Neu Wulmstorf aktuell 2018

Neu Wulmstorf und der Wasserdruck
von
Gerd Hüners
Ein kurzer Rückblick für Bürgerinnen und Bürger die
nach 2008 nach Neu Wulmstorf gezogen sind. Der
Rat der Gemeinde hat am 26.04.2007 beschlossen,
ab Januar 2008 den Wasserversorger für den Kernort
und Rübke zu wechseln, und zwar von „Hamburg
Wasser“ zum „Wasserbeschaffungsverband im Landkreis
Harburg“ ( WBV), der schon seit Jahren die Dörfer
im Süden mit Wasser versorgt hat.
Vom Wasserwerk in Hamburg - Neugraben wurde
das Frischwasser geregelt mit Pumpen zu uns befördert,
der WBV versorgt uns nun nach Schaffung eines
neuen Brunnens in Schwiederstorf aus einem Hochbehälter,
der 85 m über Normal Null (NN) liegt, im
freien Fall mit Trinkwasser.
Physikalisch bedeutet das, dass in Gebieten mit 0 m
über NN wie im Apfelgarten oder in Rübke ein Ruhewasserdruck
von 8,5 bar vor jedem Hausanschluss
angestanden hätte.
Die Bürgerinnen und Bürger wurden schon 2008 vom
WBV aufgefordert, ihre Installation im Haus gegen
Schäden durch zu hohen Druck auf eigene Kosten
mit einem Druckminderer hinter der Wasseruhr zu
schützen. Nach Verhandlungen mit Politik und Verwaltung
hat sich der WBV dann bereit erklärt, einen
Druckminderer im Kernort Höhe Freibad einzubauen,
der den Ruhewasserdruck in Neu Wulmstorf auf max.
6 bar begrenzt.
Der tatsächliche Druck (Dynamischer Druck) an der
eigenen Wasseruhr ist je nach Wasserabnahmemenge
im Ort dann geringer. Der Verbrauch in Neu
Wulmstorf ist von 2008 bis 2016 um 12 % gestiegen
und wird durch Neubaugebiete in den nächsten Jahren
bis zu 15 % ansteigen. Der WBV befürchtet nun,
dass in heißen Sommern und bei gleichzeitigem
Feuerwehreinsatz der Druck soweit fällt, dass eine
ausreichende Versorgung nicht mehr garantiert werden
kann. Daher plante der WBV, wie im letzten Anschreiben
angekündigt, den eigenen Druckminderer
zum 1. April 2018 auszubauen, um dann mit einem 2
bar höheren Druck eine sichere Wasserversorgung zu
gewährleisten.
In dem Schreiben wird auch wieder empfohlen, dass
die Endkunden ihre Hausinstallation mit einem
Druckminderer hinter der Wasseruhr schützen sollen.
Die Kosten muss der Einzelne selbst tragen.
In der Sitzung vom Bau-, Planungs- und Umweltausschuss
am 18.01.2018 hat sich der WBV bereit erklärt,
ihren Druckminderer erst ein Jahr später zum
01.04.2019 auszubauen, um den Verbrauchern genügend
Zeit zu geben, vom Installateur ihres Vertrauens
nach Prüfung vor Ort den Druckminderer einbauen
zu lassen. Gleichzeitig prüft der WBV auf Wunsch
vom Ausschuss andere Möglichkeiten, wie eine sichere
Wassersorgung gewährleistet werden kann, z.B
eine zweite Leitung vom Hochbehälter in Schwiederstorf
nach Neu Wulmstorf,
Zum Thema eigener Druckminderer
In der DIN EN 806 von 2005 wird ein Druckminderer
hinter der Entnahmestelle ab einem Ruhedruck von 5
bar vorgeschrieben.
Im Klartext: Die Druckerhöhung des WBV und der
Einbau von Druckminderen sind zwei Paar Schuhe.
Als Fazit zu diesem Thema kann ich als Laie nur empfehlen,
dass jeder, bei dem noch kein Druckminderer
eingebaut wurde, vom Installateur seines Vertrauen
rechtzeitig bis zum 1. April 2019 prüfen lässt, ob so ein
Einbau notwendig ist. Ferner sollte geprüft werden,
ob die Verbindungsschläuche zur Waschmaschine
und zum Geschirrspüler mit einem Aqua Stopp versehen
und in gutem Zustand sind.
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