Info-DIREKT_onlineAusgabe20

Kultur
Rock of Cashel – die ehemalige
Klosteranlage ist das „Bollwerk des
Glaubens“ in Irland.
Michael-Collins-Denkmal: Im Jahr 2002
setzten die Bürger von Clonakilty ihrem
berühmten Sohn ein Denkmal.
Felsen, Meer und
Eine Reise durch Irlands Geschichte und Politik. Jan Ackermeier
Lange schon steht eine Reise auf die
grüne Insel auf meinem Wunschzettel.
Als es endlich soweit ist,
geht alles überraschend unkompliziert:
Das Internet hilft bei der Flug- und Unterkunftsbuchung,
auch ein Mietwagen
ist rasch organisiert. Fest steht, dass nicht
nur Landschaft und Leute kennengelernt
werden wollen. Auch der bewegten
Geschichte und Politik des freiheitsliebenden
Inselvolkes soll nachgespürt
werden. Darum — und weil man in 14
Tagen nicht alles sehen kann — geht es
zunächst für einige Tage ins „Rebell
County“, genauer gesagt nach Clonakilty.
Das Städtchen ist der Geburtsort des
irischen Nationalhelden Michael Collins,
den die Iren hier nicht vergessen. Zu
guter Letzt steht auf dem Rückweg auch
das County „Clare“ mit den berühmten
„Cliffs of Mohar“ auf dem Programm.
Bereits aus dem Flugzeug macht Irland
seinem Namen als grüne Insel alle Ehre
und bietet — bei gutem Wetter — imposante
Ausblicke. Das mit dem guten
Wetter allerdings ist hier relativ. Durch
die Meereslage ändert sich das Wetter
in Irland sehr rasch. Der heftigste Regen
wechselt sich innerhalb von Minuten
mit strahlendem Sonnenschein ab. Man
macht relativ schnell die Erfahrung, dass
Regenkleidung immer greifbar sein sollte.
Auch die Temperaturen sind für Mitteleuropäer
recht angenehm: Frost ist
in Irland im Winter ebenso selten wie
Geschichte in Dublin
auf Schritt und Tritt
Als erste Station der Reise ist natürlich
die quirlige Hauptstadt Dublin vorgesehen.
Mit etwas über 500.000 Einwohnern
ist sie die größte Stadt der Insel
und für die meisten Touristen wegen des
Flughafens auch der Ausgangspunkt
ihrer Reise. Ein abendlicher Stadtrundgang
lässt den Besucher an vielen Stellen,
von denen man bereits gelesen und
gehört hat, vorbeiflanieren. Das General
Post Office etwa, auf dessen Stufen Padraig
Pearse beim Osteraufstand 1916
die Unabhängigkeitserklärung der Republik
Irland verlas. Von diesem irischen
Lehrer, Schriftsteller und Anführer des
Osteraufstandes stammen die berühmten
Worte:: „Ein unfreies Irland wird niemals
friedlich sein!“. Im selben Postgebäude
endete nach heftigen Gefechten
mit den Engländern auch der Osteraufstand,
an dem auch Michael Collins
teilnahm. Die Gefechtsschäden sind bis
heute noch zu sehen und werden von
den Iren – zum Gedenken an die Ereignisse
— auch nicht ausgebessert.. Im Anschluss
an den Osteraufstand wurden 15
der Aufständischen — unter ihnen Padraig
Pearse — im Kilmainham-Gefängnis
(heute eine nationale Gedenkstätte und
Museum) hingerichtet. Nur wenige — unter
ihnen der spätere Kommandeur der
Irischen Republikanischen Armee, Michael
Collins und der spätere Präsident
Irlands, Éamon de Valera — entgingen
der rigiden Vergeltung der Briten.
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Doch nicht nur Geschichte begegnet
einem in Dublin auf Schritt und Tritt,
sondern natürlich auch die berühmte
Pub-Szene im Stadtteil „The Temple
Bar“. Das irische Bier und das Essen sind
eine Verkostung wert, bevor es nach einem
Abend in Dublin per Mietwagen
Richtung Süden nach Cork — der zweitgrößten
Stadt Irlands — geht. Der unge-
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wohnte Linksverkehr in einem Auto mit
Rechtslenker fällt überraschend leicht.
Da man sich vom Flughafen Dublin aus
beinahe sofort auf der Autobahn befin-
Bilder: Autor (6)
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