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SPLITTER - IT-Dienstleistungszentrum Berlin

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<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>IT</strong>-Nachrichten für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung Nr. 4/2007 - 17. Jahrgang<br />

Schwerpunkt: Projekt zentrale Bürgerservicenummer<br />

4/07 1


4/07 2<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

<strong>Berlin</strong> wurde als Modellregion für den bundesweiten<br />

Behördenruf „D115“ ausgewählt. Der geplante Bürgerservice<br />

soll von den fachlichen Erfahrungen und der<br />

technischen Infrastruktur des <strong>Berlin</strong>-Telefons profitieren.<br />

Damit hat der innovative Call-Center-Dienst, den<br />

das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> für das Land <strong>Berlin</strong> betreibt,<br />

deutschlandweite Anerkennung gefunden. Anlässlich<br />

der Entscheidung für <strong>Berlin</strong> als „Modellregion 115“<br />

widmen wir das Schwerpunktthema der letzten Ausgabe<br />

des <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> in diesem Jahr dem <strong>Berlin</strong>-Telefon als<br />

zentrale Bürgerservicenummer (mehr dazu ab S. 4).<br />

Kurz vor dem Jahreswechsel blicken wir auf ein erfolgreiches<br />

und spannendes Jahr 2007 zurück. Neben dem<br />

Auftrag des Bundes, die <strong>Berlin</strong>er Lösung eines einheitlichen Bürgertelefons auszubauen,<br />

konnte das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> auch mit anderen Projekten seinen Kundenkreis auf<br />

Bundesebene erweitern. Wegweisend ist hier die Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt<br />

für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben<br />

(BDBOS). Die Behörde wird für den Aufbau und Betrieb eines von vier<br />

Netzknoten unser Data-Center nutzen. Nach einer Aussage des Bundesamtes für<br />

Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erfüllt das Data-Center die Sicherheitsanforderungen<br />

dieses nationalen digitalen Hochsicherheitsnetzes in besonderem<br />

Maße.<br />

Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> hat mit zahlreichen eGovernment-Projekten den Ausbau der<br />

Hauptstadt zur ServiceStadt <strong>Berlin</strong> fortgesetzt. So riefen wir vier eigene <strong>IT</strong> Competence<br />

Center ins Leben. In diesen Zentren bündeln wir unsere Kompetenzen und das<br />

Fachwissen im Hause zu den Themen eGovernment, SAP, Justizverwaltung und<br />

Amt für Statistik. Hier verknüpfen wir Wissen und Lösungsdenken unter Berücksichtigung<br />

der Kunden- und betriebswirtschaftlichen Anforderungen unter einem Dach.<br />

Ein weiterer Meilenstein im Jahr 2007 ist die Kooperation mit der Senatsverwaltung<br />

für Finanzen. Auf dem Weg zu einem bundeseinheitlichen Besteuerungsverfahren<br />

hat sich die Steuerverwaltung entschlossen sich dem EOSS-Verbund (Evolutionäre<br />

Orientierte Steuer Software) anzuschließen. Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> hat hierfür die<br />

entsprechende Beschaffung vorgenommen, übernimmt die Wartung und Pflege des<br />

Systems und stellt die Citrix-Lizenzen.<br />

Unserem Selbstverständnis als <strong>IT</strong>-Dienstleister für das Land <strong>Berlin</strong> entsprechend,<br />

haben wir auch im vergangenen Jahr zahlreiche Preissenkungen für unsere Kunden<br />

erzielen können: zum Beispiel wurden im Bereich der Telefonie Einsparquoten von<br />

durchschnittlich 30 Prozent realisiert. Auch für das kommende Jahr können wir<br />

Ihnen versprechen, die von uns erzielten Sonderkonditionen direkt weiterzureichen.<br />

Gemeinsam mit Ihnen werden wir daran arbeiten, <strong>Berlin</strong> deutschlandweit weiter<br />

nach vorne zu bringen. Mit den zukunftsweisenden <strong>IT</strong>-Projekten in der <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung sind die Weichen dafür gestellt.<br />

Eine informationsreiche unterhaltsame Lektüre und ein gutes Neues Jahr<br />

wünscht Ihnen<br />

Konrad Kandziora<br />

Vorstand


Editorial<br />

Editorial 2<br />

Schwerpunktthema<br />

Projekt D115 4<br />

Interessenbekundung zur Erprobung in den Modellregionen 5<br />

Bereit für die Zukunft: Modernste Technik für das „<strong>Berlin</strong>-Telefon“ 5<br />

Die Arbeit der Agenten im Call-Center des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 6<br />

Modernisierungsprogramm „ServiceStadt <strong>Berlin</strong>“ 7<br />

Vom <strong>Berlin</strong>-Telefon zum Bürgerservice 115 8<br />

New Yorker wählen 311: Erfahrungsaustausch zum Bürgertelefon 12<br />

In Kürze 14<br />

Einheitliche Behördenrufnummer erfordert<br />

Wandel der Servicekultur in Verwaltungen 14<br />

Der Bürger als Kunde: Behörden wollen Service verbessern 15<br />

Bund-Länder-übergreifendes Reformprojekt 17<br />

Parlament und Senat<br />

Einführung des digitalen BOS-Sprech- und Datenfunks 18<br />

Umsetzung des Verwaltungsreform-Grundsätze-Gesetz es 18<br />

<strong>IT</strong>-Sicherheitsgrundsätze 18<br />

E-Government und Verwaltung<br />

Land <strong>Berlin</strong> gewinnt ersten Preis beim siebenten eGovernment-<br />

Wettbewerb für Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen 2O<br />

eGovernment-Wettbewerb 2OO7 2O<br />

Deutschland gewinnt den europäischen E-Government Award 22<br />

Hamburg und Hessen bündeln Know-how im E-Government -<br />

Kooperationsabkommen unterzeichnet 23<br />

E-Government im Trend: Behörden punkten mit<br />

elektronischen Dienstleistungen 23<br />

EU eGovernment-Studie: Internetangebote der<br />

Behörden in Europa weiter verbessert 24<br />

Governikus bringt Schwerlasttransporte schneller auf den Weg 25<br />

Die qualifizierte elektronische Signatur für<br />

die beweiskräftige Aufbewahrung elektronischer Akten 26<br />

Schweizer ziehen schneller um mit neuer Siemens-Lösung 27<br />

Neuer eGovernment-Dienst in <strong>Berlin</strong> 28<br />

Recht einfach: <strong>Berlin</strong> setzt auf eJustice 29<br />

E-Government 2.O 31<br />

Berichte und Infos<br />

Rahmen-Zielvereinbarung über die Weiterentwicklung<br />

der <strong>Berlin</strong>er Bürgerdienste 32<br />

Mobile Bürgerdienste erobern Europa 32<br />

Verwaltungsabläufe im Bezirksamt Neukölln von <strong>Berlin</strong> vereinfachen 34<br />

Satzungsänderung des <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s <strong>Berlin</strong> 35<br />

Neuer Studiengang Verwaltungsinformatik schließt Ausbildungslücke 35<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Bundesbehörden verschärfen Bedingungen für<strong>IT</strong>-Projekte massiv 36<br />

Europäische Unternehmen sehen SOA<br />

als Schlüssel zur effektiven Nutzung von Web 2.O 36<br />

Unabhängige Studie: Preis für Desktop-Service<br />

des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> ist marktgerecht 38<br />

Betriebliches Gesundheitsmanagement 38<br />

Gute Stimmung im Hightech-Sektor 39<br />

Straßen- und Friedhofsdaten mit ARCHIKART vor Ort dokumentieren 4O<br />

Studie: Professionelles Change-Management<br />

macht Projekte erfolgreicher 41<br />

Niedersachsen bietet als erstes Bundesland allen Kindergärten das<br />

Sprachförderkonzept „Schlaumäuse“ an 42<br />

Symantec Sicherheitsreport: Mit dem Breitband kamen die Bots... 43<br />

Online<br />

Jetzt online: Hauptschwerbehindertenvertretung des Landes <strong>Berlin</strong> (HVP) 44<br />

bundestag.de bestes E-Government-Angebot weltweit 44<br />

Melderegisterauskünfte via Internet 46<br />

Digitale Kommunikation im Dienste der Bürger 46<br />

Polizeibeamte und <strong>IT</strong>-Spezialisten fahnden<br />

gemeinsam bei Straftaten mit Internetbezug 46<br />

Ministerien beraten rund um die Uhr 48<br />

Internet: Monatlich3,2 Milliarden Suchabfragen aus Deutschland 48<br />

Blogs, Videos und Gesetz-Tracker -<br />

Jugendportal des Bundestages ist online 49<br />

Schlechte Chancen für Internet-Verweigerer 49<br />

Tipps und Tricks<br />

<strong>IT</strong>-Sicherheitslücken finden, bevor es andere tun 5O<br />

Zahl der Phishing-Opfer steigt 5O<br />

Tipps zum richtigen Ausmustern von PC und Handys 52<br />

Veranstaltungen<br />

Aussteller mit Systems insgesamt sehr zufrieden 52<br />

CeB<strong>IT</strong> 2OO8 mit klarer Struktur, scharfem Profil, mehr Inhalten 53<br />

TelekomForum FachKongress Mobilfunktrends 54<br />

Literatur<br />

Handbuch für die <strong>IT</strong>-Beschaffung<br />

VOL, VgV, GWB, EVB-<strong>IT</strong> rechtssicher anwenden 54<br />

Das große Markt+Technik ‚Computer Lexikon 2OO8‘ 55<br />

Dies und Das<br />

„Die Päpstin der Prozesse“ 55<br />

Leserbrief 56<br />

Jahresinhalt 2OO7 57<br />

Impressum 6O<br />

4/07 3


Projekt D115<br />

Einheitliche<br />

Behördenrufnummer<br />

Die Idee einer einheitlichen Behördenrufnummer<br />

Das Telefon stellt immer noch<br />

das am häufigsten genutzte<br />

Kommunikationsmittel zwischen<br />

der öffentlichen Verwaltung und<br />

dem Bürger dar. Es gibt gute Gründe,<br />

davon auszugehen, dass dieses auch dann<br />

noch gilt, wenn das Internet-Angebot<br />

der öffentlichen Hand weiter ausgebaut<br />

wird und höhere Akzeptanz erfährt. Ein<br />

Problem hat jedoch jeder Bürger, der<br />

mit der öffentlichen Verwaltung kommunizieren<br />

will: Die Suche nach der<br />

zuständigen Stelle. Der Bürger muss sich<br />

mit einem komplexen System von<br />

Verwaltungszuständigkeiten und einer<br />

Vielzahl von Behördenrufnummern auseinandersetzen,<br />

um beispielsweise eine<br />

einfache Auskunft oder Antragsformulare<br />

zu erhalten.<br />

Bürgern und Unternehmen einen einfachen<br />

Zugang zu den Verwaltungsleistungen<br />

zu ermöglichen, ihre Probleme<br />

direkt, schnell und zuverlässig zu<br />

lösen, bei einfachen Fragestellungen<br />

unmittelbare Auskünfte zu erhalten,<br />

komplexe Anfragen an die Fachverwaltung<br />

weiterzuleiten und Voraussetzungen<br />

dafür zu schaffen, dass die<br />

Kenntnis der Aufgabenzuständigkeit für<br />

den Anfragenden keine oder nur noch<br />

eine untergeordnete Rolle spielt: Das ist<br />

die Idee der bundesweit einheitlichen<br />

Behördenrufnummer.<br />

Anregung für diese Idee war das in den<br />

USA erfolgreiche Modell einer einheitlichen<br />

Behördenrufnummer, das in zahlreichen<br />

Städten unter der Rufnummer<br />

311 umgesetzt wurde. Neben den USA<br />

gibt es im internationalen Bereich weitere<br />

Beispiele für öffentliche Servicecenter,<br />

die dem Bürger einen einheitlichen Zugang<br />

zu verwaltungsspezifischen Infor-<br />

4/07 4<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

mationen eröffnen. In Frankreich, Großbritannien und Spanien existiert bereits eine<br />

einheitliche Behördenrufnummer, in Portugal und Australien gibt es konkrete Pläne<br />

für die Einrichtung eines solchen Services.<br />

Von der Idee zum Projekt<br />

Der <strong>IT</strong>-Gipfel der Bundesregierung am 18. Dezember 2006 hat die Idee einer<br />

einheitlichen Behördenrufnummer aufgegriffen und gefordert:<br />

„Das Telefon ist noch immer ein wichtiger Kommunikationskanal zur<br />

öffentlichen Verwaltung. Daher sollte eine bundesweit einheitliche Servicenummer<br />

für Bürger eingerichtet werden, über die Anfragen beantwortet<br />

und Eingaben bearbeitet werden können.“<br />

Nachdem Verwaltung, Politik und Medien dieses Signal positiv aufgenommen<br />

haben, wurde am 18. März 2007 auf der CeB<strong>IT</strong> ein Workshop mit Vertretern des<br />

Bundes, mehrerer Länder, Kreise und Kommunen mit durchweg positiver Resonanz<br />

durchgeführt.<br />

Auf Grundlage einer Empfehlung dieses Workshops hat die Konferenz der E-<br />

Government-Staatssekretäre Hessen und den Bund mit der Federführung des<br />

Projektes beauftragt. Zur Erprobung der einheitlichen Behördenrufnummer sollen<br />

in städtischen, ländlichen und Metropolregionen verschiedene Pilotprojekte aufgesetzt<br />

und bis zum Jahresende über den Stand des Projektes berichtet werden. Das<br />

Vorhaben soll im Rahmen der föderalen Ordnung und unter Wahrung der kommunalen<br />

Selbstverwaltung realisiert werden. Dabei werden die bereits bei Bund, Ländern und<br />

Kommunen vorhandenen Serviceeinrichtungen für Bürgerinnen und Bürger sowie für<br />

die Wirtschaft im Rahmen der jeweiligen Zuständigkeiten genutzt und weiterentwickelt.<br />

Ziel des Projektes<br />

Mit der einheitlichen Behördenrufnummer soll für die Bürgerinnen und Bürger die<br />

Erreichbarkeit von Verwaltungsdienststellen signifikant erleichtert werden.<br />

Verwaltungsdienstleistungen sollen in ebenenübergreifenden Servicecentern <br />

Foto: Jeno Szaz


transparent und rasch abrufbar zur<br />

Verfügung stehen. Die notwendigen<br />

Daten und in Betracht kommenden<br />

Dienstleistungen der verschiedenen<br />

Verwaltungsebenen in Deutschland<br />

werden aufbereitet und unter Nutzung<br />

der Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

abrufbar in den jeweiligen<br />

dezentralen - teilweise zumeist<br />

schon in Ballungsräumen bestehenden -<br />

Servicecentern vorgehalten.<br />

Einfache Fragestellungen sollen im Erstkontakt<br />

beantwortet werden, das Gleiche<br />

gilt für die Erteilung allgemeiner<br />

Auskünfte. Komplexe Anfragen werden<br />

an die Fachverwaltung weitergeleitet,<br />

verbunden mit der Garantie, dass<br />

der Bürger innerhalb einer bestimmten<br />

Frist eine Rückmeldung zu seinem Anliegen<br />

erhält.<br />

Die Servicecenter sollen ebenenübergreifend<br />

arbeiten und untereinander<br />

vernetzt sein. Die einheitliche Behördenrufnummer<br />

soll so geschaltet werden,<br />

dass der Bürger das zum Anrufort nächst<br />

gelegene Servicecenter erreicht, in dem<br />

nach Möglichkeit bis zu 80 % der Bürgeranliegen<br />

sofort abgedeckt werden. Ein<br />

gleiches Leistungsversprechen und<br />

Qualitätsmanagement garantiert, dass die<br />

Leistungen auf einem einheitlichen hohen<br />

Niveau bundesweit zur Verfügung<br />

gestellt werden. Die Mitwirkung im<br />

ebenenübergreifenden Verbund ist an<br />

die Einhaltung qualifizierender Dienstleistungskriterien<br />

gebunden.<br />

Das Projekt soll in seiner Flächenausdehnung,<br />

aber auch in den garantierten<br />

Leistungen sukzessive wachsen. Beim<br />

Aufbau der einheitlichen Behördenrufnummer<br />

werden bereits bestehende<br />

Serviceeinrichtungen eingebunden. Das<br />

Projekt lebt von der Überzeugungswirkung<br />

der Idee, der Umsetzung und<br />

der sachgerechten Kommunikation.<br />

Deshalb ist ein „Zwangsanschlussverfahren“<br />

nicht möglich. Die Hoheit<br />

der Länder und der kommunalen Selbstverwaltung<br />

bleibt gewahrt.<br />

(Auszug aus der Projektbeschreibung<br />

des Bundesministerium des Innern) <br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Einheitliche Behördenrufnummer<br />

Interessenbekundung<br />

zur Erprobung in den<br />

Modellregionen<br />

Mit der einheitlichen Behörden<br />

rufnummer 115 sollen die<br />

Bürger die Möglichkeit eines<br />

einfachen und umfassenden kommunen-<br />

und länderübergreifenden Services<br />

erhalten. Die Federführung des Projekts<br />

D115 haben das Bundesministerium<br />

des Innern und das Land<br />

Hessen.<br />

Im Rahmen einer Besprechung am 25.<br />

Oktober 2007 wurden auf Vorschlag<br />

der Länder folgende Modellregionen mit<br />

einer Gesamteinwohnerzahl von rd. 13<br />

Millionen ausgewählt, die das Projekt,<br />

die Leistungen des Serviceangebots sowie<br />

die technische und organisatorische<br />

Realisierung mitentwickeln und in Pilotvorhaben<br />

umsetzen.<br />

Diese sind u.a.: <strong>Berlin</strong>, Hamburg, Regionen<br />

aus Nordrhein-Westfalen (Aachen,<br />

Arnsberg, Bielefeld, Dortmund,<br />

Duisburg, Düsseldorf, Köln, Mülheim/<br />

Ruhr, Kreis Lippe, Märkischer Kreis,<br />

Kreis Paderborn, Staatskanzlei NRW)<br />

und das gesamte Rhein-Main-Gebiet.<br />

Die Pilotierung in diesen Modellregionen<br />

ist bis Herbst 2008 vorgesehen.<br />

Interessierte Bewerber, deren Servicecenter<br />

noch im Auf- oder Ausbau befindlich<br />

sind, können zu einem späteren<br />

Zeitpunkt in das Projekt einsteigen.<br />

Der weitere Ausbau soll ab 2009 stattfinden.<br />

Unter Berücksichtigung der in<br />

den Modellregionen gemachten Erfahrungen<br />

wird der unter der einheitlichen<br />

Behördenrufnummer angebotene<br />

Bürgerservice stufenweise sowohl inhaltlich<br />

als auch räumlich ausgebaut.<br />

Weitere Einzelheiten gibt es auch unter<br />

www.verwaltung-innovativ.de <br />

Bereit für die Zukunft:<br />

Modernste Technik für<br />

das „<strong>Berlin</strong>-Telefon“<br />

Für bis zu 12.000 Anrufe pro Stunde<br />

ist das <strong>Berlin</strong>-Telefon, der Auskunfts-<br />

und Beratungsdienst der<br />

<strong>Berlin</strong>er Verwaltung, ausgelegt. Diese<br />

technische Kapazität ermöglichen hochmoderne<br />

Technologien im <strong>IT</strong>-<br />

<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong>), die im Hintergrund den täglichen<br />

Call-Center-Alltag am Laufen halten.<br />

Grundlegender Bestandteil des<br />

<strong>Berlin</strong> Telefons ist eine hochkomplexe<br />

Call- und Ticket-Weiterleitung sowie ein<br />

umfassendes Wissensmanagement. Bei<br />

dem in Europa einzigartigen Call- und<br />

Ticket-System wird nicht nur der Anrufer<br />

selbst, sondern gleichzeitig auch eine<br />

an den Anruf gekoppelte, elektronische<br />

Notiz mit dem Anliegen des Bürgers<br />

von den Call-Center-Agenten, die im<br />

Erstkontakt mit den Bürgern stehen, an<br />

die nachgeschalteten Fachverwaltungen<br />

weitergeleitet. Somit ist der Ansprechpartner<br />

in der Fachverwaltung<br />

sofort informiert und der Anrufer muss<br />

sein Anliegen nur einmal vortragen.<br />

Gewusst wie: Wissensmanagement<br />

im Call-Center<br />

Ziel des <strong>Berlin</strong>-Telefons ist es, einen<br />

möglichst großen Teil des Wissens der<br />

Fachverwaltungen an die Agenten des<br />

Call-Centers weiterzugeben. Diese sollen<br />

möglichst viele Anfragen qualifiziert<br />

beantworten und damit die Fachverwaltungen<br />

entlasten. Um einen effizienten<br />

Wissenstransfer von der Fachverwaltung<br />

bis zum Anrufer zu gewährleisten,<br />

integrierte das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> im<br />

März 2007 die Technologie<br />

„KnowledgeMiner“ der USU AG. Als<br />

selbstlernende Wissensdatenbank für die<br />

Agenten im Call-Center liefert der<br />

„KnowledgeMiner“ zu jeder Anfrage<br />

die passenden Informationen. Kommt<br />

ein Anruf im Call-Center an, gibt der<br />

Agent die Anfrage in die Suchmaske ein<br />

und erhält innerhalb von Sekunden die<br />

dazu relevanten Wissensquellen. <br />

4/07 5


4/07 6<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Abb 1.: Informationsrecherche eines FO-Agenten im Infosystem (Knowledgeminer)<br />

Abb 2.: Übernahme von Informationen aus dem Infosystem in das Ticket<br />

(Ticketsystem der Call-Center-Software Siebel)<br />

Das sind Intranet- und Internet-Seiten der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung sowie lokale,<br />

vom <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> speziell für diesen Zweck erstellte Quellen. So erhält der Agent<br />

beispielsweise zum Stichwort „Wohnung ummelden“ eine Liste mit verschiedenen<br />

Wissensquellen, darunter alle notwendigen Informationen zum Thema „Anmeldung<br />

bei der Meldebehörde“.<br />

Derzeit sind über 1.000 Wissensquellen in der Datenbank gespeichert und ca. 2.500<br />

Begriffe hinterlegt. Die Suchbegriffe werden verschlagwortet und entsprechende<br />

Synonyme in die Datenbank aufgenommen. Dieses Prinzip der Durchsuchung<br />

bezeichnet man als „kontextsensitive Suche“. Das heißt, der Agent kann die Frage<br />

des Anrufers wortwörtlich übernehmen sowie umgangssprachliche Begriffe in die<br />

Suchmaske eingeben, zum Beispiel „Führerschein verloren“. Die offizielle Bezeichnung<br />

der jeweiligen Dienstleistung muss ihm nicht geläufig sein. Dies erleichtert die<br />

Suche nach Informationen. Das System<br />

ordnet den Suchbegriff in seinen Kontext<br />

ein und berücksichtigt auch entsprechende<br />

Synonyme. In dem Beispielfall<br />

erkennt der „KnowledgeMiner“, dass<br />

es sich bei der Anfrage um die Dienstleistung<br />

„Fahrerlaubnis-Ersatz nach<br />

Verlust / Diebstahl“ handelt und führt<br />

den Agenten zu der richtigen Wissensquelle.<br />

Qualität durch Selbstlern-Effekt<br />

Die Datenbank „KnowledgeMiner“ entwickelt<br />

sich automatisch immer weiter.<br />

In dem selbstlernenden System kann der<br />

Agent die auf eine Anfrage ermittelte<br />

Wissensquelle positiv bewerten, wenn<br />

sie die gewünschten Informationen enthalten<br />

hat. So merkt sich das System,<br />

dass dies die richtige Wissensquelle für<br />

eine bestimmt Suchanfrage war. Das<br />

Ergebnis: Bei über 95 Prozent der Anfragen<br />

findet die Suchmaschine die passende<br />

Information ohne nochmaliges<br />

„Nachjustieren“ der Anfrage. Da alle<br />

Agenten auf die gleichen bestätigten<br />

Wissensquellen zurückgreifen, erhalten<br />

die Anrufer auf gleiche Anfragen eine<br />

einheitliche Antwort. Durch die<br />

Verifizierung der Quellen durch alle<br />

Agenten erreicht man eine automatische<br />

Qualitätssicherung bei der Beantwortung<br />

der Anfragen. Mit dieser technischen<br />

Infrastruktur ist das <strong>Berlin</strong>-Telefon<br />

bereits heute für eine Anbindung an<br />

den geplanten bundesweiten Behördenruf<br />

„115“ einsatzbereit. (EB) <br />

Freundlich und qualifiziert<br />

Die Arbeit der Agenten<br />

im Call-Center des <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong><br />

<strong>Berlin</strong> - „Justizbehörden <strong>Berlin</strong>.<br />

Schönen guten Tag.“ Freundlich<br />

und gelassen nimmt die routinierte<br />

Call-Center-Agentin ihren nächsten<br />

Anruf entgegen. Die Dame am anderen<br />

Ende der Leitung erkundigt


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

sich nach den Öffnungszeiten des Amtsgerichts Pankow. „Dort können Sie<br />

heute von 8.30 bis 13 Uhr jemanden erreichen“, lautet die prompte Antwort. An<br />

über 70 Arbeitsplätzen im Call-Center des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> wird täglich von 7 bis 19<br />

Uhr zum Headset gegriffen, um sich der großen und kleinen Sorgen der <strong>Berlin</strong>er<br />

Bürger anzunehmen. Die Agenten des Call-Centers bilden die Basis des <strong>Berlin</strong>-<br />

Telefons, dem zentralen Auskunfts-, Beratungs- und Vermittlungsdienst des<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> für die Verwaltung des Landes <strong>Berlin</strong>. Neben umfassenden Kenntnissen<br />

der verschiedensten Verwaltungsprozesse bedarf die Arbeit an der Schnittstelle<br />

zwischen Bürger und Behörde Sensibilität und menschliches Einfühlungsvermögen.<br />

Bis zu 400 Anrufern widmet sich jeder Mitarbeiter täglich – geduldig,<br />

höflich und qualifiziert.<br />

Bei Anruf blinkt es<br />

Die Öffnungszeiten der Ämter und Gerichte gehören zu den Standardanfragen im<br />

4. Stock des Call-Centers des Gebäudes in der <strong>Berlin</strong>er Straße. In dieser Etage<br />

befindet sich die Auskunfts- und Vermittlungsdienst für die <strong>Berlin</strong>er Justizver-<br />

Foto: Stefan Redel<br />

waltung. Die Agenten sitzen in durch Stellwände voneinander getrennten Arbeitsplätzen<br />

mit Headset vor ihren PCs. Entgegen landläufigen Vorstellungen geht es<br />

weder hektisch noch laut zu. Ruhig und konzentriert nehmen die Mitarbeiter einen<br />

Anruf nach dem nächsten entgegen. Kein Telefonklingeln stört die Gespräche.<br />

Denn hier läuft alles rechnergestützt. Bei einem Anruf wird dieser auf den<br />

Bildschirmen der Agenten signalisiert und von einem der Mitarbeiter entgegen<br />

genommen. Als erste Anlaufstelle für die ratsuchenden Bürger geben die Mitarbeiter<br />

bereits erste Informationen. In diesem Fall wird das Ticket, also eine elektronische<br />

Notiz, die für jeden Anruf angelegt wird, ausgefüllt, geschlossen und der<br />

Anruf damit abschließend erledigt.<br />

Komplexere Anliegen übergeben die Agenten an die Ansprechpartner in der<br />

Verwaltung. Innerhalb von Sekunden wird der gewünschte Ansprechpartner in die<br />

Datenbank im Computer eingegeben, die Telefonnummer auf dem Monitor<br />

angezeigt und per Mausklick sofort weiter verbunden. Simultan zu dem Anruf wird<br />

auch das Ticket, das dem neuen Gesprächspartner die nötigen Informationen zum<br />

Anliegen des Anrufers verrät, weiter geleitet. Kann der Mitarbeiter in der <br />

Modernisierungsprogramm<br />

„ServiceStadt <strong>Berlin</strong>“<br />

Unter dem Motto „Mehr Service -<br />

bessere Qualität“ wird der Senat<br />

in dieser Legislaturperiode<br />

in über 100 Projekten und Vorhaben vor<br />

allem den Service und die Qualität der<br />

<strong>Berlin</strong>er Verwaltung weiter verbessern.<br />

Ziel des Programms ist es, den Zugang<br />

zu den Dienstleistungen zu erleichtern<br />

und Verwaltungsprozesse zu vereinfachen.<br />

Deshalb werden die Zugangsmöglichkeiten<br />

für öffentliche Dienstleistungen<br />

gleichrangig ausgebaut, und<br />

zwar unabhängig davon, ob sie unmittelbar<br />

persönlich, telefonisch oder elektronisch<br />

erfolgen.<br />

Leitprojekte der Modernisierung sind<br />

dabei fünf eGovernment-Projekte:<br />

• die elektronische Bereitstellung<br />

aller internetfähigen Dienstleistungen<br />

der <strong>Berlin</strong>er Bürgerämter,<br />

• die Weiterentwicklung des<br />

„<strong>Berlin</strong>-Telefons“ zur zentralen<br />

Servicenummer 115,<br />

• die Einrichtung einheitlicher<br />

Ansprechpartner und die elektronische<br />

Verfahrensabwicklung<br />

für EU-Dienstleister,<br />

• die elektronische Melderegisterauskunft<br />

und<br />

• die elektronische Baugenehmigung.<br />

Durch die Maßnahmen werden sich auch<br />

die Rahmenbedingungen für Investitionen<br />

und wirtschaftliche Betätigung in<br />

<strong>Berlin</strong> verbessern.<br />

Die Steuerung und das Controlling des<br />

Programms „ServiceStadt <strong>Berlin</strong>“ werden<br />

von der Senatsverwaltung für Inneres<br />

und Sport wahrgenommen, die dem<br />

Senat regelmäßig über Umsetzung und<br />

Fortentwicklung des Programms berichtet.<br />

(LPD) <br />

4/07 7


Verwaltung das Gespräch nicht<br />

entgegennehmen, wird der Anrufer automatisch<br />

zurück zu seinem Ausgangspunkt<br />

im Call-Center gestellt. Beim<br />

Agenten blinkt es dann auf dem Bildschirm.<br />

Da heißt es schnell umdenken:<br />

Während der Agent in der Zwischenzeit<br />

schon ein oder zwei andere Anrufer<br />

bedient hat, muss er sich jetzt noch mal<br />

dem ihm bereits berichteten Anliegen<br />

annehmen: „Hören Sie? An dem Apparat<br />

meldet sich gerade niemand. Die<br />

Durchwahl ist statt der 0, die Sie jetzt<br />

gewählt haben, die 24. Dann können Sie<br />

es in ein paar Minuten gern selbst probieren.“<br />

Qualifizierte Agenten<br />

Die häufigsten Anrufer sind neben Privatpersonen<br />

Rechtsanwälte sowie Firmen<br />

und Zahnarztpraxen. Die meisten<br />

Fragen werden zu Zuständigkeiten der<br />

Gerichte, Ansprechpartner oder Adressen<br />

und Öffnungszeiten gestellt. Viele<br />

Informationen haben die geübten und<br />

oft langjährig erfahrenen Mitarbeiter<br />

schon im Kopf. Dazu zählt auch das<br />

Wissen um die Bedeutung der Aktenoder<br />

Geschäftszeichen: Bestimmte Ziffern<br />

stehen für bestimmte Themen. Der<br />

richtige Ansprechpartner in der Verwaltung<br />

wird über die Eingabe eines Schlagworts<br />

in der Datenbank auf ihrem Bildschirm<br />

nachgeschlagen. Bei der Beantwortung<br />

der Anrufe müssen die Call-<br />

Center-Agenten einen schmalen zeitlichen<br />

Grat meistern. Denn einerseits<br />

wollen sie den Anrufern zuvorkommend<br />

Beistand in allen Lebenslagen leisten.<br />

Andererseits müssen sie auch besonders<br />

gesprächige Bürger schnellstmöglich<br />

weiter verbinden, denn die Zahl der<br />

Wartenden in der Schleife, die blinkend<br />

auf dem Bildschirm jedes Arbeitsplatzes<br />

angezeigt wird, setzt die Agenten in Zugzwang.<br />

Ruhe bewahren<br />

Im Laufe eines Arbeitstages sehen sich<br />

die Agenten mit den unterschiedlichsten<br />

Problemen und Lebenssituationen<br />

der Anrufer konfrontiert. Vom geplanten<br />

Kirchenaustritt, über den Wunsch<br />

4/07 8<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

nach Ehescheidung bis hin zu Fragen zum Vollzugs- oder Mahnbescheid – die<br />

Agenten müssen sich intuitiv und blitzschnell auf die Situation und Stimmung des<br />

Bürgers einstellen. „Besonders wenn jemand bereits von ‚Pontius zu Pilatus’ gelaufen<br />

ist und immer noch keine Hilfe für sein Anliegen erhalten hat, bekommen wir schon<br />

mal den Ärger ab“, berichtet Dagmar Teuber, stellvertretende Leiterin des Call-<br />

Centers, von genervten und unhöflichen Anrufern. Dann gilt es, Ruhe zu bewahren<br />

und auch solche Anfragen freundlich zu bearbeiten.<br />

Ab und zu wird die Freundlichkeit auch belohnt: „Vielen Dank!“, freut sich ein<br />

Anrufer. „Mit soviel Höflichkeit hätte ich jetzt gar nicht gerechnet.“ Im Call-Center<br />

des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> eine Selbstverständlichkeit.<br />

LINDA TÖNSKÖTTER<br />

Pressestelle <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> <br />

Telefon für Sie<br />

Vom <strong>Berlin</strong>-Telefon zum Bürgerservice 115<br />

Am 18. Dezember 2006 fand in Potsdam ein nationaler <strong>IT</strong>-Gipfel statt, auf<br />

dem die Bundeskanzlerin die Ausweitung und Beschleunigung der Initiative<br />

„Deutschland-Online“ vorschlug. Unter anderem solle zur weiteren<br />

Modernisierung der Verwaltungen, insbesondere eine bundeseinheitliche Telefonservicenummer<br />

zur leichteren und schnelleren Nutzung von Dienstleistungen der<br />

öffentlichen Hand geschaltet werden, unter der sich Bürgerinnen und Bürger an die<br />

Verwaltung wenden können, die Servicenummer 115. <br />

Das ISPRAT ist eine Kooperation zwischen Wissenschaft und Praxis. Ziel der<br />

Forschungskooperation ist der Einsatz von Informationstechnologie zur<br />

Erleichterung der Kommunikation zwischen Bürger und der Verwaltung der<br />

öffentlichen Hand (http://www.isprat.net/).


Inspiriert war dieser Vorschlag<br />

vom einheitlichen Telefonservice der<br />

Stadt New York ( „Call 3-1-1. Government<br />

Services and Information“), der seit 2004 rund<br />

um die Uhr in 171 Sprachen ca. 3000<br />

Dienstleistungen für die Bürger anbietet.<br />

Auf Grundlage dieser Anregung haben<br />

die E-Government-Staatssekretäre von<br />

Bund und Ländern auf der CeB<strong>IT</strong> am<br />

19. März 2007 einen ersten Schritt in<br />

Richtung Umsetzung eingeleitet: Sie beauftragten<br />

den Bund und das Land Hessen,<br />

ein Projekt zur Einführung einer<br />

einheitlichen Behördenrufnummer zu<br />

initiieren. Das Vorhaben soll im Rahmen<br />

der föderalen Ordnung und unter<br />

Wahrung der kommunalen Selbstverwaltung<br />

realisiert werden. (s. Pressemitteilung<br />

des BMI: Behördeneinheitliche<br />

Servicenummer auf gutem<br />

Weg, vom 19. Juli 2007).<br />

Es geht folglich nicht darum, ein bundesweites,<br />

zentrales Verwaltungs-Call-<br />

Center zu errichten, sondern kommunale<br />

Servicecenter aufzubauen oder vorhandene<br />

weiter zu entwickeln und diese<br />

auf Basis einer zu erarbeitenden Gesamtkonzeption<br />

intelligent miteinander zu<br />

vernetzen.<br />

Seit Erteilung dieses Auftrages laufen<br />

im bundesweiten Maßstab parallele Aktivitäten<br />

verschiedenster Institutionen.<br />

Das ISPRAT-Institut (www.isprat.net)<br />

erarbeitet zur Zeit eine Studie, die bis<br />

Ende 2007 die Vision, die Services und<br />

Servicelevel (Erreichbarkeit, Wartezeit,<br />

Beantwortungszeit, Erstlösungsquote<br />

etc.) sowie die konkrete Einführung einer<br />

behördeneinheitlichen Servicerufnummer,<br />

vor allem deren organisatorischen<br />

und rechtlichen Rahmenbedingungen,<br />

in Deutschland analysieren<br />

und beschreiben soll.<br />

Im Land Hessen (www.hessen.de) wird<br />

bis voraussichtlich Dezember 2007 eine<br />

Entscheidungsvorlage für die Ministerpräsidenten<br />

erarbeitet, die sich mit dem<br />

Vorgehen, den Rahmenbedingungen<br />

und der Organisation eines bundesweiten<br />

Projektes befasst.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Beim BMI (www.bmi.bund.de) wurde<br />

die Suche nach vorhandenen kommunalen<br />

Servicecentern (Modellregionen),<br />

deren Erfahrungen beim sukzessiven<br />

Aufbau eines bundesweiten Bürgerservice<br />

115 aktiv genutzt werden sollen,<br />

im Oktober mit einer diesbezüglichen<br />

Entscheidung abgeschlossen. Ergebnis:<br />

<strong>Berlin</strong> ist auch Modellregion des D115 –<br />

Vorhabens (Pressemitteilung des BMI<br />

vom 29. 10. 2007).<br />

Grundlage für die Bewerbung <strong>Berlin</strong>s<br />

als Modellregion ist der in der Erprobung<br />

befindliche Bürgerservice <strong>Berlin</strong>-<br />

Telefon, das im Call-Center des <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> unter der Rufnummer 900 betriebene<br />

Bürgertelefon des Landes <strong>Berlin</strong>.<br />

Die positive Entscheidung für <strong>Berlin</strong> ist<br />

zum einen die Anerkennung langjähriger,<br />

komplexer Arbeit der Projektgruppe<br />

<strong>Berlin</strong>-Telefon im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> und<br />

der Piloteinrichtungen im LABO und<br />

beim Bezirksamt Friedrichshain – Kreuzberg<br />

als auch Ergebnis der aktiven Vorbereitung<br />

auf das Vorhaben D115 in<br />

einem Vorbereitungsprojekt im Rahmen<br />

des Programms ServiceStadt <strong>Berlin</strong> des<br />

Senats vom 12.6.2007.<br />

Auf Vorschlag des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, dessen<br />

Kooperationspartner Fraunhofer Gesellschaft<br />

FOKUS und verschiedener,<br />

insbesondere mittelständischer Wirtschaftsbetriebe<br />

haben die Staatssekretäre<br />

der Senatsverwaltungen für Inneres<br />

und Sport, Hr. Freise sowie für Wirtschaft,<br />

Technologie und Frauen, Hr.<br />

Strauch am 3.8.2007 einen Auftrag zur<br />

Vorbereitung des Leitprojektes „Ausbau<br />

des <strong>Berlin</strong>-Telefons zur ServiceLine<br />

115“ erteilt.<br />

Der vereinbarte Projektauftrag umfasst<br />

die konzeptionelle Ausarbeitung von<br />

<strong>Berlin</strong>er Lösungen<br />

• zur Weiterentwicklung des<br />

<strong>Berlin</strong>-Telefons in Richtung<br />

Bürgertelefon 115<br />

• zur Vorbereitung des Leitprojektes<br />

„Ausbau des <strong>Berlin</strong>-<br />

Telefons zur ServiceLine 115<br />

(D115)“<br />

Die Projektdurchführung soll unter Einbeziehung<br />

von Wissenschaft, Wirtschaft<br />

und Verwaltung erfolgen und sowohl<br />

die bundesweiten Planungen als auch<br />

Einflüsse aus den Vorgaben zur Umsetzung<br />

der EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />

berücksichtigen.<br />

Eine Umfrage im Verband der mittelständischen<br />

<strong>IT</strong>-Betriebe <strong>Berlin</strong> -<br />

Brandenburgs (SIBB) erbrachte eine<br />

hohe Bereitschaft zur Teilnahme an einem<br />

solchen Vorhaben.<br />

Auf Basis dieser Resonanz gelang es, in<br />

kurzer Zeit alle Teilprojekte kompetent<br />

mit Mitarbeitenden der verschiedenen<br />

Projektpartner (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>,<br />

SenInnSport, Wirtschaft, FOKUS, Verwaltungen)<br />

sowie die erforderliche<br />

Projektorganisation (Abstimm- und<br />

Entscheidungsinstanz) zu besetzen.<br />

Der Projektauftrag umfasst zur zielorientierten<br />

Erfüllung der Gesamtaufgabe<br />

vier Arbeitspakete:<br />

Arbeitspaket 1 – Nutzung einheitlicher<br />

Wissensbasen<br />

• Beschreibung des <strong>Berlin</strong>er Szenarios<br />

zur Entwicklung und<br />

Nutzung von gemeinsamen<br />

Wissensbasen auf Grundlage eines<br />

einheitlichen Informations-<br />

/Kommunikationsmodells<br />

- Zuständigkeiten, Rollen bei der<br />

Informationsaufbereitung und<br />

Informationsbereitstellung<br />

- Informations- / Kommunikationsmodell<br />

- Organisatorische und technische<br />

Aspekte<br />

- Integration ins <strong>Berlin</strong>-Telefon<br />

• Erarbeitung von Lösungsansätzen<br />

zur Übertragbarkeit des<br />

<strong>Berlin</strong>er Szenarios <br />

4/07 9


Arbeitspaket 2 – Antragsverfahren<br />

und -prozesse<br />

• Identifikation und Priorisierung<br />

von Antragsverfahren und prozessen,<br />

die für eine telefonische<br />

Bearbeitung bzw. Unterstützung<br />

geeignet sind<br />

• Beispielhafte Beschreibung der<br />

telefonischen Unterstützungsleistungen<br />

• Erarbeiten von Lösungsvorschlägen<br />

für eine exemplarische<br />

Realisierung ausgewählter Antragsverfahren<br />

und -prozesse<br />

Arbeitspaket 3 – Call-Center-Dienste<br />

für Ausnahmesituationen<br />

• Entwicklung von Szenarien zur<br />

Unterstützung von Krisenstäben<br />

- Definition des Themenspektrums(Lagezentrum/Krisenstäbe)<br />

- Sonderrufnummern<br />

- Sprachdialogsystem<br />

- Datenbereitstellungsprozesse<br />

- Integration ins <strong>Berlin</strong>-Telefon<br />

- Zusammenarbeit mit Feuerwehr<br />

und Polizei<br />

Dabei ist zu berücksichtigen, dass mit<br />

dem Bürgerservice 115 nicht beabsichtigt<br />

ist, die Leitzentralen von Polizei und<br />

Feuerwehr ersetzen.<br />

Arbeitspaket 4 – Vernetzung externer<br />

Call-Center<br />

• Ermittlung von Potenzialen beim<br />

Zusammenschluss mehrerer<br />

Call-Center<br />

• Beschreibung organisatorischtechnischer<br />

Anforderungen sowie<br />

möglicher Umsetzungsvarianten<br />

• Darstellung der Interoperabilität<br />

auf technischer, semantischer<br />

und organisatorischer Ebene<br />

Die Gesamtkoordination des Projektes<br />

wird durch den Geschäftsbereichsleiter<br />

„Innovationsmanagement und Projektservices“<br />

des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> wahrgenommen.<br />

4/07 10<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Am 3.9.2007 fand unter zahlreicher Beteiligung aller Projektpartner und der Mitglieder<br />

der Abstimminstanz der kick off zu diesem Projekt statt.<br />

Neben der Darstellung der Ziele und der geplanten Inhalte verständigte man sich auf<br />

die Vorgehensweise und die Ergebnisdarstellung.<br />

Bei diesem Projekt handelt es sich um ein klassisches Sammeln, Strukturieren und<br />

Bewerten von Informationen. Deshalb bot sich für die erste Phase die Arbeit in<br />

Workshop-Form an. Mit den Ergebnissen dieser Analysen werden Vorschläge zur<br />

Weiterentwicklung des <strong>Berlin</strong>-Telefons entwickelt.<br />

Alle Projektbeteiligten gingen mit hohem Engagement an die Arbeit, so dass bis Ende<br />

Oktober 2007 alle Arbeitsgruppen ihre Workshops abgeschlossen hatten und erste<br />

konzeptionelle Entwurfsfassungen ihrer Ergebnisdokumente vorlegen konnten.<br />

Betrachtet man diese Phase, ist festzustellen, dass die Zusammenarbeit zwischen den<br />

Projektpartner als anspruchsvoll, interessant, fruchtbar und verbunden mit hohem<br />

Erkenntnisgewinn empfunden wurde, also von allen Beteiligten positiv eingeschätzt<br />

wird. Nach Abschluss der Arbeiten in den Teilprojekten sind die Unterlagen durch<br />

die Mitglieder der Abstimminstanz zu diskutieren.<br />

Auf Basis der Diskussionsergebnisse und der vorgelegten Materialien der Arbeitsgruppen<br />

erarbeitet ein Redaktionsteam der verschiedenen Projektpartner das Ergebnisdokument.<br />

Im Januar 2008 werden die Auftraggeber das endgültige Projektergebnis<br />

in den Händen haben und damit auch die konstruktive Zusammenarbeit von<br />

Partnern verschiedenster Organisationen und Verbände bewerten können.<br />

Mit dem (hoffentlich) positiven Votum der Entscheidungsinstanz zu den<br />

Weiterentwicklungsvorschlägen zum <strong>Berlin</strong> Telefon und der anschließenden zeitnahen<br />

Realisierung der in den Konzeptionsunterlagen dargestellten Quick-Win-Services<br />

könnte es schon in 2008 in der Modellregion für <strong>Berlin</strong>er und Auswärtige<br />

heißen: Bürgerservice 115 – Telefon für Sie. (Stand: Mitte November 2007)<br />

HANS -JOACHIM BAATZ<br />

Geschäftsbereichsleiter „Innovationsmanagement und Projektservices“<br />

Projektleiter <strong>Berlin</strong>-Telefon / Vorprojekt115


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Der direkte Draht<br />

<strong>Berlin</strong>-Telefon – 900<br />

M<strong>IT</strong> 900 DIREKTE INFORMATIONEN ZU ALLEN LEBENSLAGEN<br />

Eine höhere Kundenzufriedenheit bei den Bürgern und den Mitarbeitern der <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung – das ist das Ziel der Call-Center-Lösung <strong>Berlin</strong>-Telefon. Mit einem einfachen<br />

telefonischen Zugang zu umfassenden Informationen und Dienstleistungen<br />

werden Anfragen über die Rufnummer 900 schnell und kompetent beantwortet. Das<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> ist dabei für den telefonischen Erstkontakt mit dem Bürger über sein<br />

Call-Center verantwortlich.<br />

Weitere Informationen zum <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>:<br />

Internet www.itdz-berlin.de, Intranet www.itdz.verwalt-berlin.de<br />

Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />

4/07 11


New Yorker wählen 311:<br />

Erfahrungsaustausch<br />

zum Bürgertelefon<br />

Ein Interview mit Konrad<br />

Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong><br />

„Es ist nicht nur eine Bürger-Service-Hotline,<br />

es ist das mächtigste<br />

Management Tool, das je für die<br />

Verwaltung von New York City entwickelt<br />

wurde.“<br />

Michael R. Bloomberg, Bürgermeister<br />

der Weltmetropole<br />

New York, kann sich nicht<br />

vorstellen, die Stadt ohne das zentrale<br />

Call-Center zu leiten. Seit 2004 können<br />

die New Yorker unter der Rufnummer<br />

311 alle Behörden der Stadt erreichen.<br />

Wie beim <strong>Berlin</strong> Telefon ist die Bürger-<br />

Hotline als mehrstufiger Auskunfts- und<br />

Beratungsdienst angelegt. Ziel ist es, so<br />

viele Anfragen wie möglich bereits im<br />

Call-Center abschließend zu beantworten.<br />

Erst komplexere Anliegen werden<br />

an die entsprechende Verwaltung vermittelt.<br />

Diese Service-Hotline lernte<br />

Konrad Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>-<br />

<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong>), während eines Informationsbesuchs<br />

bei Vertretern der Stadt und der<br />

Leiterin des Call-Centers Elizabeth Jane<br />

Brennan in New York vom 17. bis 19.<br />

September 2007 kennen. <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

sprach mit Konrad Kandziora über den<br />

Erfahrungsaustausch.<br />

Was war das Ziel der Reise nach<br />

New York?<br />

Ziel der Reise nach New York ist es<br />

gewesen, die umfangreichen Erfahrungen<br />

der Stadt beim Aufbau des zentralen<br />

Call-Centers mit der Einwahl 311 kennen<br />

zu lernen und für die Situation der<br />

900 in <strong>Berlin</strong> abzuleiten. Die Erfahrungen<br />

liegen in New York seit 2003 vor,<br />

seit der Bürgermeister von New York<br />

damit begann, den Bürgerservice aufzubauen.<br />

Der Anlass für die Entscheidung<br />

4/07 12<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

war die totale Überlastung der Emergency Nummer 911. So wurde die Idee geboren,<br />

die zentrale Rufnummer 311 einzuführen und Aufgaben von der 911 auf die 311 zu<br />

übertragen. <strong>Berlin</strong> ist jetzt offizielle Modellregion für die Einführung des bundesweiten<br />

Behördenrufs 115. Das katapultiert unser Call-Center in eine andere Größenordnung.<br />

Da können wir in <strong>Berlin</strong> von den Erfahrungen der New Yorker Kollegen, die<br />

zu Höchstzeiten bis zu 240.000 Anrufe pro Tag bewältigen müssen, profitieren.<br />

Wenn Sie 311 in New York und 900 in <strong>Berlin</strong> vergleichen, was sind die<br />

wichtigsten Unterschiede?<br />

Bei der Technik ist Deutschland sehr weit vorangeschritten, deutlich weiter als New<br />

York. Wir setzen in <strong>Berlin</strong> die Technologie Voice over IP ein. In New York läuft das<br />

Call Center über normale Telefonleitungen. Wir können den Anruf des Bürgers<br />

zeitgleich mit einem elektronischen Ticket an den zuständigen Bearbeiter in der<br />

Verwaltung weiterleiten und zwar theoretisch an alle Verwaltungsarbeitsplätze im<br />

Land <strong>Berlin</strong>. Das ist ein weltweit einzigartiges System. In New York kann der Agent<br />

nur den Anruf vermitteln oder<br />

eine E-Mail schreiben, aber<br />

nicht simultan Sprache und<br />

elektronische Notiz übertragen.<br />

In New York haben hingegen<br />

die im Call Center hinterlegten<br />

Verwaltungsprozesse eine<br />

enorme Vielfalt. In dem Call-<br />

Center gehen von Fragen zur<br />

Sozialhilfe, zum Zuzug nach<br />

New York bis zu Beschwerden<br />

über die Müllbeseitigung die<br />

unterschiedlichsten Bürgeranliegen<br />

ein. In allen kritischen<br />

Lebenssituationen rufen die<br />

New Yorker auf der 311 an.<br />

Hier werden derzeit 50 Prozent<br />

der eingehenden Anrufe<br />

abschließend erledigt. In <strong>Berlin</strong><br />

sind es nur zehn Prozent. New<br />

York liegt auch beim Ausbau<br />

der Wissensbasen weit vorne,<br />

die das Call-Center mit entsprechendem<br />

Fachwissen aus-<br />

Foto: Archiv<br />

statten. Diese besitzen in New<br />

York bereits eine sehr hohe Qualität. In Deutschland hat noch jede Verwaltung seine<br />

eigene Datenbank, in New York sind die Wissensquellen zentral auf einer Plattform<br />

zusammengeführt, die auch dem Call Center zur Verfügung steht.<br />

In New York sind alle Behörden in das zentrale Bürgertelefon eingebunden.<br />

Warum ist die 311 in der New Yorker Verwaltung besser etabliert als das <strong>Berlin</strong><br />

Telefon in der Hauptstadt?<br />

Die New Yorker Bürger-Hotline hat einen ganz anderen Hintergrund als das <strong>Berlin</strong><br />

Telefon. Als unser Call-Center 1997 startete, hatte es das alleinige Ziel, Bürgern noch<br />

schneller die richtige Information in Verwaltungsangelegenheiten zu liefern und die<br />

Behörden zu entlasten. Grundsätzlich ist die deutsche Verwaltung bereits sehr


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

gut organisiert und mit separaten Call Centern ausgestattet. Die 311 in New York<br />

hatte von Anfang an einen anderen Anspruch: den Behörden-Dschungel zu lichten<br />

und Bürgern die Möglichkeit zu bieten, sich einfacher in der Verwaltung zurecht zu<br />

finden. Der Bedarf nach einer zentralen Einwahl war in New York viel größer. Die<br />

Bürger-Hotline untersteht direkt dem Bürgermeister mit dem Ziel, eine Modernisierung<br />

der Verwaltungsprozesse anzustoßen. Ohne dessen Beteiligung als „Treiber“ wäre es<br />

nicht möglich gewesen, so weitreichende Veränderungen in den Verwaltungen<br />

durchzuführen, um diese an die Erfordernisse der Bürgerhotline anzupassen.<br />

Der Bürgermeister erhält jeden Morgen ein Reporting über Inhalt und Anzahl der<br />

Anfragen und Beschwerden, die am Vortag im Call Center eingegangen sind. So weiß<br />

er immer bestens Bescheid, was in New York los und wie die Stimmung der Bürger<br />

zu bestimmten Themen ist. Die New York Times schrieb einmal: „Die New Yorker<br />

lieben es sich zu beschweren und die Hotline macht das Beste daraus.“ Der Bürger<br />

wendet sich mit all seinen Wünschen an die zentrale Rufnummer und wenn diese<br />

Wünsche mehrfach auftreten, werden entsprechende Prozesse in der Verwaltung<br />

entwickelt. Das ist in Deutschland anders. Hierzulande ist es schwieriger, Prozesse<br />

in der Verwaltung zu verändern. Für den Bürgermeister ist das Call-Center ein<br />

Instrument für das moderne Management seiner Stadt.<br />

Welche Erfahrungen aus New York können Sie für das <strong>Berlin</strong> Telefon nutzen?<br />

Das Logo von Do<strong>IT</strong>T (Department of Information Technology &<br />

Telecommunications, New York)<br />

http://www.nyc.gov/html/doitt/html/about/about_311.shtml<br />

In einigen Bereichen hat das Call Center in New York absoluten Vorbildscharakter<br />

für uns. Nach dem Besuch in den USA haben wir vier Projekte ins Leben gerufen.<br />

Da ist zunächst die Unterstützung für Bürger beim Ausfüllen von Online- oder<br />

Papierformularen, die auch über das Call-Center als weiterer Service angeboten<br />

werden soll. Darüber hinaus wollen wir,<br />

wie in New York, auch andere öffentliche<br />

Betriebe, die für die Bürger von<br />

Interesse sind, in das <strong>Berlin</strong> Telefon<br />

einbinden. Wir planen, die BVG (<strong>Berlin</strong>er<br />

Verkehrsbetriebe, Anm. d. Red.),<br />

die BSR (<strong>Berlin</strong>er Stadtreinigungsbetriebe,<br />

Anm. d. Red.) oder die Wasserbetriebe<br />

mit unserem Call-Center zu<br />

koppeln. Beim Ausbau unserer Wissensbasen<br />

werden wir uns am New Yorker<br />

Modell orientieren, so dass nicht nur das<br />

Call-Center mit dem System arbeiten<br />

kann, sondern jeder Mitarbeiter in der<br />

Verwaltung. Zu guter Letzt gilt es, das<br />

<strong>Berlin</strong> Telefon durch eine gute Lastverteilung<br />

auch für Ausnahme- und<br />

Katastrophensituationen auszurüsten.<br />

Bei einem Fleischskandal oder Stromausfall<br />

sollen unsere Mitarbeiter den<br />

Bürgern die nötigen Informationen geben<br />

können. Während der Fußball-Weltmeisterschaft<br />

haben wir bereits unter<br />

Beweis gestellt, dass wir dazu technisch<br />

in der Lage sind.<br />

Gibt es auch etwas, das New York<br />

vom <strong>Berlin</strong>er Call-Center lernen<br />

kann?<br />

Die New Yorker waren erstaunt darüber,<br />

wie weit die Technik beim <strong>Berlin</strong> Telefon<br />

fortgeschritten ist. Das New Yorker Call-<br />

Center nutzt so wie wir das Ticketsystem<br />

von Siebel, aber eine Simultanweiterleitung<br />

von Ticket und Anruf ist dort noch nicht<br />

möglich. Denn in New York wird das<br />

Telekommunikationsnetz gerade erst auf<br />

Voice over IP umgerüstet, während bei<br />

uns die Sprachüber-tragung über das<br />

Internet Protokoll längst Realität ist.<br />

Die 311 können Bürger in 171 Sprachen<br />

anrufen. Braucht das <strong>Berlin</strong>-<br />

Telefon diese Mehrsprachigkeit?<br />

In unserem Call-Center werden neben<br />

Deutsch die Sprachen Englisch, Türkisch<br />

und Russisch gesprochen. Auch<br />

im New Yorker Call-Center sind unter<br />

den Mitarbeitern nur drei Sprachen vertreten:<br />

Englisch, Spanisch und Italienisch.<br />

Für die restlichen Sprachen werden<br />

Dolmetscher live zum Anrufer hinzugeschaltet.<br />

Theoretisch wäre <br />

4/07 13


In Kürze<br />

4/07 14<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

311 in New York<br />

• Start: 2004<br />

• Auslastung: 14,7 Mio. Anrufe pro Jahr<br />

• Kapazität: 241.000 Anrufe pro Tag<br />

• Mitarbeiter: 600 Agenten im Call-Center<br />

• Sprachen: 171 (unter Zuschaltung von Übersetzern)<br />

• Erreichbarkeit: 24 Std., 7 Tage die Woche<br />

• Technik: Kein VoIP im Einsatz<br />

900 in <strong>Berlin</strong><br />

• Start: 1997<br />

• Auslastung: 6 Mio. Anrufe pro Jahr<br />

• Kapazität: 25.000 Anrufe pro Tag<br />

• Mitarbeiter: 100 Agenten im Call-Center<br />

• Sprachen: 4<br />

• Erreichbarkeit: Mo - Fr, 7 bis 19 Uhr<br />

• Technik: VoIP und Call & Ticket-Weiterleitung im Einsatz<br />

• Referenzkunden: Der Regierende Bürgermeister von <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Berlin</strong>er Senatsverwaltungen<br />

<strong>Berlin</strong>er Justiz<br />

<strong>Berlin</strong>er Finanzämter u.v.a.m.<br />

Auch im Intranet der <strong>Berlin</strong>er Landesverwaltung wird das Vorhaben „115“ eifrig<br />

diskutiert: http://forum.verwalt-berlin.de/<br />

topic.php?id=13453&s=db09a935401fe8e57386265da3ea58e4<br />

das auch beim <strong>Berlin</strong>-Telefon<br />

denkbar. Der Anteil an fremdsprachigen<br />

Anrufen ist bei uns allerdings äußerst<br />

gering.<br />

In New York arbeiten 600 Agenten<br />

im 311-Call-Center, in <strong>Berlin</strong> nur 100.<br />

Ist die New Yorker Bürger-Hotline<br />

deswegen professioneller?<br />

In New York leben acht Millionen Menschen,<br />

in <strong>Berlin</strong> hingegen nicht einmal<br />

die Hälfte. Insofern muss natürlich auch<br />

das Call-Center eine größere Kapazität<br />

bereit stellen. Mit der Einführung des<br />

Behördenrufs 115 in Deutschland werden<br />

wir auch die Mitarbeiterzahl in unserem<br />

Call Center auf bis zu 200 erhöhen.<br />

So schafft das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> durch<br />

115 neue Arbeitsplätze.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Das Interview führte Linda Tönskötter<br />

von der Pressestelle des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>.<br />

Einheitliche<br />

Behördenrufnummer<br />

erfordert Wandel der<br />

Servicekultur in<br />

Verwaltungen<br />

Kronberg - Die Einführung eines<br />

einheitlichen Behördenrufs bietet<br />

große Chancen für Deutschland.<br />

Fragen und Anliegen der Bürger<br />

können professionell entgegengenommen,<br />

bearbeitet und bis zur Erledigung<br />

verfolgt werden. Holger Bill, Geschäftsführer<br />

des Bereichs Post & Public Services<br />

bei Accenture, sieht darin den entscheidenden<br />

Impuls für einen grundlegenden<br />

Wandel der Servicekultur in der<br />

deutschen Verwaltung. Anliegen von<br />

Bürgern und der Wirtschaft sowie der<br />

ganzheitliche Nutzen für alle Beteiligten<br />

rücken damit noch stärker in den Mittelpunkt.<br />

„Unsere Erfahrungen aus anderen<br />

Ländern zeigen, dass diese Veränderungen<br />

auch in angeschlossene


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Fachverwaltungen wirken und dort weitere Veränderungen auslösen“, sagt<br />

Holger Bill. „In New York haben wir dies durch die Einführung des Bürgerrufs 3-<br />

1-1 bereits umgesetzt - das können und wollen wir auch in Deutschland realisieren.“<br />

Eine so verwandelte serviceorientierte und moderne Verwaltung verbessert nicht nur<br />

das Verhältnis vom Bürger zum Staat, sondern ist darüber hinaus ein wichtiger<br />

Erfolgsfaktor für den Standort Deutschland. Behördenanfragen werden auch für die<br />

Industrie vereinfacht, Kosten reduziert, EU-Dienstleistungsrichtlinien erfüllt. Nicht<br />

zuletzt erhält die Politik ein Instrument, um die Anliegen der Bürger zu erfahren und<br />

direkter darauf reagieren zu können.<br />

Bei der Vision einer einheitlichen Behördenrufnummer wählt der Bürger rund um die<br />

Uhr „1-1-5“, egal, ob er sich über die aktuellen Reisewarnungen des Auswärtigen<br />

Amtes informieren möchte oder ein konkretes Anliegen beim örtlichen Standesamt<br />

klären will. Bei der Umsetzung des Konzeptes wird dies allerdings zur großen<br />

Herausforderung. Über alle Ebenen der Verwaltung hinweg muss eine noch sehr viel<br />

größere Anzahl an Behörden und Einrichtungen zusammengeführt werden als<br />

bisher. Mit dem Aufbau einer Call-Center-Infrastruktur oder der technologischen<br />

Integration allein ist es also nicht getan. Es müssen Methoden und Kapazitäten<br />

aufgebaut werden, die den tatsächlichen Beratungsbedarf quasi in Echtzeit analysieren<br />

und maßgeschneiderte Antworten liefern. Und es erfordert ein effektives<br />

Management des vorhandenen Wissens über alle verfügbaren Bereiche, Mitarbeiter<br />

und Prozesse hinweg. Das macht „1-1-5“ zu einer Vision, die Prozesse und<br />

Organisation der öffentlichen Verwaltung grundlegend verändert und einen Kulturwandel<br />

in Gang setzt, der moderiert werden will.<br />

In New York ist diese Vision bereits Realität. Mit Hilfe von Accenture erweiterte die<br />

8-Millionen-Stadt 2002 ihr Polizei- und Notrufsystem „9-1-1“ um die „3-1-1“. Sie<br />

Im Rahmen des vom ISPRAT-Institut (Interdisziplinäre Studien zu Politik, Recht,<br />

Administration & Technologie) geförderten Projektes zur Service-Hotline für<br />

Verwaltungen werden am Fraunhofer Institut für Offene Kommunikationssysteme<br />

FOKUS beispielhaft Szenarien für Verwaltungsprozesse entworfen, die die<br />

Einsatzmöglichkeiten einer Hotline aufzeigen werden.<br />

http://www.fokus.fraunhofer.de/bereichsseiten/projekte/ServiceLine_115/<br />

steht heute für einen Bürgerservice, der<br />

für optimale Bereitstellung allgemeiner<br />

und aktuell nachgefragter Informationen<br />

und Services sorgt. Drei Jahre wurden<br />

für die Realisierung des Projektes<br />

angesetzt, der erste große Schritt war<br />

bereits nach nur sieben Monaten umgesetzt.<br />

Auf Basis der sukzessiven<br />

Vernetzung von über 40 behördlichen<br />

Call-Centern sowie der Anbindung bestehender<br />

<strong>IT</strong>-Systeme einzelner Behörden<br />

ist der Service nicht nur in der Lage,<br />

Auskünfte zu erteilen, sondern auch<br />

Anliegen aufzunehmen und direkt weiterzuleiten,<br />

zu bearbeiten oder an geeignete<br />

Sachbearbeiter weiterzugeben.<br />

Nicht zuletzt können die Vermittlung<br />

politischer Informationen und<br />

Steuerungsprozesse verbessert werden.<br />

Der Behördenruf macht wie nie zuvor<br />

transparent, was die Bürger tatsächlich<br />

beschäftigt. So ist „3-1-1“ zu einem starken<br />

Management-Instrument für die<br />

kommunale Verwaltung geworden. „Die<br />

Erfahrungen, die wir bei der Umsetzung<br />

von New York 3-1-1 gewonnen haben,<br />

lassen sich auch für die Realisierung<br />

einer bundesweiten Bürgerrufnummer<br />

einsetzen“, so Holger Bill. (PM) <br />

Der Bürger als Kunde:<br />

Behörden wollen<br />

Service verbessern<br />

One-Stop-Shopping statt<br />

Bürokratiedschungel<br />

Hamburg/Würzburg - Der<br />

Bertelsmann-Konzern krempelt<br />

die Verwaltung der Stadt<br />

Würzburg radikal um. In Zukunft gelten<br />

hier die Gesetze der Privatwirtschaft,<br />

aus Bürgern sollen Kunden werden.<br />

„Noch ist Würzburg eine ganz normale<br />

Stadt. Wie überall in Deutschland gibt es<br />

hier ein Amt für das Einwohner- und<br />

Meldewesen, eines für die Zulassung<br />

von Kraftfahrzeugen, eines für Bewohnerparkausweise<br />

und eines für die<br />

Hundesteuer. Außerdem gibt es dann<br />

noch das Fundbüro, die Abteilung <br />

4/07 15


4/07 16<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

für Führungszeugnisse und das Amt für Gewerbeangelegenheiten. Eben der<br />

ganz normale Bürokartie-Irrsinn einer ganz normalen Stadt. Doch im nächsten Jahr<br />

soll sich das ändern. Würzburg ist eine Partnerschaft mit dem Unternehmen Arvato<br />

eingegangen, einer Tochter des Bertelsmann-Konzerns. Ziel der Vereinbarung: der<br />

radikale Umbau der Verwaltung nach den Gesetzen der Privatwirtschaft. Die<br />

Arbeitsabläufe werden gestrafft, statt Akten gibt es moderne Computer - und der<br />

Bürger wird zum Kunden“, schreibt Spiegel Online. Je nach Lebenslage habe man in<br />

Zukunft nur noch mit einem Ansprechpartner zu tun - für Familien, Studenten oder<br />

Unternehmer. Wer zum Beispiel umzieht, müsse das nur noch einer einzigen Stelle<br />

mitteilen. Die kümmere sich dann um das Kfz-Kennzeichen, den Personalausweis<br />

und die neue Mülltonne. Ein großen Schritt in Richtung des neudeutsch genannten<br />

Prinzips „One-Stop-Shopping“ erwartet Axel Schnell, Chief Operating Officer des<br />

Stuttgarter <strong>IT</strong>K-Systemintegrators Nextiraone http://www.nextiraone.de, von der<br />

Einführung der einheitlichen Servicerufnummer 115 in Verbindung mit der zunehmenden<br />

Migration von Voice-over-IP in der öffentlichen Verwaltung.<br />

„Vorbild für das bundesweite Projekt ist die New Yorker Rufnummer 311, um<br />

Behördengänge zu vereinfachen, Zuständigkeiten zu bündeln, unterschiedliche Call-<br />

Center-Hotlines unter einem Dach zu vereinigen, verschiedene <strong>IT</strong>-Verfahren und<br />

Computersysteme zu integrieren, um so die Dienstleistungen für die Bürgerinnen<br />

und Bürger zu verbessern“, erläutert Schnell. Hier sei allerdings ein hoher Integrationsaufwand<br />

zu leisten. Jede Abteilung habe bislang ihr eigenes Computersystem, bei<br />

jedem Prozess müssten die Mitarbeiter viele unnötige Daten eingeben: jedes Mal den<br />

Namen, jedes Mal das Geburtsdatum, jedes Mal den Familienstand. In Würzburg<br />

werden die Daten künftig über eine einzige Benutzerplattform verwaltet. Das Kfz-<br />

Kennzeichen eines Bürgers lässt sich dann gleichzeitig mit der Steuernummer seines<br />

Hundes eingeben - in einem einzigen Vorgang. Das erwartet man auch von der 115-<br />

Nummer. „Die gezielte Content-Abfrage über Datenbanken und die schnelle Suche<br />

in elektronischen Verzeichnissen wird wesentlich zu einer hohen direkten<br />

Beantwortungsquote der Call-Center-Mitarbeiter beitragen“, so Harald Lemke,<br />

Hessischer Staatssekretär und Bevollmächtigter für E-Government und Informationstechnologie<br />

http://www.hmdi.hessen.de. Neue Technologien, Organisationsformen<br />

und Menschen müssten für eine zentrale Servicenummer mit Tiefenintegration unter<br />

einen Hut gebracht werden.<br />

Foto: Dream-Emotion.de<br />

„Aus dem Referenz-Projekt in New York<br />

lassen sich für Deutschland bereits einige<br />

wesentliche Erfahrungen übertragen,<br />

die für eine gute Akzeptanz bei den<br />

Bürgern wichtig sind. In New York<br />

wurden 2003 alle Servicenummern der<br />

Stadtverwaltung, immerhin 11 eng bedruckte<br />

Seiten im New Yorker Telefonbuch,<br />

vereinheitlicht. Hier werden in<br />

über 17 Sprachen rund um die Uhr, an<br />

Sonn- und Feiertagen Bürgeranfragen<br />

beantwortet. Ein vergleichbarer Service<br />

soll auch in Deutschland erreicht werden“,<br />

so die Erfahrungen von Thomas<br />

Friedrich, Senior Account Manager des<br />

Softwarehauses Genesys http://<br />

www.genesyslab.com und verantwortlich<br />

für den öffentlichen Bereich. Die<br />

größte Herausforderung sei dabei die<br />

föderale Struktur.<br />

„Hier ist es notwendig, verschiedenste<br />

TK- und <strong>IT</strong> Infrastrukturen der Länder<br />

und Kommunen sowie bestehende<br />

Verwaltungssoftware miteinander zu<br />

vernetzen, um einen Mitarbeiter in die<br />

Lage zu versetzen, am Telefon kompetent<br />

Auskunft zu geben. Die Stadt New<br />

York löste diese Herausforderung mit<br />

der Einführung eines virtuellen Netzverbundes.<br />

Die komplette Steuerungslogik<br />

für die Anrufe wird über eine zentrale<br />

Plattform an den richtigen<br />

Ansprechpartner in der zuständigen<br />

Behörde vorgenommen. Gleichzeitig<br />

werden die für den Anrufer relevanten<br />

Daten übertragen, so das mit Klingeln<br />

des Telefons gleichzeitig die Daten des<br />

Anrufers aus der Verwaltungssoftware<br />

geholt und am Arbeitsplatz des Mitarbeiters<br />

angezeigt werden. Ein virtuelles<br />

Call-Center, wie in New York, bedeutet<br />

auch, dass die Mitarbeiter in den Behörden<br />

an ihren gewohnten Arbeitsplätzen<br />

verbleiben können. Ein Umzug in ein<br />

Call-Center entfällt, - die Zuteilung der<br />

Anrufe an die Arbeitsplätze übernimmt<br />

Genesys“, so Friedrich.<br />

Das werde für das föderalistisch organisiertes<br />

Deutschland ein wichtiges Erfolgskriterium<br />

sein, denn wenn ein Bürger<br />

in Hamburg mit seinem Mobiltelefon<br />

die 115 wählt, um in seiner Heimatgemeinde<br />

München eine Mülltonne


oder den Sperrmüll zu bestellen,<br />

müsse sichergestellt werden, dass er auch<br />

im ersten Versuch mit der zuständigen<br />

Abteilung in München spricht. „Technisch<br />

sind diese Fragestellungen heute<br />

schon zu lösen, allerdings müssen hierzu<br />

auch die organisatorischen Schritte in<br />

den Verwaltungen getan werden. Klassische<br />

Call-Center reichen dabei nicht<br />

aus, um den Bürgerservice in den Landesverwaltungen,<br />

Städten und Gemeinden<br />

zu erbringen. Wie das Beispiel New York<br />

zeigt, werden rund 30 Prozent der jährlich<br />

auflaufenden 15 Millionen Anrufe<br />

von den von Verwaltungsfachangestellten<br />

bearbeitet. Daher ist eine virtuelle<br />

Vernetzung zu einem Kunden-<br />

Service-Center, in dem Agenten und<br />

Verwaltungsfachpersonal ergänzend<br />

zusammenarbeiten, für einen erfolgreiche<br />

Umsetzung von 115 in Deutschland<br />

wichtig. In New York funktioniert die<br />

Lösung so gut, das die Stadt monatliche<br />

Berichte über die Servicequalität ihrer<br />

Bürgerhotline auch mit gewissem Stolz<br />

in Internet veröffentlicht. Wenn dies in<br />

naher Zukunft auch in Deutschland der<br />

Fall ist, dann hat Bundeskanzlerin Angela<br />

Merkel mit der Bürgerservicenummer<br />

115 ein wirklich großes Ziel erreicht“,<br />

erklärt Friedrich.<br />

Die „115“ ist nach Ansicht von Bernhard<br />

Steimel, Sprecher der Initiative Voice<br />

Business http://www.voicedays.de, prädestiniert<br />

für ein Sprachportal, das die<br />

Vorqualifizierung der Bürgeranliegen<br />

ermöglicht, sie intelligent weiterleitet und<br />

in dem bereits einfache Dienste vollautomatisiert<br />

zur Verfügung stehen: „Mit<br />

Sprachportalen lassen sich bundesweit<br />

Bürgeranrufe mit vertretbarem Aufwand<br />

annehmen, ohne dass riesige Call-Center<br />

geschaffen werden müssen. Vorreiter<br />

wie Augsburg und Eschborn zeigen<br />

mit ihren Vermittlungsportalen, wie<br />

One-Number-Zugangskonzepte als<br />

Bürgersprachportale umgesetzt werden<br />

können. Auch Transaktionsangebote für<br />

die Bürger, wie Terminvereinbarungen<br />

oder Gebührenzahlungen sind mit dem<br />

Sprachcomputer möglich“, weiß Steimel.<br />

Über Sprachportale ließe sich auch der<br />

Aufbau der 115 gut strukturieren: Kom-<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

munen, die Bürgersprachportale mit den<br />

dahinterliegenden Backend-Anbindungen<br />

schon geschaffen haben, könnten<br />

leicht in die 115 integriert werden.<br />

„Da im intelligenten Netz die Herkunft<br />

des Anrufers bekannt ist, wird er automatisch<br />

in das Bürgersprachportal der<br />

Gegend verbunden, in der sich gerade<br />

befindet“, sagt Steimel. Dadurch entstünde<br />

eine bundesweite 115, ohne dass<br />

ein von oben übergestülptes System im<br />

Dschungel disparater Systeme und dem<br />

Kompetenzgerangel verschiedener Behörden<br />

zum Milliardengrab werde, das<br />

vor lauter Verzögerungen nie „live“ gehen<br />

könne. (PM) <br />

Bund-Länderübergreifendes<br />

Reformprojekt<br />

In seiner Rede anlässlich des 12.<br />

Ministerialkongresses der Firma<br />

BearingPoint am 13. September<br />

2007 ging der Staatssekretär im Bundesministerium<br />

des Innern, Johann Hahlen,<br />

auch auf das Vorhaben „Rufnummer<br />

115“ ein. Er führte u.a. aus:<br />

„Zunächst zur Rufnummer 115: Die<br />

von der Bundeskanzlerin angeregte Einführung<br />

dieser Rufnummer, unter der<br />

sich Bürgerinnen und Bürger mit ihren<br />

Anliegen unkompliziert an die Verwaltung<br />

wenden sollen, ist in Verwaltung,<br />

Politik und Medien auf große Resonanz<br />

gestoßen.<br />

Grundlage für die Idee ist die Erkenntnis,<br />

dass das Telefon noch immer das<br />

am häufigsten genutzte Kommunikationsmittel<br />

zwischen der Öffentlichen<br />

Verwaltung und dem Bürger darstellt.<br />

Deshalb sollen zukünftig ebenenübergreifende<br />

Informationen und Auskünfte<br />

auf sehr einfachem Wege telefonisch<br />

erteilt werden können. Für den Bürger<br />

sollen sich mit der Rufnummer 115 die<br />

Fragen: „Wer ist für mein Anliegen zuständig?“<br />

„Unter welcher Telefonnummer<br />

erreiche ich eine bestimmte Behörde?“<br />

und „Wie sind die Öffnungszei-<br />

ten?“ erledigen. Unter der 115 sollen<br />

Fragen unabhängig davon, ob eine kommunale,<br />

Landes- oder Bundesangelegenheit<br />

betroffen ist, beantwortet<br />

werden.<br />

Langfristiges Ziel der Servicerufnummer<br />

115 ist es, dass die Bürgerinnen und<br />

Bürger nicht nur über das Telefon, sondern<br />

über einen Multikanalzugang, d.h.<br />

auch per E-Mail, Fax, SMS, etc. - auf<br />

Dienstleistungen ihrer Verwaltung zugreifen<br />

und eine Vorgangsbearbeitung<br />

einleiten können. Damit bietet sich für<br />

die Verwaltung die Gelegenheit, ihre<br />

Prozesse, im Sinne von E-Government,<br />

zum Bürger hin neu auszurichten.<br />

Angesichts der Größe und Komplexität<br />

dieses Projektes ist eine stufenweise Einführung<br />

geplant. Der Bund und Hessen<br />

sind Federführer des Projektes und arbeiten<br />

unter Einbindung der Länder und<br />

Kommunen an einem Konzept zur Erprobung<br />

und Einführung der einheitlichen<br />

Behördenrufnummer, das Ende<br />

des Jahres vorliegen wird. Bis dahin<br />

werden auch die qualifizierten Modellregionen<br />

identifiziert sein, in denen die<br />

einheitliche Behördenrufnummer ab<br />

Anfang 2008 erprobt werden soll. Wichtig<br />

ist, darauf hinzuweisen, dass durch<br />

das Projekt nicht in bestehende Zuständigkeiten<br />

eingegriffen werden soll, sondern<br />

das Vorhaben im Rahmen der föderalen<br />

Ordnung und unter Wahrung<br />

der kommunalen Selbstverwaltung realisiert<br />

wird.<br />

Sowohl in seiner räumlichen Ausdehnung<br />

als auch in den angebotenen Leistungen<br />

soll der Servicedienst nach und<br />

nach wachsen. Ziel dabei ist nicht, ein<br />

Call-Center für Deutschland aufzubauen.<br />

Vielmehr sollen dezentrale Serviceeinheiten<br />

in Bund, Ländern und Kommunen<br />

intelligent vernetzt werden. Daher<br />

bilden die bereits bestehenden<br />

Bürgerservice-Einrichtungen auf Landesebene<br />

und im kommunalen Bereich<br />

ein außerordentlich wichtiges Fundament<br />

für die Einrichtung der einheitlichen<br />

Behördenrufnummer 115.“ <br />

4/07 17


Einführung des<br />

digitalen BOS-Sprechund<br />

Datenfunks<br />

In der durch den Staatssekretär der<br />

Senatsverwaltung für Inneres und<br />

Sport, Ulrich Freise, geführten Sitzung<br />

der Lenkungsgruppe des Projektes<br />

Digitalfunk BOS <strong>Berlin</strong> am 12. Oktober<br />

2007 ist mit den Leitern der Sicherheitsbehörden<br />

des Landes der Fahrplan für<br />

den Aufbau und Betrieb des Digitalfunks<br />

in <strong>Berlin</strong> festgelegt worden. <strong>Berlin</strong><br />

wird damit als eines der ersten Bundesländer<br />

mit der Errichtung des digitalen<br />

Funknetzes noch in diesem Jahr beginnen.<br />

Die Projektgruppe Digitalfunk BOS der<br />

Senatsverwaltung für Inneres und Sport<br />

hat gemeinsam mit dem Polizeipräsidenten<br />

in <strong>Berlin</strong> und der <strong>Berlin</strong>er Feuerwehr<br />

alle Vorbereitungen getroffen, damit<br />

der Aufbau des Funknetzes der Fa.<br />

EADS bis voraussichtlich Ende April<br />

2008 abgeschlossen ist. Dann kann der<br />

Probebetrieb beginnen. Nach erfolgreichem<br />

Abschluss dieser ersten Probephase<br />

kann noch im zweiten Halbjahr 2008 ein<br />

erweiterter Probebetrieb beginnen.<br />

<strong>IT</strong>-Staatssekretär Ulrich Freise: „In enger<br />

Abstimmung mit dem Bund und<br />

dem Nachbarland Brandenburg werden<br />

wir bereits 2008 mit der Einführung des<br />

Digitalfunks beginnen. Ich bin optimistisch,<br />

dass wir in der Bundeshauptstadt<br />

bis spätestens 2010 flächendeckend digital<br />

funken. Es ist ein schöner Erfolg<br />

für <strong>Berlin</strong>, dass der Bund beschlossen<br />

hat, in Anerkennung unserer kompetenten<br />

und umfangreichen Vorarbeiten, das<br />

‚Gehirn’ für dieses bundesweite<br />

Sicherheitsnetz, das Netzwerkmanagementcenter<br />

(NMC), in <strong>Berlin</strong> aufzubauen.“<br />

Der Senat von <strong>Berlin</strong> hat für die Planung,<br />

Aufbau und Inbetriebnahme des<br />

Digitalfunks Investitionsmittel von 50,6<br />

Mio. Euro bereitgestellt. Zwischen 2008<br />

und 2010 werden in <strong>Berlin</strong> die Polizei,<br />

die Feuerwehr sowie die Rettungsdiens-<br />

4/07 18<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

te die alte analoge Funktechnik auch in<br />

den Leitstellen und technischen Betriebsstellen<br />

austauschen und auf den Digitalfunk<br />

umstellen. Über 20.000 Anwender<br />

werden für den Umgang mit den neuen<br />

Funkgeräten geschult. Was heute im<br />

Analogfunk mit Schraubenzieher und<br />

Lötkolben zu bewältigen ist, wird dann<br />

künftig am PC mit Bildschirm erledigt.<br />

(LPD) <br />

Umsetzung des<br />

Verwaltungsreform-<br />

Grundsätze-Gesetzes<br />

Der Senat hat auf Vorlage des<br />

Senators für Inneres und Sport,<br />

Dr. Ehrhart Körting, einen Bericht<br />

über die Umsetzung des Verwaltungsreform-Grundsätze-Gesetzes<br />

(VGG) in den Senats- und Bezirksverwaltungen<br />

beschlossen, in dem konkrete<br />

Fragen des Abgeordnetenhauses<br />

detailliert beantwortet werden.<br />

Im Verwaltungsreform-Grundsätze-<br />

Gesetz aus dem Jahr 2005 sind u. a.<br />

Fragen zur Struktur, zur internen Steuerung<br />

über Zielvereinbarungen, zur<br />

Bürgerorientierung und zu einem modernen<br />

Personalmanagement der <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung geregelt.<br />

Der Bericht zeigt, dass die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

bei der organisatorischen Verbesserung<br />

nach dem VGG insgesamt<br />

erheblich vorangekommen ist. Ein Beispiel<br />

hierfür ist der erfolgreiche Abschluss<br />

einer Rahmenzielvereinbarung<br />

über die Leistungen der Bürgerdienste<br />

zwischen der Senatsverwaltung für Inneres<br />

und Sport und den Bezirken.<br />

Die praktische Anwendung der im VGG<br />

normierten Organisationsgrundsätze<br />

sollte nach Überzeugung des Senats aber<br />

nicht schematisch, formal oder gar statisch<br />

erfolgen, sondern darauf ausgerichtet<br />

sein, zu einer praktischen Verbesserung<br />

der Verwaltung zu führen. Sie<br />

sind nicht Selbstzweck, sondern unter-<br />

stützen eine transparente und effiziente<br />

Verwaltung. Dies kann in den einzelnen<br />

Verwaltungsbereichen zu einer differenzierten<br />

Anwendung von Instrumenten<br />

des VGG führen. Das ist nach Auffassung<br />

des Senats sinnvoll und gewollt.<br />

Die konkreten Projekte des vom Senat<br />

am 12. Juni 2007 beschlossenen<br />

Modernisierungsprogramms<br />

„ServiceStadt <strong>Berlin</strong>“ – wie die verstärkten<br />

Angebote von Bürgerdienstleistungen<br />

im Internet – sind Beispiele<br />

für den weiteren Umbau der <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung zum modernen Dienstleistungsunternehmen<br />

(www.berlin.de/<br />

verwaltungsmodernisierung). Die Einhaltung<br />

von Qualitätsstandards und der<br />

Abbau von unnötiger Bürokratie sind<br />

dabei wichtige Ziele. (LPD) <br />

<strong>IT</strong>-Sicherheitsgrundsätze<br />

Der Senat hat auf Vorlage des<br />

Senators für Inneres und Sport,<br />

Dr. Ehrhart Körting, die <strong>IT</strong>-<br />

Sicherheitsgrundsätze der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

am 23. Oktober 2007 zur Kenntnis<br />

genommen. Die Vorlage wird dem<br />

Rat der Bürgermeister zur Stellungnahme<br />

unterbreitet.<br />

Die <strong>IT</strong>-Sicherheitsgrundsätze schreiben<br />

die bisher geltende <strong>IT</strong>-Sicherheitsrichtlinie<br />

aus dem Jahr 1999 fort. Die<br />

<strong>IT</strong>-Sicherheitsgrundsätze sind ein Element<br />

der zentralen Steuerung des <strong>IT</strong>-<br />

Einsatzes. Sie definieren eine einheitliche<br />

<strong>IT</strong>-Sicherheitspolitik (security policy)<br />

für das Land <strong>Berlin</strong> und bilden somit die<br />

Grundlage, um den sicheren <strong>IT</strong>-Einsatz<br />

in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung zu gewährleisten.<br />

Sie unterstützen durch einheitliche<br />

und standardisierte Vorgaben bzgl.<br />

der <strong>IT</strong>-Sicherheit die umfassende<br />

Harmonisierung und Standardisierung des<br />

<strong>IT</strong>-Einsatzes in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung.<br />

Die <strong>IT</strong>-Sicherheitsgrundsätze richten<br />

sich an den Empfehlungen des Bundesamtes<br />

für Sicherheit in der Informationstechnik<br />

(BSI) aus. (LPD)


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Eindruck hinterlassen<br />

Flexibel und schnell<br />

DAS DRUCKZENTRUM IM <strong>IT</strong>DZ BERLIN<br />

Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> bietet mit seinen Hochleistungsgeräten<br />

digitalen Laserdruck in hervorragender Qualität an. Im Digitaldruck<br />

lassen sich auf jedes Blatt veränderbare Daten wie beispielsweise Name<br />

und Anschrift kostengünstig im Massendruckverfahren umsetzen. Je nach<br />

Kundenwunsch werden die Druckausgaben ebenso schnell wie zuverlässig<br />

kuvertiert und versendet. So werden umfangreiche Aktionen wie beispielsweise<br />

Druck und Versand von Wahlbenachrichtigungen termingerecht,<br />

standortgenau und kostengünstig ausgeführt. Auch zusätzlichen Service<br />

von Entwicklung und Erstellung elektronischer Vordrucke sowie die Produktion<br />

und Weiterverarbeitung von kundenspezifischen Sonderformaten<br />

gehören zum Angebotsportfolio des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>.<br />

Weitere Informationen zum <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>:<br />

Internet www.itdz-berlin.de, Intranet www.itdz.verwalt-berlin.de<br />

Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />

4/07 19


Land <strong>Berlin</strong> gewinnt<br />

ersten Preis beim<br />

siebenten eGovernment-Wettbewerb<br />

für<br />

Bundes-, Landes- und<br />

Kommunalverwaltungen<br />

Innenstaatssekretär Ulrich Freise hat<br />

Mitte September 2007 den 1. Preis<br />

im diesjährigen eGovernment-<br />

Wettbewerb entgegengenommen. Die<br />

Senatsverwaltung für Inneres und Sport<br />

hat sich mit dem „Online-Bürgeramt“<br />

in der Kategorie Kunden- und Bedarfsorientierung<br />

beworben und wurde von<br />

einer unabhängigen Jury als Gewinner<br />

ausgewählt. Gesucht wurden Projekte,<br />

die den Bedarf der Verwaltungskunden<br />

in den Vordergrund stellen und<br />

Verwaltungsdienstleistungen neben den<br />

tradierten Zugangswegen „Bürgeramt“,<br />

„Telefon“ und „Postweg“ zusätzlich<br />

auch „online“ anbieten.<br />

Das <strong>Berlin</strong>er Projekt reiht sich ein in die<br />

zahlreichen Vorhaben, Verwaltungsdienstleistungen<br />

in den 12 <strong>Berlin</strong>er Bezirken<br />

einheitlich, bürgernah und<br />

lebenslagenbezogen auf allen Zugangswegen<br />

gleichermaßen anzubieten. Durch<br />

den Aufbau eines Online-Bürgeramts<br />

sollen die Bürgerinnen und Bürger über<br />

das Internet alle wesentlichen Informationen<br />

zu den wichtigsten Dienstleistungen<br />

an einer Stelle erhalten. Darüber<br />

hinaus soll die zentrale elektronische<br />

Antragstellung für alle Bürgeranliegen<br />

so ermöglicht werden, dass auf ein persönliches<br />

Erscheinen der Bürgerinnen<br />

und Bürger vor Ort in vielen Fällen<br />

verzichtet werden kann.<br />

Eine Besonderheit des Projektes ist der<br />

verwaltungsübergreifende ganzheitliche<br />

Ansatz, der nicht nur auf eine Optimierung<br />

einzelner Geschäftsprozesse abzielt,<br />

sondern die Bereitstellung eines<br />

weitgehend medienbruchfrei abwickelbaren<br />

Gesamt-Dienstleistungsangebots<br />

ermöglicht. Mit wissenschaftlich fun-<br />

4/07 20<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

dierten Instrumenten und Methoden<br />

wurden insgesamt 93 Dienstleistungen<br />

analysiert, bezüglich ihrer grundsätzlichen<br />

Online-Fähigkeit bewertet und mit<br />

dem Ziel einer elektronischen Vorgangsbearbeitung<br />

bei gleichzeitiger Berücksichtigung<br />

aller Zugangswege neu modelliert.<br />

Aus diesem Gesamtportfolio wurden<br />

zunächst 25 repräsentative Dienstleistungen<br />

auf Basis der Ergebnisse einer<br />

Kundenbedarfsanalyse ausgewählt. Diese<br />

häufig nachgefragten 25 Dienstleistungen<br />

repräsentieren perspektivisch<br />

eine Online-Nutzungsquote von durchschnittlich<br />

50%, wodurch mit jährlichen<br />

Nutzerzahlen von bis zu 3 Mio. gerechnet<br />

werden kann.<br />

Symbolfoto: Archiv<br />

Im Ergebnis kann bei allen 25 modellierten<br />

Online-Dienstleistungen auf ein<br />

persönliches Erscheinen der Verwaltungskunden<br />

vor Ort verzichtet werden.<br />

11 der 25 Dienstleistungen können<br />

auch ohne den Einsatz der qualifizierten<br />

elektronischen Signatur optimiert und<br />

deshalb mittelfristig bis 2009 online bereitgestellt<br />

und erbracht werden. Dazu<br />

gehören z.B. Dienstleistungen wie die<br />

Beantragung von Briefwahlunterlagen,<br />

Melderegisterauskünfte, Meldebescheinigungen,<br />

KFZ-Halterauskünfte<br />

und Anwohnerparkausweisen für Private.<br />

Weitere 14 untersuchte Online-Dienstleistungen<br />

sind nach derzeitiger Rechtslage<br />

nur unter Verwendung der qualifizierten<br />

elektronischen Signatur<br />

realisierungsfähig (z.B. Abmeldung und<br />

Anmeldung einer <strong>Berlin</strong>er Wohnung).<br />

Zu ihrer elektronischen Bereitstellung<br />

sind die Ergebnisse der Initiative<br />

DeutschlandOnline und der E-Card-<br />

Strategie des Bundes (insbesondere E-<br />

Personalausweis) einzubeziehen und<br />

abzuwarten. Das Risiko einer losgelösten<br />

Umsetzung in <strong>Berlin</strong> wäre zu hoch,<br />

da im Bundeskontext sowohl alternative<br />

Identifizierungsverfahren (z.B. über ein<br />

Bundesmelderegister) als auch Maßnahmen<br />

zur bundesweiten Verbreitung von<br />

Signaturkarten in der Bevölkerung (E-<br />

Personalausweis, Einführung des elektronischen<br />

Einkommensnachweises)<br />

verfolgt werden.<br />

Zur weitergehenden Vervollständigung<br />

des Online-Bürgeramts werden langfristig<br />

auch die restlichen Dienstleistungen<br />

des ermittelten Gesamt-Dienstleistungsportfolios<br />

von insgesamt 93 Dienstleistungen<br />

einbezogen. Durch den zukünftigen<br />

Online-Service können einerseits<br />

die wichtigsten Bürgeranliegen schnell,<br />

unkompliziert und unbürokratisch angeboten<br />

werden. Andererseits muss und<br />

wird sich auch auf der Verwaltungsseite<br />

ein hoher Nutzen einstellen. Basis dafür<br />

sind die schlankeren und effizienteren<br />

Verwaltungsprozesse, der höhere<br />

Automatisierungsgrad und eine verbesserte<br />

Prozesssteuerung. (LPD) <br />

eGovernment-<br />

Wettbewerb 2007<br />

<strong>Berlin</strong> - Am 14. September 2007<br />

fand in <strong>Berlin</strong> die Preisverleihung<br />

des 7. eGovernment-Wettbewerbs,<br />

der unter der Schirmherrschaft<br />

des Bundesministers des Innern, Dr.<br />

Wolfgang Schäuble, steht, statt. Dieser<br />

Wettbewerb wird bereits seit dem Jahr<br />

2000 von BearingPoint und Cisco


ausgetragen. Unter den insgesamt<br />

56 Einreichungen aus allen Ebenen der<br />

deutschen Verwaltung wurden vier Preisträger<br />

in drei Kategorien geehrt. Für ihre<br />

Lösungen in der Kategorie „Kundenund<br />

Bedarfsorientierung“ wurden die<br />

Senatsverwaltung für Inneres und Sport<br />

<strong>Berlin</strong> (siehe vorherigen Artikel) sowie<br />

der Kreis Lippe mit dem kommunalen<br />

Rechenzentrum Minden-Ravensberg/<br />

Lippe gemeinsam ausgezeichnet. Den<br />

Preis in der Kategorie „Prozessketten“<br />

nahm stellvertretend für den Kooperationsausschuss<br />

Automatisierte Datenverarbeitung<br />

das Bundesministerium des<br />

Innern entgegen; den eGovernment<br />

Award für die beste Lösung in der Kategorie<br />

„Verwaltungsinterne Prozesse“<br />

erhielt das brandenburgische Ministerium<br />

des Innern. „Die Entwicklung elektronischer<br />

Verwaltungsdienstleistungen<br />

erleichtert den Bürgern den ständigen<br />

Kontakt mit den Behörden - eine Tendenz,<br />

die sich in den nächsten Jahren<br />

weiter verstärken wird“, so Wilfried<br />

Erber, Mitglied der Geschäftsführung<br />

der BearingPoint GmbH.<br />

Österreich und Schweiz mit Sonderpreisen<br />

Zum ersten Mal wurden zusätzlich zu<br />

den 56 deutschen Einreichungen auch<br />

Beiträge aus der Schweiz und Österreich,<br />

die außerhalb der deutschen Konkurrenz<br />

liefen, mit jeweils einem Sonderpreis<br />

ausgezeichnet. Diese gingen an<br />

das Schweizer Bundesamt für Kommunikation<br />

(BAKOM) sowie den Hauptverband<br />

der österreichischen Sozialversicherungsträger.<br />

Die Preisträger<br />

werden von einer unabhängigen Jury<br />

bestimmt, der Prof. Dr. Maria A. Wimmer<br />

(Universität Koblenz-Landau), Prof.<br />

Dr. Stephan A. Jansen (Zeppelin<br />

University) und Franz-Reinhard Habbel<br />

(Deutscher Städte- und Gemeindebund)<br />

angehören. „Die seit 2000 stetig<br />

steigenden Teilnehmerzahlen des<br />

eGovernment-Wettbewerbs und die<br />

Innovationen der eingereichten Projekte<br />

zeugen vom zunehmenden Fortschritt<br />

im Einsatz von elektronischen Verwaltungsinstrumenten,<br />

die für eine erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit von Be-<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

hörden und Wirtschaft mittlerweile unabdingbar sind“, zieht Thomas Mierschke,<br />

Vertriebsdirektor Public Sector Deutschland, Cisco Systems Deutschland, eine erste<br />

Bilanz.<br />

Kategorie Kundenorientierung mit zwei Siegern<br />

Der Preis in der ersten Kategorie „Kunden- und Bedarfsorientierung“ ging zu<br />

gleichen Teilen an zwei Projekte: Die <strong>Berlin</strong>er Senatsverwaltung für Inneres und<br />

Sport erhielt die Auszeichnung für die Einführung eines virtuellen Bürgeramtes und<br />

an das Kommunale Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe.<br />

Das Ziel des Pilotprojektes ist eine transparente Verwaltung, an die Bürger, Unternehmen<br />

und Touristen über einfach zugängliche Kommunikationsangebote ungehindert<br />

herantreten können. Der Kreis Lippe will sich damit frühzeitig als bürgerund<br />

kundenorientierte Kommunalverwaltung positionieren und seine Standortqualität<br />

verbessern. „Hier handelt es sich um ein Projekt mit Vorbildcharakter, das<br />

erfolgreich alle administrativen Dienstleistungen aus einer Hand anbietet – telefonisch<br />

unter der Behördenservicenummer 115 zu erreichen. Der einfache Zugang hat<br />

eine Vorreiterfunktion für alle ländlichen Kreise und hat mich deswegen schnell<br />

überzeugt“, so Prof. Dr. Jansen.<br />

Foto: Andrey Prokhorov<br />

Vernetzte Verwaltung – weniger Fehler durch automatischen Datenaustausch<br />

In der Kategorie „Prozessketten“ wurde mit dem Deutschen Verwaltungsdiensteverzeichnis<br />

(DVDV) ein Projekt ausgezeichnet, das für die ebenenübergreifende<br />

Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen große Bedeutung erlangen<br />

wird. Die auf der Basis von serviceorientierten Architekturen (SOA) vernetzte<br />

Technologie des DVDV führt zu einer höheren Flexibilisierung der Verwaltung.<br />

Durch den automatisierten Datenaustausch zwischen den Ämtern kommt es zu<br />

weniger Fehlern. Damit zeigt das Projekt beispielhaft, wie schnell für die Behörden<br />

große Zeit- und Kostengewinne für Verwaltungsvorgänge zu realisieren sind. <br />

4/07 21


„Das Projekt ist ein wesentlicher<br />

Baustein zur Umsetzung von vernetzten<br />

Behörden. Moderne <strong>IT</strong>-Architekturen<br />

nach dem SOA-Prinzip wurden hier<br />

beispielhaft eingesetzt. Letztlich überzeugte<br />

der Leitgedanke, dass damit verschiedene<br />

Fachverfahren miteinander<br />

arbeiten können“, begründet Prof. Dr.<br />

Wimmer die Auszeichnung für den<br />

Kooperationsausschuss Automatisierte<br />

Datenverarbeitung, den das Bundesinnenministerium<br />

stellvertretend entgegennahm.<br />

Brandenburg vereinfacht Aktenbearbeitung<br />

Mit dem Preis in der Kategorie<br />

„Verwaltungsinterne Prozesse“ ausgezeichnet<br />

wurde das Dokumenten- und<br />

Vorgangsbearbeitungssystem EL.DOK<br />

des brandenburgischen Innenministeriums.<br />

Es verringert die Fehlerquote in<br />

der Aktenbearbeitung und unterstützt<br />

die Telearbeit durch einen leichteren<br />

Zugriff auf Dokumente. Besondere Beachtung<br />

verdient das Management bei<br />

der Einführung des neuen Systems. Es<br />

bezog die Mitarbeiter vorbildlich mit ein<br />

und trug so dazu bei, dass das neue<br />

System von allen schnell akzeptiert wurde.<br />

Jurymitglied Prof. Dr. Wimmer würdigte<br />

die Lösung des brandenburgischen<br />

Innenministeriums als „wesentlichen<br />

Beitrag zur Verwaltungsmodernisierung<br />

und der Einführung von Telearbeit. Die<br />

Jury überzeugte am Ende vor allem die<br />

Darstellung des Change-Management-<br />

Ansatzes, der auch die Mitarbeiter bei<br />

der geplanten Einführung der Lösung<br />

einbezog.“<br />

Erstmals grenzüberschreitende Auszeichnungen<br />

für Schweizer und<br />

österreichische Projekte<br />

Zum ersten Mal in der Geschichte des<br />

eGovernment-Wettbewerbs wurden<br />

Einreichungen aus der Schweiz und aus<br />

Österreich geehrt: Einen Sonderpreis<br />

erhielt das Schweizer Bundesamt für<br />

Kommunikation (BAKOM), das erfolgreich<br />

ein eGovernment-Framework zur<br />

Online-Vergabe von Funklizenzen implementierte.<br />

Als zentrale Dienste-<br />

4/07 22<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

plattform für die gesamte Schweizer<br />

Bundesverwaltung konzipiert, sollen in<br />

Zukunft Basis- und Querschnittsdienste<br />

zur Verfügung gestellt werden, die von<br />

allen Bundesbehörden zum Aufbau von<br />

Online-Diensten genutzt werden können.<br />

Der Aufbau des Frameworks ist<br />

damit eingebettet in die Schweizer<br />

eGovernment-Strategie. Prof. Dr.<br />

Jansen: „Basisinfrastruktur ist nicht alles,<br />

aber ohne sie ist eine einheitliche<br />

eGovernment-Strategie unmöglich. Die<br />

Schweizer Behörde zeigt, wie ein solches<br />

Rahmenwerk konsequent geplant<br />

und mittels eines Testprojektes umgesetzt<br />

werden kann.“<br />

Den Sonderpreis der österreichischen<br />

Einreichungen erhielt der Hauptverband<br />

der österreichischen Sozialversicherungsträger<br />

für die Entwicklung einer e-<br />

Card. Sie gestattet dem Nutzer die elektronische<br />

Authentifizierung nach dem<br />

österreichischen Signaturgesetz und der<br />

Verwaltungssignaturverordnung. Die<br />

Karte enthält drei Signaturfunktionen:<br />

die Verwaltungssignatur für<br />

eGovernment-Anwendungen, die gewöhnliche<br />

Signatur für Standardanwendungen<br />

sowie die Sozialversicherungssignatur<br />

als Krankenscheinersatz.<br />

Mit der einheitlichen e-Card wird<br />

in Österreich die Basis für medienbruchfreie<br />

eGovernment-Anwendungen<br />

gelegt. „Hier überzeugte die Jury der<br />

Vereinfachungsgedanke: eine Karte mit<br />

mehreren Funktionalitäten ersetzt ein<br />

Kartenspiel von ID-Karten für verschiedene<br />

Services“, begründete Juror Habbel<br />

die Entscheidung für die Auszeichnung.<br />

Nachhaltigkeit durch stetigen Erfahrungsaustausch<br />

Ein wichtiges Anliegen des<br />

eGovernment-Wettbewerbs ist die nachhaltige<br />

Weiterentwicklung der eingereichten<br />

Ideen. Alle Preisträger erhalten<br />

eine Mitgliedschaft in der eGovernment-<br />

Academy. Diese Einrichtung, die von<br />

den Preisstiftern BearingPoint und Cisco<br />

initiiert wurde, dient dem Erfahrungsaustausch<br />

von erfolgreichen<br />

eGovernment-Projektbeteiligten. So<br />

haben die Preisträger jedes Jahr die<br />

Möglichkeit, sich während einer einwöchigen<br />

Studienreise auf internationaler<br />

Ebene mit Experten auszutauschen,<br />

um die neuen Erkenntnisse später für<br />

weitere Projekte zu nutzen. „Erst der<br />

offene Austausch und die Netzwerkbildung<br />

aus diesen Expertentreffen führt<br />

zu einem nachhaltigen Erfolg des<br />

eGovernment-Wettbewerbs“, so Jon<br />

Abele, Managing Director und Leiter<br />

Public Services von BearingPoint<br />

Deutschland.<br />

Nähere Informationen über den Wettbewerb<br />

sind zu finden unter<br />

www.egovernment-wettbewerb.de.<br />

(PM) <br />

Deutschland gewinnt<br />

den europäischen<br />

E-Government Award<br />

Deutschland ist in vielen Bereichen<br />

auf dem Weg zurück in<br />

die europäische Spitze. Hierzu<br />

zählt auch das E-Government. Erst vor<br />

kurzem wurde bekannt, dass sich die<br />

deutsche Verwaltung in einem von der<br />

EU-Kommission beauftragten Mehrländervergleich<br />

zur Bereitstellung von<br />

Online-Dienstleistungen durch Behörden<br />

innerhalb eines Jahres von Platz 19<br />

auf Platz 10 verbessert hat.<br />

Im September 2007 gewann zudem das<br />

deutsche Projekt „Deutsches Verwaltungsdiensteverzeichnis<br />

(DVDV)“ auf<br />

der Ministerkonferenz der portugiesischen<br />

EU-Präsidentschaft in Lissabon<br />

den europäischen E-Government<br />

Award. Damit konnte sich das schon im<br />

nationalen E-Government-Wettbewerb<br />

ausgezeichnete Projekt gegen 26 Mitbewerber<br />

durchsetzen.<br />

Das DVDV ist eine fach- und ebenenübergreifende<br />

Infrastrukturkomponente<br />

für E-Government in Deutschland. In<br />

dem so genannten „Verzeichnis-


dienst“ werden technische Verbindungsdaten<br />

von Online-Diensten der<br />

öffentlichen Verwaltung hinterlegt. Seine<br />

Verwendung z.B. bei der elektronischen<br />

Rückmeldung von Meldebehörden<br />

ermöglicht für Bund, Länder<br />

und Kommunen schon heute eine geschätzte<br />

Einsparung von über 1,3 Mio.<br />

EUR im Jahr. DVDV ist ein<br />

Gemeinschaftsprojekt der Bundesregierung<br />

mit den Ländern und wurde von<br />

der Bundesstelle für Informationstechnik<br />

in enger Kooperation mit<br />

einigen Bundesländern realisiert.<br />

„Die Bundesregierung hat beim<br />

Regierungsantritt deutlich gemacht, dass<br />

wir Deutschland zurück in die europäische<br />

Spitze bringen wollen. Dafür müssen<br />

wir in allen Bereichen hart arbeiten”,<br />

sagte Bundesinnenminister Dr. Schäuble.<br />

”Im Bereich des E-Government, der<br />

Internet-Dienstleistungen der öffentlichen<br />

Verwaltung, haben wir sehr gute<br />

Fortschritte gemacht. Mit dem Gewinn<br />

des Europäischen E-Government<br />

Awards und der deutlich verbesserten<br />

Gesamtbewertung ist Deutschland in<br />

die TOP 10 vorgestoßen. Ich bedanke<br />

mich bei allen, die diesen Erfolg ermöglicht<br />

haben. Auf diesem Weg werden wir<br />

weitermachen” (PR) <br />

Hamburg und Hessen<br />

bündeln Know-how im<br />

E-Government -<br />

Kooperationsabkommen<br />

unterzeichnet<br />

Wiesbaden - Das Land Hessen<br />

und die freie Hansestadt<br />

Hamburg haben ein Kooperationsabkommen<br />

im Bereich E-<br />

Government unterzeichnet. Beide Bundesländer<br />

nehmen in Deutschland eine<br />

führende Rolle in der Entwicklung und<br />

Bereitstellung moderner E-Government-Angebote<br />

ein. Im Rahmen der<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

deutschlandweiten Initiative „Deutschland<br />

Online“ haben beide Länder jeweils<br />

die Leitung für bedeutsame Einzelprojekte<br />

übernommen - Hamburg für<br />

die Reform des Kfz-Wesens und Hessen<br />

für die Errichtung eines einheitlichen<br />

Behördennetzes. Auch bei einem<br />

weiteren überregional großen Projekt<br />

zeigen Hamburg und Hessen Flagge: So<br />

bewerben sich Hamburg und Hessen<br />

mit Modellregionen zur Einführung der<br />

bundeseinheitlichen Behörden-Rufnummer<br />

„115“ und wollen so wichtige Anregungen<br />

und Erfahrungen aus der Praxis<br />

liefern.<br />

Staatsrat Dr. Detlef Gottschalck:<br />

„Hamburg und Hessen haben beide große<br />

Erfahrungen im E-Government und<br />

stellen vielschichtige Online-Angebote<br />

für Bürger und Wirtschaft zur Verfügung.<br />

Jedes Land für sich hat jedoch<br />

auch spezielles Know-how bei der Entwicklung<br />

von Dienstleistungen. Daher<br />

werden Hamburg und Hessen ihre Initiativen<br />

stärker bündeln, um bundesweit<br />

gemeinsam wichtige Impulse für die strategische<br />

Weiterentwicklung im E-<br />

Government zu setzen.“<br />

Staatssekretär Harald Lemke: „Die Kooperation<br />

zwischen Hamburg und Hessen<br />

zeigt, wie man in föderalen Strukturen<br />

mehr Effizienz und Standardisierung<br />

organisieren kann. Ich bin überzeugt<br />

davon, dass diese Zusammenarbeit<br />

beide Partner in der<br />

Verwaltungsmodernisierung voranbringen<br />

und die Spitzenpositionen im<br />

E-Government sichern wird.“<br />

Basis für eine moderne Kommunikation<br />

Weitere Einzelheiten:<br />

Vertrieb<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

Hr. Hedergott - Vertriebsleiter<br />

Tel. 9012 (912) 6167<br />

eMail: Vertrieb@itdz-berlin.de<br />

Über die strategische Zusammenarbeit<br />

Hamburgs und Hessens hinaus sind alle<br />

anderen Bundesländer ausdrücklich aufgefordert,<br />

dem Kooperationsabkommen<br />

beizutreten. Denn die Entwicklung<br />

länderübergreifender E-Government-<br />

Strategien eröffnet erhebliche Synergiepotenziale<br />

für eine bessere Wirtschaftlichkeit<br />

von öffentlichen Online-Angeboten.<br />

(PR) <br />

E-Government im<br />

Trend: Behörden<br />

punkten mit<br />

elektronischen<br />

Dienstleistungen<br />

Hamburg - Online-Dienstleistungen<br />

der öffentlichen Verwaltung<br />

für den Bürger haben<br />

Konjunktur. Aktuelles Beispiel ist der<br />

Plan der Bundesregierung, die Papier-<br />

Lohnsteuerkarte in Rente zu schicken<br />

und 2011 durch Bits und Bytes zu ersetzen.<br />

Bereits heute nutzt fast jeder Dritte<br />

der 16- bis 74-jährigen Deutschen<br />

Online-Dienste von Ämtern. 38 Prozent<br />

der Internetunternehmen in<br />

Deutschland gehen davon aus, dass sich<br />

dieser Trend noch weiter fortsetzen wird.<br />

Ebenfalls im Kommen sind Behördendienste<br />

für Unternehmen. 30 Prozent<br />

sehen hier in den kommenden zwölf<br />

Monaten eine steigende Zahl der Angebote.<br />

Das ist das Ergebnis des Internet<br />

World Business Trendscout „Branchenentwicklung<br />

E-Commerce“ der<br />

novomind AG in Zusammenarbeit mit<br />

Internet World Business.<br />

Das Potenzial, durch Serviceleistungen<br />

im Netz für mehr Bürgernähe zu sorgen,<br />

ist groß - allerdings bei Weitem noch<br />

nicht ausgeschöpft. Noch beschränken<br />

sich viele Behörden auf Informationsangebote<br />

wie beispielsweise Formluar-<br />

Downloads oder Eingabemasken. Nachteil:<br />

Die Bürger müssen diese Dokumente<br />

erst ausdrucken und dann <br />

4/07 23


4/07 24<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

per Post einschicken. Einen direkten Draht in die Amtsstuben, rund um die Uhr<br />

und über verschiedene Kanäle, setzen erst wenige Behörden ein. Hauptkommunikationsformen<br />

sind immer noch der Brief, das Telefon oder Fax sowie die<br />

E-Mail. Echtzeitberatung durch virtuelle Mitarbeiter oder Online-Chats mit dem<br />

Sachbearbeiter, wie unter anderem bei der Deutschen Rentenversicherung Bund,<br />

sind erst im Kommen.<br />

Ausnahmen bilden staatliche Einrichtungen auf Bundes- und Landesebene. Damit<br />

der Bürger nicht vor verschlossenen Online-Türen steht, treten dort verstärkt digitale<br />

Helfer ihren Dienst an. Auf dem Portal www.die-gesundheitsreform.de können sich<br />

Interessierte mit der virtuellen Clara über die neue Gesundheitsreform 2007 unterhalten.<br />

Der Deutsche Bundestag installierte für seinen Web-Auftritt eine Online-<br />

Trickfigur. Im Wahlkampf 2005 informierte ein virtueller Bundesadler zum allgemeinen<br />

Wahlablauf und gibt auch heute noch gern Auskunft zum Thema Wahlen und<br />

Bundestag. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) hat<br />

sich ebenfalls vor mehreren Jahren für eine virtuelle Mitarbeiterin entschieden: Auf<br />

den Internetseiten des BMWi hilft „Luca“ Jugendlichen bei ihrer Berufswahl.<br />

Foto: www.onlinebewerbung.de<br />

Die starke Akzeptanz der Online-Dienste in der Bevölkerung zeigt, dass der<br />

elektronischen Bürgerkommunikation die Zukunft gehört. Behörden, die diesen<br />

Trend aufgreifen, demonstrieren mit zusätzlichen Dienstleistungen im Netz Transparenz<br />

und Bürgernähe. Gleichzeitig bietet sich die Chance, Kosten einzusparen, da<br />

Vorgänge schneller und automatisiert bearbeitet werden können. Zentrale Herausforderung<br />

für die Behörden ist, multikanalfähige Bürgerkommunikation zu ermöglichen.<br />

Der Bürger kann dann selbst entscheiden, ob er Online-Behördengänge per<br />

E-Mail, Fax, Live-Chat oder virtuellem Berater erledigt.<br />

Der Internet World Business Trendscout stellt die Ergebnisse einer Online-Befragung<br />

dar, die im Auftrag der novomind AG in Kooperation mit Internet World<br />

Business durchgeführt wurde. Die Daten sind in dem Zeitraum vom 11. Juli bis zum<br />

25. Juli 2007 erhoben worden. Insgesamt nahmen 132 Fach- und Führungskräfte der<br />

Internetwirtschaft teil. (OTS) <br />

EU eGovernment-Studie: Internetangebote der<br />

Behörden in Europa weiter verbessert<br />

<strong>Berlin</strong> - Die grundlegenden Dienstleistungsangebote von Behörden sind immer<br />

besser über das Internet zugänglich. Im Schnitt wird in der Europäischen<br />

Union mit nun 76 Prozent Online-Umsetzungsgrad die Transaktionsstufe<br />

erreicht, d.h. viele Leistungen können online abgewickelt werden. Vollständig online<br />

verfügbar sind mit 58 Prozent etwas mehr als die Hälfte aller untersuchten Behördenangebote.<br />

Das zeigt die siebte Studie der Unternehmensberatung Capgemini im<br />

Auftrag der Europäischen Kommission<br />

zum Stand der Online-Verfügbarkeit von<br />

Behördenangeboten. Einbezogen sind<br />

20 von der Kommission festgelegte<br />

grundlegende Service-Angebote für<br />

Bürger und Unternehmen in den 27<br />

EU-Mitgliedsstaaten sowie in Island,<br />

Norwegen, der Schweiz und der Türkei.<br />

„Die wirtschaftlich starken EU-Staaten<br />

befinden sich bis auf wenige Ausnahmen<br />

im vorderen Teil der Ergebnisliste.<br />

Einige der neuen Länder haben zwar<br />

mit zentralen Strukturen schnelle Erfolge<br />

im eGovernment erzielen können,<br />

die überwiegende Mehrheit von ihnen<br />

jedoch stagniert seit einigen Jahren. Sie<br />

dürfen den Anschluss nicht verlieren“,<br />

so Tom Gensicke, Leiter Public Services<br />

bei Capgemini Consulting.<br />

Deutschland schließt zum oberen<br />

Mittelfeld auf<br />

Deutschland konnte gegenüber den<br />

Vorjahren einen deutlichen Sprung nach<br />

vorne machen. Drei Viertel (Vorjahr: 47<br />

Prozent) der untersuchten Dienstleistungen<br />

werden nun vollständig über das<br />

Internet angeboten. Auch beim Gesamtgrad<br />

der Online-Verfügbarkeit liegt<br />

Deutschland nun mit 84 Prozent über<br />

dem Durchschnitt aller Länder. Nachholbedarf<br />

besteht vor allem noch bei<br />

Leistungen der Standes- und Einwohnermeldeämter.<br />

Ähnlich auch bei Pässen<br />

und Führerschein. „Es ist sehr erfreulich,<br />

dass sich Deutschland so deutlich<br />

verbessern konnte, insbesondere<br />

nach den doch weniger guten Ergebnissen<br />

der letzten Jahre.<br />

Die Fortschritte sind diesmal nicht nur<br />

auf Bundesebene zu verzeichnen, sondern<br />

auch bei Dienstleistungen, die auf<br />

Länder- und kommunaler Ebene betrieben<br />

werden. Allerdings darf dabei nicht<br />

vergessen werden, dass diese Ergebnisse<br />

nur durch vergleichsweise hohen<br />

Aufwand erreicht werden. Das betrifft<br />

sowohl die Verwaltungsprozesse als auch<br />

die Tatsache, dass nach wie vor viele<br />

Verwaltungen versuchen, eigene Verfahren<br />

zu entwickeln und zu betreiben.“,<br />

so Tom Gensicke.


Österreich: Alle Dienstleistungen online erhältlich<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Österreich konnte 2007 seine Spitzenposition aus dem Vorjahr verteidigen. Als erstes<br />

und einziges Land sind alle untersuchten 20 Dienstleistungen vollständig online<br />

verfügbar. „Dies ist umso bemerkenswerter, als dass sich die Behörden mit dem<br />

Leistungsangebot für Bürger schwerer tun als mit dem für Unternehmen. Wenn nun<br />

alle Leistungsangebote vollständig über das Internet abgewickelt werden können, ist<br />

dies eine hohe Zielvorgabe für die anderen Länder“, so Gensicke.<br />

Leistungen für Unternehmen besser ausgebaut als Bürgerdienste<br />

Europaweit klafft auch in diesem Jahr zwischen der Online-Fähigkeit von Leistungen<br />

für Bürger und der für Unternehmen eine große Lücke (70 Prozent/84 Prozent).<br />

Deutschland ist keine Ausnahme. Die zwölf Serviceangebote die sich an die Bürger<br />

richten, erreichen hierzulande einen Umsetzungsgrad von 76 Prozent; der für<br />

Unternehmen liegt bei 94 Prozent. Ähnlich ist das Bild beim Indikator „vollständig<br />

online-verfügbar“, wenn auch auf insgesamt niedrigerem Niveau. Tom Gensicke<br />

schlussfolgert: „Zu Beginn unserer Studienreihe im Jahr 2001 konnte man verstehen,<br />

dass die Behörden zunächst die Angebote für Unternehmen ausgebaut haben. Das<br />

ging schneller und ließ sich einfacher refinanzieren. Doch nun muss die Lücke<br />

zwischen den Angeboten geschlossen werden. Government 2.0 darf die Bürger nicht<br />

ausschließen. Wie man es machen kann, zeigt Österreich.“ Der Studienband ist als<br />

PDF abrufbar unter: http://www.de.capgemini.com/presse (OTS) <br />

Governikus bringt Schwerlasttransporte schneller<br />

auf den Weg<br />

Die langen Bearbeitungszeiten bei den jährlich rund 350.000 Anhörungsfällen<br />

für Genehmigungen von Groß- und Schwertransporten sollen nun der<br />

Vergangenheit angehören. Ein neues Verfahren für die Online-Beantragung<br />

soll seit August 2007 den gesamten Genehmigungsprozess deutlich beschleunigen.<br />

Bisher mussten die bei den Straßenverkehrsbehörden<br />

eingehenden Anträge der Speditionen, Kran- und Bauunternehmen<br />

von dort aus einzeln per Fax bei den<br />

zahlreichen zustimmungspflichtigen Stellen wie zum Beispiel<br />

bei den Tiefbauämtern, der Polizei oder der Deutschen<br />

Bahn eingereicht werden. Bei Bundesländergrenzen<br />

überschreitenden Transporten - das trifft in rund 80<br />

Prozent der Fälle zu - gestaltete sich das Verfahren noch<br />

komplizierter. Mit der Einführung des Verfahrensmanagements<br />

für Großraum- und Schwertransporte<br />

(VEMAGS) werden die komplexen Genehmigungsschritte<br />

seit dem 7. August in einem bundesweit arbeitenden<br />

Verfahren zusammengefasst.<br />

Foto: Archiv<br />

In diesem Verfahren wird neben der von Steria Mummert Consulting entwickelten<br />

Software VEMAGS, die den Kern des Projekts bildet, das Kartografieprogramm<br />

MapInfo eingesetzt. Für den sicheren Transport aller Daten über das Internet sorgt<br />

die Sicherheitsmiddleware Governikus der bremen online services GmbH & Co. KG<br />

(bos KG). Die Erstellung und Prüfung von Signaturen geschieht mit den in<br />

VEMAGS integrierten Softwareprodukten Governikus Integrated Signer und<br />

Governikus Integrated Verifier.<br />

Alle, die zukünftig Schwerlasttransporte<br />

abwickeln möchten, müssen ihre Anträge<br />

von nun an nur noch einmal in einer<br />

Internetplattform eingeben, die Weiterleitung<br />

an die Erlaubnis- und<br />

Genehmigungsbehörden, die Anhörungsbehörden,<br />

die Straßenbaulastträger<br />

und die Polizei erfolgt automatisch. Dort<br />

werden die Anträge geprüft, Stellungnahmen<br />

abgegeben und Teilgenehmigungen<br />

erteilt. Der Bearbeitungsstatus<br />

ist für den Antragsteller<br />

jederzeit online einsehbar.<br />

Durch den Einsatz des Governikus<br />

Integrated Signers können die Bescheide<br />

von den zuständigen Stellen rechtskräftig<br />

online erteilt werden. Mit dem<br />

Governikus Integrated Verifier können<br />

die Signaturen vom Antragsteller geprüft<br />

werden. Ausdrucke der Bescheide<br />

und der Signaturprüfungsberichte dienen<br />

während des Transports als gültige<br />

Begleitpapiere.<br />

Wie notwendig das neue Verfahren ist,<br />

das bundesweit unter Federführung des<br />

Hessischen Landesamtes für Straßenund<br />

Verkehreswesen beauftragt und eingeführt<br />

wurde, zeigen die Zahlen der<br />

letzten Jahre. Allein im vergangenen Jahr<br />

erhöhte sich das gesamte Transportaufkommen<br />

auf deutschen Straßen um 4,7<br />

Prozent auf 130 Millionen Tonnen. In<br />

den ersten vier Monaten dieses Jahres<br />

wuchs die Zahl der durchgeführten<br />

Großraum- und Schwerlasttransporte<br />

um 40 Prozent gegenüber dem vergleichbaren<br />

Zeitraum des Vorjahres.<br />

VEMAGS gehört mit zu den wichtigsten<br />

E-Government-Projekten Deutschlands.<br />

Es ist eine der 25 wichtigsten<br />

Maßnahmen von Deutschland-Online,<br />

der nationalen E-Government-Strategie<br />

von Bund, Ländern und Kommunen.<br />

Mehr Informationen:<br />

http://www.vemags.de<br />

http://www.steria-mummert.de<br />

http://www.governikus.de (PM) <br />

4/07 25


Die qualifizierte<br />

elektronische Signatur<br />

für die beweiskräftige<br />

Aufbewahrung<br />

elektronischer Akten<br />

Die dauerhafte Authentizität, Integrität<br />

und Lesbarkeit elektronischer<br />

Dokumente sicherzustellen,<br />

ist in Ausländerbehörden von<br />

oberster Priorität. Die Rechtsfähigkeit<br />

wird bei allen Schritten der Geschäftsvorfälle<br />

durch elektronische Signaturen<br />

und Speicherung der Dokumente in<br />

rechtskonformen Datenformaten erreicht.<br />

Die elektronische Akte kann u. a.<br />

durch qualifizierte elektronische Signaturen<br />

und Speicherung aller Dokumente<br />

in den für den Rechtsverkehr erforderlichen<br />

Datenformaten realisiert werden.<br />

Die „Virtuelle Poststelle“<br />

Ziel des Projekts Elektronische Ausländerakte<br />

(EAuslAkte) ist es, dass alle<br />

Dokumente einer Ausländerakte elektronisch<br />

verfügbar sind. Gleichzeitig<br />

können original aufzubewahrende Dokumente<br />

weiterhin in Papierform abgelegt<br />

werden. Die elektronische Aktenführung<br />

reicht von der Digitalisierung<br />

eingehender Schriftstücke, der Einfügung<br />

von verschiedenen Signaturtypen,<br />

dem Management der elektronischen<br />

Dokumente, der Bewertung von Signaturen<br />

bis hin zum Outputmanagement<br />

über die Druckstraße, Fax oder Mail.<br />

Die hierfür eingesetzten Dienste sind<br />

Bestandteil der eGovernment-Suite des<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> sowie der als Fachverfahren<br />

zum Ausländerregister genutzten Software<br />

PaulaGo. Verfahrensbedingt werden<br />

die Dokumente als Einzelseiten gespeichert<br />

und über das Fachverfahren<br />

miteinander verbunden. Deshalb muss<br />

eine große Anzahl elektronischer Signaturen<br />

bearbeitet werden. Dieser Arbeitsschritt<br />

erfolgt durch die Standard-<br />

Kryptographiekomponente „Virtuelle<br />

4/07 26<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Poststelle“ (VPS) des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>. Sie wird u. a. für die Anbringung von fortgeschrittenen<br />

und qualifizierten Batchsignaturen (NetSigner) verwendet. Über die VPS kann<br />

der Nutzer außerdem die Signaturen über das OCSP/CRL-Relay bewerten und den<br />

elektronischen Postein- und ausgang, das so genannte elektronische Behördenpostfach<br />

(eBPF) auf Basis des elektronischen Gerichts- und Verwaltungspostfachs<br />

(EGVP), einsetzen.<br />

Qualifiziert signiert<br />

Neben den bisherigen Wegen des Zugangs von Dokumenten per Kundenvorsprache,<br />

Briefpost, Faxausdruck usw. werden in der Ausländerbehörde zukünftig<br />

zunehmend elektronische Eingänge zu den Akten erwartet. Im Ergebnis einer<br />

umfangreichen Geschäftsprozessmodellierung werden alle Eingänge bei der Aufnahme<br />

in die elektronische Akte zur Wahrung der Integrität unmittelbar nach der<br />

Zuordnung zu einem Geschäftsvorfall (Aktenzeichen / Ordnungsmerkmal) fortgeschritten<br />

signiert. Sobald die digitalen Dokumente im Dokumentenmanagementsystem<br />

abgelegt werden, oder unter Verwendung vorhandener Dokumente neue<br />

erstellt werden, sind diese mit einer qualifizierten Signatur via VPS zwecks Beweiskrafterhaltung<br />

(Authentizität) zu versehen.<br />

Prüfung der Authentizität<br />

Hierzu wird die aktuelle Governikusversion 3.1 und der NetSigner der Firma Bremen<br />

Online Service (bos) KG eingesetzt. Mit Hilfe von pseudonymisierten Multisignaturkarten,<br />

im Sinne einer Datenverarbeitung im Auftrag, stellt das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> sicher,<br />

dass die erwartete große Masse an signierungsbedürftigen Dokumenten ohne Zeitverzug<br />

in den Geschäftsprozess der Ausländerbehörde übernommen werden kann.<br />

Regelmäßige Erneuerungen und Überprüfungen der angebrachten Signaturen durch<br />

das OCSP/CRL-Relay der VPS stellen auch im weiteren Bearbeitungsverlauf die<br />

Integrität und Authentizität der elektronischen Dokumente sicher.<br />

Funktion des NetSigner<br />

Mit dem NetSigner kann das Fachverfahren eine große Anzahl an Massensignaturkarten<br />

ansprechen (siehe Abbildung). So können für unterschiedliche Nutzer reservierte<br />

Karten für definierte Zwecke eingesetzt werden. <br />

Abbildung: Qualifizierte elektronische (Batch-)Signatur mit der VPS<br />

(Zielsystem für ElektrA)


Im Anwendungsfall des LABO<br />

steckt eine pseudonymisierte qualifizierte<br />

Signatur in Form von Signaturkarten in<br />

einer bestimmten Anzahl Kartenleser,<br />

welche wiederum vom NetSigner angesteuert<br />

werden. Signaturanfragen des<br />

LABO werden zur Authentisierung am<br />

NetSigner über ein fortgeschrittenes<br />

Zertifikat gekennzeichnet. Der<br />

NetSigner kann so die anzubringende<br />

qualifizierte Signatur identifizieren, das<br />

entsprechende Kartenlesegerät ansteuern<br />

und die Signatur einfügen. Anschließend<br />

wird dem Nutzer das qualifiziert<br />

signierte Dokument zur weiteren Bearbeitung<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Rechtliche Grundlage<br />

Dass ein solcher Einsatz von<br />

pseudonymisierten qualifizierten Signaturen<br />

zum Zweck der Beweiswerterhaltung<br />

elektronischer Dokumente im<br />

Rahmen der verwaltungsrechtlichen<br />

Vorschriften möglich ist, wurde in ei-<br />

Foto: Vadim Andrushchenko<br />

nem vom <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> beauftragten<br />

Rechtsgutachten überprüft. Darin wurde<br />

die Problematik der Signaturanbringung<br />

durch einen Dienstleister,<br />

wie das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, für eine organisationsfremde<br />

Verwaltung, wie das<br />

LABO, untersucht. Da das LABO nicht<br />

selbst Inhaber der Signaturkarten ist,<br />

musste geklärt werden, ob diese Signaturen<br />

dennoch ihren rechtskonformen<br />

Charakter für die elektronische Ausländerakte<br />

behalten. Dies ist immer dann<br />

gegeben, wenn die Signatur keine Willenserklärung,<br />

sondern eine Signatur für<br />

die beweiswerterhaltende Aufbewahrung<br />

von Dokumenten darstellt. Ab dem<br />

Zeitpunkt der Signaturanbringung kann<br />

eine Manipulation der Dokumente durch<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

eine Überprüfung der angebrachten Signatur<br />

fortlaufend festgestellt werden.<br />

Aufgrund dessen und da es sich bei der<br />

Signierung der Dokumente nicht um<br />

eine Willenserklärung oder eine nach<br />

außen gültige Unterschrift zu einem<br />

Verwaltungsakt des LABO handelt,<br />

wurde die Rechtsgültigkeit dieses Verfahrens<br />

bestätigt.<br />

Zusammenspiel auf der eGovernment-Suite<br />

Der rechtsverbindliche elektronische<br />

Postein- und ausgang wird über das<br />

EGVP abgebildet. Die Clientanwendung<br />

zur VPS ermöglicht den geschützten<br />

und rechtskonformen Austausch signierter<br />

Nachrichten inklusive Dateianhänge.<br />

Um den vielen Anforderungen einer<br />

rechtsverbindlichen elektronischen<br />

Aktenführung gerecht zu werden, müssen<br />

unterschiedliche Dienste der<br />

eGovernment-Suite des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>,<br />

wie z. B. Dokumentenmanagement,<br />

Outputmanagement, elektronische<br />

Archivierung und VPS mit eBPF und<br />

Signaturen entsprechend dem Anwendungsfall<br />

genutzt werden. Für die<br />

Ausländerbehörde werden die beschriebenen<br />

technischen Dienste von der als<br />

Vorgangsbearbeitungssystem verwendeten<br />

Fachsoftware PaulaGo koordiniert.<br />

Die Plattform für das gemeinsame Projekt<br />

mit dem LABO zur Realisierung der<br />

elektronischen Ausländerakte steht für<br />

Entwicklungsarbeiten bereit. Teilweise<br />

wurden einzelne Komponenten für eine<br />

elektronische Aktenführung in der <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung bereits in den produktiven<br />

Betrieb des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> übernommen.<br />

MATTHIAS TEUBNER<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

ALEXANDER SPOHN<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

KLAUS-PETER WANIEK,<br />

Projektleiter EAuslAkte im LABO<br />

Tel.: 90269 (9269) - 4008 <br />

Schweizer ziehen<br />

schneller um mit neuer<br />

Siemens-Lösung<br />

Gute Nachrichten für Umzugswillige<br />

in St. Gallen und Zürich:<br />

Die Einwohner der<br />

beiden Städte müssen bei Umzügen zwar<br />

noch selbst die Kartons in die neue<br />

Wohnung tragen - aber den Gang zur<br />

Behörde können sie sich bald sparen,<br />

denn wer zwischen den beiden Städten<br />

oder Kantonen umzieht, kann die Formalitäten<br />

bequem via Internet erledigen.<br />

Siemens <strong>IT</strong> Solutions and Services<br />

hat die entsprechende <strong>IT</strong>-Lösung entwickelt,<br />

realisiert und implementiert. Es<br />

ist das erste Projekt dieser Art in der<br />

Schweiz.<br />

Mit der neuen Siemens-Lösung können<br />

die Bürger die Umzugsformulare über<br />

das Internet online ausfüllen, unterschreiben<br />

und an das Amt schicken. Der<br />

Antragsteller unterzeichnet die Dokumente<br />

elektronisch. Möglich macht dies<br />

eine PKI (Public Key Infrastructure), mit<br />

der Nutzer Papiere im elektronischen<br />

Rechtsverkehr verbindlich unterzeichnen<br />

und verschlüsseln können. Das System<br />

aktualisiert die eingegangenen Informationen<br />

zum Wohnortwechsel automatisch<br />

in den Datenbanken. Die geänderten<br />

Adressdaten stehen per Knopfdruck allen<br />

Ämtern aktuell zur Verfügung. Der<br />

Verwaltungsaufwand für die Behörden<br />

sinkt damit auf ein Minimum.<br />

Das Projekt ist eines von zehn E-<br />

Government-Vorhaben in der Schweiz<br />

und wurde als Public Private Partnership<br />

(PPP) realisiert. Siemens <strong>IT</strong> Solutions and<br />

Services übernimmt die Einführung und<br />

den gesamten Rollout der Lösung.<br />

Die Schweizer Post liefert die PKI-Zertifikate<br />

zur elektronischen Identifizierung.<br />

Das OIZ (Organisation und Informatik<br />

der Stadt Zürich) und das<br />

VRSG (Verwaltungsrechenzentrum AG<br />

St. Gallen) betreiben die gesamten Infrastrukturen<br />

der jeweiligen Städte und<br />

Kantone. (PM) <br />

4/07 27


Neuer eGovernment-Dienst in <strong>Berlin</strong><br />

4/07 28<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> erteilt Zuschlag für Massendigitalisierung an ALPHA COM<br />

Die ALPHA COM Deutschland GmbH wird zukünftig die<br />

Massendigitalisierung für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung übernehmen. Einen<br />

entsprechenden Zuschlag für den Rahmenvertrag hat das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong><br />

<strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) kürzlich an ALPHA COM erteilt. Damit<br />

bietet der <strong>IT</strong>-Dienstleister einen neuen Standarddienst innerhalb der „eGovernment-Suite“,<br />

der zentralen Plattform für eGovernment-Dienste für die <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung.<br />

Bis zu 200 Millionen Blatt Papier werden in den nächsten vier Jahren aus den<br />

Archiven der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung digitalisiert. Die Umwandlung in Datensätze<br />

ermöglicht einen schnelleren Zugriff sowie eine elektronische Archi-vierung der<br />

Akten. Den Digitali-sierungsprozess wird der Spezialist für Dokumenten-Management-Systeme<br />

(DMS) ALPHA COM in seiner Niederlassung <strong>Berlin</strong> ausführen. Gestartet<br />

wird mit der Kfz-Zulassungsstelle <strong>Berlin</strong>, die von Mikrofilm-Archivierung auf<br />

digitales DMS umstellt. ALPHA COM hatte für diesen Bereich des Einwohnermeldeamtes<br />

schon vorher die Mikroverfilmung übernommen.<br />

Um die Vorteile der Online-Verwaltung mitsamt elektronischer Ablage nutzen zu<br />

können, müssen die analogen Aktenbestände migriert werden. „Mit der<br />

Massendigitalisierung bieten wir dem Land <strong>Berlin</strong> einen weiteren Baustein auf dem<br />

Weg zur elektronischen Verwaltung und ein weiteres Tool zur Erfüllung des<br />

eGovernment-Masterplans des Landes <strong>Berlin</strong>“, erklärt Konrad Kandziora, Vorstand<br />

des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>.“ Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> realisiert als zentraler Dienstleister für die<br />

<strong>Berlin</strong>er Verwaltung den Aufbau der „eGovernment-Suite“.<br />

Porträt ALPHA COM<br />

Die ALPHA COM Unternehmensgruppe gehört zu den führenden Dienstleistungsunternehmen<br />

und Systemhäusern, das seit über 30 Jahren auf dem Sektor der<br />

Foto: Corinna Scholz: Silke Trzensimiech gehört zum Scan-Team bei ALPHA COM<br />

in <strong>Berlin</strong>, das bis zu 250.000 Seiten am Tag digitalisiert.<br />

optischen Speicherung von Belegen,<br />

Daten und Zeichnungen agiert. Über<br />

600 Mitarbeiter sind an zehn Standorten<br />

flächendeckend in Deutschland beschäftigt;<br />

weitere sind in Österreich und der<br />

Schweiz geplant.<br />

ALPHA COM arbeitet herstellerunabhängig<br />

sowie medienneutral und übernimmt<br />

die Speicherung von Dokumenten<br />

und Daten auf CD, DVD, Festplatte,<br />

WORM oder Mikrofilm. Der Dienstleister<br />

betreibt eigene elektronische Archiv-<br />

und Vorgangsbearbeitungssysteme<br />

im Dreischichtbetrieb, um mehr als eine<br />

Mio. Belege am Tag zu verarbeiten.<br />

Fast 3.000 Kunden nutzen den Service<br />

von ALPHA COM für Posteingang,<br />

Archivierung, Vervielfältigung und Verteilung.<br />

Dazu gehören seit Jahren zahlreiche<br />

Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung<br />

in ganz Deutschland. Den Service<br />

für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltungs-Kunden erbringt<br />

ALPHA COM in der eigenen Produktion<br />

in <strong>Berlin</strong>-Tegel. Dort sind rund 80<br />

Mitarbeiter beschäftigt, die täglich bis zu<br />

250.000 Datenseiten scannen.<br />

Referenzen aus der öffentlichen Verwaltung<br />

Der Dienstleister ALPHA COM unterstützt<br />

diverse Verwaltungen in Deutschland<br />

beim Dokumenten-Management.<br />

Hier Referenzbeispiele mit Schwerpunkt<br />

auf <strong>Berlin</strong>:<br />

• Landeseinwohneramt – Kfz-Zulassungsstelle:<br />

Archivierung von<br />

Dokumenten auf Mikrofilm; ab<br />

Ende 2007 Umstellung auf Scannen<br />

zur elektronischen Ablage<br />

• Landesamt für Gesundheit und<br />

Soziales in <strong>Berlin</strong>: Archivierung<br />

von Dokumenten auf Mikrofilm<br />

sowie und Scannen zur elektronischen<br />

Ablage.<br />

Ansprechpartner: ALPHA COM Unternehmensgruppe,<br />

Niederlassung <strong>Berlin</strong>,<br />

Kapweg 3-5, Dipl.-Betrw. Andreas<br />

Woitkowiak, 13405 <strong>Berlin</strong>, Tel. 030<br />

489575-0, Fax 030 489575-22, E-Mail:<br />

andreas.woitkowiak@alpha-com.de


Recht einfach: <strong>Berlin</strong><br />

setzt auf eJustice<br />

eJustice ist das Schlagwort, hinter<br />

dem sich die Modernisierung der<br />

Justiz im elektronischen Zeitalter<br />

verbirgt. Die meisten Bereiche der Justiz<br />

sind von einer vollelektronischen Arbeitsweise<br />

und einer Führung der Gerichts-<br />

und Kanzleiakten in elektronischer<br />

Form noch weit entfernt. Mit einem<br />

Zehn-Punkte-Programm wollen die<br />

<strong>Berlin</strong>er Justizsenatorin Gisela von der<br />

Aue, Bundesjustizministerin Brigitte<br />

Zypries und die Berufsvertretungen der<br />

Anwälte und Notare den elektronischen<br />

Rechtsverkehr in Deutschland fördern.<br />

Zehn Punkte für den elektronischen<br />

Rechtsverkehr<br />

Dieser Zehn-Punkte-Plan, den Gisela<br />

von der Aue in ihrer Eigenschaft als<br />

Vorsitzende der Konferenz der Justizministerinnen<br />

und Justizminister im<br />

Rahmen der CeB<strong>IT</strong> erstmals vorstellte,<br />

hat folgenden Inhalt:<br />

1. Einführung und Weiterentwicklung<br />

des elektronischen Rechtsverkehrs<br />

sind in noch höherem Maße als bisher<br />

durch eine intensive und abgestimmte<br />

Öffentlichkeitsarbeit der Justiz und der<br />

Berufsvertretungen der Anwälte und<br />

Notare zu begleiten. Eine wichtige Rolle<br />

kommt hierbei der Europäischen EDV-<br />

Akademie des Rechts zu. In besonderem<br />

Maße sind Anwendungsfälle der<br />

elektronischen Kommunikation zu entwickeln<br />

und zu fördern, die zu einer<br />

effizienteren Verfahrensgestaltung führen<br />

und mit Methoden der klassischen<br />

Kommunikation nicht erreicht werden<br />

können. Dazu gehören die elektronische<br />

Akteneinsicht, der elektronische<br />

Kostenfestsetzungsantrag, die elektronische<br />

Prozesskosten- und Beratungshilfeabrechnung<br />

sowie die Einsichtsmöglichkeit<br />

für den jeweils berechtigten<br />

Personenkreis in elektronisch geführte<br />

Register und Bücher.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

2. Der elektronische Rechtsverkehr soll in Aus- und Fortbildung künftig stärker<br />

berücksichtigt werden. Anzustreben ist seine ausdrückliche Verankerung als Ausbildungsgegenstand<br />

in den Ausbildungsvorschriften der justiznahen Berufe.<br />

3. Die Justizverwaltungen werden den Internet-Auftritt www.justiz.de zum<br />

zentralen Portal für den elektronischen Rechtsverkehr in Deutschland ausbauen.<br />

4. Die Justizverwaltungen werden die Kommunikations- und Sicherheitsinfrastruktur<br />

für den elektronischen Rechtsverkehr durch die Bereitstellung eines<br />

„zentralen Gerichtsbriefkastens“ schrittweise vereinheitlichen. Ziel ist es, dass alle<br />

Verfahrensbeteiligten mit allen Gerichten und Justizbehörden über ein einziges<br />

System rechtsverbindlich kommunizieren können, ohne dabei technisch auf einen<br />

bestimmten Kommunikationsweg festgelegt zu werden.<br />

Foto: www.onlinebewerbung.de<br />

5. Die Standardisierung von Datenaustauschformaten für den elektronischen<br />

Rechtsverkehr (XJustiz) ist mit Nachdruck fortzuführen. Um die praktische Relevanz<br />

der festgelegten Formate zu erhöhen, sollten an ihre Verwendung nach<br />

Möglichkeit gewisse Vorteile für die Verfahrensbeteiligten geknüpft werden. Die<br />

Justiz wird ihre Fachverfahren im Rahmen des wirtschaftlich Vertretbaren schrittweise<br />

an den XJustiz-Standard anpassen. Mit den Herstellern von Anwalts- und Notarsoftware<br />

ist entsprechend zu kooperieren. Die Justiz ist bestrebt, den Verfahrensbeteiligten<br />

die für eine Erfassung von Daten im XJustiz-Format erforderlichen<br />

Basisfunktionalitäten über kostenfreie Module zur Verfügung stellen.<br />

6. Die technisch-organisatorischen Rahmenbedingungen für den elektronischen<br />

Rechtsverkehr sind so anwenderfreundlich wie möglich zu gestalten. Dabei ist<br />

insbesondere auf die Sicherstellung einer organisatorisch sinnvollen Arbeitsteilung<br />

bei der Postabwicklung Rücksicht zu nehmen. Auch im elektronischen Rechtsverkehr<br />

muss der Anwalt in der Lage sein, seine Tätigkeit auf die juristische Arbeit der<br />

Erstellung, Kontrolle und rechtsverbindlichen Signatur der Dokumente zu begrenzen<br />

und den Versand auf seine Mitarbeiter zu delegieren. Insoweit sollen an <br />

4/07 29


Rechtsanwälte und Notare keine<br />

weitergehenden Anforderungen gestellt<br />

werden als an Richter. Da qualifizierte<br />

elektronische Signaturen in weiten Bereichen<br />

gesetzlich vorgeschrieben sind,<br />

sollte der Einsatz und die Verbreitung<br />

dieser Technologie offensiv gefördert<br />

werden. Spiegelbildlich gehört dazu auch,<br />

dass im Zusammenwirken mit den Herstellern<br />

von Signatur- und Fachanwendungssoftware<br />

die Anwenderfreundlichkeit<br />

des Signaturvorgangs<br />

kontinuierlich verbessert wird.<br />

7. Unter Berücksichtigung<br />

der Vorteile des Einsatzes von<br />

Elektronik ist eine effizientere<br />

Gestaltung der Verfahrensabläufe<br />

in geeigneten Verfahren<br />

anzustreben, wobei die Anforderungen<br />

an Rechtsstaatlichkeit<br />

und Qualität gerichtlicher und<br />

behördlicher Entscheidungen<br />

unberührt bleiben müssen.<br />

Hierzu dient unter anderem das<br />

bereits initiierte länderübergreifende<br />

Projekt zur „Ablaufbeschreibung<br />

des erstinstanzlichen<br />

elektronischen Zivilprozesses<br />

vor den Landgerichten“.<br />

Insbesondere sollte<br />

überall dort, wo dies sachlich<br />

möglich ist, auf das Erfordernis<br />

der Beifügung anspruchsbegründender<br />

Unterlagen verzichtet<br />

werden. So könnte zum<br />

Beispiel das Vollstreckungsverfahren<br />

für den elektronischen<br />

Rechtsverkehr „geöffnet“<br />

werden, indem nach<br />

österreichischem Vorbild ein<br />

vereinfachtes Verfahren geschaffen<br />

wird, in dem Vollstreckungsanträge<br />

ohne Beifügung des Titels gestellt<br />

und automatisiert bearbeitet werden<br />

können. Auch in anderen Verfahren<br />

sollte geprüft werden, welche Dokumente,<br />

Nachweise oder Angaben tatsächlich<br />

erforderlich sind.<br />

8. Die Beschleunigung von<br />

Verfahrensabläufen bildet einen wesentlichen<br />

Anreiz für die Nutzung des elektronischen<br />

Rechtsverkehrs. In erster<br />

Linie kommt es hierbei auf eine Opti-<br />

4/07 30<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

mierung der internen Bearbeitungsprozesse<br />

bei Gerichten, Behörden, Anwälten<br />

und Notaren durch den Einsatz<br />

elektronischer Vorgangsbearbeitungssysteme<br />

an. Der elektronische<br />

Rechtsverkehr darf Verfahren nicht<br />

komplizierter machen, als erforderlich.<br />

Die Verfahren müssen so schlank und<br />

effektiv wie möglich und so sicher wie<br />

nötig gestaltet werden.<br />

9. Damit ein verfahrenseinleitender<br />

elektronischer Schriftsatz ohne Verzögerungen<br />

zugestellt werden kann, sollte<br />

Foto: Patrizier-Design<br />

es dem Einreicher frei gestellt werden,<br />

dem Gericht eine (ggf. der Höhe nach<br />

beschränkte) elektronische Lastschrifteinzugsermächtigung<br />

zu erteilen. Mit<br />

Eingang der qualifiziert signierten Einzugsermächtigung<br />

bei Gericht sollte die<br />

Vorschusszahlung als geleistet angesehen<br />

werden, sofern die Gefahr eines<br />

Missbrauchs als gering einzuschätzen<br />

ist. Soweit erforderlich sollen die gesetzlichen<br />

Voraussetzungen hierfür geschaffen<br />

werden.<br />

10. Ob finanzielle Anreize für Einreicher<br />

einen Beitrag zur Förderung der<br />

Teilnahme am elektronischen Rechtsverkehr<br />

leisten können, sofern die Prinzipien<br />

der Flexibilität, Wirtschaftlichkeit,<br />

Praktikabilität und Belastungsneutralität<br />

beachtet werden, soll anhand<br />

von praktischen Erfahrungen in einzelnen<br />

Pilotprojekten überprüft werden.<br />

Auf der Grundlage dieser Erfahrungen<br />

soll gegebenenfalls über die Einführung<br />

eines bundesweit einheitlichen Anreizsystems<br />

entschieden werden.<br />

Technische Voraussetzungen<br />

für eJustice<br />

Der wesentliche Unterschied<br />

zwischen der elektronischen<br />

Kommunikation per E-Mail<br />

und dem „elektronischen<br />

Rechtsverkehr“ lässt sich mit<br />

folgenden Merkmalen umschreiben:<br />

• Zwischen dem Gericht<br />

und den an einem Gerichtsverfahren<br />

beteiligten Personen<br />

werden vertrauliche Informationen<br />

ausgetauscht. Das heißt,<br />

die Daten müssen einerseits in<br />

verschlüsselter Form übertragen,<br />

andererseits Fehladressierungen<br />

so weit wie möglich ausgeschlossen<br />

werden.<br />

• Gerichtliche Entscheidungen<br />

und gegenüber dem Gericht<br />

abgegebene Erklärungen<br />

sind rechtlich bindend und nur<br />

in Schriftform wirksam, bedürfen<br />

also einer gültigen Unterschrift.<br />

Werden solche Dokumente<br />

in elektronischer Form<br />

übermittelt, müssen sie demnach<br />

ihrem jeweiligen Urheber eindeutig,<br />

verbindlich und nachweisbar<br />

zugeordnet werden können.<br />

Deswegen sind sie mit einer elektronischen<br />

Unterschrift zu versehen,<br />

die den Urheber der Erklärung<br />

erkennen lässt und nachträgliche<br />

Veränderungen des Dokuments<br />

ausschließt.


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Die technischen Grundvoraussetzungen für den elektronischen Rechtsverkehr<br />

bietet in Deutschland der OSCI-(Online Services Computer Interface) Standard.<br />

Einzelne Gerichte sind an das OSCI-Netzwerk bereits angeschlossen. Fast alle<br />

Länder und der Bund haben sich auf die flächendeckende Benutzung des OSCIbasierten<br />

elektronischen Gerichts- und Verwaltungspostfachs (EGVP) geeinigt. Für<br />

das Amtsgericht Charlottenburg in <strong>Berlin</strong> stellt das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong><br />

<strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) den Service EGVP zentral in seiner eGovernment-Suite, der<br />

Plattform für einheitliche, verfahrensneutrale eGovernment-Dienstleistungen, bereit.<br />

Diese einheitliche Infrastruktur ermöglicht technisch die flächendeckende Eröffnung<br />

des elektronischen Rechtsverkehrs. Allerdings werden die gerichtlichen<br />

Verfahrensakten und Vorgänge bei Anwälten und Notaren bisher meist noch in<br />

Papierform geführt. Eine spürbare Beschleunigung der Arbeitsabläufe und Steigerung<br />

der Produktivität bietet der elektronische Rechtsverkehr erst dann, wenn die<br />

elektronisch übermittelten Informationen auch auf elektronischer Basis weiterverarbeitet<br />

werden können. Mit Hilfe des offenen XML-Standards „XJustiz“ lassen<br />

sich Daten in strukturierter Form übertragen und über den elektronischen Posteingang<br />

zeitnah der elektronisch geführten Akte zuleiten. Ziel des Zehn-Punkte-Plans<br />

ist es, bis zum Jahr 2010 die Gerichte, Staatsanwaltschaften und Justizbehörden<br />

sowie die Rechtsanwaltskanzleien und Notariate flächendeckend in die Lage zu<br />

versetzen, die gesamte Kommunikation zwischen den Verfahrensbeteiligten rechtswirksam<br />

elektronisch abzuwickeln. Schritt für Schritt sollen geeignete Verfahren auf<br />

die elektronische Kommunikation und automationsunterstützte Bearbeitung umgestellt<br />

werden.<br />

Die elektronische Führung der Handelsregister sowie der Grundbücher ist bundesweit<br />

bereits Realität. Über das gemeinsame Registerportal der Länder unter<br />

www.handelsregister.de können bundesweit alle Handelsregister online durchsucht<br />

und eingesehen werden. Auch die elektronische Einsicht in die Grundbücher wird<br />

von den Grundbuchämtern nahezu flächendeckend angeboten. Für Wirtschaft und<br />

Bürger bedeuten dies eine komfortable und beschleunigte Informationsbeschaffung.<br />

Senatsverwaltung für Justiz: http://www.berlin.de/sen/justiz/<br />

Im internationalen Kontext stellen<br />

Dienste wie die Online-Handelsregistereinsicht<br />

überdies einen großen Standortfaktor<br />

für die Bundesrepublik Deutschland<br />

dar.<br />

Im Rahmen des Zehn-Punkte-Plans sollen<br />

deswegen auch Register in den Bundesländern<br />

auf die elektronische Führung<br />

umgestellt werden. Ferner steht die<br />

Einführung der „elektronischen Gerichtstafel“<br />

für die Veröffentlichung<br />

gerichtlicher Bekanntmachungen im<br />

Internet kurz bevor. Darüber hinaus<br />

wollen die Bundesländer die bisherigen<br />

gerichtlichen Arbeitsabläufe auf Rationalisierungspotentiale<br />

durch den elektronischen<br />

Rechtsverkehr überprüfen.<br />

Die Bedeutung des elektronischen<br />

Rechtsverkehrs geht also weit über seinen<br />

technischen Aspekt hinaus. Er ist<br />

für die Justiz Ausprägung dessen, was<br />

mit dem Begriff des „digitalen Zeitalters“<br />

und dem Wandel zur „Informationsgesellschaft“<br />

umschrieben wird.<br />

SENATSVERWALTUNG FÜR JUSTIZ,<br />

BERLIN<br />

E-Government 2.0<br />

<br />

Mitte Mai 2007 unterzeichneten<br />

Bundesinnenminister Dr.<br />

Wolfgang Schäuble und Prof.<br />

Dr. Dieter Rombach, Mitglied des Präsidiums<br />

der Fraunhofer-Gesellschaft und<br />

Sprecher des Fraunhofer eGovernment<br />

Zentrums, einen entsprechenden<br />

Kooperationsvertrag in <strong>Berlin</strong>.<br />

Mit dem Vertrag sichert sich das Ministerium<br />

die Expertise der im Fraunhofer<br />

eGovernment Zentrum zusammen geschlossenen<br />

Institute der Fraunhofer-<br />

Gesellschaft. Das eGovernment-Zentrum<br />

wird unter Leitung von Norbert<br />

Fröschle (Fraunhofer IAO), Petra<br />

Steffens (Fraunhofer IESE) und Dr.<br />

Michael Tschichholz (Fraunhofer FO-<br />

KUS) dafür sorgen, dass das wissenschaftliche<br />

Know-how der Fraunhofer-<br />

Institute in das Programm E-<br />

Government 2.0 einfließt. (PM) <br />

<br />

<br />

4/07 31


Rahmen-<br />

Zielvereinbarung über<br />

die Weiterentwicklung<br />

der <strong>Berlin</strong>er<br />

Bürgerdienste<br />

Innenstaatssekretär Ulrich Freise hat<br />

Mitte September 2007 mit den für<br />

Bürgerdienste zuständigen Bezirksstadträten<br />

aller zwölf <strong>Berlin</strong>er Bezirke<br />

eine Rahmen-Zielvereinbarung für den<br />

Leistungszeitraum 2008/2009 über die<br />

Weiterentwicklung der <strong>Berlin</strong>er Bürgerdienste<br />

abgeschlossen.<br />

Mit dieser Rahmen-Zielvereinbarung<br />

sind einvernehmlich zwischen den Bezirken<br />

und der Senatsverwaltung für<br />

Inneres und Sport Mindeststandards und<br />

somit verabredete Qualitätsstandards für<br />

die <strong>Berlin</strong>er Bürgerämter vereinbart<br />

worden. Die Zielerreichung wird künftig<br />

regelmäßig zum 30.6. und 31.12. gemessen,<br />

berichtet und bewertet. Dieses<br />

Verfahren schafft Transparenz und somit<br />

die Voraussetzung für einheitliche<br />

Verfahrensweisen in allen Bezirken.<br />

Als übergreifende Ziele wurden vereinbart:<br />

• Weiterentwicklung der Bürgerämter<br />

als zentrale Anlaufstellen<br />

für alle Anliegen von Bürgerinnen<br />

und Bürgern, unabhängig<br />

von der internen Zuständigkeit<br />

der Landes- und Bezirksverwaltungen<br />

• Vernetzung der persönlichen, telefonischen<br />

und elektronischen<br />

Zugangswege durch die Weiterentwicklung<br />

des <strong>Berlin</strong>-Telefons<br />

sowie der Einführung von<br />

Online-Diensten und mobilen<br />

Diensten<br />

• Weiterentwicklung der lebenslagenbezogenen<br />

Beratung in den<br />

Bürgerämtern<br />

• Entwicklung eines einheitlichen<br />

Leitbildes für alle Bürgerämter<br />

• Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit<br />

und zielgerichteten<br />

4/07 32<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Personalentwicklung für die Beschäftigten<br />

der Bürgerämter.<br />

Weitere Vereinbarungen betreffen u.a.<br />

• die Modernisierung des Personenstandswesens<br />

• die Schaffung und Erhaltung eines<br />

positiven Einbürgerungsklimas<br />

und<br />

• die Sicherstellung eines einheitlichen<br />

Einbürgerungsverfahrens.<br />

Staatssekretär Ulrich Freise: „Mit dieser<br />

Rahmen-Zielvereinbarung setzt die<br />

Senatsverwaltung für Inneres und Sport<br />

konsequent ihren Weg der kooperativen<br />

und kommunikativen Zusammenarbeit<br />

mit den Bezirken in Bürger- und<br />

Ordnungsangelegenheiten fort. Zugleich<br />

ist die Weiterentwicklung der <strong>Berlin</strong>er<br />

Bürgerdienste ein wesentlicher Bestandteil<br />

der vom Senat für diese Legislaturperiode<br />

beschlossenen Modernisierungs-<br />

Agenda ‚ServiceStadt<strong>Berlin</strong>’.“ (LPD) <br />

Mobile Bürgerdienste<br />

erobern Europa<br />

Das EU-Projekt „Citizen-<br />

Friendly Trans-European<br />

mGovernment Services“ (CI-<br />

DRE) ist gestartet. CIDRE zielt auf die<br />

Marktvalidierung von „Mobilen Bürgerdiensten“<br />

in mehreren Regionen in<br />

Schweden, Estland und den Niederlanden.<br />

Das Vorhaben wird durch ein Konsortium<br />

bestehend aus dem Fraunhofer<br />

Institut für Telekommunikation Heinrich-Hertz-Institut<br />

(Deutschland),<br />

TimeKontor AG (Deutschland), Senatsverwaltung<br />

für Inneres <strong>Berlin</strong> (Deutschland),<br />

Mid Sweden University (Schweden),<br />

Apprise (Estland) und Gemeente<br />

Aa en Hunze (Niederlande) realisiert.<br />

CIDRE beruht auf dem <strong>Berlin</strong>er Projekt<br />

„Mobile Bürgerdienste“ (MoBüD), das<br />

federführend vom Fraunhofer Institut<br />

für Telekommunikation Heinrich-Hertz-<br />

Institut und der Senatsverwaltung für<br />

Inneres <strong>Berlin</strong> sowie weiteren Partnern<br />

durchgeführt wurde. MoBüD hatte zum<br />

Ziel, das Dienstleistungsangebot der öffentlichen<br />

Verwaltung dem Bürger mittels<br />

mobiler Dienste näher zu bringen<br />

und somit bürgerfreundlicher zu gestalten.<br />

Die Leistungen des sogenannten „Mobilen<br />

Bürgeramtes“ leiten sich aus dem<br />

Angebot der stationären Bürgerämter<br />

ab. Bürgerberater bieten ihre Dienstleistung<br />

mit hilfe eines mobilen Endgerätes<br />

an Orten wie Nachbarschaftszentren,<br />

Stadtbibliotheken, Krankenhäusern oder<br />

auch Einkaufszentren an. Dort wird die<br />

vollständige Bearbeitung von Anliegen<br />

der Bürger (von der Auskunft und Beratung<br />

über Antragsaufnahmen bis hin<br />

zur Bezahlung und zur Aushändigung<br />

von Dokumenten) ermöglicht.<br />

MoBüD wurde seitens der Verwaltung<br />

und Bürger in den Test-Bezirken mit<br />

überdurchschnittlich hoher Akzeptanz<br />

angenommen. Besonders hervorzuheben<br />

sind die hohe Zeitersparnis und die<br />

deutlich kürzeren Wege für den Bürger<br />

sowie die bürgerfreundliche und informelle<br />

Atmosphäre. Inzwischen wurden<br />

die „Mobilen Bürgerdienste“ in weiteren<br />

deutschen Städten wie Köln und<br />

Bremen übernommen.<br />

Im Rahmen von CIDRE gilt es nun, in<br />

den schwedischen Regionen<br />

Örnsköldsvik, Solleftea und Ragunda,<br />

in den estnischen Regionen Tartu und<br />

Rakvere sowie in der niederländischen<br />

Region Aa en Hunze über eine längere<br />

Periode entsprechende Feldtests durchzuführen.<br />

Es wird evaluiert, ob und<br />

welche vorhandene Bürgerdienste in<br />

diesen Ländern mobil angeboten werden<br />

können. Unter Berücksichtung von<br />

länderspezifischen sowie regionalen<br />

Besonderheiten und Unterschieden stehen<br />

auch Fragen der <strong>IT</strong>-Sicherheit und<br />

des Datenschutzes im Mittelpunkt. Im<br />

Verlauf des Projektes wird ein Businessplan<br />

für die EU-weite Verbreitung von<br />

mobilen Bürgerdiensten entwickelt.<br />

CIDRE wurde 2006 innerhalb des 6.<br />

Forschungsrahmenprogramms der Europäischen<br />

Kommission im eTEN


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>IT</strong>DZ_172x233.indd 1 16.11.2007 10:44:57<br />

4/07 33


Programm „Einführung transeuropäischer<br />

elektronischer Dienste für<br />

alle“ eingereicht und erhielt nun den<br />

Förderzuschlag für die Laufzeit von 18<br />

Monaten.<br />

Projektkoordinator von CIDRE ist das<br />

Fraunhofer Institut für Telekommunikation<br />

Heinrich-Hertz-Institut<br />

(Deutschland). Weitere gleichberechtigte<br />

Partner im Konsortium sind die<br />

TimeKontor AG (Deutschland), Senatsverwaltung<br />

für Inneres <strong>Berlin</strong> (Deutschland),<br />

Mid Sweden University (Schweden),<br />

Gemeente Aa en Hunze (Niederlande)<br />

und Apprise (Estland).<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.cidremobile.eu (PM) <br />

Verwaltungsabläufe im<br />

Bezirksamt Neukölln<br />

von <strong>Berlin</strong> vereinfachen<br />

M<br />

ünchen - Nuance Communications,<br />

Inc., Anbieter von<br />

Sprach- und Bildbearbeitungslösungen<br />

für Unternehmen und<br />

Privatpersonen, liefert seine Spracherkennungssoftware<br />

Dragon Naturally-<br />

Speaking an das Bezirksamt Neukölln<br />

von <strong>Berlin</strong>. Damit ist das Bezirksamt<br />

Neukölln bundesweit die erste Stadtbehörde,<br />

die eine Spracherkennungssoftware<br />

flächendeckend einsetzt. Zukünftig<br />

wird Dragon NaturallySpeaking<br />

die tägliche Arbeit von über 150 Mitarbeitern<br />

in allen Geschäftsbereichen des<br />

Bezirksamtes unterstützen.<br />

Zum Beispiel können die Sozialarbeiter<br />

gleich nach ihren Hausbesuchen ihre<br />

Berichte in ein mobiles Diktiergerät sprechen<br />

und im Büro angekommen, erhalten<br />

sie mit nur einem Knopfdruck ihre<br />

4/07 34<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

fertig geschriebenen Berichte auf ihrem PC. So hilft die Spracherkennungssoftware<br />

Dragon NaturallySpeaking den Mitarbeitern, alle Schreibarbeiten schnell und korrekt<br />

zu erledigen.<br />

Mit der Version Dragon NaturallySpeaking 9 Professional sind zunächst in einem<br />

Probelauf die Mitarbeiter des Bezirks-Jugendamtes ausgestattet worden. Die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bezirks-Jugendamtes werden durch Nuance<br />

Dragon NaturallySpeaking 9 Professional von Verwaltungsaufgaben entlastet und<br />

haben so mehr Zeit, sich um die Kinder und Jugendlichen des Bezirks Neukölln zu<br />

kümmern.<br />

Der Probelauf wurde von dem Neuköllner Nuance-Partner Abitz betreut und verlief<br />

so erfolgreich, dass nunmehr die gesamte Verwaltung des Bezirks sukzessive mit der<br />

Lösung ausgestattet werden wird: Nach einer individuellen Schulung, die etwa zwei<br />

bis drei Stunden in Anspruch nimmt, sind die Bezirksmitarbeiter bereits in der Lage,<br />

die Software effektiv einzusetzen. Der Neuköllner Bezirksbürgermeister Heinz<br />

Buschkowsky sieht die Lösung als bürgerfreundliche Investition, da der Verwaltung<br />

die Arbeit erleichtert werde, aber auch als Entlastung des Haushalts: „Dass wir<br />

bemüht sind, Optimierungspotenziale zu nutzen, wird den Finanzsenator freuen“,<br />

bemerkt Buschkowsky.<br />

Foto: Mark Ross<br />

„Wir freuen uns, dass der <strong>Berlin</strong>er Bezirk Neukölln sich für Nuance Dragon<br />

NaturallySpeaking 9 entschieden hat und dass unsere Software im stationären wie im<br />

mobilen Einsatz ein wenig dazu beiträgt, den Alltag der über 300.000 Neuköllner zu<br />

erleichtern“, kommentiert Christof Stuhlmann, Sales Director DACH Productivity<br />

Applications Division bei Nuance.<br />

Neben dem Einsatz von Dragon NaturallySpeaking in Büros und in Verwaltungen,<br />

nutzen viele Mediziner und Juristen die Spracherkennungssoftware von Nuance.<br />

Nuance bietet hierzu zwei verschiedene Lösungen an: Dragon NaturallySpeaking<br />

Legal und Dragon NaturallySpeaking Medical mit einem erweiterten Wortschatz,<br />

damit fachspezifische Begriffe optimal erkannt werden können.<br />

Dragon NaturallySpeaking 9, die aktuelle Version der weltweit beliebtesten Spracherkennungssoftware<br />

bietet hohe Präzision und fehlerfreie Erkennungsleistung


ohne zeitaufwändiges Sprachtraining.<br />

Dragon NaturallySpeaking 9 wandelt gesprochene<br />

Texte mit bis zu 160 Wörtern<br />

pro Minute und einer Genauigkeit von<br />

bis zu 99 Prozent in elektronische Textdateien<br />

um. Anwender können mit dieser<br />

Software - ausschließlich durch<br />

Sprachbefehle - das Betriebssystem<br />

Microsoft Windows und dessen Programme<br />

steuern, neue Dokumente und<br />

E-Mail-Nachrichten erstellen und im<br />

Internet surfen. (PR) <br />

Satzungsänderung des<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s<br />

<strong>Berlin</strong><br />

Der Senat hat am 11. September<br />

2007 auf Vorlage des Senators<br />

für Inneres und Sport, Dr. Ehrhart<br />

Körting, eine Änderung der Satzung<br />

des <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s<br />

<strong>Berlin</strong> - <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> - beschlossen.<br />

Danach verpflichtet sich das <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> zur Einhaltung des <strong>Berlin</strong>er<br />

Corporate Governance Kodex (BCGK),<br />

der vom Senat für die Landesunternehmen<br />

eingeführt wurde.<br />

Das Land <strong>Berlin</strong> ist Anstaltsträger. Daher<br />

hat der Senat als Gewährträgerversammlung<br />

der Anstalt auf der Grundlage<br />

des Gesetzes über die Anstalt öffentlichen<br />

Rechts <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong><br />

<strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ-Gesetz) auf Vorschlag<br />

des Verwaltungsrates die<br />

Satzungsänderung für das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

beschlossen. (LPD) <br />

Software mieten statt kaufen<br />

Weitere Einzelheiten:<br />

Vertrieb<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

Hr. Hedergott - Vertriebsleiter<br />

Tel. 9012 (912) 6167<br />

eMail: Vertrieb@itdz-berlin.de<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Neuer Studiengang Verwaltungsinformatik<br />

schließt Ausbildungslücke<br />

Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) und die Fachhochschule<br />

für Verwaltung und Rechtspflege <strong>Berlin</strong> (FHVR <strong>Berlin</strong>) haben Mitte<br />

August einen Kooperationsvertrag zur Gründung des Studiengangs<br />

Verwaltungsinformatik unterzeichnet. Damit reagieren sie u.a. auf die Anforderungen<br />

des Programms „E-Government 2.0“ der Bundesregierung, das die<br />

Modernisierung der Verwaltung zu einer wesentlichen Aufgabe des Staates macht.<br />

Anknüpfend an Bereiche aus der angewandten Informatik können sich Studierende<br />

bereits ab kommendem Wintersemester in dem bisher einzigen Bachelor-Studiengang<br />

Verwaltungsinformatik zu <strong>IT</strong>-Spezialisten für den Bereich E-Government<br />

praxisnah ausbilden lassen.<br />

„Die Bundesregierung hat die Modernisierung der Verwaltung in den Vordergrund<br />

gerückt. Um die Umsetzung gewährleisten zu können, benötigen wir Spezialisten, die<br />

den Anforderungen der sich rasant entwickelnden <strong>IT</strong>-Welt gerecht werden. Gleichzeitig<br />

müssen sie Verwaltungsabläufe kennen und im Stande sein, moderne technische<br />

Lösungen in diese Abläufe zu implementieren“, begründet Dipl.-Ing. Konrad<br />

Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, die Notwendigkeit des Studiengangs.<br />

Die Kooperation mit dem <strong>IT</strong>-Dienstleister der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung sichert den<br />

Studierenden einen hohen Praxisbezug sowie die Nutzung modernster <strong>IT</strong>-Technik.<br />

„Im Rahmen der Zusammenarbeit unterstützt uns das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> nicht nur durch<br />

seine umfangreiche fachliche Erfahrung. Es stellt den Studierenden auf einer<br />

Testplattform seine E-Government-Dienste und somit die notwendige Infrastruktur<br />

zur praktischen Ausbildung im Bereich E-Government zur Verfügung. Das <strong>IT</strong>DZ<br />

<strong>Berlin</strong> wiederum profitiert von den Ergebnissen unserer wissenschaftlichen Arbeit“,<br />

resümiert Prof. Dr. Hans Paul Prümm, Rektor der FHVR <strong>Berlin</strong>, die positiven<br />

Auswirkungen der Kooperation für alle Beteiligten. <br />

Foto: Archiv - Prof. Dr. Hans Paul Prümm (l.), Rektor der FHVR <strong>Berlin</strong> und Konrad<br />

Kandziora (r.), Vorstand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, schlossen einen Kooperationsvertrag zum<br />

Bachelor-Studiengang Verwaltungsinformatik<br />

4/07 35


Ausbildungsort ist der Campus<br />

Lichtenberg der FHVR <strong>Berlin</strong>. Über eines<br />

der leistungsstärksten Kommunikationsnetze<br />

Deutschlands, dem <strong>Berlin</strong>er<br />

Landesnetz, wird der Campus mit<br />

dem Data-Center des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> verbunden.<br />

Im 10-GBit-Takt können somit<br />

Daten und Sprache zu den Standorten<br />

übertragen werden. Das Studium<br />

beginnt jeweils im Herbst und umfasst<br />

sieben Semester. Nach erfolgreich bestandener<br />

Prüfung wird der akademische<br />

Grad Bachelor of Arts verliehen. (EB) <br />

Bundesbehörden<br />

verschärfen<br />

Bedingungen für<br />

<strong>IT</strong>-Projekte massiv<br />

<strong>Berlin</strong> - Das Bundesinnenministerium<br />

(BMI) hat die Vertragsbedingungen<br />

öffentlicher<br />

Aufträge in der Informationstechnik<br />

deutlich verschärft. Der Hightechverband<br />

B<strong>IT</strong>KOM kritisiert dabei<br />

insbesondere die Mittelstandsfeindlichkeit<br />

der neuen Regelungen.<br />

Zudem wurden die Regelungen – anders<br />

als in der Vergangenheit – vom Bundesinnenministerium<br />

im Alleingang veröffentlicht.<br />

Das BMI hatte zuvor die Verhandlungen<br />

mit der Wirtschaft über die<br />

so genannten „Ergänzenden Vertragsbedingungen<br />

für die Beschaffung von<br />

<strong>IT</strong>-Leistungen“ (EVB-<strong>IT</strong>) abgebrochen.<br />

„Die Mitgliedsfirmen des B<strong>IT</strong>KOM<br />

bedauern außerordentlich, dass das BMI<br />

damit die über Jahrzehnte hinweg praktizierte<br />

und bewährte Praxis der gemeinsamen<br />

und abgestimmten Erarbeitung<br />

ausgewogener Beschaffungsbedingungen<br />

aufgegeben hat“, sagt B<strong>IT</strong>KOM-<br />

Präsident Prof. August-Wilhelm Scheer.<br />

B<strong>IT</strong>KOM appelliert an das BMI, an den<br />

Verhandlungstisch zurückzukehren und<br />

die nun einseitig veröffentlichen Bedingungen<br />

wieder mit der Wirtschaft abzustimmen.<br />

Die EVB-<strong>IT</strong> sind Musterverträge und<br />

Musterbedingungen für den Einkauf von<br />

4/07 36<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>IT</strong>-Produkten und -Dienstleistungen<br />

durch die Öffentliche Hand. Für die<br />

Bundesbehörden sind die veröffentlichten<br />

Vertragsmuster verbindlich. Aktuell<br />

verhandelt wurde der EVB-<strong>IT</strong>-Systemvertrag,<br />

der die Beschaffung großer,<br />

komplexer <strong>IT</strong>-Systeme vereinfachen soll.<br />

Trotz Verhandlungsbereitschaft und<br />

weitgehender Zugeständnisse der Wirtschaft<br />

hat das BMI die Gespräche nach<br />

eigenen Angaben „wegen fehlender<br />

Zustimmung der Wirtschaft zu dem von<br />

der Öffentlichen Hand vorgelegten Entwurf“<br />

für beendet erklärt und die so<br />

genannten „EVB-<strong>IT</strong> System“ Ende<br />

August 2007 einseitig veröffentlicht.<br />

Insbesondere der Mittelstand wird nun<br />

im Wettbewerb um öffentliche Großaufträge<br />

stark benachteiligt,<br />

beispielsweise durch die massive Ausweitung<br />

der möglichen Haftung von<br />

Auftragnehmern.<br />

B<strong>IT</strong>KOM kritisiert, dass das Ministerium<br />

mit der einseitigen Veröffentlichung<br />

unter dem Titel ,EVB-<strong>IT</strong>’ den falschen<br />

Eindruck erweckt, auch die EVB-<strong>IT</strong><br />

System seien – wie alle anderen bisher<br />

veröffentlichten Vertragstypen im EVB-<br />

<strong>IT</strong>-Kontext – vom Ministerium und der<br />

Wirtschaft gemeinsam erarbeitet worden.<br />

Während der zunächst konstruktiv<br />

verlaufenden Verhandlungen zum neuen<br />

Systemvertrag hatte die Wirtschaft große<br />

Zugeständnisse gemacht. Insbesondere<br />

wurde die Haftung im Vergleich zu<br />

den bestehenden EVB-<strong>IT</strong> Vertragstypen<br />

deutlich verschärft. Die jetzt einseitig<br />

veröffentliche EVB-<strong>IT</strong> System ist aus<br />

Sicht der Wirtschaft aber weder ausgewogen<br />

noch werden die Interessen beider<br />

Seiten angemessen berücksichtigt. Nach<br />

den Bestimmungen der EVB-<strong>IT</strong> System<br />

gilt künftig beispielsweise Folgendes:<br />

• der Auftragnehmer muss sämtliche<br />

Risiken für die Funktionsfähigkeit<br />

und Funktionalität des<br />

Gesamtsystems tragen;<br />

• die Haftung des Auftragnehmers<br />

wird nicht angemessen begrenzt,<br />

sondern kann vom Beschaffer<br />

beliebig erweitert werden;<br />

• die Nutzungs- und Verwertungsrechte<br />

sollen zu Gunsten der Öf-<br />

fentlichen Hand unangemessen<br />

erweitert werden können;<br />

• die vorgesehenen Verjährungsfristen<br />

sollen jenseits der<br />

Marktüblichkeit ausgedehnt werden<br />

können;<br />

• die Abnahme eines Systems soll<br />

vom Auftraggeber selbst dann<br />

verweigert werden können, wenn<br />

das System von ihm vollumfänglich<br />

genutzt wird;<br />

• Teilabnahmen sollen nur unzureichend<br />

möglich sein.<br />

Diese Kritikpunkte, die B<strong>IT</strong>KOM mehrfach<br />

angesprochen hat, werden vom<br />

Bundesverband der Deutschen Industrie<br />

(BDI) und dem ZVEI - Zentralverband<br />

Elektrotechnik- und Elektronikindustrie<br />

e. V. ausdrücklich gestützt. Der<br />

BDI hatte sich darüber hinaus für eine<br />

Fortsetzung der auf Gemeinsamkeit<br />

beruhenden Verhandlungen eingesetzt.<br />

Durch die einseitige Veröffentlichung<br />

der EVB-<strong>IT</strong> System wird nach BDI-<br />

Ansicht die langjährige und vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit zwischen Öffentlicher<br />

Hand und Wirtschaft gefährdet.<br />

(PM) <br />

Europäische<br />

Unternehmen sehen<br />

SOA als Schlüssel zur<br />

effektiven Nutzung von<br />

Web 2.0<br />

Aschheim-Dornach - Die meisten<br />

europäischen Unternehmen<br />

sehen service-orientierte Architekturen<br />

als Schlüssel für die Nutzung<br />

von Web-2.0-Technologien. Das zeigt<br />

eine Studie von 330 Befragten in 12<br />

europäischen Ländern, die das unabhängige<br />

Marktforschungsinstitut Vanson<br />

Bourne im Auftrag von BEA Systems<br />

durchgeführt hat. 55 Prozent der Teilnehmer<br />

sind überzeugt, dass SOA der<br />

beste Weg ist, um ihre Social Computing<br />

Software zu unterstützen. Die Untersuchung<br />

ergab auch, dass Web Services


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

die mit Abstand beliebteste Webtechnologie ist, die Unternehmen in den<br />

nächsten 12 Monaten im Zuge ihrer Web 2.0 Strategie einsetzen wollen (57 Prozent<br />

der Befragten). Ebenfalls sehr gefragt sind kollaborative Technologien (32 Prozent)<br />

und Blogs (27 Prozent).<br />

Die Ergebnisse bestätigen die momentane Marktsituation.<br />

Unternehmen setzen SOA ein und stellen ihre Daten, Geschäftslogik und Informationen<br />

als Web-Services für den Aufbau neue Anwendungen und Prozesse zur<br />

Verfügung. Durch die Integration von Social Computing Tools mit SOA können die<br />

Mitarbeiter service-fähige Datenquellen direkt für ihre Arbeit nutzen. Web-Services<br />

verbinden Systeme miteinander und automatisieren Geschäftsprozesse. Sie vermindern<br />

die Komplexität und die Kosten traditioneller Integrationstechnologien und<br />

wirken so als Katalysator für SOA.<br />

Web 2.0 basierte Social Computing Software wie Blogs, Wikis, soziale Netzwerke und<br />

Mashups haben im Unternehmenseinsatz das Potenzial, die Produktivität der Mitarbeiter<br />

in Abteilungen wie Marketing, Vertrieb, Kommunikation, F&E und Personal<br />

wesentlich zu erhöhen. Social Computing Tools geben den Mitarbeitern die Möglichkeit,<br />

gemeinsam Anwendungen zu entwickeln, die Inhalte sofort kombinieren und<br />

bereitstellen.<br />

„Bei SOA geht es darum, Wettbewerbsvorteile durch eine agile <strong>IT</strong> Infrastruktur zu<br />

erzielen, die es der <strong>IT</strong> ermöglicht, schnell auf neue Anforderungen zu reagieren.<br />

Enterprise Social Computing dreht sich um den Endnutzer und befähigt ihn,<br />

produktiver seine tägliche Arbeit auszuführen. Beide Ansätze zielen auf die Erhöhung<br />

der Agilität, deshalb ist eine Kombination sehr gewinnbringend“, erklärt Martin<br />

Percival, EMEA Senior Technology Evangelist bei BEA Systems.<br />

Die Studie zeigt auch Unterschiede zwischen den europäischen Ländern. Auf die<br />

Verbindung von SOA und Web-2.0-Technologien setzt man insbesondere in Norwegen<br />

(77 Prozent) und Deutschland (74 Prozent), eng gefolgt von Italien (71<br />

Web 2.0 basierte Social Computing Software z. B. Wikis<br />

Prozent) und Dänemark (69 Prozent).<br />

In den Benelux-Ländern dagegen sahen<br />

nur 31 Prozent der Befragten SOA als<br />

Weg zu Web 2.0.<br />

Ebenso differieren die Web-Technologien,<br />

die Unternehmen in den nächsten<br />

zwölf Monaten für ihre Web-2.0-<br />

Strategie nutzen wollen. Skandinavien<br />

zeigt das größte Interesse an Web-Services:<br />

90 Prozent der finnischen Unternehmen<br />

wollen Web Services verwenden,<br />

83 Prozent der Norweger und 60<br />

Prozent der Dänen – der europäische<br />

Durchschnitt liegt bei 57 Prozent,<br />

Deutschland bei 33 Prozent. Die stärkste<br />

Nachfrage an kollaborativen Werkzeugen<br />

gibt es in Frankreich und Großbritannien<br />

(jeweils 57 Prozent). Blogs<br />

wollen 76 Prozent der schwedischen<br />

und britischen Organisationen in Bälde<br />

einsetzen, der europäische Durchschnitt<br />

beträgt dagegen nur 27 Prozent.<br />

Die BEA European Business Innovation<br />

Survey wurde im August und September<br />

dieses Jahres von Vanson Bourne<br />

durchgeführt. Die Befragten kamen neben<br />

Deutschland aus den Benelux-Ländern<br />

sowie Dänemark, Finnland, Frankreich,<br />

Italien, Norwegen, Polen, Spanien,<br />

Schweden und Großbritannien.<br />

Weitere Ergebnisse aus dem Survey können<br />

Sie einem Whitepaper zur Studie<br />

entnehmen.<br />

Bitte fordern Sie das pdf-Dokument bei<br />

bettina.ulrichs@maisberger.com an.<br />

(PB) <br />

Basis für eine moderne Kommunikation<br />

Weitere Einzelheiten:<br />

Vertrieb<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

Hr. Hedergott - Vertriebsleiter<br />

Tel. 9012 (912) 6167<br />

eMail: Vertrieb@itdz-berlin.de<br />

4/07 37


Unabhängige Studie:<br />

Preis für Desktop-<br />

Service des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

ist marktgerecht<br />

<strong>Berlin</strong> - Der Preis, den die <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung für den Desktop-Service<br />

an das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong><br />

<strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) bezahlt,<br />

ist ein „fairer Marktpreis“. So lautet das<br />

Ergebnis einer unabhängigen Studie der<br />

Forschungs- und Beratungsfirma<br />

Gartner. Die Untersuchung verglich die<br />

Preise sechs verschiedener Anbieter von<br />

Dienstleistungen für den Endgeräte-<br />

Betrieb, dem so genannten Desktop-<br />

Service. Die analysierten Angebote wurden<br />

unter Berücksichtigung aller zusätzlichen<br />

Serviceleistungen im Vorfeld vergleichbar<br />

gemacht. Insgesamt belegte<br />

der <strong>IT</strong>-Dienstleister für die <strong>Berlin</strong>er<br />

Verwaltung im Gesamtranking den zweiten<br />

Platz.<br />

Foto: air<br />

Gartner bewertet den Preis für den Desktop-Service<br />

des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> als sehr<br />

gut. „Unser Ziel ist es, der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

stets Leistungen hoher Qualität<br />

zu marktgerechten Preisen anzubieten.<br />

Die Studie hat uns darin bestätigt“, freut<br />

sich Konrad Kandziora, Vorstand des<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, über das Ergebnis der<br />

Analysten. Desktop-Service bietet das<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung in<br />

Form des Produkts <strong>IT</strong>IS (<strong>IT</strong>-Infrastruktur)<br />

Arbeitsplatzservice an. Das<br />

Komplettpaket beinhaltet die Beschaffung,<br />

Installation und den Betrieb der<br />

gesamten <strong>IT</strong>-Infrastruktur vom Server<br />

bis zum Endgerät. Zusätzlich stellt das<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> einen zentralen Störungs-<br />

4/07 38<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

dienst und eine Internet-Flatrate bereit,<br />

garantiert die Datenübernahme der alten<br />

Umgebung, sichert Kundendaten<br />

und organisiert die Bürokommunikation<br />

via E-Mail und elektronischem Kalender.<br />

So spart die Verwaltung Kosten für Wartung<br />

und Weiterentwicklung der <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />

und findet im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> eine<br />

zentrale Anlaufstelle für alle Services.<br />

Die Preisanalyse hat das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> in<br />

Auftrag gegeben, um seine Marktposition<br />

zu bestimmen. Als renommierter und<br />

erfahrener Research-Dienstleister im<br />

Bereich Informationstechnik wurde<br />

Gartner mit der Studiendurchführung<br />

betraut. (EB) <br />

Betriebliches<br />

Gesundheitsmanagement<br />

Herausforderung moderne<br />

Arbeitsplätze und<br />

Arbeitsstrukturen<br />

<strong>IT</strong>-Arbeitsplätze, flexible Arbeitsanforderungen,<br />

wechselnde Teams,<br />

Arbeitsverdichtung, demografischer<br />

Wandel und hoher Krankenstand–<br />

so lauten die Tatsachen, mit denen sich<br />

die öffentliche Verwaltung und Unternehmen<br />

täglich konfrontiert sehen. Das<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> reagiert auf diese Herausforderungen<br />

mit einer Neukonzipierung<br />

eines modernen Gesundheitsmanagements,<br />

das abgestimmt auf den spezifischen<br />

Bedarf und den verwaltungsrechtlichen<br />

Rahmenbedingungen des<br />

Hauses nicht nur ein Betriebssportkonzept<br />

für seine Beschäftigten zum<br />

Ziel hat, sondern auch die Entwicklung<br />

innovativer Ansätze unter den Aspekten<br />

einer modernen Unternehmenskultur<br />

und den Herausforderungen des<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s <strong>Berlin</strong> umsetzen<br />

möchte.<br />

Starke Mitarbeiter – starke Unternehmen<br />

Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

- ein Thema, das in den letzten Jahren in<br />

der Öffentlichkeit rasant an Aufmerksamkeit<br />

gewonnen hat und von den öffentlichen<br />

Verwaltungen und Unternehmen<br />

zunehmend aufgegriffen und umgesetzt<br />

wird. Als Führungs- und<br />

Personalentwicklungsinstrument kann<br />

das betriebliche Gesundheitsmanagement<br />

die betrieblichen Veränderungsprozesse<br />

unterstützen und zur Leistungsund<br />

Zukunftsfähigkeit der Unternehmen<br />

durch Erhöhung der Arbeitszufriedenheit<br />

und Motivation der Beschäftigten<br />

beitragen und damit den<br />

Gesamterfolg des Unternehmens erhöhen.<br />

Als konkretes Maßnahmenangebot<br />

kann hier neben gesundheitsfördernden<br />

Angeboten und Veränderungen in der<br />

Arbeitsorganisation die Mitarbeiterberatung<br />

eingesetzt werden mit dem Ziel,<br />

eine ressourcenorientierte und gesundheitsförderliche<br />

Gestaltung des<br />

Erwerbslebens zu unterstützen. Durch<br />

gezielte Informationsvermittlung z. B.<br />

zu Work Ability und Diversity Management<br />

profitieren Mitarbeiter und<br />

Mitarbeiterinnen für ihre berufliche und<br />

persönliche Entwicklung, aber auch<br />

Führungskräfte können dieses Angebot<br />

nutzen, die z. B. durch gezieltes Coaching<br />

ihre Führungsrolle aktiv gestalten wollen<br />

oder Unterstützung bei der Reflexion<br />

spezieller Fragen zur Führung ihrer<br />

Teams und Abteilungen wünschen.<br />

Warum betriebliches Gesundheitsmanagement?<br />

Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

ist die Umsetzung einer modernen Unternehmensstrategie<br />

zur Verbesserung der<br />

Gesundheit am Arbeitsplatz. Das umfasst<br />

die Optimierung der Arbeitsorganisation<br />

und Arbeitsumgebung, die<br />

Förderung aktiver Teilnahme aller Beteiligten<br />

sowie die Unterstützung der<br />

Personalentwicklung bei der Realisierung<br />

dieser Ziele. Zum einen geht es<br />

dabei um die gesundheitliche Gestaltung<br />

der Arbeitsabläufe zum anderen<br />

um die Förderung eines gesundheitsbewussten<br />

Verhaltens der Beschäftigten.<br />

Das Zusammenwirken beider Seiten<br />

dient so der Stärkung des Unternehmens<br />

und sichert den Unternehmenserfolg.


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Aufgaben des betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />

Mit Blick auf die gewandelten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die Altersstruktur<br />

der Beschäftigten gilt es, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und<br />

Freizeit herzustellen, das sich positiv auf die Gesundheit der Beschäftigten auswirkt<br />

und so zur Beschäftigungs- und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

beiträgt. Durch die Zunahme von <strong>IT</strong>-Arbeitsplätzen ist die vordringlichste<br />

Aufgabe, die damit einhergegangenen wesentlichen Belastungsfaktoren wie:<br />

• Stress<br />

• Bildschirmarbeit<br />

• Bewegungsmangel<br />

• falsche Ernährung<br />

Foto: Christian Jung<br />

zu reduzieren und damit zum Erhalt der Leistungsfähigkeit und Arbeitsmotivation<br />

der Beschäftigten beizutragen. Dabei ergeben sich folgende Ansatzpunkte:<br />

• Prävention arbeits- und verhaltensbedingter Erkrankungen<br />

• Eigene Kompetenzen fördern<br />

• Sensibilisierung der Eigenverantwortung<br />

• gesundheitsorientiertes Unternehmensleitbild entwickeln<br />

Als konkrete Maßnahme kann hier die Bereitstellung gesundheitsfördernder Angebote<br />

zur körperlichen Entlastung beitragen. Doch darüber hinaus wird es wichtig, das<br />

Führungsverhalten, die betrieblichen Strukturen und die Zusammenarbeit im Unternehmen<br />

als Aufgabenfelder mit einzubeziehen, um so einem vorzeitigen Verschleiß<br />

der Mitarbeiter auf allen Ebenen entgegen zu wirken .<br />

Zielsetzungen im betrieblichen Gesundheitsmanagement<br />

Die Klärung von Zielsetzungen sollten in Hinblick auf den gemeinsamen Nutzen<br />

sowohl der Unternehmensführung als auch der Mitarbeitenden erfolgen, kommt es<br />

bei der Zielerreichung doch auf das positive Zusammenwirken beider Seiten an. Als<br />

Hauptziele können hier genannt werden:<br />

• das Vertrauen der Beschäftigten zu erhöhen<br />

• die Identität mit den Unternehmenszielen zu stärken<br />

• Fehlzeitenreduzierung<br />

• Verbesserung der Zusammenarbeit<br />

• Angenehmes gesundes Betriebsklima<br />

• Störungen in Arbeitsprozessen abzubauen<br />

• Arbeitsmotivation zu fördern<br />

• Höhere Produktivität<br />

• Geringere Kosten<br />

• Wissensaustausch zu erleichtern<br />

• Arbeitsbelastungen zu reduzieren<br />

• Arbeitsqualität zu sichern<br />

Betriebswirtschaftliche Faktoren<br />

Eine Kosten-Nutzen-Analyse für das<br />

betriebliche Gesundheitsmanagement<br />

gibt schnell Auskunft darüber, dass auf<br />

der Kostenseite betriebliche Fehlzeiten,<br />

Fluktuation und Arbeitsaufwand der Personalabteilung<br />

als Hauptfaktoren genannt<br />

werden können, da diese am ehesten<br />

von finanzieller Bedeutung sind -<br />

und am leichtesten bewertbar.<br />

Auf der Nutzenseite stehen dem gegenüber<br />

Fehlzeitenreduzierung, geringere<br />

Kosten, Reduzierung der Ausfallhonorare<br />

und Entlastung der Personalabteilung.<br />

Fazit<br />

Die Investition in das Gesundheitsmanagement<br />

ist eine Investition in die<br />

Mitarbeitenden und die Produktivität<br />

der Unternehmen.<br />

In diesem Sinne bleiben sie fit!<br />

DIPL. PÄD. BEATE GROSCHUPF<br />

BMG Consulting,<br />

Mitarbeiterberatung & Coaching<br />

in Wirtschaftsunternehmen und der öffentlichen<br />

Verwaltung <br />

Gute Stimmung im<br />

Hightech-Sektor<br />

München - Das Geschäftsklima<br />

im Hightech-Sektor ist<br />

weiterhin gut. Das geht aus<br />

einer Umfrage hervor, die der Bundesverband<br />

Informationswirtschaft, Telekommunikation<br />

und neue Medien<br />

(B<strong>IT</strong>KOM) quartalsweise in der <strong>IT</strong>K-<br />

Branche durchführt. Danach rechnen<br />

75 Prozent der Unternehmen im Jahr<br />

2007 mit steigenden Umsätzen im Vergleich<br />

zum Vorjahr. 12 Prozent erwarten<br />

stabile und 13 Prozent <br />

4/07 39


4/07 40<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

sinkende Umsätze. Der B<strong>IT</strong>KOM-Branchenindex steht derzeit bei 59 Punkten<br />

und liegt damit 18 Zähler über dem Wert des entsprechenden Vorjahresquartals.<br />

„Die Hightech-Firmen stehen vor einem erfolgreichen Jahresendgeschäft“, sagte<br />

B<strong>IT</strong>KOM-Präsident Professor August-Wilhelm Scheer bei der Präsentation der<br />

neuen Umfrageergebnisse. Insbesondere die Anbieter von Software, <strong>IT</strong>-Dienstleistungen<br />

und digitaler Unterhaltungselektronik verzeichnen eine sehr rege Nachfrage.<br />

Das Wachstum könnte laut B<strong>IT</strong>KOM noch stärker ausfallen, wenn ausreichend<br />

Fachkräfte zur Verfügung stünden. In der Umfrage gaben 62 Prozent der Unternehmen<br />

an, dass der Mangel an Fachkräften ihre Geschäftstätigkeit behindert. Das ist der<br />

höchste Wert seit dem Start der Umfrage im Jahr 2001. „Die Chancen für einen<br />

interessanten Job im <strong>IT</strong>-Bereich sind so gut wie seit Jahren nicht mehr“, sagte Scheer.<br />

Von den befragten Software-Firmen und <strong>IT</strong>-Dienstleistern erwarten fast 80 Prozent<br />

steigende Umsätze, 70 Prozent gehen von höheren Gewinnen aus. Verhaltener sind<br />

die Anbieter im Bereich Telekommunikation. Zwar erwartet die Hälfte der Hersteller<br />

von Endgeräten und Kommunikationstechnik für die Netzinfrastruktur im laufenden<br />

Jahr ein Umsatzplus. Doch immerhin ein Fünftel rechnet mit sinkenden Erlösen.<br />

Wegen des scharfen Preiswettbewerbs stehen insbesondere die Umsätze bei den<br />

Anbietern von Sprachtelefonie im Festnetz und im Mobilfunk unter Druck. Einen<br />

Boom erleben demgegenüber die Internetprovider, die von der wachsenden Verbreitung<br />

schneller Internetanschlüsse profitieren.<br />

Die B<strong>IT</strong>KOM-Befragung zeigt zudem, dass sich die Beschäftigungssituation in der<br />

<strong>IT</strong>-Branche weiter verbessern wird. 57 Prozent der befragten Unternehmen wollen<br />

im laufenden Jahr zusätzliche Mitarbeiter einstellen. Dagegen müssen nur 12 Prozent<br />

Arbeitsplätze abbauen. Zum Vergleich: Vor einem Jahr planten lediglich 42 Prozent<br />

der Unternehmen, neue Stellen zu schaffen. „Der Bedarf konzentriert sich auf<br />

Software-Firmen und <strong>IT</strong>-Dienstleister, die vor allem nach Programmierern und <strong>IT</strong>-<br />

Beratern suchen“, sagte Scheer. Aber auch unter den Herstellern von Computer-<br />

Hardware wollen deutlich mehr Unternehmen neue Arbeitsplätze schaffen (42<br />

Prozent) als abbauen (16 Prozent).<br />

Nachwuchsförderung wird ein Schwerpunkt des zweiten nationalen <strong>IT</strong>-Gipfels mit<br />

Bundeskanzlerin Angela Merkel sein, der am 10. Dezember in Hannover stattfindet.<br />

„Der <strong>IT</strong>-Gipfel entwickelt sich zu einem festen Meilenstein für die Weiterentwicklung<br />

des Hightech-Standorts Deutschland. Wir wünschen uns, dass er regelmäßiger<br />

Treffpunkt für Politiker, Manager und Wissenschaftler wird“, sagte Scheer.<br />

Ein weiteres Kernthema der Veranstaltung<br />

ist der Ausbau der elektronischen<br />

Verwaltung. „Deutschland hat zwar<br />

Boden gut gemacht, ist beim E-<br />

Government aber international noch<br />

längst nicht an der Spitze“, sagte Scheer.<br />

Deshalb sei ein zentraler Koordinator<br />

für die <strong>IT</strong>K-Aktivitäten der Bundesregierung<br />

erforderlich. Ein solcher Chief<br />

Information Officer (CIO) des Bundes<br />

sollte aus Sicht des B<strong>IT</strong>KOM zwei wesentliche<br />

Aufgaben haben. Erstens: Die<br />

Koordination der <strong>IT</strong>-Aktivitäten auf<br />

Bundesebene. Dazu gehören unter anderem<br />

die Zuständigkeit für die E-<br />

Government-Aktivitäten des Bundes<br />

über Ressortgrenzen hinweg und die<br />

Koordination komplexer <strong>IT</strong>-Großprojekte.<br />

Zweitens: Der CIO sollte die<br />

zentrale Schnittstelle des Bundes zu den<br />

Ländern und Kommunen sein. „Hier<br />

liegt noch viel im Argen, weil die meisten<br />

Bundesländer im <strong>IT</strong>-Bereich ihre<br />

eigenen und oft uneinheitlichen Strategien<br />

verfolgen“, sagte Scheer. Damit der<br />

CIO des Bundes etwas bewirken könne,<br />

müsse er mit den notwendigen Ressourcen<br />

ausgestattet werden. Scheer: „Seit<br />

Monaten beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe<br />

mit dem Thema, umfangreiche<br />

Gutachten und Konzepte liegen auf dem<br />

Tisch. Jetzt sollte man an die Umsetzung<br />

gehen.“ (PM) <br />

Straßen- und<br />

Friedhofsdaten mit<br />

ARCHIKART vor Ort<br />

dokumentieren<br />

Kleine, mobile Handheld-Geräte<br />

gewinnen in der heutigen Zeit<br />

immer mehr an Bedeutung.<br />

Fallende Preise für Hardware und ein<br />

immer größerer Nutzerkreis der Minicomputer<br />

wecken eine zunehmende<br />

Nachfrage für die mobile Erfassung von<br />

Bestands- und Zustandsdaten.<br />

Mit dem Update 3.11.1 des Liegenschaftsinformations-<br />

und Managementsystems<br />

ARCHIKART der


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

ARCHI-KART Software AG stehen neben den bisher bestehenden Anwendungen<br />

„Mobil Grün“ und „Mobil Baum“ zur Erfassung von Daten der Baum- und<br />

Grünflächenverwaltung nun die Verfahren „Mobil Straße“ und „Mobil Friedhof“<br />

zur Verfügung. Diese Anwendungen unterstützen Geräte mit dem Betriebssystem<br />

PC2003 sowie das modernere Betriebssystem Windows Mobile 5.<br />

Mit der mobilen Straßenverwaltung ist<br />

das Erfassen und Dokumentieren von<br />

Einzelschäden vor Ort möglich.<br />

Hierbei wird auf die bereits vorhandene<br />

Netzknotenstruktur und Stationierungen<br />

zurückgegriffen. An den<br />

bestehenden Stationen können Einzelschäden<br />

erfasst und für die Übernahme<br />

in die ARCHIKART-Datenbank<br />

vorbereitet werden. Der Kontrolleur<br />

kann direkt bei der Begehung den<br />

Schadensgrad einschätzen und Vorschläge<br />

zur Schadensbeseitigung machen.<br />

Außerdem ist eine Bewertung<br />

der Zustände von Straßenabschnitten<br />

Foto ARCHIKART: Handheld<br />

vor Ort möglich. Dies bringt gerade<br />

in Hinblick auf die Doppik enorme Vorteile mit sich. „Mobil Straße“ soll künftig die<br />

Arbeit der Straßenmeisterei und der Tiefbauabteilung erleichtern.<br />

Beim Datentransfer erfolgt die Vergabe des Dateinamens für die Exportdatei aus<br />

ARCHIKART und das Starten des Transfertools für den Datenaustausch zwischen<br />

Handheld und ARCHIKART komplett automatisch. Das vereinfacht nicht nur den<br />

Arbeitsablauf deutlich, sondern reduziert auch Fehlerquellen und erhöht die Datensicherheit.<br />

Mit „Mobil Friedhof“ lassen sich Daten eines Grabes<br />

elektronisch vor Ort per Handheld-Computer<br />

erfassen und pflegen. Auch die Dokumentation<br />

von Grab- oder Grabmalkontrollen und die<br />

Festlegung damit verbundener Aufgaben ist möglich.<br />

Über die Import-Schnittstelle werden diese<br />

Daten in die ARCHIKART Friedhofsverwaltung<br />

übernommen. Dort stehen dann die Grabdaten zur<br />

weiteren Bearbeitung und Auswertung zur Verfügung.<br />

Außerdem ist dem Anwender vor Ort durch<br />

Eingabe des Namens eines Bestatteten die Suche<br />

eines Grabes möglich.<br />

Foto Neben diesen Neuentwicklungen wurden auch an<br />

ARCHIKART:<br />

den bestehenden mobilen Verfahren Weiterent-<br />

Mobile Erfassung<br />

wicklungen vorgenommen. So ist beispielsweise<br />

parallel zur ARCHIKART-Baumverwaltung auch<br />

in „Mobil Baum“ neben der herkömmlichen Baumuntersuchung die Unterstützung<br />

der Baumuntersuchung nach der Richtlinie für Baumkontrollen der Forschungsgesellschaft<br />

Landschaftsentwicklung Landschaftsbau (FLL) umgesetzt worden.<br />

Alle Mobil-Anwendungen ermöglichen dem Bearbeiter eine schnelle Datenerfassung<br />

an Ort und Stelle. Zeitersparnis tritt vor allen Dingen in der Nachbearbeitung<br />

der Kontrollen auf. So muss der Bearbeiter nicht mühsam die Kontrollergebnisse aus<br />

Notizbüchern und losen Blättern abtippen.<br />

Automatisch gestartete Austauschroutinen<br />

zwischen dem Handheld<br />

und ARCHIKART wurden erheblich<br />

vereinfacht. (PM) <br />

Studie: Professionelles<br />

Change-Management<br />

macht Projekte<br />

erfolgreicher<br />

Stuttgart - Die „Making Change<br />

Work“ der Unternehmensberatung<br />

IBM Global Business Services in<br />

Zusammenarbeit mit dem Zentrum für<br />

Evaluation und Methoden (ZEM) der<br />

Universität Bonn zeigt: Lediglich 38<br />

Prozent der in Unternehmen durchgeführten<br />

Projekte werden zu einem erfolgreichen<br />

Ende geführt. Die größten<br />

Hürden bei der Umsetzung von Veränderungen<br />

sind vor allem Einstellungen<br />

und Denkweisen der Menschen. Das<br />

Bewusstsein für die Herausforderungen,<br />

die Anwendung formaler Methoden und<br />

die Investition in ein professionelles<br />

Change-Management entscheiden über<br />

den Projekterfolg.<br />

Die Unternehmensberatung IBM Global<br />

Business Services befragte in ihrer<br />

Studie „Making Change Work“ über 220<br />

Projekt- und Change-Manager in mehr<br />

als 140 Unternehmen aus 21 Branchen<br />

in Deutschland. Eine der größten Herausforderungen<br />

für Unternehmen ist es,<br />

sich schnell an Märkte und neue Gegebenheiten<br />

anzupassen und Innovationen<br />

umzusetzen. Deshalb müssen Projekte<br />

in Unternehmen professionell zum<br />

Erfolg geführt werden. Die Befragten<br />

gaben an, dass lediglich 38 Prozent ihrer<br />

Projekte alle Ziele erreichen. 16 Prozent<br />

der Projekte scheiterten sogar ganz,<br />

während knapp die Hälfte als problembelastet<br />

einzustufen war.<br />

Die größten Hürden auf dem Weg zu<br />

nachhaltigen Veränderungen liegt für<br />

die Projekt- und Change-Manager vor<br />

allem - schwer zugänglich - <br />

4/07 41


„zwischen den Ohren“: 65 Prozent<br />

der Befragten gaben das Verändern von<br />

Denkweisen und Einstellungen als<br />

Haupthindernis für erfolgreiche<br />

Veränderungsprojekte an. Sogar die<br />

Ressourcenknappheit im Budget und<br />

Personal (41 Prozent), die Unternehmenskultur<br />

(40 Prozent) sowie das<br />

mangelnde Commitment des Managements<br />

(35 Prozent ) sind von weitaus<br />

geringerer Bedeutung.<br />

„Das Problem sind die unterschiedlichen<br />

Wahrnehmungen von Veränderungen.<br />

Das Top-Management befindet<br />

sich im Jahr 2015, das mittlere Management<br />

in 2008 und die Mitarbeiter in<br />

2007“, analysiert eine befragte Change-<br />

Managerin. Da sich Entscheider und<br />

Betroffene in verschiedenen Wahrnehmungswelten<br />

befinden, sind folgende<br />

bekannte Prinzipien weiterhin wichtig,<br />

um Widerstände auf dem Weg zu<br />

erfolgreicher Veränderung abzubauen:<br />

Erstens, Sponsoring, d.h. nachdrückliche<br />

Unterstützung durch das Top-Management;<br />

zweitens, eine offene, ehrliche<br />

und rechtzeitige Kommunikation<br />

sowie drittens, die Einbindung der Mitarbeiter.<br />

Hinsichtlich der Zielerreichung ihrer<br />

Projekte unterscheiden sich erfolgreiche<br />

und nichterfolgreiche Organisationen<br />

nach der vorliegenden Studie<br />

wiederum vor allem durch drei Faktoren.<br />

Ein wichtiger Faktor ist das Bewusstsein<br />

für die Herausforderungen.<br />

Zum Scheitern von Projekten tragen<br />

vor allem unrealistische Planungen und<br />

Erwartungen bei. Bedeutend ist auch<br />

der Anteil des Projekt-Budgets, der in<br />

Change-Management investiert wird.<br />

Mehr Investition zahlt sich für Unternehmen<br />

in der Regel durch die erfolgreichere<br />

Umsetzung der Projekte aus. Die<br />

konsistente Anwendung formaler Methoden<br />

im Change-Management ist der<br />

dritte Erfolgsfaktor. „Change-Management<br />

befindet sich heute etwa dort, wo<br />

das Projektmanagement vor 20 Jahren<br />

war: Am Wendepunkt von einer Kunst<br />

zu einer Profession“, sagt Dr. Rainer<br />

Mehl, verantwortlich für die Strategieberatung<br />

bei IBM Global Business Ser-<br />

4/07 42<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

vices. Wie die vorliegende Studie zeigt,<br />

ist die Professionalisierung in diesem<br />

Sinne eine wichtige Bedingung für eine<br />

erfolgreiche Veränderung und zur Umsetzung<br />

von Innovation.<br />

Die Studie steht im Internet unter folgendem<br />

Link zum Download zur Verfügung:<br />

http://www-05.ibm.com/de/<br />

pressroom/downloads/mcw_2007.pdf<br />

(PM) <br />

Niedersachsen bietet<br />

als erstes Bundesland<br />

allen Kindergärten das<br />

Sprachförderkonzept<br />

„Schlaumäuse“ an<br />

Unterschleißheim/Hannover -<br />

Als erstes Bundesland kooperiert<br />

Niedersachsen landesweit<br />

mit Microsoft Deutschland im Rahmen<br />

der Bildungsinitiative „Schlaumäuse -<br />

Kinder entdecken die Sprache“. Mitte<br />

Oktober 2007 fiel in Hannover offiziell<br />

der Startschuss für das Angebot an alle<br />

4.500 niedersächsischen Kindergärten,<br />

an dem Sprachförderungsprogramm<br />

„Schlaumäuse“ teilzunehmen.<br />

Das Schlaumäusepaket für Niedersachsen,<br />

das gemeinsam vom niedersächsischen<br />

Kultusministerium, der Initiative<br />

n-21, Hellmann Process Management<br />

und Microsoft Deutschland geschnürt<br />

wurde, enthält die Sprachfördersoftware<br />

Schlaumäuse, kostengünstige<br />

Rechner sowie Schulungen für<br />

Erzieherinnen und Erzieher. Damit wird<br />

das bereits 2003 vom Kultusministerium<br />

eingeführte Sprachförderungsprogramm<br />

um ein zusätzliches Angebot<br />

ergänzt, von dem alle Kindergärten in<br />

Niedersachsen profitieren können. Das<br />

Programm richtet sich an Kinder im<br />

Alter von vier bis sechs Jahren und<br />

fördert spielerisch ihre sprachliche Entwicklung<br />

im Kindergarten durch fantasievollen<br />

Umgang mit dem Computer.<br />

„Wir setzen auf eine umfassende Sprachförderung,<br />

die bereits frühzeitig vor der<br />

Einschulung in den Kindertagesstätten<br />

und Grundschulen beginnt“, machte der<br />

Niedersächsische Kultusminister Bernd<br />

Busemann bei der Vorstellung des<br />

Schlaumäuseangebots deutlich. „Sprachund<br />

Lesekompetenz haben in unserem<br />

ganzheitlichen Bildungskonzept einen<br />

besonderen Stellenwert. Denn sie sind<br />

der eigentliche Schlüssel zum Schulerfolg.<br />

Das Schlaumäusepaket für Niedersachsen<br />

ist deshalb eine hervorragende<br />

Ergänzung zu den bereits bestehenden<br />

Sprachförderungsprogrammen des Landes.“<br />

Angelika Gifford, Direktorin Public Sector<br />

bei Microsoft Deutschland bestätigt:<br />

„Niedersachsen nimmt in Sachen<br />

Bildungsförderung in vielerlei Hinsicht<br />

eine Vorreiterrolle ein. Mit dem flächendeckenden<br />

Angebot der Schlaumäuse<br />

setzt das Land ein weiteres Zeichen für<br />

die Investition in den Nachwuchs. Wir<br />

erhoffen uns davon auch eine Signalwirkung<br />

auf andere Bundesländer wie auch<br />

Kommunen und Träger im Bereich frühkindliche<br />

Bildung.“<br />

Bereits heute nehmen rund 194 Kindergärten<br />

in Niedersachsen an dem Schlaumäuse-Progamm<br />

teil. Über 90 Prozent<br />

der Erzieherinnen und Erzieher, die sich<br />

an einer Befragung durch n-21 nach der<br />

zweijährigen Pilotphase in Niedersachsen<br />

beteiligten, bewerteten das<br />

Sprachförderungsprogramm positiv und<br />

geeignet, die Sprachdefizite der Kinder<br />

abzubauen.<br />

Auch Ursula Faust-Lauer, Leiterin des<br />

Kindergartens „Ibykusweg“ des AWO-<br />

Familienzentrums Misburger Regenbogenschiff<br />

in Hannover, der die Schlaumäuse<br />

seit 2005 einsetzt, ist begeistert:<br />

„Unsere Kinder sitzen meist zu zweit<br />

vor dem Bildschirm und helfen sich<br />

gegenseitig, die Aufgaben zu bestehen.<br />

Vor allem die ruhigen Kinder, die<br />

Deutsch zu Hause nur selten hören,<br />

nehmen Worte der Schlaumäuse-Texte<br />

in ihren Wortschatz auf und trauen sich<br />

durch die Software mehr mit anderen<br />

Kindern zu spielen.“ Die


Kindergärten in Niedersachsen<br />

nutzen bereits die zweite Version der<br />

Schlaumäuse-Software. Neben der<br />

gezielten Vermittlung von Sprachkompetenz<br />

soll die neue Version der<br />

Lernsoftware „Neues von den Schlaumäusen“<br />

den Übergang vom Kindergarten<br />

zur Grundschule erleichtern.<br />

Das Schlaumäusepaket für Niedersachsen<br />

Das Programm „Schlaumäuse“ ergänzt<br />

die bereits bestehenden Sprachförderungsangebote<br />

des Kultusministeriums im vorschulischen<br />

Bereich. Die Teilnahme an<br />

dem Programm ist freiwillig und dank der<br />

engen Zusammenarbeit zwischen dem<br />

Land, der Initiative 21, Hellmann Process<br />

Mangement und Microsoft zu sehr geringen<br />

Kosten für Kindergärten möglich.<br />

Koordiniert wird das flächendeckende<br />

Angebot von der Initiative n-21. Microsoft<br />

stellt die kostenlose Lernsoftware-Schlaumäuse<br />

sowie Lehrmaterialien zur Verfügung<br />

und ermöglicht kostenlose Online-<br />

Schulungen für Erzieherinnen und Erzieher<br />

sowie Schulungen durch Multiplikatoren.<br />

So werden in Niedersachsen noch im<br />

Oktober insgesamt 48 Multiplikatoren<br />

ausgebildet, die wiederum Schulungen für<br />

alle interessierten Kindergärten durchführen.<br />

Falls die Kindergärten noch keinen<br />

PC besitzen, können sie zum Sonderpreis<br />

von 199,- Euro einen gebrauchten PC,<br />

inklusive Betriebssystem, Flachbildschirm,<br />

Lautsprechern und kindgerechter Tastatur<br />

und Maus von Hellmann Process Management<br />

erwerben. Interessierte Kindergärten<br />

können sich unter www.n-21.de<br />

informieren und das Paket bestellen.<br />

Foto Microsoft Deutschland GmbH:<br />

Schlaumäuse-Kindergarten-Taufe<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Schlaumäuse bundesweit<br />

Die Initiative startete im Frühjahr 2003<br />

mit einem Pilotprojekt in 200 Kindergärten<br />

im gesamten Bundesgebiet. Die<br />

Software wurde zunächst gezielt in Kindergärten<br />

in sozial schwachen Gebieten<br />

eingesetzt, um vor allem auch Kindern<br />

aus bildungsfernen Schichten einen frühen<br />

Zugang zu Wissen zu ermöglichen.<br />

Inzwischen beteiligen sich mehr als 1.400<br />

Kindergärten bundesweit an der Initiative.<br />

Die Ergebnisse einer begleitenden<br />

Untersuchung der ComputerLern-<br />

Werkstatt der TU <strong>Berlin</strong> während der<br />

Pilotphase in den ersten 200 Kindertagesstätten<br />

bescheinigen den Schlaumäusen<br />

große Lernerfolge. Die befragten<br />

Erzieherinnen und Erzieher haben<br />

bei Kindern aller Altersstufen deutliche<br />

Erfolge im sprachlichen und sozialen<br />

Lernen wahrgenommen. Das gilt auch<br />

für Kinder, die erhebliche Probleme mit<br />

der deutschen Sprache hatten. So zeigen<br />

die Schlaumäuse-Kinder nicht nur ein<br />

generelles Interesse an Schrift, sondern<br />

lernen vermehrt, auch eigenständig<br />

Buchstaben zu schreiben und einzelne<br />

Laute voneinander zu unterscheiden. Die<br />

Lernsoftware hat mehrere Auszeichnungen<br />

erhalten, unter anderem die „Goldene<br />

GIGA-MAUS 2006“ für das beste<br />

Lernprogramm des Jahres und den Deutschen<br />

Bildungssoftwarepreis „digita<br />

2007“. Weitere Infos zu den Schlaumäusen<br />

finden Sie unter<br />

www.schlaumaeuse.de. (PM) <br />

Symantec<br />

Sicherheitsreport: Mit<br />

dem Breitband kamen<br />

die Bots...<br />

München - Phishing-Webseiten<br />

sind in Deutschland um fasst<br />

ein Drittel zurückgegangen.<br />

Das zeigt die zwölfte Ausgabe des<br />

Internetsicherheitsreports von<br />

Symantec, der alle sechs Monate erscheint<br />

und auch diesmal wieder einen<br />

gesonderten Report zur Region EMEA<br />

(Europa, Mittlerer Osten, Afrika) umfasst.<br />

Die positive Nachricht wird<br />

allerdings durch die Tatsache getrübt,<br />

dass Angreifer über neue professionelle<br />

Angriffs-Tools verfügen. Diese ermöglichen,<br />

dass sie - auch ohne perfekte<br />

Betrugsseiten zu gestalten - in den Besitz<br />

vertraulicher Daten der Anwender<br />

kommen können. Bereits 65 Prozent<br />

der weltweiten Top-50-Schädlinge zielen<br />

auf Identitätsdiebstahl ab. Damit<br />

lässt sich Geld verdienen: so wird<br />

beispielsweise das Trojaner-Toolkit<br />

MPack für 1.000 Dollar auf Untergrundservern<br />

gehandelt. Der Professionalisierung<br />

und Kommerzialisierung<br />

einer mittlerweile milliardenschweren<br />

Schattenwirtschaft stehen viele Anwender<br />

unbedarft gegenüber: Allein in<br />

Deutschland stehen 23 Prozent der Botinfizierten<br />

Computer in Europa.<br />

Wie auch schon im Vorberichtszeitraum<br />

richten sich die Angriffe fast ausschließlich<br />

(99,4 Prozent bezogen auf EMEA,<br />

95 Prozent weltweit) gegen Endanwender,<br />

von deren teilweise lückenhafter<br />

technischer Absicherung, aber auch<br />

Unbedarftheit die Angreifer zu profitieren<br />

hoffen. „Viele Anwender verwalten<br />

vertrauliche Informationen, wie<br />

beispielsweise Kontodaten, auf ihren<br />

Rechnern, was ein lukratives Ziel für die<br />

Angreifer darstellt und die finanziellen<br />

Interessen hinter den Aktivitäten unterstreicht,“<br />

sagt Candid Wüest,<br />

Sicherheitsexperte bei Symantec.<br />

Bots in Deutschland auf dem Vormarsch<br />

In Deutschland sind 23 Prozent aller in<br />

EMEA infizierten Bot-Rechner zu finden.<br />

Der Grund für die führende Position<br />

ist in der hohen und stets wachsenden<br />

Zahl der vorhandenen Breitbandanschlüsse<br />

zu suchen. Viele neue Breitband-Nutzer<br />

sind sich der Notwendigkeit,<br />

sich gegen die Bedrohung aus dem<br />

Internet entsprechend zu schützen, noch<br />

nicht ausreichend bewusst. Weltweit liegt<br />

China mit 29 Prozent aller weltweiten<br />

Bots vorn. (OTS) <br />

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4/07 44<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Jetzt online: Hauptschwerbehindertenvertretung<br />

des Landes <strong>Berlin</strong> (HVP)<br />

Die Hauptschwerbehindertenvertretung des Landes <strong>Berlin</strong> präsentierte<br />

Ende Oktober 2007 ihre neuen Internetseiten. Unter www.berlin.de/hvp<br />

können sich Beschäftigte mit Behinderung des Landes <strong>Berlin</strong>, aber natürlich<br />

auch Nichtbehinderte, interessierte Kolleginnen und Kollegen, einen Überblick über<br />

die Arbeit der Hauptschwerbehindertenvertretung (HVP) verschaffen.<br />

Folgende Menüpunkte wurden bisher erarbeitet und werden künftig noch weiter<br />

ausgebaut (in Kürze gibt es auch Informationen zum Persönlichen Budget und eine<br />

Linksammlung):<br />

• Startseite mit Hinweisen zum Aufgabengebiet der HVP,<br />

• Hauptvertrauensperson und Stellvertretungen mit der Vorstellung der<br />

vier Stellvertretungen,<br />

• Gesetze und Urteile (AGG, BGG, LGG, SGB IX), den Verwaltungsvorschriften<br />

Integration, Sozialauswahl und Betriebliches Eingliederungsmanagement,<br />

• Informationen für Schwerbehindertenvertretungen mit Terminen zu<br />

Weiterbildungsveranstaltungen und Seminaren,<br />

• Rundschreiben (Aktuell und Archiv),<br />

• Nachrichten von Kobinet (täglich aktualisiert),<br />

• Veranstaltungen und Events für Menschen mit Behinderung (Bundesweite<br />

allgemeine Termine und Termine der HVP, Konzerte und Musicals) sowie<br />

einer<br />

• Bildergalerie (Dampferfahrten und Veranstaltungen).<br />

Die Internetseiten wurden mit dem Programm Imperia im Landeslayout erstellt und<br />

fügen sich dem einheitlichen Auftritt der Senatsverwaltungen, Bezirksämtern und<br />

vielen weiteren Dienststellen ein (EB). <br />

bundestag.de bestes<br />

E-Government-Angebot<br />

weltweit<br />

Venedig/<strong>Berlin</strong>/Düsseldorf - Das<br />

Internetportal des Deutschen<br />

Bundestages hat in Venedig den<br />

World Summit Award (WSA) in der<br />

Kategorie E-Government erhalten. Der<br />

von der Düsseldorfer Internetagentur<br />

Babiel GmbH umgesetzte Online-Auftritt<br />

der deutschen Volksvertretung überzeugte<br />

die international besetzte Jury<br />

vor allem durch sein umfangreiches<br />

Angebot für unterschiedliche Zielgruppen.<br />

Multimedialität, Interaktivität und<br />

Partizipation kennzeichnen das zuvor<br />

auch schon auf nationaler Ebene preisgekrönte<br />

Internetangebot. Der Gewinn<br />

des WSA, der nur alle zwei Jahre vergeben<br />

wird, ist der vorläufige Höhepunkt<br />

einer beeindruckenden Erfolgsgeschichte.<br />

Noch im letzten Jahr belegte Deutschland<br />

in Sachen E-Government einen<br />

der hinteren Plätze (Rang 19) im Mehrländervergleich,<br />

den die Europäische<br />

Kommission in Auftrag gegeben hatte.<br />

„Der Gewinn des World Summit Award<br />

ist beispielhaft für die Wettbewerbsfähigkeit<br />

deutscher E-Government-Lösungen<br />

und das Ergebnis einer langen<br />

Zusammenarbeit mit der Babiel GmbH,<br />

die bereits 1995 ihren Anfang genommen<br />

hat“, sagt Dr. Guido Heinen, Leiter<br />

Presse und Kommunikation beim Deutschen<br />

Bundestag. „Die politische Administration<br />

und die öffentlichen Organe<br />

müssen mit den hervorragenden Spezialisten<br />

hierzulande zusammenarbeiten,<br />

dann werden wir weiter Boden gut machen.“<br />

Das Internetportal bundestag.de ist beispielhaft<br />

für die Leistungsfähigkeit<br />

webbasierter E-Government-Angebote.<br />

Der dreisprachige Internetauftritt dokumentiert<br />

nicht nur die Arbeit der<br />

Volksvertretung durch unterschiedliche<br />

Informationsangebote (wie Newsletter,<br />

RSS oder Web-TV), sondern beinhaltet<br />

auch einen virtuellen Rundgang


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

sowie ein umfangreiches Parlamentsarchiv, in dem Gesetzesdokumentationen<br />

oder Ton- und Videoaufzeichnungen vorgehalten werden.<br />

Informationen und Partizipationsmöglichkeiten für alle Zielgruppen<br />

„Die Klaviatur des E-Governments umfasst neben der Information auch die<br />

Interaktion und Partizipation“, fasst Dr. Rainer Babiel die Philospophie des Webauftrittes<br />

des Deutschen Bundestages zusammen. „Dabei ist es uns vor allem wichtig,<br />

die verschiedenen Generationen und Zielgruppen angemessen zu bedienen.“ So<br />

liefert ein virtueller Bundesadler internetunerfahreneren Nutzern Antworten auf<br />

individuelle Fragen zum Bundestag oder der Webseite, für onlineaffine oder detailinteressierte<br />

User stehen RSS-Feeds oder verschiedene Datenbanken mit Bildmaterial<br />

und Hintergründen zur Verfügung.<br />

Ein zentraler Bereich des Webauftritts ist das Thema Partizipation, die laut Grundgesetz<br />

vor allem über Petitionen ermöglicht werden soll. Nicht nur das Einreichen<br />

von Petitionen wird mit Hilfe des Webangebots deutlich vereinfacht. Auch das<br />

Mitzeichnen laufender, öffentlicher Petitionen, die übersichtlich zusammengestellt<br />

sind, ist mit wenigen Klicks möglich. Auch der Webauftritt des Parlaments selbst ist<br />

Gegenstand der Partizipation. Mit Hilfe von Online-Konsultationen werden die<br />

Anregungen und Vorschläge der Websitebesucher gesammelt und - sofern machbar<br />

und sinnvoll - auch umgesetzt und dokumentiert.<br />

Jury würdigt herausragendes Niveau mit „Multimedia-Nobelpreis“<br />

Mit ihrer Entscheidung, den World Summit Award 2007 an das Internetangebot des<br />

Deutschen Bundestages zu vergeben, würdigen die insgesamt 32 Experten der<br />

internationalen Jury den wichtigen Beitrag, den das Portal mit seinen zahlreichen<br />

modernen Features zur politischen Aufklärung, Bürgernähe und Transparenz leistet.<br />

Die Jury stellte in ihrer Laudatio fest, dass es dem Anbieter gelungen sei, den<br />

Anforderungen des Bundestages und der Bürger unter Beibehaltung der Integrität<br />

und hoher ethischen Grundsätze gerecht zu werden. Gleichzeitig ist es gelungen, ein<br />

http://www.bundestag.de/<br />

universelles, für alle Nutzergruppen ansprechendes<br />

Design, zu entwickeln. Ferner<br />

wurde die ausdrücklich professionelle<br />

Gesamtausführung des Angebotes<br />

von der Jury hervorgehoben.<br />

Neben bundestag.de wurden auch<br />

citizen.dk (Dänemark),<br />

citizensinformation.ie (Irland), ATM Express<br />

Government (Mexiko) und<br />

maplight.org (USA) mit dem WSA in<br />

der Kategorie E-Government ausgezeichnet.<br />

Insgesamt gingen 168<br />

Internetlösungen in acht Kategorien in<br />

die Beurteilung durch die Juroren ein.<br />

Hintergrund<br />

Der World Summit Award entstand im<br />

Rahmen des „UN-World Summit on<br />

Information Society“ (www.wsis.org).<br />

Nach der letzten Weltkonferenz in Tunis<br />

2005 wurde beschlossen, den Wettbewerb<br />

weiterzuführen und auszubauen.<br />

Seitdem wird der WSA von der<br />

UNESCO, der UNIDO und der Internet<br />

Society unterstützt. Der WSA ist der<br />

einzige globale Wettbewerb zur Prämierung<br />

und Präsentation der weltbesten e-<br />

Content- und e-Service-Angebote. Auf<br />

Grund seiner weltweiten Präsenz und<br />

wegen des freien Zugangs ist er der<br />

aussagekräftigste und bedeutendste internationale<br />

Preis für e-Content- & e-<br />

Service-Angebote. Prof. Nicholas<br />

Negroponte, Professor Emeritus, Gründer<br />

des Media Labs am M.I.T. -<br />

Massachusetts Institute of Technology<br />

und Initiator der „One Laptop per Child“<br />

Initiative, bezeichnet den WSA daher<br />

als „the Nobel Prize of Multimedia“.<br />

(OTS) <br />

Webbasierte Gruppenarbeit<br />

Weitere Einzelheiten:<br />

Vertrieb<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />

Hr. Hedergott - Vertriebsleiter<br />

Tel. 9012 (912) 6167<br />

eMail: Vertrieb@itdz-berlin.de<br />

4/07 45


Melderegisterauskünfte<br />

via Internet<br />

Mit der Änderung des <strong>Berlin</strong>er<br />

Meldegesetzes vom September<br />

2006 sind die rechtlichen<br />

Voraussetzungen für private Kundinnen<br />

und Kunden für einfache Melderegisterauskünfte<br />

über das Internet geschaffen<br />

und in Zusammenarbeit mit<br />

der Fa.E<strong>IT</strong>CO ein automatisiertes Abrufverfahren<br />

- zunächst für sog. Großkunden<br />

- entwickelt worden.<br />

Zu den Großkunden zählen Inkassobüros,<br />

große Rechtsanwaltskanzleien, Versicherungen<br />

und andere Unternehmen,<br />

die beim Landesamt für Bürger- und<br />

Ordnungsangelegenheiten (LABO) eine<br />

Vielzahl von Anfragen stellen. Bei den<br />

einfachen Melderegisterauskünften (§ 28<br />

Abs. 1 MeldeG) handelt es sich um<br />

Auskünfte über Familienname, Vornamen,<br />

gegenwärtige Anschrift und ggf.<br />

die Tatsache, dass die Einwohnerin bzw.<br />

der Einwohner verstorben ist. Die Erteilung<br />

dieser Auskünfte ist grundsätzlich<br />

– von besonderen gesetzlich geregelten<br />

Ausschlussgründen abgesehen –<br />

an keinerlei Voraussetzungen gebunden.<br />

Voraussetzung zum Auskunftsverfahren<br />

via Internet ist eine Registrierung beim<br />

LABO. Die Gebühreneinziehung erfolgt<br />

im Lastschrifteinzugsverfahren. Die<br />

Gebühr beträgt nur 1,50 Euro pro Anfrage<br />

gegenüber zurzeit 3,58 Euro bei<br />

einer schriftlichen Anfrage. Mehr Informationen<br />

zu diesem Angebot befinden<br />

sich auf der Internetseite des LABO<br />

unter www.berlin.de/labo/<br />

einwohnerwesen/dienstleistungen/<br />

internetauskunftsserver_grosskunden.html<br />

In einem zweiten Schritt plant das<br />

LABO, ab dem ersten Halbjahr 2008<br />

auch Online-Auskünfte für private<br />

Kleinkunden und Einzelanfragende zu<br />

ermöglichen. (LPD) <br />

4/07 46<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

„Ich hab’ da mal ’ne Frage...“<br />

Digitale<br />

Kommunikation im<br />

Dienste der Bürger<br />

Harald Wolf ist als Wirtschaftssenator<br />

in <strong>Berlin</strong> nicht nur für<br />

die Entwicklung innovativer<br />

Kommunikationstechnologien zuständig;<br />

er nutzt sie auch selbst, um seine<br />

direkten Kontakte zu den Bürgerinnen<br />

und Bürgern weiter auszubauen.<br />

Eine neue Kommunikationsplattform<br />

ermöglicht, sich unter http://<br />

www.direktzu.de/Wolf direkt an den<br />

Senator für Wirtschaft, Technologie und<br />

Frauen zu wenden. Die Besucherinnen<br />

und Besucher der Webseite können hier<br />

nicht nur ihre Fragen stellen, sondern -<br />

per Mausklick - auch mitentscheiden,<br />

auf welche Beiträge Harald Wolf antworten<br />

soll. Unter „Mein Anliegen“<br />

können Beiträge sowohl als Texte als<br />

auch in Form von Ton- und Videobotschaften<br />

eingestellt werden.<br />

Das Dialogangebot unter http://<br />

www.direktzu.de/Wolf soll dazu beitragen,<br />

Politik und Bürgerinnen und Bürger<br />

einander näher zu bringen. Ob zu<br />

Themen wie Wirtschaft, Technologie<br />

oder Förderung von Frauen - alle <strong>Berlin</strong>er,<br />

und nicht nur diese, können auf der<br />

Webseite ihre Ansichten und Kritiken<br />

äußern. Dadurch bringen sie ihre Ideen<br />

und Meinungen aktiv in die politische<br />

Diskussion ein und bekommen schnell<br />

und unbürokratisch eine Antwort.<br />

direktzu.de, ein Projekt von Studenten<br />

und Wissenschaftlern verschiedener<br />

<strong>Berlin</strong>er Hochschulen, verzeichnete seit<br />

Oktober 2006 über zehn Millionen<br />

Klicks. Dies zeigt das große Interesse<br />

der Bürgerinnen und Bürger an dieser<br />

neuen Kommunikationsform. (LPD) <br />

| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />

Informationstechnik (<strong>IT</strong>) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,<br />

Lösungen auf höchstem Niveau: Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />

(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.<br />

Polizeibeamte und <strong>IT</strong>-<br />

Spezialisten fahnden<br />

gemeinsam bei<br />

Straftaten mit<br />

Internetbezug<br />

Das Land Hessen richtet als ers<br />

tes Bundesland spezielle<br />

Internetkommissariate in jedem<br />

Polizeipräsidium ein. „Die hessische<br />

Polizei stellt sich damit der zukünftigen<br />

Entwicklung im Bereich der<br />

Internetkriminalität“, sagte der Minister<br />

im Rahmen einer Pressekonferenz. „Die<br />

flächendeckenden Kommissariate sind<br />

Teil einer Strategie mit der wir sicherstellen,<br />

dass Straftaten, bei denen Bürgerinnen<br />

und Bürger im Internet zu Schaden<br />

kommen, so effektiv wie möglich<br />

verfolgt werden“, so Innenminister<br />

Bouffier zum Start des bundesweit einmaligen<br />

Konzepts. „Bisher wurden<br />

beispielsweise Betrugsdelikte bei den<br />

Betrugskommissariaten und Eigentumsdelikte<br />

bei Kommissariaten zur Bekämpfung<br />

der Eigentumskriminalität bearbeitet,<br />

ungeachtet, ob sie im Internet<br />

oder von Angesicht zu Angesicht begangen<br />

wurden. Dies wird sich nun ändern.<br />

Straftaten mit Internetbezug übernehmen<br />

grundsätzlich die Fachkommissariate<br />

ZK 50“, erklärt Bouffier.<br />

Dazu würden die neuen Kommissariate<br />

mit entsprechender Technik und geschultem<br />

Personal ausgestattet. „Damit<br />

sind die Fachleute für den Bürger vor<br />

Ort“, so Bouffier weiter.<br />

Der Aufbau der Internetkommissariate<br />

hat im November begonnen und wird<br />

flankiert von den Maßnahmen, die das<br />

Hessische Landeskriminalamt im Bereich<br />

der Internetkriminalität bereits seit<br />

geraumer Zeit betreibt. Dazu gehören<br />

unter anderem die anlassunabhängigen<br />

Ermittlungen im Bereich der Kinderpornographie,<br />

im Bereich Extremismus<br />

und Terrorismus. Dritter Baustein des<br />

Gesamtkonzepts ist die Präventionsarbeit.<br />

„Das Internet entwickelt sich<br />

immer mehr zu einem Tatwerkzeug


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

für Kriminelle. Wir haben den Bedarf an dieser Stelle erkannt und uns für die<br />

Zukunft bestens aufgestellt“, so der Minister weiter. Internetstraftaten seien<br />

insbesondere in den Bereichen Vermögens- und Fälschungsdelikte und Betrug<br />

angestiegen. „Wir beobachten mit Sorge die Zunahme der Betrugsdelikte im Internet“,<br />

betonte Bouffier. Zwar sei insgesamt die Zahl der Betrugsfälle im Jahr 2006 nur um<br />

1,3 Prozent gestiegen, in einzelnen Bereichen wie beim Waren- und Kreditbetrug<br />

aber um 7,3 Prozent. „Zumeist sind das Fälle, in denen gleich hundertfach Käufer um<br />

ihr Geld gebracht wurden“, erläuterte Bouffier. Gerade in Internet-Auktionshäusern<br />

würden häufig unter Angabe falscher Daten oder der Vortäuschung von Zahlungsfähigkeit<br />

Käufer oder Verkäufer betrogen.<br />

Dabei steigt die Zahl der Straftaten im Internet aus zwei Richtungen: „Zum einen<br />

werden Tätigkeiten quasi aus der analogen in die digitale Welt verlagert, beispielsweise<br />

der Warenkreditbetrug, zum anderen sind bestimmte Straftaten durch den technischen<br />

Fortschritt erst möglich geworden“, erläuterte Bouffier und verwies auf<br />

Gefahren beim Online-Banking oder auch durch virenverseuchte Mails. Ein Schwerpunkt<br />

der Arbeit in den neuen Kommissariaten liegt deshalb bei Phänomenen wie<br />

dem „Phishing“, dem illegalen Ausspähen von Passwörtern von persönlichen<br />

Kontodaten, oder auch bei Betrugsdelikten, beispielsweise in Internetauktionshäusern.<br />

Bouffier weiter: „Laut Statistischem Bundesamt nutzten im Jahr 2006 65 Prozent<br />

aller Personen ab 10 Jahren das Internet - 85 Prozent von ihnen sendeten oder<br />

empfingen Mails, 52 Prozent nutzen das Online-Banking. Das ruft auch Straftäter auf<br />

den Plan.“ „Hessen nimmt mit dem Konzept der flächendeckenden<br />

Internetkommissariate eine Vorreiterrolle ein. Das können wir leisten, weil die<br />

hessische Polizei auch im Bereich der Internetkriminalität von einer soliden Basis aus<br />

agiert und kein Neuland betritt“, so Bouffier.<br />

Das Konzept basiert auf einem präventiven und einem repressiven Ansatz. Der nun<br />

vollständig verwirklichte repressive Ansatz umfasst neben den Fachkommissariaten<br />

„ZK 50“ die bereits im August 2007 eingerichtete „Task-Force-Internet“ im<br />

Hessischen Landeskriminalamt. Beide unterscheidet die Art des Tätigwerdens:<br />

Die Internetwache der <strong>Berlin</strong>er Polizei:<br />

https://www.berlin.de/polizei/internetwache/index.php<br />

Während die Internetkommissariate<br />

anlassabhängig, das heißt nach Erstattung<br />

einer Strafanzeige die Ermittlungen<br />

aufnehmen, wird die „Task-Force-<br />

Internet“ anlassunabhängig tätig, vergleichbar<br />

mit einem „virtuellen Streifengang“.<br />

„Beide ergänzen einander optimal“,<br />

so Bouffier. „Während die Fachkommissariate<br />

Anzeigen von Straftaten<br />

bearbeiten, die sich in der virtuellen<br />

Welt ereignet haben, ermittelt die Task-<br />

Force des Hessischen Landeskriminalamtes<br />

proaktiv und deckt von sich aus<br />

strafbare Sachverhalte im Netz auf“.<br />

Der präventive Ansatz sieht vor, dass<br />

zum einen die polizeiliche Beratung rund<br />

um das Thema „Internet“ parallel erweitert<br />

wird, zum anderen eng mit den<br />

Telekommunikationsunternehmen und<br />

Providern zusammengearbeitet wird.<br />

Die Einführung der Fachkommissariate<br />

wird sich phasenweise gestalten. Mit der<br />

Einrichtung der Kommissariate bei den<br />

Polizeipräsidien wurden den Präsidien<br />

bereits 25 Polizeibeamte zugewiesen. Im<br />

nächsten Jahr werden weitere 17 Mitarbeiter<br />

ihre Arbeit in den Kommissariaten<br />

aufnehmen, wovon 9 <strong>IT</strong>-Spezialisten<br />

sind, die von außerhalb der Polizei<br />

eingestellt werden. In der Anfangsphase<br />

stehen zudem etwa 120.000 Euro für<br />

zusätzliche, spezielle Hard- und Software<br />

zur Verfügung.<br />

„Die Bekämpfung der Internetkriminalität<br />

hat in Hessen seit langem<br />

eine große Priorität“, so Bouffier.<br />

Beispielsweise sei Hessen eines von<br />

bisher lediglich fünf Bundesländern, die,<br />

neben dem Bundeskriminalamt, überhaupt<br />

anlassunabhängige Recherchen<br />

durchführen. „Unsere Strategie im<br />

Kampf gegen die Internetkriminalität,<br />

bestehend aus anlassunabhängiger Recherche<br />

im Internet, anlassbezogenen<br />

Ermittlungen durch die ZK 50, Kriminalprävention<br />

sowie der Zusammenarbeit<br />

mit Netzbetreibern, ist in dieser Form<br />

die erste in der Bundesrepublik Deutschland.<br />

Und sie hat ein klares Ziel: die<br />

erfolgreiche Bekämpfung der Internetkriminalität<br />

in Hessen“, so Bouffier<br />

abschließend. (PR) <br />

4/07 47


Ministerien beraten<br />

rund um die Uhr<br />

Hamburg - Bürgerberatung findet<br />

in immer mehr Behörden<br />

auch außerhalb der Öffnungszeiten<br />

statt. Insbesondere Bundes- und<br />

höhere Landesbehörden beschäftigen<br />

virtuelle Berater. Zur digitalen Bürgerkommunikation<br />

gehören aber auch E-<br />

Mail-Management- und Chat-Software,<br />

mit der die öffentliche Hand vom Marktführer<br />

novomind ausgestattet wird. Auf<br />

dem Portal www.die-gesundheitsreform.de<br />

können sich Interessierte<br />

beispielsweise mit der virtuellen Clara<br />

über die neue Gesundheitsreform 2007<br />

unterhalten. Online-Chats mit dem Sachbearbeiter<br />

sind unter anderem bei der<br />

Deutschen Rentenversicherung Bund<br />

möglich. Das Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Technologie (BMWi)<br />

sowie der Deutsche Bundestag haben<br />

sich bereits vor Jahren für eine Online-<br />

Trickfigur entschieden: Auf den<br />

Internetseiten des BMWi hilft „Luca“<br />

Jugendlichen bei ihrer Berufswahl. Im<br />

Wahlkampf 2005 informierte auf<br />

www.bundestag.de ein virtueller Bundesadler<br />

zum allgemeinen Wahlablauf und<br />

gibt auch heute noch gern Auskunft<br />

zum Thema Wahlen und Bundestag.<br />

Die Bundeszentrale für gesundheitliche<br />

Aufklärung (BZgA) führte bereits 2005<br />

das komplette Softwarepaket novomind<br />

Self Service SuiteTM als Pilotprojekt<br />

ein. Das Vorhaben wurde als „Einerfür-Alle“-Dienstleistung<br />

(efa) realisiert.<br />

Ein professionelles E-Mail-Management-System<br />

übernimmt die Bearbeitung<br />

der elektronischen Post. Mit einer<br />

Zuverlässigkeit von deutlich mehr als 80<br />

Prozent kategorisiert, interpretiert und<br />

verteilt es die eingehenden E-Mails nach<br />

Inhalt und Gewichtung an die entsprechenden<br />

Berater. Eine zentrale Wissensdatenbank<br />

hilft den Mitarbeitern bei der<br />

Bearbeitung der Anfragen. Zusätzlich<br />

führt ein virtueller Mitarbeiter den Webbesucher<br />

durch das Informationsangebot<br />

der BZgA und berät zu speziellen<br />

Themen. Teure Telefonate und E-Mails<br />

4/07 48<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

werden somit deutlich reduziert. Die<br />

Bandbreite der Beratungsthemen ist vielfältig.<br />

So kann der Bürger beispielsweise<br />

an Selbsteinschätzungstests zu Essstörungen<br />

oder Alkoholkonsum teilnehmen.<br />

Die Ministerien setzen mit der Ausweitung<br />

ihrer Online-Dienste das Ziel der<br />

Bundesregierung um, dass sich die Verwaltung<br />

immer mehr zum bürgernahen<br />

und modernen Dienstleister wandelt.<br />

Zudem entsprechen sie dem Wunsch<br />

vieler Deutscher, den Gang zum Amt<br />

immer häufiger am heimischen PC zu<br />

erledigen. 32 Prozent der 16- bis 74jährigen<br />

Deutschen haben 2006 die<br />

Online-Dienste von Ämtern genutzt. Im<br />

Vergleich zu 2002 verdoppelte sich die<br />

Quote. Dieser Trend wird sich künftig<br />

noch verstärken. Denn durch den 24-<br />

Stunden-Service ist der Bürger nicht<br />

mehr gezwungen bei Fragen, die sich<br />

beim Surfen auf der Behördenwebseite<br />

ergeben, umständlich zum Telefon zu<br />

greifen - die multikanalfähige Software<br />

liefert alles aus einer Hand. Mit der<br />

verstärkten digitalen Kommunikation<br />

verkürzen sich zudem Verwaltungsvorgänge.<br />

Die Mitarbeiter in den Ministerien<br />

werden von Routinefragen entlastet<br />

und können schneller und ausführlicher<br />

auf schwierige Fälle reagieren.<br />

Das Hamburger Softwarehaus novomind<br />

ist das nach eigenen Angaben am<br />

schnellsten wachsende Unternehmen auf<br />

den Gebieten elektronische Kundenkommunikation<br />

und Mail-Management.<br />

Zum Leistungsportfolio der Geschäftseinheit<br />

Products gehört die novomind<br />

Self Service SuiteTM. Das Softwarepaket<br />

enthält alle für ein Customer Service<br />

Center notwendigen Kommunikationsmodule<br />

auf Basis einer zentralen<br />

Wissensbasis: E-Mail-Management, virtuelle<br />

Kundenberatung sowie Systeme<br />

zur interaktiven Echtzeit-Kommunikation.<br />

(OTS) <br />

WWW<br />

Internet: Monatlich<br />

3,2 Milliarden<br />

Suchabfragen aus<br />

Deutschland<br />

<strong>Berlin</strong> - Die Deutschen gehören zu<br />

den eifrigsten Nutzern von Suchmaschinen<br />

im Internet. Jede fünfte<br />

Abfrage in Europa stammt derzeit aus<br />

der Bundesrepublik. Hier werden pro<br />

Monat etwa 3,2 Milliarden Suchen gestartet.<br />

Meistens geht es darum, Produkte,<br />

Nachrichten oder auch Personen zu<br />

finden. Das teilte der Bundesverband<br />

Informationswirtschaft, Telekommunikation<br />

und neue Medien (B<strong>IT</strong>KOM)<br />

Mitte Oktober 2007 in <strong>Berlin</strong> mit. Grundlage<br />

ist eine Erhebung des Marktforschungsinstituts<br />

Comscore für den<br />

B<strong>IT</strong>KOM. Die Region mit den meisten<br />

Abfragen ist Asien. Hier werden 20,3<br />

Milliarden Suchaufträge pro Monat abgeschickt.<br />

Europa (17,8 Milliarden) und<br />

Nordamerika (16,0 Milliarden) vervollständigen<br />

die Top 3. Weltweit gibt es<br />

insgesamt 61 Milliarden Abfragen pro<br />

Monat.<br />

„Wer sich im Internet zurechtfinden<br />

will, kommt an Suchmaschinen nicht<br />

vorbei. Durchschnittlich startet jeder<br />

Deutsche 39 Abfragen pro Monat – und<br />

wird damit zu einem wirtschaftlich bedeutsamen<br />

Faktor. Denn individuelle<br />

Suchergebnisse lassen sich hervorragend<br />

mit zielgerichteter Online-Webung verbinden“,<br />

sagte Prof. August-Wilhelm<br />

Scheer, Präsident des B<strong>IT</strong>KOM.<br />

Die starke Nutzung des Internets ist<br />

auch Ausdruck kostengünstiger Online-<br />

Zugänge. Seit dem Jahr 2000 haben sich<br />

die Preise in Deutschland im Durchschnitt<br />

halbiert. Der intensive Wettbewerb,<br />

neue Tarifmodelle sowie technologische<br />

Innovationen lassen die Kosten<br />

weiter sinken. Der Trend geht dabei<br />

zu Breitbandanschlüssen. Deren Anzahl<br />

hat sich in den vergangenen drei Jahren<br />

verdreifacht. Anfang 2007 verfügten 37<br />

Prozent der deutschen Haushalte über<br />

einen schnellen Internet-Zugang,


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Anfang 2004 waren es erst 12 Prozent. Die 50-Prozent-Marke wird nach<br />

B<strong>IT</strong>KOM-Schätzung im kommenden Jahr überschritten.<br />

Methodik bei der Ermittlung der Suchabfragen: Berücksichtigt sind Nutzer ab 15<br />

Jahren, die zu Hause oder am Arbeitsplatz im Internet suchen. Online-Zugänge über<br />

Mobiltelefone werden nicht erfasst. Sämtliche Daten basieren auf jenen Suchaufträgen,<br />

die bei den weltweit 50 größten Suchdienstleistern eingehen. Erhebungszeitraum<br />

ist der August 2007. (PM) <br />

Blogs, Videos und Gesetz-Tracker - Jugendportal<br />

des Bundestages ist online<br />

Das neue Jugendportal des Bundestages - www.mitmischen.de - ist online.<br />

Abgeordneten-Blogs, der Gesetz-Tracker und Live-Übertragungen aus<br />

dem Bundestag sprechen in erster Linie Teenager an. www.mitmischen.de<br />

ist das erste und einzige politische Jugendportal in Deutschland, bei dem Jugendliche<br />

in diesem Alter direkt mit Abgeordneten in Kontakt treten können. Grundlage dafür<br />

ist politische Ausgewogenheit, Glaubwürdigkeit und das Angebot, ernst genommen<br />

und gehört zu werden. Thematisch konzentriert sich das Medium auf die Fragen:<br />

Warum und was findet wie im Bundestag statt?<br />

http://www.mitmischen.de/<br />

In der Mitmischen-Community sind inzwischen fast 6.500 Jugendliche registriert. In<br />

Foren treffen sie auf politisch interessierte Altersgenossen und diskutieren aktuelle<br />

Themen. Das jetzt überarbeitete Internetportal verzeichnete bisher monatlich etwa<br />

400.000 Seitenabrufe. Fünf Abgeordnete der „Fraktion Mitmischen“ schreiben<br />

regelmäßig Einträge in ein interaktives Tagebuch: Marco Wanderwitz (CDU/CSU),<br />

Sabine Bätzing (SPD), Miriam Gruß (FDP), Diana Golze (DIE LINKE.) und Josef<br />

Winkler (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN). (PR) <br />

Schlechte Chancen für<br />

Internet-Verweigerer<br />

Parlamentarische Staatssekretärin<br />

Dagmar Wöhrl fordert mehr<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

<strong>Berlin</strong> - „Zwar sind seit diesem<br />

Jahr erstmals mehr als 60 Prozent<br />

der Deutschen im Internet<br />

aktiv, bei einem Drittel der Bevölkerung<br />

gibt es jedoch keinerlei Pläne, in nächster<br />

Zeit das Internet zu nutzen. Für<br />

dieses Drittel kann von Chancengleichheit<br />

in unserer Informations- und<br />

Wissensgesellschaft keine Rede sein.“<br />

Das sagte die Parlamentarische Staatssekretärin<br />

beim Bundesminister für Wirtschaft<br />

und Technologie, Dagmar Wöhrl,<br />

in einer Rede anlässlich der „Konferenz<br />

zur Chancengleichheit in der Informationsgesellschaft<br />

2007“ Mitte September<br />

2007 in <strong>Berlin</strong>.<br />

Der kompetente Umgang mit dem<br />

Internet sei heute eine Schlüsselqualifikation,<br />

die schon bald so wichtig sein<br />

werde wie die Fähigkeit zu lesen. In<br />

immer mehr Arbeitsbereichen würden<br />

bei der Besetzung von Stellen PC- und<br />

Internetkenntnisse vorausgesetzt. Aber<br />

nicht nur die Arbeitswelt, sondern auch<br />

das alltägliche Leben würden zunehmend<br />

vom Internet durchdrungen. Nicht<br />

zuletzt gehe es um die Sicherung des<br />

Wohlstandes. Deutschland benötige<br />

internetkundige Arbeitnehmer und Verbraucher,<br />

um im globalen Wettbewerb<br />

bestehen zu können.<br />

„Das Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Technologie unternimmt einiges,<br />

um die Nutzung des Internets weiter<br />

voran zu bringen. Wir lassen zum Beispiel<br />

einen Media-Bus, eine Art mobiles<br />

Internet-Café, durchs Land fahren. In<br />

diesem Jahr hat das Ministerium bereits<br />

zum vierten Mal den Wettbewerb „Wege<br />

ins Netz“ durchgeführt. Mit dem Wettbewerb<br />

ermitteln wir vorbildliche Initiativen<br />

und Aktionen, die die<br />

Internetnutzung fördern,“ so Dagmar<br />

Wöhrl. <br />

4/07 49


Nötig sei aber noch mehr Unterstützung<br />

durch die kommerziellen Anbieter<br />

von Geräten und Diensten rund<br />

um das Internet. An diese appellierte sie:<br />

„ ‚Plug and play‘, das so funktioniert, wie<br />

in der Werbung angepriesen, schnell und<br />

leicht erreichbare Experten, die bei Problemen<br />

rasch weiterhelfen, generell mehr<br />

Benutzerfreundlichkeit und Barrierefreiheit<br />

- das bringt uns bei der Internetnutzung<br />

voran. Hier gilt es, die Anstrengungen<br />

noch weiter zu erhöhen.“<br />

Die Konferenz wurde von der Stiftung<br />

„Digitale Chancen“ veranstaltet und bildete<br />

die Schlussveranstaltung zu einer<br />

Reihe von Workshops, die die Stiftung<br />

in den vergangenen Monaten bundesweit<br />

durchgeführt hatte. Das Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie<br />

ist Schirmherr der Stiftung. Für<br />

die engagierte Arbeit und besonders für<br />

die Workshopreihe bedankte sich Staatssekretärin<br />

Dagmar Wöhrl bei der Stiftung<br />

„Digitale Chancen“. (PR) <br />

<strong>IT</strong>-Sicherheitslücken<br />

finden, bevor es andere<br />

tun<br />

Hamburg - Das Internet ist<br />

inzwischen die offene Tür für<br />

Internetspione. Die Zahl der<br />

Onlinestraftaten in Deutschland stieg<br />

im vergangenen Jahr um 27 Prozent.<br />

Selbst vermeintlich sichere <strong>IT</strong>-Systeme<br />

wie im Bundeskanzleramt konnten Hacker<br />

mit vergleichsweise einfachen Mitteln<br />

ausspionieren. Der Grund: Effektiver<br />

Schutz setzt voraus, dass man sich in<br />

die Rolle der Angreifer hineinversetzen<br />

kann. Unternehmen und Organisationen<br />

beauftragen noch zu selten Spezialisten,<br />

um ihre Netze mit den Methoden<br />

der Angreifer auf Schwachstellen zu prüfen,<br />

so eine Einschätzung der Unternehmensberatung<br />

Steria Mummert<br />

Consulting.<br />

Bei diesen so genannten Penetrationstests<br />

versuchen <strong>IT</strong>-Sicherheits-<br />

4/07 50<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

spezialisten kontrolliert von außen in<br />

Computersysteme und -netzwerke einzudringen,<br />

um Sicherheitslücken zu identifizieren.<br />

Hierbei werden die gleichen<br />

Techniken wie bei einem realen Angriff<br />

verwendet - zum Nutzen des betroffenen<br />

Unternehmens. „Sie stellen quasi<br />

das Äquivalent zu einem Simulator in<br />

der Industrie dar. Penetrationstests sind<br />

ein unverzichtbares Messinstrument für<br />

das tatsächliche <strong>IT</strong>-Sicherheitsniveau.“,<br />

so Wolfgang Nickel, Leiter des<br />

Competence Center <strong>IT</strong>-Security bei<br />

Steria Mummert Consulting.<br />

Professionelle Sicherheitstests überprüfen<br />

sämtliche <strong>IT</strong>-Kommunikationsschnittstellen<br />

eines Unternehmens. Im<br />

Fokus stehen auch häufig vernachlässigte<br />

Schnittstellen wie Telekommunikationsleitungen<br />

und Funknetze. Auch<br />

das so genannte „Social Engineering“,<br />

das Ausnutzen „menschlicher Schwachstellen“,<br />

ist Teil der Penetrationstests.<br />

Das individuelle Expertenwissen und<br />

die Erfahrungswerte der <strong>IT</strong>-Spezialisten<br />

sind hierbei nach wie vor unverzichtbar<br />

und nicht durch automatisierte<br />

Tools zu ersetzen.<br />

Dieser Ansatz führt fast immer zur Aufdeckung<br />

von Sicherheitslücken, über die<br />

Angreifer auf Unternehmensnetze zugreifen<br />

können. Vor allem die große<br />

Angriffsfläche von Unternehmen ist ihre<br />

Schwachstelle. Häufig reicht eine Sicherheitslücke<br />

in einem System oder in einer<br />

Softwareanwendung, um erheblichen<br />

Schaden im gesamten Firmennetzwerk<br />

zu verursachen.<br />

Mit Penetrationstests können Unternehmen<br />

und Verwaltungen zudem Lücken<br />

im <strong>IT</strong>-Sicherheitsmanagement erkennen.<br />

Der Abgleich, ob die Sicherheitsrichtlinien<br />

greifen, gestaltet sich häufig<br />

schwierig. Behörden und Unternehmen<br />

müssen beispielsweise Angaben von<br />

Herstellern und Dienstleistern über<br />

Sicherheitsmerkmale zumeist blind vertrauen,<br />

das selbständige Prüfen einer<br />

<strong>IT</strong>-Sicherheitsrichtlinie lässt sich mit<br />

vertretbarem Aufwand kaum realisieren.<br />

Dieses Problem wird durch Penetrationstest<br />

sichtbar. Bei einer regelmä-<br />

ßigen Prüfung führt dies daher zwangsläufig<br />

zu einer Angleichung zwischen<br />

Anspruch und Wirklichkeit der <strong>IT</strong>-Sicherheit<br />

in Unternehmen. Im Rahmen<br />

des <strong>IT</strong>-Sicherheitsmanagements sind<br />

Penetrationstests daher ein unverzichtbares,<br />

regelmäßig einzusetzendes<br />

Instrument. (OTS) <br />

Zahl der Phishing-Opfer<br />

steigt<br />

<strong>Berlin</strong> - Vorsorge gegen Betrug<br />

beim Online-Banking ist wichtiger<br />

denn je: Die Zahl der Internet-<br />

Nutzer, deren Konten mit geklauten<br />

Passwörtern geplündert werden, stieg<br />

im vergangenen Jahr um 23 Prozent.<br />

Das zeigt eine Erhebung des Bundesverbandes<br />

Informationswirtschaft, Telekommunikation<br />

und neue Medien<br />

(B<strong>IT</strong>KOM) bei den Landeskriminalämtern.<br />

Die höchste Steigerung gab es<br />

2006 in Sachsen: 169 Prozent. Bundesweit<br />

hoben Betrüger in mehr als 3.250<br />

Fällen rund 13 Millionen Euro von den<br />

Konten ihrer Opfer ab, so eine<br />

B<strong>IT</strong>KOM-Hochrechnung. Für das erste<br />

Halbjahr 2007 liegen ebenfalls Daten<br />

vieler Bundesländer vor - sie geben keinen<br />

Anlass zur Entwarnung: „Die Zahl<br />

der Phishing-Opfer wird auch dieses<br />

Jahr um rund ein Viertel steigen“, sagt<br />

B<strong>IT</strong>KOM-Vizepräsident Heinz Paul<br />

Bonn auf Basis der offiziellen Daten.<br />

Die meisten Opfer melden Bayern, Baden-Württemberg<br />

und <strong>Berlin</strong>.<br />

Der durchschnittliche Schaden liegt bei<br />

4.000 Euro. Auch hier zeichnet sich eine<br />

Steigerung ab. Im ersten Halbjahr 2007<br />

kletterte der Wert auf 4.700 Euro pro<br />

Fall. Zwar gelingt es in einigen Fällen,<br />

betrügerische Überweisungen zu stoppen.<br />

Doch die rechtlichen Mittel reichen<br />

nicht: „Wir brauchen dringend ein<br />

belastbares Gesetz gegen Phishing“, sagt<br />

Bonn. Bisher ist der Kontodaten-Klau<br />

nicht eindeutig verboten - die Polizei<br />

kann oft nur aktiv werden, wenn ein<br />

Schaden vorliegt. „Schon der Versuch<br />

muss hart bestraft werden“, fordert der<br />

B<strong>IT</strong>KOM-Sprecher.


Die Zahl der Betrugsversuche<br />

nimmt international zu: Die Anti-Phishing-Arbeitsgruppe<br />

APWG registrierte<br />

in ihrer jüngsten Statistik monatlich über<br />

23.000 Attacken. Die Betrüger unterhielten<br />

weltweit mehr als 37.000 gefälschte<br />

Bank-Webseiten; die meisten<br />

davon stammen aus den USA.<br />

Ein Grund für die steigende Zahl der<br />

Phishing-Opfer sind raffiniertere<br />

Betrugsmethoden. Experten zufolge<br />

entstehen nur noch rund zehn Prozent<br />

der Schäden durch E-Mail-Links zu gefälschten<br />

Bank-Seiten, auf denen die<br />

Opfer eigenhändig ihre Kontodaten eingeben.<br />

In den meisten Fällen schicken<br />

Kriminelle per Mail ein so genanntes<br />

Trojanisches Pferd - ein Schadprogramm,<br />

das die Daten heimlich ausspäht<br />

und weitergibt. Andere Schadprogramme<br />

leiten die Nutzer beim<br />

Online-Banking im Hintergrund auf<br />

gefälschte Seiten weiter. „Deshalb ist es<br />

wichtig, die jeweils neuesten Schutzmethoden<br />

zu nutzen“, sagt B<strong>IT</strong>KOM-<br />

Vizepräsident Bonn. Nicht nur die Betrüger,<br />

auch die Banken haben aufgerüstet:<br />

Transaktionsnummern (TANs) sind<br />

oft nicht mehr beliebig einsetzbar, sondern<br />

an weitere Sicherheits-Hürden gekoppelt.<br />

Manche Kreditinstitute erhöhen<br />

die Sicherheit mit Kartenlesegeräten.<br />

Zwar erstatten viele Banken einen Phishing-Schaden,<br />

wenn der Nutzer nicht<br />

grob fahrlässig gehandelt hat. Einen<br />

Rechtsanspruch haben die Kunden in<br />

der Regel aber nicht. Vorbeugung ist<br />

daher unverzichtbar. „Mit ein paar<br />

Grundregeln lässt sich das Risiko leicht<br />

minimieren“, so Bonn. „Dann ist Online-<br />

Banking eine sehr sichere Dienstleistung,<br />

die zu Recht hohe Akzeptanz genießt.“<br />

Insgesamt nutzen rund 20 Millionen<br />

Deutsche die Internet-Kontodienste<br />

ihrer Bank.<br />

Der B<strong>IT</strong>KOM nennt die wichtigsten<br />

Anti-Phishing-Tipps:<br />

1. Gesundes Misstrauen bei E-Mails<br />

Banken bitten ihre Kunden nie per E-<br />

Mail, vertrauliche Daten im Netz einzugeben.<br />

Diese Mails sind immer gefälscht:<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Am besten sofort löschen. Das gleiche<br />

gilt für E-Mails von Unbekannten, die<br />

unaufgefordert im eigenen Postfach landen<br />

- insbesondere, wenn eine Datei<br />

angehängt ist. Dahinter könnte sich ein<br />

schädliches Programm verbergen, zum<br />

Beispiel ein Phishing-Trojaner. Verdächtige<br />

Dateien auf keinen Fall öffnen! Auch<br />

dann nicht, wenn im Text der E-Mail<br />

mit einer Kontosperre gedroht wird.<br />

Solche Einschüchterungsversuche sind<br />

eine beliebte Methode von Betrügern,<br />

um Bankkunden unter Druck zu setzen.<br />

PC-Nutzer sollten die Drohungen ignorieren<br />

und Phishing-Mails keinesfalls<br />

beantworten. Wer sich unsicher ist, sollte<br />

bei seiner Bank nachfragen.<br />

Foto: Feng Yu<br />

2. Den Computer vor Schädlingen<br />

schützen<br />

Eine gute Sicherheitsausstattung ist für<br />

Internet-Bankkunden besonders wichtig.<br />

Ein modernes Anti-Viren-Programm<br />

und eine so genannte Firewall, die den<br />

Rechner vor schädlichen Dateien aus<br />

dem Netz schützen, müssen vor der<br />

ersten Online-Sitzung installiert werden.<br />

Diese Programme und die Sicherheitseinstellungen<br />

des Betriebssystems müssen<br />

regelmäßig aktualisiert werden. Am<br />

besten wird der Rechner so eingestellt,<br />

dass er alle Updates automatisch installiert.<br />

3. Vorsicht beim Aufruf der Bank-<br />

Webseite<br />

Beim Online-Banking sollte man die<br />

Adresse der Bank immer direkt im Web-<br />

Programm eingeben oder über selbst<br />

gespeicherte Lesezeichen (Favoriten)<br />

aufrufen. Maßgeblich ist die Adresse,<br />

die die Bank in ihren offiziellen Unterlagen<br />

angibt. Die Online-Verbindung zum<br />

Bankcomputer muss verschlüsselt sein.<br />

Das ist erkennbar an den Buchstaben<br />

„https“ in der Web-Adresse. Neben der<br />

Adresszeile oder in der Statusleiste des<br />

Browsers muss ein Schloss- oder Schlüssel-Symbol<br />

zu sehen sein.<br />

4. Moderne Transaktions-Verfahren<br />

nutzen<br />

Für Überweisungen und andere Kundenaufträge<br />

sind Transaktionsnummern<br />

(TANs) nötig. In den Anfängen des<br />

Online-Bankings konnten die Nutzer<br />

einen solchen Code aus einer Liste frei<br />

wählen. Sicherer ist das moderne iTAN-<br />

Verfahren, bei dem die Codes nummeriert<br />

sind. Ein Zufallsgenerator der Bank<br />

bestimmt, welche TAN aus der Liste<br />

eingegeben werden muss. Noch weniger<br />

Chancen haben Kriminelle beim<br />

mTAN-Verfahren: Die Transaktionsnummer<br />

wird dem Kunden aufs Handy<br />

geschickt und ist nur wenige Minuten<br />

gültig. PC-Nutzer sollten ihre Bank fragen<br />

und möglichst auf diese Verfahren<br />

umstellen. Eine gute Alternative sind<br />

Kartenleser für EC-Karten oder digitale<br />

Signaturkarten.<br />

5. Falls es zu spät ist - Schadensbegrenzung<br />

Nicht immer ist das Geld sofort verloren,<br />

wenn Kriminelle eine Sicherheitslücke<br />

ausgenutzt haben. Phishing-Opfer<br />

sollten zuerst die Bank alarmieren:<br />

Wenn eine betrügerische Überweisung<br />

nicht lange zurückliegt, kann sie in etlichen<br />

Fällen noch gestoppt oder sogar<br />

rückgängig gemacht werden. Entsteht<br />

doch ein finanzieller Schaden, unbedingt<br />

Anzeige bei der Polizei erstatten.<br />

Das ist die Voraussetzung, um Geld von<br />

der Bank zurückzubekommen. Falls der<br />

Betroffene nicht grob fahrlässig gehandelt<br />

hat, zeigen sich viele Banken kulant.<br />

4/07 51


Zur Methodik der B<strong>IT</strong>KOM-<br />

Erhebung: Erfragt wurden die Zahlen<br />

der Phishing-Fälle, in denen illegale<br />

Banktransfers stattgefunden haben, sowie<br />

die dabei geflossenen Summen.<br />

Quelle sind alle teilnehmenden Landeskriminalämter,<br />

da es keine bundesweite<br />

Statistik gibt. Es stehen detaillierte Daten<br />

zu insgesamt neun Bundesländern<br />

zur Verfügung sowie eine Hochrechnung<br />

für Deutschland. (PM) <br />

Vertrauliche Informationen richtig<br />

löschen<br />

Tipps zum richtigen<br />

Ausmustern von PC<br />

und Handys<br />

Bonn - Wer seinen alten Computer,<br />

sein gebrauchtes Handy und<br />

benutzte Speichermedien verkauft<br />

oder verschrottet, sollte darauf<br />

achten, dass alle Dateien wirklich gelöscht<br />

sind. Darauf weist die bei der<br />

Industrie- und Handelskammer (IHK)<br />

Bonn/Rhein-Sieg angesiedelte Landesinitiative<br />

„secure-it.nrw“ hin.<br />

„Oft werden noch funktionierende Altgeräte<br />

verkauft, verschenkt oder verschrottet,<br />

wobei die Erwerber dabei oft<br />

an vertrauliche Informationen kommen“,<br />

weiß Thomas Faber, Leiter der<br />

vom nordrhein-westfälischen Innovationsministerium<br />

geförderten Landesinitiative<br />

„secure-it.nrw“, „obwohl der<br />

Vorbesitzer glaubt, dass alle einmal gespeicherten<br />

Dokumente einwandfrei<br />

gelöscht sind.“ So entfernt das Leeren<br />

des Papierkorbs nicht die Dateien von<br />

der Festplatte, sondern nur die Verweise<br />

auf sie. Anwendungsprogramme wie<br />

beispielsweise Microsoft Office erzeugen<br />

beim Einsatz automatisch<br />

Sicherungskopien von den bearbeiteten<br />

Dokumenten. Diese erscheinen zwar<br />

nicht als Datei, deren Daten sind aber<br />

dennoch vorhanden. Faber: „Den meisten<br />

Anwendern ist nicht bewusst, dass<br />

auch gelöschte Dokumente auf der Fest-<br />

4/07 52<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

platte meist leicht wiederherstellbar<br />

sind.“<br />

Die bei der IHK Bonn/Rhein-Sieg angesiedelte<br />

Initiative „secure-it.nrw“ rät<br />

deshalb, beim Ausmustern alter Geräte<br />

und Datenträger alle darauf gespeicherten<br />

persönlichen Informationen sicher<br />

zu löschen.<br />

• Festplatten und Disketten sollten<br />

mehrfach überschrieben werden.<br />

In den Betriebssystemen<br />

Linux und Mac OS X gibt es<br />

dafür serienmäßig spezielle Programme.<br />

Für Windows eignet<br />

sich Software von Acronis,<br />

Steganos oder Ashampoo. Damit<br />

lassen sich auch gezielt einzelne<br />

Ordner und Dateien<br />

unlesbar machen.<br />

• CD-ROMs und DVDs sollten<br />

zerstückelt werden. Eine preisgünstige<br />

Lösung sind kleine<br />

Büro-Aktenvernichter mit zusätzlichem<br />

CD-Schredder.<br />

• Speicherkarten und USB-Sticks<br />

sollten überschrieben werden.<br />

Diese Speichermedien legen<br />

Daten in einem Transistor (Flash-<br />

Speicher) ab. Die Inhalte sind<br />

bereits nach einem einmaligen<br />

vollständigen Überschreiben<br />

nicht mehr lesbar.<br />

• Mobiltelefone sollten in den Urzustand<br />

zurückgestellt werden.<br />

Im Telefonspeicher enthaltene<br />

Telefonbucheinträge und SMS<br />

manuell löschen. Das Telefon<br />

auf die Werkseinstellungen zurückstellen<br />

(Reset). Herausnehmen<br />

der SIM-Karte nicht vergessen.<br />

Die Landesinitiative „secure-it.nrw“ wird<br />

vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft,<br />

Forschung und Technologie<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.<br />

Sie hat die Aufgabe, das Innovationspotenzial<br />

in Nordrhein-Westfalen<br />

auf dem Gebiet der sicheren Informationstechnologie<br />

(<strong>IT</strong>) zu aktivieren<br />

und die Basis für den Markterfolg solcher<br />

Innovationen zu schaffen. (PB) <br />

Aussteller mit Systems<br />

insgesamt sehr<br />

zufrieden<br />

München - Die SYSTEMS 2007,<br />

die nach vier Tagen am 26.<br />

Oktober 2007 zu Ende ging,<br />

hat die Positionierung und das Konzept<br />

der Messe bestätigt. Sie bleibt die führende<br />

Fachmesse für die Informationsund<br />

Kommunikations-Industrie, das<br />

„Arbeitszimmer“ der <strong>IT</strong>K-Branche. So<br />

haben die Aussteller die erstmals um<br />

einen Tag verkürzte Laufzeit auf vier<br />

Tage und die Verdichtung der Ausstellung<br />

auf fünf Messehallen ausdrücklich<br />

begrüßt. Das auf den Business-to-Business-Charakter<br />

ausgerichtete neue Ambiente<br />

im Eingangsbereich und den<br />

Messehallen lobten Aussteller wie Besucher.<br />

Ausgesprochen zufrieden äußerten<br />

sich die Veranstalter der insgesamt<br />

neun Konferenzen und Kongresse, die<br />

im Rahmen der SYSTEMS stattfanden.<br />

Dennoch hat die SYSTEMS ihr Ziel, bei<br />

den Besuchern zu wachsen, nicht erreicht:<br />

„Wir haben uns offensichtlich<br />

ein zu ehrgeiziges Ziel gesteckt – bei<br />

weniger Messetagen die Zahl der Besucher<br />

zu steigern“, so Klaus Dittrich,<br />

Geschäftsführer der Messe München.<br />

„Ein zentraler Faktor dabei war sicherlich<br />

der Streik der Lokomotivführer am<br />

Donnerstag und am Freitag, der deutlich<br />

zu Lasten unserer Besucherbilanz ging.“<br />

Die SYSTEMS 2007 besuchten über<br />

40.000 technische und kaufmännische<br />

Entscheider sowie rund 2.000 Kongress-<br />

Teilnehmer (SYSTEMS 2006: 51.721 Besucher<br />

und 1.823 Kongressteilnehmer).<br />

Klaus Dittrich: „Im Nachgang der Messe<br />

werden wir sorgfältig analysieren,<br />

welche Besucher wir verloren haben.<br />

Die Zufriedenheit unserer Aussteller<br />

zeigt uns, dass wir in diesem Jahr in der<br />

Vorbereitung und Durchführung der<br />

SYSTEMS einen guten Job gemacht<br />

haben.“<br />

Das untermauert auch die Aussage von<br />

Michael Friemel, Geschäftsführender


Gesellschafter bei CSS: „Bisher ist<br />

die diesjährige SYSTEMS sehr gut für<br />

uns verlaufen. Nach der Enttäuschung<br />

im letzten Jahr sind wir mit geringen<br />

Erwartungen angereist und positiv überrascht.<br />

Man merkt, dass sich die Messegesellschaft<br />

große Mühe gibt. Bisher<br />

konnten wir gute Kontakte knüpfen,<br />

haben sehr viele Interessenten und erfahren<br />

die SYSTEMS als hilfreiche<br />

Netzwerkplattform.“<br />

Mehr konkrete Investitionsabsichten<br />

Die Aussteller zeigten sich unisono mit<br />

dem Messeverlauf, der Anzahl der<br />

Geschäftskontakte am Stand und der<br />

Qualität der Gespräche hochzufrieden.<br />

„Die SYSTEMS erweist sich als Erfolg:<br />

Wir verzeichneten etwa 10 Prozent mehr<br />

Besucher und bis zu 30 Prozent mehr<br />

qualifizierte Kundenkontakte als im<br />

Vorjahr“, freut sich Karlheinz Görken,<br />

Leiter Messen und Events bei T-Systems.<br />

Hans-Walter Siegmund, Geschäftsführer<br />

Deutschland der Mesonic<br />

Business Software: „Die meisten unserer<br />

Besucher kamen mit reellen<br />

Investitionsabsichten. Wir sind sehr zufrieden<br />

und werden uns nächstes Jahr<br />

sicher wieder auf der SYSTEMS präsentieren.“<br />

Auch die Telecom-Italia-Tochter<br />

HanseNet, die auf der SYSTEMS 2007<br />

Premiere als Aussteller feierte, reist mit<br />

einer positiven Bilanz nach Hamburg<br />

zurück: „Unsere hohen Erwartungen<br />

wurden erfüllt. Nicht nur die Anzahl,<br />

sondern vor allem die Qualität der<br />

Kundengespräche stimmen uns hinsichtlich<br />

konkreter Aufträge zuversichtlich“,<br />

so Urban Tröster, Abteilungsleiter Direct<br />

Sales der HanseNet Telekommunikation<br />

GmbH.<br />

Im Rahmen der SYSTEMS 2007 zeigten<br />

1.198 Unternehmen aus 28 Ländern ihre<br />

Produkte und Lösungen rund um<br />

Informationstechnologie und Telekommunikation.<br />

Die Trendthemen der diesjährigen SYS-<br />

TEMS, wie die innovativen <strong>IT</strong>-Konzepte<br />

SOA (Service orientierte Architektu-<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

ren) und SaaS (Software-as-a-Service),<br />

Open Source, mobile Lösungen und <strong>IT</strong>-<br />

Sicherheit, stießen auf großes Besucherinteresse:<br />

So waren die Vorträge im Rahmen<br />

des „SOA-Talks“ auf dem SYS-<br />

TEMS-Forum B2 gut besucht, die Konferenzen<br />

zu Open Source ausgebucht.<br />

Das Zukunftsthema „Green <strong>IT</strong>“, das<br />

die SYSTEMS erstmals besetzte, fand<br />

große öffentliche Resonanz. Gleiches<br />

galt für die Job-Initiative, die sowohl<br />

von den Ausstellern als auch vom<br />

Branchenverband B<strong>IT</strong>KOM ausdrücklich<br />

begrüßt wurde.<br />

Das Rahmenprogramm mit neun Kongressen<br />

und Konferenzen wie unter<br />

anderem der „Communication World“<br />

oder dem Internet-World-Kongress festigen<br />

die Position der SYSTEMS als<br />

Treffpunkt der <strong>IT</strong>K-Elite aus den Bereichen<br />

Mobilfunk, IP-basierte Kommunikation<br />

und Internet. Peter<br />

Waldleitner, Organisator der „Communication<br />

World“: „Die ‚Communication<br />

World 2007‘ hat ihre Position als der<br />

Treffpunkt der Branche mit über 700<br />

Teilnehmern weiter gestärkt.<br />

Mehr als 20 Top CIOs waren als Referenten<br />

nach München zur SYSTEMS<br />

gekommen. Neben den wichtigsten<br />

Vertretern der Mobilfunkunternehmen<br />

wie zum Beispiel die CIOs von Arcor,<br />

E-Plus, O2 und T-Mobile waren erstmals<br />

auch die Spitzenmanager der IP-Welt<br />

vor Ort. So zum Beispiel die CIOs von<br />

Kabel Deutschland, Microsoft und<br />

Yahoo.“ Insgesamt verzeichneten die<br />

Kongresse rund 1.800 Teilnehmer.<br />

Klaus Dittrich: „ Die SYSTEMS ist richtig<br />

aufgestellt für die Informationsbedürfnisse<br />

der <strong>IT</strong>K-Entscheider und<br />

als Networking-Plattform der Branche.<br />

Um bei den Besucherzahlen in den<br />

nächsten Jahren wieder zu wachsen,<br />

benötigen wir die Unterstützung der<br />

Key-Player der Branche, von denen<br />

derzeit einige der SYSTEMS fern bleiben.“<br />

Die nächste SYSTEMS findet vom 21.<br />

bis 24. Oktober 2008 auf der Neuen<br />

Messe München in Riem statt. (PM) <br />

Partnerland Frankreich<br />

CeB<strong>IT</strong> 2008 mit klarer<br />

Struktur, scharfem<br />

Profil, mehr Inhalten<br />

Paris/Hannover (ots) - Die weltgrößte<br />

<strong>IT</strong>K-Messe CeB<strong>IT</strong> rechnet<br />

im kommenden Jahr mit einer<br />

Rekordbeteiligung des Partnerlandes<br />

Frankreich. „Wir gehen davon aus, dass<br />

sich Frankreich im kommenden Jahr<br />

noch umfangreicher präsentieren wird“,<br />

sagte Ernst Raue, Vorstand der Deutschen<br />

Messe AG, am Freitag in Paris.<br />

Frankreich gebe der dynamischen Entwicklung<br />

des europäischen Marktes<br />

immer wieder wichtige Impulse. Dies<br />

gelte für alle Sparten, die sich auf der<br />

CeB<strong>IT</strong> präsentieren.<br />

Auf der CeB<strong>IT</strong> 2007 hatten 106 Unternehmen<br />

aus Frankreich ausgestellt. Der<br />

Auftritt Frankreichs auf der CeB<strong>IT</strong> 2008<br />

wird einer der Höhepunkte der Partnerschaft<br />

der <strong>IT</strong>K-Verbände B<strong>IT</strong>KOM und<br />

Syntec Informatique sein.<br />

Ulrich Dietz aus dem B<strong>IT</strong>KOM-Präsidium<br />

erklärte, Frankreich werde 2008<br />

offizielles Partnerland der deutschen <strong>IT</strong>und<br />

Telekommunikations-Branche sein.<br />

„Damit rücken zwei große europäische<br />

Hightech-Märkte noch enger zusammen“,<br />

sagte er.<br />

Ein Highlight des Partnerland-Programms<br />

ist der deutsch-französische<br />

<strong>IT</strong>K-Gipfel auf der CeB<strong>IT</strong>. Dietz: „Der<br />

Gipfel dient unter anderem dem Gespräch<br />

zwischen Wirtschaft und Politik<br />

über die Hightech-Strategie in Europa.“<br />

Der B<strong>IT</strong>KOM und Syntec Informatique<br />

erwarten dazu Spitzenpolitiker beider<br />

Länder.<br />

Die neue CeB<strong>IT</strong><br />

Die CeB<strong>IT</strong> 2008 wird erstmals nach<br />

einem neuen Konzept ausgerichtet. „Wir<br />

haben die Veranstaltung im 22. Jahr<br />

ihres Bestehens völlig neu erfunden“, <br />

4/07 53


sagte Raue. „Die neue CeB<strong>IT</strong> hat<br />

eine klare Struktur, ein scharfes Profil<br />

und deutlich mehr Inhalt. Unsere neue<br />

Struktur ist aus Sicht des Besuchers konzipiert.“<br />

Die Besucher seien mehr als in<br />

den vergangenen Jahren an Lösungen<br />

von komplexen Fragestellungen im Bereich<br />

<strong>IT</strong>K interessiert. „Die Drei-Säulen-Struktur<br />

aus Business Solutions,<br />

Public Sector Solutions und Home &<br />

Mobile Solutions werde diesem Anspruch<br />

gerecht“, sagte Raue.<br />

Zudem sei die CeB<strong>IT</strong> effizienter geworden,<br />

da das Wochenende die Veranstaltung<br />

nicht mehr zerschneide. Die CeB<strong>IT</strong><br />

wird im kommenden Jahr von Dienstag<br />

bis Sonntag (4. bis 9. März 2008) ausgerichtet.<br />

Außerdem wird sie um zahlreiche<br />

neue Themen erweitert und von<br />

einem vielfältigen Rahmenprogramm<br />

begleitet. Mit mehr als 1200 Foren und<br />

Kongressen wird die Veranstaltung ihrer<br />

Funktion als internationale Wissensdrehscheibe<br />

für die digitale Industrie<br />

gerecht und zum entscheidenden<br />

Impulsgeber. Das zeigt sich auch darin,<br />

dass die CeB<strong>IT</strong> das größte internationale<br />

Forum zum Thema Green <strong>IT</strong> schaffen<br />

wird.<br />

„Die Branche der Informationstechnologie<br />

steht bei der Frage des<br />

Klimaschutzes vor entscheidenden<br />

Weichenstellungen“, sagte Raue. Auf der<br />

CeB<strong>IT</strong> werde das Thema Green <strong>IT</strong> im<br />

„Green <strong>IT</strong> Village“ gezeigt und ausführlich<br />

im Kongressprogramm abgebildet.<br />

Zudem werde zur CeB<strong>IT</strong> ein „Green <strong>IT</strong><br />

Guide“ veröffentlicht, der Antworten<br />

auf die zentralen Fragestellungen der<br />

<strong>IT</strong>-Branche mit Blick auf die Klimadebatte<br />

gibt. „Dies ist das erste Nachschlagewerk<br />

zum Thema ‚Green <strong>IT</strong>‘“,<br />

hob Raue hevor.<br />

Hintergrund<br />

Der Markt für <strong>IT</strong> und Telekommunikation<br />

entwickelt sich in Frankreich dynamischer<br />

als in manch anderen EU-Staaten:<br />

Dieses Jahr punktet das Nachbarland<br />

mit einem Plus von 3,6 Prozent.<br />

Für 2008 erwartet der B<strong>IT</strong>KOM ein<br />

Wachstum von 3,4 Prozent. Der franzö-<br />

4/07 54<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

sische <strong>IT</strong>K-Markt ist der drittgrößte in<br />

Europa. Eine Triebfeder dieser Dynamik<br />

ist die große private Nachfrage.<br />

Nahezu 60 Prozent aller französischen<br />

Haushalte haben einen PC, fast jeder<br />

zweite auch einen Breitband-<br />

Internetzugang. Dank WLAN-Technologie<br />

und der Internet-Telefonie rechnen<br />

Experten hier mit weiterem Wachstum.<br />

Wichtige Markttreiber im Business-Bereich<br />

sind Software und <strong>IT</strong>-<br />

Dienstleistungen. (OTS) <br />

TelekomForum<br />

FachKongress<br />

Mobilfunktrends<br />

Kundenfokussierung voll im<br />

Trend<br />

Der 8. FachKongress Mobilfunktrends<br />

des TelekomForum<br />

fand mit 220 Besuchern und<br />

Experten aus Forschung, Wirtschaft und<br />

Fachpresse am 25. September im ehemaligen<br />

Plenarsaal des Bundestages, dem<br />

Alten Wasserwerk in Bonn, statt.<br />

Die sechs hochkarätigen Referenten beschäftigten<br />

sich in ihren Vorträgen mit<br />

nationalen wie internationalen Consumer-<br />

und Businesstrends im Mobilfunkmarkt,<br />

mit zukünftigen Mobilfunknetzen,<br />

mit Wirtschaftsspionage<br />

und dem mobilen Werbemarkt.<br />

Ein Trend, der sich fast wie ein roter<br />

Faden durch den FachKongress zog,<br />

war das Thema Web 2.0: Community-<br />

Building und Kundeninteraktion sind<br />

auch im Mobilfunkmarkt angekommen.<br />

So wies auch Uwe Baltner, Chefredakteur<br />

bei Xonio Online, auf eine klare<br />

Entwicklung im Mobilfunkmarkt hin:<br />

„Mobile Dienste werden als Einnahmequelle<br />

immer wichtiger, während die<br />

Sprachtelefonie an ihre Grenzen stößt.“<br />

In Japan ist es schon Realität, gerade bei<br />

Jugendlichen löst dort die mobile<br />

Internetnutzung die stationäre am PC<br />

ab. Das Stichwort: „Mobile Boom, Com-<br />

puter Doom“. Nachdem Mobilfunk-Innovationen<br />

in den letzten Jahren überwiegend<br />

von der technologischen Entwicklung<br />

der Endgeräte und der Infrastruktur<br />

der Netze ausgingen, werden<br />

zukünftig auch Mobilfunknutzer selbst<br />

Trends und Innovationen prägen.<br />

Mobiles Internet mit Diensten und Anwendungen<br />

rund um VoIP, Social-<br />

Networking und Communities setzt<br />

allerdings mobile Endgeräte voraus, die<br />

all die neuen mobilen Anwendungen<br />

leicht und komfortabel zugänglich machen.<br />

Nicht zuletzt der Erfolg des auch<br />

auf dem FachKongress vieldiskutierten<br />

Apple iPhones zeigt, wie wichtig es ist,<br />

konsequent auf die Bedürfnisse und<br />

Wünsche der Kunden einzugehen.<br />

Das Fazit des Kongresses: Auch 2008,<br />

im 15. Jahr nach der Einführung von<br />

GSM, hören die Innovationen im Mobilfunkmarkt<br />

nicht auf. <br />

Buchempfehlung<br />

Handbuch für die <strong>IT</strong>-<br />

Beschaffung<br />

VOL, VgV, GWB, EVB-<strong>IT</strong><br />

rechtssicher anwenden<br />

Seit diesem Jahr gibt es im Handel<br />

das Handbuch für die <strong>IT</strong>-Beschaffung<br />

der Autoren Frau Keller-<br />

Stoltenhoff (Rechtsanwältin in der <strong>IT</strong>-<br />

Rechts-Kanzlei, München), Herrn<br />

Leitzen (Koordinierungs- und Beratungsstelle<br />

der Bundesregierung für<br />

Informationstechnik in der Bundesverwaltung<br />

- KBSt) und Herrn Ley (Bundesamt<br />

für Naturschutz vormals<br />

Beschaffungsamt des BMI). Wer sich<br />

mit dem Einkauf von Informations- und<br />

Kommunikationstechnik in der öffentlichen<br />

Verwaltung beschäftigt, sind die<br />

Autoren aus verschiedenen Artikeln und<br />

Beiträgen bekannt.<br />

Nun haben sie ein Handbuch zusammengestellt,<br />

welches Bedarfsträgern


und Einkäufern, Einsteigern oder<br />

Experten in einem Werk alle allgemeingültigen<br />

Regelungen zum Thema Beschaffung<br />

von Informations- und<br />

Kommunikationstechnik in der öffentlichen<br />

Verwaltung in die Hand gibt, angefangen<br />

vom Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkung<br />

(GWB) über die<br />

Verordnung über die Vergabe öffentlicher<br />

Aufträge (VgV), die Verdingungsordnung<br />

für Leistungen (VOL) und die<br />

Verdingungsordnung für freiberufliche<br />

Leistungen (VOF) bis hin zu den sechs<br />

Ergänzende Vertragsbedingungen für die<br />

Beschaffung von <strong>IT</strong>-Leistungen (EVB-<br />

<strong>IT</strong>).<br />

In dem thematisch aufgebauten Handbuch<br />

werden nach einer Einführung die<br />

Rechtsgrundlagen ausführlich beschrieben.<br />

In einem extra Abschnitt werden<br />

die Änderungen des Vergaberechts, die<br />

seit 2006 gelten, dargestellt.<br />

Nach der detaillierten Beschreibung des<br />

Beschaffungsablaufs, wurde den Abschnitten<br />

Vertragsgestaltung und Rechtsschutz<br />

besondere Aufmerksamkeit gewidmet.<br />

Diese beiden Abschnitte stellten<br />

für mich persönlich den größten<br />

Gewinn dar.<br />

Vervollständigt wird das Handbuch mit<br />

einen Beispiel für eine nationale Bekanntmachung<br />

und die Formulare der<br />

EU für die europaweite Vorinformation,<br />

Bekanntmachung und Bekanntmachung<br />

über vergeben Aufträge. Ein Muster für<br />

die Verdingungsunterlagen ist gegenwärtig<br />

noch in Arbeit.<br />

Komplett ist das Handbuch durch die<br />

vollständigen Gesetzes- bzw. Verordnungstexte<br />

GWB, VgV, VOL und VOF<br />

sowie die Hinweise für die Nutzung der<br />

EVB-<strong>IT</strong> und die EVB-<strong>IT</strong> Verträge für<br />

Dienstleistungen, den Kauf von Hardware,<br />

deren Instandhaltung, die Überlassung<br />

von Software und deren Pflege.<br />

Als Loseblattsammlung wird es durch<br />

die Aktualisierungslieferungen immer auf<br />

den aktuellen Stand gehalten. So ist mit<br />

der ersten Ergänzungslieferungen, zum<br />

Beispiel zu dem jetzt veröffentlichten<br />

EVB-<strong>IT</strong> Systemvertrag zu rechnen.<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Somit ist das Handbuch für die <strong>IT</strong>-<br />

Beschaffung eine Sammlung der allgemeingültigen<br />

Regelungen und gleichzeitig,<br />

was es besonders wertvoll macht, ein<br />

Ratgeber für den Bedarfsträger und Einkäufer<br />

von Informations- und Kommunikationstechnik<br />

in der öffentlichen Verwaltung.<br />

Handbuch für die <strong>IT</strong>-Beschaffung.<br />

GWB, VgV, VOL, EVB-<strong>IT</strong> rechtssicher<br />

anwenden. Von Elisabeth Keller-<br />

Stoltenhoff, Werner Leitzen und Rudolf<br />

Ley. 2007. Loseblattwerk im Ordner.<br />

Preis EUR 98,-. ISBN 978-3-8073-2152-3.<br />

Rehm, Verlagsgruppe Hüthig Jehle<br />

Rehm (www.huethig-jehle-rehm.de)<br />

UWE PE<strong>IT</strong>Z<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> <br />

Die ganze digitale Welt zum<br />

Nachschlagen<br />

Das große<br />

Markt+Technik<br />

‚Computer Lexikon<br />

2008‘<br />

München - Jeden Tag werden<br />

neue Begriffe rund um den<br />

Computer geschaffen und<br />

manchmal ist das „Informatikerlatein“<br />

mit seinen Fachbegriffen und Abkürzungen<br />

selbst für Experten nur schwer<br />

zu durchschauen. Wer soll da noch den<br />

Überblick behalten?<br />

Hier hilft das umfangreiche Computer<br />

Lexikon von Peter Winkler: Auf über<br />

1000 Seiten gibt er von den Stichwörtern<br />

Adapter und Add-On bis Zipp und<br />

Zope eine Übersicht der gängigsten<br />

Ausdrücke samt verständlicher Erklärung.<br />

Aufgeführt sind aber auch Firmen,<br />

Marken und Personen, wie Computer-Pionier<br />

Konrad Zuse. Ein großer<br />

Sonderteil mit einem Open-Source-Lexikon,<br />

einem ‚Audio, Video, Foto’-Lexikon,<br />

Second Life’ von A bis Z, einem<br />

Wörterbuch Englisch/Deutsch mit den<br />

wichtigsten <strong>IT</strong>-Fachbegriffen, allen Dos-<br />

Befehlen sowie Grafikkarten von A bis Z.<br />

Autor Peter Winkler machte sich nach<br />

seinem Marketing-Studium mit einer<br />

Agentur für Fachübersetzungen selbstständig<br />

und sammelte 10 Jahre Erfahrung<br />

im Computerbereich. Er schrieb<br />

zahlreiche Fachbücher zu Computergrafik<br />

und PC. Computer Lexikon 2008,<br />

ISBN:978-3-8272-4289-1, 1032 Seiten,<br />

EUR 16,95, http://www.mut.de/ (PB )<br />

Nachruf Prof. Dr. Margrit Falck<br />

„Die Päpstin der<br />

Prozesse“<br />

Noch vor wenigen Jahren wurden<br />

Experten, die die Vorteile<br />

einer systematischen Analyse<br />

der Verwaltungsprozesse in den Mittelpunkt<br />

rücken wollten, eher belächelt.<br />

Doch spätestens seit der Einführung<br />

der <strong>IT</strong>-gestützten Vorgangsbearbeitung<br />

in der öffentlichen Verwaltung ist das<br />

Thema Geschäftsprozessmanagement<br />

Programm. Schließlich erwartet man sich<br />

davon einen wichtigen Beitrag zur<br />

Verwaltungsmodernisierung, Effektivitätssteigerung<br />

und Rationalisierung.<br />

Bekannt als „Päpstin der Prozesse“ hat<br />

Prof. Margrit Falck das Geschäftsprozessmanagement<br />

in der öffentlichen<br />

Verwaltung in ihrer Funktion als Professorin<br />

für Wirtschaftsinformatik an<br />

der <strong>Berlin</strong>er Fachhochschule für Wirtschaft<br />

und Professorin für Angewandte<br />

Informatik an der Fachhochschule für<br />

Verwaltung und Rechtspflege (FHVR)<br />

<strong>Berlin</strong> maßgeblich mitgestaltet. Unter<br />

anderem trug sie dazu bei, dass das<br />

Geschäftsprozessmanagement in den<br />

Fächerkanon der FHVR aufgenommen<br />

wurde. Prozesswissen und Grundkenntnisse<br />

in der Prozessmodellierung<br />

waren für sie wichtige Kompetenzen für<br />

junge Verwaltungsbedienstete.<br />

Sich der Potenziale der elektronischen<br />

Vorgangsbearbeitung in der <br />

4/07 55


Verwaltung bewusst, berief der<br />

Kooperationsausschuss „Automatisierte<br />

Datenverarbeitung“ 1994 die Arbeitsgruppe<br />

„<strong>IT</strong>-gestützte Vorgangsbearbeitung“<br />

ein. Unter der Leitung des<br />

damaligen Landesamtes für Informationstechnik<br />

(L<strong>IT</strong>) – heute <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong><br />

<strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>)<br />

– entwickelte die Arbeitsgruppe einen<br />

Handlungsleitfaden zur Einführung einer<br />

<strong>IT</strong>-gestützten Vorgangsbearbeitung.<br />

Als Pionierin und treibende Expertin<br />

des Geschäftsprozessmanagements war<br />

Prof. Falck von Anfang an maßgeblich<br />

an der Entwicklung dieses Leitfadens<br />

beteiligt und bereicherte die Arbeitsgruppe<br />

um die Perspektive von Forschung<br />

und Lehre. Das Ergebnis fand<br />

über die Stadtgrenzen <strong>Berlin</strong>s bundesweite<br />

Anwendung.<br />

Für Prof. Falck war es eine wichtige<br />

Funktion der Wissenschaft, Impulse für<br />

die Praxis zu geben. So setzte sie alles<br />

daran, die <strong>Berlin</strong>er Landesverwaltung<br />

bei allen anstehenden Umstrukturierungen<br />

zu unterstützen. Eine arbeitsfähige<br />

öffentliche Verwaltung war für<br />

sie eine der wichtigsten Voraussetzungen<br />

für ein funktionierendes Gemeinwesen.<br />

Schon frühzeitig warnte Margrit<br />

Falck vor einer unreflektierten Elektronifizierung<br />

der Verwaltungsprozesse,<br />

wies auf die Probleme durch die sich<br />

nach und nach durchsetzenden Fachverfahren<br />

hin und plädierte für eine<br />

systematische Berücksichtigung informationstechnischer<br />

Potenziale bei der<br />

Gestaltung der Arbeitsprozesse.<br />

Um den Optimierungsprozess weiter<br />

voranzutreiben, setzte Prof. Falck 1999<br />

auf ein Modellierungstool, das fortan<br />

für die durch sie geschulte <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

zur Verfügung stand, gepaart<br />

mit der Einrichtung einer Plattform im<br />

Intranet der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung, auf<br />

der die Modellierer ab 2000 Prozessmodelle<br />

ablegen und gegenseitig diskutieren<br />

konnten. Ab 2002 flankierte der<br />

„GPO-Erfahrungsaustausch“ diese Aktivitäten.<br />

Dieses regelmäßige Treffen,<br />

auf dem Prozessmodellierungsprojekte<br />

aus sehr unterschiedlichen Verwaltungsbereichen<br />

vorgestellt und diskutiert<br />

4/07 56<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

wurden, entwickelte sich schnell zum<br />

zentralen Forum der <strong>Berlin</strong>er Prozessorganisatoren.<br />

Es ist der Verdienst von Margrit Falck,<br />

dass Geschäftsprozessmanagement heute<br />

in der <strong>Berlin</strong>er Landesverwaltung und<br />

darüber hinaus bekannt ist und in vielen<br />

Bereichen nutzbringend eingesetzt wird.<br />

Ebenso wichtig ist ihr Beitrag zum gegenseitigen,<br />

behördenübergreifenden<br />

Austausch. Das von ihr geförderte gegenseitige<br />

Lernen, die Weitergabe von<br />

guten wie schlechten Projekterfahrungen<br />

und damit verbundenen Schaffung von<br />

Transparenz im Reformgeschehen hat<br />

nicht nur in <strong>Berlin</strong> viel bewegt und einen<br />

Diskussionsprozess in Gang gesetzt.<br />

Die von ihr initiierte „virtual Community:<br />

Geschäftsprozessmanagement“ (www.vcgpm.de)<br />

verbindet bundesweit – und<br />

mittlerweile auch über die deutschen<br />

Landesgrenzen hinaus – Fachleute, die<br />

sich mit Projekten im Bereich des Prozessmanagements<br />

beschäftigen.<br />

Margrit Falck liebte ihre Arbeit. Krankheitsbedingt<br />

fiel es ihr in den letzten<br />

Jahren zunehmend schwerer, ihre vielen<br />

Ideen umzusetzen und voranzubringen.<br />

Am 1. Oktober 2007, genau an ihrem 65.<br />

Geburtstag, ist Margrit Falck verstorben.<br />

(EB) <br />

Leserbrief<br />

Zu Ihrem letzten <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>, Seite 21,<br />

Artikel „.berlin ohne berlin“ möchte ich<br />

einige notwendige inhaltliche Richtigstellungen<br />

anbringen:<br />

1. Die IHK unterstützt nach wie vor das<br />

Projekt, hat sich lediglich wegen notwendiger<br />

Neutralität wie vorher angekündigt<br />

aus dem Beirat zurückgezogen.<br />

Hierzu gibt es schriftliche Stellungnahmen<br />

seitens der IHK, die ich Ihnen<br />

gerne zur Verfügung stelle.<br />

2. Die angeführte Diskussion in einem<br />

Forum steht in keiner Weise für die<br />

inzwischen internationale Bewertung der<br />

Initiative. Vielmehr zählen mit dem<br />

Verband der deutschen Internetwirtschaft,<br />

dem eco e.V. oder der<br />

Verwaltungsorganisation der .de-<br />

Domains, der DENIC e.G. international<br />

anerkannte und fachkundige Organisationen<br />

zu den aktiven Unterstützern.<br />

3. Von der Senatskanzlei wird bewusst<br />

oder unbewusst immer wieder eine Toplevel-Domain<br />

mit einem Portal verwechselt.<br />

Während es bei .berlin in erster<br />

Linie darum geht, <strong>Berlin</strong>er Unternehmen<br />

und Organisationen zu einer aussagekräftigen<br />

Internetadresse zu verhelfen,<br />

ist www.berlin.de ein Stadtportal<br />

und eben nicht ein konkurrierendes Produkt.<br />

4. Die Zuordnung von beispielsweise<br />

öffentlichen Diensten zu einer aussagekräftigen<br />

und dem Bürger einsichtigen<br />

Internetadresse würde erleichtert und<br />

eben nicht erschwert. So muss der Bürger<br />

heute Informationen zum Finanzamt<br />

Reinickendorf innerhalb des Stadtinformationssystemes<br />

www.berlin.de<br />

lange suchen oder wissen, dass es hier zu<br />

finden ist: http://www.berlin.de/sen/<br />

finanzen/steuern/finanzaemter/<br />

reinickendorf.html.<br />

Wieviel leichter wäre es über .finanzamtreinickendor.berlin?<br />

5. Von der Senatskanzlei wurde behauptet,<br />

dass das Internet durch die Einführung<br />

einer neuen Topleveldomain .berlin<br />

gestört würde. Jeder wirklich fachkundige<br />

kann darüber nicht mal mehr lachen,<br />

so falsch ist dies.<br />

Fazit: hier wird mit wenig Sachverstand<br />

und vorgeschobenen Argumentationen<br />

gearbeitet und auf eine dem Land <strong>Berlin</strong><br />

wenig zuträgliche Art Stimmung gemacht.<br />

Besser wäre es, wenn die dokumentierten<br />

Interessen der <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft<br />

berücksichtigt würden.<br />

Mit freundlichen Grüssen<br />

Uwe Stache


Jahresinhalt 2007<br />

Schwerpunktthema<br />

Open Source Software<br />

Auswirkungen von freier- oder Open-Source-Software<br />

auf die europäische Wirtschaft<br />

Fraunhofer-Studie belegt Vorteile von Open<br />

10 01/07<br />

Source für Öffentliche Hand und <strong>IT</strong>-Unternehmen<br />

Ist Open Source Software reif für<br />

11 01/07<br />

den Unternehmenseinsatz? 13 01/07<br />

LiMux Projekt: Linux löst Windows ab<br />

Linux Solutions Group (LiSoG) realisiert mit<br />

19 01/07<br />

Stadt Schwäbisch Hall Open Source-basierten Thin Client19 01/07<br />

Neue Version der Sicherheits-CD BOSS 20 01/07<br />

Open Source bei Heise 17 01/07<br />

Open Source 8 01/07<br />

Open Source-Jahrbuch 2OO7 17 01/07<br />

Open Source-Leitfaden Version 1.3 ist erschienen 18 01/07<br />

OSS in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung 4 01/07<br />

OSS-Überlegungen in Migrationsszenarien 6 01/07<br />

Regionale Unterschiede in der Pinguin-Landschaft<br />

Unisys entwickelt Open Source Observatory<br />

13 01/07<br />

and Repository für die Europäische Kommission 10 01/07<br />

Vorhandene Produkte in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />

Serviceorientierte Architektur (SOA)<br />

7 01/07<br />

Auf dem Weg zum prozessorientierten E-Government<br />

Bereitstellung eines DMS/VBS-Dienstes<br />

9 02/07<br />

auf der Basis des Systems VISkompakt® 15 02/07<br />

Herausforderung Serviceorientierte Architektur<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> setzt auf<br />

12 02/07<br />

serviceorientierte Architektur 6 02/07<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> macht Druck mit Output-Management Dienst 13 02/07<br />

Projekt ISBJ 17 02/07<br />

Serviceorientierte Architektur (SOA)<br />

SAP<br />

4 02/07<br />

Angebots- und Vertragsmanagement im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 11 03/07<br />

Das SAP-Verfahren IPV auf Wachstumskurs<br />

Einführung einer mehrdimensionalen<br />

13 03/07<br />

Ergebnisrechung im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 15 03/07<br />

Enterprise SOA für das Reich der Mitte 11 03/07<br />

<strong>IT</strong>-Selling des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 11 03/07<br />

Peking modernisiert Steuerverwaltung mit SAP 18 03/07<br />

SAP Basis Betrieb ist Vertrauenssache 8 03/07<br />

SAP-Portrait eines Innovationsführers 18 03/07<br />

SAP-Strategie im Land <strong>Berlin</strong> 4 03/07<br />

Vivantes setzt auf SAP-Software 6 03/07<br />

Zentrales SAP-Vertragsmanagement<br />

Projekt zentrale Bürgerservicenummer<br />

Bereit für die Zukunft: Modernste Technik<br />

13 03/07<br />

für das „<strong>Berlin</strong>-Telefon“ 5 04/07<br />

Bund-Länder-übergreifendes Reformprojekt 17 04/07<br />

Der Bürger als Kunde 15 04/07<br />

Die Arbeit der Agenten im Call-Center des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 6 04/07<br />

Einheitliche Behördenrufnummer erfordert... 14 04/07<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

In Kürze<br />

Interessenbekundung zur Erprobung<br />

14 04/07<br />

in den Modellregionen 5 04/07<br />

Modernisierungsprogramm „ServiceStadt <strong>Berlin</strong>“<br />

New Yorker wählen 311: Erfahrungsaustausch<br />

7 04/07<br />

zum Bürgertelefon 12 04/07<br />

Projekt D115 4 04/07<br />

Vom <strong>Berlin</strong>-Telefon zum Bürgerservice 115 8 04/07<br />

Parlament und Senat<br />

„.berlin“ ohne <strong>Berlin</strong> 21 03/07<br />

„Mobile Bürgerdienste“ aus <strong>Berlin</strong> erfolgreich 23 03/07<br />

Automatisiertes Mahnverfahren 21 01/07<br />

Einführung des digitalen BOS-Sprech- und Datenfunks 18 04/07<br />

Ermächtigungsübertragungen auf dem Gebiet<br />

des elektronischen Rechtsverkehrs und der<br />

elektronischen Aktenführung 21 01/07<br />

<strong>IT</strong>- Verwaltungsvorschrift hat sich in der Praxis bewährt 21 03/07<br />

<strong>IT</strong>-Sicherheitsgrundsätze 18 04/07<br />

Mehr Computer für <strong>Berlin</strong>s Schüler 21 02/07<br />

Mehr Service- bessere Qualität 21 03/07<br />

Stellungnahme des Senats zum Bericht des<br />

<strong>Berlin</strong>er Beauftragten für Datenschutz und<br />

Informationsfreiheit für das Jahr 2006 20 03/07<br />

Umsetzung des Verwaltungsreform-Grundsätze-Gesetzes 18 04/07<br />

E- Government und Verwaltung<br />

ARIS-Plattform 24 02/07<br />

AUREG 27 01/07<br />

Bezirkliche Wirtschaftsförderung<br />

Bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />

23 01/07<br />

baut serviceorientierte Architektur (SOA) auf<br />

Bundesweites <strong>IT</strong>-Projekt sorgt für Bürokratieabbau<br />

31 01/07<br />

im Schwerlastverkehr 22 02/07<br />

Competence Center eGovernment im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 24 03/07<br />

Das elektronische Behördenpostfach auf Basis der VPS 35 01/07<br />

Der einheitliche Behördenruf „115“ wird kommen<br />

Deutschland gewinnt den europäischen<br />

26 03/07<br />

E-Government Award<br />

Die qualifizierte elektronische Signatur für<br />

22 04/07<br />

die beweiskräftige Aufbewahrung elektronischer Akten 26 04/07<br />

E- Government 2.0 geht an den Start 32 03/07<br />

E- Government- Forschung für die öffentliche Verwaltung 29 03/07<br />

E-Government 2.0<br />

E-Government im Trend: Behörden punkten<br />

31 04/07<br />

mit elektronischen Dienstleistungen 23 04/07<br />

eGovernment-Wettbewerb 2OO7<br />

Ein Drittel der deutschen erledigt<br />

20 04/07<br />

Behördengänge im Internet<br />

Ein starkes Team: Strategische Zusammenarbeit<br />

30 03/07<br />

von BIM und <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 28 02/07<br />

Einheitliche Signatur-Software für das Land Hessen 33 01/07<br />

Elektronischer Rechtsverkehr berlinweit nutzbar<br />

EU eGovernment-Studie: Internetangebote der<br />

26 02/07<br />

Behörden in Europa weiter verbessert 24 04/07<br />

4/07 57


Governikus 3 im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> produktiv<br />

Governikus bringt Schwerlasttransporte<br />

25 03/07<br />

schneller auf den Weg<br />

Hamburg und Hessen bündeln Know-how im<br />

25 04/07<br />

E-Government-Kooperationsabkommen unterzeichnet 23 04/07<br />

High-speed Sprach- und Datenautobahn für <strong>Berlin</strong> 22 01/07<br />

Hilfe im Bürokratie-Dschungel<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> Online-Shop seit Mitte Mai 2OO7<br />

23 02/07<br />

mit optimierter Technik<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> senkt Tarife im Festnetz- und<br />

22 02/07<br />

Mobilfunkbereich<br />

Land <strong>Berlin</strong> gewinnt ersten Preis beim siebenten<br />

eGovernment-Wettbewerb für Bundes-, Landes-<br />

24 02/07<br />

und Kommunalverwaltungen 20 04/07<br />

Landtag Brandenburg wird mit „Elvis“ ab 2009 papierlos 29 03/07<br />

Neuer eGovernment-Dienst in <strong>Berlin</strong> 28 04/07<br />

Online-Meldewesen mit Governikus und MESO 34 01/07<br />

Pilotbetrieb AUREG 2.O termingerecht gestartet 31 01/07<br />

Recht einfach: <strong>Berlin</strong> setzt auf eJustice<br />

Schweizer ziehen schneller um mit neuer<br />

29 04/07<br />

Siemens-Lösung 27 04/07<br />

SIDOK schiebt Ergonomieentwicklung an 31 03/07<br />

Berichte und Infos<br />

Auto Immune Systems: Computer helfen<br />

Computern in Echtzeit 37 02/07<br />

<strong>Berlin</strong> kann bis zu einer Million Euro sparen 44 03/07<br />

Betriebliches Gesundheitsmanagement 38 04/07<br />

Bund, Länder und Kommunen investieren 2OO6<br />

#so viel wie nie zuvor 33 02/07<br />

Bundesbehörden verschärfen Bedingungen für<br />

<strong>IT</strong>-Projekte massiv 36 04/07<br />

Bundesministerium des Innern verlängert<br />

Rahmenvertrag für Öffentliche Verwaltung mit<br />

Microsoft bis 2O1O 33 02/07<br />

Competence Center für die <strong>Berlin</strong>er Justiz 45 03/07<br />

Computer unterstützt Behörden<br />

bei der Betrugsbekämpfung 35 03/07<br />

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung<br />

setzt auf Projektron BCS 39 03/07<br />

Das RFID-Office 38 02/07<br />

Deutscher Download-Markt wächst 32 02/07<br />

Deutschland holt im Hightech- Sektor auf 34 03/07<br />

Effizientes und gesetzkonformes E-Mail-Management:<br />

Behörden haben eine Vorbildfunktion 36 03/07<br />

ePässe mit Fingerabdrücken: Bundesrat beschließt<br />

Änderung des Passgesetzes 35 03/07<br />

Europäische Unternehmen sehen SOA als<br />

Schlüssel zur effektiven Nutzung von Web 2.O 36 04/07<br />

Fast täglich eine SMS 45 03/07<br />

Forschungsministerium fördert weltweit<br />

führendes Innovationsprojekt 42 03/07<br />

Glos: Unerwünschte Telefonwerbung wird zukünftig<br />

wirkungsvoll sanktioniert 40 02/07<br />

4/07 58<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Gute Stimmung im Hightech-Sektor 39 04/07<br />

Hilfestellung beim Umgang mit PDAs und Smartphones 43 02/07<br />

Informatikjahr mit herausragender Bilanz beendet 44 01/07<br />

Informations- und Rechtsrecherche für Kommunen<br />

Informationstechnologie soll Unternehmen vor<br />

42 02/07<br />

allem beim Sparen helfen<br />

<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> gewinnt Best Practice Award<br />

45 01/07<br />

für <strong>IT</strong>-Ausstattung von <strong>Berlin</strong>er Schulen 3O 02/07<br />

Maximaltempo beim Datenverkehr<br />

Mittelstandsfreundlichen Vergaberichtlinien<br />

41 02/07<br />

des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> erfolgreich 35 01/07<br />

Mobile Bürgerdienste erobern Europa 32 04/07<br />

Neue Technologien schaffen neue Jobs<br />

Neuer Studiengang Verwaltungsinformatik<br />

41 01/07<br />

schließt Ausbildungslücke<br />

Niedersachsen bietet als erstes Bundesland<br />

allen Kindergärten das Sprachförderkonzept<br />

35 04/07<br />

„Schlaumäuse“ an 42 04/07<br />

OpenOffice.org- der „Gute Trojaner“<br />

Rahmen-Zielvereinbarung über die<br />

40 03/07<br />

Weiterentwicklung der <strong>Berlin</strong>er Bürgerdienste<br />

Red Hat plant virtuelles Betriebssystem für<br />

32 04/07<br />

Desktoprechner mit Intel vPro 39 02/07<br />

Rekordförderung der <strong>Berlin</strong>er <strong>IT</strong>-Branche<br />

Satzungsänderung des<br />

31 02/07<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s <strong>Berlin</strong> 35 04/07<br />

Schwäbisch Hall inventarisiert mit Open Source 38 03/07<br />

Sechs Meilensteine für die erfolgreiche <strong>IT</strong>-Strategie 33 02/07<br />

Sicherer Remote- Zugang für Bundestagsabgeordnete 36 03/07<br />

SIDOK ist in der Prototypphase<br />

Startschuss für leichtere Weiterverwendung<br />

35 02/07<br />

von Informationen öffentlicher Stellen<br />

Straßen- und Friedhofsdaten mit ARCHIKART<br />

45 01/07<br />

vor Ort dokumentieren 40 04/07<br />

Studie: Biometrie-Markt in Deutschland wächst stark<br />

Studie: Professionelles Change-Management<br />

40 02/07<br />

macht Projekte erfolgreicher<br />

Symantec Sicherheitsreport: Mit dem Breitband<br />

41 04/07<br />

kamen die Bots... 43 04/07<br />

UfAB IV veröffentlicht<br />

Unabhängige Studie: Preis für Desktop-Service<br />

39 01/07<br />

des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> ist marktgerecht 38 04/07<br />

Vernetzte Kommunikations- und Wissensstandorte.<br />

Verwaltungsabläufe im Bezirksamt Neukölln von<br />

42 01/07<br />

<strong>Berlin</strong> vereinfachen 34 04/07<br />

Verwaltungsprozesse jetzt einfacher und schneller<br />

VÖBB: Vernetzte Kommunikations- und<br />

44 03/07<br />

Wissensstandorte 36 02/07<br />

Was ist Spam?<br />

Weltweite Vernetzung bildet idealen<br />

40 01/07<br />

Nährboden für Viren, Trojaner und Spyware<br />

Windows Server „Longhorn“ Beta 3 steht<br />

43 03/07<br />

zum Testen bereit 39 02/07<br />

Windows Vista 36 01/07


Online<br />

56 Prozent der Internetnutzer sind täglich oder<br />

fast täglich online<br />

Allzeithoch: Zwei Drittel aller Deutschen<br />

46 02/07<br />

verschicken private E-Mails<br />

Außenhandelsdaten ab sofort als interaktiver<br />

47 02/07<br />

Atlas im Internet<br />

Blogs, Videos und Gesetz-Tracker - Jugendportal<br />

45 02/07<br />

des Bundestages ist online<br />

Bundesgerichtshof entscheidet über die<br />

Verantwortlichkeit des Betreibers eines Meinungsforums<br />

49 04/07<br />

im Internet 49 02/07<br />

bundesrat.de erhält BIENE Award 50 01/07<br />

bundestag.de bestes E-Government-Angebot weltweit 44 04/07<br />

BVDW veröffentlicht Leitfaden für Corporate Blogs 50 02/07<br />

Digitale Kommunikation im Dienste der Bürger 46 04/07<br />

Güterverkehrsstellen im Land Brandenburg<br />

IBM und Yahoo! stellen kostenlose Suchsoftware<br />

47 03/07<br />

für Unternehmen vor<br />

In zehn Bundesländern nimmt die Polizei<br />

48 01/07<br />

Strafanzeigen per Internet entgegen<br />

Internet: Monatlich3,2 Milliarden Suchabfragen<br />

49 02/07<br />

aus Deutschland 48 04/07<br />

<strong>IT</strong>- Sicherheit im Intranet der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung 46 03/07<br />

Jeder Vierte nutzt am Arbeitsplatz das Internet<br />

Jetzt online: Hauptschwerbehindertenvertretung<br />

51 03/07<br />

des Landes <strong>Berlin</strong> (HVP) 44 04/07<br />

Melderegisterauskünfte via Internet 46 04/07<br />

Ministerien beraten rund um die Uhr 48 04/07<br />

Mit einem Klick zu den <strong>Berlin</strong>er Museen 49 01/07<br />

Mitarbeiterportal des Stadt Brandenburg 50 03/07<br />

Neuer Internetauftritt der <strong>Berlin</strong>er Bürgerämter<br />

Polizeibeamte und <strong>IT</strong>-Spezialisten fahnden<br />

49 01/07<br />

gemeinsam bei Straftaten mit Internetbezug 46 04/07<br />

Projekt Info-Portal OG<br />

Rund 3O Prozent der Unternehmen und Bürger<br />

46 01/07<br />

nutzen das Internet für Behördenkontakte 46 02/07<br />

Schlechte Chancen für Internet-Verweigerer 49 04/07<br />

Statistisches Bundesamt mit neuem Internetauftritt 52 03/07<br />

Steuererklärung mit Hilfe von ELSTER 50 01/07<br />

Unerwünschter Datenverkehr 46 03/07<br />

Verein „Deutschland sicher im Netz“ nimmt Arbeit auf 47 02/07<br />

Wirtschaftsportal ein halbes Jahr online 44 02/07<br />

Tipps und Tricks<br />

B<strong>IT</strong>KOM veröffentlicht Datenschutz- Ratgeber<br />

BSI veröffentlicht Sicherheitsanalysezur<br />

54 03/07<br />

Windows Communication Foundation 51 01/07<br />

Die spionierenden Super-Cookies 54 02/07<br />

Hilfestellung beim Umgang mit Passwörtern 51 01/07<br />

<strong>IT</strong>-Profimagazin iX über Webmaster-Tools 52 01/07<br />

<strong>IT</strong>-Sicherheitslücken finden, bevor es andere tun 50 04/07<br />

Jeder fünfte Internet- Nutzer bloggt<br />

Private E-Mails am Arbeitsplatz:<br />

53 03/07<br />

Fallstricke für Administratoren 51 02/07<br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

Tipps zum richtigen Ausmustern von PC und Handys 52 04/07<br />

Vorsicht beim Kauf: Bei 22- und 24-<br />

Zoll-Monitoren gibt es oft minderwertige Ware 54 03/07<br />

Zahl der Phishing-Opfer steigt 50 04/07<br />

Veranstaltungen<br />

Aussteller mit Systems insgesamt sehr zufrieden 52 04/07<br />

Beschaffungskonferenz 2OO7<br />

Bühne für den Dialog und Fenster in die<br />

58 02/07<br />

Zukunft der <strong>IT</strong>- Schlüsseltechnologien 55 03/07<br />

CeB<strong>IT</strong> 2008<br />

Effizienzstrategien im Mittelpunkt des<br />

53 04/07<br />

13. E-Government-Anwenderforums 55 02/07<br />

Girls´ Day 2OO7<br />

Informationsveranstaltung „<strong>IT</strong>-Projekte<br />

56 02/07<br />

der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung“<br />

Innovation durch Open Source: <strong>Berlin</strong>er<br />

58 03/07<br />

Verwaltung profitiert von offenem Betriebssystem 57 02/07<br />

Integrierte Lösungen für die öffentliche Verwaltung 53 01/07<br />

Interop <strong>Berlin</strong> 2OO7 55 01/07<br />

LinuxTag 2OO7 Ende Mai in <strong>Berlin</strong> 56 01/07<br />

Messe Moderner Staat 2007- Treffpunkt der Endscheider 55 03/07<br />

PC-WARE startet die 1O. Performance Tour<br />

durch 19 deutsche Städte 55 01/07<br />

SYSTEMS 2OO7 56 01/07<br />

TelekomForum FachKongress Mobilfunktrends 54 04/07<br />

Vergabe-Dialog ohne Gesetzbuch in der Hand 54 01/07<br />

Literatur<br />

Handbuch für die <strong>IT</strong>-Beschaffung VOL, VgV,<br />

GWB, EVB-<strong>IT</strong> rechtssicher anwenden<br />

Neuer Leitfaden: Einkauf energieeffizienter<br />

54 04/07<br />

Bürogeräte leicht gemacht 57 01/07<br />

Das große Buch Windows Vista Business 57 01/07<br />

Neues iX-Special: „Web 2.O“ 57 01/07<br />

Telepolis-Buch: Das Potenzial neuer Internet-Formate 58 01/07<br />

„Web 2O - Die schöne neue Welt des Internet“ 58 02/07<br />

c’t special „Digitale Fotografie“ 59 02/07<br />

PC-Einstieg auf die Schnelle 59 02/07<br />

Neues iX-Sonderheft zu .Net 3.0 und Vista 58 02/07<br />

Der optimale Sicherheitskompromiss am PC 59 03/07<br />

Nickles- Linux- Report 59 03/07<br />

Das große Markt+Technik ‚Computer Lexikon 2OO8‘ 55 04/07<br />

Dies und Das<br />

„Die Päpstin der Prozesse“ 55 04/07<br />

CeB<strong>IT</strong> 2OO7 <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>-Spezial 60 01/07<br />

Fast jeder fünfte Mensch ist online 60 02/07<br />

In eigener Sache 59 01/07<br />

Jahresinhalt 2OO7 57 04/07<br />

Jeder Zweite arbeitet am Computer 64 01/07<br />

Leserbrief 59 01/07<br />

Leserbrief 56 04/07<br />

Überprüfungen von <strong>IT</strong>-Servicevereinbarungen 59 01/07<br />

Zwei Drittel der Deutschen per Email erreichbar 60 03/07<br />

4/07 59


<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />

4/07 60<br />

Wenn Wenn sich sich sich Ihre Ihre Anschrift Anschrift ändert,<br />

ändert,<br />

wenden Sie sich bitte telefonisch oder<br />

schriftlich an die Redaktion des <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>,<br />

Telefon 90 12 (912) 6508<br />

Nr Nr Nr. Nr Nr . 4 4 / / 2007<br />

2007<br />

. 4 / 2007 Raum für Versandetikett<br />

Liebe <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Leser,<br />

möchten Sie nicht einmal selber zur<br />

„Feder“ greifen?<br />

Der <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> „lebt“ von seinen<br />

Autoren und aktuellen Mitteilungen<br />

direkt aus den Verwaltungen. Wir<br />

freuen uns jederzeit über Themenvorschläge<br />

und Artikel aus Ihren<br />

Reihen.<br />

Die nächste Ausgabe erscheint im<br />

April. Der Redaktionsschluss ist am<br />

15. Februar 2008.<br />

Faxen Sie uns einfach Ihre Texte,<br />

mailen sie uns oder rufen Sie an:<br />

N.N. 90 12 (912) 6080<br />

Herr Brodersen 90 12 (912) 6014<br />

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M<br />

Herausgeber: Herausgeber:<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>, <strong>Berlin</strong>, <strong>Berlin</strong>er <strong>Berlin</strong>er <strong>Berlin</strong>er Straße Straße 112-115, 112-115, 1O713 1O713 <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Berlin</strong><br />

Telefon: Telefon: 9O 9O 12 12 -O, -O, intern intern (912), (912), Fax: Fax: 9O 9O 12 12 (912) (912) (912) 58 58 64, 64, V.i.s.d.P. V.i.s.d.P. Konrad Konrad Kandziora<br />

Kandziora<br />

Internet: Internet: http://www.itdz-berlin.de/ http://www.itdz-berlin.de/ http://www.itdz-berlin.de/ und und und im im Intranet: Intranet: http://www.itdz.verwalt-berlin.de/<br />

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Redaktion: Redaktion:<br />

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Michael Michael Brodersen: Brodersen:<br />

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14,<br />

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Tel: Tel: Tel: 9O 9O 12 12 (912) (912) 6O 6O 8O,<br />

8O,<br />

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<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>, <strong>Berlin</strong>, Xerox Xerox Doku Doku Color Color 2O6O 2O6O Laserdrucker, Laserdrucker, Auflage: Auflage: 2.75O 2.75O<br />

2.75O<br />

Gastautoren:<br />

Gastautoren: Gastautoren:<br />

Klaus-Peter Klaus-Peter Waniek, Waniek, Projektleiter Projektleiter EAuslAkte EAuslAkte im im Landesamt Landesamt für für Bürger- Bürger- und und Ordnungsangelegenheiten Ordnungsangelegenheiten (LABO), (LABO), <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Berlin</strong><br />

Senatsverwaltung Senatsverwaltung für für Justiz, Justiz, <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Berlin</strong><br />

Dipl. Dipl. Päd. Päd. Beate Beate Groschupf, Groschupf, BMG BMG Consulting, Consulting, <strong>Berlin</strong><br />

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Titelfoto: Titelfoto:<br />

Christoph Christoph Hähnel Hähnel - - Fotolia.com<br />

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<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> Nr.1/2OO8 erscheint voraussichtlich im April 2OO8<br />

Die Redaktion wünscht allen Lesern ein besinnliches und ruhiges Weihnachtsfest<br />

sowie einen erfolgreichen und gelungenen Start ins neue Jahr. Wir hoffen, dass<br />

Sie, liebe Leser, uns auch im kommenden Jahr die Treue halten werden. Wir<br />

danken allen, die uns unterstüzen und die <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Ausgaben immer wieder<br />

ermöglichen. 2008 werden wir einmal mehr interessante Themen rund um die<br />

Informationstechnik in der öffentlichen Verwaltung behandeln.<br />

Ihre <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Redaktion<br />

Foto: Archiv

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