15.06.2018 Aufrufe

BVK_Kurier - Ausgabe 2018

Anlässlich des 19. Deutschen Eigenkapitaltages erschien unsere zweite Ausgabe des BVK-Kurier mit spannenden Beiträgen rund um die Themen der Jahreskonferenz zu Venture Capital, Private Equity und Digitalisierung sowie Management im Private Equity.

Anlässlich des 19. Deutschen Eigenkapitaltages erschien unsere zweite Ausgabe des BVK-Kurier mit spannenden Beiträgen rund um die Themen der Jahreskonferenz zu Venture Capital, Private Equity und Digitalisierung sowie Management im Private Equity.

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14. Juni <strong>2018</strong>, Berlin<br />

Moment<br />

Mal…<br />

Von Janine Heidenfelder<br />

Als sogenannter Digital Native bin<br />

ich ja – zumindest laut US-Autor<br />

Marc Prensky – der absolute Oberexperte<br />

in Sachen Digitalisierung. Ganz<br />

im Gegenteil zu den Digital Immigrants,<br />

also allen, die vor 1980 geboren<br />

wurden. Für mich sind damit angeblich<br />

Stift, Block, ein Brief oder gar ein<br />

Telefonat böhmische Dörfer. Meinereins<br />

kommuniziert auf WhatsApp in<br />

ellenlangen Sprachnachrichten, tippt<br />

sich die Finger wund in der Facebook-<br />

Messenger-App und Klamotten und<br />

Essen kaufe ich sowieso nur mit dem<br />

Zeigefinger – der wild übers iPad<br />

fliegt. Die Industrie hat sich sogar<br />

noch was ganz Raffiniertes überlegt:<br />

Sollte ich auf die irre Idee kommen,<br />

einen Brief zu schreiben, gibt es extra<br />

für uns Digital Natives spezielle Läden<br />

mit Hochglanzpapier und Edel-Füllfederhalter.<br />

Das muss schließlich zelebriert<br />

werden, wenn wir den Retrokult<br />

aufleben lassen – der für uns aber gar<br />

nicht retro ist weil wir das ja angeblich<br />

völlig neu entdecken.<br />

Ich muss aber ganz ehrlich sagen, so<br />

ganz Native fühle ich mich nicht in der<br />

digitalen Welt. Dass sie mir dann doch<br />

näher ist als der älteren Generation<br />

wurde mir aber neulich klar, als meine<br />

Nachbarin versucht hat, auf meinem<br />

Laptop mit ihrem Finger die Seite<br />

nach unten zu scrollen. Man kann da<br />

schon mal durcheinander kommen<br />

bei den ganzen Neuheiten!<br />

Inhalt<br />

Hinter den Kulissen 2<br />

Standpunkt 3<br />

Agenda 4<br />

Investoren 5<br />

Digitalisierung 6<br />

Management 7<br />

Venture Capital 8-9<br />

Venture Capital Regional 10<br />

Private Equity 11-13<br />

Mittelstand 14-15<br />

Panorama 16<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften<br />

– German Private Equity<br />

and Venture Capital Association e.V. (<strong>BVK</strong>)<br />

Reinhardtstraße 29b, 10117 Berlin<br />

www.bvkap.de<br />

v.i.S.d.P.: Ulrike Hinrichs<br />

Redaktion: Janine Heidenfelder<br />

Autoren: Janine Heidenfelder (jh),<br />

Richard Elsner (re), Attila Dahmann (ad)<br />

Die Rechte der Bilder (ohne Copyright) von Gastbeiträgen<br />

und Interviews liegen bei den jeweiligen<br />

Unternehmen. Sonstige Bildquelle: Fotolia<br />

Start-ups brauchen mehr Treibstoff<br />

René Obermann stellt neue VC-Studie auf Eigenkapitaltag vor<br />

Wege aus dem Teufelskreis aufzeigen<br />

– das ist der Anspruch der<br />

gemeinsamen Studie des Bundesverbandes<br />

Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften<br />

e.V.<br />

(<strong>BVK</strong>), der Internet Economy<br />

Foundation (IE.F) und Roland<br />

Berger.<br />

Dass es in Deutschland zu wenig<br />

Wagniskapital insbesondere für<br />

die sich in der Wachstumsphase<br />

befindenden innovativen Jungunternehmen<br />

gibt, ist mittlerweile<br />

bekannt und auch in den Köpfen<br />

der Politiker angekommen. Doch<br />

es fehlen eingängige Rezepte dafür,<br />

wie diese Abwärtsspirale aufgehalten<br />

wird, die einen schrumpfenden<br />

Mittelstand und die Abwanderung<br />

der Start-ups in die USA zur Folge<br />

hat. Mit dieser Ausgangslage befasst<br />

sich die Studie, in der nicht nur<br />

Marktdaten ausgewertet, sondern<br />

auch zahlreiche Beteiligte aus dem<br />

VC-Ökosystem und institutionelle<br />

Investoren befragt worden sind.<br />

Teuflisch virtuos werden<br />

Neue Studie zeigt: Deutschland muss<br />

schlummerndes Privatkapital mobilisieren<br />

Von Janine Heidenfelder<br />

© number1411 - Fotolia.com<br />

Die Ergebnisse machen deutlich: Es<br />

gibt zu wenig Entrepreneurship und<br />

Equity-Kultur in der Ausbildung, zu<br />

wenig staatliche Unterstützung für<br />

die Wachstumsphase der Jungunternehmen<br />

und zu wenig großvolumige<br />

VC-Fonds, um den Kapitalbedarf<br />

in der Later Stage-Phase adäquat zu<br />

decken. Das bestätigt Professor Dr.<br />

Friedbert Pflüger, Vorsitzender der<br />

IE.F: „Jungen deutschen Unternehmen<br />

auf dem Weg in den Weltmarkt<br />

fehlt es noch immer an Finanzierungsinstrumenten,<br />

vor allem in<br />

der Wachstumsphase.“ Enorme Digitalisierungspotenziale<br />

blieben laut<br />

Pflüger so ungenutzt und: „Mit ausländischen<br />

Kapitalquellen wandern<br />

letztlich auch Unternehmer, Talente,<br />

Technologien, und Erträge in die<br />

USA oder nach Asien ab.“ Hinzu<br />

kommen der mangelnde Zugang zu<br />

leistungsfähiger Infrastruktur und<br />

einer großen Bandbreite digitaler<br />

Dienste. „Die Probleme liegen auf<br />

der Hand. Wir müssen jetzt eingreifen<br />

und an den Stellschrauben<br />

ziehen, damit sich die Gesamtsituation<br />

für Wagniskapitalgeber und<br />

Start-ups in Deutschland endlich<br />

fundamental verbessert“, fordert<br />

Ulrike Hinrichs, geschäftsführendes<br />

Vorstandsmitglied des <strong>BVK</strong>.<br />

Und sie weiß auch, mit welchen<br />

Maßnahmen u.a. ein Erfolg erzielt<br />

werden kann: „Wir müssen die Hebelmodelle<br />

in Later Stage ausbauen<br />

und die Idee des Zukunftsfonds<br />

Deutschland als Dachfondsmodell<br />

etablieren! Im Moment sind die Tickets<br />

für institutionelle Investoren<br />

viel zu klein. Daher gibt es zu wenig<br />

große VC-Fonds. Dies wiederum<br />

führt dazu, dass die Investoren nicht<br />

entsprechend investieren. Diesen<br />

Teufelskreis müssen wir durchbrechen.“<br />

Es sei laut Hinrichs absurd,<br />

dass zwar viel Kapital in die Frühphasen<br />

fließt, aber dann zu wenig<br />

Gelder für die Later Stage zur Verfügung<br />

stehen. „Wir bemühen uns,<br />

die Kinder groß zu ziehen und dann<br />

lassen wir sie im Regen stehen – und<br />

zwar genau in dem Moment, in dem<br />

sie am meisten auf Hilfe angewiesen<br />

sind“, so Hinrichs.<br />

Dass mehr Kapital generiert werden<br />

muss, sieht auch Klaus Fuest, Principal<br />

bei Roland Berger, so: „Klar ist:<br />

Da gibt es keine Allheilmittel. Wir<br />

Interview auf S. 3<br />

„Volkswirtschaftlich betrachtet ist<br />

Venture Capital ein Treibstoff für<br />

Innovation, Wachstum und Beschäftigung“,<br />

sagt René Obermann,<br />

Stiftungsrat der Internet Economy<br />

Foundation (IE.F) über die Anlageklasse<br />

Wagniskapital. Auf dem 19.<br />

Deutschen Eigenkapitaltag, der am<br />

14. Juni <strong>2018</strong> in Berlin stattfindet,<br />

präsentiert er die Ergebnisse der neuen<br />

Studie „Treibstoff Venture Capital:<br />

Wie wir Innova tion und Wachstum<br />

befeuern“ vom Bundesverband<br />

Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften<br />

e.V. (<strong>BVK</strong>), der IE.F und<br />

Roland Berger. Die Studie wird im<br />

Rahmen der <strong>BVK</strong>-Jahreskonferenz<br />

erstmals den Medien sowie der Beteiligungskapitalbranche<br />

vorgestellt.<br />

Im Interview mit dem <strong>BVK</strong>-<strong>Kurier</strong><br />

spricht Obermann, der auch seit<br />

2015 als Partner und Managing<br />

Director in der amerikanischen<br />

Private Equity-Gesellschaft Warburg<br />

Pincus LLC tätig ist, über die<br />

Hemmnisse des Venture Capital<br />

Marktes und welche Lösungen die<br />

Studie dafür parat hat. (jh)<br />

Weiterlesen auf Seite 3.<br />

müssen an vielen Punkten gleichzeitig<br />

ansetzen, um mehr Geld für<br />

die Finanzierung von Wachstum<br />

ins System zu bringen. Das VC-<br />

Ökosystem ist extrem komplex.<br />

Das ist sicher ein Grund, warum ich<br />

den Begriff „Henne-Ei-Problem“ in<br />

den letzten Wochen so oft gehört<br />

habe. In unserer Studie analysieren<br />

wir die Zusammenhänge und Wirkungskreisläufe<br />

und überlegen, wie<br />

man sie positiv beeinflussen kann.“<br />

Auf die kurzfristig wirkenden Ansätze<br />

müssen laut Studie weitere langfristige<br />

Maßnahmen folgen. Dazu<br />

zählt auch eine Weiterentwicklung<br />

des umlagefinanzierten Rentensystems<br />

und mehr Unternehmergeist<br />

an Schulen. Zudem werden Erfolgsbeispiele<br />

in Deutschland kaum öffentlich<br />

gemacht und weit weniger<br />

zelebriert als zum Beispiel in den<br />

USA. Eine stärkere Außenwirkung<br />

der Bedeutung deutscher Start-ups<br />

zum Beispiel für die Digitalisierung<br />

würde laut Studie einen positiven<br />

Effekt auf den Markt erzielen. Professor<br />

Pflüger misst der Stärkung<br />

von Venture Capital und damit<br />

auch der digitaler Wachstumsunternehmen<br />

zudem einen gesamtdeutschen<br />

Mehrwert bei: „Deutschland<br />

muss sein ,schlummerndes Privatkapital‘<br />

endlich zukunftsweisend<br />

mobilisieren und gesellschaftliche<br />

Partizipation am digitalen Wachstum<br />

ermöglichen“, sagt er.


<strong>BVK</strong>-KURIER | 14. Juni <strong>2018</strong>, Berlin 2<br />

Hinter den Kulissen<br />

<strong>BVK</strong>-KURIER | 14. Juni <strong>2018</strong>, Berlin 3<br />

Standpunkt<br />

Kommentar<br />

GASTBEITRAG<br />

„Am Puls der Zeit“<br />

Neue Kommunikationskonzepte<br />

Von Ulrike Hinrichs, <strong>BVK</strong><br />

Notizblöcke werden durch<br />

ReMarkable ersetzt, Zeitungen<br />

durch E-Paper und auch die<br />

beliebten Broschüren weichen<br />

immer mehr Erklärfilmen mit<br />

animierten Grafiken. Die digitale<br />

Kommunikation ist im Büroalltag<br />

angekommen.<br />

Digitalisierung bedeutet für uns<br />

in erster Linie Visualisierung<br />

und das seit über drei Jahren.<br />

Unsere Printprodukte haben wir<br />

fast abgeschafft, dafür gibt es im<br />

<strong>BVK</strong> jetzt technisch ein kleines<br />

TV-Studio. Alle müssen vor die<br />

Kamera, vom Vorstand bis zu den<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />

Die digitalen Formate sind<br />

unsere treibende Kraft geworden<br />

und bei jeder Öffentlichkeitsmaßnahme<br />

allgegenwärtig.<br />

Mit Hilfe von Messengerdiensten<br />

intensiviert der Verband die<br />

Kommunikation zu seinen Mitgliedern<br />

und hat im gleichen<br />

Atemzug seine Newsletter überarbeitet:<br />

weg von langen Nachrichten,<br />

hin zu kurzen und knackigen<br />

Botschaften – jederzeit und von<br />

überall abrufbar. In 60 Sekunden<br />

langen Videobeiträgen berichten<br />

wir über die relevanten Themen,<br />

die die Branche beschäftigen. Die<br />

Statements werden direkt in der<br />

Geschäftsstelle produziert oder<br />

von unterwegs mit dem iPhone,<br />

live vom Geschehen, und am selben<br />

Tag noch per WhatsApp und<br />

Telegram verschickt. Damit arbeiten<br />

wir am Puls der Zeit.<br />

Um die Präsenz als Experte für die<br />

Beteiligungskapitalbranche noch<br />

weiter zu stärken, veröffentlichen<br />

Neue Location, neues Konzept –<br />

der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften<br />

e.V.<br />

(<strong>BVK</strong>) geht mit seinem 19. Deutschen<br />

Eigenkapitaltag neue Wege.<br />

Nach sieben Jahren im Jüdischen<br />

Museum Berlin ist die Jahreskonferenz<br />

in die Hauptstadtrepräsentanz<br />

der Deutschen Telekom umgezogen<br />

und hat mit einem abwechslungsreichen<br />

Programm auf mehreren<br />

Bühnen auch eine neu konzipierte<br />

Agenda.<br />

Das Gebäude, das als Mischung aus<br />

Tradition und Moderne beschrieben<br />

wird, ist dabei Spiegel des Tagesprogramms:<br />

Die traditionelle finanzpolitische<br />

Runde diskutiert wie in den<br />

Vorjahren die aktuellen Branchenthemen<br />

aus Sicht der Politik. Neu sind<br />

hingegen sogenannte Themen-<br />

Corner für den Mittelstand und die<br />

Ulrike Hinrichs ist seit 2011 Verbandschefin<br />

des Bundesverbandes<br />

Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften,<br />

seit 2014 geschäftsführendes<br />

Vorstandsmitglied.<br />

Der <strong>BVK</strong> ist die Stimme und das<br />

Gesicht der Beteiligungskapitalbranche<br />

in Deutschland.<br />

wir animierte Grafiken als „Zahl<br />

der Woche“. Damit werden pro<br />

Woche mehr als 4.500 Follower<br />

auf Twitter, rund 1.000 Nutzer auf<br />

LinkedIn sowie knapp 1.800 Leser<br />

per E-Mail und Messenger erreicht<br />

und auf die Bedeutung der<br />

Branche aufmerksam gemacht.<br />

Die Zahlen verdeutlichen, wie<br />

wichtig Beteiligungskapital für<br />

die deutsche Wirtschaft ist und<br />

wie es sich immer mehr von einer<br />

alternativen Anlageklasse zu<br />

einem klassischen Investitionsvehikel<br />

entwickelt. Und das kommuniziert<br />

der <strong>BVK</strong> intensiv nach<br />

außen auf allen Kanälen, denn: So<br />

wie die Branche, ist auch der Verband<br />

eine Triebfeder für Ideen,<br />

Innovationen und Wachstum.<br />

Tradition und Moderne<br />

verbinden<br />

<strong>BVK</strong> setzt beim Eigenkapitaltag<br />

auf Neuheiten<br />

Venture Capital-Szene, die parallel<br />

stattfinden und mit „silent presentation-Technik“<br />

ausgestattet werden, damit<br />

jeder Panelteilnehmer deutlich zu<br />

hören ist. Ebenfalls erstmalig findet<br />

ein LP-Workshop ausschließlich für<br />

institutionelle Investoren statt. „Wir<br />

möchten die Limited Partner stärker<br />

in unseren Verband integrieren und<br />

auf dem Eigenkapitaltag auch die<br />

Themen behandeln, die diese spezielle<br />

Gruppe interessieren“, erklärt<br />

Ulrike Hinrichs, Geschäftsführendes<br />

Vorstandsmitglied des <strong>BVK</strong>. Sie ist<br />

begeistert vom neuen Ort und dem<br />

individuellen Programm: „Als moderner<br />

Verband haben wir es uns zum<br />

Ziel gesetzt, auch moderne Veranstaltungen<br />

anzubieten. Das Gebäude ist<br />

optimal für die verschiedenen Diskussionsorte<br />

und wir sind gespannt,<br />

welche Themen beim Publikum am<br />

besten ankommen!“ (jh)<br />

Der Blick in den Markt, die Expertise<br />

aus dem Beteiligungsgeschäft<br />

und die Branchenstimme für Politik<br />

und Presse – der <strong>BVK</strong>-Vorstand<br />

spielt eine wichtige Rolle in der<br />

Verbandsarbeit. Auf der Mitgliederversammlung<br />

im Rahmen des<br />

19. Deutschen Eigenkapitaltages<br />

scheidet turnusgemäß wieder ein<br />

Vorstandsmitglied aus: Joachim<br />

von Ribbentrop, fünf Jahre im Vorstand,<br />

davon zwei Jahre als Sprecher,<br />

wird aus seiner Vorstandstätigkeit<br />

verabschiedet.<br />

„Ich bedanke mich bei den Vorständen,<br />

mit denen ich in den letzten Jahren<br />

zusammen arbeiten durfte und<br />

die in ihren Fachgruppen wertvolle<br />

Unterstützung für unsere Themen<br />

geleistet haben“, blickt von Ribbentrop<br />

auf seine Vorstandszeit zurück<br />

und betont: „In der Geschäftsstelle<br />

leisten Ulrike Hinrichs und ihr Team<br />

sehr gute Arbeit und unterstützen<br />

täglich die Belange unserer Mitglieder.“<br />

Von Ribbentrop hat an der Seite<br />

von Vorstandssprecher Wilken von<br />

Hodenberg und im letzten Jahr mit<br />

Vorstandssprecherin Regina Hodits<br />

die Verbandsarbeit nach außen repräsentiert.<br />

Im Rahmen der Mitgliederversammlung<br />

wird über den Wechsel im Vorstand<br />

entschieden. Von Ribbentrop<br />

Von Ribbentrop wird im Rahmen des<br />

19. Deutschen Eigenkapitaltages als<br />

Vorstandssprecher verabschiedet.<br />

Per WhatsApp und Telegram bietet der <strong>BVK</strong><br />

Neues aus dem <strong>BVK</strong>,<br />

Neues aus der Branche und<br />

Neues aus der Politik an und versendet<br />

pro Woche jeweils eine Nachricht für jede Kategorie.<br />

<strong>BVK</strong> jetzt auf Whatsapp<br />

und Telegram<br />

„<strong>BVK</strong> soll erste deutsche<br />

Anlaufstelle bleiben“<br />

Wechsel im <strong>BVK</strong>-Vorstand<br />

Von Janine Heidenfelder<br />

wird anschließend auf der Abendveranstaltung<br />

verabschiedet. Dem <strong>BVK</strong>-<br />

<strong>Kurier</strong> hat er schon vorab verraten:<br />

„Auch wenn Beteiligungskapital für<br />

die Umsetzung von Nachfolgelösungen<br />

in Mittelstandsunternehmen<br />

und die Umsetzung von Wachstumsstrategien<br />

heute schon eine große<br />

Bedeutung hat, wünsche ich mir für<br />

die Zukunft, dass Private Equity und<br />

Venture Capital in Deutschland eine<br />

noch größere Akzeptanz erfahren.“<br />

Die Nachfolge übernimmt Vorstandskollege<br />

Dr. Christian Stoffel,<br />

der 2015 in den Vorstand gewählt<br />

wurde: „In den letzten Jahren konnte<br />

ich die Arbeit des Verbandes besser<br />

kennen lernen und mich einbringen.<br />

Als Vorstandssprecher an der<br />

Seite von Regina Hodits möchte<br />

ich die Rolle von Beteiligungskapital<br />

für die deutsche Wirtschaft an<br />

Politik und Presse vermitteln und<br />

zeigen, dass Beteiligungsgesellschaften<br />

wichtige Sparringspartner für<br />

die hiesigen Unternehmen sind.“<br />

Dr. Christian Stoffel ist seit drei Jahren<br />

im <strong>BVK</strong>-Vorstand.<br />

Anmelden<br />

lohnt sich!<br />

In den Vorstand aufrücken soll zudem<br />

Max W. Römer, Gründungspartner<br />

von Quadriga Capital. Er<br />

wird – vorbehaltlich der Wahl durch<br />

die <strong>BVK</strong>-Mitgliederversammlung –<br />

bereits zum zweiten Mal Mitglied im<br />

Vorstand, hat die Gründungszeit des<br />

<strong>BVK</strong> miterlebt und den Wandel der<br />

Branche: „In den letzten Jahrzehnten<br />

ist es in beeindruckender Weise<br />

gelungen, das Eigenkapitalgeschäft<br />

als wichtigen Wachstumsmotor auf<br />

nationaler und europäischer Ebene<br />

in das Bewusstsein von Wirtschaft<br />

und Politik zu rücken“, sagt Römer<br />

und freut sich darauf, „die führende<br />

Rolle des <strong>BVK</strong> in diesem Zusammenhang<br />

weiter auszubauen und zu<br />

festigen. Der <strong>BVK</strong> soll auch in Zukunft<br />

die erste deutsche Anlaufstelle<br />

bleiben für Investoren, Eigenkapitalfondsmanager<br />

und Berater, für<br />

Stakeholder der Arbeitgeber- und<br />

Arbeitnehmerverbände sowie für<br />

Entscheidungsträger aus Finanzund<br />

Wirtschaftspolitik.“<br />

Max W. Römer war bereits im<br />

Gründungsvorstand.<br />

Die Erklärung zur Anmeldung gibt es auf:<br />

www.messengerdienste.bvkap.de<br />

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Disruptive Entwicklungen bergen<br />

für alle Beteiligten enorme Herausforderungen.<br />

Das gilt auch und<br />

insbesondere für den Einsatz der<br />

Blockchain-Technologie im Rahmen<br />

der Unternehmensfinanzierungen.<br />

Herausforderungen stellen sich den<br />

kapitalsuchenden Unternehmen, den<br />

Private Equity-Gesellschaften, die in<br />

digitale Assets investieren wollen, den<br />

Aufsichtsbehörden und den Steuerbehörden.<br />

Tokens und ICOs sind die<br />

kryptischen Zauberworte, zu deren<br />

Klärung derzeit so viel geschrieben<br />

wird. Keiner will den Anschluss verpassen,<br />

viele haben die Sorge, über<br />

Anlässlich der VC-Studie, die<br />

der <strong>BVK</strong> gemeinsam mit der<br />

Internet Economy Foundation<br />

(IE.F) und Roland Berger<br />

erstellt hat, sprach Janine Heidenfelder<br />

vom <strong>BVK</strong>-<strong>Kurier</strong> mit<br />

IE.F Stiftungsrat René Obermann.<br />

Welche Rolle spielt Venture Capital<br />

für die Zukunftsfähigkeit<br />

der deutschen Wirtschaft?<br />

Die Bedeutung von Innovation<br />

und Unternehmertum für unseren<br />

Standort ist allseits anerkannt.<br />

Im Gegensatz dazu steht die noch<br />

immer ungenügend entwickelte<br />

VC-Landschaft, besonders in<br />

der für den Erfolg so wichtigen<br />

Wachstumsphase. Dabei spielt VC<br />

gerade im harten globalen Wettbewerb<br />

der Digitalökonomie eine<br />

besondere Rolle. Produktentwicklung,<br />

Aufbau von Kundenstamm<br />

und Marke, besonders aber Netzwerkeffekte<br />

machen die Wachstumsphase<br />

der Champions von<br />

morgen extrem kapitalintensiv.<br />

Volkswirtschaftlich betrachtet ist<br />

VC mehr als eine Anlageklasse,<br />

sondern geradezu ein Treibstoff<br />

für Innovation, Wachstum und<br />

Beschäftigung. VC treibt die Erneuerung<br />

der Wirtschaftsstruktur<br />

und sichert uns uns einen Platz in<br />

der globalen ersten Reihe.<br />

Private Equity – eine kryptische Anlageklasse?<br />

Blockchain-Technologie erfordert Anpassungen im Unternehmerrecht<br />

Von Dr. Andreas Rodin, Pöllath + Partners<br />

ICOs Geld zu verlieren wie vor ca. 20<br />

Jahren beim Zerplatzen der dot.com-<br />

Blase. Der ICO der Savedroid AG, bei<br />

dem dieser Tage 40 Mio. Euro durch<br />

das Unternehmen eingenommen<br />

wurden, hat den Zeichnern einen gehörigen<br />

Schrecken versetzt. Der CEO<br />

verschwand, hinterlässt auf seinem<br />

Twitter-Account einen Tweet mit der<br />

Botschaft: „Thanks guys! Over and<br />

out“ und postete zwei Fotos, eines<br />

vom Frankfurter Flughafen, das zweite<br />

eine Bierflasche einer ägyptischen<br />

Biermarke vor Küstenpanorama. Die<br />

Betroffenen geraten in Panik: War ein<br />

Hackerangriff erfolgreich oder hat<br />

sich gar das Team unter Mitnahme<br />

des Geldes davon gemacht? Nein, es<br />

Dr. Andreas Rodin ist Rechtsanwalt<br />

und Gründungspartner der Anwaltskanzlei<br />

Pöllath + Partners. Zudem<br />

ist er <strong>BVK</strong>-Vorstandsmitglied und<br />

sitzt dem Rechtsbeirat vor. Zu seinen<br />

Schwerpunkten zählen u.a. Strukturierung<br />

von Private Equity-Fonds,<br />

Beratung bei weltweiten Fondsbeteiligungen<br />

sowie AIFM/KAGB-Beratung.<br />

Was braucht Deutschland, um<br />

mehr institutionelle Investoren<br />

für Wagniskapital zu mobilisieren?<br />

In Deutschland gibt es eine Vielzahl<br />

von Investitionshemmnissen,<br />

die miteinander zusammenhängen<br />

und eine Art Teufelskreis ergeben.<br />

Wegen des Mangels an großen VC-<br />

Fonds fehlt es an Anlegemöglichkeiten<br />

für Großinvestoren. Wenig<br />

Wachstumskapital wiederum führt<br />

zu unterkapitalisierten Startups,<br />

deren Geschäftsmodelle sich nur<br />

schwer skalieren lassen – Erfolgs-<br />

war nur ein PR-Gag. Alles ist noch<br />

einmal gut gegangen, zeigt aber deutlich<br />

auf, wieviel notwendig ist, um<br />

die Geheimnisse zu lösen, die sich<br />

um diese Anlageklasse ranken. Hier<br />

die wesentlichen Stichpunkte: Zur<br />

Umsetzung blockchain-basierter Geschäftsmodelle<br />

bedarf es wesentlicher<br />

Anpassungen im deutschen Unternehmensrecht.<br />

Nur durch Gesetzesänderung<br />

kann die Möglichkeit geschaffen<br />

werden, Gesellschaftsanteile<br />

in Form von Token zu digitalisieren<br />

und der Rahmen für Emission und<br />

Handel digital geschaffener Gesellschaftsanteile<br />

bestimmt werden.<br />

„VC sichert uns einen Platz in<br />

der globalen ersten Reihe“<br />

Wer ein ICO durchführt, nimmt am<br />

Kapitalmarkt teil. Die dabei zu beachtenden<br />

Regeln des Aufsichtsrechts<br />

hängen davon ab, wie die begebenen<br />

Token zu qualifizieren sind. Hier prüft<br />

die BaFin jeden Einzelfall gesondert.<br />

Je nach Ausgestaltung können Token<br />

Finanzinstrumente, Wertpapiere, Investmentanteile<br />

oder Vermögensanlagen<br />

sein. Für ihre Emission gelten<br />

Rolle von Wagniskapital in VC-Studie neu bewertet<br />

Interview mit René Obermann<br />

René Obermann wirbt für mehr<br />

„digitale Superstars“ hierzulande.<br />

Interview<br />

geschichten der deutschen Szene<br />

kommen so nur spärlich zustande<br />

und hemmen letztlich wieder die<br />

Mobilisierung des „schlummernden“<br />

Privatkapitals. In unserer<br />

Studie mit dem <strong>BVK</strong> und Roland<br />

Berger geben wir konkrete Handlungsempfehlungen,<br />

um diesen<br />

Kreislauf zu durchbrechen. One-<br />

Stop-Shops für Gründer sind<br />

ebenso wichtig wie die Einrichtung<br />

eines nationalen Dachfonds<br />

oder die schrittweise Modernisierung<br />

unseres Rentensystems und<br />

vieles mehr.<br />

Was können wir vom US-amerikanischen<br />

Venture Capital-Ökosystem<br />

lernen?<br />

In den USA wurde früh sichtbar,<br />

dass die Digitalwirtschaft kein<br />

Hochrisiko-Pokerspiel für die<br />

finanziellen Eliten ist. Durch kleinteilige<br />

Beteiligungen zahlreicher<br />

Pensionskassen, Versicherungen<br />

und anderen Kapitalsammelstellen<br />

ist enorm viel Kapital mobilisiert<br />

worden, was wiederum die Digitalen<br />

Superstars aus dem Silicon<br />

Valley erst ermöglicht hat. Andererseits<br />

ist so eine Teilhabe breiter<br />

Anlegerschichten an den Renditen<br />

der Digitalisierung erst möglich<br />

geworden, abgesehen von vielen<br />

anderen volkswirtschaftlichen Effekten.<br />

(jh)<br />

dann entweder Weltpapierhandelsgesetz,<br />

das Wertpapierprospektgesetz,<br />

das Kapitalanlagegesetzbuch oder<br />

das Vermögensanlagengesetz. Der<br />

Einsatz der Blockchain-Technologie<br />

ist in diesen Gesetzen nicht vorgesehen,<br />

aber die BaFin muss und wird<br />

Regeln definieren.<br />

Finanzaufsicht ist Anlegerschutz. Bemerkenswert<br />

ist, dass die luxemburgische<br />

CSSF vor ein paar Tagen verfügt<br />

hat, dass Token nur für professionelle<br />

Investoren im Sinne der MiFID zugelassen<br />

werden. Steuerlich ist nicht<br />

abschließend geklärt, wie das kapitalaufnehmende<br />

Unternehmen den<br />

Verantwortliches<br />

Investieren<br />

Environmental Social Governance<br />

(ESG) bzw. ‘Non-Financial‘ Aspekten<br />

kommen in Unternehmensbeteiligungen<br />

immer mehr Bedeutung<br />

zu. Für Private Equity kann<br />

ein pragmatischer ESG-Managementansatz<br />

nicht nur wettbewerbsrelevant<br />

sein, sondern auch ein verbessertes<br />

Risikomanagement sowie<br />

konkrete Wertsteigerungspotentiale<br />

begründen.<br />

Die steigende Bedeutung von ESG-<br />

Aspekten lässt sich u.a. anhand der<br />

Unterzeichner der UN Principles of<br />

Responsible Investment (UN PRI)<br />

erkennen. Seit der Initiierung im Jahr<br />

2006 sind diese weltweit von 63 auf<br />

ca. 1950 gestiegen und repräsentieren<br />

nun mehr als 70 Mrd. US-Dollar in<br />

Assets under Management. Die Ansprüche<br />

an GPs, insbesondere von<br />

Investoren aus Nord- und Westeuropa,<br />

ESG-Aspekte zu berücksichtigen,<br />

werden jedoch auch für Nicht-Unterzeichner<br />

der UN PRI immer bedeutender.<br />

In Breite und Tiefe sind diese<br />

Ansprüche erfahrungsgemäß noch<br />

sehr heterogen. Dabei ist ein pragmatischer<br />

Managementansatz bei LPs<br />

und GPs durchaus realisierbar.<br />

Neben der Implementierung von ESG-<br />

Leitlinien, welche die Bekenntnis des<br />

Investors zu verantwortlichem Investieren<br />

aufzeigen, gilt es sowohl für LPs<br />

als auch für GPs ein System zu implementieren,<br />

welches sicherstellt, dass<br />

wesentliche ESG-Aspekte identifiziert<br />

und gut gemanagt werden. Dies beinhaltet<br />

sowohl einen angemessenen Due<br />

Diligence Prozess als auch die Kooperation<br />

mit Funds oder Portfoliounternehmen<br />

während der Haltedauer und<br />

Exit-Phase. Der LP sollte somit gewissenhaft<br />

nachvollziehen können, dass<br />

der GP ein angemessenes System zum<br />

Management von ESG-Themen implementiert<br />

hat. Das ESG-Management<br />

des GPs sollte entsprechend sicherstellen,<br />

dass sich die individuelle ESG-<br />

Performance eines Portfoliounternehmens<br />

kontinuierlich verbessert.<br />

Geldeingang erfasst. Oft landet man<br />

bei dem Sprichwort: „Und weißt Du<br />

nicht wohin, dann buche auf Gewinn!“<br />

Ähnlich unklar ist die Besteuerung der<br />

Einkünfte aus Token beim Investor –<br />

entweder gewerbliche Einkünfte oder<br />

private Veräußerungsgeschäfte.<br />

Fazit: Heute ist noch vieles kryptisch.<br />

Der <strong>BVK</strong> bildet Arbeitsgruppen, weil<br />

von den Themen alle Mitglieder betroffen<br />

sind. Helfen Sie mit, Licht in<br />

das Dunkel zu bringen, dann verpassen<br />

Sie nichts und bleiben von FOMO<br />

(fear of missing out) verschont.<br />

GASTBEITRAG<br />

Der Mehrwert eines angemessenen<br />

ESG-Managements<br />

Von Marc Göbbels, Tauw GmbH, und Alexander Kretzer, capiton AG<br />

Alexander Kretzer – Partner und Leiter<br />

Controlling bei der capiton AG<br />

Marc Göbbels – Project Manager ESG<br />

Services bei der Tauw GmbH<br />

Adäquat implementiert und aktiv<br />

umgesetzt wird das Management von<br />

ESG-Aspekten nicht nur aktuellen LP-<br />

Ansprüchen gerecht und spielt damit<br />

im Fundraising eine Rolle, sondern<br />

kann darüber hinaus zu einem verbesserten<br />

Risikomanagement führen und<br />

in den Portfoliounternehmen Wertsteigerungspotentiale,<br />

bspw. in den<br />

Bereichen Ressourcenmanagement,<br />

der Arbeitgeber-Attraktivität oder der<br />

Organisationsentwicklung aufzeigen.<br />

So ergibt sich ein Mehrwert für alle<br />

beteiligten Stakeholder, welcher die<br />

Prinzipien verantwortungsvollen Investierens<br />

treffend reflektiert.


<strong>BVK</strong>-KURIER | 14. Juni <strong>2018</strong>, Berlin 4<br />

Agenda<br />

<strong>BVK</strong>-KURIER | 14. Juni <strong>2018</strong>, Berlin<br />

Investoren<br />

5<br />

Vielversprechende<br />

Pläne für die<br />

Gründerlandschaft<br />

Einschätzung des Koalitionsvertrages<br />

aus <strong>BVK</strong>-Sicht<br />

Von Regina Hodits, <strong>BVK</strong> | Wellington Partners<br />

Es hat eine Weile gedauert,<br />

aber was die Große Koalition<br />

am Ende der Verhandlungen<br />

in ihrem Vertrag niedergeschrieben<br />

hat, liest sich erfolgsversprechend:<br />

Bessere Bedingungen<br />

für Wagniskapital,<br />

steuerliche Anreize, ein weiterentwickelter<br />

Invest-Zuschuss<br />

und ein großer, nationaler<br />

Digitalfonds sind einige der<br />

Ziele, die sich die Regierung gesteckt<br />

hat. Die Beteiligungskapitalbranche<br />

unterstützt diese<br />

Bestrebungen sehr – entscheidend<br />

ist nun aber, dass den<br />

Worten Taten folgen.<br />

Der Koalitionsvertrag für die<br />

aktuelle Legislatur befasst sich<br />

ausführlich mit dem Bereich<br />

Wagniskapital. Vor allem sollen<br />

Unternehmen in der Wachstumsphase<br />

unterstützt werden<br />

– ein wichtiges Ziel, wenn man<br />

bedenkt, dass gerade in der Anschlussfinanzierung<br />

ab fünf Mio.<br />

Euro nur wenige europäische und<br />

noch weniger deutsche Venture<br />

Capital-Gesellschaften in Europa<br />

und vor allem in Deutschland<br />

den Jungunternehmern zur<br />

Seite stehen können. Damit sich<br />

diese Situation verbessert, werden<br />

steuerliche Anreizmodelle<br />

geprüft. Der <strong>BVK</strong> hat hierzu bereits<br />

vor drei Jahren im Rahmen<br />

seines Venture Capital-Gesetzes<br />

entsprechende Vorschläge ausgearbeitet<br />

und wird diese erneut<br />

einbringen, wie zum Beispiel,<br />

Regina Hodits ist seit 2010<br />

General Partner bei Wellington<br />

Partners und hat mehr als 20 Investments<br />

im Life Science-Bereich<br />

verantwortet, mehrere Firmen als<br />

Gründungsinvestorin in Deutschland<br />

mitgegründet und zahlreiche<br />

erfolgreiche Exits begleitet. Seit<br />

2016 ist sie im Vorstand des <strong>BVK</strong>,<br />

seit 2017 fungiert sie als Vorstandssprecherin.<br />

Kommentar<br />

dass eine gesetzliche Steuertransparenz<br />

eingeführt wird, und die<br />

Umsatzsteuerbefreiung von Management<br />

Fee.<br />

Neben steuerlichen Verbesserungen<br />

sollen die bestehenden<br />

Förderinstrumente fortgeführt<br />

und weiterentwickelt werden.<br />

Hier steht der INVEST-Zuschuss<br />

auf der Agenda, der sich aktuell<br />

nur an Business Angels richtet.<br />

Schon in der letzten Legislatur<br />

gab es einen Kabinettsbeschluss<br />

zur Ausweitung auch auf Fonds-<br />

Investments, der allerdings noch<br />

nicht umgesetzt wurde. Es ist nun<br />

endlich an der Zeit, in diesem<br />

Punkt voranzukommen!<br />

Eingang in den Koalitionsvertrag<br />

hat auch der „Tech Growth Fund“<br />

gefunden, der als neues staatliches<br />

Förderinstrument Kredite<br />

als Venture Debt in der Wachstumsphase<br />

von Unternehmen<br />

vergeben soll. Der <strong>BVK</strong> begrüßt<br />

das Finanzierungsinstrument,<br />

das vor allem für Unternehmen,<br />

die bereits signifikante Umsätze<br />

machen und stark wachsen,<br />

wichtig ist. Es muss aber berücksichtigt<br />

werden, dass Venture<br />

Debt nur in Unternehmen investiert<br />

werden kann, die eine solide<br />

Eigenkapitalbasis und damit in<br />

den meisten Fällen eine Venture<br />

Capital-Finanzierung erhalten<br />

haben. In Relation zu Venture<br />

Capital kann Venture Debt lediglich<br />

zehn bis maximal 20 Prozent<br />

des Gesamtmarktes ausmachen.<br />

Denn: Wichtiger als staatliche<br />

Kredite sind Anreize für institutionelle<br />

Investoren, in Venture<br />

Capital-Fonds zu investieren.<br />

Denn nur so kann das Defizit an<br />

Wagniskapital in der Wachstumsphase<br />

behoben werden! Damit<br />

das gelingt, sieht die Regierung<br />

einen großen nationalen Digitalfonds<br />

vor, der gemeinsam mit<br />

der deutschen Industrie geschaffen<br />

werden soll. Diese Initiative<br />

greift den vom <strong>BVK</strong> initiierten<br />

„Zukunftsfonds Deutschland“<br />

auf. Das Dachfondsmodell des<br />

<strong>BVK</strong>, das sich in Dänemark bereits<br />

bewährt hat, bietet institutionellen<br />

Investoren eine attraktive<br />

Anlagemöglichkeit, von der auch<br />

VC-Fonds profitieren. Nur mit<br />

einem gut durchdachten und in<br />

der Praxis auch effektiven Modell<br />

wird es langfristig gelingen, die<br />

deutschen Venture Capital-Fonds<br />

und damit auch die Gründerszene<br />

zu stärken. Und dann schaffen<br />

wir auch hierzulande, wovon bislang<br />

nur alle träumen: Deutsche<br />

Unicorns, die mit dem europäischen<br />

Ausland und den USA auf<br />

Augenhöhe liegen.<br />

Luxemburg Gewinner<br />

der Brexit-Misere?<br />

Aktuelle Fondsstrukturen und<br />

Herausforderungen<br />

Von Patricia Volhard, Debevoise & Plimpton LLP<br />

Ohne Vertriebspass sind nicht in<br />

der EU ansässige Fondsmanager<br />

für den Vertrieb ihrer Produkte auf<br />

die nationalen Privatplatzierungsregeln<br />

in den einzelnen EU-Staaten<br />

angewiesen. Dies kann je nach Zielland<br />

und Anzahl der Zielländer ein<br />

erhebliches Hindernis für den Vertriebsprozess<br />

darstellen. Erschwerend<br />

kommt der aktuelle Richt-<br />

© Pixelbliss - Fotolia.com<br />

Gute Nachrichten für die Private<br />

Equity- und Venture Capital-Branche:<br />

Eine neue Kapitalsammelstelle<br />

bahnt sich in Deutschland an – der<br />

„Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen<br />

Entsorgung“.<br />

Nachdem der Atomausstieg 2011<br />

besiegelt worden war, muss nun die<br />

Frage geklärt werden, wie die Entsorgung<br />

und die Endlagerung des<br />

Atommülls langfristig sichergestellt<br />

werden können. Die Abwicklung<br />

wird Jahre dauern und Milliarden<br />

kosten – die Verantwortung wird<br />

nun zweigeteilt: Die großen Energieunternehmen<br />

bleiben weiter für<br />

den Rückbau der Reaktoren zuständig.<br />

Die Verantwortung für die<br />

Zwischen- und Endlagerung wird<br />

dagegen aus den Mitteln des öffentlich-rechtlichen<br />

„Fonds zur Finanzierung<br />

der kerntechnischen Entsorgung“<br />

übernommen. Dazu wurden<br />

von E.On, RWE, EnBW und Vattenfall<br />

insgesamt rund 24 Mrd. Euro<br />

übertragen. Die AKW-Betreiber sind<br />

somit von der Verpflichtung der Entsorgung<br />

freigestellt.<br />

linienentwurf der EU-Kommission<br />

hinzu, der das „Pre-Marketing“<br />

praktisch unmöglich macht.<br />

Im Lichte dieser Entwicklungen und<br />

der sich abzeichnenden Präferenz einiger<br />

institutioneller Investoren für<br />

EU-Strukturen ziehen Fondssponsoren<br />

die Auflegung von Fondsstrukturen<br />

in der EU in Betracht. Luxemburg<br />

Der Atomfonds wird von einer Stiftung<br />

gemanaged, deren Aufgabe es<br />

ist, die Fördermittel zu halten, zu<br />

vermehren. Aufgrund des anhaltend<br />

niedrigen Zinsumfelds in den Kapitalmärkten<br />

wird die Stiftung im<br />

Sinne eines professionellen Assetmanagements<br />

daher auch einen Teil<br />

des Vermögens in dem Bereich der<br />

Alternatives investieren. Nur so kann<br />

langfristig sichergestellt werden, dass<br />

der Stiftungszweck erfüllt wird. Dieser<br />

beinhaltet die sichere Entsorgung<br />

der aktuellen und künftigen radioaktiven<br />

Abfälle aus der gewerblichen<br />

Nutzung der Kernenergie.<br />

Doch wie soll angelegt werden? Das<br />

Konzept: Die Stiftung richtet ihre<br />

Anlagepolitik strikt nach sozialen<br />

und ökologischen Kriterien ihrer<br />

Kapitalanlage. „Der Vorstand integriert<br />

in die Anlagestrategie ESG<br />

(Environmental, Social, Governance)<br />

-Kriterien“, heißt es in den offiziellen<br />

Anlagerichtlinien des Bundesfinanzministeriums.<br />

ESG beinhaltet u.a. Investitionen<br />

in erneuerbare Energien,<br />

Einhaltung zentraler Arbeitsrechte<br />

GASTBEITRAG<br />

scheint ein Gewinner der Brexit-<br />

Misere zu sein. Die luxemburgische<br />

unregulierte Personengesellschaft<br />

(SCSp) ist mittlerweile bei einer globalen<br />

Investorenbasis als Fondsvehikel<br />

anerkannt.<br />

Aber ein EU-Fonds kann nur von<br />

den vereinfachten Vertriebsregeln<br />

Gebrauch machen, wenn er durch<br />

eine in der EU ansässige Managementgesellschaft<br />

verwaltet wird. Aufsichtsbehörden<br />

in der EU richten besonderes<br />

Augenmerk auf das Verbot<br />

von „Briefkasten“-Managern. Der<br />

Manager muss ausreichend Expertise<br />

vor Ort, also in der EU, vorhalten.<br />

Eine viel genutzte Alternative zum<br />

Aufbau eines eigenen EU-Fondsmanagers<br />

ist die Nutzung eines externen<br />

Fondsmanagers, der das Portfoliomanagement<br />

an den Fondsinitiator<br />

auslagert oder sich bei der Ausübung<br />

des Portfolio managements durch den<br />

Fondsinitiator beraten lässt.<br />

Dennoch bleiben Unsicherheiten als<br />

Folge der zähen Brexitverhandlungen.<br />

So ist Voraussetzung für eine<br />

zulässige Auslagerung des Portfoliomanagements<br />

oder auch eine Beratung<br />

durch ein Unternehmen in<br />

einem Drittstaat das Bestehen einer<br />

Kooperationsvereinbarung zwischen<br />

den Aufsichtsbehörden. Ob eine solche<br />

zwischen Großbritannien und<br />

den Aufsichtsbehörden der EU-Mitgliedstaaten<br />

rechtzeitig abgeschlossen<br />

sein wird, ist derzeit noch unklar. In<br />

den letzten Wochen wurde die grobe<br />

Richtung des Brexit-Prozesses<br />

klarer und es gab mehr Anlass zur<br />

Hoffnung auf einen vernünftigen<br />

Ausgang. Ohne eine Klärung dieses<br />

wichtigen Details bleibt aber eine gewisse<br />

Rechtsunsicherheit bestehen,<br />

die Investoren und Fondsinitiatoren<br />

gleichermaßen trifft.<br />

Mehr zum neuen Richtlinienentwurf<br />

der EU-Kommission auf Seite 13.<br />

Atomfonds<br />

Neuer Großinvestor in Deutschland?<br />

Von Richard Elsner<br />

oder transparente Maßnahmen zur<br />

Verhinderung von Korruption und<br />

Bestechung. Leiterin des Vorstands<br />

der Stiftung und somit Chefin des<br />

milliardenschweren Fonds ist die<br />

59-jährige Anja Mikus, die 30 Jahre<br />

lang für große Geldverwalter gearbeitet<br />

hat und zurzeit im Aufsichtsrat<br />

der Commerzbank sitzt. Sie hat nun<br />

die Herkulesaufgabe, die Stiftung<br />

aufzubauen. Die ehemalige Fondsmanagerin<br />

von Union Investment<br />

muss die geeigneten Mitarbeiter und<br />

richtigen Consultants finden, damit<br />

dauerhaft ein erfolgreiches Assetmanagement<br />

möglich ist.<br />

Es ist davon auszugehen, dass die<br />

Anlageklassen Private Equity und<br />

Venture Capital von der Anlagestrategie<br />

der Stiftung profitieren werden.<br />

Zum einen erwirtschaften die<br />

Assetklassen überdurchschnittlich<br />

hohe Renditen, zum anderen sind<br />

Beteiligungsgesellschaften in zukunftsorientierten<br />

Technologiefeldern<br />

aktiv, in denen nachhaltige Geschäftsmodelle<br />

eine tragende Rolle<br />

spielen.<br />

KfW bündelt Venture-Aktivitäten<br />

Neue Beteiligungsfinanzierungstochter geplant<br />

Von Markus Schladt, KfW<br />

Insbesondere für junge Technologieunternehmen,<br />

die nach<br />

der Startphase oder in der frühen<br />

Wachstumsphase Kapital für<br />

weitere Finanzierungsrunden<br />

suchen, besteht in Deutschland<br />

gegenwärtig eine Lücke von 500<br />

bis 600 Mio. Euro pro Jahr. Hier<br />

setzt das Förderangebot der KfW-<br />

Beteiligungsfinanzierung an, um<br />

zusammen mit privaten Kapitalgebern<br />

die Finanzierungslücke zu<br />

schließen.<br />

Mit den ERP-Venture Capital-<br />

Fondsinvestments konnte die KfW<br />

seit dem Start 2015 bereits rund 200<br />

Mio. Euro für deutsche und europäische<br />

Fonds, die in deutsche Startups<br />

investieren, bereitstellen. Auch<br />

an Venture-Debt-Fonds kann sich<br />

die KfW mittlerweile beteiligen.<br />

Und die KfW ist zudem in allen<br />

Generationen des High-Tech Gründerfonds<br />

(HTGF) und in Coparion<br />

investiert. Für die frühe Phase von<br />

Start-ups gibt es das Seed-Finanzierungsangebot<br />

des HTGF, der<br />

mit Unterstützung des Bundes, der<br />

Chinas Wirtschaft ist im Umbruch.<br />

Die „zweite Transformation“<br />

führt von einem rein quantitativen<br />

Wirtschaftswachstum hin zu<br />

einer qualitativen Wirtschaftsentwicklung<br />

mit höherer Wertschöpfung,<br />

geringerer Umweltbelastung<br />

und interessanten Märkten. Der<br />

tiefgreifende wirtschaftliche und<br />

kulturelle Wandel ist auch für Private<br />

Equity-Investoren hochinteressant.<br />

KfW und privater Investoren gerade<br />

seinen dritten Fonds mit einem<br />

Volumen von rund 300 Mio. Euro<br />

aufgelegt hat. Als Finanzierungsinstrument<br />

für die Wachstumsphase hat<br />

die KfW zusammen mit dem Bund<br />

2016 den Co-Investitionsfonds Coparion<br />

mit einem Fondsvolumen<br />

von 225 Mio. Euro gegründet. Damit<br />

werden Investitionen privater<br />

Leadinvestoren zu gleichen Konditionen<br />

gespiegelt.<br />

Die vor der Gründung stehende<br />

KfW-Beteiligungstochter soll noch<br />

in diesem Jahr die Venture-Aktivitäten<br />

der KfW bündeln. Mit einer<br />

schrittweisen Steigerung der Zusagen<br />

bis 2020 auf durchschnittlich<br />

200 Mio. Euro pro Jahr will die KfW<br />

das Wachstum junger Unternehmen<br />

noch stärker fördern. Indem die<br />

KfW dem Markt mehr Wagnis- und<br />

Wachstumskapital zur Verfügung<br />

stellt, will sie auch private Geldgeber<br />

dazu bewegen, sich ebenfalls stärker<br />

zu engagieren. Denn Deutschland<br />

braucht mehr innovative Gründer<br />

– und die wiederum mehr Venture<br />

Capital zum Wachsen.<br />

So interessant wie nie zuvor<br />

Private Equity in China<br />

Von Ferdinand von Sydow, HQ Capital<br />

Ferdinand von Sydow ist Managing Director bei HQ Capital und seit 2011 für<br />

das Unternehmen tätig. HQ Capital ist ein führender unabhängiger Manager<br />

von alternativen Vermögenswerten, der seit 1989 im Auftrag von Institutionen<br />

und Familien in globale Private Equity und US-Immobilien investiert.<br />

In den Wirtschaftssektoren, die nicht<br />

von Staatsunternehmen dominiert<br />

werden, spielt Private Equity eine<br />

wichtige Rolle für das Wachstum privater<br />

Unternehmen. So hat Private<br />

Equity in den Bereichen Bildung, Gesundheitswesen<br />

und allen konsumnahen<br />

Branchen überdurchschnittlich<br />

profitiert. Der private Konsum<br />

allein ist in China seit 2005 um<br />

durchschnittlich 16 Prozent pro Jahr<br />

gewachsen.<br />

GASTBEITRAG<br />

Markus Schladt ist Abteilungsdirektor<br />

KfW-Beteiligungsfinanzierung und<br />

mit seinem Team verantwortlich für<br />

die ERP- Venture Capital-Fondsinvestments<br />

der KfW. Seit 1992 ist er<br />

in verschiedenen Funktionen für die<br />

KfW tätig, u.a. für Entwicklungsprojekte<br />

in Ostasien, für die Refinanzierung<br />

der KfW in den internationalen<br />

Kapitalmärkten und für Globaldarlehen<br />

der KfW an europäische Banken.<br />

GASTBEITRAG<br />

Auch der Private Equity-Ansatz in<br />

China verändert sich: Bisher überwogen<br />

Venture Capital und Growth<br />

Equity-Strategien. Kleinere und mittelgroße<br />

Unternehmen hatten kaum<br />

Zugang zu den Geldern der staatlichen<br />

Banken. Private Equity unterstützte<br />

mit Kapital und Minderheitsbeteiligungen<br />

in verschiedenen Phasen<br />

des Unternehmenszyklus und stellte<br />

Wachstumskapital zur Verfügung.<br />

Inzwischen werden die Unternehmer<br />

in China älter oder haben weitergehende<br />

Pläne, was die Bereitschaft zum<br />

Verkauf ihrer Unternehmen erhöht.<br />

Das öffnet die Tür für Mehrheitsbeteiligungen<br />

– sog. Kontrollinvestments,<br />

was zu einer veränderten Rolle<br />

des Private Equity-Investors führt.<br />

Hinzu kommen in vielen Bereichen<br />

Konsolidierungstendenzen. Die damit<br />

einhergehenden M&A-Transaktionen<br />

finden häufig mit der Unterstützung<br />

von Private Equity statt. Es<br />

ist außerdem damit zu rechnen, dass<br />

die überfällige Restrukturierung von<br />

wachstumsschwachen Staatsunternehmen<br />

erhebliche Möglichkeiten<br />

für Private Equity bietet.<br />

Die Ergebnisse von Private Equity in<br />

China werden in den kommenden<br />

Jahren volatiler bleiben als in den USA<br />

und Europa – aber die sich bietenden<br />

Chancen sind enorm. So sagt ein<br />

chinesisches Sprichwort: Drei Dinge<br />

kann man nicht mehr ändern: Das gesagte<br />

Wort, den abgeschossenen Pfeil<br />

und die verpasste Gelegenheit!<br />

<strong>BVK</strong>-Studie<br />

Private Equity bei<br />

LPs hoch im Kurs<br />

Von Attila Dahmann<br />

Institutionelle Investoren in<br />

Deutschland sind in hohem<br />

Maße zufrieden mit ihrem Private<br />

Equity-Engagement, haben<br />

ihre Anlagen in dem Bereich zuletzt<br />

ausgebaut und planen in<br />

Zukunft eine weitere Erhöhung<br />

ihrer Allokation. Dies sind Ergebnisse<br />

einer <strong>BVK</strong>-Befragung<br />

unter deutschen institutionellen<br />

Investoren und Family Offices.<br />

Unzufrieden<br />

0 %<br />

Aufgrund der weltweiten Niedrigzinssituation<br />

suchen institutionelle<br />

Investoren nach attraktiven,<br />

renditeträchtigen Anlagen.<br />

Dabei ist Private Equity verstärkt<br />

in den Fokus gerückt. Fast 70<br />

Prozent der Befragten berichten<br />

von zuletzt gestiegenen Private<br />

Equity-Anteilen im Portfolio.<br />

Nur 13 Prozent haben die Private<br />

Equity-Quote seit 2013 gesenkt.<br />

Die erwirtschafteten Renditen<br />

scheinen diese Entwicklung zu<br />

bestätigen, denn die Zufriedenheit<br />

der Investoren mit ihren<br />

Private Equity-Anlagen ist ausgesprochen<br />

hoch. Alle Befragten<br />

zeigten sich mit der Performance<br />

ihres Private Equity-Portfolios<br />

mindestens zufrieden. Keiner der<br />

Investoren äußerte sich unzufrieden,<br />

im Gegenteil zwei Drittel<br />

gaben an, sehr zufrieden zu sein.<br />

Die Mehrheit der 45 Befragten<br />

sind Versicherungen und Altersvorsorgeeinrichtungen.<br />

Daneben<br />

beteiligten sich aber auch Family<br />

Offices, Private Equity-Dachfonds,<br />

Banken, Stiftungen und<br />

Unternehmen an der Erhebung.<br />

Es ist davon auszugehen, dass<br />

Private Equity in den nächsten<br />

Jahren weiter an Zuspruch gewinnen<br />

wird. Mehr als die Hälfte<br />

der Investoren (55 Prozent) will<br />

ihre Private Equity-Allokation<br />

in den kommenden ein bis zwei<br />

Jahren weiter ausbauen, weitere<br />

40 Prozent zumindest beibehalten.<br />

Wie hat sich das Volumen Ihres Private Equity-Portfolios seit<br />

2013 entwickelt?<br />

Unverändert<br />

18 %<br />

Leicht gesunken<br />

10 %<br />

Stark gesunken<br />

3 %<br />

Leicht gestiegen<br />

37 %<br />

Stark gestiegen<br />

32 %<br />

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Private Equity-Portfolio im<br />

Hinblick auf die erreichte Performance?<br />

Sehr unzufrieden<br />

0 %<br />

Zufrieden<br />

66 %<br />

Sehr<br />

zufrieden<br />

34 %


<strong>BVK</strong>-KURIER | 14. Juni <strong>2018</strong>, Berlin 6<br />

Digitalisierung<br />

<strong>BVK</strong>-KURIER | 14. Juni <strong>2018</strong>, Berlin 7<br />

Management<br />

Interview<br />

GASTBEITRAG<br />

GASTBEITRAG<br />

„Viele Branchen werden von KI profitieren“<br />

Zukunftstechnologien und ihre Rolle im Alltag<br />

Interview mit Dr. Stefan Rüping<br />

Dr. Stefan Rüping, Geschäftsfeldleiter<br />

am Fraunhofer-Institut<br />

für Intelligente Analyse- und Informationssysteme<br />

IAIS, sprach<br />

mit Richard Elsner vom <strong>BVK</strong>-<strong>Kurier</strong><br />

über die Zukunft der künstlichen<br />

Intelligenz (KI), die Möglichkeiten,<br />

die die Technologie<br />

uns Menschen bietet, aber auch<br />

über Kompetenzprobleme in der<br />

Wirtschaft.<br />

Wie verändert künstliche Intelligenz<br />

die Wirtschaft und die Gesellschaft?<br />

Im Moment existieren bereits erste<br />

Beispiele, wo der Computer besser<br />

und effektiver ist als ein Mensch: So<br />

in der Computerbranche, wo KI den<br />

weltbesten GO-Spieler besiegt hat.<br />

Aber auch in der Medizin: KI kann<br />

in gewissen Bereichen Krankheiten<br />

effektiver erkennen als ein Arzt oder<br />

Routine-Aufgaben vom Menschen<br />

© vege - Fotolia.com<br />

übernehmen – Texte lesen und verstehen<br />

zum Beispiel. Damit kann<br />

etwa die Arbeit von Rechtsanwälten<br />

effektiver gestaltet werden. Die Algorithmen<br />

werden immer intelligenter<br />

und werden in naher Zukunft auch<br />

anspruchsvolle Arbeit übernehmen.<br />

Vor jedem Einsatz von KI muss jedoch<br />

stets die Frage gestellt werden:<br />

Welche Risiken geht man damit ein?<br />

In welchen Bereichen wird KI in<br />

Zukunft eine Rolle spielen?<br />

Wir bieten Schulungen für verschiedene<br />

Branchen an und wenn ich die<br />

Nachfrage beobachte, dann lässt sich<br />

sagen, dass einzelne Bereiche unterschiedlich<br />

schnell das Thema KI für<br />

sich gewonnen haben: Die Automobilbranche<br />

ganz früh, im Finanzsektor<br />

etwas langsamer, die Medizin<br />

deutlich später. Quer durch alle<br />

Bereiche werden sich Back Office<br />

Programme integrieren, z.B. in der<br />

Kundenkommunikation oder im<br />

Call Center. In der Zukunft werden<br />

Sprachassistenten wie Alexa und<br />

Siri immer mehr Aufgaben übernehmen,<br />

auch wenn sie im Moment<br />

nur einfache Fragen beantworten.<br />

Die Interaktion mit dem Menschen<br />

wird deutlich besser. Viele Branchen<br />

werden davon profitieren.<br />

Wie sieht ein Use Case aus dem<br />

Alltag aus, dessen sich die meisten<br />

Menschen nicht bewusst sind?<br />

Vielen ist nicht bewusst, dass KI-<br />

Anwendungen in kleinen Dingen<br />

ausprobiert und praktiziert werden.<br />

In vielen Produkten, Apps und Anwendungen<br />

sind bereits KI-Funktionalitäten<br />

integriert: Zum Beispiel<br />

Spracherkennung und Bilderkennung<br />

bei Facebook. Es werden immer<br />

mehr Tools zur Verfügung<br />

gestellt, durch ihre Kombination<br />

werden Apps immer effektiver.<br />

Sind die KI-Technologien bereits<br />

lernfähig?<br />

Lernfähigkeit ist die Grundlage aller<br />

KI-Technologien. Der Computer<br />

schafft es, durch riesige Datenmengen<br />

sehr komplizierte Dinge zu erlernen<br />

– dadurch wird er intelligent.<br />

Trotzdem ist die Lernfähigkeit auf<br />

eine Aufgabe beschränkt, z. B. Bilder<br />

klassifizieren oder Texte analysieren.<br />

Es existiert bisher keine allgemeine<br />

Intelligenz, die beliebige Aufgaben<br />

lösen kann. Dass KI selbstständig<br />

lernen und denken kann wie ein<br />

Mensch, ist nach bisherigem Forschungsstand<br />

nicht abzusehen.<br />

Jaan Tallinn ist der Entwickler von<br />

Skype. Inzwischen hält er Computer<br />

für eine potenzielle Bedrohung:<br />

Eines Tages, sagt Tallinn,<br />

könnte künstliche Intelligenz<br />

die Menschheit auslöschen. Wie<br />

schätzen Sie diese These ein?<br />

Diese Idee aus den Hollywood-<br />

Blockbustern und die Aussage von<br />

Jaan Tallinn sind reine Spekulationen.<br />

Die Forschung ist noch nicht<br />

soweit, um hier eine Tendenz auszumachen.<br />

Die größte Herausforderung<br />

für mich ist, dass KI-Methoden<br />

angewendet werden, die nicht<br />

funktionieren. KI ist sehr komplex.<br />

Wenn maschinelles Lernen programmiert<br />

wird, ohne zuvor kritisch<br />

hinterfragt zu werden und erst<br />

im Nachhinein erkannt wird, dass<br />

der Algorithmus falsch eingesetzt<br />

wurde, dann hat das Konsequenzen.<br />

Da müssen wir aufpassen und hier<br />

sehe ich einen großen Kompetenz-<br />

Bedarf. Unternehmen, die sich vornehmen,<br />

KI zu integrieren, müssen<br />

Schulungen und Ausbildungen<br />

durchführen. Nur so kann KI verlässlich<br />

angewandt und Probleme<br />

vermieden werden.<br />

Der Leiter des Geschäftsfeldes Big<br />

Data Analytics ist über 20 Jahre von<br />

der Technologie fasziniert. 17 Jahre<br />

lang haben sich nur Wenige für<br />

seine Forschungen und die seiner<br />

Kolleginnen und Kollegen interessiert.<br />

Was ist Ihr persönlicher Antrieb,<br />

künstliche Intelligenz weiterzuentwickeln?<br />

Ich habe den persönlichen Bezug zu<br />

der Thematik bereits 1997 entwickelt,<br />

als ich meine erste Vorlesung<br />

zum maschinellen Lernen erlebt<br />

habe. Ich fand es sehr interessant,<br />

zu sehen, wie Computer selbstständig<br />

aus Daten lernen. Die ersten 17<br />

Jahre haben nur wenige Leute Interesse<br />

gezeigt, jetzt erleben wir einen<br />

regelrechten Anfrage-Boom.<br />

KI stillt meinen Forschergeist: Man<br />

muss die Welt verstehen, um Algorithmen<br />

richtig anzuwenden. Ich<br />

habe eine große Neugier, Neues zu<br />

entdecken, andererseits kann ich<br />

durch die entwickelten Anwendungen<br />

Menschen helfen und unterstützen.<br />

Trotzdem bin ich mir der<br />

Verantwortung bewusst. Mein Ziel<br />

und meine Motivation ist die Frage:<br />

Wie kann ich die Technologie einsetzen,<br />

um der Gesellschaft Gutes zu<br />

tun? (re)<br />

Nützlich, aber überschätzt<br />

Künstliche Intelligenz bei der Personalauswahl<br />

Von Jörg de Wall, GET AHEAD Executive Search<br />

Programme, die den Lebenslauf<br />

scannen, Big-Data-Tools, die Profile<br />

in den sozialen Netzwerken<br />

analysieren und automatisierte<br />

psychometrische Tests – Software,<br />

die auf Künstlicher Intelligenz<br />

basiert, hat sich bei der Personalauswahl<br />

etabliert. Allein auf dem<br />

Übersichts portal Peats sind bereits<br />

mehr als 150 Diagnostik-Tools gelistet.<br />

Im Gegensatz zum Menschen<br />

gelten sie als objektiv, rational und<br />

vorurteilsfrei und sollen so zu besseren<br />

Entscheidungen führen.<br />

Bei aller Begeisterung wird jedoch<br />

oft vergessen: Künstliche Intelligenz<br />

basiert auf Algorithmen, die von<br />

Menschen definiert wurden. Eine<br />

vermeintlich neutrale Software ist<br />

daher immer auch vom Menschenbild<br />

des jeweiligen Anbieters geprägt.<br />

Ein Beispiel: Hat der Entwickler die<br />

© peshkov - Fotolia.com<br />

Häufigkeit des Arbeitsplatzwechsels<br />

als Entscheidungsvariable berücksichtigt,<br />

um unstete Job-Hopper auszusortieren,<br />

wird auch der Bewerber<br />

mit beeindruckendem Projektlebenslauf<br />

und Einsätzen bei verschiedenen<br />

Arbeitgebern durchs Raster fallen –<br />

obwohl er für die vakante Stelle vielleicht<br />

der passende Kandidat gewesen<br />

wäre. Zur Besetzung von Positionen<br />

mit komplexem Anforderungsprofil<br />

und zur Auswahl von Führungskräften<br />

sind automatische Lebenslaufanalysen<br />

damit ungeeignet.<br />

Die neue Software-Generation soll<br />

ganze Interviews führen und dabei<br />

die Emotionen eines Bewerbers über<br />

Gestik, Mimik und Sprachanalyse<br />

erkennen und dessen Persönlichkeit<br />

beschreiben. Doch so beeindruckend<br />

die technischen Leistungen auch<br />

sind: Personalentscheider sollten die<br />

Jörg de Wall ist Prinzipal bei GET<br />

AHEAD Executive Search GmbH.<br />

Kritischer Faktor Management<br />

Verantwortung nicht zu bereitwillig<br />

an Maschinen übergeben, denn diese<br />

können Indikatoren für beruflichen<br />

Erfolg, wenn überhaupt nur eingeschränkt<br />

ermitteln.<br />

So ist eine reine Beschreibung der Persönlichkeit<br />

für die Einschätzung des<br />

zukünftigen beruflichen Erfolgs bei<br />

Führungskräften nicht ausreichend.<br />

Ebenso wichtig sind die non-kognitiven<br />

Faktoren Leistungsmotivation,<br />

Gewissenhaftigkeit und Resilienz sowie<br />

die Passung zur Unternehmenskultur.<br />

Solch eine individuelle Analyse<br />

ist jedoch zu komplex für eine Software.<br />

Stattdessen braucht es eine evidenzbasierte<br />

Personaldiagnostik auf<br />

Basis wissenschaftlich fundierter Methoden<br />

und Verfahren – und eine Portion<br />

gesunden Menschenverstand.<br />

GASTBEITRAG<br />

Gezielt Management und Skills zur Wertsteigerung im<br />

Portfolio und im Umgang mit Risikosituationen nutzen<br />

Zahlen, Daten, Fakten<br />

plus Faktor Mensch<br />

Sensibilisierung für HR lohnt sich<br />

über gesamten Beteiligungszyklus<br />

hinweg<br />

Von Tibor Reischitz, PMCI<br />

In unserer globalisierten VUCA-<br />

Welt hat Private Equity eine hohe<br />

Bedeutung für Wirtschaft und<br />

Gesellschaft: Es bringt Unternehmen<br />

Wachstum, schafft Werte und<br />

Arbeitsplätze und treibt Innovationen<br />

voran. Dabei gibt es für Private<br />

Equity-Gesellschaften einen<br />

wichtigen Erfolgs- und Sicherheitsfaktor:<br />

die Besetzung von<br />

Spitzen- und Expertenpositionen<br />

in ihren Portfoliounternehmen.<br />

Hier dürfen sie so wenig Risiken<br />

wie möglich eingehen – denn nur<br />

mit den passenden Köpfen schaffen<br />

sie es, ihre Investments dauerhaft<br />

im Wert zu steigern.<br />

Unserer Beobachtung nach klafft<br />

hier oft eine Lücke: Private Equity-<br />

Gesellschaften agieren meist sehr<br />

zahlengetrieben und bevorzugen<br />

auch dementsprechend zahlengetrieben<br />

handelnde Experten oder<br />

Führungskräfte für ihre Portfoliounternehmen.<br />

Dieser Ansatz<br />

wird jedoch in den meist mittelständischen<br />

Portfolio-Unternehmen<br />

kritisch gesehen. Denn dort kommt<br />

es darauf an, einen guten Kontakt<br />

zu den Mitarbeitern und einen zur<br />

Kultur des Unternehmens passenden<br />

operativen Angang zu finden.<br />

Der Faktor Mensch zählt<br />

Es ist wichtig, dass Private Equity-<br />

Gesellschaften ein Bewusstsein dafür<br />

entwickeln, dass der Manager<br />

oder CEO, den sie einsetzen, zum<br />

Portfoliounternehmen passen muss<br />

und nicht zu ihrer eigenen Gesellschaft.<br />

Dann werden sie das angestrebte<br />

Ziel erreichen: In kurzer<br />

Zeit viel Wertsteigerung bewirken.<br />

Im Gegensatz zu anderen Unter-<br />

Dipl.-Wirtschafts-Ing. Tibor Reischitz<br />

ist Partner des <strong>BVK</strong>-Mitglieds<br />

PMC International AG und besetzt<br />

nationale wie internationale Fach-,<br />

Führungs- und Interim-Management-Positionen.<br />

nehmen haben Private Equity-Gesellschaften<br />

nämlich keine Zeit und<br />

auch nicht mehrere Anläufe, nach<br />

der Übernahme eines Portfoliounternehmens<br />

die dortigen Spitzenpositionen<br />

zu besetzen. Hier<br />

brauchen sie schnell eine passende<br />

Person, die auch die Energie des<br />

Neuanfangs positiv umsetzen kann.<br />

Dies gelingt umso besser, je stärker<br />

sich die Private Equity-Gesellschaften<br />

im Vorfeld bewusst gemacht hat,<br />

dass es nicht nur auf Zahlen, Daten<br />

und Fakten des Portfoliounternehmens<br />

ankommt, sondern auch auf<br />

den Faktor Mensch.<br />

Ein Epochenumbruch steht bevor:<br />

Die digitale Revolution. Macht<br />

die digitale Technologie die Welt<br />

besser? Macht sie die Menschen<br />

reicher, sicherer in ihrer Existenz?<br />

Freier? Glücklicher? Diese drängenden<br />

Fragen behandelt Richard<br />

David Precht in seinem neuesten<br />

Buch „Jäger, Hirten, Kritiker“ überzeugend.<br />

Precht liefert treffende Analysen der<br />

jetzigen Gesellschaft, verknüpft Erkenntnisse<br />

mit den Auswirkungen<br />

der industriellen Revolutionen in der<br />

Vergangenheit und entwickelt eine<br />

Utopie für die Zukunft. Die Digitalisierung<br />

bringt die größte Veränderung<br />

unserer Wirtschaft und unseres<br />

Lebens seit 250 Jahren. Ungeahnte<br />

Umwälzungen sind zu erwarten,<br />

denn erstmals beziehen sich Optimierungen<br />

nicht auf Produktionsprozesse<br />

allein, sondern sie betreffen<br />

den Menschen selbst. Er soll besser<br />

funktionieren, maschinenähnlicher<br />

werden. Mensch und Maschine nähern<br />

sich. Die digitale Revolution ist<br />

Wertewandel in<br />

ungeahnter Dimension<br />

Kritik zu Prechts neuem Werk<br />

Von Brigitte Ullmann<br />

die radikalste Form des Kapitalismus.<br />

Sie produziert nichts Neues, sondern<br />

macht Bestehendes effektiver.<br />

Ein Wertewandel in ungeahnter Dimension<br />

bahnt sich an – global! Jede<br />

Tätigkeit, die sich durch Algorithmen<br />

erfassen lässt, verschwindet. Damit<br />

werden Erfahrungen, Kenntnisse,<br />

Werte, Bildung, die jahrhundertelang<br />

galten, nicht mehr gebraucht. Das gilt<br />

auch für die vertraute, geachtete Arbeitsleistung.<br />

Massenarbeitslosigkeit<br />

ist die Folge. Hochentwickelte digitale<br />

Maschinen arbeiten ohne Menschen,<br />

Tag und Nacht – ohne Sozialabgaben.<br />

Dieser Entwicklung gegenüber fehlt<br />

eine differenzierte Haltung, meint<br />

Precht. Optimisten sehen Chancen<br />

für Mensch und Gesellschaft. Kritische<br />

Betrachter der Digitalisierung<br />

warnen vor dem reinen Effizienzgedanken<br />

des Kapitals.<br />

Es ist Aufgabe der Politik, menschenwürdiges<br />

Leben zu bewahren, die Weichen<br />

zu stellen, um die Demokratie zu<br />

retten, die Kultur, die Humanitätsziele<br />

lebendig zu halten. Die Weltkonzerne<br />

des Silicon Valley und die digitalen<br />

Supermächte sollten gebremst werden.<br />

Die Politik darf den Technokraten<br />

nicht das Regieren überlassen. Der<br />

Staat muss uns vor Entwicklungen<br />

schützen, die unsere Grundrechte bedrohen.<br />

Sofort handeln!<br />

Die klassische Industrie vergeht.<br />

Millionen Menschen müssen sich<br />

umstellen, sie waren seit Jahrhunderten<br />

auf Leistungsfähigkeit gepolt.<br />

Psychologisch betrachtet, droht ein<br />

Absturz, das Selbstwertgefühl sinkt.<br />

Wer fängt sie auf? Kultur, Kunst,<br />

wenn sie nicht auch dem Nützlichkeitsgedanken<br />

unterliegen, ein soziales<br />

Netz. Damit der technische<br />

Fortschritt segensreich wirkt, muss<br />

er gleichzeitig ein sozialer Fortschritt<br />

sein. Wer nur noch als Konsument<br />

gebraucht wird, verliert seine<br />

Freiheit und Selbstbestimmung.<br />

Es gilt, das Erbe der Aufklärung und<br />

das Trachten nach Humanität zu<br />

verteidigen. Die Verteufelung der<br />

digitalen Entwicklung bringt uns<br />

nicht weiter. „Der realistische Weg<br />

ist nicht die Abschaffung des Kapitalismus“,<br />

so Precht. Aber: „Im Angesicht<br />

der vierten industriellen Revolution<br />

stehen wir wieder vor der<br />

Aufgabe, unter veränderten Wirtschaftsbedingungen<br />

eine neue Ordnung<br />

und Balance herzustellen, also<br />

einen neuen Gesellschaftsvertrag<br />

abzuschließen.“ Ein bedingungsloses<br />

Grundeinkommen einzuführen,<br />

sei dazu ein erster Schritt. Gesellschaften<br />

dürfen nicht ferngesteuert<br />

werden durch Kapital oder Technik.<br />

Aber trotz der Besorgnis: „Pessimismus<br />

ist keine Lösung!“<br />

Von Norbert Eisenberg, Georg Larch und Josef Schuhbauer, Boyden Interim Management<br />

Norbert Eisenberg, Georg Larch, Josef Schuhbauer | Boyden Interim Management<br />

Für Private Equity- und VC-Investoren<br />

ist es “common wisdom”,<br />

dass die Qualität des Managements<br />

entscheidender Faktor für<br />

den Erfolg eines Investments ist.<br />

Ohne Vertrauen in die Unternehmensführung<br />

– unter Einschluss<br />

beabsichtigter Veränderungen und<br />

Ergänzungen – wird man nicht<br />

investieren wollen. Interim Management<br />

hat eine komplementäre<br />

Funktion: Für anspruchsvolle Situationen<br />

stehen hier Manager zur<br />

Verfügung, die bewiesen haben,<br />

dass sie mit solchen Anforderungen<br />

erfolgreich umgehen können und<br />

dem Unternehmen so Handlungssicherheit<br />

verschaffen.<br />

Die Rollen können dabei im Beteiligungsprozess<br />

sehr unterschiedlich<br />

sein. Einige Beispiele:<br />

Carve-out-Situationen erfordern<br />

den schnellen Aufbau von Fähigkeiten,<br />

die die bisher unselbstständige<br />

Unternehmenseinheit nicht<br />

besitzt.<br />

Die schnelle Umsetzung von Maßnahmenprogrammen<br />

zur Effizienz-<br />

und Ergebnissteigerung erfordert<br />

sowohl zusätzliche Kapazität<br />

wie auch Kompetenz für das Projektmanagement<br />

in Bereichen wie<br />

Supply Chain, Operational Footprint,<br />

Vertriebsstrukturen.<br />

Die Umsetzung von Buy-und-<br />

Build-Strategien verlangt nach Managern<br />

verschiedener Funktionen<br />

(z. B. HR, Operations, Finance) mit<br />

Erfahrung in Post-Merger-Integration-Situationen.<br />

Exit-Vorbereitung, Management in<br />

Krisensituationen mit ihren besonderen<br />

Anforderungen an Glaubwürdigkeit,<br />

auch im Stakeholder-<br />

Management, verlangen hier nach<br />

erfahrener Führung.<br />

Bei der Auswahl des oder der Interim<br />

Manager sollte man nicht weniger<br />

sorgfältig vorgehen als bei Dauerbesetzungen:<br />

Liegt die Qualifikation für das jeweilige<br />

Unternehmen wirklich vor?<br />

Gute Erfahrungen in einem anderen<br />

Projekt sind oft weniger übertragbar<br />

als man denkt.<br />

Passt der Manager zum vorhandenen<br />

Team? Ohne Akzeptanz dort<br />

wird man mehr Probleme schaffen<br />

als lösen.<br />

Passt der Manager zu den Zielvorstellungen<br />

des Investors?


<strong>BVK</strong>-KURIER | 14. Juni <strong>2018</strong>, Berlin 8 <strong>BVK</strong>-KURIER | 14. Juni <strong>2018</strong>, Berlin<br />

Venture Capital<br />

Venture Capital<br />

9<br />

GASTBEITRAG<br />

GASTBEITRAG<br />

GASTBEITRAG<br />

Instinkt und Analyse<br />

Bewertungsmethoden eines<br />

Frühphaseninvestors<br />

Von Dr. Fabian Heilemann, Earlybird<br />

© vectorfusionart - Fotolia.com<br />

Fast alle bislang bekannten ICOs<br />

betrafen Utility Token, also eine Art<br />

Gutschein auf Waren oder Dienstleistungen<br />

und nicht Beteiligungsrechte<br />

verkörpernde Security oder<br />

Equity Token. Grund dafür sind<br />

sicherlich die aufsichtsrechtlichen<br />

Grenzen eines ICO, die entscheidend<br />

davon abhängen, ob der Token<br />

als Wertpapier qualifiziert. Auf<br />

eine Verbriefung kommt es hierbei<br />

nicht an, vielmehr darauf, ob der<br />

Token übertragbar ist.<br />

Token sind auf den hierfür geschaffenen<br />

Kryptowährungs-Handelsplattformen<br />

handelbar, die auch von der<br />

BaFin als Finanz- oder Kapitalmarkt<br />

im Sinne der Wertpapier-Definition<br />

angesehen werden. Auch versprechen<br />

Security Token ohne Zweifel eine finanzielle<br />

Rendite und nicht lediglich<br />

Konsumvorteile, weshalb sie als Wertpapiere<br />

einzuordnen sind.<br />

Dann bedarf es eines von der BaFin<br />

zu billigenden Prospekts und benötigt<br />

der Betreiber einer Kryptobörse einer<br />

BaFin-Erlaubnis als Finanzdienstleistungsinstitut.<br />

Wer sich hieran nicht<br />

hält, macht sich schadensersatzpflichtig<br />

und sogar strafbar. Technologisch<br />

mag daher ein ICO einfach umzusetzen<br />

sein; aufsichtsrechtlich ähnelt er<br />

aber eher einem „kleinen IPO“ mit<br />

prohibitiven Kosten.<br />

Bedenkenswert wäre aber, ob man<br />

nicht das Privileg der Schwarmfinanzierung<br />

über eine Internet-<br />

Dienstleistungsplattform gem. § 2 a<br />

Vermögensanlagengesetz (VermAnlG)<br />

auch auf Security Token überträgt,<br />

die hierunter derzeit nicht<br />

fallen, da Wertpapiere vom Anwendungsbereich<br />

des VermAnlG ausgeschlossen<br />

sind. Daher müsste der Gesetzgeber<br />

entsprechend aktiv werden.<br />

Dies hätte zur Folge, dass der Emittent<br />

nur ein Vermögensanlagen-Informa-<br />

Eine der am häufigsten gestellten<br />

Fragen bei Start-up-Veranstaltungen<br />

oder einem Panel von Investoren<br />

lautet: „Wie bewerten Investoren ein<br />

Start-up?“. Die Unternehmensbewertung,<br />

so unerwartet dies auch für<br />

jemanden sein mag, der nach einer<br />

einfachen und definitiven Antwort<br />

sucht, folgt keinen branchenweit<br />

vereinheitlichten Regeln, sondern<br />

hängt von der individuellen Methodik<br />

des jeweiligen Investors ab.<br />

Es gibt viele Werkzeuge für Investoren,<br />

um Unternehmen in den verschiedenen<br />

Entwicklungsphasen zu<br />

bewerten. So sind ältere und öffentliche<br />

Unternehmen einfacher zu bewerten<br />

als junge Start-ups, weil es<br />

historische Daten darüber gibt, wie<br />

sie ihre Leistung in die Zukunft extrapolieren<br />

können. Daneben gibt es<br />

sowohl instinktive (qualitative), als<br />

auch quantitative Methoden. Die instinktiven<br />

werden mehr in den frühen<br />

Phasen eines Unternehmens verwendet.<br />

Mit der Reife des Unternehmens<br />

wachsen die verfügbaren historischen<br />

finanziellen Informationen<br />

und damit das Anwendungsfeld von<br />

quantitativen Methoden. Instinktive<br />

Bewertungen sind nicht frei von<br />

quantitativen Analysen, allerdings<br />

wird diese Methode hauptsächlich<br />

von der Branchenerfahrung des Venture<br />

Investors getrieben.<br />

Der aktuelle Wert eines Start-ups<br />

wird zu großen Teilen von den heute<br />

Alternative zur VC-Finanzierung?<br />

Aufsichtsrechtliche Grenzen des ICOs<br />

Von Wolfgang Weitnauer, Weitnauer Rechtsanwälte<br />

GASTBEITRAG<br />

Dr. Wolfgang Weitnauer ist Partner und Rechtsanwalt der Kanzlei Weitnauer.<br />

Sein besonderer Tätigkeitsschwerpunkt liegt im Bereich außerbörslicher Unternehmensfinanzierung.<br />

tionsblatt, jedoch keinen Verkaufsprospekt<br />

erstellen müsste. Jedoch<br />

verbliebe es bei den aus Gründen des<br />

Verbraucherschutzes geltenden engen<br />

Anlagegrenzen von § 2 a Abs. 3<br />

VermAnlG, soweit es sich beim Anleger<br />

nicht um eine Kapitalgesellschaft<br />

handelt. Auch bliebe es dabei, dass<br />

der ICO-Initiator nicht selbst die Token<br />

im Internet platzieren darf (§ 2 a<br />

Abs. 5 VermAnlG) und der Betrieb<br />

einer Krypto-Handelsplattform eine<br />

Erlaubnis nach § 32 KWG erfordert.<br />

Dr. Fabian Heilemann ist Partner bei Earlybird. Bevor er 2012 auf die Investorenseite<br />

wechselte, gründete er mehrere Unternehmen und baute u.a. als CEO/<br />

Co-Founder die Couponing-Plattform DailyDeal auf, die Ende 2011 von Google<br />

Inc. gekauft wurde.<br />

vorherrschenden Marktkräften und<br />

der heutigen Wahrnehmung dessen,<br />

was die Zukunft bringen wird, bestimmt.<br />

Dazu gehören das Gleichgewicht<br />

(oder das Ungleichgewicht)<br />

zwischen Nachfrage und Angebot, die<br />

Aktualität und Bewertungsmethoden<br />

der jüngsten Exits, die Bereitschaft eines<br />

Investors, ein Premium zu zahlen,<br />

um in einen Deal zu kommen, und<br />

die Dringlichkeit des Unternehmers<br />

auf der Suche nach Geld.<br />

Chancen nutzen – Risiken minimieren!<br />

Von Dr. Wolfgang Weitnauer, M.C.L., Rechtsanwalt<br />

6. Auflage. <strong>2018</strong>. Rund 770 Seiten. Kartoniert ca. 109,–<br />

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Von der Innovation bis zum Börsengang<br />

Das bewährte Handbuch bietet eine systematische und praxisbezogene<br />

Dar stellung der rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen der<br />

Ent wicklung eines innovativen Start-up-Unternehmens.<br />

Besonders hilfreich sind die Gestaltungshinweise und Handlungsempfehlungen<br />

mit Checklisten sowie die Musterverträge.<br />

Neu in 6. Auflage<br />

■ Rechtslage up-to-date (gesellschafts-, steuer-, aufsichtsrechtlich)<br />

■ neue deutsch/englische Beteiligungsvertrags dokumentation mit erläuternden<br />

Querverweisen<br />

■ ICO als alternative Beteiligungsform?<br />

■ Wandeldarlehen, Equity Bridge, SAFE<br />

■ Rahmenbedingungen eines US Flip<br />

Mit Mustern<br />

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Durch die Vielzahl an Deals, die ein<br />

Venture Investor in der Seed und Series<br />

A Phase sieht, ist er in der Lage ein<br />

Start-up mit anderen Firmen aus der<br />

Branche zu vergleichen und Durchschnittswerte<br />

zu ermitteln. Die Kunst<br />

hierbei besteht darin, den intrinsischen<br />

Wert der Opportunität trotz<br />

geringer Datenpunkte zutreffend einzuschätzen.<br />

Hierbei spielen Mustererkennung,<br />

Erfahrung und Abstraktionsfähigkeit<br />

eine große Rolle.<br />

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Rekordvolumen im<br />

ersten Quartal<br />

Deutschland als<br />

IPO-Wachstumsmarkt<br />

Von Martin Steinbach, EY<br />

Trotz gestiegener Volatilität und<br />

wachsender politischer Risiken<br />

zieht es weltweit immer mehr<br />

Großunternehmen an die Börse:<br />

Die Zahl der Börsengänge ging<br />

zwar im ersten Quartal <strong>2018</strong> im<br />

Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

um 27 Prozent auf 287 zurück, das<br />

Emissionsvolumen stieg jedoch<br />

um 28 Prozent. Die Zahl der Börsengänge<br />

mit einem Emissionsvolumen<br />

von mehr als einer Mrd.<br />

US-Dollar erhöhte sich hierbei im<br />

Vergleich zum ersten Quartal 2017<br />

von zwei auf sechs.<br />

Innerhalb Europas erwies sich vor<br />

allem Deutschland im ersten Quartal<br />

als Wachstumsmarkt: Mit den<br />

IPOs von Siemens Healthineers und<br />

DWS fanden hierzulande zwei der<br />

drei weltweit größten Neuemissionen<br />

statt. Insgesamt wagten in Deutschland<br />

sechs Unternehmen den Schritt<br />

aufs Parkett. Das gesamte Emissionsvolumen<br />

in Deutschland belief sich<br />

auf 6,5 Mrd. Euro – damit war das<br />

abgelaufene Quartal gemessen am<br />

Emissionsvolumen das stärkste erste<br />

Quartal seit dem Jahr 2000.<br />

Es ist wahrscheinlich, dass der Positivtrend<br />

in Europa in diesem Jahr<br />

anhält. Die Konjunktur entwickelt<br />

sich gut, das Bewertungsniveau an<br />

den Börsen ist weiter hoch, die Zinsen<br />

bleiben niedrig, und die Unternehmensgewinne<br />

steigen. Es spricht<br />

daher einiges dafür, dass das IPO-<br />

Fenster in diesem Jahr immer wieder<br />

geöffnet sein wird. In Deutschland<br />

sind bis zu 18 Börsengänge realistisch<br />

– allerdings müssen sich die<br />

Unternehmen jederzeit auf zeitweilige<br />

Eintrübungen des Umfelds gefasst<br />

Dr. Martin Steinbach ist Partner<br />

bei EY und verantwortet seit April<br />

2011 den Bereich IPO und Listing<br />

Services in Deutschland, Schweiz<br />

und Österreich. Darüber hinaus ist<br />

er Global und EMEIA IPO Leader.<br />

machen. Mit dem Rekordvolumen<br />

im ersten Quartal hatte der Deutsche<br />

Markt einen starken Start und eine<br />

gute Vorlage für weitere Börsengänge<br />

im Jahresverlauf.<br />

Geopolitische Spannungen, Währungsschwankungen<br />

und andere Unwägbarkeiten,<br />

etwa bei der weiteren<br />

Zinsentwicklung sorgen zwar immer<br />

wieder vorübergehend für Unruhe an<br />

den Märkten, das gesamtwirtschaftliche<br />

Umfeld ist aber weiter positiv.<br />

Es sind also die Unternehmen im<br />

Vorteil, die gut vorbereitet und flexibel<br />

genug sind, ihre Chance rasch<br />

zu nutzen. Hier empfiehlt sich eine<br />

frühzeitige Planung und Analyse der<br />

Finanzierungs- oder Exit-Optionen<br />

durch ein ganzheitliches, sogenanntes<br />

IPO Readiness Assessment.<br />

Venture Debt (VD) als Pendant<br />

zum Venture Capital (VC) ist eine<br />

sich auch in Deutschland auf dem<br />

Vormarsch befindliche Finanzierungsform.<br />

Besonders geeignet ist<br />

sie für junge, wachstumsorientierte<br />

Unternehmen, die kurz vor dem<br />

Break Even stehen.<br />

Im Gegensatz zur klassischen VC-<br />

Eigenkapitalfinanzierung handelt es<br />

sich bei VD um eine atypische Fremdkapitalfinanzierung;<br />

atypisch deshalb,<br />

weil – anders als bei traditionellen<br />

Bankenfinanzierungen – grundsätzlich<br />

(noch) kein oder ein zu geringer<br />

positiver Cashflow vorhanden ist<br />

und nur eingeschränkt (werthaltige)<br />

Sicherheiten gestellt werden können.<br />

VC-Investoren stehen der Aufnahme<br />

von Fremdkapital gegenwärtig<br />

– anders als z. B. in den USA – noch<br />

kritisch gegenüber, da sich deren Risikoposition<br />

aus insolvenzrechtlicher<br />

Sicht wegen der Nachrangigkeit von<br />

Eigenkapital gegenüber Fremdkapital<br />

nachteilig verändert. Zudem befürchten<br />

VC-Investoren häufig, dass der<br />

laufende Schuldendienst zum Abzug<br />

von für die Weiterentwicklung des<br />

Unternehmens benötigter Liquidität<br />

und damit zu einer Erhöhung des<br />

Insolvenzrisikos führt. Nichtsdestotrotz<br />

bestehen ab einer bestimmten<br />

Entwicklungsphase des Start-ups bei<br />

Finanzierungsrunden ohne Limit<br />

Dr. Matthias Thom, LL.M. und Dr. Benny Wünschmann, LL.M. sind Rechtsanwälte<br />

bei Flick Gocke Schaumburg Partnerschaft mbB in Berlin und beraten<br />

schwerpunktmäßig bei Venture Capital- und Venture Debt-Transaktionen.<br />

Companisto digitalisiert und ver einfacht Eigenkapital-Beteiligungen<br />

Von David Rhotert und Tamo Zwinge, Companisto<br />

Crowdinvesting-Pioniere: Die Companisto-Gründer und Geschäftsführer David<br />

Rhotert (li.) und Tamo Zwinge bieten ab Sommer echte Eigenkapital-Beteiligungen<br />

auf der Plattform an.<br />

Eigenkapital ist das Mittel der<br />

Wahl bei einem Investment in<br />

ein Start-up-Unternehmen. Der<br />

Crowd investing-Pionier Companisto<br />

legt in dieser Anlageklasse eine<br />

Innovation für den deutschen Kapitalanlagemarkt<br />

auf. Ab Sommer<br />

können Eigenkapital-Beteiligungen<br />

in einem digitalisierten Investment-Prozess<br />

über die Plattform<br />

abgeschlossen werden. Investoren<br />

werden echte GmbH-Gesellschafter.<br />

Mit dem Eigenkapitalmodell sind Finanzierungsrunden<br />

in unlimitierter<br />

Größe möglich. Es ist ausgelegt auf<br />

Anschluss- und Wachstumsfinanzierungen<br />

ab drei Mio. Euro. Hierzu<br />

wird ein Vermögensanlageprospekt<br />

verwendet.<br />

Mit den Companisto-Eigenkapital-<br />

Beteiligungen entstehen Kombinationsmöglichkeiten<br />

mit staatlichen<br />

Venture Debt:<br />

Unterschätzte Chancen<br />

Venture Debt als komplementäre<br />

Finanzierungsform für Start-ups<br />

Von Dr. Matthias Thom, LL.M, und Dr. Benny Wünschmann, LL.M, FGS<br />

Venture-Capital-Programmen. Investitionen<br />

über Companisto können<br />

das private Kapital für ein Matching<br />

darstellen. Diese Spiegelung kann bei<br />

ERP-Venture Capital-Fondsinvestments<br />

des BMWi oder dem Investmentprogramm<br />

des HTGF in Betracht<br />

kommen – Companisto kann<br />

dabei ggf. Lead-Investor sein.<br />

Kooperationen mit privaten Venture<br />

Capital-Gesellschaften werden weiter<br />

vereinfacht. Bereits heute haben<br />

in über 85 Prozent der Companisto-<br />

Start-ups auch VCs und Business<br />

Angels investiert. So auch bei der<br />

Finanzierung der NDI AG mit 2,5<br />

Mio. Euro, bei der die Schwarmfinanzierungsausnahme<br />

voll ausgeschöpft<br />

wurde.<br />

Für Business Angels bedeutet die<br />

Eigenkapital-Beteiligung von Companisto<br />

erhebliche Vereinfachungen<br />

einem vernünftigen Mix aus Eigenund<br />

Fremdkapital auch erhebliche<br />

Vorteile für VC-Investoren. So führt<br />

die Aufnahme von VD zu keiner bzw.<br />

nur in geringem Maße zu einer Verwässerung<br />

der Beteiligungsquote,<br />

nämlich wenn der regelmäßig vereinbarte<br />

Equity Kicker nicht lediglich<br />

virtuell im Sinne einer Erlösbeteiligung<br />

ausgestaltet ist, sondern bei<br />

Ausübung ein Recht auf Übertragung<br />

von Anteilen besteht. Ferner partizipieren<br />

VC-Investoren an dem einer<br />

Aufnahme von Fremdkapital inhärenten<br />

Leverage Effect. Schließlich<br />

kann VD ein wesentlicher Baustein<br />

als Brückenfinanzierung hin zum Erreichen<br />

eines essentiellen Milestones<br />

oder gar zur Profitabilität des Startups<br />

sein. Das gilt auch deswegen, weil<br />

VC-Finanzierungen in späten Phasen<br />

teuer und daher schwieriger zu<br />

realisieren sind. Daher ist nicht nur<br />

wegen des bestehenden Renditesteigerungspotentials<br />

zu erwarten, dass<br />

VC-Investoren sich zukünftig dieser<br />

Finanzierungsform weiter öffnen<br />

und die mit der Aufnahme von VD<br />

verbundenen Risikofaktoren bereits<br />

i. R. d. Bewertung bei der Investitionsentscheidung<br />

einpreisen werden.<br />

GASTBEITRAG<br />

© NicoElNino - Fotolia.com<br />

beim Investieren in Start-ups. Mit<br />

speziellen Business Angel-Beteiligungen<br />

wird das Investment direkt<br />

über die Plattform platziert und verwaltet.<br />

Der Komplett-Service reicht vom<br />

Zugang zum Investmentcase, über<br />

die Abwicklung, bis hin zur Verwaltung<br />

der Beteiligung – inkl. Vertragswerken,<br />

Reportings und Fassung<br />

von Gesellschafterbeschlüssen. Die<br />

Inanspruchnahme des INVEST-<br />

Zuschusses kommt fallabhängig in<br />

Frage.


<strong>BVK</strong>-KURIER | 14. Juni <strong>2018</strong>, Berlin 10<br />

Venture Capital regional<br />

<strong>BVK</strong>-KURIER | 14. Juni <strong>2018</strong>, Berlin 11<br />

Private Equity<br />

Interview<br />

GASTBEITRAG<br />

GASTBEITRAG<br />

15 Jahre<br />

Beteiligungskapital in NRW<br />

„Szene in NRW ist<br />

reifer geworden“<br />

Interview mit Dr. Peter Güllmann, NRW.Bank<br />

Seit 15 Jahren investiert die NRW.Bank in Nordrhein-Westfalen<br />

Beteiligungskapital in kleine und mittlere Unternehmen. Janine<br />

Heidenfelder vom <strong>BVK</strong>-<strong>Kurier</strong> hat mit Dr. Peter Güllmann, Leiter<br />

des Bereichs Unternehmens- und Infrastrukturfinanzierung bei der<br />

NRW.Bank, über die Meilensteine und den VC-Markt gesprochen.<br />

Güllmann verlässt zum August <strong>2018</strong> die NRW.Bank und widmet<br />

sich neuen Aufgaben. Uns hat er erzählt, was er der Branche für die<br />

Zukunft wünscht.<br />

Welche Bilanz ziehen Sie?<br />

In den zurückliegenden 15 Jahren<br />

ist in NRW viel Positives passiert.<br />

Die Beteiligungskapitalszene in<br />

Nordrhein-Westfalen ist insgesamt<br />

reifer und die Manager sind<br />

professioneller geworden. Es ist<br />

uns gelungen, Nordrhein Westfalen<br />

im Bereich Beteiligungskapital<br />

verstärkt in den Fokus der<br />

deutschen und der europäischen<br />

Öffentlichkeit zu rücken, so dass<br />

viele Investoren sagen, in diesem<br />

Land gibt es zahlreiche gute Investment-Opportunitäten.<br />

NRW<br />

ist heute ein Land, in dem keine<br />

gute Gründung mehr am Kapital<br />

scheitert. Wir haben eine vitale<br />

Gründungsszenerie und wir haben<br />

für diese Gründer die Kunden<br />

von morgen im Mittelstand<br />

und in der Industrie.<br />

Welches waren die wichtigsten<br />

Meilensteine und Erfolge der<br />

NRW.Bank in dieser Zeit?<br />

Wir haben als NRW.Bank Nordrhein-Westfalen<br />

zu einem Land<br />

mit einem großen Beteiligungskapitalmarkt<br />

und einem leistungsfähigen<br />

Venture Capital-<br />

Markt in Deutschland entwickelt<br />

und nachhaltige Strukturen im<br />

nordrheinwestfälischen Beteiligungskapitalmarkt<br />

etabliert.<br />

Unsere Beteiligungsfonds und<br />

unser Engagement im Bereich<br />

drittgemanagter Fonds haben<br />

viel zur positiven Entwicklung<br />

eines nachhaltigen Beteiligungsökosystems<br />

beigetragen. Mit<br />

über 180 finanzierten Technologieunternehmen<br />

haben wir einen<br />

beachtlichen Track Record vorzuweisen.<br />

Ein großer Erfolg ist<br />

zudem, die Bereitschaft meiner<br />

Bank, das Engagement im Bereich<br />

Venture Capital um mehr<br />

als 214 Mio. Euro in den nächsten<br />

Jahren zu erhöhen und damit<br />

das bisherige Engagement zu verdoppeln.<br />

Erfolge haben wir aber nicht nur<br />

im Bereich der strukturellen Weiterentwicklung<br />

des Beteiligungskapitalmarktes<br />

erzielt, sondern<br />

auch durch beachtliche Exits.<br />

Beispielhaft sind hier die Unternehmen<br />

Direvo Industrial Biotechnology,<br />

das E-Commerce-<br />

Unternehmen Fashionette oder<br />

die Biotec-Firma Rigontec zu<br />

nennen.<br />

Peter Güllmann verlässt im<br />

August die NRW.Bank.<br />

Als ehemaliger <strong>BVK</strong>-Vorstandssprecher<br />

geht Ihr Blick auch<br />

über die Grenzen von NRW hinaus.<br />

Wie steht es um Venture<br />

Capital in Deutschland?<br />

Wir haben in den letzten Jahren<br />

auch Dank des Engagements des<br />

<strong>BVK</strong> einige Fortschritte im deutschen<br />

Venture Capital-Markt<br />

zu verzeichnen. Internationale<br />

Fonds eröffnen in Deutschland<br />

Büros, Deutschland ist zunehmend<br />

im Fokus ausländischer Investoren.<br />

Und auch die deutsche<br />

Venture Szene hat sich deutlich<br />

belebt. Gleichwohl ist der Markt<br />

noch immer unterentwickelt,<br />

die Bereitschaft institutioneller<br />

Investoren, in diese Assetklasse<br />

zu investieren, kaum vorhanden,<br />

das Fundraising noch immer<br />

eine große Herausforderung.<br />

Für die zukünftige Entwicklung<br />

des deutschen VC-Marktes wird<br />

entscheidend sein, ob es gelingt,<br />

dass institutionelle Investoren<br />

wie Banken und Versicherungen<br />

in die Assetklasse Venture Capital<br />

investieren. Dies stellt besondere<br />

Ansprüche an die Frage der Eigenkapitalunterlegung<br />

dieser Investitionen<br />

und erfordert andere<br />

bankaufsichtsrechtliche Regelungen.<br />

Hier wird auch die GroKo<br />

gefordert sein, Rahmenbedingungen<br />

zu verändern.<br />

Was wünschen Sie der Beteili<br />

gungskapitalbranche in<br />

Deutsch land?<br />

Mutige Investoren, gute Exits, eine<br />

Regierung, die Tempo macht bei<br />

der Gestaltung von Rahmenbedingungen<br />

zugunsten einer vitalen<br />

Venture Capital-Szenerie und<br />

natürlich viele Start-ups, die sich<br />

in Deutschland ansiedeln. (jh)<br />

Herausforderung<br />

Anschlussfinanzierung<br />

Wachstumsfonds Bayern erhöht<br />

Anziehungskraft für internationale<br />

Investoren<br />

Von Roman Huber, Bayern Kapital GmbH<br />

Die deutsche Venture Capital-<br />

Branche verzeichnet anhaltendes<br />

Wachstum. Aktuelle Daten belegen,<br />

dass sich deutsche Start-ups<br />

etwa ein Viertel des Kapitals sicherten,<br />

das in den ersten Monaten des<br />

Jahres nach Europa geflossen ist.<br />

Unterstützt wird diese Entwicklung<br />

von unterschiedlichen Playern der<br />

Venture Capital-Szene, auch von<br />

staatlichen Fonds. Der bayerische<br />

Wirtschaftsminister Franz Josef<br />

Pschierer betrachtet das Bundesland<br />

dabei als gut aufgestellt: „Die Gründerszene<br />

in Bayern ist besonders aktiv<br />

und engagiert sich nachhaltig. Für<br />

die Finanzierung von Unternehmen<br />

in Wachstumsphasen hat die Bayerische<br />

Staatsregierung bereits 2014 den<br />

Wachstumsfonds Bayern aufgelegt.<br />

Wir prüfen jetzt, wie wir diese erfolgreiche<br />

Maßnahme weiter stärken<br />

können, um auch die Attraktivität<br />

des Standorts für Investoren aus dem<br />

Ausland zu erhöhen.“<br />

Dass nicht ausschließlich frühe Finanzierungsphasen<br />

im Fokus staatlicher<br />

Fonds stehen können, liegt<br />

Harald Rehberg ist Geschäftsführer<br />

der CFH Management GmbH und<br />

leitet den Wachstumsfonds Mittelstand<br />

Sachsen. Er ist Experte für den<br />

Frühphasenbereich wie auch den<br />

Mittelstand und verfügt insbesondere<br />

über Expertise in der strategischen<br />

Wachstumsbegleitung von Unternehmen<br />

und ebenso in der erfolgreichen<br />

Restrukturierung von Beteiligungen.<br />

Die Veränderungen im Markt erfordern<br />

neue Strukturen. Hier kann<br />

ein Private Equity-Unternehmen<br />

wie Gimv hilfreich sein und als Katalysator<br />

dienen, indem wir neben<br />

Kapital spezifisches Branchenwissen,<br />

betriebswirtschaftliche Expertise<br />

(auch aus anderen Industriesegmenten)<br />

und ein nationales wie<br />

internationales Netzwerk einbringen.<br />

Freilich mit der nötigen Sensibilität.<br />

Der Mehrwert von Private<br />

Equity im Gesundheitswesen ergibt<br />

sich nicht aus der reinen Finanzauf<br />

der Hand. Denn gerade bei Anschlussfinanzierungen<br />

stehen expandierende<br />

Unternehmen oftmals vor<br />

großen Herausforderungen und äußerst<br />

kapitalintensiven Entscheidungen.<br />

Bei Later-Stage-Finanzierungsrunden<br />

übernehmen deshalb neben<br />

privaten Investoren auch staatliche<br />

Sachsen hat Potential. Sachsen ist<br />

vielfältig. Das spiegelt sich auch in<br />

der Wirtschaft wider: Die Region<br />

Dresden ist als Hochtechnologiestandort<br />

v.a. in den Bereichen Mikroelektronik/IKT,<br />

Life Science und<br />

Nanotechnologie führend.<br />

Im Südwesten – zwischen Chemnitz<br />

und Zwickau – findet man eine traditionell<br />

geprägte Industrie, die sich<br />

bis weit ins Erzgebirge ausbreitet. Im<br />

Leipziger Raum sind der Logistiksektor<br />

und zukunftsweisende Branchen,<br />

wie Automobilindustrie, Gesundheitswirtschaft<br />

oder Energie-/<br />

Umwelttechnik, vertreten.<br />

Zu dieser Branchenvielfalt kommt die<br />

spannende Mischung aus etablierten<br />

Mittelständlern und einer kreativen<br />

Start-up-Szene im gesamten Freistaat<br />

hinzu. Es ist vermutlich ein Mix aus<br />

Einfallsreichtum und Pragmatismus,<br />

der die sächsische Wirtschaft erfolgreich<br />

macht. Dank dieser Eigenschaften<br />

– verbunden mit einer gewissen<br />

Beharrlichkeit – konnten sich so viele<br />

der Unternehmen nach der Wende<br />

wieder eine gute Marktposition erarbeiten<br />

bzw. mit neuen Ideen den<br />

Markt erobern.<br />

Fonds eine wichtige Rolle: Sie bringen<br />

ihre Erfahrung und ihre Netzwerke<br />

mit ein und erhöhen mit ihrem<br />

Investment das Vertrauen in die<br />

jeweiligen Unternehmen. Das motiviert<br />

oft weitere, auch internationale<br />

Investoren dazu, einzusteigen – oder<br />

das Unternehmen auf ihre „Watchlist“<br />

zu nehmen.<br />

Der von Bayern Kapital gemanagte<br />

Wachstumsfonds Bayern ist ein<br />

Beispiel für ein erfolgreiches Instrument<br />

staatlich geförderter Anschlussfinanzierung.<br />

Aufgelegt mit<br />

einem Volumen von 100 Mio. Euro<br />

im Jahr 2014, zeigt der Fonds mit<br />

seinen aktuell 15 Beteiligungen die<br />

ganze Vielfalt junger, wachsender<br />

Technologieunternehmen in Bayern.<br />

Rund 37 Mio. Euro wurden bislang<br />

bereitgestellt: Insgesamt konnten<br />

mit Partnern und privaten, auch internationalen<br />

Investoren rund 215<br />

Mio. Euro für die Weiterentwicklung<br />

bayerischer Technologieunternehmen<br />

mobilisiert werden. Ein gutes<br />

Fundament, auf dem der Wachstumsfonds<br />

Bayern auch in den kommenden<br />

Jahren aufbauen kann.<br />

Der bayerische Wirtschaftsminister<br />

Franz Josef Pschierer möchte den von<br />

Bayern Kapital gemanagten Wachstumsfonds<br />

Bayern weiter stärker und<br />

damit den Standort auch für internationale<br />

Investoren noch attraktiver<br />

machen. ©STMWi<br />

GASTBEITRAG<br />

Sachsen bietet spannende Mischung<br />

aus Mittelstand und Start-ups<br />

Eigenkapitalpartner im Freistaat<br />

Von Harald Rehberg, CFH Management GmbH<br />

Die in Leipzig ansässige CFH Management<br />

GmbH ist seit über 20 Jahren<br />

Teil dieser dynamischen Entwicklung<br />

in Sachsen. Der sächsische Mittelstand<br />

zeichnet sich durch Veränderungsbereitschaft<br />

und Innovation aus. Die CFH<br />

begleitet die Unternehmen hierbei mit<br />

Beteiligungsfonds, in denen sie öffentliche<br />

und private Investoren in einem<br />

privatwirtschaftlichen Modell vereint.<br />

Mit den Fonds WMS (Wachstumsfonds<br />

Mittelstand Sachsen) und TGFS<br />

(Technologiergründerfonds Sachsen)<br />

bietet sie Produkte zugeschnitten auf<br />

die Bedürfnisse der Unternehmen vor<br />

Ort an: Eigenkapital für anstehende<br />

Nachfolgen und Wachstumsvorhaben<br />

im Mittelstand sowie Kapital für<br />

die technologieorientierte sächsische<br />

Gründerszene. Eine Besonderheit ist<br />

dabei hervorzuheben: Die Mittel stammen<br />

vom Freistaat selbst sowie den<br />

sächsischen Sparkassen getreu dem<br />

Motto „Aus Sachsen. Für Sachsen.“<br />

Die Fonds sind dabei renditeorientiert<br />

ausgerichtet und werden gemeinsam<br />

mit den Beteiligungsgesellschaften der<br />

Sparkassen investiert. So ist gewährleistet,<br />

dass die Portfoliounternehmen eng<br />

mit einem Ansprechpartner vor Ort bei<br />

ihren Vorhaben begleitet werden.<br />

Lars Miethke ist Projektmanager bei Avascent mit Fokus auf europäische M&A-<br />

Transaktionen.<br />

Das wirtschaftliche Potenzial des<br />

Weltraums, wachsende Verteidigungsbudgets<br />

in Europa und volle<br />

Auftragsbücher bei Flugzeugherstellern<br />

versprechen ein weiteres<br />

Rekordjahr für Fusionen und Übernahmen<br />

in der Luft-, Raumfahrtund<br />

Rüstungsindustrie.<br />

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and patent information<br />

for intellectual property<br />

management and<br />

strategy<br />

275m<br />

companies<br />

Corporate<br />

structures<br />

Company M&A<br />

deals and rumours<br />

Doch trotz dieser Wachstumsperspektive<br />

liegen die Bewertungen europäischer<br />

Unternehmen oft deutlich<br />

unter den ‚Multiples‘ nordamerikanischer<br />

Transaktionen und sind damit<br />

vergleichsweise günstig. Hinzu<br />

kommt, dass außereuropäische Private<br />

Equity-Firmen oft zögern, in Europa<br />

zu investieren, da die hiesigen Arbeitsmarktregularien<br />

und nationalen<br />

Interessenlagen schwer zu durchdringen<br />

sind für Außenstehende. Dies ist<br />

eine Chance für europäische Private<br />

Equity-Investoren.<br />

Im Jahr 2017 war das US-amerikanische<br />

Transaktionsvolumen in der Branche<br />

gut vier bis fünf mal so hoch wie in<br />

Europa. In der Liste der zehn größten<br />

Transaktionen für 2017 fanden sich<br />

nur zwei europäische Übernahmen –<br />

Gemalto und Zodiac Aerospace. Doch<br />

europäische Rüstungskonzerne versuchen<br />

weiterhin Unternehmenssparten<br />

auszugliedern und Technologieführer<br />

110m<br />

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185,000<br />

standard essential<br />

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Rekordjahr für Fusionen und<br />

Übernahmen<br />

Private Equity-Perspektiven in der europäischen<br />

Luft- & Raumfahrtindustrie<br />

Von Lars Miethke, Avascent<br />

zu akquirieren. Zudem verfolgen viele<br />

Investoren den britischen Markt mit<br />

großem Interesse, um im Rahmen<br />

der Ungewissheit rund um den Brexit<br />

günstige Übernahmen zu tätigen (z.B.<br />

die von Melrose geplante Übernahme<br />

von GKN).<br />

Im Jahr <strong>2018</strong> ist mit weiteren Transaktionen<br />

in der Zuliefererbranche der<br />

Luftfahrtindustrie und auch in der<br />

Rüstungsindustrie zu rechnen. Dieser<br />

Trend stellt eine interessante Geschäftsmöglichkeit<br />

für deutsche und<br />

europäische Private Equity-Investoren<br />

dar. Insbesondere ihr Verständnis<br />

der politischen Gegebenheiten in Europa<br />

ist ein wichtiger Wettbewerbsvorteil<br />

als Investor in der Luft- und<br />

Raumfahrtindustrie.<br />

Kundenanforderungen, Programmlaufzeiten,<br />

Staatshaushalte und Wettbewerbsfähigkeit<br />

sind allesamt wichtige<br />

Kriterien bei der Betrachtung<br />

von Übernahmekandidaten. Als führende<br />

Unternehmensberatung der<br />

Luft- und Raumfahrtbranche unterstützt<br />

Avascent jährlich mehr als<br />

40 M&A-Transaktionen und berät<br />

Private Equity-Investoren und Unternehmen<br />

weltweit.<br />

Gerade im Bereich Healthcare<br />

Services werden wir in den kommenden<br />

Jahren tiefgreifende strukturelle<br />

Änderungen erleben. Der<br />

Trend zur ambulanten Versorgung<br />

und Therapie wird beispielsweise<br />

durch ambulante OP-Zentren<br />

zunehmen. Viele Bereiche werden<br />

sich zu größeren Einheiten wie<br />

etwa überregionalen Praxisketten<br />

konsolidieren. Dazu wird eine neue<br />

Generation von Ärzten und Medizinern<br />

an den Start gehen, die diesen<br />

Wandel aktiv unterstützt.<br />

logik, wir schauen auch auf Qualität,<br />

Prozesse und Stabilität.<br />

Jeder Investor im Gesundheitswesen<br />

muss sich mit dem hohen Grad an<br />

Regulierung wohl fühlen, die aber aus<br />

Sicht von Gimv auch als Qualitätssiegel<br />

und Garant für Stabilität betrachtet<br />

werden sollte.<br />

Politik und Verbände sehen das Engagement<br />

von Private Equity im<br />

Speziellen und Veränderungen im<br />

Gesundheitswesen im Allgemeinen<br />

kritisch. So droht zurzeit die Einführung<br />

eines Verbots für den Versandhandel<br />

mit verschreibungspflichtigen<br />

Medikamenten und die nötigen Voraussetzungen<br />

für Digitalisierung und<br />

Telemedizin werden nur unzureichend<br />

geschaffen. Umgekehrt muss<br />

aber auch die Beteiligungsbranche<br />

offener die Vorteile von Private Equity<br />

im Gesundheitswesen kommunizieren,<br />

und zwar nicht nur die höhere<br />

Wirtschaftlichkeit, sondern als<br />

Instrument zur Professionalisierung<br />

und Verbesserung der Qualität des<br />

Systems als solches.<br />

GASTBEITRAG<br />

Strukturelle Veränderungen<br />

machen Health & Care wieder attraktiv<br />

Gesundheitswesen bietet Mehrwert<br />

für Private Equity<br />

Von Philipp von Hammerstein, Gimv<br />

© Andrii IURLOV - Fotolia.com<br />

Philipp von Hammerstein ist Partner<br />

bei Gimv am Standort München. Die<br />

europäische Investmentgesellschaft<br />

Gimv ist aktuell an 50 Unternehmen<br />

beteiligt, von denen sich 16 in ihrem<br />

Health & Care-Portfolio befinden.<br />

Die Spanne reicht von Frühphasenprojekten<br />

in forschenden Bereichen<br />

wie Biotech oder Medtech bis hin zu<br />

klassischen Dienstleistungsunternehmen<br />

im Segment Healthcare Services.<br />

Als börsennotiertes Unternehmen<br />

besitzt Gimv eine Evergreen-Struktur<br />

und investiert mit unbegrenzten<br />

Laufzeiten.


<strong>BVK</strong>-KURIER | 14. Juni <strong>2018</strong>, Berlin 12 <strong>BVK</strong>-KURIER | 14. Juni <strong>2018</strong>, Berlin<br />

Private Equity<br />

Private Equity<br />

13<br />

GASTBEITRAG<br />

GASTBEITRAG<br />

GASTBEITRAG<br />

Private Equity<br />

zum Preis einer Aktie<br />

Zugang für Privatanleger zu<br />

PE-Anlagen<br />

Von Susanne Zeidler, Deutsche Beteiligungs AG<br />

Susanne Zeidler ist seit März 2013<br />

Finanzvorstand der Deutschen Beteiligungs<br />

AG (DBAG). Die DBAG ist<br />

die älteste deutsche Beteiligungsgesellschaft<br />

und seit 1985 börsennotiert.<br />

Private Equity-Beteiligungen<br />

gelten bei großen Kapitalsammelstellen<br />

als Pflichtinvestment. Mit<br />

gutem Grund: Private Equity (PE)<br />

erzielt gegenüber anderen Eigenkapitalinvestments,<br />

insbesondere<br />

Aktieninvestments, oftmals eine<br />

Überrendite. Intensiver als die Investmentmanager<br />

einer PE-Gesellschaft<br />

analysiert kaum jemand ein<br />

Zielunternehmen, bevor er anderer<br />

Leute Geld ausgibt. Es ist naheliegend,<br />

dass eine sorgfältige Analyse<br />

zu Beteiligungsbeginn die Grundlage<br />

für den Investitionserfolg ist.<br />

Strategische und operative Verbesserungen<br />

werden ergänzt von einer<br />

Corporate Governance, die losgelöst<br />

vom Quartalsrhythmus des<br />

Kapitalmarkts wirken kann. Auch<br />

das steigert den Erfolg.<br />

© Gajus - Fotolia.com<br />

Was gut für Lebensversicherungen,<br />

Pensionsfonds und große Staatsvermögen<br />

ist, ist grundsätzlich auch Privatanlegern<br />

zugänglich, und zwar an<br />

der Börse. Einige PE-Gesellschaften<br />

investieren aus zwei Kapitaltöpfen,<br />

meist parallel in dieselben Unternehmen:<br />

In geschlossenen Fonds verwalten<br />

sie Mittel institutioneller Investoren,<br />

mit börsennotierten Vehikeln<br />

wenden sie sich an Privatanleger und<br />

andere Investoren, die nicht in geschlossene<br />

Fonds investieren können<br />

oder dürfen, wie etwa deutsche Stiftungen.<br />

Längst hat auch die Finanzindustrie<br />

die Nachfrage erkannt und bietet<br />

Fonds an, die in Aktien börsennotierter<br />

Beteiligungsunternehmen investieren.<br />

Manche Fonds orientieren<br />

sich an Indizes auf Basis börsennotierter<br />

PE-Gesellschaften. So beinhaltet<br />

zum Beispiel der LPX Major<br />

Market Index jene weltweit 25 größten<br />

börsennotierten PE-Aktien,<br />

die bestimmte Liquiditätsanforderungen<br />

erfüllen. Der Index hat den<br />

MSCI World-Index über drei sowie<br />

über fünf Jahre geschlagen.<br />

Private Equity initiiert und begleitet<br />

Veränderungen in Unternehmen.<br />

Sie sind dabei nicht auf den<br />

kurzfristigen Erfolg aus. Wer seine<br />

Anlageentscheidungen ebenfalls<br />

auf Sicht mehrerer Jahre trifft, kann<br />

über börsennotierte Private Equity-<br />

Gesellschaften von diesem langfristigen<br />

Ansatz profitieren – mit „Private<br />

Equity zum Preis einer Aktie.“<br />

Und zwar bei täglicher Handelsmöglichkeit<br />

und nach international<br />

anerkannten Transparenzstandards.<br />

Dr. Nicolaus Loos ist Vorstand des<br />

deutschen, Multi-Strategy Private<br />

Debt Asset Managers Deutsche Credit<br />

Capital Partners in Frankfurt am<br />

Main. Er war zuvor als Vertriebschef<br />

der IKB jahrelang in der Strukturierten<br />

Unternehmensfinanzierung im<br />

Mittelstand tätig.<br />

Der bankendominierte deutsche<br />

Finanzierungsmarkt unterliegt seit<br />

Jahren signifikanten strukturellen<br />

Veränderungen. Das Niedrig zinsumfeld,<br />

die Bankenregulierung<br />

und FinTechs fordern die Banken<br />

heraus. Seit 2011 haben die Banken<br />

mit über 630 Mrd. Euro ihre Bilanzsummen<br />

deutlich reduziert und<br />

risikogewichtete Aktiva abgebaut.<br />

Das führte zwar insgesamt zu einer<br />

Verbesserung der CET-I-Quoten,<br />

aber viele Banken reagierten auch<br />

mit beträchtlichen Einschränkungen<br />

in der Kreditversorgung in bestimmten<br />

Produkten.<br />

Aufgrund dieser förderlichen Rahmenbedingungen<br />

ist die Aktivität<br />

von Kreditfonds in den letzten zwei<br />

Jahren hierzulande enorm gewachsen.<br />

Die Anzahl der durch Altium erfassten<br />

Direct Lending Transaktionen<br />

für Akquisitionen durch Finanzinvestoren<br />

wuchs 2017 mit hierzulande<br />

32 Transaktionen sogar deutlich<br />

schneller als im gesamteuropäischen<br />

Vergleich. Dabei sind die generell privaten<br />

Transaktionen im Mittelstand<br />

ohne die Beteiligung eines Finanzinvestors<br />

noch nicht einmal erfasst.<br />

Bei Mittelständlern stoßen die im<br />

Vergleich zu Banken deutlich flexibleren<br />

Finanzierungslösungen der Private<br />

Debt-Branche auf ebenso große<br />

Nachfrage wie bei Finanzinvestoren.<br />

Hierbei interessieren sich nicht nur<br />

kleinere Unternehmen ohne Kapitalmarktzugang<br />

für die neuen Produkte,<br />

auch der gehobene Mittelstand zeigt<br />

zunehmend Interesse: Die Private<br />

Debt-Manager bieten aufgrund steigender<br />

Fondsgrößen mittlerweile regelmäßig<br />

zwischen 100 bis 300 Mio.<br />

Euro pro Transaktion an. Damit sind<br />

die Kreditfonds eine sehr ernstzunehmende<br />

Finanzierungsalternative<br />

geworden.<br />

Erleichterte Kreditvergabe für<br />

Unternehmen<br />

Trotz Niedrigzinsphase können<br />

kleine und mittlere Unternehmen<br />

(„KMU“) bisher keinen leichteren<br />

Zugang zu Krediten verzeichnen.<br />

Im Gegenteil: Vier von zehn deutschen<br />

Unternehmen klagen darüber,<br />

dass sie nicht mehr wie früher<br />

mit Krediten versorgt werden.<br />

Dies sind Ergebnisse des „creditshelf<br />

Finanzierungsmonitors <strong>2018</strong>“,<br />

für welchen mit der TU Darmstadt<br />

mehr als 100 Finanzentscheider aus<br />

mittelständischen Unternehmen befragt<br />

wurden. Die strengeren Eigenkapitalanforderungen<br />

der Basel-III-<br />

Regeln werfen zudem ihre Schatten<br />

voraus. Danach müssen Banken die<br />

Kredite entsprechend ihrem Ausfallrisiko<br />

künftig mit mehr Eigenkapital<br />

unterlegen, was zu einer Zurückhaltung<br />

in der Kreditvergabe führt. Hier<br />

setzen Fintech-Unternehmen wie creditshelf<br />

an, die durch gezielten Einsatz<br />

von Technologie in den Bereichen<br />

Prozessunterstützung und Datenanalyse<br />

die Vergabe von Krediten an KMU<br />

erleichtern. Diese „Online Direct Lending“<br />

– Finanzdienstleister besetzen<br />

heute Marktnischen, welche Banken<br />

oder alternative Spieler wie Debt-<br />

Fonds ihnen überlassen. Für letztere<br />

sind Einzelkredite unterhalb von zehn<br />

Mio. Euro i.d.R. nicht wirtschaftlich:<br />

Auch die institutionellen Investoren<br />

haben sich der Private Debt-Branche<br />

nach anfänglicher Skepsis geöffnet.<br />

Das Interesse erreichte aufgrund des<br />

Niedrigzinsumfeldes und schwacher<br />

Renditen der Fixed Income Anlagen<br />

im Jahr 2017 neue Höchststände.<br />

Die Private Debt-Anlageklasse erwirtschaftet<br />

seit Jahren bei gleichem<br />

Anlagerisiko und geringer Volatilität<br />

deutlich höhere Renditen, auch wenn<br />

diese zuletzt aufgrund zunehmenden<br />

Wettbewerbs der ca. 40 in Deutschland<br />

aktiven Kreditfonds leicht unter<br />

Druck kamen. Das positive Sentiment<br />

unter den deutschen Investoren dürfte<br />

sich jedoch auf absehbare Zeit halten.<br />

Alle Anzeichen deuten somit darauf<br />

hin, dass sich nach dem zügigen<br />

Durchmarsch in England und Frankreich<br />

nun auch der deutsche Finanzierungsmarkt<br />

schnell an die neuen Spieler<br />

im Markt gewöhnen darf. Einige<br />

kluge Banken suchen bereits nach Kooperationsmöglichkeiten<br />

mit Kreditfonds,<br />

um gemeinsam und mit einer<br />

breiteren Produktpalette anzutreten.<br />

Für den mittelständischen CFO und<br />

seine Bilanzmöglichkeiten sollten die<br />

Kreditfonds definitiv als eine attraktive<br />

Bereicherung gesehen werden.<br />

Private Debt – Betriebsmittelfinanzierung aus dem Internet<br />

Von Sebastian Seibold, creditshelf<br />

Sebastian Seibold ist Leiter Business<br />

Development. Creditshelf wurde 2014<br />

am Finanzplatz Frankfurt gegründet<br />

und ist der Pionier der digitalen Mittelstandsfinanzierung<br />

in Deutschland.<br />

Creditshelf vergibt über die eigene<br />

Plattform Darlehen an mittelständische<br />

Unternehmen mit bis zu fünf<br />

Mio. Euro Finanzierungsvolumen<br />

und bis zu 60 Monaten Laufzeit.<br />

Private Debt im Mittelstand<br />

auf dem Vormarsch<br />

Kreditfonds als attraktive<br />

Bereicherung<br />

Von Dr. Nicolaus Loos, Deutsche Credit Capital Partners<br />

GASTBEITRAG<br />

Die Kosten einer Due Diligence und<br />

das Verhandeln der komplexen Kreditverträge<br />

bedürfen einer kritischen<br />

Größe, um den Aufwand zu decken.<br />

Kreditplattformen setzen dagegen auf<br />

das Standardgeschäft und sind dabei<br />

auf möglichst hohe Automatisierung<br />

und Prozesseffizienz getrimmt. Die<br />

meisten der Onlinekreditanbieter haben<br />

Prozesse, die es ihnen erlauben,<br />

Kreditentscheidungen innerhalb sehr<br />

kurzer Zeit zu treffen und sind derart<br />

effizient, dass sich Banken dieser bereits<br />

bedienen. Als Investoren für die<br />

Online-Unternehmenskredite fungieren<br />

i.d.R. institutionelle Investoren,<br />

die diese Anlageklasse im aktuellen<br />

Zinsumfeld längst als Baustein für<br />

ihre „asset allocation“ entdeckt haben.<br />

In Deutschland unterliegt das<br />

Kreditgeschäft allerdings strengen<br />

regulatorischen Regeln, so dass sich<br />

üblicherweise einer „Frontingbank“<br />

bedient wird. Das Marktvolumen für<br />

„Online Direct Lending“ in Europa<br />

ist aktuell noch überschaubar, wächst<br />

aber bereits rasant. Das Analysehaus<br />

Liberum geht davon aus, dass bis zum<br />

Jahr 2025 knapp zehn Prozent des gesamten<br />

Kreditaufkommens an KMU<br />

über Online-Plattformen finanziert<br />

werden wird. Dies entspricht einer<br />

Steigerung auf dann 90 Mrd. Euro<br />

jährliches Neugeschäft.<br />

Fundraising bleibt nach wie vor<br />

eine Herausforderung in der EU.<br />

So verfügen kleine Private Equity-<br />

Fondsmanager, die lediglich registriert<br />

sind und nicht über eine<br />

Voll-Erlaubnis oder eine Zulassung<br />

als sogenannter „EUVECA<br />

Manager“ (spezielle Zulassung<br />

für VC Manager) verfügen, über<br />

sehr begrenzte Möglichkeiten des<br />

grenzüberschreitenden Vertriebs.<br />

Patricia Volhard ist Partnerin im Frankfurter und Londoner Büro von Debevoise<br />

& Plimpton LLP und Mitglied der Praxisgruppe Investment Management. Sie ist<br />

spezialisiert auf Fondsstrukturierung und Aufsichtsrecht. Frau Volhard ist eine<br />

der führenden Anwältinnen im Bereich Private Equity-Fonds in Europa.<br />

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Accounting & Controlling<br />

Finance Optimization<br />

Corporate Finance<br />

Business Services<br />

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Unsere Leistungen entlang des Investment Cycles:<br />

Pre-Deal Phase - Akquisition<br />

Due Diligence<br />

Valuation<br />

Post deal Phase - Die Ersten 100 Tage<br />

Portfolio Reporting Readiness<br />

Carve Out-Support<br />

Exit<br />

IPO-Vorbereitung<br />

Vendor Due Diligence<br />

In einigen Mitgliedstaaten ist der<br />

Vertrieb gar ausgeschlossen.<br />

Nicht in der EU ansässige Fondsmanager<br />

sind für den Vertrieb ihrer<br />

Produkte auf die nationalen Privatplatzierungsregeln<br />

in den einzelnen<br />

EU-Staaten angewiesen. Dies kann<br />

je nach Zielland und Anzahl der<br />

Zielländer ein erhebliches Hindernis<br />

für den Vertriebsprozess darstellen.<br />

Stuttgart · München · Düsseldorf · Frankfurt am Main · Leipzig · Berlin · Hamburg · Zürich · Wien<br />

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„Pre-Marketing wird praktisch<br />

unmöglich“<br />

Neue Herausforderungen im Fundraising<br />

Von Patricia Volhard, Debevoise & Plimpton LLP<br />

Damit erscheint der EU-Vertriebspass<br />

für in der EU ansässige Private<br />

Equity-Manager der bisweilen einzig<br />

verlässliche Weg des Vertriebs in Europa.<br />

Leider hat die EU-Kommission<br />

jüngst einen Richtlinienentwurf veröffentlicht,<br />

der den Vertrieb auch<br />

für EU-Manager zukünftig weiter<br />

erschwert. Der Entwurf sieht vor,<br />

dass „Marketing“ bereits dann vorliegen<br />

soll, wenn das Fondsvehikel<br />

gegründet ist, der Fondsname in der<br />

Investorenansprache erwähnt wird<br />

oder Vertragsdokumente, selbst wenn<br />

noch in Entwurfsform, vorgelegt<br />

werden. Dies hat zur Folge, dass be-<br />

reits in einem sehr frühen Stadium<br />

eine Marketing-Zulassung beantragt<br />

werden muss, bevor die Fondsdokumentation<br />

auch nur ansatzweise final<br />

ist und überhaupt feststeht, ob Investoren<br />

ein Interesse für das Produkt<br />

haben. Eine vorherige Abstimmung<br />

mit Investoren – wie sie gerade im<br />

Private Equity-Bereich häufig üblich<br />

ist – wird praktisch unmöglich.<br />

Der Entwurf erfasst grundsätzlich nur<br />

in der EU ansässige Manager, aber es<br />

ist unwahrscheinlich, dass nicht mindestens<br />

die gleichen Maßstäbe auch<br />

für Drittstaatenmanager angewandt<br />

Rekordjahr für Europa<br />

Private Equity-Markt in Zahlen<br />

2017 war für den europäischen<br />

Private Equity-Markt<br />

ein Rekordjahr. Nur in den<br />

Jahren 2006 und 2007 wurden<br />

vergleichbare bzw. höhere<br />

Branchenzahlen erreicht. Die<br />

Private Equity-Investitionen in<br />

europäische Unternehmen erreichten<br />

ein Zehn-Jahres-Hoch<br />

von 72 Mrd. Euro und übertrafen<br />

das Vorjahr um mehr als ein<br />

Viertel.<br />

Fast 7.000 Unternehmen wurden<br />

im Jahresverlauf mit Beteiligungskapital<br />

finanziert. 87 Prozent davon<br />

waren kleine und mittlere<br />

Unternehmen (KMU). Dabei erreichten<br />

sowohl die Venture Capital-Investitionen<br />

als auch Buy-Out<br />

und Growth-Investitionen das<br />

höchste Volumen im laufenden<br />

Jahrzehnt.<br />

Die größten nationalen Märkte<br />

liegen in Frankreich und Benelux,<br />

mit 27 Prozent der Investitionen,<br />

vor Großbritannien und Irland<br />

(26 Prozent) und der DACH-<br />

Region (20 Prozent). Besonders<br />

im Fokus der Beteiligungsgesellschaften<br />

standen Unternehmen<br />

aus den Bereichen Konsumgüter<br />

und Verbraucherdienstleistungen<br />

Investitionen in Europa und Fundraising<br />

20<br />

© megakunstfoto - Fotolia.com<br />

sowie Unternehmensprodukte<br />

und -dienstleistungen, in die jeweils<br />

rund ein Viertel der gesamten<br />

Investitionen floss.<br />

Das Fundraising der in Europa ansässigen<br />

Beteiligungsgesellschaften<br />

erreichte mit 92 Mrd. Euro sein<br />

höchstes Niveau seit 2006 und lag<br />

12 Prozent über dem Vorjahreswert.<br />

Wichtigste Kapitalgeber für<br />

neue Fonds waren Pensionsfonds,<br />

die 29 Prozent der neuen Mittel<br />

bereitstellten, Dachfonds (20 Prozent),<br />

Family Offices und Privatpersonen<br />

(15 Prozent), Staatsfonds<br />

(9 Prozent) und Versicherungen (8<br />

Prozent).<br />

Investitionen in Mrd. Euro<br />

Fundraising in Mrd. Euro<br />

werden. Drittstaatenmanager müssten<br />

damit vor Ansprache von Investoren,<br />

und damit ohne zu wissen, ob ein<br />

Interesse besteht, gleich in allen relevanten<br />

Mitgliedstaaten eine Vertriebsanzeige<br />

einreichen (einschließlich Bestellung<br />

der Depotbank in Ländern<br />

wie Deutschland und Dänemark).<br />

Es bleibt zu hoffen, dass der EU-Gesetzgeber<br />

die Bedenken der Industrie<br />

ernst nimmt. Ziel sollte es sein, im<br />

Lichte des Brexits Vertrieb innerhalb<br />

der EU attraktiv zu machen, anstatt<br />

die Komplexität zu erhöhen und damit<br />

für alle weiter zu erschweren.<br />

Die europäische Marktstatistik wird<br />

ebenso wie die deutsche Statistik<br />

mit der gemeinsamen, pan-europäischen<br />

Plattform European Data<br />

Cooperative (EDC) erstellt. Die<br />

EDC ist ein gemeinsames Projekt<br />

nahezu aller europäischen Private<br />

Equity-Verbände und enthält Daten<br />

von 3.000 europäischen Beteiligungsgesellschaften,<br />

8.000 Fonds,<br />

64.000 Portfoliounternehmen und<br />

250.000 Transaktionen seit 2007.<br />

Alle Beteiligungsgesellschaften sind<br />

herzlich eingeladen, sich zu beteiligen,<br />

um repräsentative und vergleichbare<br />

europäische Marktdaten<br />

für unsere Branche, Politik und Öffentlichkeit<br />

zu sammeln. (ad)<br />

82 83 82<br />

60<br />

53 54<br />

45<br />

26<br />

27<br />

75 58 26 44 48 40 41 47 55 55 72<br />

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017<br />

92


<strong>BVK</strong>-KURIER | 14. Juni <strong>2018</strong>, Berlin 14<br />

Mittelstand<br />

<strong>BVK</strong>-KURIER | 14. Juni <strong>2018</strong>, Berlin 15<br />

Mittelstand<br />

GASTBEITRAG<br />

GASTBEITRAG<br />

„20 Jahre Aufbauarbeit“<br />

Was Finanzinvestoren mit ihren<br />

Beteiligungsunternehmen verbindet<br />

Von Mark Miller und Michael Moritz, CatCap GmbH<br />

Mark Miller ist Gründer und Geschäftsführer<br />

der CatCap GmbH.<br />

Er studierte Wirtschaftswissenschaft<br />

an der Uni Witten/Herdecke und an<br />

der University of Texas in Austin. Er<br />

war bei der Deutschen Bank und bei<br />

Bertelsmann tätig. In 18 Jahren war<br />

Miller an mehr als 150 Transaktionen<br />

beteiligt.<br />

Michael Moritz ist Gründer und Geschäftsführer<br />

der CatCap GmbH. Er<br />

absolvierte sein VWL Studium u.a. in<br />

Freiburg, Köln und Bonn. Stationen<br />

bei der Treuhandanstalt Berlin, Doertenbach<br />

und Co. Frankfurt. Michael<br />

Moritz war in 25 Jahren an insgesamt<br />

über 200 erfolgreichen Transaktionen<br />

beteiligt.<br />

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Excellence in Investment Banking<br />

for Entrepreneurs – unter dieser<br />

Prämisse arbeiten wir für die erfolgreichen<br />

Innovationsführer im<br />

Mittelstand. Der Erfolg und die<br />

Entwicklung dieser Unternehmen<br />

werden maßgeblich vom erfolgsgetriebenen<br />

und ambitionierten<br />

Entrepreneur gestaltet.<br />

Hier sind wir oft über Jahre – lange<br />

vor der eigentlichen Transaktion –<br />

vertrauensvoller Ansprechpartner<br />

des Unternehmers. Er stellt uns die<br />

Fragen, die ihn bewegen: Das ist<br />

weit mehr als „Was ist mein Unternehmen<br />

wert?“, sondern vielmehr:<br />

Wie kann das Unternehmen seinen<br />

erfolgreichen Weg weitergehen? Wie<br />

kann ich meine Nachfolge vorbereiten?<br />

Welche Rolle spiele ich nach der<br />

Hereinnahme eines Investors? Wie<br />

kann das Unternehmen seine Kultur<br />

erhalten und weiterentwickeln? Welcher<br />

Investor passt zu mir? Was kann<br />

ich mit dem Investor mehr als alleine<br />

erreichen?<br />

Eine Management Präsentation dient<br />

heute nicht mehr nur dem Kennenlernen<br />

des Unternehmens, sondern<br />

genauso dem Kennenlernen des Investors.<br />

Exzellente Investoren zeigen<br />

über ihre Fragen und Standpunkte,<br />

dass sie das Unternehmen und den<br />

Markt wirklich verstehen. Sie zeigen<br />

ihr Interesse, indem sie eben nicht<br />

nur ihre Investment Manager vorschicken,<br />

sondern den Partner und<br />

Gründer in der Pampa dabeihaben,<br />

wo die Hidden Champions eben<br />

sitzen. Erfolgreiche Unternehmer<br />

arbeiten gerne mit erfolgreichen Unternehmern<br />

zusammen. Gleich und<br />

gleich gesellt sich gern.<br />

Die Finanzinvestoren in Deutschland<br />

verbindet nach rund 20 Jahren<br />

Aufbauarbeit mehr mit ihren Beteiligungsfirmen,<br />

als sie denken: Sie sind<br />

nunmehr auch erfolgreiche Mittelständler,<br />

müssen innovativ und lernfähig<br />

sein und genauso die Unternehmensnachfolge<br />

sicherstellen.<br />

Wenn wir also als M&A-Berater für<br />

Finanzinvestoren arbeiten, dann arbeiten<br />

wir auch für Unternehmer.<br />

Und damit gilt auch für unsere Arbeit<br />

mit Finanzinvestoren der Anspruch:<br />

Excellence in Investment Banking for<br />

Entrepreneurs.<br />

GASTBEITRAG<br />

Kapitalüberhang wirft kaufmännische<br />

Grundsätze über Bord<br />

Ein Erfahrungsbericht<br />

Von Ingrid Weil, FIDURA Private Equity Fonds<br />

© alphaspirit - Fotolia.com<br />

„Tech-Innovationen sichern<br />

die Zukunft unserer Wirtschaft“<br />

KKR sieht große Relevanz von Wachstumskapitalinvestitionen<br />

Interview mit Christian Ollig und Dr. Lucian Schönefelder<br />

Christian Ollig ist Managing Director<br />

und Deutschlandchef von KKR. In<br />

dieser Position war bzw. ist er verantwortlich<br />

für die Investitionen in u.a.<br />

Wild Flavors, Cognita, Hensoldt und<br />

WMF.<br />

Christian Ollig und Dr. Lucian<br />

Schönefelder von KKR im Gespräch<br />

über die Chancen technologischer<br />

Entwicklungen und die<br />

Relevanz von Wachstumskapitalinvestitionen.<br />

KKR kennen wir in Europa vor allem<br />

als klassischen Private Equity-<br />

Dr. Lucian Schönefelder ist Member<br />

bei KKR und Mitglied des europäischen<br />

Technologie, Medien und Telekommunikations-Teams.<br />

In dieser<br />

Funktion ist er Board-Mitglied der<br />

KKR-Beteiligungen Ivalua, Trainline,<br />

Arago, Clicktale und Optimal+.<br />

Fonds mit dem Schwerpunkt Mittelstand.<br />

Zunehmend investieren<br />

Sie auch in wachsende Technologieunternehmen.<br />

Was steckt dahinter?<br />

Christian Ollig: Der etablierte Mittelstand<br />

und junge Technologieunternehmen<br />

sind sich ähnlicher, als<br />

man häufig annimmt. Gründer und<br />

Die Mittelständischen Beteiligungsgesellschaften<br />

Eigentümer verbindet ihr Unternehmergeist.<br />

Sie sind oft gleichermaßen<br />

visionär und setzen auf Innovationen.<br />

Vor allen Dingen sehen wir in<br />

beiden Bereichen großes Wachstumspotential.<br />

Das ist für unsere Investitionsentscheidungen<br />

elementar. Beide<br />

wollen wir zu digitalen Vorreitern<br />

machen. Dafür bringen wir in der<br />

Zusammenarbeit unsere Erfahrung<br />

im Tech-Bereich ein.<br />

Dr. Lucian Schönefelder: Wir sehen<br />

momentan einmalige Chancen in<br />

Europa, schnell wachsende Technologieunternehmen<br />

bei ihrer globalen<br />

Expansion zu unterstützen. Über<br />

unseren Growth Equity Fund bieten<br />

wir europäischen Software- und<br />

Internet unternehmern die Möglichkeit,<br />

bei ihrer Skalierung von KKRs<br />

globaler Plattform zu profitieren.<br />

In welchen Bereichen sehen Sie den<br />

größten Hebel durch technologische<br />

Innovationen?<br />

Christian Ollig: Tech-Innovationen<br />

sichern die Zukunft unserer Wirtschaft<br />

– in allen Bereichen. Dabei ist<br />

auch ihr gesellschaftlicher Mehrwert<br />

besonders hervorzuheben.<br />

Dr. Lucian Schönefelder: So gut wie<br />

alle B2B-Bereiche stehen vor enormen<br />

Umbrüchen. Insbesondere die<br />

Themen Künstliche Intelligenz und<br />

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© sdecoret - Fotolia.com<br />

Blockchain bieten große Chancen.<br />

Wir sehen hier momentan erst die<br />

Spitze des Eisberges. Anbieter wie unsere<br />

Portfoliounternehmen Darktrace<br />

oder arago zeigen, wie groß die Nachfrage<br />

an dieser Stelle jetzt schon ist.<br />

Wie bewerten Sie das europäische<br />

Tech-Ökosystem im internationalen<br />

Vergleich?<br />

Dr. Lucian Schönefelder: Die kulturelle<br />

und die damit einhergehende<br />

kreative Vielfalt an Talenten sind ein<br />

entscheidender, wenn auch schwer<br />

zu quantifizierender Vorteil des europäischen<br />

Tech-Sektors. Wir sehen<br />

gerade ein enormes Wachstum in<br />

Tech Hubs wie Berlin, Paris und Tel<br />

Aviv. Die Herausforder ung in Europa<br />

ist die Skalierbarkeit in den lokalen<br />

Märkten. KKR kann hier vor allem<br />

bei einem erfolgreichen US-Einstieg<br />

helfen.<br />

Christian Ollig: Europas erfolgreiche<br />

Unternehmer benötigen Unterstützung<br />

bei der internationalen Skalierung.<br />

An Early Stage-Finanzierung<br />

mangelt es selten, aber für globales<br />

Wachstum fehlen ihnen meist die<br />

Ressourcen. Genau hier setzen wir an,<br />

indem wir neben finanziellen Mitteln<br />

Zugang zu unserem internationalen<br />

Netzwerk und der lokalen Expertise<br />

unserer Teams vor Ort bereitstellen.<br />

Die regionale<br />

Wirtschaft stärken<br />

Mittelständische Beteiligungsgesellschaften<br />

unterstützen<br />

kleine und mittlere Unternehmen<br />

Von Janine Heidenfelder und Attila Dahmann<br />

Value.<br />

Made in Germany.<br />

Wir wissen wie Innovations- und Technologieführer<br />

des deutschsprachigen Marktes die Welt<br />

von morgen prägen – sie sind unser Investitionsschwerpunkt.<br />

Als unabhängige Technologieholding stehen<br />

wir für erfolgreiche Expansionsfinanzierungen,<br />

Buy-outs und Nachfolgelösungen.<br />

Sprechen Sie uns an!<br />

Ihr Team der BCM AG<br />

T +49 (0) 69 20 43 40 90<br />

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Es ist nicht nur der Umstand, dass<br />

Private Equity-Fonds mit hohen<br />

Kaufpreisen für Portfoliounternehmen<br />

zu kämpfen haben. Zähe<br />

Diskussionen um Meilensteine,<br />

Nachbesserungsklauseln oder Veräußerungspflichten<br />

begleiten die<br />

Finanzierungsrunden bereits in der<br />

„Term-Sheet-Phase“.<br />

Generell müssen die Beteiligungsverträge<br />

wieder ausgewogener werden,<br />

um das Totalverlustrisiko eines jeden<br />

Investors so gut es eben geht zu minimieren.<br />

Hierzu gehört auch die Möglichkeit<br />

der wirksamen und schnellen<br />

Einflussnahme bei Fehlentwicklungen,<br />

aber auch der Missbrauchsschutz.<br />

Das Phänomen dürfte vor allem den<br />

Investoren bekannt sein, die in junge<br />

Unternehmen investieren.<br />

Obwohl die Gründerteams nach<br />

Investoren mit unternehmerischer<br />

Erfahrung und fachlicher Kompetenz<br />

mit Netzwerk suchen, scheuen<br />

sie fast jede, wenn auch sinnvolle<br />

Einflussnahme auf das tägliche<br />

Geschäft. Nicht selten bestehen die<br />

Teams aus mehreren gleichberechtigten<br />

Geschäftsführern oder Gründern,<br />

die sich manchmal noch aus<br />

dem Kindergarten kennen. Stellt ein<br />

Investor bereits in der Vor-Due-Diligence-Phase<br />

Schwächen oder Fehlbesetzung<br />

fest, fehlt oft der berühmte<br />

Schiffskapitän, der korrigierend entscheidet<br />

und im Zweifel hart durchgreift<br />

– auch gegen private Interessen.<br />

Ewiglange Diskussionen, die<br />

mangels unternehmerischer Erfahrung<br />

zu keiner sinnvollen Entscheidungsfindung<br />

führen können, sind<br />

die Folge und die alten Seilschaften<br />

sind wichtiger als der unternehmerische<br />

Erfolg. Der schwierigste Punkt<br />

überhaupt: Die Bereitschaft zur<br />

Ergänzung der Geschäftsführung,<br />

wenn nötig, die leider oft genug bereits<br />

am Anfang einer Beteiligung<br />

förderlich wäre und das Wachstum<br />

beschleunigen würde.<br />

Ist das erfahrene mit dem unerfahrenen<br />

Kapital im Wettbewerb, entscheiden<br />

sich die Teams bewusst<br />

oder unbewusst viel zu oft für das<br />

unerfahrene Kapital, um so wenig<br />

Einfluss wie möglich zuzulassen.<br />

Meilensteine werden weich formuliert,<br />

übergroße Budgets genehmigt.<br />

Nur ein früher Technologieverkauf<br />

kann dann zu interessanten Renditen<br />

führen. In den vielen Fällen entwickeln<br />

sich die jungen Unternehmen<br />

bestenfalls zu den Geldfässern ohne<br />

Böden. Kaufmännische Grundsätze<br />

werden über Bord geworfen. Denn<br />

das Geld, das nicht selbst hart erarbeitet<br />

werden muss, wird viel zu oft<br />

leichtsinnig ausgegeben. Die Novellierung<br />

des Insolvenzrechts kann<br />

dann auch zur Bedrohung werden,<br />

denn anders als vor 2012 können<br />

die Gesellschafter (Investoren) extrem<br />

leicht enteignet und durch neue,<br />

bequemere Investoren ersetzt werden…<br />

Ingrid Weil ist Geschäftsführerin<br />

der AIF-KVG der FIDURA Private<br />

Equity-Fonds, zuständig u.a. für die<br />

interne und externe Kommunikation<br />

der Fonds und für die Portfolio-<br />

Entwicklung und Akquisition der Beteiligungen<br />

im Bereich Biotechnologie<br />

sowie Agrar/Food/Nutrition.<br />

Mehr Freiräume für Innovation<br />

und Wachstum<br />

Jahr für Jahr finanzieren bis zu 600 mittelständische Unternehmen<br />

ihre Zukunftsprojekte mit dem Beteiligungskapital der Mittelständischen<br />

Beteiligungsgesellschaften (MBG’en). In jedem Bundesland ist<br />

eine MBG aktiv. Insgesamt sind die MBG’en Partner von rund 3.000<br />

Unternehmen in Deutschland und tragen – in der Regel mit stillen<br />

Beteiligungen – zur Verbesserung der Bilanzrelationen von Existenzgründern<br />

sowie mittelständischen Unternehmen bei. Der Unternehmer<br />

bleibt dabei Herr im Haus. Mehr Informationen zu den MBG’en:<br />

www.mbg-beteiligungskapital.de<br />

Die Mittelständischen Beteiligungsgesellschaften<br />

sind Mitglied im Bundesverband<br />

Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften<br />

(<strong>BVK</strong>).<br />

Unternehmensfinanzierung<br />

ist eine Herausforderung, insbesondere<br />

wenn vergleichsweise<br />

geringe Beträge für kleine<br />

bzw. mittlere oder junge Unternehmen<br />

bereitgestellt werden<br />

müssen.<br />

Seit mehr als 40 Jahren sind die<br />

Mittelständischen Beteiligungsgesellschaften<br />

(MBG‘en) als Anbieter<br />

von stillen Beteiligungen<br />

ein geeigneter Partner für diese<br />

Unternehmen. Heute sind die<br />

MBG’en in jedem Bundesland<br />

aktiv und deutschlandweit an<br />

rund 3.000 Unternehmen mit<br />

knapp einer Mrd. Euro beteiligt.<br />

Die von MBG’en finanzierten<br />

Mittelständler beschäftigen<br />

150.000 Mitarbeiter und weisen<br />

einen Umsatz von mehr als 28<br />

Mrd. Euro aus.<br />

Allein im letzten Jahr haben sie<br />

insgesamt 181 Mio. Euro in mehr<br />

als 800 kleine und mittlere Unternehmen<br />

investiert. Davon stammen<br />

31 Mio. Euro aus Programmen,<br />

die sie als Geschäftsbesorger<br />

verwalten, wie zum Beispiel regionale<br />

Beteiligungsfonds und das<br />

Mikromezzanin-Programm des<br />

Bundeswirtschaftsministeriums.<br />

Als Institutionen der regionalen<br />

Wirtschaftsförderung orientieren<br />

sie sich gleichwohl an<br />

wirtschaftlichen Kriterien und<br />

sind gewinnorientiert ausgerichtet.<br />

Ursprünglich als Finanzierungspartner<br />

des klassischen<br />

Mittelstandes gegründet,<br />

investieren sie heute vor allem<br />

Wachstums projekte und Unternehmensnachfolgen,<br />

aber auch<br />

in Start-ups und Gründungen.<br />

Dabei tätigen die MBG‘en typischerweise<br />

Investments zwischen<br />

50.000 und einer Mio. Euro pro<br />

Unternehmen, teilweise sind<br />

aber auch Beteiligungen im höheren<br />

einstelligen Millionenbereich<br />

möglich.<br />

Als flexibles Finanzierungsinstrument<br />

werden stille Beteiligungen<br />

nach den Bedürfnissen und Notwendigkeiten<br />

der Unternehmen<br />

ausgestaltet, bleiben dabei aber<br />

immer nachrangig und langfristig<br />

ausgelegt und werden daher<br />

von Banken und Sparkassen als<br />

wirtschaftliches Eigenkapital<br />

eingestuft. Auch wenn die stillen<br />

Beteiligungen mit offenen Minderheitsbeteiligungen<br />

kombiniert<br />

werden, bleibt der Unternehmer<br />

„Herr im Hause.“


<strong>BVK</strong>-KURIER | 14. Juni <strong>2018</strong>, Berlin 16<br />

Panorama<br />

Fußball-WM <strong>2018</strong><br />

Wenn die Küche zum Wettbüro wird<br />

Von Richard Elsner<br />

Die Hände zittern, der Schweiß<br />

tropft, der Blick ist fokussiert auf<br />

das Blatt voller Zahlen und Buchstaben<br />

in seiner Hand. Thomas<br />

geht zielstrebig in die Küche seines<br />

Büros, er ist nervös. Wochenlanges<br />

lesen, analysieren und taktieren haben<br />

nun ein Ende.<br />

An der Magnetwand hängt ein A2-<br />

großes, buntes Plakat voller Flaggen<br />

und freier Flächen. Der langjährige<br />

Mitarbeiter des Wirtschaftsverbandes<br />

nimmt sich einen Stift und schreibt<br />

– hektisch und viel zu groß. Zu lange<br />

hat er auf diesen Moment gewartet:<br />

exakt 4 Jahre! Ja, die Fußball-<br />

© Maksim Pasko - Fotolia.com<br />

Kreuzworträtsel<br />

Horizontal<br />

2: Location der Dinnerparty des<br />

Eigenkapitaltages (2 Wörter)<br />

4: Ausstieg eines Investors aus einer<br />

Beteiligung<br />

5: Nachname <strong>BVK</strong>-Geschäftsführerin<br />

8: Erwerb einzelner Wirtschaftsgüter<br />

eines Unternehmens (2 Wörter)<br />

10: Neues Newsletter-Medium<br />

des <strong>BVK</strong><br />

12: Anreizvergütung für<br />

Gründer/Management durch<br />

Beteiligungsgeber (2 Wörter)<br />

13: Einzigartig erfolgreiches Start-up<br />

17: Private Equity<br />

21: Totaler Fehlschlag einer Beteiligung<br />

22: Sitz der <strong>BVK</strong>-Geschäftsstelle<br />

23: Return on Investment (Abk.)<br />

24: Ein Unternehmen von der Börse<br />

nehmen<br />

Vertikal<br />

1: Fremdkapital (engl.)<br />

3: Anderer Ausdruck<br />

Expansionskapital<br />

6: Abk. Deutscher Eigenkapitaltag<br />

7: Private Investment in Public<br />

Equity (Abk.)<br />

5<br />

9: Investmentmöglichkeiten einer<br />

Beteiligungsgesellschaft<br />

11: Auszahlung des Kapitals anlässlich<br />

Beteiligung (Plural)<br />

14: Leveraged Buy-Out (Abk.)<br />

15: Kombination aus MBI und MBO<br />

16: Investitionsziel (engl.)<br />

18: Kurzfristiges Investment mit<br />

schnellem Exit<br />

19: Einzahlungsverpflichtung<br />

in einen Fonds durch einen<br />

Investor<br />

20: Wagniskapital (engl.) 24<br />

17<br />

12<br />

7<br />

Weltmeisterschaft <strong>2018</strong> in Russland<br />

steht an! Und das bedeutet in den<br />

deutschen Büros: Es geht wieder los<br />

mit dem (meist) fairen Konkurrenzkampf!<br />

4<br />

16<br />

13<br />

6<br />

9<br />

4<br />

19<br />

18<br />

7<br />

2<br />

8<br />

1<br />

3<br />

15<br />

3 6<br />

13<br />

11<br />

9<br />

10<br />

14<br />

15<br />

Matthias schlendert entspannt in die<br />

Küche des Verbandes, um sich seinen<br />

morgendlichen Kaffee vorzubereiten,<br />

als er erstaunt aufsieht: „Thomas, wieso<br />

siehst du so nervös aus? Fehlen uns<br />

noch Stimmen für die Mitgliederversammlung?“<br />

Thomas scheint völlig<br />

aus dem Konzept, irritiert schaut er<br />

von der Wetttafel: „Nein! Wir müssen<br />

heute unsere Tipps für die erste WM-<br />

Runde bis 11 Uhr abgeben!“ Matthias<br />

nickt zustimmend, lächelt, nimmt<br />

Thomas den Stift aus der Hand und<br />

tippt in Ruhe seine Ergebnisse. Matthias<br />

ist die Art von Tipp-Mensch,<br />

der am Anfang noch gespannt ist,<br />

später dann regelrecht überzeugt werden<br />

muss. Sehr nervenaufreibend für<br />

Thomas, der möchte, dass alles nach<br />

Plan läuft. Die Küchentür öffnet sich<br />

und David tritt herein, ehemaliger<br />

Fußball-Profi, heute im Dienste einer<br />

Regionalliga-Mannschaft, er ist der<br />

Kenner des Sports. Doch trotz seines<br />

professionellen Wissens hat er bisher<br />

nie gewonnen. Er stellt sich an die Tafel<br />

und denkt laut: „Ah ja, also Australien<br />

gegen Peru. 442 vs 4231…“ Dong<br />

– ein lauter Schrei hallt durch das Büro-Gebäude:<br />

„Ahhh! Das kann nicht<br />

sein!“ Katrin, die verrückte Sekretärin<br />

springt in die Küche: „Wie habt ihr so<br />

schnell meine neue Telefonnummer<br />

herausbekommen?“ Das Gelächter ist<br />

groß. Katrin ist die letzte Ansprechpartnerin,<br />

wenn es um Fußball geht.<br />

Als alle die Küche verlassen, schreit<br />

der verbissene Thomas: „Ey Katrin<br />

– du hast deinen Weltmeister noch<br />

nicht eingetragen!“ Katrin überlegt<br />

kurz, antwortet aber im sicheren Tonfall:<br />

„Italien!“ Würde es jemanden<br />

überraschen, dass Katrin letztes Jahr<br />

gewonnen hat? Nein, denn alle kennen<br />

das ungeschriebene Gesetz: Jeder<br />

hat die Chance Weltmeister – oder<br />

besser Büromeister – zu werden.<br />

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Onglet mit „Cafe de<br />

Paris“-Butter<br />

Geheimtipp für die Grillsaison<br />

Von Richard Elsner<br />

Wie, Sie haben noch nie vom<br />

Onglet gehört? Das muss sich<br />

ändern. In Frankreich und in<br />

Amerika zählt das „Hanging<br />

Tender“ bereits zu den Mainstream-Gerichten<br />

der Grill-Verrückten.<br />

Doch in Deutschland<br />

ist der x-förmige Nierenzapfen<br />

noch ein Geheimtipp.<br />

Das Hanging Tender wird aus<br />

dem Bauchbereich des Rindes<br />

geschnitten. Genau genommen<br />

handelt es sich bei diesem Cut um<br />

den Stützmuskel des Zwerchfells.<br />

Das Hanging Tender gehört zu<br />

den Premiumcuts, was unter anderem<br />

daran liegt, dass es dieses<br />

Stück nur einmal pro Tier gibt.<br />

Das Onglet ist das Paradebeispiel<br />

dafür, dass das Rind mehr zu<br />

bieten hat, als die gängigen Filet-<br />

Stückchen.<br />

Zutaten für 4-6 Personen<br />

500g weiche Sauerrahmbutter<br />

1 Knoblauchzehe<br />

4 Zweige Rosmarin<br />

8 Zweige Thymian<br />

8 Stiele Petersilie<br />

4 Stiele Estragon<br />

5 Spritzer Worcestershiresauce<br />

1 EL Kalbsglace (aus dem Glas)<br />

Salz<br />

Schwarzer Pfeffer<br />

1 TL Zitronensaft<br />

Pflanzenöl<br />

2 gereifte Nierenzapfen<br />

(Onglet/ Anging Tender<br />

á ca. 600g)<br />

Lösungswort<br />

Butter mit dem Schneebesen weiß<br />

schaumig aufschlagen. Knoblauch<br />

fein hacken. Kräuter fein<br />

schneiden. Worcestershiresauce,<br />

Kalbsglace, Knoblauch, und<br />

Kräuter in die Butter mischen.<br />

Salz, Pfeffer und Zitronensaft<br />

dazu geben. Buttermischung auf<br />

das Backpapier legen, zu einer<br />

Rolle formen und kalt stellen.<br />

Jetzt beginnt das Grillen: Eine<br />

Zone hoch erhitzen. Grillrost<br />

und Fleisch mit Öl einreiben. Das<br />

Onglet je Seite ca. drei bis fünf<br />

Minuten scharf angrillen. Daraufhin<br />

an den Grillrand schieben<br />

für ca. 15 Minuten, damit sich die<br />

Fleischfasern entspannen<br />

Und schon kann serviert werden:<br />

Vorher das Fleisch 2-3 Minuten<br />

für starkes Branding auf die<br />

hei-ße Zone legen – so sieht das<br />

Onglet scharf aus. Nach Belieben<br />

mit Salz und Pfeffer würzen. Die<br />

Butter aus dem Kühlschrank holen<br />

und in ca. zwei Zentimer große<br />

Scheiben schneiden. Das Anging<br />

Tender in ca. ein Zentimeter<br />

dicke Tranchen teilen und mit<br />

„Café de Paris“-Butter servieren.<br />

Zubereitungszeit:<br />

ca. 40 Minuten.<br />

Wir wünschen guten Appetit und<br />

eine erfolgreiche Grill-Saison!<br />

Zu gewinnen gibt es eine private<br />

Führung durch den Berliner Reichstag mit Blick<br />

hinter die Kulissen und ein anschließendes Essen<br />

im exklusiven Restaurant Käfer’s im Reichstag!<br />

Der Termin wird in einer Sitzungswoche stattfinden,<br />

damit sind Blicke auf die Minister garantiert!<br />

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Wer das Lösungswort bis 31. Juli <strong>2018</strong> an bvk@bvkap.de per E-Mail schickt,<br />

nimmt an der Verlosung teil.<br />

Wir benachrichtigen Sie nach der Ziehung per E-Mail. Viel Glück!<br />

© karepa - Fotolia.com

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