Vorstand<br />

bei der Arbeitsflut ein Formfehler unterlief,<br />

denn obgleich die Einladung mit Ort und<br />

Datum der Mitgliederversammlung pünktlich<br />

versandt wurde, wurden die Briefe mit<br />

der Traktandenliste nicht rechtzeitig auf der<br />

Post eingeliefert: Der Poststempel zeigte das<br />

Datum vom Sonntag, 22. April (statt Freitag,<br />

20. April). Daraufhin ließen gewisse Mitglieder<br />

schriftlich verlauten, dass sie die Sitzung<br />

rechtlich anfechten werden.<br />

Somit wurde die Mitgliederversammlung<br />

nach einiger Diskussion als eine reine Informations-<br />

und Meinungsbildungsmöglichkeit<br />

für die Mitglieder und den Vorstand<br />

erachtet und die jeweiligen Abstimmungspunkte<br />

wurden nur konsultativ abgestimmt,<br />

d.h. ohne rechtliche Bindung. Das<br />

Abstimmungsergebnis diente daher nur als<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

sodass jeder "<strong>Pferde</strong> zum Anfassen" hatte. Und<br />

alle <strong>Pferde</strong> benahmen sich mustergültig von<br />

der Jungstute über die erfahrene Mutterstute<br />

bis hin zu den Fohlen - alle genossen die Bewunderung<br />

und die vielen Streicheleinheiten.<br />

Insgesamt traten 19 <strong>Pferde</strong> an, davon fünf<br />

Fohlen, die sich einen Prämientitel erhofften.<br />

Für alle hat es natürlich nicht gereicht,<br />

aber die Gesamtqualität war laut Zuchtleiter<br />

Burchard Schröder erfreulich hoch. Prämiert<br />

wurden immerhin 9 Stuten und 4 Fohlen,<br />

was über zwei Dritteln entspricht.<br />

Die Stuten und Fohlen im einzelnen:<br />

Nagawa (Motassem / Naga), Züchter und Besitzer:<br />

H.u.L. Marbach<br />

Nafeesa (Musab / Naga), Züchter: H.u.L. Gestüt<br />

Marbach, Besitzer: Anneliese Könemann<br />

WM Dahida (Madkours Impuls / Dahi), Züchter:<br />

H.u.L. Marbach, Besitzer: Vassiliki Kanellopoulos<br />

Amurath Moneera (Fadi Al Shaqab / Amurath<br />

Mofeedah), Züchter und Besitzer: Bernd<br />

Zimmermann<br />

Kameeha AS (El Mariachi / Amurath Koheilah),<br />

Züchter und Besitzer: Anette Schnaufer.<br />

NDA Samraa Malikah (Emiratus B / Shanah<br />

Halim), Züchter und Besitzer: Gabriele<br />

Schweiher u. Jürgen Tabler<br />

Rheemah Al Jabal (Salaa Maysan / Latifa),<br />

Züchter und Besitzer: Maya Jones<br />

Sadunga M (Shaklan Ibn Bengali / Shiriin),<br />

Züchter: Medicom, Besitzer: Heide Lupper<br />

Jamilla (Gazal XXI / Hadban-920 (Julie)),<br />

Züchter und Besitzer: Alfred Sommer<br />

WM Nada Hasna (WM Malakil / Namije),<br />

Züchter und Besitzer: H.u.L. Gestüt Marbach,<br />

Siegerfohlen<br />

Stimmungsbild für die weitere Arbeit des<br />

Vorstands bis zur nächsten Mitgliederversammlung.<br />

Dennoch wurden einige Zahlen bekannt<br />

gegeben, die die anwesenden Mitglieder<br />

in höchste Alarmbereitschaft versetzten.<br />

So hieß es im Stutbuchbericht, der noch<br />

von der "alten" Stutbuchführerin erarbeitet<br />

wurde, dass im Jahr 2017 in der Schweiz<br />

19 <strong>Vol</strong>lblutaraberfohlen geboren wurden,<br />

sechs <strong>Pferde</strong> importiert, sieben exportiert<br />

und zwölf dem Stutbuch als tot gemeldet<br />

wurden. Somit ergab sich ein Bestand von<br />

26<strong>14</strong> lebenden <strong>Vol</strong>lblutarabern, wobei die<br />

Zahl eher geringer sein dürfte, da nicht alle<br />

Todesfälle bekannt gegeben werden. Außerdem<br />

sind im letzten Jahr 58 Mitglieder aus<br />

der SZAP ausgetreten, sodass der Mitgliederbestand<br />

auf rund 260 geschrumpft ist.<br />

Dieser Trend dauert bereits seit 2010 an und<br />

man darf annehmen, dass der Grund dafür in<br />

erster Linie in den genossenschaftsinternen<br />

Streitigkeiten zu suchen ist.<br />

Der Kassenbericht enthielt ebenfalls einige<br />

Überraschungen und auch hierzu gilt festzuhalten,<br />

dass für diese Zahlen der "alte"<br />

Vorstand verantwortlich zeichnet. Es wurde<br />

deutlich, dass die SZAP seit Jahren über<br />

ihre Verhältnisse und von ihrem Genossenschaftskapital<br />

gelebt hat, dies insbesondere<br />

durch völlig überhöhte Personalausgaben<br />

(Stutbuch/Sekretariat) von rund 60.000 CHF<br />

(incl. Bürokosten) für eine 50 %-Stelle. Wenngleich<br />

ein Betriebsgewinn von ca. 500 CHF<br />

25<br />

Shalaan Ibn Abbas El Dine (NK Abbas El<br />

Dine / Rheemah Al Jabal), Züchter und Besitzer:<br />

Maya Jones<br />

Marshuk Ibn Naoufil (Naoufil / Oriental Maysarah),<br />

Züchter und Besitzer: Dr. Josef Mohn<br />

BB Karat (Kuwait / GF Kiara), Züchter und Besitzer:<br />

Barbara Braun<br />

Angenehm aufgefallen ist, dass die <strong>Pferde</strong><br />

allesamt in gutem Allgemeinzustand waren,<br />

Sadunga M, Z: Medicom, B: Heide Lupper<br />

dabei kaum geschminkt und nicht rasiert<br />

und haben trotzdem - oder gerade deswegen?<br />

- einen positiven Eindruck auf die Zuschauer<br />

gemacht. Insbesondere der ruhige<br />

Charakter der <strong>Pferde</strong> hat einen bleibenden<br />

Eindruck hinterlassen.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

für 2017 ausgewiesen wurde, stellte die Kassierin<br />

klar, dass ein Verlust von 11.500 CHF<br />

erwirtschaftet wurde, dieses Defizit aber von<br />

einem oder mehreren anonymen Spendern<br />

Ende Dezember 2017 ausgeglichen wurde.<br />

Außerdem wurde bekannt gegeben, dass<br />

Katherine Henrici bereits nach der ersten<br />

Vorstandssitzung aus dem Vorstand ausgetreten<br />

ist. Auch Sandra Bürki gab ihren Rücktritt<br />

bekannt. Beide gaben unüberbrückbare<br />

Differenzen mit der Präsidentin an. Die restlichen<br />

vier Vorstandsmitglieder stellten sich<br />

jedoch demonstrativ hinter die Präsidentin<br />

Renata Schibler, drohten gar ihrerseits mit<br />

dem Rücktritt, wenn diese gezwungen werde,<br />

das Amt niederzulegen. Da die Sitzung<br />

lediglich konsultativen Charakter hatte,<br />

konnten keine Wahlen abgehalten werden<br />

und so wurden Michèle Vaucher und Cornelia<br />

Senti in den Vorstand co-optiert (ohne<br />

Stimmrecht), um diesen in den nächsten<br />

Monaten bei der Arbeit zu unterstützen. So<br />

sind beispielsweise ein Sporttag und eine<br />

Beständeschau mit Hengstkategorisierung<br />

am 15.-16. September <strong>2018</strong> in Obergerlafingen<br />

geplant, außerdem die Teilnahme an der<br />

neuen Messe CanChaval am 16.-18. November<br />

im Nationalen <strong>Pferde</strong>zentrum in Bern.<br />

Die nächste außerordentliche Mitgliederversammlung<br />

wurde für Oktober <strong>2018</strong> terminiert<br />

– dann wissen wir hoffentlich genauer,<br />

in welche Richtung die SZAP marschiert.<br />

-gw-<br />

aus den Verbänden


Tag des <strong>Vol</strong>lblutarabers in Bayern<br />

Amateure<br />

Andere<br />

Wege<br />

gehen<br />

Manchmal muß man<br />

andere Wege gehen, als<br />

die ausgetretenen Pfade,<br />

um ans Ziel zu kommen.<br />

Das dachten sich auch<br />

die Organisatoren des<br />

"Tags des <strong>Vol</strong>lblutarabers<br />

in Bayern" und versuchten<br />

sich an einem neuen<br />

Veranstaltungskonzept,<br />

bei dem jeder sein Pferd<br />

so vorstellen konnte, wie<br />

er gerne mochte, es gab<br />

keinerlei Vorgaben. Das<br />

Konzept ging auf, heraus<br />

kam ein entspannter<br />

Nachmittag, getragen<br />

von einer Atmosphäre des<br />

Miteinanders, das wir in<br />

der Araberszene so sehnlich<br />

vermissen.<br />

Nicole Brauns zeigte ihren EH Mahali in<br />

klassischer Dressur, Zirkuslektionen,<br />

Freiarbeit, Horsemanship, Halsring-Reiten<br />

und vielem mehr.<br />

Alle Fotos: G. Waiditschka / <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />

26<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Ende April fand zum ersten Mal der "Tag<br />

des <strong>Vol</strong>lblutarabers in Bayern" statt -<br />

zugegeben ein etwas sperriger Name,<br />

aber dahinter verbarg sich eine neue Initiative,<br />

dem Araber ein besseres Image zu<br />

geben, indem er bewußt in seiner ganzen<br />

Vielseitigkeit präsentiert wird. Rund 30 <strong>Pferde</strong><br />

wurden genannt, viele davon hatte man<br />

noch nie zuvor bei einem "öffentlichen Auftritt"<br />

gesehen. Damit gab die Veranstaltung<br />

einen kleinen Einblick, was die Araberbesitzer<br />

zu Hause so mit ihren Tieren machen -<br />

und dabei kam Erstaunliches zutage!<br />

Vielseitige Auftritte<br />

Da war zum Beispiel der 10-jährige Wallach<br />

EH Mahali (Period / Malisja) aus der Zucht<br />

von Caroline Bar, Enserhof. Er wurde von seiner<br />

Besitzerin Nicole Brauns in klassischer<br />

Dressur, Zirkuslektionen, Freiarbeit, Horsemanship,<br />

Halsring-Reiten und vielem mehr<br />

ausgebildet. Heraus kam eine unterhaltsame<br />

Vorstellung, die das spezielle Vertrauensverhältnis<br />

zwischen Pferd und Reiter unter<br />

Beweis stellte: Mahali ließ sich durch ein<br />

Tuch verhüllen, die Elemente Kompliment,<br />

Steigen und Hinlegen gehörten ebenso<br />

zum Repertoire wie Seilspringen!<br />

Oder Elliot, ein 21-jähriger Menes-Sohn (a.d.<br />

Elembra), der einer Kindertruppe vom Araberhof<br />

Heidegger als <strong>Vol</strong>tigierpferd diente.<br />

Nichts Besonderes, meinen Sie? Nun, Elliot<br />

ist eigentlich gar kein <strong>Vol</strong>tigierpferd, aber<br />

das "richtige" <strong>Vol</strong>ti-Pferd wurde kurzfristig<br />

krank, so daß der Auftritt der Kleinen schon<br />

auf der Kippe stand. Bis Elliot einsprang<br />

- zwei Tage Zeit hatte er, sich daran zu gewöhnen,<br />

dann ging's in den großen Ring.<br />

Und es klappte prima! Kaum waren die Kids<br />

fertig, wurde der <strong>Vol</strong>tigiergurt mit einem<br />

Westernsattel getauscht und er wurde noch<br />

in Westernreitweise vorgestellt. Wenn das<br />

nicht vielseitig ist!<br />

Und dann war da noch MC Menach (Cyklon<br />

/ Mekka IV), ein Rapphengst aus ganz alten<br />

ostdeutschen und polnischen Linien. Nicole<br />

Michel, die eigens mit ihm aus Ostdeutschland<br />

angereist war, stellte ihn im flatternden<br />

roten Kleidchen unter dem Dressursattel<br />

vor. Bei ihr im Gestüt steht auch noch der<br />

aus alt-polnischen Linien stammende Mahmud<br />

Nur - diesen Typus Araber bekommt<br />

man sonst kaum mehr zu sehen!<br />

Von Profis und Amateuren<br />

Dr. Martin Pauli zeigte den unter dem Westernsattel<br />

ausgebildete Hengst Mouammar<br />

aus dem Stall Meixner. Der Hengst ist eine<br />

Augenweide und zeigte unter seinem Reiter,<br />

wie ein gut gerittener und gleichzeigt<br />

hübscher Westernaraber aussieht! Mouammar<br />

entstammt der Murana I-Mutterlinie<br />

und wurde im Gestüt Amurath gezüchtet.<br />

Er war u.a. Gold-Champion an den C-Schauen<br />

in Ströhen und Marbach, hat seine HLP<br />

in der Westernreitweise absolviert, war Prämienhengst<br />

und "Goldschleifenhengst" bei<br />

der Verbandshengstschau des VZAP, und<br />

hat auch bereits einige Nachzucht.<br />

Das Gestüt Khamal El Assuad von Otto<br />

Schmidt präsentierte den Deckhengst<br />

Mouazar (Lohim / Mateefa) unter Melanie<br />

Schmidt im Westernsattel und den Wallach<br />

Carina Berger mit AJM Shirass<br />

(AJM Amiraah / Ebony Bataasha)<br />

Classic Farhan (Hadaya El Tareef / HMT Fernazza)<br />

mit Annika Schmidt im englischen<br />

Sattel in einem "Pas de Deux". Für die Deckhengste<br />

sind derartige Auftritte in einer<br />

fremden Umgebung natürlich immer eine<br />

Herausforderung. Im Gegensatz zu einer<br />

Show, wo die <strong>Pferde</strong> oftmals "so verrückt<br />

wie möglich" gezeigt werden, sollen sie hier<br />

unter dem Sattel einen möglichst ausgeglichenen<br />

Eindruck machen. Aber die beiden<br />

machten das prima.<br />

Der wohl schönste Hengst, der derzeit aktiv<br />

im Distanzsport geht, ist der <strong>14</strong>-jährige, im<br />

Gestüt Fischer gezogene GF Mashuk (Gips<br />

/ Mirvana). Neben einem sehr korrekten<br />

Exterieur und viel arabischem Schmelz, besticht<br />

er durch seine Leistungsbereitschaft<br />

und einen traumhaften Charakter. Er ist<br />

beim ZSAA gekört und macht derzeit seine<br />

HLP über die Distanzprüfung, wofür er<br />

2000 Wettkampfkilometer aufweisen muß<br />

- aktuell ist er bei 859 km. Zusammen mit<br />

der Stute Beylinda (v. Bey Shy) zeigte er den<br />

Ablauf eines Distanzrittes, fachmännisch<br />

kommentiert durch Mashuks Besitzerin Petra<br />

Hutterer. Dazu gehört z.B. auch an einem<br />

fremden Ort zu trinken, die Tierarztuntersuchung,<br />

absatteln, abwaschen, erneutes<br />

aufsatteln - und dabei die ganze Zeit brav<br />

stehen bleiben, während die Stute um ihn<br />

herum ihre Kreise dreht. Aber kein Problem<br />

Mashuk ist mittlerweile Profi!<br />

Beylinda geht derzeit ihre dritte Saison im<br />

Distanzsport und hat bislang 465 Wettkampfkilometer<br />

- mit 500 km hat sie die Stutenleistungsprüfung<br />

bestanden. Sie wurde<br />

erst 7jährig im Distanzsport eingesetzt und<br />

für Besitzerin Katharina Kirchdorfer "ist sie<br />

einfach die Beste! Sie ist ein sehr ehrgeiziges,<br />

mutiges, intelligentes und menschenbezogenes<br />

Pferd", genau wie man es für den<br />

Distanzsport braucht.<br />

Amateure<br />

Najib Halim (Mashour Halim / Nile Halima<br />

aus dem Gestüt Shah Mon Arabians<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

27<br />

Black is Beautiful<br />

Wer denkt nicht gern an den "Schwarzen<br />

Hengst" oder den Rappen "Rih" - für viele<br />

ist nach wie vor ein Rappe das Sinnbild<br />

für einen Araberhengst. AJM Shirass (AJM


Amateure<br />

GA Amani Colours (Royal Colours / Autum<br />

Misty) vom Gestüt Goschenhof Arabians<br />

Amirash / Ebony Bataasha) nährte diese<br />

Fantasien, indem er mit seiner Besitzerin<br />

Carina Berger geradezu symbiotisch eine<br />

schöne und harmonische Vorstellung in der<br />

Freiheitsdressur darbot. Steigen, Kompliment,<br />

sich hinlegen - und wälzen! Ob dies<br />

ein Bestandteil der Vorstellung war oder<br />

Eigeninitiative von Shirass? Wer könnte<br />

es ihm verdenken, besonders nicht seine<br />

Besitzerin, die - bevor er aufstand - sich<br />

auf seinen Rücken schwang, und vier, fünf<br />

Bocksprüngen später lachend im Sand saß!<br />

Ganz orientalisch wurde es bei einer zweiten<br />

Nummer und da wurde der Rappe Rih<br />

wieder lebendig!<br />

Noch einmal schwang sich Martin Pauli in<br />

den Sattel, diesmal von WAS Tajshan Ibn<br />

Taraszena (Zid Ibn El Zahim / Taraszena)<br />

aus der Zucht von Dieter und Evelyn Ruess.<br />

Der athletische Fuchs war auch schon am<br />

Europa-Championat der Sportaraber, wo<br />

er es zum Vize-Meister in der Pleasure und<br />

zu Bronze in der Reining gebracht hat. Kein<br />

Wunder bei dem Vater denn Zid Ibn El Zahim<br />

war mehrfacher EM Champion in Reining<br />

und Pleasure.<br />

Mit und ohne Reiter<br />

Der Fuchshengst Prince Sahib (Prince Shetan<br />

/ HH Rawanna) aus der Zucht und im Besitz<br />

der Familie Berschl wurde ebenfalls gezeigt,<br />

leider nur an der Hand und im Freilauf, da<br />

er sich kurz zuvor leicht verletzt hatte. Dafür<br />

stellte die Tochter eines der jungen <strong>Pferde</strong><br />

unter dem Westernsattel vor. Prince Sahib dagegen<br />

ist im Distanztraining - bei dem Vater<br />

ist seine Karriere vorprogrammiert.<br />

Aber natürlich gab es auch Vorstellungen an<br />

der Hand, meist waren dies Stuten oder Jungpferde.<br />

So zeigte beispielsweise das Gestüt<br />

Goschenhof zwei Fohlen mit ihren Müttern,<br />

die bei den Besuchern natürlich besondere<br />

Aufmerksamkeit genossen. Auch das Gestüt<br />

Ponnath zeigte einige Youngsters im Alter von<br />

ein bis drei Jahren, wie auch das Gestüt EOS<br />

Arabians und einige mehr. Gegen Ende gab<br />

es noch einen besonderen Leckerbissen: The<br />

Verdict HG feierte seinen letzten Auftritt in<br />

der Öffentlichkeit. The Verdict ist ein <strong>Vol</strong>lbruder<br />

der weltbekannten Stute The Vision HG,<br />

die Mutter von <strong>Pferde</strong>n wie Welt-Champion<br />

Al Lahab oder dessen <strong>Vol</strong>lbruder Al Hadiyah,<br />

sowie Al Maraam und Al Ayal. Der 23-jährige<br />

Rapphengst kann rund 100 Fohlen aufweisen<br />

und steht auf dem Gestüt La Fame von Martina<br />

Ostermeier. Von dort kam auch sein Enkel,<br />

ebenfalls Rappe, von Magic Magnifique - mit<br />

einem Kopf wie aus Ebenholz geschnitzt.<br />

Wozu das Ganze?<br />

Nun mag sich manch einer fragen, was<br />

soll so eine Veranstaltung, bei der es "um<br />

nichts geht", wo man keine Schleifen und<br />

Pokale gewinnen kann, und auch nicht mit<br />

Stolz auf einen Championatstitel verweisen<br />

kann. Es ist genau dies: Es geht nicht um Titel<br />

und Erfolge, sondern es geht darum, mit<br />

seinem Pferd Spaß zu haben. Viele der Teilnehmer,<br />

die ihr Pferd in der Freiheitsdressur<br />

oder unter dem Sattel gezeigt haben, sind<br />

keine Profis, und haben sich einfach gefreut,<br />

dass die Vorstellung so gut geklappt<br />

hat - und blamiert hat sich keiner!<br />

Veranstaltungen wie diese sind Werbung<br />

für das <strong>Arabische</strong> Pferd, denn sie zeigen,<br />

28<br />

dass der Araber viel mehr kann, als nur<br />

"schön sein". Die Vorstellungen und sei es<br />

auch nur im Freilauf, zeigten die Menschenzugewandtheit<br />

dieser <strong>Pferde</strong>, denn alle liesen<br />

sich anstandslos einfangen. Sie zeigten<br />

die Intelligenz und den Spieltrieb, aber<br />

auch die Reiteignung in den verschiedensten<br />

Disziplinen. Es müssen nicht immer<br />

Höchstleistungen sein, denn diese können<br />

die Mehrheit der Freizeitreiter gar nicht abfordern.<br />

Die Mehrheit will ein charakterlich<br />

einwandfreies Pferd - und dies haben alle<br />

Akteure hier bewiesen! Ideal auch, dass diese<br />

Veranstaltung in einem "ganz normalen<br />

Reit- und Pensionsstall" stattfand, denn dadurch<br />

waren auch "rassefremde" Zuschauer<br />

da. Trotzdem war es schön zu sehen, daß<br />

auch namhafte Züchter "nur zum Zuschauen"<br />

mit dabei waren, wie z.B. Familie Sax,<br />

Bettina von Kameke, Familie Oster, Annette<br />

Escher, um nur einige zu nennen. Vielleicht<br />

fällt ja bei dem einen oder anderen die Saat<br />

auf fruchtbaren Boden und es gibt in Zukunft<br />

auch in anderen Teilen Deutschlands<br />

derartige Veranstaltungen, wo es nur um<br />

den "Spaß an der Freud" geht, gemeinsam<br />

mit Gleichgesinnten einen Tag zu verbringen,<br />

sich an den Vorführungen der anderen<br />

zu freuen, und vielleicht Ideen mit nach<br />

Hause zu nehmen, was man noch so alles<br />

mit seinem Araber anfangen könnte. Denn<br />

die <strong>Pferde</strong> sind in der Regel vielseitiger als<br />

die Menschen.<br />

Daß diese Veranstaltung stattfinden konnte,<br />

dazu mußten die Organisatoren Gerd<br />

Wagner, Bettina Marofke, Theresa Müller<br />

und Peter Böhm erst einmal ins kalte Wasser<br />

springen und viel Vorarbeit leisten.<br />

Aber mithilfe ihres rund 20köpfigen Helferteams<br />

ist es ihnen gelungen, den Besuchern<br />

und Teilnehmern einen wunderschönen<br />

Nachmittag zu bescheren - und<br />

auch das Wetter hat sein Scherflein dazu<br />

beigetragen. Und so lautet das eindeutige<br />

Fazit zu diesem Tag: Wer nicht dabei war,<br />

ist selbst schuld, denn er hat etwas versäumt!<br />

Gudrun Waiditschka<br />

LF Aarmaan Vittorio (Magic Magnifique / LF<br />

Aliyyah Vivendi), La Fame Arabians<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Amateure<br />

<br />

<br />

1. WAS Tajshan Ibn Taraszena (Zid Ibn El<br />

Zahim / Taraszena) unter Martin Pauli<br />

2. EC Menach (Cyklon / Mekka IV) mit Nicole<br />

Michel im Sattel in klassischer Dressur<br />

3. Elliot (Menes / Elambra) versuchte sich mit<br />

Erfolg als <strong>Vol</strong>tgierpferd für die Kinder vom<br />

Araberhof Heidegger.<br />

4. GF Mashuk (Gips / Mirvana) demonstrierte<br />

die Stationen eines Distanzrittes.<br />

5. Der Fliegenschimmel Classic Farhan<br />

(Hadaya El Tareef / HMT Fernazza) und<br />

Schimmelhengst Mouazar (Lohim / Mateefa)<br />

zeigten einen Pas de Deux.<br />

6. Martin Pauli mit Mouammar (Gazwan<br />

Al Nasser / Amurath Mofeedah) aus dem<br />

Gestüt Meixner.<br />

<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

29


Aljassimya Amateur Challenge<br />

Amateur-Richtsystem<br />

mit positivem Nebeneffekt<br />

Amateure<br />

Trail an der Hand ermöglicht es, auch Jungpferde<br />

außerhalb der eigentlichen Schauklassen zu zeigen.<br />

- Trail in-hand makes it possible to show young horses<br />

at the show outside the actual in-hand show classes.<br />

Seit einigen Jahren gibt es in unseren Nachbarländern Amateurklassen und langsam beginnen<br />

sie sich auch in Deutschland zu etablieren. Emma Maxwell, eine versierte Vorführerin<br />

und Trainerin, erklärt die Besonderheit des Richtsystems, das - als positiven Nebeneffekt<br />

- helfen kann, das Pferd mit den besten Charaktereigenschaften zu selektieren.<br />

30<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Vor vier Jahren gründete eine entschlossene<br />

Gruppe von Belgiern die "European<br />

Amateur Cup Show Organisation"<br />

(EACSO), um Amateur-Schauen in Europa zu<br />

unterstützen. EACSO's Vorstand besteht aus<br />

den Gründungsmitgliedern Rob Rens und<br />

Stijn Schyvens, zusammen mit Bart Beckers,<br />

Ilse Verbruggen und Ronny Vosch.<br />

EACSO's Aushängeschild ist der European<br />

Amateur Cup in Belgien, der nun das vierte<br />

Mal in Folge organisiert wurde und die letzten<br />

drei Jahre jeweils über 100 Teilnehmer<br />

hatte. Zusätzlich boten 2015 auch zwei andere<br />

belgische Schauen unter Verwendung der<br />

EACSO-Regeln Amateur-Klassen an. Im selben<br />

Jahr hat sich dann Sheikh Jassim Bin Khalifa<br />

Al Thani entschlossen, diese Klassen zu<br />

sponsorn, als Teil seines Vorhabens, neue und<br />

junge Menschen an die Rasse heranzuführen.<br />

Aljassimya Farm bot den Amateur-Schauen<br />

Sponsorengelder und zusätzlich attraktive<br />

Spezialpreise für die besten Vorführer und<br />

Reiter des jeweiligen Jahres: Ein Besuch des<br />

Pariser Welt-Championats als Gast von Aljassimya<br />

Farm, sowie die Teilnahme an der<br />

"California Prize"-Verlosung. Diese Verlosung<br />

ermöglicht sechs Leuten eine Reise nach<br />

Kalifornien zu unternehmen, inklusive einer<br />

Züchter-Tour durch das Santa Ynez Valley.<br />

Alten) ist, aber eine Demokratie (Herrschaft<br />

durch das <strong>Vol</strong>k) ist sie definitiv nicht.<br />

Einige Regeln<br />

Die Regeln der Aljassimya Amateur Challenge<br />

sind lang und komplex, aber wurden<br />

jedes Jahr sorgfältig weiterentwickelt, vor<br />

allem vom EACSO-Vorstand. Das Bewertungssystem<br />

basiert auf dem ursprünglichen<br />

ECAHO-Fünf-Kriterien-Richtsystem mit zwei<br />

weiteren Kriterien:<br />

"Harmonie zwischen Pferd und Vorführer"<br />

- hier wird die Zusammenarbeit beider Seiten<br />

und das Einfühlungsvermögen des Vorführers<br />

seinem Pferd gegenüber bewertet. Im<br />

Wesentlichen werden jene <strong>Pferde</strong> belohnt,<br />

die mit leichter Hand und mit lockerer Führleine<br />

gezeigt werden, während sie gleichzeitig<br />

den Raum des anderen respektieren.<br />

"Präsentation" - hier wird bewertet, ob das<br />

Pferd ruhig und korrekt steht, in einer geraden<br />

Linie im Schritt geht, und seine Trabrunde<br />

ohne Galopp oder Zirkeln bewältigt.<br />

Man muß nur die Regeln lesen, um ihre<br />

Stärken zu erkennen. Es sollte allen klar sein<br />

- bis auf die, die sich einer Gehirnwäsche<br />

unterzogen haben -, daß weder Harmonie<br />

noch Genauigkeit eine besonders große<br />

Rolle spielen im professionellen Schauzirkus.<br />

Es gibt ehrenwerte Ausnahmen, d.h.<br />

ein paar Trainer, die mit einem Pferd an der<br />

losen Leine ohne Unterbrechung rund um<br />

den Schauring traben, und dann ihr Pferd<br />

ohne Einschüchterung aufstellen können.<br />

Aber sie sind die Ausnahmen und sie sind<br />

seltsamerweise nicht populärer als die, die<br />

mit harter Hand agieren, oder die Heuchler.<br />

Nur durch Hinzufügen dieser beiden<br />

Kriterien "Harmonie" und "Präsentation"<br />

wird offensichtliche Einschüchterung und<br />

Herumwirbeln im Kreis im Galopp unterbunden,<br />

und gleichzeitig wird eine saubere<br />

professionelle Vorführung belohnt, die<br />

Eine Idee breitet sich auch<br />

Seitdem wurden auch andere Länder eingeladen,<br />

bei der Aljassimya Amateur Challenge<br />

mitzumache und Spanien, Frankreich,<br />

Deutschland, Dänemark und Großbritannien<br />

haben jeweils ein bis drei Amateur-Schauen<br />

(drei ist derzeit das Maximum für jedes<br />

Land) mit einem einheitlichen System von<br />

Qualifikationsregeln und Bewertung. Reitklassen<br />

für Novice (Anfänger) gibt es in drei<br />

Disziplinen - Classic, Hunter und Western -<br />

und müssen angeboten werden. Ebenso die<br />

Schau-Klassen und (gerittenen) Trail-Klassen,<br />

die zwar aus den USA stammen, aber eine<br />

ausgezeichnete Einführung in das Vorführen<br />

und Reiten mit Genauigkeit und Respekt bieten.<br />

Die Schauen sind auch von der ECAHO<br />

als Amateur-Schauen anerkannt.<br />

Ich war als Anhänger der Idee am Rande involviert,<br />

weil es für mich ganz klar ist, dass<br />

die Schauen, die für den normalen Besitzer<br />

geeignet sind, von der ECAHO in ihrer<br />

"Schau-Pyramide" vernachlässigt wurden,<br />

seit die C-Schauen zum großen Teil zur Startrampe<br />

für die Profi-Ställe wurden. Alles, was<br />

dem normalen Besitzer oder dem talentierten<br />

Jugendlichen ermöglicht, sein Pferd mit<br />

Begeisterung und Stolz zu zeigen - egal ob an<br />

der Hand, geritten oder im Trail - ist positiv.<br />

Es ist offensichtlich, daß wir auch ein System<br />

für Anfänger brauchen, damit es wieder mehr<br />

junge Vorführer gibt. Wir brauchen dringend<br />

neue Gesichter, denn es kann doch nicht sein,<br />

daß es auf der ganzen Welt nur rund 10 Vorführer<br />

die in den letzten 30 Jahre die Fähigkeiten<br />

hatten, arabische <strong>Pferde</strong> vorzuführen!<br />

Ich will nicht behaupten, daß die Schauwelt<br />

eine Kleptokratie oder eine Gerontokratie<br />

(Herrschaft durch die Korrupten oder die<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

31<br />

Ein Pferd das auf gerader Linie trabt, ganz ohne Zirkeln und Galoppeinlage, das ist das Ziel<br />

der Amateurschauen. - A horse trotting on a straight line, without any circles or breaking into<br />

galopp, that's the aim of Amateur shows.<br />

Fotos: Jan Kan<br />

auch ein normaler <strong>Pferde</strong>mensch und gelegentlicher<br />

Zuschauer verstehen kann und<br />

für gut befindet.<br />

Allerdings, so könnte man fragen, was haben<br />

diese Kriterien, die den Vorführer bewerten,<br />

an einer Zuchtschau zu suchen? Damit erhält<br />

man doch am Ende eine Mischung aus der<br />

Bewertung des Vorführers und der des <strong>Pferde</strong>s,<br />

was aber keinen Wert für die Beurteilung<br />

eines Zuchtpferdes hat? Erstens, möchte ich<br />

denjenigen bitten, der diese Frage stellt, das<br />

Brett vor seinem Kopf zu entfernen, bevor<br />

er auf den Spreißel im Auge eines anderen<br />

zeigt... Die Annahme, daß unsere heutigen<br />

Schauklassen das beste Zuchttier herausselektieren,<br />

und den Vorführer unberücksichtigt<br />

lassen, hat nichts mit der derzeitigen<br />

Realität zu tun.<br />

Das ganze Pferd betrachten<br />

Nachdem ich das System ausprobiert habe,<br />

habe ich festgestellt, dass die zusätzlichen<br />

Noten für "Harmonie" und "Präsentation"<br />

nicht nur den Vorführer bewerten. Das Wesen<br />

des <strong>Pferde</strong>s, das er an der Hand hat, hat einen<br />

großen Einfluß auf die Noten. Ein Pferd, das<br />

mitarbeiten will, das selbstsicher ist, und das<br />

man an einer losen Leine zeigen kann, obwohl<br />

es seinen Schweif senkrecht in die Höhe<br />

stellt und schnaubt - das perfekte "arabische<br />

Temperament" - erhält unausweichlich mehr<br />

Punkte für "Harmonie" mit dem Vorführer. Ein<br />

Pferd, das nervös oder übererregbar ist, wird<br />

unausweichlich weniger Punkte bekommen,<br />

weil es nicht ohne Zwang still steht und während<br />

der Trabrunde in Galopp verfällt. Auf<br />

diese Weise, denke ich, bekommt ein Pferd,<br />

das eine besseres Temperament hat - das<br />

aber gleichwohl "typisch arabisch" ist, denn<br />

ich mag keine <strong>Pferde</strong> mit schlechter Schweifhaltung<br />

-, und das dabei gehorsam ist, mitarbeitet,<br />

und entsprechend reagiert, eine<br />

höhere Bewertung als eines, das "Charisma"<br />

Amateure


Amateure<br />

in Kombination mit weniger wünschenswerten<br />

Eigenschaften hat, wie beispielsweise<br />

Angst und Ungeduld. Das kann nur gut sein.<br />

Wenn ich mich selbst im Schauring vorstelle,<br />

mit einigen der <strong>Pferde</strong>, die ich in der Vergangenheit<br />

vorgeführt habe, dann denke<br />

ich, hätte ich sehr verschiedene Wertnoten<br />

für Harmonie und Präsentation bekommen,<br />

abhängig davon mit welchem Pferd ich mir<br />

das vorstelle. Diese Noten spiegeln genau<br />

meine Einschätzung wider vom Charakter<br />

dieser <strong>Pferde</strong>. Niemals hätten die bösen kleinen<br />

Schlingel so hohe Noten bekommen,<br />

wie die Aliha's dieser Welt! Und das ist richtig<br />

so, wir müssen das ganze Pferd berücksichtigen,<br />

nicht nur einige Teile davon, wenn<br />

wir richten.<br />

Charakter gehört zum "Typ"<br />

Ich habe mir schon lange Sorgen darüber gemacht,<br />

daß wir die Kategorie "Typ" einzig auf<br />

optische Merkmale reduziert haben. Selbst<br />

wer nur oberflächlich über die Geschichte<br />

des arabischen <strong>Pferde</strong>s Bescheid weiß,<br />

merkt doch, dass auch der Charakter ein integraler<br />

Bestandteil des arabischen Typs ist.<br />

Außerdem haben wir es uns leider auch zur<br />

Gewohnheit gemacht, "Lebhaftigkeit" als ein<br />

Synonym für "Typ" zu erachten - und diese als<br />

den einzigen Ausdruck von "Typ" in Bezug<br />

auf das Temperament im Schauring positiv zu<br />

bewerten. Ich glaube, das hat zu einer Rückkopplungsschleife<br />

geführt, wobei temperamentvoll<br />

als gut erachtet wird, u.s.w., und wir<br />

daher im Schauring nicht bewerten, ob das<br />

Pferd auch eine sichere, selbstbewusste und<br />

kooperative Persönlichkeit an den Tag legt.<br />

Alle diese Eigenschaften sind aber gleichwertig<br />

für ein gutes "arabisches Temperament"<br />

und gehen einher mit der Lebhaftigkeit, um<br />

den idealen arabischen Typs zum Ausdruck<br />

zu bringen.<br />

Während ich immer überzeugt war, daß sich<br />

Züchter dieser und anderer Eigenschaften<br />

bewußt sind, wenn sie ihre Zuchtwahl - oder<br />

Kaufentscheidung - treffen, habe ich keine<br />

Möglichkeit gesehehn, wie dieses in ein<br />

Richtsystem integriert werden könnte. Bis<br />

jetzt. Es ist vielleicht eine ungewollte Folge<br />

des Richtsystems, aber im Gegensatz zu den<br />

meisten unbeabsichtigten Folgen, ist dies<br />

eine überwältigend positive Folge.<br />

Indem gehorsame <strong>Pferde</strong> als die besten<br />

Araber belohnt werden wirkt dies auch auf<br />

das Marketing der Rasse als Ganzes. Es gibt<br />

zahlreiche Beweise, in denen Marketingforschung<br />

in vielen Ländern darlegt, daß <strong>Pferde</strong>käufer<br />

alle ein Merkmal als das Wichtigste<br />

betrachten, das sie beim Kauf eines <strong>Pferde</strong>s<br />

berücksichtigen: das Temperament.<br />

Trab mit Rhythmus und Anmut<br />

Die zweite Stärke des Bewertungssystems ist<br />

die Art und Weise wie die Bewegungen bewertet<br />

werden. Noch einmal, ich denke unsere<br />

Bewegungsnoten im 20er-System haben<br />

ihre Bedeutung verloren. Wenn ein Richter<br />

eine 19,5 für einen hübschen Schimmel gibt,<br />

der gewinnen soll, der aber nur im Schauring<br />

auf engen Zirkeln herumgaloppiert, dann<br />

ist dies das Ende der Bewegungen, wie wir<br />

sie vor 20 Jahren gewohnt waren zu sehen.<br />

Sicher, nicht jeder Richter tut das, aber genug<br />

von ihnen tun es, um eine große Anzahl<br />

von Beobachtern verzweifeln zu lassen. Die<br />

Noten für "Präsentation" belohnt <strong>Pferde</strong>, die<br />

eine ganze Runde im Ring mit Rhytmus und<br />

Anmut traben, und bestraft die, die nicht genügend<br />

ausbalanciert oder zu ungeduldig<br />

sind, um die Runde zu beenden. Egal wer sie<br />

führt. Wenn ich Ihnen hier erklären muß, warum<br />

das etwas Gutes ist, dann sind sie vielleicht<br />

kein <strong>Pferde</strong>mensch!<br />

All das kommt zu einem günstigen Zeitpunkt,<br />

denn es ist heute eine akzeptierte<br />

Weisheit, daß das, was wir in den Schauen<br />

machen, nicht gut genug ist, und eine Alternative<br />

gefunden werden muß. Als die<br />

ECAHO gegründet wurde, gab es kein universell<br />

eingesetztes Richtsystem, es wurden<br />

viele verschiedene Systeme benutzt und es<br />

wurde danach verlangt. Wir haben das System<br />

auf die fünf Kriterien verengt und es<br />

hat dem Zweck für eine Weile gedient. Aber<br />

es ist nicht in Stein gemeißelt, es ist bereits<br />

zu sechs Kriterien mutiert, Kopf und Hals<br />

wurden getrennt (ein System, das ich verabscheue,<br />

denn eine ungewollte Folge davon<br />

ist, daß die Gewichtung in der Endnote noch<br />

stärker auf den Kriterien Kopf und Hals liegt,<br />

und damit weg von der Funktionalität). Die<br />

fünf und sechs Kriterien sind nicht geeignet,<br />

das bestmöglichste Zuchtpferd herauszuselektieren,<br />

daher müssen wir uns öffnen für<br />

neue Ideen und diese ausprobieren. Ich habe<br />

dieses ausprobiert und mir ging ein Licht mit<br />

einer Million Watt auf! Ich würde mich freuen,<br />

wenn dieses System häufiger verwendet<br />

würde, damit man erkennt, ob es uns in eine<br />

bessere Richtung führt.<br />

Emma Maxwell<br />

Es war letztes Jahr am European Amateur Cup in Brecht, als etwas<br />

wunderbares passierte: Eine Weile vor der Schau fragte mich Ils<br />

Van Dun, ob es möglich wäre, daß sie mit einem jungen Mann zum<br />

Üben zu mir kommen könnte. Ils war von Anfang an in unserem<br />

Amateur-Team und übte mit ihm schon eine Weile was sie über die<br />

Jahre gelernt hatte. Ich sagte "Natürlich!" und so kam Michael einige<br />

Male mit ihr zu mir. Ich bemerkte, daß er ein ungewöhnliches<br />

Gefühl für die <strong>Pferde</strong> hatte, und so entschlossen wir uns auf der<br />

Stelle, daß er die hübsche Stute Olivia K (Borsalino K / AF Nadia) an<br />

der Amateur-Schau zeigen sollte.<br />

Michael war sehr, sehr nervös, je näher der Tag kam, da er bis dato<br />

noch nie mit Pferd an einer Schau war. Der Tag kam, wir bereiteten<br />

Olivia für die Schau vor und losging's. Es stellte sich heraus, dass er<br />

in der größten Klasse der ganzen Schau startete, mit einer Gruppe<br />

von wunderbaren Stuten, und so war unser Ziel lediglich, daß Michael<br />

sicher durch die Vorführung kam und es ihm am Schluß Spaß<br />

gemacht hat.<br />

Die beiden kamen auf die Schrittrunde, Pferd und Vorführer machten<br />

ihre Sache gut, und als es Zeit für die Einzelpräsentation war,<br />

schien es, als ob die Zeit für einen Moment stehen blieb. Michael<br />

führte Olivia, als wäre sie aus Kristall, mit einer Verständigung und<br />

Verbindung, die uns die Tränen in die Augen trieb. Ich war im Ring<br />

mit meiner Kamera, die Tränen liefen mir über die Wangen, es gab<br />

nichts, was sie aufhalten konnte. Sie stand herrlich, von unglaublich<br />

sanfter Hand präsentiert, es war reine Kunst. Olivia selbst nahm<br />

ihren Blick nicht von ihm. Sie achtete wirklich darauf, nichts zu<br />

verpassen, was er verlangte, und belohnte ihn für seinen Respekt<br />

vor ihr. Es war eine der schönsten Vorstellungen, die wir gesehen<br />

Der besondere Draht zum Pferd<br />

32<br />

hatten. Die Leute weinten. Nicht nur die, die direkt involviert waren,<br />

sondern viele Leute. Es war ein so seltener Anblick der völligen<br />

Verbindung und Verständigung.<br />

Michael und Olivia wurden zweite in ihrer Klasse mit einer einfach<br />

großartigen Wertnote, nur ganz knapp hinter der erstplazierten<br />

Stute. Wir waren überwältigt vor Stolz und Glückseligkeit! Sein<br />

Team schloss sich ihm für die Preisverleihung an und es war ein<br />

wunderbarer Moment. Darüber hinaus gewann Michael den Preis<br />

für die höchste Harmonie-Note der ganzen Schau (und es waren<br />

über 100 Teilnehmer!). Als wir alle zusammen mit seiner Mutter in<br />

den Ring gingen, um den Preis in Empfang zu nehmen, blieb kein<br />

Auge trocken.<br />

Was der Sprecher dann erklärte und was die Leute und die Richter<br />

nicht wußten, war - Michael ist Autist.<br />

Die Stute vor allen Leuten zu zeigen, war eine enorme Aufgabe<br />

für ihn, eine Herausforderung auf vielen Ebenen! Aber er war entschlossen<br />

allen zu zeigen, daß er es kann, vor alle Leuten, unter<br />

Stress und in ungewohnter Umgebung! Er fühlt sich oft nicht ernst<br />

genommen und wird manchmal als wenig intelligent behandelt,<br />

was ihn frustriert, denn Autismus ist etwas ganz anders. Und er hat<br />

seine Vorführung in einer Art und Weise gemacht, wie es keiner je<br />

gesehen hat und nicht mehr vergessen wird. Er hat eine Begabung<br />

und wir werden die beiden nächstes Jahr im Schauring wiedersehen!<br />

Johanna Ullström<br />

P.S. Unser Dank geht an Malorny Horse Transports, die Michaël für<br />

seine nächste Schau sponsorn.<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Aljassimya Amateur Challenge<br />

Amateur Judging System<br />

with Positive Side Effects<br />

Foto: Jan Kan<br />

Amateurs<br />

For some years now, the Amateur classes have taken a footing in our neighbouring countries<br />

and start to evolve also in Germany. Emma Maxwell, an accomplished handler and<br />

trainer herself, explains the Amateur Judging System, which - as a positive side effect - may<br />

help to select the horse with the best disposition!<br />

In 20<strong>14</strong>, a determined group of Belgians<br />

founded the "European Amateur Cup<br />

Show Organisation" (EACSO) to encourage<br />

Amateur Shows in Europe. EACSO’s board<br />

currently consists of founder members Rob<br />

Rens and Stijn Schyvens, plus Bart Beckers,<br />

Ilse Verbruggen and Ronny Vosch.<br />

EACSO’s flagship spring show, the European<br />

Amateur Cup in Belgium, has now run for<br />

four consecutive years easily attracting over<br />

100 entrants at the last three. In addition two<br />

other Belgian shows ran Amateur sections at<br />

their shows in 2015 using EACSO Rules and<br />

in the same year Sheikh Jassim Bin Khalifa<br />

Al Thani decided to sponsor these classes<br />

as part of his ambition to attract a new and<br />

youthful audience to the whole breed. Al-<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

33<br />

jassimya Farm provided the Amateur shows<br />

with a sponsorship plus attractive special<br />

prizes for the top handlers and riders of the<br />

year – a visit to the Paris World Championships<br />

as guests of Aljassimya Farm, plus an<br />

entry to the California Prize Draw. The draw<br />

takes six people to California every year for a<br />

tour of the breeders in the Santa Ynez Valley<br />

plus a taste of the local attractions, from the<br />

ocean to the top of the mountains.<br />

An Idea Spreads<br />

Since then other countries have been invited<br />

to join the party - now known as the Aljassimya<br />

Amateur Challenge - and Spain, France,<br />

Germany, Denmark and the UK all run<br />

between one and three Amateur shows (the<br />

upper limit for each country at the moment)<br />

with a single unified system of qualification<br />

rules and scoring. Riding classes for Novice<br />

level in three styles, Classic, Hunter and Western<br />

are mandatory classes to offer, as are<br />

the In Hand and Ridden Trail classes borrowed<br />

from the US but an excellent introduction<br />

to handling and riding with accuracy and<br />

respect. The shows are also affiliated with<br />

ECAHO as Amateur Shows.<br />

I have been involved as an enthusiast from<br />

the sidelines because it is very clear to me<br />

that the layer of shows to cater for the normal<br />

owner has been a neglected part of the<br />

ECAHO show “pyramid’ since C shows became<br />

overwhelmingly the starting block for<br />

professional yards. Anything which can res-


Arabian Amateur Shows are for the whole<br />

family. - Amateur Schauen sind für die ganze<br />

Familie.<br />

Foto: Jan Kan<br />

Amateurs<br />

tore the enthusiasm and pride of the normal<br />

owner or talented youngster for showing –<br />

whether in hand, ridden or trail – is positive.<br />

It is blindingly obvious that we also need<br />

some kind of Novice system to bring more<br />

new young halter handlers through. We desperately<br />

need to see some new faces, it really<br />

cannot be that only about ten handlers<br />

in the whole world over the last thirty years<br />

have the skills to show Arabians in hand! I<br />

cannot quite describe the halter world as<br />

a kleptocracy or a gerontocracy, but a democracy<br />

it certainly isn’t.<br />

A New Set of Rules<br />

The Aljassimya Amateur Challenge rules<br />

are long and complex but have been revised<br />

carefully every year mainly by the EAC-<br />

SO board. The scoring system is based on<br />

the original ECAHO five points system but<br />

had two new criteria added to it:<br />

"Harmony of Horse and Handler" - To be<br />

marked for the cooperation of both sides<br />

and sensitivity of the handler towards his<br />

horse. Essentially those horses which are<br />

shown with a light hand on a loose rein<br />

while recognizing the other’s space are<br />

rewarded.<br />

“Presentation” - whether the horse stands<br />

still and correctly, walks in a straight line at<br />

a walk and trots around the arena without<br />

cantering or circling.<br />

Just reading the rules does indicate some<br />

of it strengths. It is very clear to all, but the<br />

brainwashed, that neither harmony nor accuracy<br />

play a particularly enormous part of<br />

top level professional style of showing an<br />

Arabian. There are honourable exceptions<br />

to this observation of few trainers who can<br />

trot a horse on a loose rein round an arena<br />

in one go and stand them up without<br />

intimidation, but they are the exceptions<br />

and are mystifyingly no more popular than<br />

either the heavy handed or hypocritical examples.<br />

By just adding these two additional<br />

categories removes the motivation for<br />

overt intimidation and whizzing around<br />

in circles at gallop and equally inserts the<br />

motivation to provide a polished professional<br />

performance that a normal horseman<br />

and casual spectator can understand and<br />

applaud.<br />

However, you might ask what the categories<br />

weighted towards the handler have to<br />

do with a breeding class? Surely they just<br />

muddle up the qualities of horse and handler<br />

and thus have no use for choosing breeding<br />

horses? Firstly, I would ask someone<br />

who asks that question to take the beam<br />

out their own eye before pointing out the<br />

splinter in another’s….To suggest that our<br />

current classes pick the best breeding horse<br />

and are oblivious to which handler is leading<br />

is to make a statement that does not<br />

tally with the current reality.<br />

Considering the Whole Horse<br />

After using this system, I realized that the additional<br />

scores for harmony and presentation<br />

do not solely judge the handler. The nature of<br />

the horse he shows strongly affects the points<br />

awarded. A cooperative, secure horse which<br />

can be shown on a loose rein even when he<br />

has his tail vertical and he is snorting – the<br />

perfect Arabian temperament – inevitably<br />

gets more scores for harmony with handler.<br />

A horse which is nervous or overexcitable will<br />

inevitably loose points somewhere by refusing<br />

to stand without coercion and by breaking<br />

or rushing at the trot. In this way, I found<br />

that the horse which displays a better disposition<br />

– yes still flamboyant, as I do not care<br />

for horses with poor tail carriage – but also<br />

obedient, cooperative and responsive got a<br />

higher score than the ones that had ‘charisma’<br />

in combination with less desirable personality<br />

traits such as anxiety or impatience.<br />

This can only be a good thing. If I imagine myself<br />

in the ring with some of the horses of my<br />

past I can see that I would receive drastically<br />

different scores for Harmony and Presentation<br />

depending on which horse I imagine myself<br />

with. Those scores also accurately reflect<br />

my opinion of the character of that horse,<br />

there is no way that some of the nasty little<br />

sods I occasionally had to escort around the<br />

arena could score as high as the Aliha’s of this<br />

world! And this is correct, we need to consider<br />

the whole horse not just some bits of it in our<br />

judgement.<br />

Character is a part of "Type"<br />

It has been concerning me for a long time<br />

that we have narrowed down the "Type" category<br />

into visual information only, when<br />

even the most casual acquaintance with the<br />

history of the Arabian horse, let alone the<br />

horse himself, makes it clear that character<br />

34<br />

Also in Germany, Amateur Shows started to<br />

pick up. - Auch in Deutschland gibt es mehr<br />

und mehr Amateur-Schauen. Foto: O. Seitz<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


At the European Amateur Cup in Brecht last year, something very<br />

beautiful happened: A while before the show, Ils Van Dun asked me,<br />

if it would be possible to come a few times to practice with a young<br />

man who had been learning with her for quite a while. Ils has been<br />

in our amateur team since the beginning and had been practicing<br />

with him what she had learned over the years. I said "Of course!"<br />

and so, Michaël came with her a few times. I realized, that he had<br />

an amazing feeling with horses, so we right away decided that he<br />

could show the lovely mare Olivia K (Borsalino K / AF Nadia) at the<br />

amateur show.<br />

Michaël was very, very nervous the closer the day came, as he had<br />

never been showing before. The day arrived, we prepared Olivia for<br />

the ring, and off they went. It appeared to be the biggest halter class<br />

of the show, with a lovely collection of mares, and our goal was that<br />

Michaël, who had been so nervous, would get around safely, and<br />

feel he enjoyed it.<br />

They came into the first round, both horse and handler did well, and<br />

when it was time for the individual presentation, it was like time<br />

stopped for a moment. Michaël showed Olivia as if she was made<br />

of crystal, with a communication and connection that made us cry.<br />

I was inside the ring with my camera, with tears running, there was<br />

nothing I could do to stop it. Beautifully standing, with incredibly<br />

soft handling, it was pure art. Olivia herself, didn’t take her eyes<br />

off him. She really, really was making sure not to miss anything he<br />

asked for, honouring his respect for her. It was one of the most beautiful<br />

presentations we have seen. People where crying. Not only<br />

the closest involved, but many people. It was a rare sight of total<br />

connection and communication.<br />

Michaël and Olivia ended up second in the class with an absolutely<br />

wonderful score, very narrowly behind the lovely first placed mare.<br />

We were overwhelmed by pride and happiness! His team joined him<br />

for the prize giving and it was such a beautiful moment. On top of<br />

that, Michaël won the prize for the highest harmony score of the entire<br />

show (there where over 100 entries in total at this show). When<br />

That Special Bond<br />

he went into the ring together with his mother to get that prize, not<br />

many eyes were dry!<br />

What the speaker now explained, and what people and judges<br />

didn’t know was - Michaël has autism.<br />

To show this mare in front of all the people was an enormous<br />

task for him, a challenge on many levels! But he was determined<br />

to show everyone that he could do this, in front of a crowd, under<br />

stress, and under unfamiliar circumstances! He often feels he’s not<br />

taken seriously and can sometimes be treated as less intelligent,<br />

which is frustrating as autism is not about that. And he did this<br />

presentation in a way that nobody who saw it will ever forget. He<br />

has a gift, and we will see the two again in the ring this year!<br />

Johanna Ullström<br />

P.S. Thank you, Malorny Horse Transports, for sponsoring Michaël<br />

towards his next show!<br />

Amateurs<br />

is also an integral part of type. Additionally Trotting with Rhythm and Grace<br />

we have also slid into a badly thought out The second strength of this scoring system is<br />

habit of using ‘animation’ as an equivalent how it judges movement. Again, I think our<br />

for type – and it is the only disposition related<br />

movement scores out of 20 have lost meavely<br />

expression of type that we score positining.<br />

Giving a 19.5 to a pretty white horse<br />

for in the showring. I believe this has led which you would like to win, but one that<br />

to a feedback loop where if spirited is good, can only canter around the arena in circles,<br />

very spirited is very good and so on and thus is destroying the movement which we used<br />

in the show arena we are not considering if to see in arena 20 years ago. Certainly not<br />

a horse also displays a secure, confident and every judge does it, but enough of them do<br />

cooperative personality. All of these traits to exasperate large numbers of observers.<br />

are equally fundamental to a good Arabian Giving presentation points rewards horses<br />

temperament and work together with animation<br />

which can trot the whole way around the<br />

to give the ideal expression of Ara-<br />

arena with rhythm and grace and penalizes<br />

bian type.<br />

those who are not balanced enough or too<br />

While I have always considered that breeders<br />

impatient to complete the circuit. Whoever<br />

must be aware of these other traits whi-<br />

is leading them. If you need me to explain<br />

le making breeding choices – and buying why this is a good thing then perhaps you<br />

choices – I have never seen a way in which are not a horseman!<br />

this could be incorporated into a judging All this comes at an opportune moment<br />

system. Until now. It may be an unintended because it is now accepted wisdom that<br />

consequence of the system, but unlike most what we are doing now at halter shows is<br />

unintended consequences it is an overwhelmingly<br />

not good enough; and an alternative needs<br />

positive one.<br />

to be found. At the start of ECAHO there was<br />

Rewarding obliging horses as the best Arabians<br />

no universally utilized scoring system, but<br />

also dovetails into marketing the breed many were used and found wanting. We<br />

as a whole. There is an enormous body of converged on the five topics and it served its<br />

evidence in which market research in many purpose for a while. However it is not set in<br />

countries shows that horse buyers all consider<br />

stone, it has already mutated into six topics,<br />

one trait to be the first that they consider separating head and neck (a system I loathe<br />

when buying a horse: Disposition.<br />

as its unintended consequence is to weight<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

35<br />

the total score even more towards head and<br />

neck and away from functionality). The five<br />

and six topics are not working to select the<br />

best possible breeding horse, so we need<br />

to open our minds up to new ideas and try<br />

them out. I tried this one out and a million<br />

watt light bulb went on over my head! I<br />

would enjoy seeing it used more often to see<br />

if it can lead us in a better direction.<br />

Emma Maxwell<br />

Dates of upcoming shows<br />

<strong>14</strong> July South East Summer Show<br />

Ardingly, England<br />

21.-22. July Spanish Amateur Cup<br />

Ourense, Spain<br />

27.-28. July British National Championships<br />

Malvern, England<br />

5. August Kauber Platte Championship<br />

Kaub, Germany<br />

11.-12. Aug. Absolut V Arabians Event<br />

Francorchamps, Belgium<br />

8.-9. Sept. Danish National Championship<br />

Vilhelmsborg, Denmark


Nat. & Intern. Championships in Wels <strong>2018</strong><br />

Diamonds<br />

forever<br />

Schauen<br />

Ein Gesicht wie aus dem Bilderbuch: Safeer<br />

By Sibillya (MG Magic Ghassan / Magic<br />

Sibilla) im Besitz von Nayla Hayek.<br />

alle Fotos: G. Waiditschka / <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />

36<br />

Die Österreicher haben sich<br />

wacker geschlagen gegen<br />

die starke Konkurrenz aus<br />

den arabischen Ländern<br />

und konnten immerhin vier<br />

internationale Championate<br />

für sich in Anspruch nehmen.<br />

Mit am erfolgreichsten war<br />

Diamond Arabians von<br />

Cornelia Kolnberger, die mit<br />

drei "Diamanten" vier nationale<br />

und internationale<br />

Championate gewann.<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Jedes Jahr im Mai findet im Rahmen der<br />

<strong>Pferde</strong>messe Wels das Österreichische<br />

National Championat statt, eingebettet<br />

in die internationale B-Schau, die einmal<br />

mehr - zumindest im Championat - von den<br />

<strong>Pferde</strong>n aus den arabischen Ländern dominiert<br />

wurde. Nun kann man zu der "zwei<br />

in eins"-Lösung stehen wie man will, aber<br />

leider wäre der ganze Aufwand für die 23<br />

"nationale <strong>Pferde</strong>" nicht angemessen, denn<br />

eine so professionelle Schau auf die Beine<br />

zu stellen, ist ein enormer Aufwand und<br />

verlangt viel persönlichen Einsatz des Organisationsteams<br />

um VVÖ-Präsidentin Anne<br />

Heiloo. Auch der Rahmen - die <strong>Pferde</strong>messe<br />

Wels - verlangt nach "mehr". Doch zum<br />

Glück hat Österreich ein paar hochstehende<br />

Schaupferdezuchten, die auch im internationalen<br />

"Schauzirkus" durchaus mithalten<br />

können.<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Kleines Gestüt ganz gross<br />

Ein Gestüt, das national wie international<br />

immer ganz vorne mitmischt ist Diamond<br />

Arabians von Cornelia Kolnberger. Aus einem<br />

Zuchtstutenbestand von nur 3–4 Stuten,<br />

zaubert Cornelia Kolnberger jedes Jahr<br />

einen Fohlenjahrgang, der sich auf Schauen<br />

sehen lassen kann. Und das schon seit drei<br />

bis vier <strong>Pferde</strong>generationen!<br />

Dieses Jahr stellte sie drei Stuten vor, DA<br />

Ariyana (EKS Alihandro / DA Miss Justice)<br />

*2016, DA Little Princess (Lawrence El Gazal<br />

/ DA Juss'Diva) *2015, und ihre <strong>Vol</strong>lschwester<br />

DA Jakarta *2007. Mit diesen drei gewann<br />

sie zweimal Gold und einmal Silber<br />

im National-Championat und einmal Silber<br />

mit Jakarta in der internationalen B-Schau;<br />

DA Jakarta wurde obendrein "Best in Show",<br />

"Best Mover" (national) und die beste in<br />

Österreich gezogene Stute. Wenn das keine<br />

Erfolgsserie ist! Dabei hat die Züchterin<br />

und Besitzerin an den Erfolg von Jakarta gar<br />

nicht glauben können - ja, sie hat Bewegungen,<br />

auch einen guten Körper und schönen<br />

Hals, das Fundament ist auch gut - aber der<br />

Kopf ist ihr nicht typvoll genug. Doch das<br />

Richtergremium, bestehend aus Anna Stojanowska,<br />

Renata Schibler, Gianmarco Aragno<br />

und Josy Everars legten offensichtlich auch<br />

Wert auf Reitpferdepoints, die sie zweifellos<br />

besitzt.<br />

Die grössten Gestüte<br />

Auch das Gestüt Al Hambra der Familie<br />

Huber konnte drei Championatstitel für<br />

sich verbuchen: Angetreten war man mit<br />

fünf <strong>Pferde</strong>n, darunter Al Perfecto (RFI Farid<br />

/ Al Loubna) *2015, Al Imeila (Mahadin<br />

/ Al Estrella) *2008 und Al Fakhir (Mahadin<br />

/ Al Estrella) *2005, die zwei Silber und eine<br />

Bronzemedaille für die Hubers einsammelten.<br />

Auf dem Gestüt Al Hambra wird mit<br />

DA Ariyana (EKS Alihandro / DA Miss<br />

Justice), Diamond Arabians<br />

37<br />

DA Jakarta (Lawrence El Gazal /<br />

DA Juss'Diva), Diamond Arabians<br />

einem weit größeren Zuchtstutenbestand<br />

gezüchtet und das Gestüt zählt derzeit über<br />

60 <strong>Pferde</strong>. Die Zucht wurde maßgeblich vom<br />

gestütseigenen Hengst Mahadin geprägt,<br />

der leider vor kurzem gestorben ist. Und<br />

so waren es auch zwei Mahadin-Nachkommen,<br />

die hier in Wels zu Championats-Ehren.<br />

Außerdem wurde Al Fakhir mit der WAHO<br />

Trophy vergeben, die jeder der WAHO angeschlossene<br />

Zuchtverband einmal im Jahr für<br />

besondere Verdienste in der Zucht oder im<br />

Sport vergeben kann.<br />

Gar über vier Championats-Titel konnte sich<br />

Nayla Hayek freuen, die leider nicht persönlich<br />

anwesend war. Aber sie hatte fünf<br />

<strong>Pferde</strong> geschickt, von denen Nemesi Regalis<br />

(SA Faez Simbad / Nashira By Chawy NA)<br />

*2016 in einer starken Jungstutengruppe<br />

auf internationalem Parkett Gold gewann,<br />

und Safeer by Sibilla (MG Magic Ghassan /<br />

Magic Sibilla) *2010 gewann Silber bei den<br />

Senioren-Hengsten gegen internationale<br />

Konkurrenz und Gold im Nationalen Championat.<br />

Hier schaffte es Questurat Al Fawaz<br />

(Al Raheeb AA / HV Ramses Mishaala), den<br />

Titel der Reserve-Championess zu erringen.<br />

Wer sich wundert, daß Nayla Hayek unter<br />

österreichischer Flagge startet: Ihre <strong>Pferde</strong><br />

sind alle beim VVÖ eingetragen, und sie ist<br />

somit mit über 80 <strong>Pferde</strong>n im Stutbuch die<br />

größte Züchterin im VVÖ.<br />

Mittlere Grösse aber Oberklasse!<br />

Mit zwei <strong>Pferde</strong>n angetreten war Mario Matt<br />

und errang mit ihnen zweimal Bronze. Da<br />

war zum einen die selbstgezogene M.M.<br />

Sabea (WH Justice / M.M. Santana), die im<br />

Jährlingschampionat der internationalen<br />

Schau erfolgreich war, und zum anderen<br />

die Zweijährige LR Sicilia (Dominic M / ON<br />

Silsila) aus Uruguay, die national gewinnen<br />

konnte. Auch das Gestüt Ta Merij Arabians<br />

von Gabriele Hammerer war mit zwei <strong>Pferde</strong>n<br />

vertreten: T.M. Lamborghini (Ascot DD<br />

Schauen


Schauen<br />

/ T.M. Laguna) und T.M. Lancelot (Eden C /<br />

T.M. Laguna). Sie errangen national jeweils<br />

die Bronze-Medaille in ihrer Kategorie der<br />

Junioren- und Senioren-Hengste.<br />

"Black is Beautiful", sagte sich Nadine<br />

Boersch und hat sich auf Rappen spezialisiert.<br />

Und sie behielt recht: Sie konnte ihren<br />

selbstgezogenen Shayan de Magnifique<br />

(Magic Magnifique / Shanwa by Pryam) gegen<br />

all diese etablierten Gestüte als Junioren-National-Champion<br />

landen - welch ein<br />

Erfolg für eine so junge Züchterin!<br />

Siegreiche Europäer<br />

Im internationalen Championat gingen 12<br />

von 18 Championaten an die Teilnehmer<br />

aus den arabischen Ländern. Diese sollen<br />

hier aber nicht Gegenstand der Geschichte<br />

sein, sondern die wenigen Europäer, die sich<br />

gegen diese behaupten konnten. Die international<br />

erfolgreichen Österreicher wurden<br />

ja bereits genannt, blieben also nur die "anderen<br />

Europäer" nachzutragen: Da ist zum<br />

einen Elshaan (Marshan / Elena Bint Europe)<br />

aus dem Gestüt Sax in Deutschland, der seinem<br />

Vater aus dem Gesicht geschnitten ist!<br />

Nicht nur gleicht er in Farbe und Abzeichen<br />

Marshan fast aufs Haar, er hat auch sein Auftreten,<br />

seine Präsenz und sein Gangwerk.<br />

Doch trotz seiner 2 x 20 für Gänge reichte<br />

es ihm "nur" zum Bronze-Titel. Die andere<br />

"Europäerin" war Psyche Kreuza (Ekstern /<br />

Pallas-Atena) aus dem Gestüt Chrcynno Palace<br />

in Polen, die gar mit 4 x 20 aufwarten<br />

konnte und auch für die besten Bewegungen<br />

der gesamten Schau geehrt wurde. Sie<br />

schaffte es, die Bronze-Schleife bei den Senioren-Stuten<br />

zu erringen.<br />

Ein paar Zahlen...<br />

Vielleicht noch ein wenig Statistik zum<br />

Schluß: Die Note "20" wurde 24 mal an dieser<br />

Schau vergeben. Viermal die "20" erhielten<br />

DA Jakarta, Psyche Kreuza und AJ Barari,<br />

wobei DA Jakarta doch die höchste Gesamtnote<br />

erreichte und Psyche Kreuza 3 x 20 für<br />

Bewegungen. Dreimal die "20" vergaben die<br />

Richter an Nemesi Regalis für Typ und Kopf<br />

und Hals. Mit 2 x 20 wurden DA Ariyana und<br />

Elshaan bewertet - erwartungsgemäß erhielt<br />

Ariyana diese für ihren Typ und Kopf<br />

und Hals, Elshaan dagegen für seine Bewegungen.<br />

Einmal die "20" gingen an AJ Eazm<br />

und AJ Radman, beide von AJ Mardan, und<br />

beide für "Kopf und Hals", sowie AJ Dinara<br />

Weiter gehören hierher noch DA Little Princess<br />

und Antaris OS. Schaut man sich hier<br />

die Verteilung an, so gingen 16 x 20 an europäische<br />

<strong>Pferde</strong>, 8 x 20 an <strong>Pferde</strong> in arabischem<br />

Besitz, wobei bei den Europäern die<br />

Bewegungen die meisten Punkte erhielten<br />

(7 x 20), diese bei den <strong>Pferde</strong>n aus den arabischen<br />

Ländern gar keine Rolle spielten.<br />

Vielleicht ist dies dem einen oder anderen<br />

dann doch ein Trost, daß die Europaer noch<br />

mehr auf ein "ganzheitliches" Pferd achten,<br />

worin die Bewegungen ein wichtiger Bestandteil<br />

sind.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Special Awards<br />

Best Mover (national) DA JAKARTA, B: Diamond Arabians / AT<br />

Best Austrian-bred mare DA JAKARTA, B: Diamond Arabians / AT<br />

Best Austrian-bred stallion SHAYAN DE MAGNIFIQUE, B: NB Arabians / AT<br />

Best Mover (international) PSYCHES KREUZA, B: Chrcynna Palace Arabians / PL<br />

Most Classic Head (mare) AJ RADMAN, (AJ Mardan × AJ Rahifa), B: Ajman Stud / UAE<br />

Most Classic Head (stallion) AJ BARARI, (Vervaldee / La Belle Versace), B: Ajman Stud /UAE<br />

Best in Show<br />

DA JAKARTA, B: Diamond Arabians / AT<br />

<strong>2018</strong> WAHO Trophy Winner for Austria<br />

AL FAKHIR<br />

(Mahadin / Al Estrella), B: Al Hambra Arabians / AT<br />

38<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Internationales Championat<br />

Wels / AT<br />

Yearling Filly Championship<br />

Gold: D NAWASI (FA El Rasheem / D Nawal), B: Dubai Stud / UAE<br />

Silver: AJA DEIA (AJ Mardan / AJA Sabiba), B: Ajman Stud / UAE<br />

Bronze: M.M. SABEA (WH Justice / M.M. Santana), B: Mario Matt Arabians / AT<br />

Yearling Colt Championship<br />

Gold: AJ EAZM (AJ Mardan / Ysadora), B: Ajman Stud / UAE<br />

Silver: D BAREQ (FA El Rasheem / Roxal Emira), B: Dubai Stud / UAE<br />

Bronze: AJA El Dorada (AJ Mardan / AJA Eestrella), B: Ajman Stud / UAE<br />

Bronze Junior Male Champion (Int.):<br />

ELSHAAN (Marshan / Elena Bint Europe)<br />

Junior Female Championship<br />

Gold: NEMESI REGALIS (SA Faez Simbad / Nashira By Chawy NA), B: Nayla Hayek / AT<br />

Silver: RAHAF AL ZOBARA (Kahil Al Shaqab / AJ Mashkora), B: Alhaddar Stud / BAH<br />

Bronze: PRISCILLA OS (Poseidon OS / El Lucina OS), B: Abhaa Arabians / ???<br />

Junior Male Championship<br />

Gold: D SHALLAL (FA El Rasheem / D Shahla), B: Dubai Stud / UAE<br />

Silver: AJ RADMAN (AJ Mardan × AJ Rahifa), B: Ajman Stud / UAE<br />

Bronze: ELSHAAN (Marshan / Elena Bint Europe), B: Sax Arabians / DE<br />

Schauen<br />

Senior Female Championship<br />

Gold: AJ D<strong>IN</strong>ARA (AJ Dinar / HS Dancing Queen), B: Al Saqraan Stud / UAE<br />

Silver: DA JAKARTA (Lawrence El Gazal / DA Juss'Diva), B: Diamond Arabians / AT<br />

Bronze: PSYCHE KREUZA (Ekstern / Pallas-Atena), B: Chrcynno Palace Stud / PL<br />

Bronze Female Champion (Int.):<br />

PSYCHE KREUZA (Ekstern / Pallas-Atena)<br />

Senior Male Championship<br />

Gold: MOUNTASSAR AL ZOBAIR (Khidar / Falha Al Shaqab), B: Naseem Stud / ???<br />

Silver: SAFEER BY SIBILLA (MG Magic Ghassan / Magic Sibilla), B: Nayla Hayek / AT<br />

Bronze: ANTARIS OS (F Shamal / Layan Al Khalediah), B: Reza Alhadadi / ???<br />

Österreichisches Nationales Championat<br />

Wels / AT<br />

Junior Female Championship<br />

Gold: DA ARIYANA (EKS Alihandro / DA Miss Justice), B: Diamond Arabians / AT<br />

Silver: DA LITTLE PR<strong>IN</strong>CESS (Lawrence El Gazal / DA Juss'Diva), B: Diamond Arabians / AT<br />

Bronze: LR SICILIA (Dominic M / ON Silsila), B: Mario Matt Arabians / AT<br />

Bronze Yearling Filly Champion (Int.):<br />

M.M. SABEA (WH Justice / M.M. Santana)<br />

Junior Male Championship<br />

Gold: SHAYAN DE MAGNIFIQUE (Magic Magnifique / Shanwa by Pryam), B: NB Arabians / AT<br />

Silver: AL PERFECTO (RFI Farid / Al Loubna), B: Al Hambra Arabians / AT<br />

Bronze: T.M. LAMBORGH<strong>IN</strong>I (Ascot DD / T.M. Laguna), B: TA Merij / AT<br />

Senior Female Championship<br />

Gold: DA JAKARTA (Lawrence El Gazal / DA Juss'Diva), B: Diamond Arabians / AT<br />

Silver: QUESTURAT AL FAWAZ (Al Raheeb AA / HV Ramses Mishaala), B: Nayla Hayek / AT<br />

Bronze: AL IMEILA (Mahadin / Al Estrella), B: Al Hambra Arabians / AT<br />

Senior Male Championship<br />

Gold: SAFEER BY SIBILLA (MG Magic Ghassan / Magic Sibilla), B: Nayla Hayek / AT<br />

Silver: AL FAKHIR (Mahadin / Al Estrella), B: Al Hambra Arabians / AT<br />

Bronze T.M. LANCELOT (Eden C / T.M. Laguna), B: TA Merij Arabians / AT<br />

Bronze Female Champion (Nat.):<br />

AL IMEILA (Mahadin / Al Estrella)<br />

Bronze Junior Female Champion (Nat.):<br />

LR SICILIA (Dominic M / ON Silsila)<br />

2/<strong>2018</strong>- www.in-the-focus.com<br />

Gold Junior Male Champion (Nat.): SHAYAN<br />

DE MAGNIFIQUE (M. Magnifique / Shanwa)<br />

39<br />

Bronze Senior Male Champion (Nat.):<br />

T.M. LANCELOT (Eden C × T.M. Laguna


GestütsParade<br />

CaFra Arabians<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: CaFra Arabians<br />

Zuchthengste: -<br />

Zuchtstuten: 4 AV<br />

Jungpferde: 4 AV<br />

Zuchtrichtung: Russisch/international<br />

Verwendung: Show - Zucht - Sport<br />

Barbara Schwarz<br />

Buchenweg 4<br />

21649 Regesbostel<br />

ph.: +49 4165 216694<br />

mobile: +49 172 7166976<br />

www.cafra-arabians.com<br />

Wir züchten typvolle, gangstarke und leistungsfähige<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber auf der Basis<br />

russischer Mutterlinien.<br />

Die meisten unserer Zuchtstuten sind<br />

leistungsgeprüft (LPO) und/oder wurden<br />

vom Zuchtverband mit dem Prämientitel<br />

ausgezeichnet.<br />

Alle unsere <strong>Pferde</strong> sind altersgemäß<br />

erzogen. Unser Nachwuchs ist umgänglich,<br />

auch mit Hufschmied und Tierarzt. Sie sind<br />

menschenbezogen und freundlich, geben<br />

ihre Hufe und lassen sich anbinden.<br />

In den vergangenen 10 Jahren haben<br />

<strong>Pferde</strong> aus unserer Zucht zahlreiche Erfolge<br />

sowohl auf int. Shows als auch unter dem<br />

Sattel bei Leistungsprüfungen, Rennen und<br />

Distanzritten erreicht.<br />

Wir haben immer wieder <strong>Pferde</strong> zu verkaufen<br />

vom Absetzer-Fohlen über Jungpferde<br />

bis hin zur bewährten Zuchtstute.<br />

Besucher sind nach Voranmeldung herzlich<br />

willkommen.<br />

Haupt- und Landgestüt Marbach<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Haupt- und Landgestüt<br />

Zuchthengste: 4 VA, 1 AA, 2 xx<br />

Marbach<br />

Zuchtstuten: 20 VA<br />

Gestütshof 1<br />

72532 Gomadingen-<br />

Jungpferde: 26 VA (ein- bis dreijährig)<br />

Marbach<br />

Zuchtrichtung: Weil-Marbach, ägyptisch<br />

Tel. +49 (73 85) 96 95-0<br />

Verwendung: Distanz, Reiten, Zucht, Schau<br />

www.gestuet-marbach.de<br />

Gestüt Amal<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Gestüt Amal<br />

Zuchthengste: 2-3<br />

Zuchtstuten: 15<br />

Jungpferde: 15<br />

Zuchtrichtung: AV, Pb, DR in Sonderfarben<br />

Verwendung: Turniersport / Zucht / Freizeit<br />

Horse of Endurance<br />

A. Scheele + U. Intemann<br />

27374 Visselhövede<br />

mobile: 01703097578<br />

www.gestuet-amal.de<br />

myfleury@web.de<br />

Das baden-württembergische Haupt- und<br />

Landgestüt Marbach mit seiner über<br />

500-jährigen Geschichte ist ein kulturelles<br />

und historisches Juwel. Die verschiedenen<br />

Gestütshöfe bilden die Grundlage für Gestütsbetrieb,<br />

Ausbildung, Serviceleistungen<br />

und Veranstaltungen.<br />

Zuchthengste der Rassen Deutsches Reitpferd,<br />

<strong>Arabische</strong>s <strong>Vol</strong>lblut, Schwarzwälder<br />

Kaltblut, Altwürttemberger, Englisches<br />

<strong>Vol</strong>lblut, Trakehner und Angloaraber stehen<br />

den <strong>Pferde</strong>züchtern zur Verfügung (EU<br />

Besamungsstation). Als Hauptgestüt besitzt<br />

Marbach zwei eigene Stutenherden mit<br />

Warmblut- und <strong>Vol</strong>lblutaraberstuten. Pensionsfohlen<br />

wachsen mit gestütseigenen<br />

Fohlen gemeinsam im Herdenverband auf.<br />

In der staatlich anerkannten Prüfanstalt für<br />

Hengste und Stuten werden jährlich rund<br />

80 <strong>Pferde</strong> auf Charakter und Reiteigenschaften<br />

geprüft.<br />

Unser kleines privates <strong>Vol</strong>lblutaraber- und<br />

Sportponygestüt , liegt am Rande der Lüneburger<br />

Heide.<br />

Neben unserem landwirtschaftlichen Betrieb<br />

züchten wir <strong>Vol</strong>lblutaraber- und deutsche<br />

Reitponys für alle Sparten der Reiterei.<br />

Unser Ziel in der Zucht besteht darin , wesensstarke,<br />

sportliche und umgängliche<br />

<strong>Pferde</strong> zu züchten. Unsere Hengste sind:<br />

PC Amal (Sharkassow / Abla) eingetragen<br />

und gekört beim ZSSE. Hat bereits mehrfach<br />

prämierte und international geshowte<br />

Nachzucht. Deckt im Natursprung.<br />

PrH. Riverdance (Rheingold / Psyches Imperia),<br />

mehrfacher Gold- und Silberchampion<br />

auf internationalen Schauen. Gekört im<br />

ZSAA und ZfdP. HLP 30 Tage in Neustadt/<br />

Dosse. TG Samen - EU- und weltweiter<br />

Versand.<br />

40<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Sax <strong>Vol</strong>lblutaraber – Sax Arabians Germany<br />

Sax <strong>Vol</strong>lblutaraber -<br />

zuhause im schönen Niederbayern, hat Reinhard<br />

Sax ein kleines „Paradies“, umgeben von<br />

Wald und Wiesen geschaffen, und sich damit<br />

einen Traum erfüllt!<br />

Hier züchten wir seit 1988 <strong>Vol</strong>lblutaraber,<br />

anfangs „rein russisch“, seit 1998 mit „russisch/<br />

ägyptischen“ und „spanischen“ Linien.<br />

Unser Zuchtziel ist ein Pferd mit einem guten<br />

Charakter, korrekten Beinen und Körper, mit<br />

Typ und hervorragenden Gängen – die vielen<br />

Erfolge auf Araberschauen bestätigen unsere<br />

Zuchtentscheidungen!<br />

Wir bieten an:<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Sax Arabians Germany<br />

Zuchthengste: 10<br />

Peissing 2<br />

Zuchtstuten: 28<br />

84169 Altfraunhofen<br />

Jungpferde: 20-30 (1-3jährig)<br />

Tel.: 08705/9290<br />

Zuchtrichtung: russisch/ägyptisch<br />

sax@sax-arabians.de<br />

Verwendung: Zucht - Reiten - Schau<br />

www.sax-arabians.de<br />

• Schau-Training<br />

• EU-Besamungsstation<br />

• Anreiten von Jungpferden<br />

Viele unserer <strong>Vol</strong>lblutaraber werden an Züchter,<br />

sowie an Distanz- und Freizeitreiter verkauft;<br />

unsere größte Freude sind neugeborene<br />

Fohlen, „Zuchterfolge“ und glückliche Kunden!<br />

GestütsParade<br />

Highborn Arabians<br />

Foto: Franziska Heinritz Fotografie<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Highborn Arabians<br />

Zuchthengste: 2<br />

Familie Balz<br />

Zuchtstuten: 5<br />

Pfarrgasse 4<br />

55234 Hochborn<br />

Jungpferde: 5<br />

Tel 06735 9410889<br />

Zuchtrichtung: Russisch<br />

www.highborn-arabians.de<br />

Verwendung: Westernsport / Freizeit<br />

info@highborn-ranch.de<br />

Foto: Lukas Hoffmann<br />

Das Ziel unserer Zucht sind gesunde,<br />

charismatische und bis ins hohe Alter leistungsfähige<br />

<strong>Pferde</strong>. Ein guter menschenbezogener<br />

Charakter, korrekter Körperbau<br />

und Nervenstärke sind die unabdingbaren<br />

Voraussetzungen für den Zuchteinsatz in<br />

unserem Gestüt, ein exotisches Gesicht, viel<br />

Abzeichen und Pigment der Extrawunsch<br />

für unsere Nachzuchten. Der Großteil unserer<br />

<strong>Pferde</strong> wird westernmäßig geritten.<br />

Unser rein russischer <strong>Vol</strong>lblutaraber Rapphengst<br />

Abakan Monpelou und unser<br />

überwiegend russisch gezogener Kunar T<br />

Sohn Powerpoint Kossack stehen auch<br />

für Fremdstuten zur Verfügung. Besucher<br />

sind nach vorheriger Anmeldung herzlich<br />

willkommen.<br />

Foto: Melanie Groger/Zoomperformance<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Camelot Arabians<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Camelot Arabians<br />

Zuchthengste: 4 AV, 1 Trak / APb<br />

Zuchtstuten: 5 AV, 3 Trak./APb, 1 xx, 2 AA<br />

Jungpferde: 8<br />

Zuchtrichtung: AV, AA, Dt.Edelbutpferd<br />

Verwendung: Sport, Zucht<br />

Foto: Melanie Groger/Zoomperformance<br />

Seefeld 41<br />

23843 Bad Oldesloe<br />

Tel.: 04531-8969094<br />

Mobil: 01792038789<br />

www.camelot-arabians.de<br />

41<br />

In <strong>2018</strong> kann unsere Zucht sein 30-jähriges<br />

Bestehen feiern !<br />

<strong>Pferde</strong> aus dem Gestüt findet man inzwischen<br />

auf der ganzen Welt - erfolgreich<br />

in Sport, Zucht und Schau. Unsere <strong>Pferde</strong><br />

behaupten sich in Dressur-, Spring- und<br />

VS-Prüfungen auch gegen WB-Konkurrenz.<br />

Drei unserer Hengste sind leistungsgeprüft,<br />

darunter ein Sieger- und ein Reservesiegerhengst<br />

beim VZAP.<br />

Nahezu alle Stuten führen den Titel Prämienstute<br />

des VZAP, zwei sind bereits Elite.<br />

Erklärtes Zuchtziel ist ein edles, rittiges und<br />

korrektes Pferd mit bestem Interieur. Zeitweilig<br />

hochinteressante Nachwuchspferde<br />

zu verkaufen!


GestütsParade<br />

Grenzlandhof / Zollhaus<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Manuela & Hans-D. Schwarz<br />

Zuchthengste: 1 AV<br />

Grenzweg 13/1<br />

Zuchtstuten: 2 AV, 1 APb, 1 QH<br />

78052 VS-Zollhaus<br />

manusv@gmx.de<br />

Jungpferde: 1 AV<br />

www.facebook.com/<br />

Zuchtrichtung: AV, APb, Quarab<br />

Grenzlandhof,Zollhaus<br />

Verwendung: Sport, Freizeit, Zucht<br />

Handy: 0160-98908334<br />

Wir und unsere <strong>Pferde</strong> wohnen am Neckarursprung,<br />

im Süden von Baden-Württemberg.<br />

Nach dem Motto „klein aber fein“, züchten<br />

wir schon seit 28 Jahren erfolgreich Araber.<br />

2012 kam dann zum ersten Mal unser<br />

VA-Hengst PA Shai Najim zum Einsatz. Er<br />

ist vom ZSAA mit SILBER eingetragen, homozygoter<br />

Rappe und hat bisher aus allen<br />

unseren Stuten (VA, APb, QH), Prämienfohlen<br />

gebracht.<br />

Unser Ziel ist es, ein korrektes Pferd mit sehr<br />

gutem Gebäude, exotischem Typ und besten<br />

Reitpferdegängen zu züchten. Charakterlich<br />

muss die Anpaarung natürlich einwandfrei<br />

sein und wenn das Fohlen dann<br />

noch eine Sonderlackierung bekommt, ist<br />

es ganz perfekt.<br />

Die Stuten leben im Offenstall und unser<br />

Hengst direkt daneben in seiner Paddockbox,<br />

alle mit direktem Koppelzugang. Unsere<br />

Fohlen für 2019 haben alle schon ihr<br />

Traumzuhause gefunden!<br />

Tender Arabians<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Tender Arabians<br />

Zuchthengste: 0<br />

Zuchtstuten: 3 AV<br />

Jungpferde: 6 AV, Fohlen bis 2jährig<br />

Zuchtrichtung: vorw. russisch, international<br />

Verwendung: Zucht, Sport, Freizeit<br />

Davidoff Arabians<br />

Karl-Heinz Wilnhammer &<br />

Jenny Pohl<br />

Wölling 7<br />

84405 Dorfen/Lkr. Erding<br />

ph.: +49 (0) 171 63 77908<br />

www.tender-arabians.com<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Hans-Dieter Leist<br />

Zuchthengste: 1 VA<br />

Ringelgasse 76<br />

Zuchtstuten: 1 VA, 1 ZW, 1 APbSp.<br />

66646 Marpingen<br />

Jungpferde: 3<br />

ph.: 0174/2664523<br />

Zuchtrichtung: VA, Dtsches Reitpf. , APb<br />

davidoff-arabians@web.de<br />

Verwendung: Freizeit, Sport<br />

www.davidoff-arabians.com<br />

Wir züchten seit 2015 <strong>Vol</strong>lblutaraber auf<br />

unserer naturnahen Anlage im oberbayerischen<br />

Dorfen/Landkreis Erding. Große<br />

Weiden und eine robuste Haltung nach<br />

dem Prinzip des Paddock Trail ermöglichen<br />

unseren <strong>Pferde</strong>n viel Bewegungsfreiheit<br />

und eine gesunde Entwicklung.<br />

Als anerkannter FN-Zuchtbetrieb und<br />

Mitglied im Zuchtverband für Sportpferde<br />

<strong>Arabische</strong>r Abstammung (ZSAA) stehen<br />

allem voran Reitpferdepoints im Fokus unserer<br />

Zucht. Darüber hinaus sind typvolle,<br />

bewegungsstarke <strong>Vol</strong>lblutaraber, sanft und<br />

einzigartig im Charakter unser klares Ziel.<br />

Unsere Stuten sind vorwiegend russisch<br />

gezogen oder führen die Murana I Mutterlinie<br />

fort.<br />

Bislang wurden all unsere Fohlen prämiert<br />

– über Verkaufspferde informieren wir Sie<br />

gerne! Besucher sind nach Voranmeldung<br />

herzlich Willkommen.<br />

Herzlich Willkommen im Gestüt Davidoff-<br />

Arabians! Die Anlage, mit weitläufigen<br />

Wiesenkoppeln, befindet sich im beschaulichen<br />

Saarland mit seinem besonders<br />

angenehmen Klima. Unser vielseitiger<br />

Leistungshengst Davidoff ist russisch gezogen<br />

und vererbt Schönheit, Charakter und<br />

Härte. Vom VZAP wurde dem Kubinec-Sohn<br />

der Titel Elitehengst verliehen. Er ist selbstverständlich<br />

hengstleistungsgeprüft und<br />

außerdem gold-prämiert.<br />

Unser Zuchtziel sind rittige, leistungsbereite<br />

<strong>Pferde</strong> für den Freizeit- und Sportbereich.<br />

Das spiegelt sich auch in unseren Stuten<br />

wieder. Unter anderem ist die Marwan-<br />

Tochter Grande Duchesse T rennleistungsgeprüft<br />

und war zu ihrer aktiven Zeit mit<br />

79 GAG die am höchsten eingeschätzte<br />

Araber-Rennstute Deutschlands.<br />

Gerne stehen wir für Fragen und weitere<br />

Informationen jederzeit zur Verfügung!<br />

42<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Shynah Arabians<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Katrin Koch<br />

Zuchthengste: 2 AV<br />

Zuchtstuten: 4 AV<br />

Jungpferde: 2 AV<br />

Zuchtrichtung: verschiedene<br />

Verwendung: für alle Sparten geeignet<br />

Rosenhof<br />

66399 Mandelbachtal<br />

www.shynaharabians.de<br />

shynaharbians@hotmail.de<br />

ph.: 0175-4359478<br />

Unser kleines Gestüt liegt im schönen Mandelbachtal<br />

im Saarland.<br />

Wir züchten <strong>Vol</strong>lblutaraber mit verschiedenen<br />

Blutlinien. Unser Ziel sind gesunde,<br />

korrekte, typvolle und charakterlich einwandfreie<br />

<strong>Pferde</strong>, die ideale Freizeitpartner<br />

werden. Egal ob unterm Sattel oder auf<br />

einer Schau.<br />

Artgerechte Haltung und Aufzucht sind<br />

selbstverständlich, ebenso wie Hufpflege<br />

und tierärztliche Kontrolle.<br />

Besucher sind nach Voranmeldung herzlich<br />

willkommen!<br />

GestütsParade<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Ahlborn Arabians<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Ahlborn Arabians<br />

Zuchthengste: 2 <strong>Vol</strong>lblutarber<br />

Juliane Willsch<br />

Zuchtstuten: 10 <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />

Voßwinkel 9<br />

21256 Handeloh<br />

Jungpferde: 5 <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />

www.ahlborn-arabians.de<br />

Zuchtrichtung: russisch/polnisch/ägyptisch<br />

info@ahlborn-arabians.de<br />

Verwendung: für alle Sparten geeignet<br />

mobil: 0152-28683135<br />

Ahil Arabians<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Ahil Arabians<br />

Zuchthengste: 2 AV<br />

G. Wagner & P. Böhm<br />

Zuchtstuten: 8 AV<br />

Schmellnricht B3<br />

Jungpferde: 2 AV<br />

92342 Freystadt / Opf.<br />

Zuchtrichtung: international<br />

ph.: 08469 / 417<br />

Verwendung: Reiten, Schau, Spaß<br />

email: ahil90@yahoo.de<br />

43<br />

Unser Gestüt liegt eingebettet in der schönen<br />

Lüneburger Heide, mitten im Naturschutzgebiet.<br />

Wir züchten auf russisch/polnischer Stutengrundlage,<br />

die Hengste sind meist ägyptisch. Dieses<br />

Jahr kam vor allem unser Stammhengst Maydan<br />

zum Einsatz, welcher erfreulicherweise sehr<br />

hoch frequentiert wird. Er hat bereits sehr gute<br />

Nachzucht gebracht, worauf wir sehr stolz sind.<br />

Als Pachthengst ist MK Empire bei uns, und steht<br />

auch Fremdstuten zur Verfügung.<br />

Uns ist es wichtig, <strong>Vol</strong>lblutaraber mit Charakter<br />

zu züchten, welche man sowohl in allen Sparten<br />

reiten, als auch auf Schauen vorstellen kann.<br />

Ebenfalls wichtig ist es uns, dass unsere <strong>Pferde</strong> so<br />

natürlich wie möglich gehalten werden. Daher<br />

verbringen sie auch bis in den Spätherbst ihr Leben<br />

weitestgehend auf unseren Sommerkoppeln,<br />

die rund 10 ha (von insgesamt 36 ha) umfassen.<br />

Dazu gehören Offenstallhaltung, genauso wie<br />

Boxenhaltung mit täglichem Weide- bzw. Paddockgang.<br />

Besuch ist nach Voranmeldung immer herzlich<br />

willkommen!<br />

Seit 1990 werden bei uns <strong>Vol</strong>lblutaraber verschiedener<br />

Blutlinien gehalten und gezüchtet.<br />

Da es sich um eine reine Liebhaberzucht<br />

handelt werden immer nur alle 2-3 Jahre<br />

maximal 3 Fohlen geboren. Damit wollen<br />

wir nie dem Zwang unterlieegen, <strong>Pferde</strong> aus<br />

irgendeinem Grund verkaufen zu müssen.<br />

Es wird versucht, altbewährtes Blut mit<br />

modernen Linien zu kombinieren. Im Vordergrund<br />

stehen hier immer der Charakter<br />

und die Reiteignung.Die Schönheit ist die<br />

Zugabe der Natur.Unsere <strong>Pferde</strong> sind Kinder<br />

bzw Enkel von Ahil, Sawih ibn Wisznu, Ibn<br />

Mohafez, Gazal al Shaqab, Narym, Kubinec,<br />

Maysoun und Abbas Pasha.Unsere Nachzucht<br />

ist überwiegend als Familienpferde<br />

im Western und Freizeitsport zuhause.<br />

Ebenso hat sich gezeigt, daß unsere <strong>Pferde</strong><br />

durchaus in der Lage sind, auf Schauen<br />

vorne mitzumischn. Das eine darf eben das<br />

andere nicht ausschließen.


Araber des Jahres<br />

Die Wahl zum<br />

Araber des Jahres<br />

Nach den Erfolgen und den spannenden<br />

"Kopf-an-Kopf-Rennen" bei der<br />

Abstimmung in den letzten Jahren,<br />

wollen wir natürlich auch dieses Jahr den<br />

ARABER DES JAHRES ausloten.<br />

In Zusammenarbeit mit Birgit Lapsien von<br />

ANIMAL STYLE werden wir diese Publikumswahl<br />

mit neuen Kandidaten wiederholen.<br />

Wer mitmachen will, braucht dazu einen Internetanschluß<br />

und PC oder Handy - und los<br />

geht's! Die Online-Abstimmung findet auf<br />

unserer Website www.in-the-focus.com statt.<br />

Die Kandidaten<br />

Teilnehmen werden acht Kandidaten - diese<br />

stellen wir Ihnen hier schon vor. Die Auswahl<br />

war wie immer nicht leicht. So haben wir die<br />

letztjährigen Nationalen Senioren-Champions<br />

der Schau ausgewählt und jeweils<br />

zwei Vertreter aus den Bereichen Western,<br />

Classic und Distanzsport, die die Fahnen<br />

ihres Landes z.T. auch international hochgehalten<br />

haben. Die weiteren Details zu den<br />

<strong>Pferde</strong>n können Sie hier lesen, die meisten<br />

sind auch irgendwo im letzten Jahr in unserer<br />

Zeitschrift "aufgetaucht".<br />

Und so funktioniert es<br />

Gehen sie auf unsere Website und stimmen<br />

Sie ab. Jeder "Computer" bzw. IP-Adresse hat<br />

nur eine Stimmen, Sie sollten sich also gegebenenfalls<br />

innerhalb der Familie absprechen.<br />

Machen Sie die Fan-Clubs der <strong>Pferde</strong><br />

auf die Aktion aufmerksam und teilen Sie<br />

die Seite über Facebook, damit möglichst<br />

viele abstimmen!<br />

Das Siegerpferd wird "Araber des Jahres"<br />

und erhält ein von Birgit Lapsien, ANIMAL<br />

STYLE gesponsortes Schauhalfter - und<br />

das besondere daran, es wird speziell für<br />

den Sieger gefertigt, also passend zu seiner<br />

Farbe! Einige Beispiele, wie das Edelhalfter<br />

dann aussehen könnte, sehen sie oben in<br />

der Abbildung.<br />

Die Abstimmung ist vom 15.7. bis 31.7.<br />

möglich. Für technische Pannen und ähnliche,<br />

unvorhersehbare Ereignisse können wir<br />

keine Verantwortung oder Haftung übernehmen.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Der direkte Link zur Abstimmung:<br />

www.in-the-focus.com/araber-des-jahres-<strong>2018</strong>/<br />

Sorella Al<br />

Hadiyah<br />

SORELLA AL HADIYAH (Al Hadiyah AA / Scala<br />

El Jamaal), *2009, Züchter: La Movida Arabians<br />

/ AT, Besitzer: EOS Arabians, K. Hampe / DE<br />

Die National-Championesse 2017 machte<br />

spannend: Erst wurde sie "nur" zweitplatzierte<br />

in ihrer Klasse mit der gleichen<br />

Punktzahl wie die Siegerin, aber geschlagen<br />

über die Bewegungsnote. Dann gab sie im<br />

Championat noch mal alles, und die Richter<br />

stellten Sorella doch ganz nach vorne. Und<br />

die Siegesserie geht auch dieses Jahr weiter:<br />

Gold-Champion an der B-Schau in Brugge<br />

<strong>2018</strong>! Dafür gibt es die Nominierung zum<br />

Araber des Jahres!<br />

Jawhar<br />

El<br />

BB<br />

Than<br />

BB JAWHAR EL THAN (Raffael El Than / BB<br />

Jhadenz) *2010, Z: E.W.Th. Bakker-Berendsen/<br />

NL, B: K. Zeevenhoven / DE<br />

Jawhar war hauptsächlich 2016 auf Schauen<br />

unterwegs, gewann Gold bei der Emerald<br />

Trophy und dreimal Bronze an weiteren C-<br />

und B-Schauen. 2017 zeigte er sich nur am<br />

Nationalen Championat - kam, sah und siegte.<br />

Jawhar konnte sich aufgrund seiner eleganten<br />

langen Linien vor seine Konkurrenz<br />

setzen.<br />

Außerdem war er Sieger der Verbandshengstschau<br />

2012, und seine ersten Fohlen<br />

sind auch schon geboren.<br />

Fotos: Gudrun Waiditschka (6)<br />

44<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Madrass<br />

MS<br />

MS MADRASS (Kamerton / Marenah) *2005,<br />

Z: Maria Sens, B: Susanne Giese<br />

MS Madrass hatte 2017 unter seiner Reiterin<br />

und Besitzerin Susanne Giese eine fantastische<br />

Saison. Nicht nur, daß er sich die Silber-Medaille<br />

bei den Europa-Meisterschaften<br />

der Sport-Araber holte, er wurde vom VZAP<br />

auch mit einer goldenen Sportplakette für<br />

seine Turniererfolge 2017 ausgezeichnet und<br />

lag auf Platz 2 der FN-Ranglistenpunkte der<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber. Mehr geht fast nicht mehr!<br />

Der 13jährige Wallach ist derzeit auf dem Höhepunkt<br />

seiner Karriere!<br />

Zahims<br />

WAS<br />

Zarina<br />

WAS ZAHIMS ZAR<strong>IN</strong>A (Zid Ibn El Zahim /<br />

WAS Tarisha Bint Taraszena) *2009, Züchter:<br />

E.und D. Ruess, Besitzer: Dr. Martin Pauli.<br />

Die 9jährige Stute hat mit ihrer Reiterin Sabrina<br />

Pauli eine tolle Saison 2017 hinter sich:<br />

Nach drei Goldmedaillen am Europa-Championat<br />

(W. Pleasure, Trail, Allround), gewann<br />

sie auch noch die Allround-Wertung des GA-<br />

WA-Cups. Und das trotz einer langen Verletzungspause<br />

der Reiterin, die erst seit zwei Wochen<br />

wieder im Sattel saß! Aber Araber sind<br />

halt anders, und nutzen die Situation nicht<br />

aus, sondern helfen mit, daß alles gut wird!<br />

Shakiraah<br />

Foto: Jan Kirschnick / horse-endurance.de<br />

SHAKIRAAH (Najiy / Shabnam) *2002, Züchterin:<br />

A.u.I. Oliveira Costa, Besitzerin und Reiterin:<br />

Clara Haug<br />

Die diesjährige Deutsche Meisterschaft der<br />

Distanzreiter wurde in Babenhausen ausgetragen.<br />

Hier konnte Shakiraah mit Clara<br />

Haug den Titel über die 160 km erringen. Im<br />

internationalen FEI-Ranking waren sie zweite.<br />

Es war dies der zweite internationale Ritt<br />

dieses Jahr in Babenhausen. Im April starteten<br />

sie sozusagen zur Probe über 120 km,<br />

und konnten auch hier mit einem 4. Platz<br />

nach Hause fahren.<br />

Araber des Jahres<br />

Al Najma<br />

Amadeus<br />

Sonar<br />

Seganges<br />

GFH<br />

White<br />

Pablo<br />

Foto: JJan Kirschnick / horse-endurance.de<br />

AL NAJMA AMADEUS (Al Najma Ovid / Alilenaa)<br />

GFH SONAR SEGANGES (Ganges / Sonolie<br />

*2007, Züchterin und Besitzerin: Famira)<br />

*2009, Züchter: Janow Podlaski/PL, Be-<br />

Knoch, Al Najma Arabians<br />

sitzerin: Petra Dries, Fronleitenhof<br />

Der 11jährige Schimmelwallach ist ein typischer<br />

Dieser schicke Ganges-Sohn ist unter seizüchtet<br />

Vertreter des Gestüts Al Najma: Genem<br />

Reiter Reinhard Hochreiter der der-<br />

von Familie Knoch, der Vater ist der zeitige Reining-Europa-Meister bei den<br />

Gestütseigene Ovid, geritten von Tochter Arabern. Aber die beiden sind nicht nur auf<br />

Judith Knoch - geht es noch besser? Er ist rasse-internen Turnieren unterwegs, sondern<br />

einer der ganz wenigen, die auch im Springparcours<br />

sie schlagen sich auch auf NRHA-Tur-<br />

unterwegs sind, und das siegreich nieren sehr tapfer! Und dabei hatte er als<br />

bis zur Klasse L. Dafür gab's vom VZAP dieses Fohlen die Fohlenlähme, und es ist eigentlich<br />

Jahr die Bronzene Sportpferdeplakette für<br />

ein Wunder, daß er sich zu einem solch<br />

Turnierleistung.<br />

tollen Sportler entwickelt hat!<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

45<br />

WHITE PABLO (Proszek / Wioletta) *2006,<br />

Züchter: Stephanie Krüsmann, Besitzer: Nico<br />

Helta.<br />

Die diesjährigen Deutschen Jugend-Meister<br />

heißen Nico Helta mit White Pablo. Der<br />

kleine, nur 1,42 m große Wallach ist bei Nico<br />

Helta schon seit er drei Jahre alt ist. Nico hat<br />

ihn alleine ausgebildet und kann dieses Jahr<br />

bereits auf zwei internationale 120-km-Ritte<br />

in Babenhausen zurückblicken, die sie beide<br />

gewonnen haben! Einer davon zählte als Junioren<br />

Meisterschaft. Eine tolle Leistung und<br />

wie man sieht, ist Größe allein nicht alles!


Die Masche mit dem<br />

Mitleid<br />

Denkanstösse<br />

Aktuelles Zucht<br />

Es vergeht kaum ein Tag, an dem man<br />

nicht von ein paar bedauernswerten<br />

Fohlen oder Jährlingen hört, die irgendwo<br />

beim Schlachter stehen und bis übermorgen<br />

verkauft sein müssen, sonst wandern sie<br />

in die Wurst. Und ja, es sind auch eine ganze<br />

Reihe <strong>Vol</strong>lblutaraber darunter, aus unterschiedlichster<br />

Herkunft, teilweise mit sehr<br />

gutem Pedigree, mit und ohne Papiere. Aber<br />

wie konnte es zu dieser Entwicklung kommen?<br />

Ursachenforschung<br />

Zum einen gibt es trotz der hierzulande<br />

drastisch (!) gesunkener Fohlenzahlen noch<br />

immer zu viele Araberfohlen, die einen<br />

neuen Besitzer suchen. Das liegt u.a. am<br />

Freizeitreitermarkt, den die Araberzüchter<br />

"verpasst" haben, der von den Verbänden ignoriert<br />

wurde, und der sich daher auf andere<br />

"Spezialpferderassen" konzentriert hat. Zum<br />

anderen liegt es an der zunehmenden Spezialisierung<br />

in der Araberzucht, denn wer ein<br />

Schaupferd züchtet, dieses aber dann doch<br />

nicht "typvoll" genug ausfällt, der hat Mühe,<br />

es in anderen Bereichen (Distanz, Freitzeit,<br />

Sport, Rennen) unterzubringen, da es hierfür<br />

meist genauso wenig geeignet ist. Als dritten<br />

Grund muß man die Züchter nennen, die<br />

"massenhaft" züchten, in der Hoffnung bei<br />

100 Fohlen wird schon ein Spitzenprodukt<br />

dabei sein, neun den Ansprüchen genügen,<br />

und die restlichen 90 Fohlen werden für billiges<br />

Geld "auf den Markt geworfen!". Und<br />

als ob in Europa nicht schon genug Fohlen<br />

für Spottpreise angeboten würden, kommen<br />

über ein paar Händler auch noch Youngsters<br />

aus den Gestüten Arabiens zu uns. Nur, um<br />

ein paar Zahlen zu nennen: Mittlerweile werden<br />

in den Ländern des Nahen und Mittleren<br />

Ostens jedes Jahr die Hälfte aller <strong>Vol</strong>lblutaraberfohlen<br />

weltweit geboren. In Saudi-Arabien<br />

sind es annähernd so viele Fohlen, wie<br />

in den USA (Zahlen aus 2016), nämlich über<br />

3000! Da stellt sich die Frage: Wo bleiben die<br />

denn alle?<br />

Seien wir ehrlich: Dass Fohlen zum Schlachter<br />

gehen, weil sie den Erwartungen nicht<br />

entsprechen, und nach dem Absetzen "nur<br />

Platz wegnehmen und Kosten verursachen",<br />

ist nicht neu. Das gab es schon immer, wenn<br />

auch nach meinem Gefühl nicht in dem Ausmaß<br />

und nicht so grenzüberschreitend wie<br />

heute. Neu allerdings ist, die Masche, mit<br />

der einige Schlachter bzw. Händler versuchen,<br />

diese Jungpferde an den Mann - oder<br />

besser an die Frau - zu bringen, denn die<br />

meisten Käufer sind (junge) Frauen, bei denen<br />

die Mitleidsmasche am meisten Erfolg<br />

verspricht. Da werden die bedauernswerten<br />

Geschöpfe in den sozialen Medien angeboten,<br />

in Gruppen, die eigens zu diesem Zweck<br />

vom Schlachter / Händler (oder seinen Helfershelfern)<br />

ins Leben gerufen wurden. Wenn<br />

man nun bedenkt, dass der Schlachtwert eines<br />

Fohlens / Jährlings bei lediglich 150-500<br />

€ liegt, die <strong>Pferde</strong> aber für 1000-1500 € angeboten<br />

werden, kann man sich schnell die<br />

Gewinnspanne errechnen. Mit der Mitleidmasche<br />

(entweder bis übermorgen verkauft<br />

oder geschlachtet) ist zudem die Verweildauer<br />

im Betrieb kurz und kostengünstig.<br />

Laut NDR-Sendung "Abzocke mit <strong>Pferde</strong>rettung"<br />

sind allein zwischen Oktober 2017 und<br />

März <strong>2018</strong> in der Facebook-Gruppe "Wir retten<br />

gemeinsam - Vermittlung von <strong>Pferde</strong>n in<br />

Not" <strong>Pferde</strong> im Wert von über 300.000 Euro<br />

angeboten und die meisten auch verkauft<br />

worden. Kein schlechtes Geschäft also.<br />

Was die potenziellen Käufer nicht wissen, so<br />

manches Pferd wird mit Druse oder anderen<br />

Krankheiten gekauft, die im heimatlichen<br />

Stall dann ausbrechen und unter Umständen<br />

ein Vielfaches des Kaufpreises an Tierarztkosten<br />

verursachen, was dann wieder die finanziellen<br />

Mittel der (meist) jungen Käufer überschreitet.<br />

Das Unglück nimmt seinen Lauf.<br />

Wer hat Schuld?<br />

Aber wo kann man ansetzen, die Misere zu<br />

beenden - oder doch wenigstens zu reduzieren?<br />

In erster Linie sind die Züchter in<br />

die Pflicht zu nehmen. Sie haben die moralische<br />

Verantwortung für die Fohlen, die<br />

sie züchten, und müssen sich die Mühe machen,<br />

einen geeigneten Platz für sie zu finden.<br />

Das ist zwar leichter gesagt als getan,<br />

wenn die Ställe voll sind - aber dann kann<br />

man eben nicht weiterzüchten. Und wenn<br />

es denn wirklich unausweichlich sein sollte,<br />

dass man ein Pferd zum Schlachter bringt,<br />

dann hat man wiederum die Pflicht, sicherzustellen,<br />

dass das Tier auch tatsächlich getötet<br />

wird, und nicht weiterverkauft werden<br />

kann. Denn nicht selten ist der Händler oder<br />

Schlachter nicht die letzte Station eines <strong>Pferde</strong>s,<br />

sondern erst der Anfang eines Leidensweges.<br />

Ebenfalls in die Pflicht zu nehmen sind die<br />

Zuchtverbände. Denn es sind die seriösen<br />

Züchter, die - neben den Schlachtpferden -<br />

durch diese Machenschaften leiden. Zuchtverbände<br />

leben von den Züchtern und der<br />

Zucht - und sollten daher auch den Absatzmarkt<br />

fördern, und zwar nicht nur den der<br />

"High-End"-Produkte, sondern auch den<br />

für die große Masse der "normalen" <strong>Pferde</strong>.<br />

In der Araberzucht hat man hier, wie<br />

schon erwähnt, in der Vergangenheit große<br />

Versäumnisse begangen und auch heute<br />

sehe ich hier keine wirklichen Initiativen. Es<br />

geht darum, die Rasse des arabischen <strong>Pferde</strong>s<br />

im Freizeitreiterbereich "salonfähig" zu<br />

machen. Doch das erreicht man nicht über<br />

Schauen oder rasseeigenen Zuchtveranstaltungen,<br />

sondern nur im Vergleich mit<br />

anderen Rassen, sei es auf Distanzritten,<br />

auf Messen, auf Turnieren, oder eigens kreierten<br />

Veranstaltungen wie der "Tag des<br />

<strong>Vol</strong>lblutarabers in Bayern" oder der "Tag des<br />

arabischen <strong>Pferde</strong>s" in Marbach, wo das arabische<br />

Pferd in seiner ganzen Vielseitigkeit<br />

präsentiert wird. Hier kommt das "allgemeine<br />

<strong>Pferde</strong>publikum" hin und kann sich von<br />

der Schönheit, dem tollen Charakter, der<br />

Reitbarkeit eines arabischen <strong>Pferde</strong>s überzeugen.<br />

In dieser Hinsicht muß viel mehr die<br />

Werbetrommel gerührt werden, sei es mit<br />

Veranstaltungen, Anzeigen, Werbeflyer, etc.<br />

Kein Lösungsansatz<br />

Auch in die Pflicht zu nehmen sind natürlich<br />

die Händler/Schlachter, die sich die perverse<br />

Masche mit der Mitleidstour ausgedacht<br />

haben, und diese praktizieren. Zwar gehen<br />

diese nur ihrem "Beruf" nach, und schreiben<br />

sich nicht zuletzt auch noch den Aspekt des<br />

Tierschutzes auf die Fahnen (nach dem Motto:<br />

"wir sorgen ja nur dafür, dass die armen<br />

Tiere nicht geschlachtet werden"), aber die<br />

Mitleidsmasche unter Androhung, dass die<br />

Tiere morgen geschlachtet werden, wenn sie<br />

nicht verkauft sind, ist in hohem Maße unseriös.<br />

Und last not least sollte jeder, der sich mit<br />

dem Gedanken trägt, ein Pferd zu kaufen,<br />

dies nicht überstürzt tun, sondern seine finanziellen<br />

Mittel für Anschaffung und Unterhalt<br />

genau analysieren. Ja, es ist mitunter<br />

schwer mit anzusehen, dass ein junger Araber<br />

beim Schlachter steht, und man diesen<br />

retten könnte. Doch man kann nicht allen<br />

Tieren auf dieser Welt helfen. Auch das Argument<br />

"man kann mit diesem einen Kauf zwar<br />

nicht die Welt retten, aber doch wenigstens<br />

dieses eine Tier" ist richtig. Aber gleichzeitig<br />

hilft man auch einer "Geschäftsidee", einem<br />

System, das zutiefst verabscheuungswürdig<br />

ist. Und mit jedem über die Mitleidsmasche<br />

verkauften Pferd rücken zwei weitere nach.<br />

Mittlerweile kommen die <strong>Pferde</strong> sogar aus<br />

den arabischen Ländern bei den Händlern in<br />

Europa an. An Nachschub mangelt es nicht.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

46<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Food for Thought<br />

The Pity Scam<br />

Hardly a day goes by without hearing<br />

about a few pitiable foals or yearlings<br />

who are somewhere at the butcher<br />

and have to be sold until the day after<br />

tomorrow, otherwise, they will become sausage.<br />

And yes, there is also a whole range of<br />

Arabian horses among them, from different<br />

sources, some with very good pedigree, with<br />

and without papers. But how did this development<br />

come about?<br />

consider that the slaughter value of a foal /<br />

yearling is only 150-500 €, but the horses are<br />

offered for 1000-1500 €, you can quickly calculate<br />

the profit margin. With the pity scam<br />

(either sold until tomorrow or slaughtered)<br />

the length of stay in operation is short and<br />

inexpensive. According to the NDR TV-program<br />

"Abzocke mit <strong>Pferde</strong>rettung" ("Rip off<br />

with saving horses"), between October 2017<br />

and March <strong>2018</strong> in the Facebook group "We<br />

save together - mediation of horses in need",<br />

horses worth over 300,000 euros were offered<br />

and most of them sold. Not a bad business.<br />

What the potential buyers do not know,<br />

many a horse is bought with strangles or<br />

other diseases that break out in their native<br />

stable and then may cause a multiple of<br />

the purchase price of veterinary costs, which<br />

then again exceeds the financial means of<br />

(mostly) young buyers. The misfortune takes<br />

its course.<br />

Root Cause Analysis<br />

For one thing, there are still too many Arabian<br />

foals looking for a new owner, despite<br />

the drastically reduced (!) number of foals<br />

in Germany. This is, among other reasons,<br />

because Arabian horse breeders missed out<br />

on the leisure rider market, which was ignored<br />

by the breed associations, and which instead<br />

focused on other "special horse breeds".<br />

On the other hand, it is due to the increasing<br />

specialization in the Arabian breed, because<br />

a show horse, whose "type" is not quite good<br />

enough, has difficulty to succeed in other<br />

areas (distance, leisure time, sports, racing),<br />

as it is hardly suitable for them either. As a<br />

third reason you have to name the breeders<br />

who breed "horses in big numbers", in the<br />

hope that of 100 foals there will be a top<br />

product, nine may meet the standards, and<br />

the remaining 90 foals are thrown for cheap<br />

money "on the market!". Additionally, as if<br />

there are wouldn't be enough foals offered<br />

for ridiculously low prices born in Europe,<br />

youngsters from the studs in the Arab countries<br />

are coming to us through dealers. Just<br />

to name a few numbers: Meanwhile, half of<br />

all Arabian purebred foals are born in the<br />

countries of the Middle East every year. In<br />

Saudi Arabia, there are nearly as many foals<br />

as in the US (2016 figures), over 3,000! This Who is guilty?<br />

raises the question: Where do all these horses<br />

go?<br />

Let's face it: Foals that are going to the butcher<br />

because they do not live up to expectations,<br />

and after weaning "just take up space<br />

and incur costs" is not a new phenomenon.<br />

That has always existed, albeit to my mind<br />

not to the extent and not as cross-border<br />

as today. What's new, however, is the way<br />

some butchers or dealers try to get these<br />

young horses to the man - or rather to the<br />

woman - because most buyers are (young)<br />

women, where the pity scam promises the<br />

most success. There, the deplorable creatures<br />

are offered on social media, in groups<br />

specially created for this purpose by the butcher<br />

/ dealer (or his accomplices). If you now<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

47<br />

But where can one begin to end the misery -<br />

or at least reduce it? First and foremost, the<br />

breeders are to be taken to the duty. They<br />

have the moral responsibility for the foals<br />

they breed, and they have to make the effort<br />

to find a suitable place for them. This is<br />

easier said than done when the stables are<br />

full - but then you just cannot continue breeding.<br />

And if it really should be unavoidable<br />

that you bring a horse to the butcher, then<br />

you have the duty again, to ensure that the<br />

animal is actually killed, and cannot be resold.<br />

Because quite often, the dealer or butcher<br />

is not the last stop of a horse but only<br />

the beginning of a path of suffering.<br />

Also, the breeding associations need to be<br />

taken to the duty. Because it is the serious<br />

breeders who - in addition to the slaughter<br />

horses - suffer from these machinations.<br />

Breed societies live from breeding and breeders<br />

- and should therefore also promote the<br />

market, not only for the high-end products<br />

but also for the vast majority of "normal"<br />

horses. As we have already mentioned, in<br />

Arab horse breeding great omissions have<br />

been made in the past and even today I see<br />

no real initiatives here. The aim is to make<br />

the breed of the Arabian horse "acceptable"<br />

among leisure riders. But this can not<br />

be achieved through shows or breed-own<br />

breeding events, but only in comparison<br />

with other breeds, be it on endurance rides,<br />

at fairs, tournaments, or specially created<br />

events such as the "Day of the Arabian horse<br />

in Bavaria" or the "Day of the Arabian Horse<br />

"in Marbach, where the Arabian horse is presented<br />

in all its versatility. Here comes the<br />

"general horse audience" and can get an impression<br />

of the beauty, the great character,<br />

the riding ability of an Arabian horse. In this<br />

regard, the marketing mechanisms must be<br />

stirred, be it with events, advertisements,<br />

flyer, etc.<br />

No solution<br />

Also, of course, the traders / butchers need<br />

to be taken to the duty who have developed<br />

this perverted pity scam and practice it. It<br />

might be true that they only pursue their<br />

"profession", and not least write the aspect<br />

of animal welfare on their flags (according<br />

to the motto: "we only ensure that the poor<br />

animals are not slaughtered"), however, the<br />

pity scam with threatening that the animals<br />

will be slaughtered tomorrow if they are not<br />

sold is highly dubious.<br />

And last but not least, anyone who thinks<br />

about buying a horse should not rush to do<br />

so, but should carefully analyze their financial<br />

means of purchase and maintenance.<br />

Yes, it is sometimes difficult to see that a<br />

young Arab is standing at the butcher and<br />

you could save him. But you can not help<br />

all the animals in this world. Even the argument<br />

"one can not save the world with<br />

this one purchase, but at least this one<br />

animal can be saved" is correct. But at the<br />

same time, you also help a "business idea",<br />

a system that is deeply despicable. And<br />

with each horse sold over the pity scam<br />

two more follow. Meanwhile, the horses<br />

even arrive from the Arab countries at the<br />

dealers in Europe. There is no shortage of<br />

supplies.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Current Breeding Affairs


Über Sport die Regenbogenbrücke<br />

Über die Regenbogenbrücke...<br />

Over the Rainbowbridge...<br />

Foto: G. Waiditschka<br />

Narym 1994 - <strong>2018</strong><br />

Wer erinnert sich nicht an den goldbraunen<br />

Hengst Narym (Balaton / Nemara), wie er vor<br />

zwei Jahren an der Hand von Gerd Wagner<br />

ein „Comeback“ im Showring feierte. Kraftvoll<br />

trabte er seine Runden beim Nationalen<br />

Championat in der Aachener Halle und auch<br />

wenn er nicht zu Championatsehren kam, er<br />

war der Publikumsliebling: Narym. Jetzt ist er<br />

völlig unerwartet über die Regenbogenbrücke<br />

gegangen.<br />

Als Zweijähriger gewann er das Nationale Junioren-Championat,<br />

wurde 1997 mit „Gold“<br />

an der Verbandshengstschau ausgezeichnet,<br />

war als Beschäler in Deutschland, der Schweiz<br />

und Spanien aufgestellt. 2015 wurde er mit<br />

dem Elite-Titel ausgezeichnet. Seinen Lebensabend<br />

verbrachte er bei Barbara Braun,<br />

die <strong>2018</strong> noch ein Fohlen von ihm erwartet.<br />

Who does not remember the golden bay stallion<br />

Narym (Balaton / Nemara), when two<br />

years ago, he entered the ring at the lead<br />

of Gerd Wagner, celebrating his comeback<br />

to the show ring. With his powerful trot he<br />

crossed the ring at the German Nationals in<br />

Aachen, and even though he was not awarded<br />

any Champion Title, he definitely was the<br />

spectators darling. Now, he passed away<br />

completely unexpected at the age of 24.<br />

When he was two-years-old, he became<br />

German Junior Champion, in 1997, he was<br />

awarded "gold" at the stallion stock show.<br />

He was used as a sire in Germany, Switzerland,<br />

and Spain. In 2015, he was awarded the<br />

Elite-Title of the German Association VZAP.<br />

He spent his retirement at Barbara Brauns<br />

stud, where she expects his last <strong>2018</strong> foal.<br />

Kurz vor seinem 29. Geburtstag mußte der<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraberhengst Sarid (Sawlagan / Shahbanu)<br />

von seinen altersbedingten Leiden erlöst<br />

werden.<br />

Geboren wurde Sarid 1989 im Gestüt Arco-Araber.<br />

Dreijährig wurde er zur Körung beim VZAP<br />

in Vechta vorgestellt und wurde auf Anhieb Körungssieger.<br />

Mit vier Jahren absolvierte er seine<br />

HLP (100-Tage-Test) in Medingen mit einem 7.<br />

Platz als einziger Araber in einem Warmblutfeld.<br />

Seine Begabung lag eindeutig in der Dressur,<br />

worin er kontinuierlich weiter ausgebiildet.<br />

wurde und es bis zu Platzierungen in Dressurprüfungen<br />

der Kl. M und S, einschließlich Prix St.<br />

George und Intermediaire schaffte.<br />

2003 wurde er in Stadl Paura Vize-Europameister<br />

in der Dressur, ein Jahr später gar Europameister.<br />

Foto: G. Waiditschka<br />

Sarid 1989 - <strong>2018</strong><br />

Just short of his 29th birthday, the purebred<br />

Arabian stallion Sarid (Sawlagan / Shahbanu)<br />

had to be put down, to end his sufferings due<br />

to old age.<br />

Born in 1989 at the Stud of Arco-Zinneberg,<br />

he was a winner of the stallion licensing<br />

as a three-year-old. At the age of four, he<br />

passed his stallion performance test in Medingen<br />

on 7th place among all the warmblood<br />

stallions. His talent was in Dressage,<br />

in which he was trained ever since. He performed<br />

in dressage competitions at levels M<br />

and S and eventually even in Prix St. Georges<br />

and Intermediair against warmbloods.<br />

In 2003, he was Reserve European Champion<br />

for Arabian Sports Horses in Stadl Paura, Austria,<br />

and one year later, he even managed to<br />

achieve the European Champion title.<br />

Mahadin 1997 - <strong>2018</strong><br />

Viel zu früh verstarb der rein-ägyptische<br />

Mahadin (Madkour I / Mahameh (v. Ibrahim))<br />

im Alter von 21 Jahren auf dem Gestüt Al<br />

Hambra Arabians in Österreich.<br />

Der im Jahr 2000 goldprämierte Hengst, kam<br />

2001 nach Österreich. Sein Charme, seine<br />

Korrektheit, die taktreinen Gänge und sein<br />

ausgezeichneter Charakter zeichneten diesen<br />

homozygoten Schimmel aus. „Ätherisch“ war<br />

ein Wort, das einem in den Sinn kam, wenn<br />

man vor ihm stand.<br />

Mahadin hinterlässt um die 80 Nachkommen,<br />

davon auch einige in Deutschland, im Gestüt<br />

Ponnath und im Haupt- und Landgestüt Marbach.<br />

Sein bekanntester Sohn ist Al Fakhir aus<br />

der Essteem-Tochter Al Estrella. Durch seine<br />

Nachkommen wird Mahadin weiterleben,<br />

auch wenn er eine große Lücke hinterläßt.<br />

48<br />

Foto:G. Waiditschka<br />

Far too early, the straight Egyptian stallion<br />

Mahadin (Madkour I / Mahameh) passed<br />

away at the age of 21 at his home stud Al<br />

Hambra Arabians in Austria.<br />

The stallion was awarded gold at the stallion<br />

stock show, in 2001 he was exported<br />

to Austria. His charm, his correctness, the<br />

fluent gaits and his excellent character<br />

were his trademark. He was a homozygous<br />

grey, "ethereal" was a word, that came to<br />

your mind when he stood right in front of<br />

you.<br />

Mahadin leaves behind some 80 offspring,<br />

some in Germany, at Ponnath Stud and the<br />

State Stud Marbach. His most well-known<br />

son is Al Fakhir out of the Essteem daughter<br />

Al Estrella. He will live on in his offspring<br />

even if his death leaves a big gap.<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Über die Regenbogenbrücke...<br />

Over the Rainbowbridge...<br />

Foto: G. Waiditschka<br />

Amurath Mona Lisa 2013 - <strong>2018</strong><br />

Vor kurzem mußte Bernd Zimmermann vom<br />

Gestüt Amurath seine erst fünfjährige Stute<br />

Amurath Mona Lisa (Muranas Jassehr / Amurath<br />

Mofeedah) während einer schweren Operation<br />

einschläfern lassen.<br />

Mona Lisa, auch liebevoll „Lisl“ genannt, ging<br />

in vierter Generation auf die Stammstute<br />

Mahara zurück und sollte diese Linie im Gestüt<br />

weiterführen. Sie war ihrer Großmutter Amurath<br />

Morgana optisch und charakterlich sehr<br />

ähnlich. Die Stutenfamilie ist im Gestüt mit<br />

einigen Stuten sehr gut abgesichert.<br />

Zu ihren Erfolgen zählt u.a. Beste Stute der<br />

Schau (Würzburg 2015), Junior Gold-Championesse<br />

(Kaub 2015), VZAP-Prämienstute (Marbach<br />

2016) und zahlreiche weitere 1-3 Plätze,<br />

unter anderem auch am Nationalen Championat<br />

in Aachen.<br />

Just recently, Bernd Zimmermann of Amurath<br />

Stud lost his five-year-old promising<br />

mare Amurath Mona Lisa (Murana's<br />

Jassehr / Amurath Mofeedah) during surgery,<br />

and with her, her unborn foal.<br />

Mona Lisa, nicknamed "Lisl", was bred at<br />

Amurath Stud in the fourth generation tailing<br />

back to the foundation mare Mahara<br />

and was meant to carry on this line. She<br />

looked a lot like her granddam Amurath<br />

Morgana, and even her character was very<br />

much like her. Her family, however, is well<br />

secured at the stud with some other mares.<br />

Among her show ring successes were<br />

Best Mare in Würzburg, 20<strong>14</strong>, Junior Gold<br />

Champion at Kaub 2015, a premium title of<br />

the VZAP, and many more placings first to<br />

third, also at the German Nationals.<br />

Over Sport the Rainbowbridge<br />

Eines der erfolgreichsten Distanzpferde aus<br />

deutscher Zucht, der Wallach Temir (Tern / Puritanka),<br />

*1994, musste im Alter von 24 Jahren<br />

eingeschläfert werden.<br />

Geboren wurde Temir auf dem Forellenhof<br />

der Familie Fath, wo er drei- und vierjährig für<br />

Rennen trainiert wurde. Das war aber nicht<br />

ganz seine Welt und so kam er zur Familie<br />

Wagner in der Schweiz. Temir entwickelte<br />

sich zu einem der besten Distanzpferde und<br />

stand seinem Bruder und seiner Halbschwester,<br />

die ebenfalls bei Famile Wagner steht, in<br />

nichts nach.<br />

Die Wagner-Mädels Nora und Anna-Lena sowie<br />

ihre Mutter Christin Wagner gehörten zu<br />

der Schweizer Nationalmannschaft die zu der<br />

Zeit zu den erfolgreichsten Reitern im Distanzsport<br />

gehörten.<br />

Temir 1994 - <strong>2018</strong><br />

He was one of the most successful endurance<br />

horses of German breeding: The gelding Temir<br />

(Tern / Puritanka), *1994, had to be put<br />

down at the age of 24.<br />

Born at the Forellenhof stud of the Fath family,<br />

he was trained at home for racing as<br />

a three- and four-year-old. But flat racing<br />

wasn't his true destiny, and so he came to<br />

the Wagner family in Switzerland. Here, Temir<br />

developed into one of the best endurance<br />

horses and was in no way inferior to his<br />

brother and half-sister, also owned by the<br />

Wagner family.<br />

The Wagner-girls Nora and Anna-Lena, as<br />

well as their mother Christin Wagner, belonged<br />

to the Swiss National Team and as such<br />

to the most successful endurance riders of<br />

their time and age.<br />

Romero 1984 - <strong>2018</strong><br />

Romero (Plakat / Nejadie) war einer jener<br />

Hengste, die man nicht vergisst, wenn man<br />

sie einmal im Schauring erlebt hat. Er hatte<br />

Ausstrahlung und Power, und bewegen<br />

konnte er sich, ganz wie sein Vater Plakat.<br />

Gezogen in Holland, war er in seiner Jugend<br />

Europa-Champion 1987, es folgten etliche<br />

Championatstitel an B-Schauen in Deutschland<br />

und Österreich. Er überzeugte durch<br />

seine Qualitäten die Körkommissionen in<br />

Holland, Belgien und Österreich, hier wurde<br />

er sogar für Warmblüter gekört.<br />

Züchterisch kam er leider nicht so viel zum<br />

Einsatz, was auch an seinen vielen Ortswechseln<br />

lag. Aber in Österreich findet man noch<br />

einige seiner Töchter. Seinen Lebensabend<br />

verbrachte er in Österreich, wo er bei Nicole<br />

Foto: G. Waiditschka<br />

Horngacher im Alter von 34 Jahren starb.<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

49<br />

Foto: privat<br />

Romero (Plakat / Nejadie) was one of those<br />

stallions, you will never forget if you have<br />

seen them in the show ring. His had charisma<br />

and power, and he could move! He was<br />

a trotting wonder, similar to his sire Plakat.<br />

Born in Holland, he was European Junior<br />

Champion in 1987, followed by many more<br />

champion titles at B shows in Germany and<br />

Austria. With his qualities, he convinced the<br />

licensing commissions of Holland, Belgium,<br />

and Austria, where he even was licensed for<br />

Warmbloods.<br />

However, he was not used in breeding so<br />

much, because he changed locations several<br />

times in his life. But in Austria, there are<br />

some of his daughters still alive. He spent his<br />

retirement in Austria, where he died at Nicole<br />

Horngachers place at the age of 34.


Distanzsport in der Kritik<br />

Keine Besserung in Sicht<br />

Distanzsport<br />

Die Initiative "Clean Endurance" (Sauberer<br />

Distanzsport) zeigt sich bestürzt,<br />

daß genau vier Jahre nachdem die<br />

Endurance Strategic Planning Group (ESPG,<br />

Strategische Planungsgruppe für den Distanzsport)<br />

eine Blaupause für Veränderungen bereitgestellt<br />

hat, noch immer keine konkreten<br />

Anzeichen für eine Verbesserung in der Region<br />

7 (Mittlerer Osten) erkennbar sind.<br />

Die FEI hat 2013 die ESPG ins Leben gerufen, als<br />

Reaktion auf die wachsende Besorgnis bezüglich<br />

des Tierschutzes an Distanzrennen, Doping<br />

und Regelbrüche. Die Vereinigten <strong>Arabische</strong>n<br />

Emirate (UAE) waren dabei das Hauptaugenmerk,<br />

denn seine Finanzkraft bedeutet, daß<br />

heute 50% der weltweit bei der FEI registrierten<br />

Distanzpferde dort zu finden sind. Nach<br />

monatelangen Beratungen präsentierte die<br />

ESPG dem FEI Sport Forum im April 20<strong>14</strong> seine<br />

41 Empfehlungen. Der ESPG-Ansatz, der keine<br />

Tabus kannte, gab den Aktivisten vorsichtige<br />

Hoffnung. Vier Jahre später kommt Clean Endurance<br />

zum Schluß, daß die Hälfte der Empfehlungen<br />

leider nie aufgegriffen wurden. Andere<br />

wurden bislang nur teilweise umgesetzt.<br />

In einigen Bereichen hat sich die Situation<br />

in den Wüstenrennen seit 20<strong>14</strong> sogar verschlechtert:<br />

Die Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

der Sieger steigt von Jahr zu Jahr, trotz<br />

wissenschaftlicher Beweise, die die hohen Geschwindigkeiten<br />

mit Knochenbrüchen in Verbindung<br />

bringen; die Zahl der Ritte, die in Wertung<br />

beendet werden, liegt bei lediglich 15 %,<br />

und läßt vermuten, daß - da die Tierärzte die<br />

<strong>Pferde</strong> strenger eliminieren - die Reiter nichts<br />

in Bezug auf <strong>Pferde</strong>management gelernt haben;<br />

die Dopingfälle, bei denen Distanzpferde<br />

betroffen sind, dominieren noch immer die<br />

Fallzahl des FEI Tribunals.<br />

Grund zur Sorge gibt es in folgenden Bereichen:<br />

Doping<br />

Die ESPG empfahl, daß die Anzahl der getesteten<br />

PFerde erhöht werden solle, und das<br />

wurde von 96% der Befragten befürwortet.<br />

Jedoch zeigen die veröffentlichten Zahlen des<br />

FEI Equine Anti-Doping and Controlled Medication<br />

Programme (EADCMP, Anti-Doping und<br />

kontrollierte Medikamentengabe bei <strong>Pferde</strong>n),<br />

daß durchschnittlich 11,9% positive Fälle<br />

bei <strong>Pferde</strong>n an UAE-Ritten gefunden werden -<br />

10mal mehr als bei allen anderen <strong>Pferde</strong>sportdisziplinen<br />

im Rest der Welt. Obwohl die UAE<br />

als "hochriskant" von der FEI eingestuft wird,<br />

wurden weniger als 4% der FEI-Ritte in den<br />

UAE getestet.<br />

Dreimal mehr <strong>Pferde</strong> starten an Ritten unter<br />

den nationalen Regeln der Emirates Equestrian<br />

Federation (EEF). Clean Endurance glaubt, daß<br />

es da ein ernsthaftes Fragezeichen gibt, was die<br />

Anzahl der Proben an diesen Ritten betrifft.<br />

Clean Endurance glaubt nicht, daß die Empfehlungen<br />

der ESPG für Dopingtests außerhalb der<br />

Wettbewerbe umgesetzt wurden: Kein einziges<br />

Resultat dieser Art wurde neben den Ergebnissen<br />

aus den Wettbewerben veröffentlicht.<br />

Horsemanship<br />

ESPG wollte, daß die Qualifikationen überprüft<br />

werden, so daß nur "kompetente" Reiter<br />

antreten können. Aber der live-stream, egal<br />

von welchem Ritt in der Gruppe 7, zeigt sehr<br />

schlechten Reitstandard, der oftmals zum<br />

Missbrauch des <strong>Pferde</strong>s beiträgt. Die meisten<br />

<strong>Pferde</strong> haben scharfe Gebisse mit langen Anzügen<br />

und andere extreme Zäumungen. Im<br />

Gegensatz zu anderen FEI-Disziplinen gibt es<br />

im Distanzsport keine Regeln bezüglich der<br />

Gebisse. Ein Fortbildungsprogramm wurde<br />

erst letztes Jahr gestartet.<br />

Regelbrüche<br />

Die ESPG verlangte "harte" Strafen und schärfere<br />

Zugangskontrollen zum Vetgate. Doch in<br />

der laufenden Wintersaison (2017-<strong>2018</strong>) gab<br />

es nur zwei gelbe Karten, die in der UAE ausgegeben<br />

wurden, mit einer kleinen Anzahl von<br />

Disqualifikationen wegen Missbrauchs oder<br />

der undefinierbaren Begründung "hat nicht<br />

den geltenden Sportregeln entsprochen".<br />

Zahlreiche Verstöße wurden von Clean Endurance<br />

in den letzten vier Saisons auf Video<br />

festgehalten und der FEI vorgelegt. Diese<br />

enthielten ausnahmslos extra-lange Zügel, die<br />

als Peitsche verwendet werden (Stöcke, Peitschen<br />

und Sporen sind unter FEI-Regeln verboten);<br />

Ohrendrehen im Vetgate (von dem man<br />

glaubt, daß es die Herzfrequenz senkt); und viel<br />

mehr Crew als die erlaubten fünf pro Pferd.<br />

"Mobiles crewing" ist gegen die FEI-Regeln,<br />

aber anscheinend geduldet als "notwendiges<br />

Übel" in sehr heißen Klimaten. Nichts wurde<br />

jedoch getan, um die Fahrzeug-Kavalkaden<br />

auf der Piste zu begrenzen, die authorisierte<br />

Hilfe darstellen.<br />

Es scheint, daß noch immer einige Offiziellen<br />

wegschauen. Jedoch ist auch jede Möglichkeit<br />

der Sanktion durch die "30-Minuten-Regel"<br />

erschwert. Dieser enge Zeitrahmen um<br />

einen Protest vor Ort einzulegen, mag für<br />

eine Sportart funktionieren, die in einer Arena<br />

stattfindet, aber ist völlig unrealistisch für den<br />

Distanzsport. Außerdem, und das liegt in der<br />

Natur des Distanzsports, ist die Ground-Jury<br />

und andere Offiziellen oftmals 20 km oder<br />

mehr vom Ort des Vorfalls entfernt.<br />

Tödliche Verletzungen<br />

Die FEI-Studie zur Überwachung von Verletzungen,<br />

die von Prof. Tim Parkin an der Universitat<br />

in Glasgow geführt wird, ist eine der<br />

wenigen Empfehlungen der ESPG, die umgesetzt<br />

wurde. Ihre Ergebnisse wurden 2017 am<br />

FEI Sport-Forum in Lausanne und am Distanzsport-Forum<br />

in Vic, Spanien, diskutiert. Das<br />

Technische Kommitee für Distanzsport der<br />

FEI hat dann eine Regel formuliert, wodurch<br />

die verpflichtende Ruhepause für <strong>Pferde</strong>, die<br />

schneller als mit 20 km/h unterwegs waren,<br />

verlängert wird. Das wäre ein großer Schritt<br />

gewesen, ähnlich der Geschwindigkeitsbegrenzung,<br />

die Sheik Sultan in Boudhieb mit<br />

seinen Best Condition-Preis fördert.<br />

Jedoch wurden diese und andere Tierschutzmaßnahmen,<br />

die für <strong>2018</strong> geplant wurden,<br />

auf 2019 verschoben, nachdem es an der FEI<br />

Jahreshauptversammlung im November in<br />

Uruguay zu Verwirrungen gekommen war.<br />

20<strong>14</strong> wurde der Code "CI" (Catastrophic Injury,<br />

tödliche Verletzung) eingeführt, so daß<br />

Todesfälle in den Rittergebnissen angegeben<br />

werden. Clean Endurance hat kürzlich der FEI<br />

Beweise vorgelegt, daß seit 20<strong>14</strong> 26 <strong>Pferde</strong> am<br />

Tag ihres letzten Ritts gestorben sind, die nicht<br />

als CI deklariert waren.<br />

Clean Endurance glaubt, daß die "offiziellen"<br />

Todeszahlen nur die Spitze des Eisbergs sind,<br />

und daß sehr viel mehr traumatisch verletzte<br />

<strong>Pferde</strong> beiseite geschafft werden, bevor sie euthanasiert<br />

werden, um zu verhindern, daß sie in<br />

der Statistik auftauchen und/oder daß der Reiter<br />

80 Strafpunkte für den Todesfall erhält.<br />

Trainer<br />

In den meisten <strong>Pferde</strong>sportarten, auch im Distanzsport<br />

außerhalb der Gr. 7, ist der Reiter<br />

auch der Trainer des <strong>Pferde</strong>s. In den UAE kommen<br />

die <strong>Pferde</strong> aus den großen Ställen, die von<br />

professionellen Trainern überwacht werden,<br />

und erhalten am Tag des Rennens einen Stalljockey<br />

oder Reiter aus dem Ausland zugewiesen.<br />

Die ESPG schlug vor, daß die Trainer registriert<br />

werden und eine Rangliste erstellt wird gemäß<br />

der Ankommer-Rate ihrer <strong>Pferde</strong>. Diese Liste<br />

sollte automatisch abgeglichen werden mit<br />

den Reitern, die in Dopingfälle verwickelt sind.<br />

Nichts dergleichen geschah. Wenn der Jockey<br />

nach den Instruktionen eines Trainers reitet, ist<br />

es selbstverständlich, daß er weiterreitet und<br />

die Anzeichen seines <strong>Pferde</strong>s, das nicht mehr<br />

kann, ignoriert.<br />

Im März 2015 hatte sich die Situation so verschlechtert,<br />

daß die FEI die EEF für vier Monate<br />

suspendierte. Zwei leitende EEF-Führungskräfte<br />

wurden ebenfalls suspendiert, weil sie<br />

die gesamten Ergebnisse von wenigstens 15<br />

Ritten gefälscht hatten. Im April 2016 nahm<br />

die FEI das Welt-Championat von Dubai weg,<br />

unter Berufung auf Bedenken, daß das Wohlergehen<br />

der <strong>Pferde</strong> an diesem Ort nicht aufrechterhalten<br />

werden könne.<br />

Clean Endurance versteht natürlich, daß Änderungen<br />

nicht von heute auf morgen passieren<br />

können. Aber wieviel Schaden wird den<br />

<strong>Pferde</strong>n und dem Ruf dieser Reitsportdisziplin<br />

noch zugefügt, wenn wir weitere vier Jahre<br />

warten müssen, bevor konkrete Maßnahmen<br />

furchtlos umgesetzt werden?<br />

Clean Endurance<br />

Clean Endurance ist ein weltweites Netzwerk,<br />

das für die Ethik eines sauberen Sports durch<br />

Forschung, Veröffentlichungen und Ausbildung<br />

im Bereich des Distanzsports arbeitet.<br />

50<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Endurance Riding in the criticism<br />

No Improvement<br />

in Sight<br />

Clean Endurance is dismayed that, exactly<br />

four years after the Endurance Strategic<br />

Planning Group (ESPG) set out a<br />

blueprint for change, there are no concrete<br />

signs of improvement in FEI Group 7 (Middle<br />

East) region.<br />

The FEI formed the ESPG in 2013 in response<br />

to growing concern about horse welfare,<br />

doping and rule-breaking. The United Arab<br />

Emirates (UAE) has been the main focus, for<br />

its huge purchasing power means its stable<br />

now own 50% of the world population of FEI<br />

registered endurance horses. After months of<br />

consultation, the ESPG presented 41 recommendations<br />

to the FEI Sports Forum in April<br />

20<strong>14</strong>.<br />

The ESPG’s no-holds-barred approach gave<br />

campaigners cautious hope. But regrettably,<br />

four years on Clean Endurance has revisited<br />

the recommendations and believes that half<br />

of them were never adopted. Others have<br />

been only partially executed so far.<br />

In some respects, the situation has even worsened<br />

in the desert rides since 20<strong>14</strong>: average<br />

winning speeds increase year-on-year, despite<br />

scientific evidence linking high speed to<br />

fractures; completion rates as low as 15%,<br />

suggest that while veterinary teams are<br />

eliminating horses more rigorously, riders<br />

have learned nothing about horse management;<br />

while anti-doping offences involving<br />

endurance horses continue to dominate the<br />

caseload of the FEI Tribunal.<br />

Key areas of ongoing concern are:<br />

Doping<br />

ESPG recommend testing levels be increased,<br />

and this was agreed by 96% of consultees.<br />

However, published figures from the FEI’s<br />

Equine Anti-Doping and Controlled Medication<br />

Programme (EADCMP) show an average<br />

11.9% positives from horses sampled during<br />

UAE rides – 10 times the level returned by<br />

all horse sport in the rest of the world. Even<br />

though the UAE is deemed “high risk” by the<br />

FEI, less than 4% UAE’s FEI rides were sampled<br />

last year.<br />

Three times as many horses start in rides run<br />

under Emirates Equestrian Federation (EEF)<br />

national rules. Clean Endurance believes there<br />

is a serious question mark over the extent<br />

of sampling at these events.<br />

Clean Endurance does not believe that the<br />

ESPG’s recommendations for out-of-competition<br />

testing have been applied: no such<br />

results are published alongside the in-competition<br />

results.<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Horsemanship<br />

ESPG wanted qualifications reviewed so that<br />

only “competent” riders could compete. However,<br />

the live-stream from any ride in Group 7<br />

will show very poor equitation standards throughout,<br />

often contributing to horse abuse.<br />

Most horses wear severe long-shanked bits<br />

and other extreme bridle arrangements. Unlike<br />

other FEI disciplines, endurance has no rules<br />

governing bits. An educational programme<br />

only started to be rolled out last year.<br />

Rule-breaking<br />

ESPG asked for “severe” penalties and tighter<br />

controls on access to the field-of-play. Yet in<br />

the current winter season (2017-<strong>2018</strong>) just<br />

two yellow warning cards are recorded as<br />

handed out in the UAE, with a small handful<br />

of disqualifications for abuse or the undefined<br />

“not conforming to applicable sport<br />

rules.”<br />

Numerous field-of-play violations have been<br />

captured on video by Clean Endurance over<br />

the past four seasons and provided to the<br />

FEI. These invariably include extra-long reins<br />

being used to whip a horse (sticks, whips and<br />

spurs are barred under FEI rules); ear-twitching<br />

at the vet gates (believed to help lower<br />

heart-rate); and many more crew that the limit<br />

of five per horse.<br />

“Mobile crewing” is against FEI rules but apparently<br />

condoned as a “necessary evil” in<br />

very hot climates. Nothing has been done,<br />

though, to curtail vehicle cavalcades on the<br />

field-of-play which provide authorized assistance<br />

by “hazing” the horses.<br />

It still seems that some officials turn a blind<br />

eye. However, any possibility of sanction is<br />

handicapped by the “30-minute rule.” This<br />

tight deadline for lodging field-of-play protests<br />

may work for the arena-based horse<br />

sports but it is totally unrealistic for endurance.<br />

In addition, because of the nature of endurance,<br />

the ground jury and other officials<br />

are often 20km or more away from the scene<br />

of any incident<br />

Fatal injuries<br />

The FEI’s injuries surveillance study, led by Prof<br />

Tim Parkin at the University of Glasgow, UK,<br />

is one of the few major ESPG recommendations<br />

to materialize. Its findings were discussed<br />

at the 2017 FEI Sports Forum in Lausanne<br />

and 2017 Endurance Forum in Vic, Spain. The<br />

FEI endurance technical committee then formulated<br />

a rule extending the mandatory rest<br />

period for horses whose speeds have exceeded<br />

20kph. That would have been a major<br />

51<br />

step, following the cap on speed promoted<br />

through his own best condition awards by HH<br />

Sheikh Sultan at Boudhieb.<br />

However, this and other welfare measures<br />

intended for <strong>2018</strong> were deferred to 2019 following<br />

confusion at the FEI General Assembly<br />

last November in Uruguay.<br />

In 20<strong>14</strong> the code CI (Catastrophic Injury) was<br />

introduced so that fatalities would be specified<br />

in ride results. Clean Endurance recently<br />

provided evidence to the FEI of 26 horses,<br />

since 20<strong>14</strong>, whose deaths the day of their last<br />

ride were not noted CI.<br />

Clean Endurance believes the “official” fatality<br />

figures are just the tip of the iceberg and<br />

that many traumatically injured horses are<br />

shipped off-site prior to euthanasia, to avoid<br />

inclusion in statistics, and/or the application<br />

of 80 rider penalty points for horse fatalities.<br />

Trainers<br />

In most horse sports, and in endurance in the<br />

rest of the world, the rider is also the horse’s<br />

trainer. In the UAE, horses are produced from<br />

large stables overseen by professional trainers,<br />

and partnered-up “on the day” with a<br />

stable jockey or overseas visitors.<br />

ESPG wanted to see trainers registered and<br />

ranked according to their horses’ completion<br />

rates, and automatically joined with the rider<br />

in anti-doping cases. None of this has happened.<br />

When riding to a trainer’s instructions, it<br />

is self-evident that jockeys will press on and<br />

ignore signs that the horse underneath him<br />

isn’t coping.<br />

In March 2015, in a worsening situation the<br />

FEI suspended the EEF for four months. Two<br />

senior EEF executives were also suspended for<br />

falsifying the entire results of at least 15 rides,<br />

following an investigation by the FEI’s Equine<br />

Community Integrity Unit. In April 2016,<br />

the FEI removed the 2016 World Endurance<br />

Championship from Dubai, citing concerns<br />

that horse welfare could not be upheld at<br />

that venue.<br />

Clean Endurance of course understands that<br />

change was never going to be immediate.<br />

But how much more damage will be done to<br />

horses and to the reputation of equestrian<br />

sport if we have to wait another four years for<br />

concrete measures to be fearlessly applied?<br />

Clean Endurance<br />

Clean Endurance is a worldwide network<br />

that works on improving clean sport ethics<br />

through research, publicity and education<br />

within the equestrian endurance sport.<br />

Endurance


Training des Distanzpferdes (IV)<br />

Das Basistraining<br />

Wissenschaft<br />

Das Basistraining zielt darauf ab, das "weiße<br />

Gewebe" - Knochen, Bänder, Gelenkskapseln<br />

und Sehnen - zu stärken, so daß das Pferd der<br />

Belastung durch körperliche Anstrengung<br />

gewachsen ist. Dieser Teil des Trainings braucht<br />

am längssten.<br />

Hier wachsen die besten Distanzpferde Frankreichs heran: <strong>Pferde</strong>, die in den franzöischen Cevennen, auch "Persikland" genannt, aufwachsen, haben<br />

einen Trainingsvorsprung. Sie "trainieren sich selbst" von Fohlenbeinen an auf den steinigen Hängen und den weitläufigen, kargen Wiesen dieser<br />

Hochebene.<br />

Foto: Gudrun Waiditschka<br />

Erinnern wir uns, daß das Training eines<br />

<strong>Pferde</strong>s aus drei Teilen besteht:<br />

a) Das Basistraining, um die Widerstandskraft<br />

aller tragenden Skelettstrukturen<br />

während der Anstrengung zu verbessern.<br />

b) Das Bodybuilding oder Krafttraining<br />

soll das Muskelvolumen dort erhöhen, wo<br />

schnell verfügbarer und schnell transformierbarer<br />

Treibstoff gespeichert wird, was<br />

intensivere anaerobe (Spitzen-) Anstrengungen<br />

ermöglicht.<br />

c) Das metabolische Training erhöht das Niveau,<br />

auf dem wir in einer stabilen aeroben<br />

Energieversorgung arbeiten können. Es verbessert<br />

außerdem die Ausscheidung überschüssiger<br />

Produkte wie Milchsäure während<br />

anaeroben Spitzenbelastungen und<br />

die Abstrahlung von übermäßiger Wärme<br />

(die bei Sprintern übermäßiges Schwitzen<br />

hervorruft). Dies ist die schnellste und kürzeste<br />

Trainingsstufe, aber der heikelste Teil<br />

des Trainings für ein Ausdauerpferd.<br />

Ziel und Vorgehensweise<br />

Das Basistraining verbessert nicht das Leistungsniveau,<br />

sondern zielt darauf ab, die Widerstandsfähigkeit<br />

des "weißen Gewebes"<br />

des <strong>Pferde</strong>s gegen mögliche Traumata zu<br />

erhöhen.<br />

Wenn wir dieses wichtige Basistraining vergessen<br />

oder abkürzen, wird das Pferd offensichtlich<br />

Belastungen ausgesetzt sein, mit<br />

denen er nicht fertig wird und dies kann zu<br />

Sehnen-, Bänder- und allgemeinen Gelenkschäden<br />

führen, was seine Karriere als Distanzpferd<br />

ernsthaft verkürzen könnte! Wir<br />

müssen uns daran erinnern, daß das Bein eines<br />

<strong>Pferde</strong>s wie ein Finger ist, mit Gelenken,<br />

die nur in eine Richtung abgeknickt werden<br />

können, aber nicht für eine Torsion oder<br />

Hyperextension ausgelegt sind, wie es beispielsweise<br />

passieren kann, wenn das Pferd<br />

auf einen Stein tritt und abgleitet.<br />

Die weißen Teile werden auch durch die<br />

Erschütterung während des Aufpralls des<br />

Hufs auf den Boden belastet. Bei einem flachen,<br />

gleichmäßigen Geläuf ist die Gefahr<br />

gering, aber die eigentliche Arbeit beginnt,<br />

wenn das Geläuf für das Pferd uneben oder<br />

unberechenbar wird (rutschig, wechselnder<br />

Untergrund, Steine usw.). Wenn wir das<br />

Gewicht des Reiters und die Geschwindigkeit<br />

mit den Bedingungen einer unebenen<br />

Oberfläche kombinieren (wenn wir also versuchen<br />

würden, ein Pferd für einen kurzen<br />

Ritt, aber mit der Geschwindigkeit wie bei<br />

einem Distanzritt vorzubereiten), wird die<br />

Wirkung des Auffußens erhöht und das Risiko<br />

einer Verletzung erhöht sich.<br />

Das weiße Gewebe ist also bewusst zu trainieren!<br />

Die weißen Gewebe erholen sich<br />

langsamer (weil weniger durchblutet) als<br />

beispielsweise die besser durchbluteten<br />

Muskeln. Dies ist der Grund, warum ihre<br />

Adaptation länger bleibt als die der anderen<br />

Körperteile, die sich schneller erholen.<br />

Dies ermöglicht daher weniger häufige Trainingseinheiten<br />

für die weißen Gewebe.<br />

Die Vorgeschichte des <strong>Pferde</strong>s<br />

Wenn das junge Pferd in felsigem Bergland<br />

aufgewachsen ist, wird das Basistraining bereits<br />

durch das Leben in der freien Natur auf<br />

natürliche Weise durchgeführt. Darin liegt<br />

die Stärke der Zucht von Distanzpferden im<br />

französischen Zentralmassiv! Viel Kalzium,<br />

viele Steine und nichts als Berghänge.<br />

Wenn ein Fohlen auf sandigen oder weichen,<br />

flachen Paddocks aufwächst, besteht<br />

der erste Schritt des Trainings darin,<br />

das junge Pferd 10 Minuten lang zu führen<br />

(wenn damit als Jährling begonnen wird),<br />

mit einer Steigerung bis zu 2 Stunden (bis<br />

er 3 Jahre alt ist, dann kann man dies bald<br />

mit einem Sattel auf dem Rücken machen).<br />

Anfangs sollte der Weg eben (beispielsweise<br />

eine Asphaltstraße), dann sich langsam<br />

steigern auf unebener und sogar steiniger<br />

Oberfläche.<br />

Führen des Jungpferd<br />

Wenn das Ausreitgelände sicher genug ist, können<br />

Sie ein älteres Pferd trainieren und gleich-<br />

52<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


zeitig das junge zu immer längeren Ausritten<br />

als Handpferd mitnehmen. Dies ist sehr lehrreich<br />

für das junge Pferd, das dabei Erfahrung<br />

sammelt und es wird ohne die negativen Aspekte<br />

(Torsion der Gelenke) trainiert, die leicht<br />

auftreten können, wenn man es longiert. Ein<br />

bisschen Longieren könnte als Vorbereitung<br />

zum Einreiten kann notwendig sein. Aber sobald<br />

es einen Sattel (oder schon vorher ohne<br />

Sattel) akzeptiert, führt man es auf langen geraden<br />

Strecken über unebenes Gelände.<br />

Der Anstrengung kann langsam länger und<br />

anspruchsvoller werden. Ich würde es nicht<br />

öfters machen, denn die Erholung des weißen<br />

Gewebes ist langsam und wir müssen auf den<br />

"verbesserten" Teil der Erholungskurve warten,<br />

bevor wir eine weitere "Trainingseinheit"<br />

machen. Außerdem wird ein junges Pferd oftmals<br />

mit dem psychischen Druck nicht fertig!<br />

Generell kann man sagen, daß die Erholung<br />

dieser wenig durchbluteten Teile geringer ist,<br />

und damit darf der erlaubte "Schaden" pro<br />

Trainingseinheit nur sehr klein sein. Ein bis<br />

zwei Trainingseinheiten pro Woche sind sicher<br />

genug. Auch mental muss das Pferd über seine<br />

neuen Eindrücke und Erfahrungen "nachdenken".<br />

Kontrollieren Sie nach jeder Trainingseinheit<br />

die Sehnen und alle unteren Gelenke auf<br />

Schwellungen und/oder Wärme. Auch an den<br />

folgenden Tage. Wenn Sie eine Schwellung<br />

oder Wärme feststellen (selbst wenn diese nur<br />

gering ist), war die Trainingseinheit zu schwer<br />

für die tatsächliche Fitness des <strong>Pferde</strong>s. Sie<br />

müssen den Aufwand und/oder die Häufigkeit<br />

der Trainingseinheiten reduzieren.<br />

Wenn alles gut geht und Sie sowohl ihrem<br />

Reit- als auch dem Handpferd vertrauen können,<br />

können Sie kurze Trabphasen einplanen,<br />

sobald der Youngster dreieinhalb Jahre alt ist.<br />

Wenn Sie all dies tun, wird Ihr Pferd körperlich<br />

bereit sein, im Alter von etwa dreieinhalb<br />

Jahren eingeritten zu werden, und vorbereitet<br />

sein, die nächste Stufe des Trainings im Alter<br />

von vier Jahren zu beginnen.<br />

Sollten Sie diese Arbeit mit einem sehr jungen<br />

Tier beginnen, achten Sie darauf, daß Sie<br />

es nicht übertreiben! Nicht mehr als zweimal<br />

pro Woche eine halbe Stunde für einen älteren<br />

Jährling, eine Stunde für einen zweijährigen<br />

und zwei Stunden (ohne Gewicht, außer vielleicht<br />

eine, Sattel auf dem Rücken) für einen<br />

Dreijährigen.<br />

Beobachten Sie Ihr Jungpferd. Es kann sehr<br />

gut sein, daß die Stimulation dieser "gesunden<br />

Arbeitsbelastung" plötzlich einen starken<br />

Wachstumsschub stimuliert. In diesem Fall<br />

ist es ratsam, das Training für eine Weile zu<br />

unterbrechen (oder zumindest drastisch zu<br />

verringern), bis der Wachstumsschub spontan<br />

langsamer wird.<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Unter dem Sattel<br />

Wenn Sie Ihr Pferd nicht an der Hand oder als<br />

Handpferd trainieren können, muss dieses<br />

Basistraining dennoch durchgeführt werden,<br />

sobald Sie Ihr zukünftiges Distanzpferd eingeritten<br />

haben! In diesem Fall dauert es zwei<br />

Jahre, bis Sie die nächste Trainingsstufe beginnen<br />

können, ohne daß Gefahr von bleibenden<br />

Schäden an Sehnen, Gelenken, Knochen usw.<br />

besteht. Dies bedeutet, daß Sie die ersten zwei<br />

Jahre im Wesentlichen im Schritt gehen müssen!<br />

Deshalb sollte man mit einem zukünftigen<br />

Langstreckenpferd nicht vor dem fünften<br />

Lebensjahr auf einen Wettbewerb gehen.<br />

Dasselbe gilt, wenn Sie ein älteres Pferd einreiten.<br />

Auch dieses braucht ein langes, aufbauendes<br />

Basistraining brauchen, bevor Sie<br />

sie beruhigt die nächste Trainingsstufe in<br />

Angriff nehmen können. In diesem Fall, wenn<br />

die Knochen und weißen Gewebe schon ausgereift<br />

sind, können Sie langsam das "Grundtraining"<br />

und das "Krafttraining" zusammen<br />

aufbauen, wenn Sie gutes Geläuf zur Verfügung<br />

haben (mehr dazu in der nächsten Ausgabe).<br />

Der Fortschritt im Basistraining, wenn Sie es<br />

unter dem Reiter machen müssen, ist derselbe,<br />

als wenn Sie das Pferd führen, aber es mag<br />

ein wenig schneller gehen, da Sie damit erst<br />

beginnen, wenn das Pferd mindestens dreijährig<br />

ist, und somit arbeiten Sie mit einem<br />

Pferd, dessen Skelett schon etwas weiter ossifiziert<br />

ist, die Gelenksfugen sind zwar noch<br />

nicht geschlossen, aber etwas belastbarer als<br />

bei einem Jährling.<br />

Andererseits, wenn ein Gewicht auf seinem<br />

Rücken ist und wenn das Pferd rutschen oder<br />

stolpern sollte, wird das unbeholfene Gewicht<br />

des Reiters die Situation nicht verbessern.<br />

Daher muss diese Trainingsperiode, wenn sie<br />

unter dem Sattel gemacht wird, lang (und<br />

langwierig) sein mit zunehmend längeren<br />

Ausritten (bis zu 40 km pro Ritt) und zunehmend<br />

schwierigerem Gelände.<br />

Es ist sehr wichtig sich daran zu erinnern,<br />

daß diese Art von Grundtraining wiederholt<br />

werden muss (sagen wir einmal pro Woche),<br />

wenn das Pferd bereits in den folgenden Trainingsphasen<br />

ist (Krafttraining und Stoffwechseltraining),<br />

wenn diese auf ebenem Geläuf<br />

gemacht werden.<br />

Erziehung<br />

Dieses Grundtraining klingt für die, die<br />

schnellstmöglich einen Wettkampf reiten<br />

möchten, wie ein Zeitverlust, da es die spätere<br />

Leistung nicht verbessert. Aber es wird den<br />

Zeitraum erhöhen, in dem das Pferd in der<br />

Lage sein wird, Distanzen zu laufen, bevor es<br />

schließlich "in Rente gehen" wird.<br />

Während dieser Grundausbildungsphase<br />

kann es auch sinnvoll sein, die Erziehung Ihres<br />

zukünftigen Champions zu verfeinern:<br />

- Er muß lernen, von anderen <strong>Pferde</strong>n unabhängig<br />

zu sein (so schnell wie möglich alleine<br />

reiten) und vor allem sich in Gesellschaft anderer<br />

<strong>Pferde</strong> anständig zu verhalten und ruhig zu<br />

bleiben (kein tänzeln!).<br />

- Er muß lernen, vorne, mitten in der Gruppe<br />

oder hinter einer Gruppe zu reiten (auch mit<br />

einem größeren Abstand). Nichts ist für die andere<br />

Reiter schrecklicher als ein Pferd, das sich<br />

nicht in einer Gruppe einordnet!<br />

- Er muß lernen zu akzeptieren, daß er überholt<br />

wird, ohne daß er diesem anderen Pferd<br />

schneller folgen darf.<br />

53<br />

- Er muß lernen ruhig zu bleiben, selbst wenn<br />

seine "Freunde" vor ihm gehen.<br />

- Er muß lernen im Verkehr oder bei anderen<br />

Gefahrenquellen während eines Distanzrittes<br />

ruhig zu bleiben.<br />

- Er muß lernen in den Hänger oder LKW zu<br />

gehen und in anderer Umgebung zu schlafen.<br />

- Er muß lernen ins Wasser zu gehen und zu<br />

saufen, wann immer (sauberes) Wasser verfügbar<br />

ist.<br />

- Er muß lernen die Umstände um die Herzschlagfrequenz-Messung<br />

und andere Tierarzt-Untersuchungen<br />

überall hinzunehmen,<br />

nicht nur der Sicherheit seiner eigenen Box.<br />

- Er muß lernen bei Bedarf auf die Strecke zu<br />

pinkeln oder im Wartebereich vor der Tierarzt-Untersuchung,<br />

da der Herzschlag nicht<br />

abfällt, wenn ein Pferd "muß". Man kann ihm<br />

Stroh mit dem Geruch eines anderen <strong>Pferde</strong>s<br />

anbieten, um nachzuhelfen.<br />

Nahrungs-Anforderungen<br />

Während diesem Basistraining (die längste<br />

und wichtigste Zeit für die Langlebigkeit Ihres<br />

Sportlers) ist der Energiebedarf gering, da wir<br />

nur unter aeroben Bedingungen arbeiten. Und<br />

das ist ein Glück, denn es gibt noch nicht viel<br />

Muskelmasse, wo der Treibstoff für die anaerobe<br />

Energieproduktion gespeichert werden<br />

könnte. Das Muskelvolumen ist am Anfang<br />

gering, aber da wir es allmählich aufbauen,<br />

wird das Pferd die nächste Stufe erreichen, mit<br />

der es bereit ist, die nächsten Trainingsphase<br />

zu beginnen: das Powertraining. Daher muß<br />

die Nahrung während des Basistrainings noch<br />

nicht sehr energiereich sein, da weder Kraft<br />

noch Geschwindigkeit benötigt werden.<br />

Die Nahrung wird sich zunehmend verändern,<br />

von einem geringen Proteingehalt, solange<br />

die Arbeitsbelastung gering ist, zu einem höheren<br />

Proteingehalt für den grundlegenden<br />

Aufbau der Muskeln. Auf der anderen Seite ist<br />

eine hohe Calcium- / Phosphor-Versorgung<br />

von größter Bedeutung, da wir das <strong>Vol</strong>umen<br />

(junge, sich im Wachstum befindliche <strong>Pferde</strong>)<br />

und die Dichte (junge und halberwachsene<br />

<strong>Pferde</strong>) des Skeletts aufbauen. Diese Versorgung<br />

muss im richtigen Ca / Ph-Verhältnis<br />

sein, abhängig vom Alter des <strong>Pferde</strong>s!<br />

Bedenken Sie auch, daß Calcium im Wesentlichen<br />

in Gras und Futter enthalten ist, während<br />

Phosphor eher in Getreide vorkommt. Es kann<br />

notwendig sein, den Mineralzusatz, den Sie<br />

über die Jahreszeiten geben, anzupassen, da<br />

das Futter im Sommer mehr Gras und im Winter<br />

mehr Getreide enthalten kann.<br />

Vitamin D wird auch im Überfluss benötigt,<br />

um das Kalzium zu fixieren. Da Vitamin D vom<br />

Pferd selbst mithilfe von Sonnenlicht produziert<br />

wird, ist es wichtig, daß das junge Pferd<br />

(zumindest tagsüber) im Freien ist!<br />

Nelly Philippot-Hermanne<br />

In der nächsten Ausgabe werden wir uns<br />

mit dem "Krafttraining" beschäftigen,<br />

bevor wir uns auf den letzten und kürzesten<br />

Teil des Trainings konzentrieren: dem<br />

"metabolische Training".<br />

Wissenschaft


Training of the endurance horse (IV)<br />

Basic Training<br />

The basic training aims at strengthening the "white parts" - bones, ligaments, joint<br />

capsules, and tendons - so that the horse is able to cope with the stress during any<br />

physical effort. This part of the training takes the longest.<br />

Sport Science<br />

Let's remember that the aim of training<br />

a horse is essentially three-fold:<br />

a) The basic training to increase the<br />

resistance to damage of all the supporting<br />

parts of the skeleton during the effort.<br />

b) The body-building or power-training intends<br />

to increase the volume of muscles<br />

where quickly available and fast transformable<br />

fuel is being stored, allowing for<br />

more intensive anaerobic (peak) efforts.<br />

c) The metabolic training increases the level<br />

at which we can work in a steady-state aerobic<br />

energy supply and the improvement<br />

of the excretion of any excess products, such<br />

as lactic acid during anaerobic peak-efforts<br />

and radiation of excessive heat produced at<br />

the same time (causing excessive sweating of<br />

flat-racing sprint horses). This is the quickest<br />

and shortest training stage, but the most delicate<br />

part of the training for an endurance<br />

horse.<br />

Aim and proceedings<br />

The basic training does not enhance the level<br />

of performance but aims to increase the resistance<br />

to the trauma of the “white parts” of<br />

the horse.<br />

Obviously, if we forget or shortcut this important<br />

basic training, the horse will be exposed<br />

to strain which he is not ready to cope<br />

with and will be prone to a tendon, ligament<br />

and general joint damage, which seriously<br />

risks shortening his endurance career! We<br />

have to remember that the leg of a horse is<br />

like a finger, with joints that are made to fold<br />

only in one direction, but are not designed for<br />

torsion or hyperextension, for example when<br />

sliding from a stone (longitudinally or laterally).<br />

The white parts are also subjected to strain<br />

by the concussion during the impact of the<br />

hoof with the ground. On a flat, even going,<br />

the danger is slight, but the real work starts<br />

when the going becomes unequal or unpredictable<br />

for the horse (slippery, changing underground,<br />

stones etc). When we combine the<br />

weight of the rider and the speed (if we would<br />

try to prepare a horse, even for a short ride,<br />

but at endurance speed) with the conditions<br />

of an uneven surface, the effect of the impacts<br />

is increased and the risk of injury escalates.<br />

White parts are thus to be trained consciously!<br />

The white parts recover more slowly<br />

älter als 8 Jahre<br />

older than 8 years<br />

bis 8 Jahre / years<br />

5,5 Jahre / years<br />

5 Jahre / years<br />

4 Jahre / years<br />

3,5 Jahre / years<br />

3 Jahre / years<br />

2,5 Jahre / years<br />

2 Jahre / years<br />

1,5 Jahre / years<br />

1 Jahr / year<br />

6 Monate / months<br />

bei Geburt / at birth<br />

(because less circulated with "healing" blood)<br />

than, for example, the better-circulated muscles.<br />

This is the reason why their adaptation<br />

stays longer than that of the other parts of<br />

the body, which recover faster. Therefore, this<br />

allows less frequent training sessions for the<br />

white parts.<br />

Leading the horse<br />

If your riding area is safe enough, you can<br />

train an older horse while leading the youngster<br />

for progressively longer hikes. This is very<br />

educative for the young horse that gains<br />

experience and this trains him without the<br />

negative aspects (torsion on the joints) that<br />

easily occur while lunging on a circle. A bit of<br />

lunging might be necessary for the stage of<br />

saddling your youngster. But as soon as he<br />

accepts a saddle (or even before that without<br />

a saddle), lead him on long “straight lines”<br />

over uneven terrain.<br />

The effort asked can be progressively longer<br />

and more demanding. I would not do it more<br />

frequently, for the recovery of white parts is<br />

slow and we have to wait for the “enhanced”<br />

part of the recovery curve before doing another<br />

“training” effort. Also, a young horse can<br />

eventually not cope with frequent mental<br />

pressure!<br />

Generally speaking, the recovery of these less<br />

circulated parts being slow, the allowed “damage”<br />

per training session can only be very<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong><br />

54<br />

History of the horse to be trained<br />

Obviously, if the youngster has spent his time<br />

growing up in rocky mountains, the basic training<br />

will be partly done naturally, just by the<br />

outdoor life in the herd. This is the strength<br />

of breeding endurance horses in the French<br />

Massif Central! Lots of Calcium, lots of stones<br />

and nothing but slopes. If a foal is growing up<br />

on sandy or soft, flat paddocks, the first step<br />

of the training will be to walk the young horse<br />

like for 10 minutes if started as a yearling, up<br />

to 2 hours in-hand (until he is 3-years-old and<br />

soon will have to do the same under saddle),<br />

initially on flat hard going (like a tarmac<br />

road) and progressively over unven and even<br />

rough surface.<br />

Verknöcherung des Skeletts beim Pferd<br />

Ossification of the skeleton of a horse


small and, for example, training sessions<br />

once or twice a week are for sure enough.<br />

Also mentally the horse has to “think over”<br />

his new impressions and experiences.<br />

After each training session, check the tendons<br />

and all lower joints for swelling and/<br />

or heat. And again the next days. If you<br />

detect any swelling or heat (even very moderate),<br />

your training session has been<br />

too heavy for his actual fitness (as a result<br />

of your previous training), you have<br />

to decrease the effort and/or the frequency<br />

of your (preliminary) training.<br />

If all goes well and you have confidence in<br />

both horses, ridden and led horse, you can<br />

include short trotting sessions when the<br />

youngster is three and a half years old.<br />

If you do all this, your horse will be physically<br />

ready to be broken-in at about three and a<br />

half years of age and ready to enter the next<br />

stage of training at age four.<br />

If you start this work with a very young animal,<br />

be careful not to overdo it! Do not more<br />

than twice a week half an hour for an older yearling,<br />

for example, one hour for a two-yearold<br />

and two hours (no weight except eventually<br />

a saddle on his back) for a three-year-old.<br />

Also, watch your youngster. It might very<br />

well be that the stimulation of this “healthy<br />

workload “ suddenly and strongly stimulates<br />

the growth process. In this case, it is wise to<br />

interrupt (or at least drastically decrease)<br />

the exercising for a while, until the peak of<br />

growth spontaneously slows down.<br />

Under saddle<br />

If you cannot train your horse in-hand or<br />

as a hand-pony, this basic training will still<br />

have to be done once you have broken your<br />

endurance prospect! In this context, it will<br />

take you two years before you can start the<br />

next training stage without major risk of<br />

permanent damage to tendons, joints, bones<br />

etc. This means essentially walking for<br />

the first two years! That's why competition<br />

for a future endurance horse should in fact<br />

not start before the age of five.<br />

The same applies if you start a broken older<br />

horse. It will also need a long period of<br />

progressive “basic training” before you can<br />

build up safely for the next training stage. In<br />

that case, as the bones and white parts have<br />

come to maturity already, you can eventually<br />

slowly build up together the “basic training”<br />

and the “power training” (more about<br />

this in next issue) if you have good going<br />

available.<br />

The progression of the basic training, if you<br />

have to do it under saddle, will be the same<br />

as if leading your horse, but it might be a little<br />

faster as you start when the horses are at<br />

least three years old and thus you work with<br />

a horse whose skeleton is slightly further advanced<br />

in its ossification, with growth-plates<br />

not closed yet, but more solid than when<br />

a yearling.<br />

On the other side, if there is a weight on his<br />

back and if the horse ever slides or stumbles,<br />

the clumsy weight of the rider will not improve<br />

the situation. Therefore this training period,<br />

if done under saddle, has to be long (and<br />

tedious) with progressively longer hikes (up<br />

to 40 km walking in one session at the end)<br />

and progressively more difficult terrain.<br />

It is very important to remember that this<br />

kind of basic training has to be repeated<br />

(let’s say once a week) when the horse is already<br />

in the following stages of training (power-training<br />

and metabolic training) if the<br />

latter is done over easy going!<br />

Education<br />

This basic training might sound like a loss of<br />

time to some “hurry for competition riders”<br />

as it does not actually enhance the later performance.<br />

But it will increase the duration<br />

during which the horse will be able to perform<br />

before it will have to be finally “retired”.<br />

During this basic training period it can also<br />

be useful to refine the education of your future<br />

champion:<br />

-teach him to be independent of other horses<br />

(riding alone as soon as possible) and<br />

above all, teach him to behave in company<br />

and keep calm (no prancing around!).<br />

-teach him to accept riding in the front, in<br />

is “in need”. Eventually, offer him straw with<br />

the smell of another horse to help him make<br />

the decision to stand.<br />

Sport Science<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Erholungszeiträume für die verschiedenen Körperteile nach einer Belastung durch Training.<br />

Recovery time of different body parts after the efforts of the training.<br />

the pack or behind a group (even at a little<br />

distance behind). Nothing is more horrible<br />

for the other riders than a horse that does<br />

not settle in a group!<br />

-teach him to accept to be passed by without<br />

having to follow that other horse at a faster<br />

pace.<br />

-teach him to remain calm at a grooming<br />

point, even if his “friends” leave before him.<br />

-teach him to remain calm in the traffic or<br />

other hazards of an endurance track.<br />

-teach him to load in the trailer or van and<br />

“sleep” on another premise.<br />

-teach him to enter water and drink whenever<br />

(clean/healthy) water is available.<br />

-teach him the fuss of measuring the heartbeat<br />

frequency and other vet-exams elsewhere<br />

than in the comfort of his own box.<br />

-teach him to pee on the track if needed and<br />

in the waiting zone before vet-inspection, as<br />

the heartbeat does not come down if a horse<br />

55<br />

Food-requirements<br />

During this “basic training” period (the longest<br />

and most paramount of all for the longevity<br />

of your athlete), the energy need is<br />

low as we work in aerobic conditions only.<br />

And this is fortunate as there is not yet much<br />

muscle volume available to store the fuel for<br />

anaerobic energy production. The muscular<br />

volume is small in the beginning, but as we<br />

are progressively building it up, the horse<br />

will reach the stage where it is ready for starting<br />

the next training phase: body-building.<br />

Therefore, at this stage, the food does not<br />

need to be very energetic, as there is neither<br />

power nor speed required.<br />

The food will progressively change from poor<br />

protein content as long as the workload is<br />

small to higher protein content for the basic<br />

build-up of the muscles. On the other<br />

hand, a high Calcium/Phosphor supply is<br />

paramount as we are building up the volume<br />

(young growing horses) and the density<br />

(young and pre-adult horses) of the skeleton.<br />

This supply needs to be in the correct<br />

proportion Ca/Ph, depending on the age of<br />

the horse!<br />

Also, be aware Calcium is essential to<br />

be found in grass and forage, whereas<br />

Phosphor is more abundant in cereals. It<br />

might be necessary to adapt the mineral<br />

supplement you give over the seasons<br />

as the food might contain more grass<br />

in summer and more cereals in winter.<br />

Vitamin D will also be required in abundance<br />

for fixing the Calcium. As vitamin D is<br />

produced by the horse itself with the help of<br />

sunlight, it is paramount that the young horse<br />

lives (at least during daytime) outdoors!<br />

Nelly Philippot-Hermanne<br />

In the next issue, we will deal with “power<br />

training” before considering the last<br />

and shortest part of the training: the”<br />

metabolic training”.


"Shagya" -<br />

200 Jahre Zuchtgeschichte<br />

Shagya-Araber<br />

Hengststamm und<br />

Rassebezeichnung<br />

Mit dem Hengst Shagya Or.Ar. begann im Gestüt Bábolna der nach ihm benannte<br />

Hengststamm. Vertreter dieses Stammes erhielten (früher) alle den Namen "Shagya"<br />

und eine Nummernfolge, die für Anfänger besonders verwirrend ist. Erst im<br />

20. Jahrhundert wurde dieser Name auch als Rassebezeichnung eingesetzt,<br />

korrekterweise mit dem Zusatz Shagya-"Araber".<br />

Baron Major Eduard von Herbert kaufte 1836 den Hengst Shagya, geboren 1830, geapfelter Honigschimmel, für 1800 Gulden gekauft von den Bani<br />

Saher-Beduinen in Syrien. Aquarell von István Benyovszky (1898-1969)<br />

DDie Geschichte der Shagya-Araber<br />

hat über zwei Jahrhunderte hindurch<br />

einen recht wechselvollen Verlauf<br />

genommen. Die Bezeichnung "Shagya"<br />

für diese Rasse – vorher als "Araberrasse"<br />

bekannt – ist seit der Gründung der Internationalen<br />

Shagya-Araber Gesellschaft<br />

(ISG) eingeführt. Man hatte diese Bezeichnung<br />

für die ganze Rasse deshalb gewählt,<br />

weil die Blutlinie des Shagya-Stammes die<br />

dominierende in der Rasse war. Außer der<br />

namensgebenden Blutlinie umfasst diese<br />

Benennung generalisierend alle anderen,<br />

an der Entstehung dieser Araberrasse beteiligten<br />

Blutströme, die dann nach den<br />

jeweiligen Gründerhengsten – alles <strong>Vol</strong>lblut-<br />

beziehungsweise Desertbred-Araber –<br />

bezeichnet werden.<br />

Bei den Shagya-Arabern handelt es sich<br />

um reingezüchtete Blutlinien, die in ihren<br />

Abstammungen lückenlos auf die Stutbücher<br />

von Mezöhegyes, Radautz und Bábolna<br />

zurückführen. Dieses Blut ist auch in<br />

den grossen Gestüten Polens, Bulgariens,<br />

Rumäniens, Jugoslawiens und zum Teil<br />

auch Russlands verbreitet und es wurde<br />

dort nach dem Muster der Gestüte in der<br />

Donaumonarchie weitergezüchtet. Diese<br />

alte Tradition wird heute von den Züchtern<br />

bewusst fortgesetzt, um diese edlen,<br />

typvollen Leistungspferde im Rahmen des<br />

Zuchtzieles rein weiter zu züchten und zu<br />

vervollkommnen.<br />

Der Ankauf von Wüstenpferden<br />

Im Jahre 1789 wurde das ungarische<br />

Hauptgestüt Bábolna gegründet. Es mutet<br />

wie ein spannender Roman an, die dramatische<br />

Historie dieses weltberühmten<br />

Gestütes zu verfolgen, wie durch Kriege,<br />

Verwüstungen, Evakuierungen, Seuchengänge<br />

und züchterische Fehlplanungen<br />

die Zuchtbestände oftmals hoffnungslos<br />

dezimiert wurden.<br />

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte<br />

Napoleon Bonaparte ganz Europa mit verheerenden<br />

Kriegen überzogen. Millionen<br />

Menschen haben in den Wirren dieser<br />

Kriege ihr Leben verloren. Der Verlust an<br />

<strong>Pferde</strong>n war aber ebenso gewaltig, was in<br />

den Geschichtsbüchern oft vergessen wird.<br />

Aufgrund dieser Verluste sollten die <strong>Pferde</strong>bestände<br />

so rasch wie möglich ersetzt<br />

werden. <strong>Pferde</strong>, die gesund und langlebig,<br />

hart, leistungsbereit und anspruchslos waren,<br />

waren gesucht. Die durchgreifende<br />

Entscheidung im Jahr 1816 war, dass die<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2018</strong> 2/<strong>2018</strong><br />

56


Ein Name wurde in der k. k. Monarchie<br />

(und in diesen Ländern bis heute) wie folgt<br />

vergeben. Ein Fohlen bekommt nach der<br />

Geburt den Namen des Vaters (römische<br />

Ziffer) plus eine Fohlennummer (arabische<br />

Ziffer). Die Nummerierung in Bábolna begann<br />

jeweils am 1. Januar mit der Nr. 1,<br />

bei den Hengsten wie bei den Stuten. So<br />

bekam ein Fohlen von Gazal II im Jahre<br />

1944 den Namen Gazal II plus die Fohlennummer<br />

arabisch 5. Also Gazal II-5. Dieses<br />

Fohlen wurde von einer Kommission als<br />

Eine raffinierte Namensgebung<br />

Zuchthengst beurteilt und ging als 722<br />

Gazal II-5 in die Landespferdezucht. Er hat<br />

sich dort bewährt und kam nach Bábolna<br />

zurück und wurde als Hauptbeschäler<br />

Gazal (römisch) VII. Nach der Nummer 50<br />

beginnt die Registrierung wieder mit der<br />

Nummer eins (römisch I). Nicht alle Gestüte<br />

halten sich genau an diese Regelung, in<br />

Radautz zum Beispiel zählt man nach dem<br />

Radautzer Hauptbeschäler Nr. 50 weiter.<br />

So gibt es dort zur Zeit Hauptbeschäler<br />

über der Nr. LXV (65).<br />

BF<br />

Der Shagya-Hengststamm<br />

in Bábolna<br />

Shagya XVII (Shagya IX / 153 Amurath), 1903<br />

Shagya-Araber<br />

Wiener General-Remontierungs Inspektion<br />

beschloss, dass die Stuten in Bábolna künftig<br />

nur noch mit orientalischen Hengsten<br />

gedeckt werden sollten. Aus diesem Grunde<br />

wurden zahlreiche Expeditionen in den<br />

Orient geschickt. <strong>Pferde</strong>händler und bewährte<br />

<strong>Pferde</strong>züchter, meist im Auftrag von<br />

Regierenden, machten sich auf den gefährlichen<br />

Weg in den Nahen Osten.<br />

Der Hengst Shagya Or.Ar.<br />

Es sollten nach dem Befehl des Hofkriegsrates<br />

keine Kosten und Mühen gescheut werden,<br />

Ankäufe von orientalischen Zuchtpferden<br />

vorzubereitet und auszurüsten. Der<br />

Chef der k. k. Gestüte Graf Hardegg war sich<br />

der schwierigen Situation k. k. Militärgestüte<br />

bewußt, die sich in einem schlechtem<br />

Zustand befanden. Er schlug für die erste<br />

Expedition Baron Major Eduard von Herbert<br />

vor. Er erachtete Herbert als den geeignetsten,<br />

seiner Sprach- und <strong>Pferde</strong>kenntnisse<br />

wegen. Baron Eduard von Herbert wurde<br />

1789 in Wien geboren und diente bei mehreren<br />

berittenen Einheiten der k. k. Armee.<br />

Er stand während der Koalitionskriege gegen<br />

Napoleon I. in russischen Diensten. Wegen<br />

seiner grossen Verdienste um den Sieg<br />

der Alliierten, erhielt er hohe Auszeichnungen<br />

durch Russland, durch Schweden und<br />

durch Preussen, dessen König Friedrich Wilhelm<br />

III. ihm den Orden "Pour le mérite" (für<br />

den Verdienst) verlieh.<br />

Am 10. Januar 1836 begann von Herberts<br />

Reise mit dem Schiff von Triest nach Alexandrette<br />

(heute Iskendrun, an der Grenze<br />

zwischen der Türkei und Syrien). Am 19.<br />

ging er an Land und war am 24. Januar in<br />

Aleppo. Dort fand gerade die Hochzeit des<br />

Gouverneurs statt, mit einem Fest, das von<br />

Ibrahim Pascha gegeben wurde. Die ganze<br />

Prominenz des syrischen Bürgertums sowie<br />

des Militärs waren mit ihren edlen <strong>Pferde</strong>n<br />

versammelt. Hier konnte Herbert die<br />

Hengste Farhan, Kader, Anis und Abugress<br />

kaufen. In Damaskus konnte er weitere acht<br />

Hengste und fünf Stuten erwerben, unter<br />

anderen Shagya. Abugress verschied noch<br />

in Syrien an einer Hirnhautentzündung,<br />

Messaud wurde wegen Rotz "totgeschlagen".<br />

Schliesslich trafen mit dieser ersten<br />

Expedition fünf Stuten und neun Hengste<br />

für Bábolna in Triest ein.<br />

Mit dem Erwerb des Wüstenaraber-Hengstes<br />

Shagya, der dem Stamm Koheil-Siglavy<br />

angehörte, und der mit weiterem wertvollem<br />

Zuchtmaterial in Syrien gekauft wurde,<br />

wusste noch niemand, daß sein Name<br />

die Bezeichnung einer exzellenten Rasse<br />

werden würde, die über die ganze Welt<br />

verbreitet wurde. Im Gestütsbuch von Bábolna<br />

ist ein Grössenmass von 15 Faust<br />

Saphir I (Shagya XXXIX-11 / Nicola), 1985<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

57<br />

Shagya XXXII (Sh. XVII / 31 Koheilan IV), 1922<br />

Shagya XXXIX (Sh. XXXII / 175 Sh. XXV), 1948<br />

Shagya XXXIX-1 (Sh. XXXIX / 48 Sh. XXXVI), 1965<br />

Shagya XXXIX-11 (Shagya XXXIX-1 / Drau), 1973


Shagya-Araber<br />

Eintragung des Hengstes Shagya Or.Ar. im Gestütsbuch von Bábolna: "Shagya - Bani Saher törzsböl, Koheil Siglavy faj, 1830, 15m 2h, méz szürke,<br />

fehér, alsó ajakkal" - Shagya - Bani Saher Stamm, Rasse Koheil Siglavy, 1830, 15 Faust 2 Zoll, Araber, Honigschimmel, weiße Unterlippe"<br />

und 2 Zoll – das sind etwa 160 cm, wahrscheinlich<br />

Bandmass – verzeichnet, was<br />

darauf schliessen lässt, daß es sich um einen<br />

ausserordentlich kapitalen Beschäler<br />

handelte. Fürst Pückler, ein ausgezeichneter<br />

Kenner arabischer <strong>Pferde</strong>, lobte Shagya<br />

anlässlich seines Besuches in Bábolna<br />

im Jahre 1839, wie folgt: "Ein Schimmelhengst<br />

von kraftvollem, gut bemuskeltem<br />

Bau und dem schönsten Ebenmass aller<br />

Teile". Die Schönheit, Härte und Ausdauer<br />

seiner Nachkommen, ihre Eleganz und<br />

Der Shagya-Hengststamm<br />

in Bábolna<br />

Shagya XXXVI ( Sh. XXXII / 154 Sh. XXV-2), 1948<br />

Shagal (Shagya I [DK] / 46 Sigl.Bagd. VI), 1961<br />

Shagya VI (Shagal / 162 Amer), 1994<br />

Unverwüstlichkeit wurden sprichwörtlich<br />

in der ganzen österreichisch-ungarischen<br />

Monarchie. Jeder Offizier und jeder Gardist<br />

schätzte sich glücklich, wenn er einen Shagya<br />

reiten durfte. Nicht nur als Reitpferde<br />

sondern auch als Kutschpferde waren sie<br />

(und sind es immer noch) von höchster<br />

Eleganz und in der Landwirtschaft zu jeder<br />

Arbeit zu gebrauchen. Shagya-Söhne und<br />

Enkel wurden Hauptbeschäler in Bábolna,<br />

Mezöhegyes, Radautz, Piber, Topolcianky,<br />

in Jugoslawien und Bulgarien. Man holte<br />

Shagyas nach Westeuropa, nach Südamerika<br />

und in die USA, Polen, in die Türkei<br />

und in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts<br />

sogar nach Ägypten. Radautz<br />

– gelegen in der rumänischen Bukowina<br />

– hatte nach Umfang und Bedeutung eine<br />

besondere Stellung in der Herauszüchtung<br />

von Leistungspferden der Shagya-Araber,<br />

wozu der Shagyastamm richtungsgebende<br />

Impulse vermittelte.<br />

Wiedergeburt des Shagya-Arabers<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich eine<br />

Gruppe deutscher Araberzüchter bereit<br />

erklärt, die Shagya-Araber von Bábolna zu<br />

erhalten. Dr. Fritz Gramatzki und Dr. Ekkehard<br />

Frielinghaus hatten sich grosse Kenntnisse<br />

in der Araber-Rassezucht angeeignet.<br />

Frielinghaus hat während des Krieges in<br />

Bábolna unter Tibor von Pettkó-Szandner<br />

gearbeitet. Gramatzki seinerseits hatte für<br />

eine Futterherstellungs-Firma in Deutschland<br />

die Hühnerzucht in Bábolna beaufsichtigt.<br />

Aber der ungarische Staat brauchte<br />

für seine Landwirtschaft Traktoren und<br />

keine <strong>Pferde</strong> mehr, und in der Welt verdiente<br />

man viel Geld mit der <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />

Zucht. So gingen viele Shagya-Araber nach<br />

Italien auf die Schlachtbank. Eine erlesene<br />

Anzahl Stuten aber konnte auf das Gestüt<br />

von Albert Schmidt in Ankum verkauft werden.<br />

Diese Zucht wurde von Dr. Gramatzki<br />

betreut und von Holger Heck geleitet.<br />

Als Landstallmeister in Darmstadt hatte<br />

Dr. Frielinghaus durch seine Beziehungen<br />

nach Ungarn immer wieder Shagya-Araber<br />

nach Deutschland vermitteln können.<br />

So entstanden unter anderen die namhaften<br />

Shagya-Araber Gestüte von Theodora<br />

Magnussen (geborene von Thyssen) und<br />

spätere Baronin Wrangel auf dem Seehof<br />

und von Paula Bahlsen-Dilthey (Bahlsenkekse)<br />

in Hannover. Nach der Auflösung<br />

des Gestüts in Ankum, hat Ruth Pack einen<br />

58<br />

ansehnlichen Anteil der Ausnahmepferde<br />

übernommen.<br />

Der Shagyastamm selbst hat kurzzeitig an<br />

Bedeutung abgenommen. In Deutschland<br />

war Titus (Shagya XLI-9), geboren 1969 in<br />

Bábolna, in der Zucht. Er hat in Ankum ein<br />

paar wertvolle Stuten gebracht. Shagya<br />

XXXIX-1 war ein sehr interessanter Hengst,<br />

er hat in Deutschland Paula Bahlsen gehört<br />

und wurde von Elisabeth von Kleist<br />

ausgebildet. Er ging zurück nach Bábolna<br />

und wurde dort unter dem Namen Shagya<br />

XLVI geführt. Er ist der Vater von Shagya<br />

XXXIX-11 (Shagya I in Bábolna). Dieser wiederum<br />

ist der Vater von Saphir I (Shagya II<br />

in Bábolna). Auch er wurde von Elisabeth<br />

von Kleist ausgebildet und kam dann zur<br />

Bahlsentochter Andrea von Nordeck in die<br />

Schweiz. Nach dem Aufenthalt in Bábolna<br />

von Mirjam Krasensky wieder reitbar gemacht,<br />

wurde er in der Dressur Gewinner<br />

des Bayerischen Löwen in Kreuth. Zu erwähnen<br />

ist auch Shagal (Shagya III in Bábolna)<br />

vom Shagyastamm, geboren 1976<br />

in Barthahus. Ulla Nyegaard hat den Shagya<br />

XXXVI-Sohn aus Bábolna gekauft, er war<br />

in Dänemark Shagya I. Damit hat der Shagyastamm<br />

wieder eine ihm gebührende<br />

Stärke erreicht.<br />

Zahlreiche kleinere Gestüte weltweit haben<br />

sich bis heute zur Aufgabe gemacht,<br />

die Fahne der nun schon über 225 Jahre<br />

alten Rasse der Shagya-Araber weiter hoch<br />

zu halten. Bábolna, Radautz und Topolcianky<br />

stehen ihnen als Nationalgestüte zur<br />

Seite.<br />

Bruno Furrer<br />

Der Shagya-Hengststamm<br />

in Radautz<br />

Shagya LXII (Sh. LVI / 219 Koheilan XXIX-11), 1995<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Hengststamm<br />

Shagya db 1836<br />

geb.1830<br />

Shagya Or.Ar. 1830<br />

Schimmel, imp. 1836<br />

nach Bábolna<br />

Shagya IV 1841<br />

Schimmel, Bábolna<br />

a.d. 94 Siglavy<br />

Erläuterungen:<br />

Aktiver Teil des Shagya-<br />

Hengststammes in<br />

Topolcianky<br />

Aktiver Teil des Shagya-<br />

Hengststammes in<br />

Babolna<br />

Aktiver Teil des Shagya-<br />

Hengststammes in<br />

Radautz<br />

Hengst mit Abbildung<br />

im Textteil<br />

Shagya II 1863<br />

Schimmel, Mezöhegyes<br />

a.d. 279 Shagya VII<br />

Shagya IV 1875<br />

Schimmel, Radautz<br />

a.d. <strong>14</strong>5 Tadmor<br />

Shagya I 1887<br />

Schimmel, Radautz<br />

a.d. 165 Gidran XXII<br />

Shagya IX 1895<br />

Schimmel, Piber<br />

a.d. 237 Shagya I<br />

Shagya X 1855<br />

Schimmel, Mezöhegyes<br />

a.d. 307 Samhan<br />

Shagya XVII (VIII) 1869<br />

Schimmel, Mezöhegyes<br />

a.d. 25 Aga<br />

Shagya XI 1886<br />

Schimmel, Bábolna<br />

a.d. 16 Amurath Bairactar<br />

Shagya XV 1899<br />

Schimmel, Bábolna<br />

a.d. 25 O'Bajan<br />

Shagya XVIII 1906<br />

Schimmel, Bábolna<br />

a.d. 209 Jussuf II<br />

Shagya-Araber<br />

Shagya XVII 1903<br />

Schimmel, Radautz<br />

a.d. 153 Amurath<br />

Shagya XX 19<strong>14</strong><br />

Schimmel, Bábolna<br />

a.d. 123 O'Bajan II<br />

Shagya XX (RO) 1919<br />

Schimmel, Bábolna<br />

a.d. 160 Siglavy Bagdady-17<br />

Shagya XXXII 1922<br />

Schimmel, Bábolna<br />

a.d. 31 Koheilan IV<br />

Shagya XXIII 1924<br />

Schimmel, Bábolna<br />

a.d. 138 Mersuch<br />

Shagya XXVII 1937<br />

Radautz<br />

a.d. 163 Shagya XV-10<br />

Shagya XXXIX 1948<br />

Schimmel, Bábolna<br />

a.d. 175 Shagya XXV<br />

Shagya XXXVI 1948<br />

Schimmel, Bábolna<br />

a.d. 154 Shagya XXV<br />

Shagya VII 1930<br />

Schimmel, Bábolna<br />

a.d. 74 Shagya XVI<br />

Shagya XXX 1943<br />

Braun, Simbata de Jos<br />

a.d. 263 Beck-1<br />

Shagya XXXIX-1 (XLVI) 1965<br />

Schimmel, Bábolna<br />

a.d. 58 Shagya XXXVI<br />

Shagya I [DK] 1961<br />

Schimmel, Bábolna<br />

a.d. 91 Siglavy X<br />

Shagya X 1941<br />

Schimmel, Topolcianky<br />

a.d. 311 Shagya III-4<br />

Shagya XXXIX 1954<br />

Schimmel, Rusetu<br />

a.d. 311 Koheilan VIII-6<br />

Shagya XXXIX-11 (I) 1973<br />

Schimmel, Hassel / D<br />

a.d. 169 Shagya XXXII-2 (Drau)<br />

Shagal (Shagya III) 1976<br />

Schimmel, Barthahus / DK<br />

a.d. 48 Siglavy Bagdady VI<br />

Shagya XXI 1950<br />

Schimmel, Topolcianky<br />

a.d. 504 Shagya XXV<br />

Shagya XLVIII 1959<br />

Schimmel, Mangalia<br />

a.d. 65 Koheilan XIII-7<br />

Saphir I (Shagya II) 1985<br />

Schimmel, Erfstadt-K. / D<br />

a.d. Gazal VII-2 (Nicola)<br />

Shagya VI 1994<br />

Schimmel, Bábolna<br />

a.d. 162 Amer<br />

Shagya XXII 1966<br />

Schimmel, Topolcianky<br />

a.d. 63 Siglavy-28<br />

Shagya LIV 1971<br />

Schimmel, Mangalia<br />

a.d. 220 Shagya XXIX-5<br />

Shagya LVI 1981<br />

Schimmel, Mangalia<br />

a.d. 457 Gazal VIII-13<br />

Shagya LXII 1995<br />

Schimmel, Radautz<br />

a.d. 219 Koheilan XXIX-11<br />

Ausschnitt aus dem Shagya-Hengststamm -<br />

ausgeführt sind nur die Zweige, die einen lebenden<br />

Vertreter in den Staatsgestüten Bábolna, Radautz<br />

oder Topolcianky haben. Hengste bzw. Zweige die<br />

sich nur über die Stuten fortgepflanzt haben, wurden<br />

nicht berücksichtigt.<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

59<br />

208 Shagya XXIV 1984<br />

Schimmel, Topocianky<br />

a.d. 229 Siglafy Bagdady-34<br />

232 Shagya XXV (X)1991<br />

Schimmel, Topolcianky<br />

a.d. 288 Tobrok-17


200 Years of Breed History<br />

Shagya-Arabians<br />

"Shagya" - A Sireline<br />

as well as a Breed name<br />

With the stallion Shagya db, the sireline named after him was founded at Bábolna Stud.<br />

Representatives of this line all carried (in former years) the name "Shagya" and a string<br />

of numbers, which are quite confusing for beginners. Only in the 20th century, his name<br />

became also the breed name, which correctly should state Shagya-"Arabian".<br />

with his catastrophic wars. Millions of humans<br />

died in the turmoil of war. But the loss of horses<br />

was also immense, something often omitted<br />

in history books. Because of these losses,<br />

the horse stocks should be replenished as fast<br />

as possible. Horses that were sound and long<br />

living, tough, willing to perform and undemanding<br />

were sought after.<br />

The decision in 1816, when the General Remount<br />

Inspection at Vienna decided that all<br />

mares in Bábolna should from now on only be<br />

covered with oriental stallions, was the beginning<br />

of a new era. For this reason, several expeditions<br />

to purchase horses were sent to the<br />

Orient. Horse dealers and experienced breeders,<br />

mostly ordered by governments or kings,<br />

set out on the dangerous path to the Middle<br />

East.<br />

Shagya X, *1855 - all branches of the Shagya sireline tail back to this stallion.<br />

Shagya X, geb. 1855 - alle Zweige des Shagya-Stammes gehen auf diesen Hengst zurück.<br />

Over the course of the past 200 years, the<br />

history of the Shagya-Arabian has seen<br />

ups and downs. The term "Shagya" for<br />

this breed - formerly known as "Araberrasse" -<br />

was introduced with the foundation of the International<br />

Shagya-Arabian Society (ISG). This<br />

term for the whole breed was chosen because<br />

the bloodline of the Shagya sireline dominated<br />

the breed. Apart from the name giving sireline,<br />

the term Shagya in general also means all<br />

the other lines, which were instrumental in the<br />

foundation of the "Araberrasse", and which in<br />

turn are named after their individual foundation<br />

stallions - all Thoroughbred or desertbred<br />

Arabians.<br />

The Shagya-Arabians are a pure breed, whose<br />

ancestry traces gapless to the studbooks<br />

of Mezöhegyes, Radautz, and Bábolna. This<br />

blood is also common in other big studs in<br />

Poland, Bulgaria, Romania, Yugoslavia and<br />

in parts in Russia, and it was bred there according<br />

to the same principles as in the studs of<br />

the Danube monarchy. Today, this old tradition<br />

is maintained by the breeders to continue<br />

and improve this noble breed of performance<br />

horses within the principles of pure breeding.<br />

Purchasing Desert-breds<br />

In 1789, the Hungarian Main Stud Bábolna was<br />

founded. It is like reading an exciting novel to<br />

follow the dramatic history of this famous stud<br />

when wars, devastations, evacuations, epidemics<br />

and wrong breeding decisions decimated<br />

the breeding stock sometimes beyond hope.<br />

At the beginning of the 19th century, Napoleon<br />

Bonaparte devastated the whole of Europe<br />

60<br />

The Stallion Shagya db<br />

According to the orders of the "Hofkriegsrat"<br />

(Ministry of War), there should be spared no<br />

expense and effort to prepare and equip those<br />

purchase commissions in pursue of oriental<br />

breeding stock. Count Hardegg, chief of the<br />

K.K. Studs, was aware of the difficult situation<br />

of the military studs, who were in a desolate<br />

state. For the first expedition, he suggested<br />

Baron Major Eduard von Herbert. He considered<br />

Herbert as the most suitable, because<br />

of his language skills and horse experience.<br />

Baron Eduard von Herbert was born in 1789<br />

in Vienna and served in the mounted units of<br />

the k.k. Army. During the Napoleonic Wars, he<br />

fought against Napoleon, serving the Russian<br />

Tsar. Because of his great contribution to the<br />

victory of the allies, he received high honors by<br />

Russia, by Sweden and by Prussia, whose king<br />

Frederick William III. awarded him the order<br />

"Pour le mérite" (for merit).<br />

On 10th January 1836, the journey of Herbert<br />

started by ship from Trieste to Alexandrette<br />

(today's Iskanderun, at the border between<br />

Turkey and Syria). On 19th he disembarked<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


A clever naming system<br />

A name was given during the k.k. Monarchy<br />

(and in these countries until now)<br />

as follows: A foal was named after birth<br />

with the name of his sire (roman numbers)<br />

plus a foal number (arabic numbers).<br />

The numbering in Bábolna started<br />

always on 1st January with No. 1, for colts<br />

as well as for fillies. So, a foal of Gazal II<br />

born in 1944 received the name Gazal II<br />

plus the foal number in Arabic numbers<br />

5, i.e. Gazal II-5. Years later, this foal was<br />

considered by a commission to become a<br />

breeding stallion and was sent as 722 Gazal<br />

II-5 to the stallion depot to cover local<br />

mares. The results were satisfying, and so<br />

he was sent back to Bábolna and became<br />

a chief sire with the name Gazal (Roman)<br />

VII. After the number 50, the numbering<br />

started again with number one (Roman<br />

I). Not all of the studs followed this system<br />

exactly, in Radautz, for example,<br />

the continued after chief sire No. 50, and<br />

so there are at the moment horses with<br />

numbers of LXV (65) and above. BF<br />

and to the USA, Poland, Turkey and in the 20s<br />

of the last century even to Egypt. Radautz - situated<br />

in the Romanian Bukowina - occupied<br />

a special position in breeding performance<br />

horses, for which the Shagya sireline gave directional<br />

impulses.<br />

Rebirth of the Shagya Arab<br />

After World War II, a group of Arabian horse<br />

breeders from Germany decided, to maintain<br />

the Shagya-Arabian of Bábolna. Dr. Fritz Gramatzki<br />

and Dr. Ekkehard Frielinghaus had acquired<br />

great knowledge about breeding "Araberrasse"<br />

horses. During the war, Frielinghaus<br />

had worked under Tibor von Pettkó-Szandtner<br />

in Bábolna. Gramatzki supervised the chicken<br />

breeding program of Bábolna on order of a<br />

feed production company in Germany. But<br />

the Hungarian government needed tractors<br />

for agriculture and no longer horses, and purebred<br />

Arabian breeding seemed to be more<br />

profitable. Therefore many Shagya-Arabians<br />

went to the slaughterhouses in Italy. However,<br />

a carefully selected group of mares was sold<br />

to the stud of Albert Schmidt in Ankum. This<br />

breeding program was supervised by Dr. Gramatzki<br />

and managed by Holger Heck. Due to<br />

his connections to Hungary, Dr. Frielinghaus<br />

- at the time Landstallmeister at Darmstadt<br />

- managed to arrange for some Shagya-Arabians<br />

to be sold to Germany. This way, some<br />

of the best known Shagya-Arabian studs were<br />

founded, such as the one of Theodora Magnussen<br />

(born von Thyssen) and later Baroness<br />

Wrangel at Seehof Stud and of Paula Bahlsen-Dilthey<br />

(of the Bahlsen cookies) in Hannover.<br />

After the Stud in Ankum was dispersed,<br />

Ruth Pack acquired a great number of these<br />

exceptional horses.<br />

The Shagya sireline was in decline for some<br />

time. In Germany, there was Titus (Shagya<br />

XLI-9), born 1969 at Bábolna used for breeding.<br />

He sired some valuable mares at Ankum.<br />

Shagya XXXIX-1 was a very interesting<br />

stallion. He was owned by Paula Bahlsen and<br />

trained by Elisabeth von Kleist. When going<br />

back to Bábolna, he was re-named in Shagya<br />

XLVI. He is the sire of Shagya XXXIX-11<br />

(named Shagya I in Bábolna). He, in turn, is<br />

the sire of Saphir I (Shagya II in Bábolna). He<br />

as well was trained by Elisabeth von Kleist<br />

and then was sold to the daughter of Paula<br />

Bahlsen, Andrea von Nordeck in Switzerland.<br />

After some time in Bábolna, he was trained<br />

under saddle by Mirjam Krasensky and won<br />

the Bavarian Lion Dressage in Kreuth. Shagal<br />

(Shagya III in Bábolna) should also be mentioned<br />

as a member of the Shagya sireline. He<br />

was born 1976 at Bartahus, where Ulla Nyegaard<br />

had bought this son of Shagya XXXVI<br />

from Bábolna (named Shagya I in Denmark).<br />

With these horses, the Shagya sireline had regained<br />

again a respectable strength.<br />

Many smaller studs worldwide have dedicated<br />

themselves to uphold the flag of the breed<br />

of Shagya Arabians, which is now 200 years<br />

old. The National Studs of Bábolna, Radautz,<br />

and Topolcianky stand by their side.<br />

Bruno Furrer<br />

and on 24th he arrived at Aleppo. There he<br />

found himself in the midst of a big celebration<br />

- it was the wedding of the governor - offered<br />

by Ibrahim Pascha. All the prominence of<br />

the Syrian bourgeoisie as well as the military<br />

gathered with their noble horses. Here, Herbert<br />

purchased the stallions Farhan, Kader,<br />

Anis and Abugress. In Damascus, he acquired<br />

another eight stallions and five mares, among<br />

them Shagya. Abugress died while still in Syria<br />

because of meningitis and Messaoud was<br />

killed because of glanders. Finally, the first expedition<br />

arrived with five mares and nine stallions<br />

in Trieste, bound for Bábolna.<br />

With the purchase of the desert-bred stallion<br />

Shagya, who belongs to the strain Koheil-Siglavy,<br />

and with the other valuable breeding<br />

stock from Syria, no one yet knew that his<br />

name will become the name of an excellent<br />

breed, which today is spread across the world.<br />

In the studbook of Bábolna, his size is given<br />

with 15 Faust 2 Zoll (15 fist (hand) 2 inch) - this<br />

is approximately 160 cm measured by tape<br />

- this indicates that he was an extraordinarily<br />

strong and big stallion. Prince Pückler, an<br />

excellent connoisseur of the Arabian horse,<br />

praised Shagya on the occasion of his visit to<br />

Bábolna in 1839, and wrote: "A grey stallion of<br />

powerful, well-muscled construction and complete<br />

harmony of all parts". The beauty, hardiness,<br />

and stamina of his offspring, their elegance<br />

and resilience became proverbial in the<br />

whole Austrian-Hungarian Monarchy. Every<br />

officer and each guardsman was happy if he<br />

could ride a Shagya. Not only as riding horse,<br />

but also as carriage horses were they (and still<br />

are) of the highest elegance and could also be<br />

used for any job in farming. Shagya sons and<br />

grandsons were chief sires at Babolna, Mezöhegyes,<br />

Radautz, Piber, Topolcianky, in Yugoslavia<br />

and Bulgaria. Shagyas were exported<br />

to Western Europe as well as to South America<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

61<br />

Shagya Sireline<br />

in Topolcianky<br />

Shagya XXIII (Shagya XX / 138 Mersuch), 1924<br />

Shagya VII (Shagya XXIII / 74 Shagya XVI), 1930<br />

Shagya X (Shagya VII / 311 Shagya III-4), 1941<br />

Shagya XXI (Shagya X / 504 Shagy XXV), 1950<br />

232 Shagya XXV (Sh. XXIV / 288 Tobrok-17), 1991<br />

Shagya-Arabians


Unsere Leser berichten - Shagya-Araber auf Turnierkurs<br />

Stall-Laterne<br />

Am ersten Wochenende<br />

im<br />

Juni fand in Hörste<br />

die diesjährige Ausgabe<br />

der Veranstaltung<br />

"Araber in Westfalen"<br />

statt, die sowohl Reitals<br />

auch Schauklassen<br />

beinhaltet und die Vielseitigkeit und Schönheit<br />

des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s zum Motto hat.<br />

In zahlreichen sportlichen Wettbewerben<br />

konnten <strong>Pferde</strong> mit einem arabischen<br />

Blutanteil von mindestens 25 % ihre Fähigkeiten<br />

in Dressur- und Springprüfungen<br />

bis zur Klasse M unter Beweis stellen. Auch<br />

und Platzierungen bis zur Klasse L Grund zur<br />

Freude an diesem Wochenende.<br />

Der Freitag stand ganz im Zeichen der Springreiter<br />

und startete mit dem Springreiterwettbewerb<br />

in der Halle. Der erste Platz ging<br />

an Selina Öcal und Simsalabim. Im anschließenden<br />

Stil-E belegten Selina mit ihrer Stute<br />

den 3. Platz. Das Stil-A* konnte Ina Charlotte<br />

Seehrich mit Bahrain von Ludwigsburg für<br />

sich entscheiden und Mareike Placke belegte<br />

mit Saladin den 4. Platz. Im anschließenden<br />

A** zeigten Roxana und Ina Charlotte Seehrich<br />

die schnellste Runde. Mit 0 Fehlern und<br />

4 Sekunden Vorsprung sicherten sie sich den<br />

1. Platz. Mareike Placke wurde mit ihrer Stu-<br />

Der Tag ging erfolgreich weiter. Mittlerweile<br />

standen wieder Sprünge in der Halle für den<br />

Caprilli Wettbewerb. Bestehend aus einem<br />

Dressur - und einem Springteil holte Selina<br />

Öcal erneut mit Simsalabim die goldene<br />

Schleife ab. Danach hieß es für die Mädels aus<br />

dem Stall aus Rahden umziehen, rein ins Kostüm,<br />

Musik ab und alles geben in der Freestyle<br />

Kür. Eine tolle Leistung zeigte Linda Gardemann<br />

mit O'Hara, sie ritt sich auf den 4. Platz.<br />

Selina Öcal konnte Simsalabim hinter ihrem<br />

Bruder auf den 2. Platz reiten. Kathleen Rochel<br />

und Saladin durften sich über den 1. Platz<br />

freuen. Zum Abschluss nahmen Selina Öcal<br />

und O Hara noch in der Schauklasse teil, dar-<br />

(oben links) Bahrain von Ludwigsburg (v.<br />

Bazar) mit Ina Charlotte Seehricht.<br />

(oben) Saladin (v. Pamour) mit Mareike Placke.<br />

(unten links außen) Roxana (v. Occident) unter<br />

Ina Charlotte Seehricht.<br />

(unten links) Simsalabim (v. Monsun) mit Selina<br />

Öcal.<br />

alle Fotos: Solveig Söding<br />

sechs Shagya-Araber gingen aus den unterschiedlichsten<br />

Regionen Deutschlands an<br />

den Start.<br />

Mit Simsalabim (V: Monsun / M: Santana II),<br />

O Hara (V: Brokat / M: Obeya) und Saladin (V:<br />

Pamour ox / M: Santana II) reiste das Team<br />

Mareike Placke, Selina Öcal, Linda Gardemann<br />

und Kathleen Rochel aus Rahden an.<br />

Jacqueline Stepien machte sich mit ihrem<br />

Wallach Massimo (V: Mersuch XIX-68 / M:<br />

Tigra) aus dem Spreewald auf den Weg und<br />

die Shagya-Araber Roxana (V: Occident / M:<br />

Rahwina) und Bahrain von Ludwigsburg (V:<br />

Bazar / M: Smaragd L) wurden vom Team des<br />

Heidkatenhofes aus Aukrug mit der Reiterin<br />

Ina Charlotte Seehrich vorgestellt. Neben<br />

einem herzlichen und kameradschaftlichen<br />

Miteinander in der Shagya-Araber Gruppe<br />

war das Erreichen von zahlreichen Siegen<br />

te O'Hara Dritte und mit Saladin belegte sie<br />

den 4. Platz. Das abschließende L-Springen<br />

machten Mareike und Ina mit ihren <strong>Pferde</strong>n<br />

O Hara, Saladin, Bahrain von Ludwigsburg<br />

und Roxana unter sich aus, wobei Roxana am<br />

Ende den Sieg nach Hause holte!<br />

Nach so einem erfolgreichen Start in das Wochenende<br />

wollten die Dressurreiter natürlich<br />

mithalten und so waren die Shagya-Reiter in<br />

den Reitwettbewerben bis L Kandare vertreten.<br />

Der Tag startete für Selina Öcal und Simsalabim<br />

prompt mit der goldenen Schleife im<br />

Reiterwettbewerb. Auch Linda Gardemann<br />

mit O'Hara konnte sich über eine Schleife für<br />

den 4. Platz in dieser Prüfung freuen.<br />

Danach strahlte Jacqueline Stepien mit Massimo<br />

gleich doppelt nach den A-Dressuren.<br />

Sie belegten in der A* und A** jeweils den 4.<br />

Platz.<br />

aus folgte der 1. Platz im Junior Handler Cup.<br />

Dieses Araberturnier in Hörste war für die<br />

Teams der Shagya-Araber aus Nord-Ost<br />

Deutschland eine wichtige Reise in allen Belangen.<br />

Junge und erfahrene Reiter und <strong>Pferde</strong><br />

konnten hier erste Erfahrungen sammeln<br />

und Sicherheit gewinnen. Alte Hasen konnten<br />

sich im Wettstreit messen, trafen Freunde<br />

und bekannte Gesichter wieder. Der Zusammenhalt<br />

war bemerkenswert. Jeder half<br />

jedem und jeder gönnte dem Anderen sein<br />

Glück oder hatte liebe Worte parat, wenn mal<br />

etwas nicht so gut klappen wollte.<br />

2019 wollen wir wieder an den Start gehen<br />

und wir freuen uns über jeden Freund und<br />

Reiter des arabischen <strong>Pferde</strong>s, der sein Pferd<br />

ebenfalls auf den Anhänger lädt und mit uns<br />

ein tolles Wochenende verbringt!<br />

M. Placke, S. N. Söding, J. Stepien<br />

62<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Wie der Shagya-Araber nach Eritrea kam<br />

Anfang Dezember wurden vom ungarischen<br />

Nationalgestüt Bábolna ein<br />

Minigestüt bestehend aus acht Shagya-Arabern<br />

und einem Huculen-Hengst<br />

nach Eritrea geliefert, in Begleitung von 1500<br />

Hähnchen und 100 Kaninchen. Aufgrund der<br />

großen Entfernung war der beste Weg für die<br />

Tiere auf dem Luftweg, und so flog die kleine<br />

Truppe vom Flughafen Sármellék in einer<br />

kalten Dezembernacht ab. Wir führten mit<br />

Tamás Rombauer, dem Leiter des Babolnaer<br />

Gestüts, ein Gespräch über die Vorbereitungen,<br />

die Reise und die <strong>Pferde</strong>zucht dieses<br />

afrikanischen Landes, und wollen Ihnen hiermit<br />

einen kleinen Einblick hinter die Kulissen<br />

bieten.<br />

Auslandsbeziehungen<br />

"Die Firma Tetra Bábolna GmbH, zu der eine<br />

Geflügelzucht aber auch das Gestüt gehören,<br />

zeigte sich immer sehr kooperativ in Bezaug<br />

auf fremde Länder. So wurde auch schon<br />

früher Zuchtgeflügel nach Eritrea geliefert.<br />

Als ein Zeichen der Zufriedenheit äußerte<br />

das Fachpersonal dieses afrikanischen Landes<br />

auch ihr Interesse an der <strong>Pferde</strong>zucht.<br />

Sie besuchten das Gestüt und auf Einladung<br />

der afrikanischen Kunden reiste ich mit Gábor<br />

Csorba, dem Geschäftsführer der GmbH,<br />

nach Afrika, um dort die örtlichen Gegebenheiten<br />

und Möglichkeiten zuanschauen und<br />

ein wenig einen Überblick zu gewinnen.<br />

Dann schlug ich in einer Studie vor, was für<br />

<strong>Pferde</strong>, entsprechend dem afrikanischen Klima<br />

und beabsichtigter Nutzung, überhaupt<br />

infrage kommen dürften.<br />

Die Hauptstadt Asmara liegt auf einer Höhe<br />

von 2325 Metern am Rand des Hochplateaus,<br />

das von hier steil in eine geologische Senke<br />

abfällt. Das Hochland ist von den Temperaturen<br />

her sehr angenehm, es gibt keine großen<br />

Temperaturunterschiede im Jahresverlauf,<br />

das einzige, das etwas Probleme macht, ist<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

die Verteilung des Niederschlages im Laufe<br />

des Jahres.<br />

Die auf dem Hochplateau lebenden koptischen<br />

Christen sind ausgesprochen tierliebend,<br />

sie kümmern sich um die Haustiere<br />

und die Viehhaltung, welche sehr funktional<br />

ist. Die Mechanisierung der Wirtschaft steht<br />

auf einem niedrigen Niveau. In der Landwirtschaft<br />

wird bis heute die Arbeit von Hand gemacht,<br />

das Ernten, Pflügen wie auch das Dreschen.<br />

Die Haustiere leisten dabei ihren Teil,<br />

beispielsweise die Ochsen beim Pflügen und<br />

die <strong>Pferde</strong> beim Transport, genauso wird für<br />

die Schweine- und Rindezucht fast alles mit<br />

Menschen- und Haustierkraft gemacht. Gerste<br />

wächste richtig gut und die verschiedenen<br />

Grasarten wachsen auch entsprechend der<br />

jeweiligen Niederschläge.<br />

Die heimische <strong>Pferde</strong>zucht<br />

Die einheimischen <strong>Pferde</strong>, die meistens Dongola-<br />

und arabische Vorfahren haben, werden<br />

in der Regel ohne Zuchtbuch gezüchtet<br />

und ziemlich früh zur Arbeit herangezogen,<br />

etwa wenn sie eine Widerristhöhe 120 cm<br />

erreicht haben. Man kann unterwegs überall<br />

sehen, dass vor dem flachen Pritschenwagen<br />

nur ein Pferd eingespannt wird. Es gibt keine<br />

ausgebildeten Menschen in der Landwirtschaft,<br />

aber sie kennen sich mit Viehzucht<br />

sehr gut aus. Sie arbeiten unglaublich viel mit<br />

den Ziegen und Rindern und weil sie offen,<br />

fleißig und gutmütig sind, werden sie auch<br />

lernen, wie man mit den <strong>Pferde</strong>n umgehen<br />

muß. Ich denke, dass die <strong>Pferde</strong> in guten Händen<br />

sein werden.<br />

Die <strong>Pferde</strong> suchten wir in Bábolna gemeinsam<br />

mit dem afrikanischen <strong>Pferde</strong>-Experten<br />

aus: sechs trächtige Shagya-Araber Stuten,<br />

zwei Shagya-Araber Hengste und einen Huculen-Hengst.<br />

Diesen Hengst hatten wir vom<br />

Nationalpark Aggtelek besorgt. Der Huculen-Hengst<br />

ähnelt den Dongola <strong>Pferde</strong>n in<br />

Eritrea, vor allem in der Größe, aber auch,<br />

weil er anspruchslos ist, und das Geschirr annimmt<br />

und menschenfreundlich ist.<br />

Es war eine Menge Vorbereitungen für die<br />

Ausreise der <strong>Pferde</strong> mit Flugzeug nötig. Der<br />

fünfstündige Flug war nicht so anstrengend,<br />

wie das Ein- und Ausparken und die strengen<br />

Kontrollen. Wie brachten Geschirr, <strong>Pferde</strong>kutsche,<br />

Zügel, Sattel, Elektro-Zaun und ein komplettes<br />

Werkzeugarsenal für die künstliche<br />

Befruchtung mit. Dies alles packten wir in Babolna<br />

ein, mußten es aber auf dem Flughafen<br />

63<br />

in Sármellék wegen<br />

der strengen Kontrollen,<br />

die von den internationalen<br />

Richtlinien<br />

für Fluggesellschaften<br />

vorgeschrieben waren,<br />

sowie wegen Terrorschutz<br />

und Zollvorschriften<br />

wieder ausgepackt und nochmals<br />

eingepackt werden. Dieses Process dauerte<br />

Stunden! Die <strong>Pferde</strong> aber marschierten problemfrei<br />

in ihre Containerboxen und nach der<br />

Landung auch wieder heraus.<br />

Wissenstransfer<br />

In der Nähe von der Hauptstadt Asmara wurde<br />

eine Modellfarm mit Schweinen, Hühnern<br />

und <strong>Pferde</strong>n erschaffen. Das ganze liegt in<br />

einem ehemaligen Gebäudekomplex im Kolonialstil,<br />

wo auch Veterinärstation zu finden<br />

ist. Nach der Übergabe von allen mitgebrachten<br />

Sachen zeigten wir dem Fachpersonal,<br />

wie ein Pferd mit eingeschirrt und vor die<br />

Kutschen gespannt wird. Der Zuständige begann<br />

bereits die Einschulung in Bábolna und<br />

drehte damal Videofilme wie Sperma genommen,<br />

wie man künstlich befruchtet, wie ein<br />

Pferd beschlagen wird - einfach über alles,<br />

was für Haltung und Pflege der <strong>Pferde</strong> wichtig<br />

sein dürfte.<br />

Die <strong>Pferde</strong> aus Bábolna sind jung, lebhaft und<br />

gesund. Man kann gleich beginnen mit ihnen<br />

zu züchten und man kann hoffen, dass diese<br />

<strong>Pferde</strong> eube Reinzucht der Shagya-Araber<br />

in Eritrea etablieren können. Die Stuten sind<br />

trächtig von solchen Hengsten, die mit den<br />

beiden Hengsten keinerlei Verwandtschaft<br />

haben, so können alle Stuten später problemlos<br />

gedeckt werden. Die Menschen in Eritrea<br />

sind nicht nur gastfreundlich und offen, sondern<br />

auch entschlossen genug, so daß sie<br />

sehr schnell lernen. Und natürlich stehen wir<br />

jederzeit beratend zur Seite, wenn sie Hilfe<br />

brauchen sollten."<br />

Laszlo Király<br />

(aus "Lovas Nemzet" Magazin Februar <strong>2018</strong>)<br />

Stall-Laterne


Termine <strong>2018</strong> / Shows & Events <strong>2018</strong><br />

Termine<br />

7.-8. Juli<br />

<strong>14</strong>.-15. Juli<br />

<strong>14</strong>.-15. Juli<br />

26.-29. Juli<br />

28. Juli<br />

4.-5. August<br />

25. August<br />

Intern. Tage des <strong>Arabische</strong>n<br />

<strong>Pferde</strong>s (C- + B-Schau)<br />

Araber-Sommerfestival<br />

Amateur-Schau (Amateur-Schau)<br />

2. Noble Straight Egyptian<br />

Breeders Festival<br />

Europa-Championat der<br />

Sport-Araber<br />

SLP, Stuten- und<br />

Fohlenprämierung des VZAP<br />

Kauber Platte Championat<br />

(Amateur, C + B-Schau)<br />

Schweizer National Championat<br />

Terminänderung 15.-16. Sept.<br />

Ströhen / DE<br />

Stadl Paura / AT<br />

Sham Stables in Lochem / NL<br />

Wiener Neustadt / AT<br />

Camelot Arabians, Bad Oldesloe / DE<br />

Kaub / DE<br />

Frauenfeld / CH<br />

Ortsänderung!<br />

www.ecaho.org<br />

www.araberfestival.at<br />

www.noblefestival.com<br />

www.friends-of-arabiansporthorses.at<br />

www.camelot-arabians.de<br />

www.kauber-platte-championat.de<br />

www.szap.org<br />

25.-26. August UKIAHS A-Show Addington / GB www.ecaho.org<br />

31. Aug. - 2. Sept. PS Arabi a Bergamo Bergamo / IT www.ecaho.org<br />

1.-2. September Egyptian Event Europe Jüchen / DE www.pyramidsocietyeurope.eu<br />

1.-2. September<br />

Stutenleistungsprüfung nach<br />

ZSAA-Modell und LPO<br />

Gestüt Rhön, Mittelkalbach / DE<br />

www.gestuet-rhoen.de<br />

13.-15. September Middle East Championships Amman / JOR www.ecaho.org<br />

<strong>14</strong>.-16. September<br />

Leistungsprüfung für <strong>Arabische</strong><br />

<strong>Pferde</strong> (ZSAA, VZAP)<br />

Marbach / DE<br />

www.gestuet-marbach.de<br />

15.-16. September<br />

Schweizer Beständeschau und<br />

Sporttag<br />

Obergerlafingen / CH<br />

www.szap.ch<br />

19.-23. September US Sport Horse Nationals Nampa, ID / USA www.arabianhorses.org<br />

21. September ISG Delegiertenversammlung Samorin / CZ http://isg-shagya-araber.de<br />

23. September<br />

Tag der Offenen Tür im Shagya-<br />

Arabergestüt Neuenbrook<br />

Neuenbrook / DE<br />

www.shagya-zucht.de<br />

27.-30. September ANC-Reitturnier Aachen Aachen / DE www.vzap.org<br />

27.-28. September German National Championship Aachen / DE www.ecaho.org<br />

29.-30. September All Nations Cup Aachen / DE www.ecaho.org<br />

6.-7. Oktober Deauville Arabian Cup Deauville / FR www.ecaho.org<br />

12.-<strong>14</strong>. Oktober<br />

Verbandshengstschau und<br />

Körung des VZAP<br />

Alsfeld / DE<br />

www.vzap.org<br />

17.-18. Oktober "Salon du Cheval" de El Jadida El Jadida / MOR www.ecaho.org<br />

19.-27. Oktober US Nationals Tampa, OK / USA www.arabianhorses.org<br />

27.-28.Oktober European Championships Azelhof - Lier / BE www.ecaho.org<br />

17.-18. November Intern. Championship El Zahraa El Zahraa, Cairo / EGY www.ecaho.org<br />

23.-25. November<br />

World Arabian Horse<br />

Championships<br />

Paris / FR<br />

www.ecaho.org<br />

64<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


Araber-Trophy Termine <strong>2018</strong><br />

<strong>14</strong>.-15. Juli Über die Alb - My Akhalteke Cup Schwäbische Alb<br />

5. August Schwäbische Alb - Weites Land Schwäbische Alb<br />

EFR, KDR, LDR (LDR kann früher in<br />

Wertung beendet werden)<br />

5 Tage ca. 365 km (Anreise Sonntag<br />

- erster Rittag Montag)<br />

1. September Hess. Ried- My Akhalteke Cup Mühle Croatia, Riedstadt 40 km / 41 km / 82 km<br />

22.-23. September<br />

Abenteuer Pfälzer Wald -<br />

ZSAA Cup<br />

Lemberg b. Pirmasens<br />

126 km (2 Tage, 82 km + 44 km)<br />

6. Oktober El Naarah Cup Mannheim-Blumenau 38 km / 61 km / 76 km<br />

20. Oktober Pyramid Society Cup Kronau b. Karlsruhe 35 km / 50 km<br />

Nov. / Dez. Nikolaus-Distanz Weiterstadt/Lautertal Staffel 50 km Kartenritt<br />

weitere Termine und Info: Ina Baader, Edelsteinstr. 2, 69198 Schriesheim, Tel.: 0177-8989891<br />

Impressum<br />

Redaktion / Editor:<br />

Gudrun Waiditschka (v.i.S.d.P.)<br />

Entenstrasse 20<br />

D-73765 Neuhausen a.d.F.<br />

ph: 0049 (0)7158 - 67<strong>14</strong>1<br />

e-mail: arabische-pferde@in-the-focus.com<br />

Verlag & Vertrieb / Publisher & Distribution:<br />

<strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />

Entenstrasse 20<br />

D-73765 Neuhausen a.d.F.<br />

Druck / printing:<br />

WIRmachenDRUCK GmbH, 71522 Backnang<br />

Anzeigen / Advertisement:<br />

e-mail: anzeigen@in-the-focus.com<br />

Aktuelle Anzeigenpreisliste / Current prizes<br />

see www.in-the-focus.com/advertising<br />

Erscheinungsweise / Published:<br />

vierteljährlich (4 Ausgaben im Jahr) /<br />

quarterly ( four times per year)<br />

2/<strong>2018</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Impressum - Mast Head<br />

Bezugspreis / Subsciption Price:<br />

Einzelheft / Single Copy:<br />

6,50 € + 1,50 € Porto innerhalb Deutschlands<br />

6,50 € + 3,50 € Porto außerhalb Deutschlands<br />

6,50 € + 3,50 € postage outside Germany<br />

Jahresabonnement / Yearly Subscription:<br />

24 € + 6 € Porto innerhalb Deutschlands<br />

24 € + 15 € Porto außerhalb Deutschlands<br />

24 € + 15 € postage outside Germany<br />

Zu beziehen über unseren Online-Shop /<br />

Available through our online shop:<br />

www.in-the-focus.com/shop<br />

Übersetzungen / Translations:<br />

Gudrun Waiditschka, Alexandra Dietl<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe /<br />

Contributors to this issue:<br />

Clean Endurance, Alexandra Dietl, Bruno<br />

Furrer, Laszlo Kiraly, Emma Maxwell, Mareike<br />

Placke, Solveig Söding, Jacqueline Stepien<br />

65<br />

Fotografen / Photographers:<br />

Archiv Furrer, Melanie Groger, Jan Kan, Jan<br />

Krischnik, Rebecca Müller, Tamas Rombauer,<br />

Reinhard Sax, Ben Schreck, Oliver Seitz, Solveig<br />

Söding<br />

Die mit Namen des Autors gekennzeichneten<br />

Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung<br />

der Redaktion wieder.<br />

Eingesandte Beiträge unterliegen der redaktionellen<br />

Bearbeitung; Text- und Fotobeiträge<br />

müssen frei von Rechten Dritter sein. Für<br />

unverlangt eingesandte Beiträge und Fotos<br />

übernimmt der Verlag / Redaktion keine Haftung.<br />

Alle Rechte vorbehalten, auch die des auszugsweisen<br />

Nachdrucks, der fotomechanischen<br />

oder digitalen Wiedergabe und der<br />

Übersetzung in andere Sprachen. Ausnahmen<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung der<br />

Redaktion.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

© <strong>2018</strong> <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong>, G. Waiditschka


Vorschau - Preview<br />

Vorschau - Preview<br />

Ausgabe 3/<strong>2018</strong> - erhältlich Ende September <strong>2018</strong><br />

Issue 3/<strong>2018</strong> - available at the end of September <strong>2018</strong><br />

Die Schausaison ist in vollem Gange. Wir berichten<br />

aus Ströhen, von den Amateuren in Stadl Paura und Kaub<br />

und von der Beständeschau in der Schweiz.<br />

Das Europa-Championat der Sport-Araber wird auch dieses Jahr<br />

wieder in Wiener Neustadt stattfinden. Welche Nationen werden<br />

am Start sein? Wer wird gewinnen, wer leer ausgehen - wir berichten<br />

darüber in der nächsten Ausgabe!<br />

Once more, the European Championships for Sports Arabians will<br />

take place in Wiener Neustadt. Which nations will participate, who<br />

will be the winner? Read our story in the next issue!<br />

Vor 50 Jahren begann Dr. Hans-Joachim Nagel mit seiner Araberzucht:<br />

Heute hat er seinen eigenen "Arabertypus" geschaffen, denn<br />

"Nagel-<strong>Pferde</strong>" haben ihren eigenen Look. Lesen Sie mehr darüber<br />

in der nächsten Ausgabe.<br />

50 years ago, Dr. Hans-Joachim Nagel started breeding Arabian<br />

horses. Today, he has created his own "Arabian type", and the<br />

"Nagel-horses" have their own look. Read more about it in our next<br />

issue.<br />

Die Deutsche Meisterschaft der Distanzreiter ist entschieden - und<br />

die Gewinner sind Clara Haug mit Shakiraah bei den Senioren und<br />

Nico Helta mit White Pablo bei den Junioren - im nächsten Heft<br />

lesen Sie darüber!<br />

66<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2018</strong>


MAROKKO<br />

für <strong>Pferde</strong>freunde<br />

voraussichtlicher Termin<br />

13.-21. Oktober <strong>2018</strong><br />

geplant ist ein Besuch der Staatsgestüte Meknes, Bouznika, El Jadida<br />

und des “Salon du Cheval d’El Jadida”<br />

Araber<br />

Araber-Berber<br />

Berber<br />

Interessenten wenden sich bitte an<br />

Frau Ali Selzer von “Reit-Safari”: info@reit-safari.de<br />

oder Tel. +49 (0)89-890699-66

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!