Neu Wulmstorf aktuell 2018

admin.lkharburg
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26.06.2018 Aufrufe

sie keine unnötige Energie. Unzureichend geschützte eingepferchte Weidetiere sind leichte Opfer. Panik innerhalb einer Herde, die bei einem Wolfsangriff nicht entkommen kann, löst bei Wölfen einen starken Beutetrieb aus, der dann leider häufig sogar zu Mehrfachrissen führt. In der Natur kommt genau das nicht vor, weil Wölfe sich auf ein Beuteobjekt konzentrieren und alle anderen Tiere flüchten können. Für nachgewiesene Wolfsrisse erhalten Weidetierhalter eine Entschädigung vom Land. Panikmache durch Medien und Tierhalter, die ihre Tiere immer noch nicht ausreichend schützen (wollen), ist so wenig hilfreich wie zielführend. Die zunehmende Stimmungsmache von Weidetierhaltern und Jägern gegen die Wölfe darf nicht dazu führen, dass der Artenschutz aufgeweicht wird. Die Übernahme in das Jagdrecht ist absolut keine Option. Im Besonderen geht es deshalb jetzt also darum, die Akzeptanz für den Wolf zu stärken, Vorurteile abzubauen und Maßnahmen sowohl zum Schutz der Wölfe, als auch zur Absicherung von Weidetieren zu unterstützen. Da der Wolf seit bald zwanzig Jahren wieder in Deutschland heimisch wird, gibt es auch bereits beste Erfahrungen mit vorbildlichen vielfach erfolgreich angewandten Herdenschutzmaßnahmen, bestehend aus elektrischen Zäunen mit Untergrabungsschutz und Herdenschutzhunden, die auch finanziell von den Ländern gefördert werden. Für Menschen stellt der Wolf keine besondere Gefahr dar. So sind europaweit in den letzten Jahrzehnten keinerlei Übergriffe auf Menschen bekannt. Auch wenn sich gelegentlich Wölfe durch Siedlungsbereiche bewegen, in der Regel nachts oder in der Dämmerung, sind sie nicht gefährlich für Menschen. Ältere Tiere oder Rudel wird man ohnehin kaum zu sehen bekommen, weil diese sehr scheu sind und den Kontakt zum Menschen meiden. Jüngere Tiere, die im Alter von etwa eineinhalb bis zwei Jahren im Frühjahr ihr Ursprungsrudel verlassen, sind noch neugierig, und so kommt es vor, dass man gerade in dieser Jahreszeit - mit ganz viel Glück - vielleicht einmal einem Wolf begegnet. Wir brauchen also keine Angst zu haben vor dem „bösen Wolf“, der in vielen von uns noch Rotkäppchenängste auslösen mag. Nur weil Wölfe uns heute noch fremd sind, wir den Umgang bisher nicht gewohnt sind oder lernen konnten, heißt es nicht, dass wir sie fürchten müssen. Sie sind nicht unsere Feinde, sondern folgen menschlichen Ansiedlungen schon seit Urzeiten. Sie sind die wilden Vorfahren unserer Haushunde. Was mir fremd ist, muss ich mir vertraut machen, um mir eine eigene ungefärbte Meinung bilden zu können. Im Rahmen meiner Tierrechtsinitiative beschäftige ich mich seit längerer Zeit mit diesem Heimkehrer, sammle Infor- 24

mationen über Wölfe, ihr Verhalten und den Umgang mit ihnen und stelle diese für die Öffentlichkeit und die Politik im Internet zur Verfügung. Informative Beiträge aus allen Medien, von Experten, Wolfsberatern und Behörden, aber auch persönliche Erfahrungen Dritter sollen hier einen Überblick schaffen. www.facebook.com/LobbyproWolf Ich freue mich, wenn ich mit diesem Artikel dazu beitragen kann, Ihnen Informationen an die Hand zu geben, Ängste zu nehmen und vielleicht auch Sie dafür zu gewinnen, den Wolf in Deutschland, Niedersachsen und in unserer Nachbarschaft willkommen zu heißen. Dieser Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung des Wolfsberaters Uwe Martens, von dem auch das Foto einer völlig unzureichenden Einfriedung für Schafe stammt. Für die zur Verfügung gestellten Fotos der Wölfe bedanke ich mich bei Brigitte Sommer vom Verein www.Wolfsschutz-Deutschland.de. Informationen des Landes Niedersachsen zu Wölfen, Herdenschutzmaßnahmen und Verhaltenstipps sind zu erhalten beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLKWN). 25

sie keine unnötige Energie. Unzureichend geschützte<br />

eingepferchte Weidetiere sind leichte Opfer. Panik<br />

innerhalb einer Herde, die bei einem Wolfsangriff<br />

nicht entkommen kann, löst bei Wölfen einen starken<br />

Beutetrieb aus, der dann leider häufig sogar zu<br />

Mehrfachrissen führt. In der Natur kommt genau das<br />

nicht vor, weil Wölfe sich auf ein Beuteobjekt konzentrieren<br />

und alle anderen Tiere flüchten können. Für<br />

nachgewiesene Wolfsrisse erhalten Weidetierhalter<br />

eine Entschädigung vom Land.<br />

Panikmache durch Medien und Tierhalter, die ihre<br />

Tiere immer noch nicht ausreichend schützen (wollen),<br />

ist so wenig hilfreich wie zielführend. Die zunehmende<br />

Stimmungsmache von Weidetierhaltern und<br />

Jägern gegen die Wölfe darf nicht dazu führen, dass<br />

der Artenschutz aufgeweicht wird. Die Übernahme in<br />

das Jagdrecht ist absolut keine Option.<br />

Im Besonderen geht es deshalb jetzt also darum, die<br />

Akzeptanz für den Wolf zu stärken, Vorurteile abzubauen<br />

und Maßnahmen sowohl zum Schutz der<br />

Wölfe, als auch zur Absicherung von Weidetieren zu<br />

unterstützen. Da der Wolf seit bald zwanzig Jahren<br />

wieder in Deutschland heimisch wird, gibt es auch<br />

bereits beste Erfahrungen mit vorbildlichen vielfach<br />

erfolgreich angewandten Herdenschutzmaßnahmen,<br />

bestehend aus elektrischen Zäunen mit Untergrabungsschutz<br />

und Herdenschutzhunden, die auch<br />

finanziell von den Ländern gefördert werden.<br />

Für Menschen stellt der Wolf keine besondere Gefahr<br />

dar. So sind europaweit in den letzten Jahrzehnten<br />

keinerlei Übergriffe auf Menschen bekannt. Auch<br />

wenn sich gelegentlich Wölfe durch Siedlungsbereiche<br />

bewegen, in der Regel nachts oder in der Dämmerung,<br />

sind sie nicht gefährlich für Menschen. Ältere<br />

Tiere oder Rudel wird man ohnehin kaum zu sehen<br />

bekommen, weil diese sehr scheu sind und den Kontakt<br />

zum Menschen meiden. Jüngere Tiere, die im Alter<br />

von etwa eineinhalb bis zwei Jahren im Frühjahr<br />

ihr Ursprungsrudel verlassen, sind noch neugierig,<br />

und so kommt es vor, dass man gerade in dieser Jahreszeit<br />

- mit ganz viel Glück - vielleicht einmal einem<br />

Wolf begegnet. Wir brauchen also keine Angst zu haben<br />

vor dem „bösen Wolf“, der in vielen von uns noch<br />

Rotkäppchenängste auslösen mag.<br />

Nur weil Wölfe uns heute noch fremd sind, wir den<br />

Umgang bisher nicht gewohnt sind oder lernen konnten,<br />

heißt es nicht, dass wir sie fürchten müssen. Sie<br />

sind nicht unsere Feinde, sondern folgen menschlichen<br />

Ansiedlungen schon seit Urzeiten. Sie sind die<br />

wilden Vorfahren unserer Haushunde. Was mir fremd<br />

ist, muss ich mir vertraut machen, um mir eine eigene<br />

ungefärbte Meinung bilden zu können. Im Rahmen<br />

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