15.06.2018 Aufrufe

Info-DIREKT_onlineAusgabe20

Das Printmagazin Info-DIREKT zum Schwerpunktthema "Wir verteidigen unsere Heimat!"

Das Printmagazin Info-DIREKT zum Schwerpunktthema "Wir verteidigen unsere Heimat!"

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Mit dem „Mafiaparagraphen“<br />

gegen Meinungsfreiheit<br />

Willst Du tatsächlich<br />

politischen<br />

Aktivismus<br />

in Zukunft<br />

unter dem<br />

Mafiaparagraphen<br />

aburteilen<br />

lassen?<br />

Bild: Die durch<br />

Justizminister Josef Moser<br />

weisungsgebundene<br />

Staatsanwaltschaft Graz<br />

geht mit dem sogenannten<br />

„Mafiaparagraph“<br />

gegen die Identitäre<br />

Bewegung Österrereichs<br />

(IBÖ) vor. Dieser<br />

Paragraph wurde 2010/11<br />

schon einmal gegen<br />

politische Aktivisten eingesetzt.<br />

Der sogenannte<br />

„Tierschützerprozess“<br />

endete damals in einem<br />

Debakel für die Ankläger.<br />

Ein Gastkommentar von Gerald G. Grosz<br />

Herr Justizminister Moser, lieber Josef!<br />

Ich hege ja grundsätzlich Sympathien für<br />

die österreichische Bundesregierung. Doch<br />

Dein bisherig unsägliches Wirken an der<br />

Spitze der Justiz verdient jetzt erstmals eine<br />

besondere Würdigung.<br />

Ist Meinungsfreiheit<br />

jetzt schon kriminell?<br />

Nun lässt Du also die „Identitäre Bewegung<br />

Österreichs“ durch Deine weisungsgebundene<br />

Staatsanwaltschaft strafrechtlich verfolgen.<br />

Sinnigerweise mit jenem „Mafiaparagraphen“,<br />

an dem sich Deine Justiz schon<br />

beim Tierschützerprozess eine sogenannte<br />

„blutige Nase“ geholt hat. Jetzt kann man<br />

über die politische kaufen Ausrichtung dieser „Identitären<br />

Bewegung“ trefflich diskutieren und<br />

streiten. Und man kann und soll auch in einem<br />

demokratischen Rechtsstaat darüber<br />

diskutieren, wo das verbriefte Recht der Meinungsfreiheit<br />

verlassen und die Grenze zur<br />

Verhetzung überschritten wird.<br />

Ist das Dein Ernst?<br />

Aber § 278 StGB „kriminelle Vereinigung“?<br />

Ist das Dein Ernst? Was kommt als nächster<br />

Schritt? Greenpeace, weil es demonstriert?<br />

Global 2000, weil es auf Dächer steigt?<br />

NoWKR-Aktivisten, weil sie Veranstaltungen<br />

stören? Die KPÖ, weil sie links ist? Antifa-Hausbesetzer,<br />

weil sie privates Eigentum<br />

missbrauchen? Die Caritas,<br />

weil sie „organisiert“ rechtsstaatlich<br />

verordnete Abschiebungen<br />

verhindern will?<br />

Willst Du tatsächlich politischen<br />

Aktivismus und politische<br />

Meinungsäußerung in<br />

Zukunft unter dem Mafiaparagraphen aburteilen<br />

lassen?<br />

Stehe zu Deiner Verantwortung<br />

Jetzt kenne ich Deine geläufige Antwort, Deine<br />

Entschuldigungsgeste für Deine eigene<br />

Handlungsunfähigkeit schon: „Da kann ich<br />

leider nichts machen. Das hat mein Generalsekretär<br />

mit dem unabhängigen Weisungsrat<br />

so entschieden.“ Nur erlaube mir dann<br />

jetzt eine Gegenfrage: Wer verantwortet sich<br />

angesichts dieser Vorgänge in der Justiz gegenüber<br />

dem Parlament? Du oder Dein Generalsekretär?<br />

Dann wäre es vielleicht doch<br />

besser, wenn man gleich Deinen Generalsekretär<br />

zum Minister ernennt und Dich in die<br />

wohlverdiente Pension entlässt.<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />

und bequem weiterlesen:<br />

österreichweit im Fachhandel bestellen<br />

oder in einer von über 100 Trafiken sofort<br />

Oder Du führst endlich Deinen Saftladen<br />

selbst und schaltest vom Ankündigungsmodus<br />

eines Rechnungshofpräsidenten endlich<br />

zur Umsetzung, die eines Regierungsmitglieds<br />

würdig ist, um. Und da gebe es<br />

genügend zu tun: Befreie endlich die Justiz<br />

von der parteipolitischen Geiselhaft, von der<br />

Verhaberung, vom Nepotismus der vergangenen<br />

Jahrzehnte. Sorge endlich für Gerechtigkeit.<br />

Schließe endlich die Schere zwischen<br />

Gewalt- und Wirtschaftsdelikten. Lasse nicht<br />

Sexualstraftäter mit Fußfesseln herumlaufen.<br />

Bekämpfe den neuen Antisemitismus in<br />

unserer Gesellschaft. Da wäre genügend zu<br />

tun! Und übrigens: Ich warte noch immer auf<br />

die Umsetzung der 599 Reformvorschläge<br />

für Österreich, die Du als Rechnungshofpräsident<br />

vollmundig angekündigt hast! II<br />

oder auf www.info-direkt.eu abonnieren<br />

Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />

unabhängiger Journalismus möglich!<br />

Über den Autor:<br />

Gerald G. Groz war Nationalratsabgeordneter<br />

des BZÖ. Heute ist er als Berater, politischer<br />

Kommentator und Blogger tätig.<br />

Bild Moser: Von SPÖ Presse und Kommunikation - SPÖ-Klubenquete Uploaded by AleXXw via wikimedia. org (CC BY-SA 2.0)<br />

Bild Grosz: Gerald Grosz<br />

Bild IB-Stand: IBÖ

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!