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Aktuelles - Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V.

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Informationsdienst Humuswirtschaft & KomPost 1/09<br />

Umwelt und Boden<br />

Humusreproduktion ein Rückgang der Freisetzung klimarelevanter Emissionen<br />

erreicht (Tabelle 3):<br />

Tabelle 3: Rückgang der Freisetzung von CO2-Emissionen bei der Substitution<br />

von Stroh durch Bioabfallkompost und flüssige Gärprodukte.<br />

48<br />

kg CO2-C / kg<br />

Humus-C<br />

kg CO2-C / kg<br />

Frischmasse<br />

kg CO2 / kg<br />

Frischmasse<br />

Bioabfallkompost 2,61 0,183 0,673<br />

Gärprodukte flüssig 1,47 0,008 0,028<br />

Da die klimaneutrale Kohlendioxidfreisetzung aus dem organischen Kohlenstoff<br />

des substituierten Strohs innerhalb anderer, außerlandwirtschaftlicher<br />

Nutzungen erfolgt (z.B. Champignonsubstratherstellung, nicht landwirtschaftliche<br />

Pferdehaltung, Energiegewinnung), ist diese für die ackerbauliche<br />

Anwendung von <strong>Kompost</strong>en derzeit schwer ökobilanztechnisch<br />

bewertbar. Für die ackerbauliche Anwendung der Bioabfallprodukte ist<br />

dagegen die ökobilanzielle Anrechnung der zusätzlich im Rahmen der<br />

Humusreproduktion erfolgenden Minderung von Kohlendioxidfreisetzungen<br />

dringend erforderlich, um den deutlich Klima entlastenden Effekt der<br />

damit erfolgten Strohsubstitution bewerten zu können.<br />

Potenzial für die Substitution der Humusreproduktionsleistung<br />

In Deutschland stehen jährlich etwa 22.900.000 t Stroh für die Humusversorgung<br />

von Ackerflächen zur Verfügung. Das entspricht 64 % des gesamten<br />

Strohaufkommens. Es ist nun abzuschätzen, welche Mengen an<br />

Stroh bei Aufrechterhaltung der Humusreproduktionsleistung in der Landwirtschaft<br />

durch Einsatz von Bioabfallprodukten heute schon substituiert<br />

werden.<br />

Die abbaustabilen und damit humusreproduktionswirksamen Bioabfallprodukte<br />

können zur Freisetzung von Getreidestroh aus der Landwirtschaft<br />

zur Nutzung als Biomasse für die klimaneutrale Energiegewinnung bzw.<br />

Treibstofferzeugung oder für andere landwirtschaftsfremde Nutzungen<br />

(z.B. Pferdezucht, Champignonproduktion) beitragen, ohne dass ein<br />

Rückgang bei der Humusversorgung von Ackerböden eintreten kann.<br />

In Deutschland wurden in 2007 1.543.872 t RAL-gütegesicherte Bioabfallkomposte<br />

(= ca. 50 % der bei der BGK gütegesicherten <strong>Kompost</strong>e) und<br />

1.826.353 t RAL-gütegesicherte flüssige Bioabfallgärprodukte in der<br />

Landwirtschaft zur Humusreproduktion und zur Nährstoffversorgung eingesetzt.<br />

Die humusreproduktionsrelevanten Leistungsmerkmale der Bioabfallprodukte<br />

sind in Tabelle 1 dargestellt. Auf Grundlage dieser Qualitätsparameter<br />

können die in den Tabelle 4 und 5 dargestellten Substitutionsberechnungen<br />

vorgenommen werden.<br />

Der Einsatz von RAL-gütegesicherten Bioabfallkomposten und flüssigen<br />

Gärprodukten kann in der deutschen Landwirtschaft somit - bei gleichbleibender<br />

Humusversorgung der Ackerstandorte - für eine Substitution von<br />

1.180.992 Mg Getreidestroh genutzt werden. Damit kann heute schon die<br />

deutsche Landwirtschaft diese Bereitstellung an nachwachsenden Rohstoffen<br />

für die Energiegewinnung und Treibstofferzeugung oder andere<br />

außerlandwirtschaftliche Strohbedarfsträger ohne Minderungen bei der<br />

Humusreproduktion auf Ackerstandorten gewährleisten.

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