Neu Wulmstorf aktuell 2018
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Wir stellten daraufhin Anfang Juni den entsprechenden<br />
Antrag.<br />
Wegen Krankheitsausfällen konnte sich die Verwaltung<br />
erst einige Monate später mit dem Antrag befassen.<br />
Die Verwaltung prüfte nun tiefergehend und<br />
kam zum Ergebnis, dass eine Umwandlung in verkehrsberuhigte<br />
Straßen doch nicht möglich ist. Wir<br />
baten die Verwaltung, in einer öffentlichen Sitzung<br />
den Anwohnern des Apfelgartens die Gründe darzulegen.<br />
Dem kam die Verwaltung freundlicherweise<br />
nach. In der gut besuchten Veranstaltung stellte sie<br />
die rechtlichen Grundlagen und Bewertungen vor.<br />
Wir konnten nachvollziehen, wie eine erste Prüfung<br />
zum positiven Ergebnis kommen konnte und warum<br />
die gründliche Prüfung zum negativen Ergebnis kommen<br />
musste.<br />
Auch andere Varianten wie eine Beschränkung 10<br />
km/h wurden von der Verwaltung geprüft und für<br />
rechtlich nicht möglich befunden.<br />
Natürlich ärgere ich mich, dass die erste Prüfung positiv<br />
ausfiel. Ich hätte mir die Arbeit und Ihnen die<br />
falsche Hoffnung erspart. Am Ende muss ich aber das<br />
Ergebnis der tiefergehenden Prüfung der Verwaltung<br />
akzeptieren. Selbstverständlich muss sich eine Verwaltung<br />
an Recht und Gesetz halten, etwas anderes<br />
kann auch keiner von wollen. Und natürlich kann es<br />
passieren, dass eine tiefergehende Untersuchung zu<br />
einem anderen Ergebnis kommt als eine oberflächliche<br />
Erstbetrachtung.<br />
Wir verfolgen unseren Antrag daher nicht mehr weiter.<br />
Immerhin wissen wir jetzt woran wir sind: Eine<br />
Verkehrsberuhigung wird es nicht geben. Schade.<br />
Einen kleinen positiven Nebeneffekt hatte der Antrag<br />
dann doch: Die Parkplätze vor dem Kindergarten stehen<br />
jetzt jedem zur Verfügung.<br />
Netzwerk „Willkommen in <strong>Neu</strong> <strong>Wulmstorf</strong>“:<br />
Von der Willkommenskultur zur Integration<br />
von Cornelia Meyer, Netzwerk „Willkommen in <strong>Neu</strong> <strong>Wulmstorf</strong>“<br />
Inzwischen gehören sie wie selbstverständlich zum<br />
Ort dazu: Die Geflüchteten, die seit 2014 nach <strong>Neu</strong><br />
<strong>Wulmstorf</strong> gekommen und hier heimisch geworden<br />
sind. Rund 320 <strong>Neu</strong>bürger/innen wohnen in den<br />
beiden großen Gemeinschaftsunterkünften in der<br />
Haupt- und in der Kantstraße oder haben eigenen<br />
Wohnraum bezogen. Viele von ihnen sprechen inzwischen<br />
gut Deutsch und arbeiten. Viele kommen<br />
in der Logistikbranche unter oder in Mangelberufen<br />
wie der Altenpflege. Sie zahlen Steuern, schätzen die<br />
Demokratie hoch ein, sind im Sportverein aktiv, haben<br />
deutsche Freunde... und möchten nicht länger<br />
„Flüchtlinge“ genannt werden. Ihr Leben hier „normalisiert“<br />
sich also... wenn sie nicht weiterhin überwiegend<br />
in der Gemeinschaftsunterkunft wohnen<br />
müssten, z.T. in 4- oder sogar 6-Bett-Zimmern. Die<br />
Wohnungssuche ist eine große Herausforderung:<br />
Kleine Wohnungen sind Mangelware, und Vermieter<br />
oder Makler haben häufig Vorurteile.<br />
Die Ehrenamtlichen des Netzwerkes „Willkommen in<br />
<strong>Neu</strong> <strong>Wulmstorf</strong>“, immer noch rund 40 Aktive, unterstützen<br />
bei der Wohnungssuche, helfen bei der Suche<br />
nach Praktikums- oder Ausbildungsplätzen, geben<br />
Nachhilfe in der deutschen Sprache oder organisieren<br />
Info-Abende für die <strong>Neu</strong>bürger/innen. Besonderen<br />
Zulauf findet seit zwei Jahren das Schwimmprojekt<br />
im Hallenbad: Hier haben bereits mehr als 130 Personen<br />
teilgenommen und bei dem engagierten Trainerteam<br />
das Schwimmen gelernt; neuerdings sind auch<br />
einige muslimische Frauen begeistert dabei.<br />
Es gibt weiterhin viele Freizeitangebote und Kontaktmöglichkeiten<br />
wie den Interkulturellen Treff,<br />
einen Frauentreff und das Internationale Frühstück<br />
im Mehrgenerationenhaus Courage e.V., Spielenach-<br />
18