Neu Wulmstorf aktuell 2018

admin.lkharburg
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26.06.2018 Aufrufe

innerhalb weniger Wochen aufeinander. Unser Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat und im Kreistag, Tobias Handtke, hat einen nicht zuletzt aufgrund der Vorverlegung des Wahltermins anspruchsvollen Landtagswahlkampf mit großer Unterstützung unserer Mitglieder hingelegt und, das zeigen seine Ergebnisse in seiner Heimatgemeinde, unter Beweis gestellt, dass trotz des Wahlkampfs das unermüdliche Handeln von Tobias Handtke für unsere Gemeinde durchweg spürbar, sichtbar und erfolgreich war. Dafür einfach DANKE, Tobias! PS: Wie Tobias Handtke in seinem Vorwort bereits schreibt: Wir bleiben sportlich! Am 16.05.2018 habe ich den Staffelstab an Roselies (Rosy) Schnack weitergeben dürfen. Ich wünsche unserer Rosy und dem Vorstand viel Erfolg, Kraft und Freude bei den anstehenden Aufgaben sowie persönlich alles Gute! Betreuung in Kindertagesstätten wird endlich beitragsfrei! Der Preis für die Kommunen ist dabei (noch) sehr hoch von Tobias Handtke und Timea Baars Endlich! Viele Jahre haben wir uns auf allen Ebenen dafür eingesetzt, dass die Kitas beitragsfrei werden. Ab dem 01.08.2018 gilt das für den Elementarbereich für bis zu acht Betreuungsstunden; das hat die Landesregierung angekündigt und nun umgesetzt, Bravo! Aber es verursacht bei der Finanzierung Sorgenfalten, zumindest bei denjenigen die sich verantwortlich mit den Finanzen der Gemeinden beschäftigen. Denn die Beitragsfreiheit für die Eltern, und das ist der Wermutstropfen für die Kommunen, geht in Teilen zu Lasten der Gemeinden, die schon jetzt vielfach Schwierigkeiten haben, ihre Haushalte auszugleichen. Das Land will den Kommunen 55% der Personalkosten erstatten und diesen Betrag jährlich um 1% bis auf 58% steigern. Das klingt erstmal gut. Man muss allerdings wissen, dass hier nicht die tatsächlich anfallenden Kosten erstattet werden sollen. Es geht lediglich um eine Pauschale, errechnet auf der Basis von Gehältern, die vor zehn Jahren gezahlt wurden. Aushilfen und Vertretungskräfte sind gänzlich von dem pauschalierten Ausgleich ausgenommen. Die Theorie kann den Praxistest hier nicht bestehen. 300.000 € Mehrausgaben jährlich sind nach dieser Berechnung für die Gemeinde Neu Wulmstorf zu erwarten. Zwar hat das Land um die Kommunen zu entlasten, für die die bisherigen Regelungen keinen Ausgleich der wegfallenden Elternbeiträge darstellen, einen Ausgleichsfond in Höhe von 48 mio. EUR eingerichtet, allerdings ist dieser gedeckelt. Kommt es zu einer Überschreitung der eingesetzten Mittel, so verringern sich die Anteile für einzelne Inanspruchnehmer. Ob die wegfallenden Elternbeiträge somit ansatzweise ausgeglichen werden können ist weiterhin völlig ungewiss. Von den anfallenden höheren Betriebskosten, wie z.B. Heizkosten, spricht niemand. Immerhin gibt die Landesregierung die Zusage, dass Mittel, die der Bund für Investitionen zur Verfügung stellt, 1:1 an die Kommunen weitergeleitet werden sollen. Aber schon an diesem Beispiel zeigt sich, dass – mal wieder – die Kommunen einen wesentlichen Beitrag für die Beitragsfreiheit übernehmen sollen. Das hat mit der vielzitierten Konnexität („wer die Musik bestellt – bezahlt sie auch“) allerdings nicht mehr viel zu tun. Auch die Absprache zwischen Land und Gemeinden aus den 90er- Jahren scheint in Vergessenheit geraten zu sein. Diese beinhaltet eine Drittelung der Kosten: 1/3 übernimmt das Land, 1/3 die Kommune und 1/3 die Eltern. Demnach müsste nach dem Wegfall der Elternbeiträge das Land deren Anteil der Kosten übernehmen und nicht nur einen Teil der nach einem Uraltschlüssel berechneten Personalkosten. 4

Eine 66%- Finanzierung des Landes im Kindergartenbereich, wie sie erforderlich wäre und der Absprache entspräche, ist trotz langwieriger Verhandlungen immer noch nicht erreicht. So bleibt ein großer Teil der Mehrkosten bei den Gemeinden hängen, die sich mit Recht Sorgen darum machen, wie sie ihre vielfältigen Aufgaben weiterhin erfüllen und bezahlen sollen, wenn ihnen immer neue Aufgaben ohne Ausgleich aufgebürdet werden. Für die Beitragsfreiheit haben wir uns als Sozialdemokraten immer stark gemacht, und die Freude überwiegt. Aber für eine ehrliche Politik gilt es nicht, nur Jubelstürme zu entfachen, sondern auch die aufkommenden Herausforderungen bei dem Finanzierungsmodell klar zu benennen. Hierbei ist auch auf die Situation der Kindertagespflege hinzuweisen. Zwar soll nach aktuellem Stand die Kindertagespflege nun ebenfalls beitragsfrei werden, die Pauschalen, die das Land hierfür bereitstellen will gelten jedoch zunächst nur für die nächsten drei Jahre. Das hilft zwar kurzzeitig die Nachfragespitzen abzufangen, lässt jedoch offen wie die Kindertagespflege langfristig finanziert werden soll. Hier sind viele Tagesmütter und -väter in ihren Existenzen bedroht. Die Kindertagespflege ist für sich allein eine wichtige Säule im Betreuungsangebot und keine Notlösung um fehlende Kindergartenplätze auszugleichen. Eine Finanzierung, die lediglich die nächsten 3 Jahre sicherstellt, ist daher keine zufriedenstellende Antwort für unsere Tagesmütter und -väter. Hier muss schnellstens eine Lösung gefunden werden, die die Fortexistenz der Kindertagespflege sichert. Im Vordergrund steht uns Sozialdemokraten die Entlastung vieler Familien in Niedersachsen und im Landkreis Harburg. Bei aller Euphorie dürfen wir aber nicht vergessen, dass wir an 365 Tagen im Jahr auch die Mittel zur Verfügung haben wollen und müssen, Schulen, insbesondere mit Ganztagesbedarf, öffentliche Büchereien, Bäder und Sportinfrastruktur zu finanzieren. Das ist unser Appell an die Landesregierung und an die vielen Abgeordneten im Land, die zeitgleich auch in den Kommunen ehrenamtlich Verantwortung tragen. Es geht uns also nicht darum, Wasser in den Wein zu schütten, trotzdem aber auf das Preisschild zu verweisen, damit die Kommunen auch zukünftig in der Lage sind, viele wertvolle Strukturen für Kinder und Familien zu finanzieren. Dafür werden wir uns weiterhin einsetzen und es klar benennen, denn hier geht es nicht um Loyalität zur eigenen Partei, sondern um die Loyalität zu unserer Gemeinde, in der wir alle leben und für die wir stehen. 5

innerhalb weniger Wochen aufeinander. Unser Fraktionsvorsitzender<br />

im Gemeinderat und im Kreistag,<br />

Tobias Handtke, hat einen nicht zuletzt aufgrund<br />

der Vorverlegung des Wahltermins anspruchsvollen<br />

Landtagswahlkampf mit großer Unterstützung<br />

unserer Mitglieder hingelegt und, das zeigen seine<br />

Ergebnisse in seiner Heimatgemeinde, unter Beweis<br />

gestellt, dass trotz des Wahlkampfs das unermüdliche<br />

Handeln von Tobias Handtke für unsere Gemeinde<br />

durchweg spürbar, sichtbar und erfolgreich war.<br />

Dafür einfach DANKE, Tobias!<br />

PS: Wie Tobias Handtke in seinem Vorwort bereits<br />

schreibt: Wir bleiben sportlich! Am 16.05.<strong>2018</strong> habe<br />

ich den Staffelstab an Roselies (Rosy) Schnack weitergeben<br />

dürfen. Ich wünsche unserer Rosy und dem<br />

Vorstand viel Erfolg, Kraft und Freude bei den anstehenden<br />

Aufgaben sowie persönlich alles Gute!<br />

Betreuung in Kindertagesstätten<br />

wird endlich beitragsfrei!<br />

Der Preis für die Kommunen ist dabei (noch) sehr hoch<br />

von Tobias Handtke und Timea Baars<br />

Endlich! Viele Jahre haben wir uns auf allen Ebenen<br />

dafür eingesetzt, dass die Kitas beitragsfrei werden.<br />

Ab dem 01.08.<strong>2018</strong> gilt das für den Elementarbereich<br />

für bis zu acht Betreuungsstunden; das hat die Landesregierung<br />

angekündigt und nun umgesetzt, Bravo!<br />

Aber es verursacht bei der Finanzierung Sorgenfalten,<br />

zumindest bei denjenigen die sich verantwortlich mit<br />

den Finanzen der Gemeinden beschäftigen. Denn die<br />

Beitragsfreiheit für die Eltern, und das ist der Wermutstropfen<br />

für die Kommunen, geht in Teilen zu Lasten<br />

der Gemeinden, die schon jetzt vielfach Schwierigkeiten<br />

haben, ihre Haushalte auszugleichen.<br />

Das Land will den Kommunen 55% der Personalkosten<br />

erstatten und diesen Betrag jährlich um 1% bis<br />

auf 58% steigern. Das klingt erstmal gut. Man muss<br />

allerdings wissen, dass hier nicht die tatsächlich anfallenden<br />

Kosten erstattet werden sollen. Es geht<br />

lediglich um eine Pauschale, errechnet auf der Basis<br />

von Gehältern, die vor zehn Jahren gezahlt wurden.<br />

Aushilfen und Vertretungskräfte sind gänzlich von<br />

dem pauschalierten Ausgleich ausgenommen.<br />

Die Theorie kann den Praxistest hier nicht bestehen.<br />

300.000 € Mehrausgaben jährlich sind nach dieser<br />

Berechnung für die Gemeinde <strong>Neu</strong> <strong>Wulmstorf</strong> zu erwarten.<br />

Zwar hat das Land um die Kommunen zu entlasten,<br />

für die die bisherigen Regelungen keinen Ausgleich<br />

der wegfallenden Elternbeiträge darstellen, einen<br />

Ausgleichsfond in Höhe von 48 mio. EUR eingerichtet,<br />

allerdings ist dieser gedeckelt. Kommt es zu einer<br />

Überschreitung der eingesetzten Mittel, so verringern<br />

sich die Anteile für einzelne Inanspruchnehmer.<br />

Ob die wegfallenden Elternbeiträge somit ansatzweise<br />

ausgeglichen werden können ist weiterhin völlig<br />

ungewiss.<br />

Von den anfallenden höheren Betriebskosten, wie<br />

z.B. Heizkosten, spricht niemand. Immerhin gibt die<br />

Landesregierung die Zusage, dass Mittel, die der<br />

Bund für Investitionen zur Verfügung stellt, 1:1 an<br />

die Kommunen weitergeleitet werden sollen. Aber<br />

schon an diesem Beispiel zeigt sich, dass – mal wieder<br />

– die Kommunen einen wesentlichen Beitrag für<br />

die Beitragsfreiheit übernehmen sollen. Das hat mit<br />

der vielzitierten Konnexität („wer die Musik bestellt<br />

– bezahlt sie auch“) allerdings nicht mehr viel zu tun.<br />

Auch die Absprache zwischen Land und Gemeinden<br />

aus den 90er- Jahren scheint in Vergessenheit geraten<br />

zu sein. Diese beinhaltet eine Drittelung der Kosten:<br />

1/3 übernimmt das Land, 1/3 die Kommune und<br />

1/3 die Eltern. Demnach müsste nach dem Wegfall<br />

der Elternbeiträge das Land deren Anteil der Kosten<br />

übernehmen und nicht nur einen Teil der nach einem<br />

Uraltschlüssel berechneten Personalkosten.<br />

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