SPLITTER - IT-Dienstleistungszentrum Berlin
SPLITTER - IT-Dienstleistungszentrum Berlin
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<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>IT</strong>-Nachrichten für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung Nr. 4/2007 - 17. Jahrgang<br />
Schwerpunkt: Projekt zentrale Bürgerservicenummer<br />
4/07 1
4/07 2<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
<strong>Berlin</strong> wurde als Modellregion für den bundesweiten<br />
Behördenruf „D115“ ausgewählt. Der geplante Bürgerservice<br />
soll von den fachlichen Erfahrungen und der<br />
technischen Infrastruktur des <strong>Berlin</strong>-Telefons profitieren.<br />
Damit hat der innovative Call-Center-Dienst, den<br />
das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> für das Land <strong>Berlin</strong> betreibt,<br />
deutschlandweite Anerkennung gefunden. Anlässlich<br />
der Entscheidung für <strong>Berlin</strong> als „Modellregion 115“<br />
widmen wir das Schwerpunktthema der letzten Ausgabe<br />
des <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> in diesem Jahr dem <strong>Berlin</strong>-Telefon als<br />
zentrale Bürgerservicenummer (mehr dazu ab S. 4).<br />
Kurz vor dem Jahreswechsel blicken wir auf ein erfolgreiches<br />
und spannendes Jahr 2007 zurück. Neben dem<br />
Auftrag des Bundes, die <strong>Berlin</strong>er Lösung eines einheitlichen Bürgertelefons auszubauen,<br />
konnte das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> auch mit anderen Projekten seinen Kundenkreis auf<br />
Bundesebene erweitern. Wegweisend ist hier die Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt<br />
für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben<br />
(BDBOS). Die Behörde wird für den Aufbau und Betrieb eines von vier<br />
Netzknoten unser Data-Center nutzen. Nach einer Aussage des Bundesamtes für<br />
Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erfüllt das Data-Center die Sicherheitsanforderungen<br />
dieses nationalen digitalen Hochsicherheitsnetzes in besonderem<br />
Maße.<br />
Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> hat mit zahlreichen eGovernment-Projekten den Ausbau der<br />
Hauptstadt zur ServiceStadt <strong>Berlin</strong> fortgesetzt. So riefen wir vier eigene <strong>IT</strong> Competence<br />
Center ins Leben. In diesen Zentren bündeln wir unsere Kompetenzen und das<br />
Fachwissen im Hause zu den Themen eGovernment, SAP, Justizverwaltung und<br />
Amt für Statistik. Hier verknüpfen wir Wissen und Lösungsdenken unter Berücksichtigung<br />
der Kunden- und betriebswirtschaftlichen Anforderungen unter einem Dach.<br />
Ein weiterer Meilenstein im Jahr 2007 ist die Kooperation mit der Senatsverwaltung<br />
für Finanzen. Auf dem Weg zu einem bundeseinheitlichen Besteuerungsverfahren<br />
hat sich die Steuerverwaltung entschlossen sich dem EOSS-Verbund (Evolutionäre<br />
Orientierte Steuer Software) anzuschließen. Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> hat hierfür die<br />
entsprechende Beschaffung vorgenommen, übernimmt die Wartung und Pflege des<br />
Systems und stellt die Citrix-Lizenzen.<br />
Unserem Selbstverständnis als <strong>IT</strong>-Dienstleister für das Land <strong>Berlin</strong> entsprechend,<br />
haben wir auch im vergangenen Jahr zahlreiche Preissenkungen für unsere Kunden<br />
erzielen können: zum Beispiel wurden im Bereich der Telefonie Einsparquoten von<br />
durchschnittlich 30 Prozent realisiert. Auch für das kommende Jahr können wir<br />
Ihnen versprechen, die von uns erzielten Sonderkonditionen direkt weiterzureichen.<br />
Gemeinsam mit Ihnen werden wir daran arbeiten, <strong>Berlin</strong> deutschlandweit weiter<br />
nach vorne zu bringen. Mit den zukunftsweisenden <strong>IT</strong>-Projekten in der <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung sind die Weichen dafür gestellt.<br />
Eine informationsreiche unterhaltsame Lektüre und ein gutes Neues Jahr<br />
wünscht Ihnen<br />
Konrad Kandziora<br />
Vorstand
Editorial<br />
Editorial 2<br />
Schwerpunktthema<br />
Projekt D115 4<br />
Interessenbekundung zur Erprobung in den Modellregionen 5<br />
Bereit für die Zukunft: Modernste Technik für das „<strong>Berlin</strong>-Telefon“ 5<br />
Die Arbeit der Agenten im Call-Center des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 6<br />
Modernisierungsprogramm „ServiceStadt <strong>Berlin</strong>“ 7<br />
Vom <strong>Berlin</strong>-Telefon zum Bürgerservice 115 8<br />
New Yorker wählen 311: Erfahrungsaustausch zum Bürgertelefon 12<br />
In Kürze 14<br />
Einheitliche Behördenrufnummer erfordert<br />
Wandel der Servicekultur in Verwaltungen 14<br />
Der Bürger als Kunde: Behörden wollen Service verbessern 15<br />
Bund-Länder-übergreifendes Reformprojekt 17<br />
Parlament und Senat<br />
Einführung des digitalen BOS-Sprech- und Datenfunks 18<br />
Umsetzung des Verwaltungsreform-Grundsätze-Gesetz es 18<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheitsgrundsätze 18<br />
E-Government und Verwaltung<br />
Land <strong>Berlin</strong> gewinnt ersten Preis beim siebenten eGovernment-<br />
Wettbewerb für Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen 2O<br />
eGovernment-Wettbewerb 2OO7 2O<br />
Deutschland gewinnt den europäischen E-Government Award 22<br />
Hamburg und Hessen bündeln Know-how im E-Government -<br />
Kooperationsabkommen unterzeichnet 23<br />
E-Government im Trend: Behörden punkten mit<br />
elektronischen Dienstleistungen 23<br />
EU eGovernment-Studie: Internetangebote der<br />
Behörden in Europa weiter verbessert 24<br />
Governikus bringt Schwerlasttransporte schneller auf den Weg 25<br />
Die qualifizierte elektronische Signatur für<br />
die beweiskräftige Aufbewahrung elektronischer Akten 26<br />
Schweizer ziehen schneller um mit neuer Siemens-Lösung 27<br />
Neuer eGovernment-Dienst in <strong>Berlin</strong> 28<br />
Recht einfach: <strong>Berlin</strong> setzt auf eJustice 29<br />
E-Government 2.O 31<br />
Berichte und Infos<br />
Rahmen-Zielvereinbarung über die Weiterentwicklung<br />
der <strong>Berlin</strong>er Bürgerdienste 32<br />
Mobile Bürgerdienste erobern Europa 32<br />
Verwaltungsabläufe im Bezirksamt Neukölln von <strong>Berlin</strong> vereinfachen 34<br />
Satzungsänderung des <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s <strong>Berlin</strong> 35<br />
Neuer Studiengang Verwaltungsinformatik schließt Ausbildungslücke 35<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Bundesbehörden verschärfen Bedingungen für<strong>IT</strong>-Projekte massiv 36<br />
Europäische Unternehmen sehen SOA<br />
als Schlüssel zur effektiven Nutzung von Web 2.O 36<br />
Unabhängige Studie: Preis für Desktop-Service<br />
des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> ist marktgerecht 38<br />
Betriebliches Gesundheitsmanagement 38<br />
Gute Stimmung im Hightech-Sektor 39<br />
Straßen- und Friedhofsdaten mit ARCHIKART vor Ort dokumentieren 4O<br />
Studie: Professionelles Change-Management<br />
macht Projekte erfolgreicher 41<br />
Niedersachsen bietet als erstes Bundesland allen Kindergärten das<br />
Sprachförderkonzept „Schlaumäuse“ an 42<br />
Symantec Sicherheitsreport: Mit dem Breitband kamen die Bots... 43<br />
Online<br />
Jetzt online: Hauptschwerbehindertenvertretung des Landes <strong>Berlin</strong> (HVP) 44<br />
bundestag.de bestes E-Government-Angebot weltweit 44<br />
Melderegisterauskünfte via Internet 46<br />
Digitale Kommunikation im Dienste der Bürger 46<br />
Polizeibeamte und <strong>IT</strong>-Spezialisten fahnden<br />
gemeinsam bei Straftaten mit Internetbezug 46<br />
Ministerien beraten rund um die Uhr 48<br />
Internet: Monatlich3,2 Milliarden Suchabfragen aus Deutschland 48<br />
Blogs, Videos und Gesetz-Tracker -<br />
Jugendportal des Bundestages ist online 49<br />
Schlechte Chancen für Internet-Verweigerer 49<br />
Tipps und Tricks<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheitslücken finden, bevor es andere tun 5O<br />
Zahl der Phishing-Opfer steigt 5O<br />
Tipps zum richtigen Ausmustern von PC und Handys 52<br />
Veranstaltungen<br />
Aussteller mit Systems insgesamt sehr zufrieden 52<br />
CeB<strong>IT</strong> 2OO8 mit klarer Struktur, scharfem Profil, mehr Inhalten 53<br />
TelekomForum FachKongress Mobilfunktrends 54<br />
Literatur<br />
Handbuch für die <strong>IT</strong>-Beschaffung<br />
VOL, VgV, GWB, EVB-<strong>IT</strong> rechtssicher anwenden 54<br />
Das große Markt+Technik ‚Computer Lexikon 2OO8‘ 55<br />
Dies und Das<br />
„Die Päpstin der Prozesse“ 55<br />
Leserbrief 56<br />
Jahresinhalt 2OO7 57<br />
Impressum 6O<br />
4/07 3
Projekt D115<br />
Einheitliche<br />
Behördenrufnummer<br />
Die Idee einer einheitlichen Behördenrufnummer<br />
Das Telefon stellt immer noch<br />
das am häufigsten genutzte<br />
Kommunikationsmittel zwischen<br />
der öffentlichen Verwaltung und<br />
dem Bürger dar. Es gibt gute Gründe,<br />
davon auszugehen, dass dieses auch dann<br />
noch gilt, wenn das Internet-Angebot<br />
der öffentlichen Hand weiter ausgebaut<br />
wird und höhere Akzeptanz erfährt. Ein<br />
Problem hat jedoch jeder Bürger, der<br />
mit der öffentlichen Verwaltung kommunizieren<br />
will: Die Suche nach der<br />
zuständigen Stelle. Der Bürger muss sich<br />
mit einem komplexen System von<br />
Verwaltungszuständigkeiten und einer<br />
Vielzahl von Behördenrufnummern auseinandersetzen,<br />
um beispielsweise eine<br />
einfache Auskunft oder Antragsformulare<br />
zu erhalten.<br />
Bürgern und Unternehmen einen einfachen<br />
Zugang zu den Verwaltungsleistungen<br />
zu ermöglichen, ihre Probleme<br />
direkt, schnell und zuverlässig zu<br />
lösen, bei einfachen Fragestellungen<br />
unmittelbare Auskünfte zu erhalten,<br />
komplexe Anfragen an die Fachverwaltung<br />
weiterzuleiten und Voraussetzungen<br />
dafür zu schaffen, dass die<br />
Kenntnis der Aufgabenzuständigkeit für<br />
den Anfragenden keine oder nur noch<br />
eine untergeordnete Rolle spielt: Das ist<br />
die Idee der bundesweit einheitlichen<br />
Behördenrufnummer.<br />
Anregung für diese Idee war das in den<br />
USA erfolgreiche Modell einer einheitlichen<br />
Behördenrufnummer, das in zahlreichen<br />
Städten unter der Rufnummer<br />
311 umgesetzt wurde. Neben den USA<br />
gibt es im internationalen Bereich weitere<br />
Beispiele für öffentliche Servicecenter,<br />
die dem Bürger einen einheitlichen Zugang<br />
zu verwaltungsspezifischen Infor-<br />
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<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
mationen eröffnen. In Frankreich, Großbritannien und Spanien existiert bereits eine<br />
einheitliche Behördenrufnummer, in Portugal und Australien gibt es konkrete Pläne<br />
für die Einrichtung eines solchen Services.<br />
Von der Idee zum Projekt<br />
Der <strong>IT</strong>-Gipfel der Bundesregierung am 18. Dezember 2006 hat die Idee einer<br />
einheitlichen Behördenrufnummer aufgegriffen und gefordert:<br />
„Das Telefon ist noch immer ein wichtiger Kommunikationskanal zur<br />
öffentlichen Verwaltung. Daher sollte eine bundesweit einheitliche Servicenummer<br />
für Bürger eingerichtet werden, über die Anfragen beantwortet<br />
und Eingaben bearbeitet werden können.“<br />
Nachdem Verwaltung, Politik und Medien dieses Signal positiv aufgenommen<br />
haben, wurde am 18. März 2007 auf der CeB<strong>IT</strong> ein Workshop mit Vertretern des<br />
Bundes, mehrerer Länder, Kreise und Kommunen mit durchweg positiver Resonanz<br />
durchgeführt.<br />
Auf Grundlage einer Empfehlung dieses Workshops hat die Konferenz der E-<br />
Government-Staatssekretäre Hessen und den Bund mit der Federführung des<br />
Projektes beauftragt. Zur Erprobung der einheitlichen Behördenrufnummer sollen<br />
in städtischen, ländlichen und Metropolregionen verschiedene Pilotprojekte aufgesetzt<br />
und bis zum Jahresende über den Stand des Projektes berichtet werden. Das<br />
Vorhaben soll im Rahmen der föderalen Ordnung und unter Wahrung der kommunalen<br />
Selbstverwaltung realisiert werden. Dabei werden die bereits bei Bund, Ländern und<br />
Kommunen vorhandenen Serviceeinrichtungen für Bürgerinnen und Bürger sowie für<br />
die Wirtschaft im Rahmen der jeweiligen Zuständigkeiten genutzt und weiterentwickelt.<br />
Ziel des Projektes<br />
Mit der einheitlichen Behördenrufnummer soll für die Bürgerinnen und Bürger die<br />
Erreichbarkeit von Verwaltungsdienststellen signifikant erleichtert werden.<br />
Verwaltungsdienstleistungen sollen in ebenenübergreifenden Servicecentern <br />
Foto: Jeno Szaz
transparent und rasch abrufbar zur<br />
Verfügung stehen. Die notwendigen<br />
Daten und in Betracht kommenden<br />
Dienstleistungen der verschiedenen<br />
Verwaltungsebenen in Deutschland<br />
werden aufbereitet und unter Nutzung<br />
der Informations- und Kommunikationstechnologie<br />
abrufbar in den jeweiligen<br />
dezentralen - teilweise zumeist<br />
schon in Ballungsräumen bestehenden -<br />
Servicecentern vorgehalten.<br />
Einfache Fragestellungen sollen im Erstkontakt<br />
beantwortet werden, das Gleiche<br />
gilt für die Erteilung allgemeiner<br />
Auskünfte. Komplexe Anfragen werden<br />
an die Fachverwaltung weitergeleitet,<br />
verbunden mit der Garantie, dass<br />
der Bürger innerhalb einer bestimmten<br />
Frist eine Rückmeldung zu seinem Anliegen<br />
erhält.<br />
Die Servicecenter sollen ebenenübergreifend<br />
arbeiten und untereinander<br />
vernetzt sein. Die einheitliche Behördenrufnummer<br />
soll so geschaltet werden,<br />
dass der Bürger das zum Anrufort nächst<br />
gelegene Servicecenter erreicht, in dem<br />
nach Möglichkeit bis zu 80 % der Bürgeranliegen<br />
sofort abgedeckt werden. Ein<br />
gleiches Leistungsversprechen und<br />
Qualitätsmanagement garantiert, dass die<br />
Leistungen auf einem einheitlichen hohen<br />
Niveau bundesweit zur Verfügung<br />
gestellt werden. Die Mitwirkung im<br />
ebenenübergreifenden Verbund ist an<br />
die Einhaltung qualifizierender Dienstleistungskriterien<br />
gebunden.<br />
Das Projekt soll in seiner Flächenausdehnung,<br />
aber auch in den garantierten<br />
Leistungen sukzessive wachsen. Beim<br />
Aufbau der einheitlichen Behördenrufnummer<br />
werden bereits bestehende<br />
Serviceeinrichtungen eingebunden. Das<br />
Projekt lebt von der Überzeugungswirkung<br />
der Idee, der Umsetzung und<br />
der sachgerechten Kommunikation.<br />
Deshalb ist ein „Zwangsanschlussverfahren“<br />
nicht möglich. Die Hoheit<br />
der Länder und der kommunalen Selbstverwaltung<br />
bleibt gewahrt.<br />
(Auszug aus der Projektbeschreibung<br />
des Bundesministerium des Innern) <br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Einheitliche Behördenrufnummer<br />
Interessenbekundung<br />
zur Erprobung in den<br />
Modellregionen<br />
Mit der einheitlichen Behörden<br />
rufnummer 115 sollen die<br />
Bürger die Möglichkeit eines<br />
einfachen und umfassenden kommunen-<br />
und länderübergreifenden Services<br />
erhalten. Die Federführung des Projekts<br />
D115 haben das Bundesministerium<br />
des Innern und das Land<br />
Hessen.<br />
Im Rahmen einer Besprechung am 25.<br />
Oktober 2007 wurden auf Vorschlag<br />
der Länder folgende Modellregionen mit<br />
einer Gesamteinwohnerzahl von rd. 13<br />
Millionen ausgewählt, die das Projekt,<br />
die Leistungen des Serviceangebots sowie<br />
die technische und organisatorische<br />
Realisierung mitentwickeln und in Pilotvorhaben<br />
umsetzen.<br />
Diese sind u.a.: <strong>Berlin</strong>, Hamburg, Regionen<br />
aus Nordrhein-Westfalen (Aachen,<br />
Arnsberg, Bielefeld, Dortmund,<br />
Duisburg, Düsseldorf, Köln, Mülheim/<br />
Ruhr, Kreis Lippe, Märkischer Kreis,<br />
Kreis Paderborn, Staatskanzlei NRW)<br />
und das gesamte Rhein-Main-Gebiet.<br />
Die Pilotierung in diesen Modellregionen<br />
ist bis Herbst 2008 vorgesehen.<br />
Interessierte Bewerber, deren Servicecenter<br />
noch im Auf- oder Ausbau befindlich<br />
sind, können zu einem späteren<br />
Zeitpunkt in das Projekt einsteigen.<br />
Der weitere Ausbau soll ab 2009 stattfinden.<br />
Unter Berücksichtigung der in<br />
den Modellregionen gemachten Erfahrungen<br />
wird der unter der einheitlichen<br />
Behördenrufnummer angebotene<br />
Bürgerservice stufenweise sowohl inhaltlich<br />
als auch räumlich ausgebaut.<br />
Weitere Einzelheiten gibt es auch unter<br />
www.verwaltung-innovativ.de <br />
Bereit für die Zukunft:<br />
Modernste Technik für<br />
das „<strong>Berlin</strong>-Telefon“<br />
Für bis zu 12.000 Anrufe pro Stunde<br />
ist das <strong>Berlin</strong>-Telefon, der Auskunfts-<br />
und Beratungsdienst der<br />
<strong>Berlin</strong>er Verwaltung, ausgelegt. Diese<br />
technische Kapazität ermöglichen hochmoderne<br />
Technologien im <strong>IT</strong>-<br />
<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong>), die im Hintergrund den täglichen<br />
Call-Center-Alltag am Laufen halten.<br />
Grundlegender Bestandteil des<br />
<strong>Berlin</strong> Telefons ist eine hochkomplexe<br />
Call- und Ticket-Weiterleitung sowie ein<br />
umfassendes Wissensmanagement. Bei<br />
dem in Europa einzigartigen Call- und<br />
Ticket-System wird nicht nur der Anrufer<br />
selbst, sondern gleichzeitig auch eine<br />
an den Anruf gekoppelte, elektronische<br />
Notiz mit dem Anliegen des Bürgers<br />
von den Call-Center-Agenten, die im<br />
Erstkontakt mit den Bürgern stehen, an<br />
die nachgeschalteten Fachverwaltungen<br />
weitergeleitet. Somit ist der Ansprechpartner<br />
in der Fachverwaltung<br />
sofort informiert und der Anrufer muss<br />
sein Anliegen nur einmal vortragen.<br />
Gewusst wie: Wissensmanagement<br />
im Call-Center<br />
Ziel des <strong>Berlin</strong>-Telefons ist es, einen<br />
möglichst großen Teil des Wissens der<br />
Fachverwaltungen an die Agenten des<br />
Call-Centers weiterzugeben. Diese sollen<br />
möglichst viele Anfragen qualifiziert<br />
beantworten und damit die Fachverwaltungen<br />
entlasten. Um einen effizienten<br />
Wissenstransfer von der Fachverwaltung<br />
bis zum Anrufer zu gewährleisten,<br />
integrierte das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> im<br />
März 2007 die Technologie<br />
„KnowledgeMiner“ der USU AG. Als<br />
selbstlernende Wissensdatenbank für die<br />
Agenten im Call-Center liefert der<br />
„KnowledgeMiner“ zu jeder Anfrage<br />
die passenden Informationen. Kommt<br />
ein Anruf im Call-Center an, gibt der<br />
Agent die Anfrage in die Suchmaske ein<br />
und erhält innerhalb von Sekunden die<br />
dazu relevanten Wissensquellen. <br />
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4/07 6<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Abb 1.: Informationsrecherche eines FO-Agenten im Infosystem (Knowledgeminer)<br />
Abb 2.: Übernahme von Informationen aus dem Infosystem in das Ticket<br />
(Ticketsystem der Call-Center-Software Siebel)<br />
Das sind Intranet- und Internet-Seiten der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung sowie lokale,<br />
vom <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> speziell für diesen Zweck erstellte Quellen. So erhält der Agent<br />
beispielsweise zum Stichwort „Wohnung ummelden“ eine Liste mit verschiedenen<br />
Wissensquellen, darunter alle notwendigen Informationen zum Thema „Anmeldung<br />
bei der Meldebehörde“.<br />
Derzeit sind über 1.000 Wissensquellen in der Datenbank gespeichert und ca. 2.500<br />
Begriffe hinterlegt. Die Suchbegriffe werden verschlagwortet und entsprechende<br />
Synonyme in die Datenbank aufgenommen. Dieses Prinzip der Durchsuchung<br />
bezeichnet man als „kontextsensitive Suche“. Das heißt, der Agent kann die Frage<br />
des Anrufers wortwörtlich übernehmen sowie umgangssprachliche Begriffe in die<br />
Suchmaske eingeben, zum Beispiel „Führerschein verloren“. Die offizielle Bezeichnung<br />
der jeweiligen Dienstleistung muss ihm nicht geläufig sein. Dies erleichtert die<br />
Suche nach Informationen. Das System<br />
ordnet den Suchbegriff in seinen Kontext<br />
ein und berücksichtigt auch entsprechende<br />
Synonyme. In dem Beispielfall<br />
erkennt der „KnowledgeMiner“, dass<br />
es sich bei der Anfrage um die Dienstleistung<br />
„Fahrerlaubnis-Ersatz nach<br />
Verlust / Diebstahl“ handelt und führt<br />
den Agenten zu der richtigen Wissensquelle.<br />
Qualität durch Selbstlern-Effekt<br />
Die Datenbank „KnowledgeMiner“ entwickelt<br />
sich automatisch immer weiter.<br />
In dem selbstlernenden System kann der<br />
Agent die auf eine Anfrage ermittelte<br />
Wissensquelle positiv bewerten, wenn<br />
sie die gewünschten Informationen enthalten<br />
hat. So merkt sich das System,<br />
dass dies die richtige Wissensquelle für<br />
eine bestimmt Suchanfrage war. Das<br />
Ergebnis: Bei über 95 Prozent der Anfragen<br />
findet die Suchmaschine die passende<br />
Information ohne nochmaliges<br />
„Nachjustieren“ der Anfrage. Da alle<br />
Agenten auf die gleichen bestätigten<br />
Wissensquellen zurückgreifen, erhalten<br />
die Anrufer auf gleiche Anfragen eine<br />
einheitliche Antwort. Durch die<br />
Verifizierung der Quellen durch alle<br />
Agenten erreicht man eine automatische<br />
Qualitätssicherung bei der Beantwortung<br />
der Anfragen. Mit dieser technischen<br />
Infrastruktur ist das <strong>Berlin</strong>-Telefon<br />
bereits heute für eine Anbindung an<br />
den geplanten bundesweiten Behördenruf<br />
„115“ einsatzbereit. (EB) <br />
Freundlich und qualifiziert<br />
Die Arbeit der Agenten<br />
im Call-Center des <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong><br />
<strong>Berlin</strong> - „Justizbehörden <strong>Berlin</strong>.<br />
Schönen guten Tag.“ Freundlich<br />
und gelassen nimmt die routinierte<br />
Call-Center-Agentin ihren nächsten<br />
Anruf entgegen. Die Dame am anderen<br />
Ende der Leitung erkundigt
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
sich nach den Öffnungszeiten des Amtsgerichts Pankow. „Dort können Sie<br />
heute von 8.30 bis 13 Uhr jemanden erreichen“, lautet die prompte Antwort. An<br />
über 70 Arbeitsplätzen im Call-Center des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> wird täglich von 7 bis 19<br />
Uhr zum Headset gegriffen, um sich der großen und kleinen Sorgen der <strong>Berlin</strong>er<br />
Bürger anzunehmen. Die Agenten des Call-Centers bilden die Basis des <strong>Berlin</strong>-<br />
Telefons, dem zentralen Auskunfts-, Beratungs- und Vermittlungsdienst des<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> für die Verwaltung des Landes <strong>Berlin</strong>. Neben umfassenden Kenntnissen<br />
der verschiedensten Verwaltungsprozesse bedarf die Arbeit an der Schnittstelle<br />
zwischen Bürger und Behörde Sensibilität und menschliches Einfühlungsvermögen.<br />
Bis zu 400 Anrufern widmet sich jeder Mitarbeiter täglich – geduldig,<br />
höflich und qualifiziert.<br />
Bei Anruf blinkt es<br />
Die Öffnungszeiten der Ämter und Gerichte gehören zu den Standardanfragen im<br />
4. Stock des Call-Centers des Gebäudes in der <strong>Berlin</strong>er Straße. In dieser Etage<br />
befindet sich die Auskunfts- und Vermittlungsdienst für die <strong>Berlin</strong>er Justizver-<br />
Foto: Stefan Redel<br />
waltung. Die Agenten sitzen in durch Stellwände voneinander getrennten Arbeitsplätzen<br />
mit Headset vor ihren PCs. Entgegen landläufigen Vorstellungen geht es<br />
weder hektisch noch laut zu. Ruhig und konzentriert nehmen die Mitarbeiter einen<br />
Anruf nach dem nächsten entgegen. Kein Telefonklingeln stört die Gespräche.<br />
Denn hier läuft alles rechnergestützt. Bei einem Anruf wird dieser auf den<br />
Bildschirmen der Agenten signalisiert und von einem der Mitarbeiter entgegen<br />
genommen. Als erste Anlaufstelle für die ratsuchenden Bürger geben die Mitarbeiter<br />
bereits erste Informationen. In diesem Fall wird das Ticket, also eine elektronische<br />
Notiz, die für jeden Anruf angelegt wird, ausgefüllt, geschlossen und der<br />
Anruf damit abschließend erledigt.<br />
Komplexere Anliegen übergeben die Agenten an die Ansprechpartner in der<br />
Verwaltung. Innerhalb von Sekunden wird der gewünschte Ansprechpartner in die<br />
Datenbank im Computer eingegeben, die Telefonnummer auf dem Monitor<br />
angezeigt und per Mausklick sofort weiter verbunden. Simultan zu dem Anruf wird<br />
auch das Ticket, das dem neuen Gesprächspartner die nötigen Informationen zum<br />
Anliegen des Anrufers verrät, weiter geleitet. Kann der Mitarbeiter in der <br />
Modernisierungsprogramm<br />
„ServiceStadt <strong>Berlin</strong>“<br />
Unter dem Motto „Mehr Service -<br />
bessere Qualität“ wird der Senat<br />
in dieser Legislaturperiode<br />
in über 100 Projekten und Vorhaben vor<br />
allem den Service und die Qualität der<br />
<strong>Berlin</strong>er Verwaltung weiter verbessern.<br />
Ziel des Programms ist es, den Zugang<br />
zu den Dienstleistungen zu erleichtern<br />
und Verwaltungsprozesse zu vereinfachen.<br />
Deshalb werden die Zugangsmöglichkeiten<br />
für öffentliche Dienstleistungen<br />
gleichrangig ausgebaut, und<br />
zwar unabhängig davon, ob sie unmittelbar<br />
persönlich, telefonisch oder elektronisch<br />
erfolgen.<br />
Leitprojekte der Modernisierung sind<br />
dabei fünf eGovernment-Projekte:<br />
• die elektronische Bereitstellung<br />
aller internetfähigen Dienstleistungen<br />
der <strong>Berlin</strong>er Bürgerämter,<br />
• die Weiterentwicklung des<br />
„<strong>Berlin</strong>-Telefons“ zur zentralen<br />
Servicenummer 115,<br />
• die Einrichtung einheitlicher<br />
Ansprechpartner und die elektronische<br />
Verfahrensabwicklung<br />
für EU-Dienstleister,<br />
• die elektronische Melderegisterauskunft<br />
und<br />
• die elektronische Baugenehmigung.<br />
Durch die Maßnahmen werden sich auch<br />
die Rahmenbedingungen für Investitionen<br />
und wirtschaftliche Betätigung in<br />
<strong>Berlin</strong> verbessern.<br />
Die Steuerung und das Controlling des<br />
Programms „ServiceStadt <strong>Berlin</strong>“ werden<br />
von der Senatsverwaltung für Inneres<br />
und Sport wahrgenommen, die dem<br />
Senat regelmäßig über Umsetzung und<br />
Fortentwicklung des Programms berichtet.<br />
(LPD) <br />
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Verwaltung das Gespräch nicht<br />
entgegennehmen, wird der Anrufer automatisch<br />
zurück zu seinem Ausgangspunkt<br />
im Call-Center gestellt. Beim<br />
Agenten blinkt es dann auf dem Bildschirm.<br />
Da heißt es schnell umdenken:<br />
Während der Agent in der Zwischenzeit<br />
schon ein oder zwei andere Anrufer<br />
bedient hat, muss er sich jetzt noch mal<br />
dem ihm bereits berichteten Anliegen<br />
annehmen: „Hören Sie? An dem Apparat<br />
meldet sich gerade niemand. Die<br />
Durchwahl ist statt der 0, die Sie jetzt<br />
gewählt haben, die 24. Dann können Sie<br />
es in ein paar Minuten gern selbst probieren.“<br />
Qualifizierte Agenten<br />
Die häufigsten Anrufer sind neben Privatpersonen<br />
Rechtsanwälte sowie Firmen<br />
und Zahnarztpraxen. Die meisten<br />
Fragen werden zu Zuständigkeiten der<br />
Gerichte, Ansprechpartner oder Adressen<br />
und Öffnungszeiten gestellt. Viele<br />
Informationen haben die geübten und<br />
oft langjährig erfahrenen Mitarbeiter<br />
schon im Kopf. Dazu zählt auch das<br />
Wissen um die Bedeutung der Aktenoder<br />
Geschäftszeichen: Bestimmte Ziffern<br />
stehen für bestimmte Themen. Der<br />
richtige Ansprechpartner in der Verwaltung<br />
wird über die Eingabe eines Schlagworts<br />
in der Datenbank auf ihrem Bildschirm<br />
nachgeschlagen. Bei der Beantwortung<br />
der Anrufe müssen die Call-<br />
Center-Agenten einen schmalen zeitlichen<br />
Grat meistern. Denn einerseits<br />
wollen sie den Anrufern zuvorkommend<br />
Beistand in allen Lebenslagen leisten.<br />
Andererseits müssen sie auch besonders<br />
gesprächige Bürger schnellstmöglich<br />
weiter verbinden, denn die Zahl der<br />
Wartenden in der Schleife, die blinkend<br />
auf dem Bildschirm jedes Arbeitsplatzes<br />
angezeigt wird, setzt die Agenten in Zugzwang.<br />
Ruhe bewahren<br />
Im Laufe eines Arbeitstages sehen sich<br />
die Agenten mit den unterschiedlichsten<br />
Problemen und Lebenssituationen<br />
der Anrufer konfrontiert. Vom geplanten<br />
Kirchenaustritt, über den Wunsch<br />
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<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
nach Ehescheidung bis hin zu Fragen zum Vollzugs- oder Mahnbescheid – die<br />
Agenten müssen sich intuitiv und blitzschnell auf die Situation und Stimmung des<br />
Bürgers einstellen. „Besonders wenn jemand bereits von ‚Pontius zu Pilatus’ gelaufen<br />
ist und immer noch keine Hilfe für sein Anliegen erhalten hat, bekommen wir schon<br />
mal den Ärger ab“, berichtet Dagmar Teuber, stellvertretende Leiterin des Call-<br />
Centers, von genervten und unhöflichen Anrufern. Dann gilt es, Ruhe zu bewahren<br />
und auch solche Anfragen freundlich zu bearbeiten.<br />
Ab und zu wird die Freundlichkeit auch belohnt: „Vielen Dank!“, freut sich ein<br />
Anrufer. „Mit soviel Höflichkeit hätte ich jetzt gar nicht gerechnet.“ Im Call-Center<br />
des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> eine Selbstverständlichkeit.<br />
LINDA TÖNSKÖTTER<br />
Pressestelle <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> <br />
Telefon für Sie<br />
Vom <strong>Berlin</strong>-Telefon zum Bürgerservice 115<br />
Am 18. Dezember 2006 fand in Potsdam ein nationaler <strong>IT</strong>-Gipfel statt, auf<br />
dem die Bundeskanzlerin die Ausweitung und Beschleunigung der Initiative<br />
„Deutschland-Online“ vorschlug. Unter anderem solle zur weiteren<br />
Modernisierung der Verwaltungen, insbesondere eine bundeseinheitliche Telefonservicenummer<br />
zur leichteren und schnelleren Nutzung von Dienstleistungen der<br />
öffentlichen Hand geschaltet werden, unter der sich Bürgerinnen und Bürger an die<br />
Verwaltung wenden können, die Servicenummer 115. <br />
Das ISPRAT ist eine Kooperation zwischen Wissenschaft und Praxis. Ziel der<br />
Forschungskooperation ist der Einsatz von Informationstechnologie zur<br />
Erleichterung der Kommunikation zwischen Bürger und der Verwaltung der<br />
öffentlichen Hand (http://www.isprat.net/).
Inspiriert war dieser Vorschlag<br />
vom einheitlichen Telefonservice der<br />
Stadt New York ( „Call 3-1-1. Government<br />
Services and Information“), der seit 2004 rund<br />
um die Uhr in 171 Sprachen ca. 3000<br />
Dienstleistungen für die Bürger anbietet.<br />
Auf Grundlage dieser Anregung haben<br />
die E-Government-Staatssekretäre von<br />
Bund und Ländern auf der CeB<strong>IT</strong> am<br />
19. März 2007 einen ersten Schritt in<br />
Richtung Umsetzung eingeleitet: Sie beauftragten<br />
den Bund und das Land Hessen,<br />
ein Projekt zur Einführung einer<br />
einheitlichen Behördenrufnummer zu<br />
initiieren. Das Vorhaben soll im Rahmen<br />
der föderalen Ordnung und unter<br />
Wahrung der kommunalen Selbstverwaltung<br />
realisiert werden. (s. Pressemitteilung<br />
des BMI: Behördeneinheitliche<br />
Servicenummer auf gutem<br />
Weg, vom 19. Juli 2007).<br />
Es geht folglich nicht darum, ein bundesweites,<br />
zentrales Verwaltungs-Call-<br />
Center zu errichten, sondern kommunale<br />
Servicecenter aufzubauen oder vorhandene<br />
weiter zu entwickeln und diese<br />
auf Basis einer zu erarbeitenden Gesamtkonzeption<br />
intelligent miteinander zu<br />
vernetzen.<br />
Seit Erteilung dieses Auftrages laufen<br />
im bundesweiten Maßstab parallele Aktivitäten<br />
verschiedenster Institutionen.<br />
Das ISPRAT-Institut (www.isprat.net)<br />
erarbeitet zur Zeit eine Studie, die bis<br />
Ende 2007 die Vision, die Services und<br />
Servicelevel (Erreichbarkeit, Wartezeit,<br />
Beantwortungszeit, Erstlösungsquote<br />
etc.) sowie die konkrete Einführung einer<br />
behördeneinheitlichen Servicerufnummer,<br />
vor allem deren organisatorischen<br />
und rechtlichen Rahmenbedingungen,<br />
in Deutschland analysieren<br />
und beschreiben soll.<br />
Im Land Hessen (www.hessen.de) wird<br />
bis voraussichtlich Dezember 2007 eine<br />
Entscheidungsvorlage für die Ministerpräsidenten<br />
erarbeitet, die sich mit dem<br />
Vorgehen, den Rahmenbedingungen<br />
und der Organisation eines bundesweiten<br />
Projektes befasst.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Beim BMI (www.bmi.bund.de) wurde<br />
die Suche nach vorhandenen kommunalen<br />
Servicecentern (Modellregionen),<br />
deren Erfahrungen beim sukzessiven<br />
Aufbau eines bundesweiten Bürgerservice<br />
115 aktiv genutzt werden sollen,<br />
im Oktober mit einer diesbezüglichen<br />
Entscheidung abgeschlossen. Ergebnis:<br />
<strong>Berlin</strong> ist auch Modellregion des D115 –<br />
Vorhabens (Pressemitteilung des BMI<br />
vom 29. 10. 2007).<br />
Grundlage für die Bewerbung <strong>Berlin</strong>s<br />
als Modellregion ist der in der Erprobung<br />
befindliche Bürgerservice <strong>Berlin</strong>-<br />
Telefon, das im Call-Center des <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong> unter der Rufnummer 900 betriebene<br />
Bürgertelefon des Landes <strong>Berlin</strong>.<br />
Die positive Entscheidung für <strong>Berlin</strong> ist<br />
zum einen die Anerkennung langjähriger,<br />
komplexer Arbeit der Projektgruppe<br />
<strong>Berlin</strong>-Telefon im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> und<br />
der Piloteinrichtungen im LABO und<br />
beim Bezirksamt Friedrichshain – Kreuzberg<br />
als auch Ergebnis der aktiven Vorbereitung<br />
auf das Vorhaben D115 in<br />
einem Vorbereitungsprojekt im Rahmen<br />
des Programms ServiceStadt <strong>Berlin</strong> des<br />
Senats vom 12.6.2007.<br />
Auf Vorschlag des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, dessen<br />
Kooperationspartner Fraunhofer Gesellschaft<br />
FOKUS und verschiedener,<br />
insbesondere mittelständischer Wirtschaftsbetriebe<br />
haben die Staatssekretäre<br />
der Senatsverwaltungen für Inneres<br />
und Sport, Hr. Freise sowie für Wirtschaft,<br />
Technologie und Frauen, Hr.<br />
Strauch am 3.8.2007 einen Auftrag zur<br />
Vorbereitung des Leitprojektes „Ausbau<br />
des <strong>Berlin</strong>-Telefons zur ServiceLine<br />
115“ erteilt.<br />
Der vereinbarte Projektauftrag umfasst<br />
die konzeptionelle Ausarbeitung von<br />
<strong>Berlin</strong>er Lösungen<br />
• zur Weiterentwicklung des<br />
<strong>Berlin</strong>-Telefons in Richtung<br />
Bürgertelefon 115<br />
• zur Vorbereitung des Leitprojektes<br />
„Ausbau des <strong>Berlin</strong>-<br />
Telefons zur ServiceLine 115<br />
(D115)“<br />
Die Projektdurchführung soll unter Einbeziehung<br />
von Wissenschaft, Wirtschaft<br />
und Verwaltung erfolgen und sowohl<br />
die bundesweiten Planungen als auch<br />
Einflüsse aus den Vorgaben zur Umsetzung<br />
der EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />
berücksichtigen.<br />
Eine Umfrage im Verband der mittelständischen<br />
<strong>IT</strong>-Betriebe <strong>Berlin</strong> -<br />
Brandenburgs (SIBB) erbrachte eine<br />
hohe Bereitschaft zur Teilnahme an einem<br />
solchen Vorhaben.<br />
Auf Basis dieser Resonanz gelang es, in<br />
kurzer Zeit alle Teilprojekte kompetent<br />
mit Mitarbeitenden der verschiedenen<br />
Projektpartner (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>,<br />
SenInnSport, Wirtschaft, FOKUS, Verwaltungen)<br />
sowie die erforderliche<br />
Projektorganisation (Abstimm- und<br />
Entscheidungsinstanz) zu besetzen.<br />
Der Projektauftrag umfasst zur zielorientierten<br />
Erfüllung der Gesamtaufgabe<br />
vier Arbeitspakete:<br />
Arbeitspaket 1 – Nutzung einheitlicher<br />
Wissensbasen<br />
• Beschreibung des <strong>Berlin</strong>er Szenarios<br />
zur Entwicklung und<br />
Nutzung von gemeinsamen<br />
Wissensbasen auf Grundlage eines<br />
einheitlichen Informations-<br />
/Kommunikationsmodells<br />
- Zuständigkeiten, Rollen bei der<br />
Informationsaufbereitung und<br />
Informationsbereitstellung<br />
- Informations- / Kommunikationsmodell<br />
- Organisatorische und technische<br />
Aspekte<br />
- Integration ins <strong>Berlin</strong>-Telefon<br />
• Erarbeitung von Lösungsansätzen<br />
zur Übertragbarkeit des<br />
<strong>Berlin</strong>er Szenarios <br />
4/07 9
Arbeitspaket 2 – Antragsverfahren<br />
und -prozesse<br />
• Identifikation und Priorisierung<br />
von Antragsverfahren und prozessen,<br />
die für eine telefonische<br />
Bearbeitung bzw. Unterstützung<br />
geeignet sind<br />
• Beispielhafte Beschreibung der<br />
telefonischen Unterstützungsleistungen<br />
• Erarbeiten von Lösungsvorschlägen<br />
für eine exemplarische<br />
Realisierung ausgewählter Antragsverfahren<br />
und -prozesse<br />
Arbeitspaket 3 – Call-Center-Dienste<br />
für Ausnahmesituationen<br />
• Entwicklung von Szenarien zur<br />
Unterstützung von Krisenstäben<br />
- Definition des Themenspektrums(Lagezentrum/Krisenstäbe)<br />
- Sonderrufnummern<br />
- Sprachdialogsystem<br />
- Datenbereitstellungsprozesse<br />
- Integration ins <strong>Berlin</strong>-Telefon<br />
- Zusammenarbeit mit Feuerwehr<br />
und Polizei<br />
Dabei ist zu berücksichtigen, dass mit<br />
dem Bürgerservice 115 nicht beabsichtigt<br />
ist, die Leitzentralen von Polizei und<br />
Feuerwehr ersetzen.<br />
Arbeitspaket 4 – Vernetzung externer<br />
Call-Center<br />
• Ermittlung von Potenzialen beim<br />
Zusammenschluss mehrerer<br />
Call-Center<br />
• Beschreibung organisatorischtechnischer<br />
Anforderungen sowie<br />
möglicher Umsetzungsvarianten<br />
• Darstellung der Interoperabilität<br />
auf technischer, semantischer<br />
und organisatorischer Ebene<br />
Die Gesamtkoordination des Projektes<br />
wird durch den Geschäftsbereichsleiter<br />
„Innovationsmanagement und Projektservices“<br />
des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> wahrgenommen.<br />
4/07 10<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Am 3.9.2007 fand unter zahlreicher Beteiligung aller Projektpartner und der Mitglieder<br />
der Abstimminstanz der kick off zu diesem Projekt statt.<br />
Neben der Darstellung der Ziele und der geplanten Inhalte verständigte man sich auf<br />
die Vorgehensweise und die Ergebnisdarstellung.<br />
Bei diesem Projekt handelt es sich um ein klassisches Sammeln, Strukturieren und<br />
Bewerten von Informationen. Deshalb bot sich für die erste Phase die Arbeit in<br />
Workshop-Form an. Mit den Ergebnissen dieser Analysen werden Vorschläge zur<br />
Weiterentwicklung des <strong>Berlin</strong>-Telefons entwickelt.<br />
Alle Projektbeteiligten gingen mit hohem Engagement an die Arbeit, so dass bis Ende<br />
Oktober 2007 alle Arbeitsgruppen ihre Workshops abgeschlossen hatten und erste<br />
konzeptionelle Entwurfsfassungen ihrer Ergebnisdokumente vorlegen konnten.<br />
Betrachtet man diese Phase, ist festzustellen, dass die Zusammenarbeit zwischen den<br />
Projektpartner als anspruchsvoll, interessant, fruchtbar und verbunden mit hohem<br />
Erkenntnisgewinn empfunden wurde, also von allen Beteiligten positiv eingeschätzt<br />
wird. Nach Abschluss der Arbeiten in den Teilprojekten sind die Unterlagen durch<br />
die Mitglieder der Abstimminstanz zu diskutieren.<br />
Auf Basis der Diskussionsergebnisse und der vorgelegten Materialien der Arbeitsgruppen<br />
erarbeitet ein Redaktionsteam der verschiedenen Projektpartner das Ergebnisdokument.<br />
Im Januar 2008 werden die Auftraggeber das endgültige Projektergebnis<br />
in den Händen haben und damit auch die konstruktive Zusammenarbeit von<br />
Partnern verschiedenster Organisationen und Verbände bewerten können.<br />
Mit dem (hoffentlich) positiven Votum der Entscheidungsinstanz zu den<br />
Weiterentwicklungsvorschlägen zum <strong>Berlin</strong> Telefon und der anschließenden zeitnahen<br />
Realisierung der in den Konzeptionsunterlagen dargestellten Quick-Win-Services<br />
könnte es schon in 2008 in der Modellregion für <strong>Berlin</strong>er und Auswärtige<br />
heißen: Bürgerservice 115 – Telefon für Sie. (Stand: Mitte November 2007)<br />
HANS -JOACHIM BAATZ<br />
Geschäftsbereichsleiter „Innovationsmanagement und Projektservices“<br />
Projektleiter <strong>Berlin</strong>-Telefon / Vorprojekt115
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Der direkte Draht<br />
<strong>Berlin</strong>-Telefon – 900<br />
M<strong>IT</strong> 900 DIREKTE INFORMATIONEN ZU ALLEN LEBENSLAGEN<br />
Eine höhere Kundenzufriedenheit bei den Bürgern und den Mitarbeitern der <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung – das ist das Ziel der Call-Center-Lösung <strong>Berlin</strong>-Telefon. Mit einem einfachen<br />
telefonischen Zugang zu umfassenden Informationen und Dienstleistungen<br />
werden Anfragen über die Rufnummer 900 schnell und kompetent beantwortet. Das<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> ist dabei für den telefonischen Erstkontakt mit dem Bürger über sein<br />
Call-Center verantwortlich.<br />
Weitere Informationen zum <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>:<br />
Internet www.itdz-berlin.de, Intranet www.itdz.verwalt-berlin.de<br />
Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />
4/07 11
New Yorker wählen 311:<br />
Erfahrungsaustausch<br />
zum Bürgertelefon<br />
Ein Interview mit Konrad<br />
Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong><br />
„Es ist nicht nur eine Bürger-Service-Hotline,<br />
es ist das mächtigste<br />
Management Tool, das je für die<br />
Verwaltung von New York City entwickelt<br />
wurde.“<br />
Michael R. Bloomberg, Bürgermeister<br />
der Weltmetropole<br />
New York, kann sich nicht<br />
vorstellen, die Stadt ohne das zentrale<br />
Call-Center zu leiten. Seit 2004 können<br />
die New Yorker unter der Rufnummer<br />
311 alle Behörden der Stadt erreichen.<br />
Wie beim <strong>Berlin</strong> Telefon ist die Bürger-<br />
Hotline als mehrstufiger Auskunfts- und<br />
Beratungsdienst angelegt. Ziel ist es, so<br />
viele Anfragen wie möglich bereits im<br />
Call-Center abschließend zu beantworten.<br />
Erst komplexere Anliegen werden<br />
an die entsprechende Verwaltung vermittelt.<br />
Diese Service-Hotline lernte<br />
Konrad Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>-<br />
<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong>), während eines Informationsbesuchs<br />
bei Vertretern der Stadt und der<br />
Leiterin des Call-Centers Elizabeth Jane<br />
Brennan in New York vom 17. bis 19.<br />
September 2007 kennen. <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
sprach mit Konrad Kandziora über den<br />
Erfahrungsaustausch.<br />
Was war das Ziel der Reise nach<br />
New York?<br />
Ziel der Reise nach New York ist es<br />
gewesen, die umfangreichen Erfahrungen<br />
der Stadt beim Aufbau des zentralen<br />
Call-Centers mit der Einwahl 311 kennen<br />
zu lernen und für die Situation der<br />
900 in <strong>Berlin</strong> abzuleiten. Die Erfahrungen<br />
liegen in New York seit 2003 vor,<br />
seit der Bürgermeister von New York<br />
damit begann, den Bürgerservice aufzubauen.<br />
Der Anlass für die Entscheidung<br />
4/07 12<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
war die totale Überlastung der Emergency Nummer 911. So wurde die Idee geboren,<br />
die zentrale Rufnummer 311 einzuführen und Aufgaben von der 911 auf die 311 zu<br />
übertragen. <strong>Berlin</strong> ist jetzt offizielle Modellregion für die Einführung des bundesweiten<br />
Behördenrufs 115. Das katapultiert unser Call-Center in eine andere Größenordnung.<br />
Da können wir in <strong>Berlin</strong> von den Erfahrungen der New Yorker Kollegen, die<br />
zu Höchstzeiten bis zu 240.000 Anrufe pro Tag bewältigen müssen, profitieren.<br />
Wenn Sie 311 in New York und 900 in <strong>Berlin</strong> vergleichen, was sind die<br />
wichtigsten Unterschiede?<br />
Bei der Technik ist Deutschland sehr weit vorangeschritten, deutlich weiter als New<br />
York. Wir setzen in <strong>Berlin</strong> die Technologie Voice over IP ein. In New York läuft das<br />
Call Center über normale Telefonleitungen. Wir können den Anruf des Bürgers<br />
zeitgleich mit einem elektronischen Ticket an den zuständigen Bearbeiter in der<br />
Verwaltung weiterleiten und zwar theoretisch an alle Verwaltungsarbeitsplätze im<br />
Land <strong>Berlin</strong>. Das ist ein weltweit einzigartiges System. In New York kann der Agent<br />
nur den Anruf vermitteln oder<br />
eine E-Mail schreiben, aber<br />
nicht simultan Sprache und<br />
elektronische Notiz übertragen.<br />
In New York haben hingegen<br />
die im Call Center hinterlegten<br />
Verwaltungsprozesse eine<br />
enorme Vielfalt. In dem Call-<br />
Center gehen von Fragen zur<br />
Sozialhilfe, zum Zuzug nach<br />
New York bis zu Beschwerden<br />
über die Müllbeseitigung die<br />
unterschiedlichsten Bürgeranliegen<br />
ein. In allen kritischen<br />
Lebenssituationen rufen die<br />
New Yorker auf der 311 an.<br />
Hier werden derzeit 50 Prozent<br />
der eingehenden Anrufe<br />
abschließend erledigt. In <strong>Berlin</strong><br />
sind es nur zehn Prozent. New<br />
York liegt auch beim Ausbau<br />
der Wissensbasen weit vorne,<br />
die das Call-Center mit entsprechendem<br />
Fachwissen aus-<br />
Foto: Archiv<br />
statten. Diese besitzen in New<br />
York bereits eine sehr hohe Qualität. In Deutschland hat noch jede Verwaltung seine<br />
eigene Datenbank, in New York sind die Wissensquellen zentral auf einer Plattform<br />
zusammengeführt, die auch dem Call Center zur Verfügung steht.<br />
In New York sind alle Behörden in das zentrale Bürgertelefon eingebunden.<br />
Warum ist die 311 in der New Yorker Verwaltung besser etabliert als das <strong>Berlin</strong><br />
Telefon in der Hauptstadt?<br />
Die New Yorker Bürger-Hotline hat einen ganz anderen Hintergrund als das <strong>Berlin</strong><br />
Telefon. Als unser Call-Center 1997 startete, hatte es das alleinige Ziel, Bürgern noch<br />
schneller die richtige Information in Verwaltungsangelegenheiten zu liefern und die<br />
Behörden zu entlasten. Grundsätzlich ist die deutsche Verwaltung bereits sehr
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
gut organisiert und mit separaten Call Centern ausgestattet. Die 311 in New York<br />
hatte von Anfang an einen anderen Anspruch: den Behörden-Dschungel zu lichten<br />
und Bürgern die Möglichkeit zu bieten, sich einfacher in der Verwaltung zurecht zu<br />
finden. Der Bedarf nach einer zentralen Einwahl war in New York viel größer. Die<br />
Bürger-Hotline untersteht direkt dem Bürgermeister mit dem Ziel, eine Modernisierung<br />
der Verwaltungsprozesse anzustoßen. Ohne dessen Beteiligung als „Treiber“ wäre es<br />
nicht möglich gewesen, so weitreichende Veränderungen in den Verwaltungen<br />
durchzuführen, um diese an die Erfordernisse der Bürgerhotline anzupassen.<br />
Der Bürgermeister erhält jeden Morgen ein Reporting über Inhalt und Anzahl der<br />
Anfragen und Beschwerden, die am Vortag im Call Center eingegangen sind. So weiß<br />
er immer bestens Bescheid, was in New York los und wie die Stimmung der Bürger<br />
zu bestimmten Themen ist. Die New York Times schrieb einmal: „Die New Yorker<br />
lieben es sich zu beschweren und die Hotline macht das Beste daraus.“ Der Bürger<br />
wendet sich mit all seinen Wünschen an die zentrale Rufnummer und wenn diese<br />
Wünsche mehrfach auftreten, werden entsprechende Prozesse in der Verwaltung<br />
entwickelt. Das ist in Deutschland anders. Hierzulande ist es schwieriger, Prozesse<br />
in der Verwaltung zu verändern. Für den Bürgermeister ist das Call-Center ein<br />
Instrument für das moderne Management seiner Stadt.<br />
Welche Erfahrungen aus New York können Sie für das <strong>Berlin</strong> Telefon nutzen?<br />
Das Logo von Do<strong>IT</strong>T (Department of Information Technology &<br />
Telecommunications, New York)<br />
http://www.nyc.gov/html/doitt/html/about/about_311.shtml<br />
In einigen Bereichen hat das Call Center in New York absoluten Vorbildscharakter<br />
für uns. Nach dem Besuch in den USA haben wir vier Projekte ins Leben gerufen.<br />
Da ist zunächst die Unterstützung für Bürger beim Ausfüllen von Online- oder<br />
Papierformularen, die auch über das Call-Center als weiterer Service angeboten<br />
werden soll. Darüber hinaus wollen wir,<br />
wie in New York, auch andere öffentliche<br />
Betriebe, die für die Bürger von<br />
Interesse sind, in das <strong>Berlin</strong> Telefon<br />
einbinden. Wir planen, die BVG (<strong>Berlin</strong>er<br />
Verkehrsbetriebe, Anm. d. Red.),<br />
die BSR (<strong>Berlin</strong>er Stadtreinigungsbetriebe,<br />
Anm. d. Red.) oder die Wasserbetriebe<br />
mit unserem Call-Center zu<br />
koppeln. Beim Ausbau unserer Wissensbasen<br />
werden wir uns am New Yorker<br />
Modell orientieren, so dass nicht nur das<br />
Call-Center mit dem System arbeiten<br />
kann, sondern jeder Mitarbeiter in der<br />
Verwaltung. Zu guter Letzt gilt es, das<br />
<strong>Berlin</strong> Telefon durch eine gute Lastverteilung<br />
auch für Ausnahme- und<br />
Katastrophensituationen auszurüsten.<br />
Bei einem Fleischskandal oder Stromausfall<br />
sollen unsere Mitarbeiter den<br />
Bürgern die nötigen Informationen geben<br />
können. Während der Fußball-Weltmeisterschaft<br />
haben wir bereits unter<br />
Beweis gestellt, dass wir dazu technisch<br />
in der Lage sind.<br />
Gibt es auch etwas, das New York<br />
vom <strong>Berlin</strong>er Call-Center lernen<br />
kann?<br />
Die New Yorker waren erstaunt darüber,<br />
wie weit die Technik beim <strong>Berlin</strong> Telefon<br />
fortgeschritten ist. Das New Yorker Call-<br />
Center nutzt so wie wir das Ticketsystem<br />
von Siebel, aber eine Simultanweiterleitung<br />
von Ticket und Anruf ist dort noch nicht<br />
möglich. Denn in New York wird das<br />
Telekommunikationsnetz gerade erst auf<br />
Voice over IP umgerüstet, während bei<br />
uns die Sprachüber-tragung über das<br />
Internet Protokoll längst Realität ist.<br />
Die 311 können Bürger in 171 Sprachen<br />
anrufen. Braucht das <strong>Berlin</strong>-<br />
Telefon diese Mehrsprachigkeit?<br />
In unserem Call-Center werden neben<br />
Deutsch die Sprachen Englisch, Türkisch<br />
und Russisch gesprochen. Auch<br />
im New Yorker Call-Center sind unter<br />
den Mitarbeitern nur drei Sprachen vertreten:<br />
Englisch, Spanisch und Italienisch.<br />
Für die restlichen Sprachen werden<br />
Dolmetscher live zum Anrufer hinzugeschaltet.<br />
Theoretisch wäre <br />
4/07 13
In Kürze<br />
4/07 14<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
311 in New York<br />
• Start: 2004<br />
• Auslastung: 14,7 Mio. Anrufe pro Jahr<br />
• Kapazität: 241.000 Anrufe pro Tag<br />
• Mitarbeiter: 600 Agenten im Call-Center<br />
• Sprachen: 171 (unter Zuschaltung von Übersetzern)<br />
• Erreichbarkeit: 24 Std., 7 Tage die Woche<br />
• Technik: Kein VoIP im Einsatz<br />
900 in <strong>Berlin</strong><br />
• Start: 1997<br />
• Auslastung: 6 Mio. Anrufe pro Jahr<br />
• Kapazität: 25.000 Anrufe pro Tag<br />
• Mitarbeiter: 100 Agenten im Call-Center<br />
• Sprachen: 4<br />
• Erreichbarkeit: Mo - Fr, 7 bis 19 Uhr<br />
• Technik: VoIP und Call & Ticket-Weiterleitung im Einsatz<br />
• Referenzkunden: Der Regierende Bürgermeister von <strong>Berlin</strong><br />
<strong>Berlin</strong>er Senatsverwaltungen<br />
<strong>Berlin</strong>er Justiz<br />
<strong>Berlin</strong>er Finanzämter u.v.a.m.<br />
Auch im Intranet der <strong>Berlin</strong>er Landesverwaltung wird das Vorhaben „115“ eifrig<br />
diskutiert: http://forum.verwalt-berlin.de/<br />
topic.php?id=13453&s=db09a935401fe8e57386265da3ea58e4<br />
das auch beim <strong>Berlin</strong>-Telefon<br />
denkbar. Der Anteil an fremdsprachigen<br />
Anrufen ist bei uns allerdings äußerst<br />
gering.<br />
In New York arbeiten 600 Agenten<br />
im 311-Call-Center, in <strong>Berlin</strong> nur 100.<br />
Ist die New Yorker Bürger-Hotline<br />
deswegen professioneller?<br />
In New York leben acht Millionen Menschen,<br />
in <strong>Berlin</strong> hingegen nicht einmal<br />
die Hälfte. Insofern muss natürlich auch<br />
das Call-Center eine größere Kapazität<br />
bereit stellen. Mit der Einführung des<br />
Behördenrufs 115 in Deutschland werden<br />
wir auch die Mitarbeiterzahl in unserem<br />
Call Center auf bis zu 200 erhöhen.<br />
So schafft das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> durch<br />
115 neue Arbeitsplätze.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Das Interview führte Linda Tönskötter<br />
von der Pressestelle des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>.<br />
Einheitliche<br />
Behördenrufnummer<br />
erfordert Wandel der<br />
Servicekultur in<br />
Verwaltungen<br />
Kronberg - Die Einführung eines<br />
einheitlichen Behördenrufs bietet<br />
große Chancen für Deutschland.<br />
Fragen und Anliegen der Bürger<br />
können professionell entgegengenommen,<br />
bearbeitet und bis zur Erledigung<br />
verfolgt werden. Holger Bill, Geschäftsführer<br />
des Bereichs Post & Public Services<br />
bei Accenture, sieht darin den entscheidenden<br />
Impuls für einen grundlegenden<br />
Wandel der Servicekultur in der<br />
deutschen Verwaltung. Anliegen von<br />
Bürgern und der Wirtschaft sowie der<br />
ganzheitliche Nutzen für alle Beteiligten<br />
rücken damit noch stärker in den Mittelpunkt.<br />
„Unsere Erfahrungen aus anderen<br />
Ländern zeigen, dass diese Veränderungen<br />
auch in angeschlossene
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Fachverwaltungen wirken und dort weitere Veränderungen auslösen“, sagt<br />
Holger Bill. „In New York haben wir dies durch die Einführung des Bürgerrufs 3-<br />
1-1 bereits umgesetzt - das können und wollen wir auch in Deutschland realisieren.“<br />
Eine so verwandelte serviceorientierte und moderne Verwaltung verbessert nicht nur<br />
das Verhältnis vom Bürger zum Staat, sondern ist darüber hinaus ein wichtiger<br />
Erfolgsfaktor für den Standort Deutschland. Behördenanfragen werden auch für die<br />
Industrie vereinfacht, Kosten reduziert, EU-Dienstleistungsrichtlinien erfüllt. Nicht<br />
zuletzt erhält die Politik ein Instrument, um die Anliegen der Bürger zu erfahren und<br />
direkter darauf reagieren zu können.<br />
Bei der Vision einer einheitlichen Behördenrufnummer wählt der Bürger rund um die<br />
Uhr „1-1-5“, egal, ob er sich über die aktuellen Reisewarnungen des Auswärtigen<br />
Amtes informieren möchte oder ein konkretes Anliegen beim örtlichen Standesamt<br />
klären will. Bei der Umsetzung des Konzeptes wird dies allerdings zur großen<br />
Herausforderung. Über alle Ebenen der Verwaltung hinweg muss eine noch sehr viel<br />
größere Anzahl an Behörden und Einrichtungen zusammengeführt werden als<br />
bisher. Mit dem Aufbau einer Call-Center-Infrastruktur oder der technologischen<br />
Integration allein ist es also nicht getan. Es müssen Methoden und Kapazitäten<br />
aufgebaut werden, die den tatsächlichen Beratungsbedarf quasi in Echtzeit analysieren<br />
und maßgeschneiderte Antworten liefern. Und es erfordert ein effektives<br />
Management des vorhandenen Wissens über alle verfügbaren Bereiche, Mitarbeiter<br />
und Prozesse hinweg. Das macht „1-1-5“ zu einer Vision, die Prozesse und<br />
Organisation der öffentlichen Verwaltung grundlegend verändert und einen Kulturwandel<br />
in Gang setzt, der moderiert werden will.<br />
In New York ist diese Vision bereits Realität. Mit Hilfe von Accenture erweiterte die<br />
8-Millionen-Stadt 2002 ihr Polizei- und Notrufsystem „9-1-1“ um die „3-1-1“. Sie<br />
Im Rahmen des vom ISPRAT-Institut (Interdisziplinäre Studien zu Politik, Recht,<br />
Administration & Technologie) geförderten Projektes zur Service-Hotline für<br />
Verwaltungen werden am Fraunhofer Institut für Offene Kommunikationssysteme<br />
FOKUS beispielhaft Szenarien für Verwaltungsprozesse entworfen, die die<br />
Einsatzmöglichkeiten einer Hotline aufzeigen werden.<br />
http://www.fokus.fraunhofer.de/bereichsseiten/projekte/ServiceLine_115/<br />
steht heute für einen Bürgerservice, der<br />
für optimale Bereitstellung allgemeiner<br />
und aktuell nachgefragter Informationen<br />
und Services sorgt. Drei Jahre wurden<br />
für die Realisierung des Projektes<br />
angesetzt, der erste große Schritt war<br />
bereits nach nur sieben Monaten umgesetzt.<br />
Auf Basis der sukzessiven<br />
Vernetzung von über 40 behördlichen<br />
Call-Centern sowie der Anbindung bestehender<br />
<strong>IT</strong>-Systeme einzelner Behörden<br />
ist der Service nicht nur in der Lage,<br />
Auskünfte zu erteilen, sondern auch<br />
Anliegen aufzunehmen und direkt weiterzuleiten,<br />
zu bearbeiten oder an geeignete<br />
Sachbearbeiter weiterzugeben.<br />
Nicht zuletzt können die Vermittlung<br />
politischer Informationen und<br />
Steuerungsprozesse verbessert werden.<br />
Der Behördenruf macht wie nie zuvor<br />
transparent, was die Bürger tatsächlich<br />
beschäftigt. So ist „3-1-1“ zu einem starken<br />
Management-Instrument für die<br />
kommunale Verwaltung geworden. „Die<br />
Erfahrungen, die wir bei der Umsetzung<br />
von New York 3-1-1 gewonnen haben,<br />
lassen sich auch für die Realisierung<br />
einer bundesweiten Bürgerrufnummer<br />
einsetzen“, so Holger Bill. (PM) <br />
Der Bürger als Kunde:<br />
Behörden wollen<br />
Service verbessern<br />
One-Stop-Shopping statt<br />
Bürokratiedschungel<br />
Hamburg/Würzburg - Der<br />
Bertelsmann-Konzern krempelt<br />
die Verwaltung der Stadt<br />
Würzburg radikal um. In Zukunft gelten<br />
hier die Gesetze der Privatwirtschaft,<br />
aus Bürgern sollen Kunden werden.<br />
„Noch ist Würzburg eine ganz normale<br />
Stadt. Wie überall in Deutschland gibt es<br />
hier ein Amt für das Einwohner- und<br />
Meldewesen, eines für die Zulassung<br />
von Kraftfahrzeugen, eines für Bewohnerparkausweise<br />
und eines für die<br />
Hundesteuer. Außerdem gibt es dann<br />
noch das Fundbüro, die Abteilung <br />
4/07 15
4/07 16<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
für Führungszeugnisse und das Amt für Gewerbeangelegenheiten. Eben der<br />
ganz normale Bürokartie-Irrsinn einer ganz normalen Stadt. Doch im nächsten Jahr<br />
soll sich das ändern. Würzburg ist eine Partnerschaft mit dem Unternehmen Arvato<br />
eingegangen, einer Tochter des Bertelsmann-Konzerns. Ziel der Vereinbarung: der<br />
radikale Umbau der Verwaltung nach den Gesetzen der Privatwirtschaft. Die<br />
Arbeitsabläufe werden gestrafft, statt Akten gibt es moderne Computer - und der<br />
Bürger wird zum Kunden“, schreibt Spiegel Online. Je nach Lebenslage habe man in<br />
Zukunft nur noch mit einem Ansprechpartner zu tun - für Familien, Studenten oder<br />
Unternehmer. Wer zum Beispiel umzieht, müsse das nur noch einer einzigen Stelle<br />
mitteilen. Die kümmere sich dann um das Kfz-Kennzeichen, den Personalausweis<br />
und die neue Mülltonne. Ein großen Schritt in Richtung des neudeutsch genannten<br />
Prinzips „One-Stop-Shopping“ erwartet Axel Schnell, Chief Operating Officer des<br />
Stuttgarter <strong>IT</strong>K-Systemintegrators Nextiraone http://www.nextiraone.de, von der<br />
Einführung der einheitlichen Servicerufnummer 115 in Verbindung mit der zunehmenden<br />
Migration von Voice-over-IP in der öffentlichen Verwaltung.<br />
„Vorbild für das bundesweite Projekt ist die New Yorker Rufnummer 311, um<br />
Behördengänge zu vereinfachen, Zuständigkeiten zu bündeln, unterschiedliche Call-<br />
Center-Hotlines unter einem Dach zu vereinigen, verschiedene <strong>IT</strong>-Verfahren und<br />
Computersysteme zu integrieren, um so die Dienstleistungen für die Bürgerinnen<br />
und Bürger zu verbessern“, erläutert Schnell. Hier sei allerdings ein hoher Integrationsaufwand<br />
zu leisten. Jede Abteilung habe bislang ihr eigenes Computersystem, bei<br />
jedem Prozess müssten die Mitarbeiter viele unnötige Daten eingeben: jedes Mal den<br />
Namen, jedes Mal das Geburtsdatum, jedes Mal den Familienstand. In Würzburg<br />
werden die Daten künftig über eine einzige Benutzerplattform verwaltet. Das Kfz-<br />
Kennzeichen eines Bürgers lässt sich dann gleichzeitig mit der Steuernummer seines<br />
Hundes eingeben - in einem einzigen Vorgang. Das erwartet man auch von der 115-<br />
Nummer. „Die gezielte Content-Abfrage über Datenbanken und die schnelle Suche<br />
in elektronischen Verzeichnissen wird wesentlich zu einer hohen direkten<br />
Beantwortungsquote der Call-Center-Mitarbeiter beitragen“, so Harald Lemke,<br />
Hessischer Staatssekretär und Bevollmächtigter für E-Government und Informationstechnologie<br />
http://www.hmdi.hessen.de. Neue Technologien, Organisationsformen<br />
und Menschen müssten für eine zentrale Servicenummer mit Tiefenintegration unter<br />
einen Hut gebracht werden.<br />
Foto: Dream-Emotion.de<br />
„Aus dem Referenz-Projekt in New York<br />
lassen sich für Deutschland bereits einige<br />
wesentliche Erfahrungen übertragen,<br />
die für eine gute Akzeptanz bei den<br />
Bürgern wichtig sind. In New York<br />
wurden 2003 alle Servicenummern der<br />
Stadtverwaltung, immerhin 11 eng bedruckte<br />
Seiten im New Yorker Telefonbuch,<br />
vereinheitlicht. Hier werden in<br />
über 17 Sprachen rund um die Uhr, an<br />
Sonn- und Feiertagen Bürgeranfragen<br />
beantwortet. Ein vergleichbarer Service<br />
soll auch in Deutschland erreicht werden“,<br />
so die Erfahrungen von Thomas<br />
Friedrich, Senior Account Manager des<br />
Softwarehauses Genesys http://<br />
www.genesyslab.com und verantwortlich<br />
für den öffentlichen Bereich. Die<br />
größte Herausforderung sei dabei die<br />
föderale Struktur.<br />
„Hier ist es notwendig, verschiedenste<br />
TK- und <strong>IT</strong> Infrastrukturen der Länder<br />
und Kommunen sowie bestehende<br />
Verwaltungssoftware miteinander zu<br />
vernetzen, um einen Mitarbeiter in die<br />
Lage zu versetzen, am Telefon kompetent<br />
Auskunft zu geben. Die Stadt New<br />
York löste diese Herausforderung mit<br />
der Einführung eines virtuellen Netzverbundes.<br />
Die komplette Steuerungslogik<br />
für die Anrufe wird über eine zentrale<br />
Plattform an den richtigen<br />
Ansprechpartner in der zuständigen<br />
Behörde vorgenommen. Gleichzeitig<br />
werden die für den Anrufer relevanten<br />
Daten übertragen, so das mit Klingeln<br />
des Telefons gleichzeitig die Daten des<br />
Anrufers aus der Verwaltungssoftware<br />
geholt und am Arbeitsplatz des Mitarbeiters<br />
angezeigt werden. Ein virtuelles<br />
Call-Center, wie in New York, bedeutet<br />
auch, dass die Mitarbeiter in den Behörden<br />
an ihren gewohnten Arbeitsplätzen<br />
verbleiben können. Ein Umzug in ein<br />
Call-Center entfällt, - die Zuteilung der<br />
Anrufe an die Arbeitsplätze übernimmt<br />
Genesys“, so Friedrich.<br />
Das werde für das föderalistisch organisiertes<br />
Deutschland ein wichtiges Erfolgskriterium<br />
sein, denn wenn ein Bürger<br />
in Hamburg mit seinem Mobiltelefon<br />
die 115 wählt, um in seiner Heimatgemeinde<br />
München eine Mülltonne
oder den Sperrmüll zu bestellen,<br />
müsse sichergestellt werden, dass er auch<br />
im ersten Versuch mit der zuständigen<br />
Abteilung in München spricht. „Technisch<br />
sind diese Fragestellungen heute<br />
schon zu lösen, allerdings müssen hierzu<br />
auch die organisatorischen Schritte in<br />
den Verwaltungen getan werden. Klassische<br />
Call-Center reichen dabei nicht<br />
aus, um den Bürgerservice in den Landesverwaltungen,<br />
Städten und Gemeinden<br />
zu erbringen. Wie das Beispiel New York<br />
zeigt, werden rund 30 Prozent der jährlich<br />
auflaufenden 15 Millionen Anrufe<br />
von den von Verwaltungsfachangestellten<br />
bearbeitet. Daher ist eine virtuelle<br />
Vernetzung zu einem Kunden-<br />
Service-Center, in dem Agenten und<br />
Verwaltungsfachpersonal ergänzend<br />
zusammenarbeiten, für einen erfolgreiche<br />
Umsetzung von 115 in Deutschland<br />
wichtig. In New York funktioniert die<br />
Lösung so gut, das die Stadt monatliche<br />
Berichte über die Servicequalität ihrer<br />
Bürgerhotline auch mit gewissem Stolz<br />
in Internet veröffentlicht. Wenn dies in<br />
naher Zukunft auch in Deutschland der<br />
Fall ist, dann hat Bundeskanzlerin Angela<br />
Merkel mit der Bürgerservicenummer<br />
115 ein wirklich großes Ziel erreicht“,<br />
erklärt Friedrich.<br />
Die „115“ ist nach Ansicht von Bernhard<br />
Steimel, Sprecher der Initiative Voice<br />
Business http://www.voicedays.de, prädestiniert<br />
für ein Sprachportal, das die<br />
Vorqualifizierung der Bürgeranliegen<br />
ermöglicht, sie intelligent weiterleitet und<br />
in dem bereits einfache Dienste vollautomatisiert<br />
zur Verfügung stehen: „Mit<br />
Sprachportalen lassen sich bundesweit<br />
Bürgeranrufe mit vertretbarem Aufwand<br />
annehmen, ohne dass riesige Call-Center<br />
geschaffen werden müssen. Vorreiter<br />
wie Augsburg und Eschborn zeigen<br />
mit ihren Vermittlungsportalen, wie<br />
One-Number-Zugangskonzepte als<br />
Bürgersprachportale umgesetzt werden<br />
können. Auch Transaktionsangebote für<br />
die Bürger, wie Terminvereinbarungen<br />
oder Gebührenzahlungen sind mit dem<br />
Sprachcomputer möglich“, weiß Steimel.<br />
Über Sprachportale ließe sich auch der<br />
Aufbau der 115 gut strukturieren: Kom-<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
munen, die Bürgersprachportale mit den<br />
dahinterliegenden Backend-Anbindungen<br />
schon geschaffen haben, könnten<br />
leicht in die 115 integriert werden.<br />
„Da im intelligenten Netz die Herkunft<br />
des Anrufers bekannt ist, wird er automatisch<br />
in das Bürgersprachportal der<br />
Gegend verbunden, in der sich gerade<br />
befindet“, sagt Steimel. Dadurch entstünde<br />
eine bundesweite 115, ohne dass<br />
ein von oben übergestülptes System im<br />
Dschungel disparater Systeme und dem<br />
Kompetenzgerangel verschiedener Behörden<br />
zum Milliardengrab werde, das<br />
vor lauter Verzögerungen nie „live“ gehen<br />
könne. (PM) <br />
Bund-Länderübergreifendes<br />
Reformprojekt<br />
In seiner Rede anlässlich des 12.<br />
Ministerialkongresses der Firma<br />
BearingPoint am 13. September<br />
2007 ging der Staatssekretär im Bundesministerium<br />
des Innern, Johann Hahlen,<br />
auch auf das Vorhaben „Rufnummer<br />
115“ ein. Er führte u.a. aus:<br />
„Zunächst zur Rufnummer 115: Die<br />
von der Bundeskanzlerin angeregte Einführung<br />
dieser Rufnummer, unter der<br />
sich Bürgerinnen und Bürger mit ihren<br />
Anliegen unkompliziert an die Verwaltung<br />
wenden sollen, ist in Verwaltung,<br />
Politik und Medien auf große Resonanz<br />
gestoßen.<br />
Grundlage für die Idee ist die Erkenntnis,<br />
dass das Telefon noch immer das<br />
am häufigsten genutzte Kommunikationsmittel<br />
zwischen der Öffentlichen<br />
Verwaltung und dem Bürger darstellt.<br />
Deshalb sollen zukünftig ebenenübergreifende<br />
Informationen und Auskünfte<br />
auf sehr einfachem Wege telefonisch<br />
erteilt werden können. Für den Bürger<br />
sollen sich mit der Rufnummer 115 die<br />
Fragen: „Wer ist für mein Anliegen zuständig?“<br />
„Unter welcher Telefonnummer<br />
erreiche ich eine bestimmte Behörde?“<br />
und „Wie sind die Öffnungszei-<br />
ten?“ erledigen. Unter der 115 sollen<br />
Fragen unabhängig davon, ob eine kommunale,<br />
Landes- oder Bundesangelegenheit<br />
betroffen ist, beantwortet<br />
werden.<br />
Langfristiges Ziel der Servicerufnummer<br />
115 ist es, dass die Bürgerinnen und<br />
Bürger nicht nur über das Telefon, sondern<br />
über einen Multikanalzugang, d.h.<br />
auch per E-Mail, Fax, SMS, etc. - auf<br />
Dienstleistungen ihrer Verwaltung zugreifen<br />
und eine Vorgangsbearbeitung<br />
einleiten können. Damit bietet sich für<br />
die Verwaltung die Gelegenheit, ihre<br />
Prozesse, im Sinne von E-Government,<br />
zum Bürger hin neu auszurichten.<br />
Angesichts der Größe und Komplexität<br />
dieses Projektes ist eine stufenweise Einführung<br />
geplant. Der Bund und Hessen<br />
sind Federführer des Projektes und arbeiten<br />
unter Einbindung der Länder und<br />
Kommunen an einem Konzept zur Erprobung<br />
und Einführung der einheitlichen<br />
Behördenrufnummer, das Ende<br />
des Jahres vorliegen wird. Bis dahin<br />
werden auch die qualifizierten Modellregionen<br />
identifiziert sein, in denen die<br />
einheitliche Behördenrufnummer ab<br />
Anfang 2008 erprobt werden soll. Wichtig<br />
ist, darauf hinzuweisen, dass durch<br />
das Projekt nicht in bestehende Zuständigkeiten<br />
eingegriffen werden soll, sondern<br />
das Vorhaben im Rahmen der föderalen<br />
Ordnung und unter Wahrung<br />
der kommunalen Selbstverwaltung realisiert<br />
wird.<br />
Sowohl in seiner räumlichen Ausdehnung<br />
als auch in den angebotenen Leistungen<br />
soll der Servicedienst nach und<br />
nach wachsen. Ziel dabei ist nicht, ein<br />
Call-Center für Deutschland aufzubauen.<br />
Vielmehr sollen dezentrale Serviceeinheiten<br />
in Bund, Ländern und Kommunen<br />
intelligent vernetzt werden. Daher<br />
bilden die bereits bestehenden<br />
Bürgerservice-Einrichtungen auf Landesebene<br />
und im kommunalen Bereich<br />
ein außerordentlich wichtiges Fundament<br />
für die Einrichtung der einheitlichen<br />
Behördenrufnummer 115.“ <br />
4/07 17
Einführung des<br />
digitalen BOS-Sprechund<br />
Datenfunks<br />
In der durch den Staatssekretär der<br />
Senatsverwaltung für Inneres und<br />
Sport, Ulrich Freise, geführten Sitzung<br />
der Lenkungsgruppe des Projektes<br />
Digitalfunk BOS <strong>Berlin</strong> am 12. Oktober<br />
2007 ist mit den Leitern der Sicherheitsbehörden<br />
des Landes der Fahrplan für<br />
den Aufbau und Betrieb des Digitalfunks<br />
in <strong>Berlin</strong> festgelegt worden. <strong>Berlin</strong><br />
wird damit als eines der ersten Bundesländer<br />
mit der Errichtung des digitalen<br />
Funknetzes noch in diesem Jahr beginnen.<br />
Die Projektgruppe Digitalfunk BOS der<br />
Senatsverwaltung für Inneres und Sport<br />
hat gemeinsam mit dem Polizeipräsidenten<br />
in <strong>Berlin</strong> und der <strong>Berlin</strong>er Feuerwehr<br />
alle Vorbereitungen getroffen, damit<br />
der Aufbau des Funknetzes der Fa.<br />
EADS bis voraussichtlich Ende April<br />
2008 abgeschlossen ist. Dann kann der<br />
Probebetrieb beginnen. Nach erfolgreichem<br />
Abschluss dieser ersten Probephase<br />
kann noch im zweiten Halbjahr 2008 ein<br />
erweiterter Probebetrieb beginnen.<br />
<strong>IT</strong>-Staatssekretär Ulrich Freise: „In enger<br />
Abstimmung mit dem Bund und<br />
dem Nachbarland Brandenburg werden<br />
wir bereits 2008 mit der Einführung des<br />
Digitalfunks beginnen. Ich bin optimistisch,<br />
dass wir in der Bundeshauptstadt<br />
bis spätestens 2010 flächendeckend digital<br />
funken. Es ist ein schöner Erfolg<br />
für <strong>Berlin</strong>, dass der Bund beschlossen<br />
hat, in Anerkennung unserer kompetenten<br />
und umfangreichen Vorarbeiten, das<br />
‚Gehirn’ für dieses bundesweite<br />
Sicherheitsnetz, das Netzwerkmanagementcenter<br />
(NMC), in <strong>Berlin</strong> aufzubauen.“<br />
Der Senat von <strong>Berlin</strong> hat für die Planung,<br />
Aufbau und Inbetriebnahme des<br />
Digitalfunks Investitionsmittel von 50,6<br />
Mio. Euro bereitgestellt. Zwischen 2008<br />
und 2010 werden in <strong>Berlin</strong> die Polizei,<br />
die Feuerwehr sowie die Rettungsdiens-<br />
4/07 18<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
te die alte analoge Funktechnik auch in<br />
den Leitstellen und technischen Betriebsstellen<br />
austauschen und auf den Digitalfunk<br />
umstellen. Über 20.000 Anwender<br />
werden für den Umgang mit den neuen<br />
Funkgeräten geschult. Was heute im<br />
Analogfunk mit Schraubenzieher und<br />
Lötkolben zu bewältigen ist, wird dann<br />
künftig am PC mit Bildschirm erledigt.<br />
(LPD) <br />
Umsetzung des<br />
Verwaltungsreform-<br />
Grundsätze-Gesetzes<br />
Der Senat hat auf Vorlage des<br />
Senators für Inneres und Sport,<br />
Dr. Ehrhart Körting, einen Bericht<br />
über die Umsetzung des Verwaltungsreform-Grundsätze-Gesetzes<br />
(VGG) in den Senats- und Bezirksverwaltungen<br />
beschlossen, in dem konkrete<br />
Fragen des Abgeordnetenhauses<br />
detailliert beantwortet werden.<br />
Im Verwaltungsreform-Grundsätze-<br />
Gesetz aus dem Jahr 2005 sind u. a.<br />
Fragen zur Struktur, zur internen Steuerung<br />
über Zielvereinbarungen, zur<br />
Bürgerorientierung und zu einem modernen<br />
Personalmanagement der <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung geregelt.<br />
Der Bericht zeigt, dass die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
bei der organisatorischen Verbesserung<br />
nach dem VGG insgesamt<br />
erheblich vorangekommen ist. Ein Beispiel<br />
hierfür ist der erfolgreiche Abschluss<br />
einer Rahmenzielvereinbarung<br />
über die Leistungen der Bürgerdienste<br />
zwischen der Senatsverwaltung für Inneres<br />
und Sport und den Bezirken.<br />
Die praktische Anwendung der im VGG<br />
normierten Organisationsgrundsätze<br />
sollte nach Überzeugung des Senats aber<br />
nicht schematisch, formal oder gar statisch<br />
erfolgen, sondern darauf ausgerichtet<br />
sein, zu einer praktischen Verbesserung<br />
der Verwaltung zu führen. Sie<br />
sind nicht Selbstzweck, sondern unter-<br />
stützen eine transparente und effiziente<br />
Verwaltung. Dies kann in den einzelnen<br />
Verwaltungsbereichen zu einer differenzierten<br />
Anwendung von Instrumenten<br />
des VGG führen. Das ist nach Auffassung<br />
des Senats sinnvoll und gewollt.<br />
Die konkreten Projekte des vom Senat<br />
am 12. Juni 2007 beschlossenen<br />
Modernisierungsprogramms<br />
„ServiceStadt <strong>Berlin</strong>“ – wie die verstärkten<br />
Angebote von Bürgerdienstleistungen<br />
im Internet – sind Beispiele<br />
für den weiteren Umbau der <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung zum modernen Dienstleistungsunternehmen<br />
(www.berlin.de/<br />
verwaltungsmodernisierung). Die Einhaltung<br />
von Qualitätsstandards und der<br />
Abbau von unnötiger Bürokratie sind<br />
dabei wichtige Ziele. (LPD) <br />
<strong>IT</strong>-Sicherheitsgrundsätze<br />
Der Senat hat auf Vorlage des<br />
Senators für Inneres und Sport,<br />
Dr. Ehrhart Körting, die <strong>IT</strong>-<br />
Sicherheitsgrundsätze der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
am 23. Oktober 2007 zur Kenntnis<br />
genommen. Die Vorlage wird dem<br />
Rat der Bürgermeister zur Stellungnahme<br />
unterbreitet.<br />
Die <strong>IT</strong>-Sicherheitsgrundsätze schreiben<br />
die bisher geltende <strong>IT</strong>-Sicherheitsrichtlinie<br />
aus dem Jahr 1999 fort. Die<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheitsgrundsätze sind ein Element<br />
der zentralen Steuerung des <strong>IT</strong>-<br />
Einsatzes. Sie definieren eine einheitliche<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheitspolitik (security policy)<br />
für das Land <strong>Berlin</strong> und bilden somit die<br />
Grundlage, um den sicheren <strong>IT</strong>-Einsatz<br />
in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung zu gewährleisten.<br />
Sie unterstützen durch einheitliche<br />
und standardisierte Vorgaben bzgl.<br />
der <strong>IT</strong>-Sicherheit die umfassende<br />
Harmonisierung und Standardisierung des<br />
<strong>IT</strong>-Einsatzes in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung.<br />
Die <strong>IT</strong>-Sicherheitsgrundsätze richten<br />
sich an den Empfehlungen des Bundesamtes<br />
für Sicherheit in der Informationstechnik<br />
(BSI) aus. (LPD)
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Eindruck hinterlassen<br />
Flexibel und schnell<br />
DAS DRUCKZENTRUM IM <strong>IT</strong>DZ BERLIN<br />
Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> bietet mit seinen Hochleistungsgeräten<br />
digitalen Laserdruck in hervorragender Qualität an. Im Digitaldruck<br />
lassen sich auf jedes Blatt veränderbare Daten wie beispielsweise Name<br />
und Anschrift kostengünstig im Massendruckverfahren umsetzen. Je nach<br />
Kundenwunsch werden die Druckausgaben ebenso schnell wie zuverlässig<br />
kuvertiert und versendet. So werden umfangreiche Aktionen wie beispielsweise<br />
Druck und Versand von Wahlbenachrichtigungen termingerecht,<br />
standortgenau und kostengünstig ausgeführt. Auch zusätzlichen Service<br />
von Entwicklung und Erstellung elektronischer Vordrucke sowie die Produktion<br />
und Weiterverarbeitung von kundenspezifischen Sonderformaten<br />
gehören zum Angebotsportfolio des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>.<br />
Weitere Informationen zum <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong>:<br />
Internet www.itdz-berlin.de, Intranet www.itdz.verwalt-berlin.de<br />
Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />
4/07 19
Land <strong>Berlin</strong> gewinnt<br />
ersten Preis beim<br />
siebenten eGovernment-Wettbewerb<br />
für<br />
Bundes-, Landes- und<br />
Kommunalverwaltungen<br />
Innenstaatssekretär Ulrich Freise hat<br />
Mitte September 2007 den 1. Preis<br />
im diesjährigen eGovernment-<br />
Wettbewerb entgegengenommen. Die<br />
Senatsverwaltung für Inneres und Sport<br />
hat sich mit dem „Online-Bürgeramt“<br />
in der Kategorie Kunden- und Bedarfsorientierung<br />
beworben und wurde von<br />
einer unabhängigen Jury als Gewinner<br />
ausgewählt. Gesucht wurden Projekte,<br />
die den Bedarf der Verwaltungskunden<br />
in den Vordergrund stellen und<br />
Verwaltungsdienstleistungen neben den<br />
tradierten Zugangswegen „Bürgeramt“,<br />
„Telefon“ und „Postweg“ zusätzlich<br />
auch „online“ anbieten.<br />
Das <strong>Berlin</strong>er Projekt reiht sich ein in die<br />
zahlreichen Vorhaben, Verwaltungsdienstleistungen<br />
in den 12 <strong>Berlin</strong>er Bezirken<br />
einheitlich, bürgernah und<br />
lebenslagenbezogen auf allen Zugangswegen<br />
gleichermaßen anzubieten. Durch<br />
den Aufbau eines Online-Bürgeramts<br />
sollen die Bürgerinnen und Bürger über<br />
das Internet alle wesentlichen Informationen<br />
zu den wichtigsten Dienstleistungen<br />
an einer Stelle erhalten. Darüber<br />
hinaus soll die zentrale elektronische<br />
Antragstellung für alle Bürgeranliegen<br />
so ermöglicht werden, dass auf ein persönliches<br />
Erscheinen der Bürgerinnen<br />
und Bürger vor Ort in vielen Fällen<br />
verzichtet werden kann.<br />
Eine Besonderheit des Projektes ist der<br />
verwaltungsübergreifende ganzheitliche<br />
Ansatz, der nicht nur auf eine Optimierung<br />
einzelner Geschäftsprozesse abzielt,<br />
sondern die Bereitstellung eines<br />
weitgehend medienbruchfrei abwickelbaren<br />
Gesamt-Dienstleistungsangebots<br />
ermöglicht. Mit wissenschaftlich fun-<br />
4/07 20<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
dierten Instrumenten und Methoden<br />
wurden insgesamt 93 Dienstleistungen<br />
analysiert, bezüglich ihrer grundsätzlichen<br />
Online-Fähigkeit bewertet und mit<br />
dem Ziel einer elektronischen Vorgangsbearbeitung<br />
bei gleichzeitiger Berücksichtigung<br />
aller Zugangswege neu modelliert.<br />
Aus diesem Gesamtportfolio wurden<br />
zunächst 25 repräsentative Dienstleistungen<br />
auf Basis der Ergebnisse einer<br />
Kundenbedarfsanalyse ausgewählt. Diese<br />
häufig nachgefragten 25 Dienstleistungen<br />
repräsentieren perspektivisch<br />
eine Online-Nutzungsquote von durchschnittlich<br />
50%, wodurch mit jährlichen<br />
Nutzerzahlen von bis zu 3 Mio. gerechnet<br />
werden kann.<br />
Symbolfoto: Archiv<br />
Im Ergebnis kann bei allen 25 modellierten<br />
Online-Dienstleistungen auf ein<br />
persönliches Erscheinen der Verwaltungskunden<br />
vor Ort verzichtet werden.<br />
11 der 25 Dienstleistungen können<br />
auch ohne den Einsatz der qualifizierten<br />
elektronischen Signatur optimiert und<br />
deshalb mittelfristig bis 2009 online bereitgestellt<br />
und erbracht werden. Dazu<br />
gehören z.B. Dienstleistungen wie die<br />
Beantragung von Briefwahlunterlagen,<br />
Melderegisterauskünfte, Meldebescheinigungen,<br />
KFZ-Halterauskünfte<br />
und Anwohnerparkausweisen für Private.<br />
Weitere 14 untersuchte Online-Dienstleistungen<br />
sind nach derzeitiger Rechtslage<br />
nur unter Verwendung der qualifizierten<br />
elektronischen Signatur<br />
realisierungsfähig (z.B. Abmeldung und<br />
Anmeldung einer <strong>Berlin</strong>er Wohnung).<br />
Zu ihrer elektronischen Bereitstellung<br />
sind die Ergebnisse der Initiative<br />
DeutschlandOnline und der E-Card-<br />
Strategie des Bundes (insbesondere E-<br />
Personalausweis) einzubeziehen und<br />
abzuwarten. Das Risiko einer losgelösten<br />
Umsetzung in <strong>Berlin</strong> wäre zu hoch,<br />
da im Bundeskontext sowohl alternative<br />
Identifizierungsverfahren (z.B. über ein<br />
Bundesmelderegister) als auch Maßnahmen<br />
zur bundesweiten Verbreitung von<br />
Signaturkarten in der Bevölkerung (E-<br />
Personalausweis, Einführung des elektronischen<br />
Einkommensnachweises)<br />
verfolgt werden.<br />
Zur weitergehenden Vervollständigung<br />
des Online-Bürgeramts werden langfristig<br />
auch die restlichen Dienstleistungen<br />
des ermittelten Gesamt-Dienstleistungsportfolios<br />
von insgesamt 93 Dienstleistungen<br />
einbezogen. Durch den zukünftigen<br />
Online-Service können einerseits<br />
die wichtigsten Bürgeranliegen schnell,<br />
unkompliziert und unbürokratisch angeboten<br />
werden. Andererseits muss und<br />
wird sich auch auf der Verwaltungsseite<br />
ein hoher Nutzen einstellen. Basis dafür<br />
sind die schlankeren und effizienteren<br />
Verwaltungsprozesse, der höhere<br />
Automatisierungsgrad und eine verbesserte<br />
Prozesssteuerung. (LPD) <br />
eGovernment-<br />
Wettbewerb 2007<br />
<strong>Berlin</strong> - Am 14. September 2007<br />
fand in <strong>Berlin</strong> die Preisverleihung<br />
des 7. eGovernment-Wettbewerbs,<br />
der unter der Schirmherrschaft<br />
des Bundesministers des Innern, Dr.<br />
Wolfgang Schäuble, steht, statt. Dieser<br />
Wettbewerb wird bereits seit dem Jahr<br />
2000 von BearingPoint und Cisco
ausgetragen. Unter den insgesamt<br />
56 Einreichungen aus allen Ebenen der<br />
deutschen Verwaltung wurden vier Preisträger<br />
in drei Kategorien geehrt. Für ihre<br />
Lösungen in der Kategorie „Kundenund<br />
Bedarfsorientierung“ wurden die<br />
Senatsverwaltung für Inneres und Sport<br />
<strong>Berlin</strong> (siehe vorherigen Artikel) sowie<br />
der Kreis Lippe mit dem kommunalen<br />
Rechenzentrum Minden-Ravensberg/<br />
Lippe gemeinsam ausgezeichnet. Den<br />
Preis in der Kategorie „Prozessketten“<br />
nahm stellvertretend für den Kooperationsausschuss<br />
Automatisierte Datenverarbeitung<br />
das Bundesministerium des<br />
Innern entgegen; den eGovernment<br />
Award für die beste Lösung in der Kategorie<br />
„Verwaltungsinterne Prozesse“<br />
erhielt das brandenburgische Ministerium<br />
des Innern. „Die Entwicklung elektronischer<br />
Verwaltungsdienstleistungen<br />
erleichtert den Bürgern den ständigen<br />
Kontakt mit den Behörden - eine Tendenz,<br />
die sich in den nächsten Jahren<br />
weiter verstärken wird“, so Wilfried<br />
Erber, Mitglied der Geschäftsführung<br />
der BearingPoint GmbH.<br />
Österreich und Schweiz mit Sonderpreisen<br />
Zum ersten Mal wurden zusätzlich zu<br />
den 56 deutschen Einreichungen auch<br />
Beiträge aus der Schweiz und Österreich,<br />
die außerhalb der deutschen Konkurrenz<br />
liefen, mit jeweils einem Sonderpreis<br />
ausgezeichnet. Diese gingen an<br />
das Schweizer Bundesamt für Kommunikation<br />
(BAKOM) sowie den Hauptverband<br />
der österreichischen Sozialversicherungsträger.<br />
Die Preisträger<br />
werden von einer unabhängigen Jury<br />
bestimmt, der Prof. Dr. Maria A. Wimmer<br />
(Universität Koblenz-Landau), Prof.<br />
Dr. Stephan A. Jansen (Zeppelin<br />
University) und Franz-Reinhard Habbel<br />
(Deutscher Städte- und Gemeindebund)<br />
angehören. „Die seit 2000 stetig<br />
steigenden Teilnehmerzahlen des<br />
eGovernment-Wettbewerbs und die<br />
Innovationen der eingereichten Projekte<br />
zeugen vom zunehmenden Fortschritt<br />
im Einsatz von elektronischen Verwaltungsinstrumenten,<br />
die für eine erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit von Be-<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
hörden und Wirtschaft mittlerweile unabdingbar sind“, zieht Thomas Mierschke,<br />
Vertriebsdirektor Public Sector Deutschland, Cisco Systems Deutschland, eine erste<br />
Bilanz.<br />
Kategorie Kundenorientierung mit zwei Siegern<br />
Der Preis in der ersten Kategorie „Kunden- und Bedarfsorientierung“ ging zu<br />
gleichen Teilen an zwei Projekte: Die <strong>Berlin</strong>er Senatsverwaltung für Inneres und<br />
Sport erhielt die Auszeichnung für die Einführung eines virtuellen Bürgeramtes und<br />
an das Kommunale Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe.<br />
Das Ziel des Pilotprojektes ist eine transparente Verwaltung, an die Bürger, Unternehmen<br />
und Touristen über einfach zugängliche Kommunikationsangebote ungehindert<br />
herantreten können. Der Kreis Lippe will sich damit frühzeitig als bürgerund<br />
kundenorientierte Kommunalverwaltung positionieren und seine Standortqualität<br />
verbessern. „Hier handelt es sich um ein Projekt mit Vorbildcharakter, das<br />
erfolgreich alle administrativen Dienstleistungen aus einer Hand anbietet – telefonisch<br />
unter der Behördenservicenummer 115 zu erreichen. Der einfache Zugang hat<br />
eine Vorreiterfunktion für alle ländlichen Kreise und hat mich deswegen schnell<br />
überzeugt“, so Prof. Dr. Jansen.<br />
Foto: Andrey Prokhorov<br />
Vernetzte Verwaltung – weniger Fehler durch automatischen Datenaustausch<br />
In der Kategorie „Prozessketten“ wurde mit dem Deutschen Verwaltungsdiensteverzeichnis<br />
(DVDV) ein Projekt ausgezeichnet, das für die ebenenübergreifende<br />
Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen große Bedeutung erlangen<br />
wird. Die auf der Basis von serviceorientierten Architekturen (SOA) vernetzte<br />
Technologie des DVDV führt zu einer höheren Flexibilisierung der Verwaltung.<br />
Durch den automatisierten Datenaustausch zwischen den Ämtern kommt es zu<br />
weniger Fehlern. Damit zeigt das Projekt beispielhaft, wie schnell für die Behörden<br />
große Zeit- und Kostengewinne für Verwaltungsvorgänge zu realisieren sind. <br />
4/07 21
„Das Projekt ist ein wesentlicher<br />
Baustein zur Umsetzung von vernetzten<br />
Behörden. Moderne <strong>IT</strong>-Architekturen<br />
nach dem SOA-Prinzip wurden hier<br />
beispielhaft eingesetzt. Letztlich überzeugte<br />
der Leitgedanke, dass damit verschiedene<br />
Fachverfahren miteinander<br />
arbeiten können“, begründet Prof. Dr.<br />
Wimmer die Auszeichnung für den<br />
Kooperationsausschuss Automatisierte<br />
Datenverarbeitung, den das Bundesinnenministerium<br />
stellvertretend entgegennahm.<br />
Brandenburg vereinfacht Aktenbearbeitung<br />
Mit dem Preis in der Kategorie<br />
„Verwaltungsinterne Prozesse“ ausgezeichnet<br />
wurde das Dokumenten- und<br />
Vorgangsbearbeitungssystem EL.DOK<br />
des brandenburgischen Innenministeriums.<br />
Es verringert die Fehlerquote in<br />
der Aktenbearbeitung und unterstützt<br />
die Telearbeit durch einen leichteren<br />
Zugriff auf Dokumente. Besondere Beachtung<br />
verdient das Management bei<br />
der Einführung des neuen Systems. Es<br />
bezog die Mitarbeiter vorbildlich mit ein<br />
und trug so dazu bei, dass das neue<br />
System von allen schnell akzeptiert wurde.<br />
Jurymitglied Prof. Dr. Wimmer würdigte<br />
die Lösung des brandenburgischen<br />
Innenministeriums als „wesentlichen<br />
Beitrag zur Verwaltungsmodernisierung<br />
und der Einführung von Telearbeit. Die<br />
Jury überzeugte am Ende vor allem die<br />
Darstellung des Change-Management-<br />
Ansatzes, der auch die Mitarbeiter bei<br />
der geplanten Einführung der Lösung<br />
einbezog.“<br />
Erstmals grenzüberschreitende Auszeichnungen<br />
für Schweizer und<br />
österreichische Projekte<br />
Zum ersten Mal in der Geschichte des<br />
eGovernment-Wettbewerbs wurden<br />
Einreichungen aus der Schweiz und aus<br />
Österreich geehrt: Einen Sonderpreis<br />
erhielt das Schweizer Bundesamt für<br />
Kommunikation (BAKOM), das erfolgreich<br />
ein eGovernment-Framework zur<br />
Online-Vergabe von Funklizenzen implementierte.<br />
Als zentrale Dienste-<br />
4/07 22<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
plattform für die gesamte Schweizer<br />
Bundesverwaltung konzipiert, sollen in<br />
Zukunft Basis- und Querschnittsdienste<br />
zur Verfügung gestellt werden, die von<br />
allen Bundesbehörden zum Aufbau von<br />
Online-Diensten genutzt werden können.<br />
Der Aufbau des Frameworks ist<br />
damit eingebettet in die Schweizer<br />
eGovernment-Strategie. Prof. Dr.<br />
Jansen: „Basisinfrastruktur ist nicht alles,<br />
aber ohne sie ist eine einheitliche<br />
eGovernment-Strategie unmöglich. Die<br />
Schweizer Behörde zeigt, wie ein solches<br />
Rahmenwerk konsequent geplant<br />
und mittels eines Testprojektes umgesetzt<br />
werden kann.“<br />
Den Sonderpreis der österreichischen<br />
Einreichungen erhielt der Hauptverband<br />
der österreichischen Sozialversicherungsträger<br />
für die Entwicklung einer e-<br />
Card. Sie gestattet dem Nutzer die elektronische<br />
Authentifizierung nach dem<br />
österreichischen Signaturgesetz und der<br />
Verwaltungssignaturverordnung. Die<br />
Karte enthält drei Signaturfunktionen:<br />
die Verwaltungssignatur für<br />
eGovernment-Anwendungen, die gewöhnliche<br />
Signatur für Standardanwendungen<br />
sowie die Sozialversicherungssignatur<br />
als Krankenscheinersatz.<br />
Mit der einheitlichen e-Card wird<br />
in Österreich die Basis für medienbruchfreie<br />
eGovernment-Anwendungen<br />
gelegt. „Hier überzeugte die Jury der<br />
Vereinfachungsgedanke: eine Karte mit<br />
mehreren Funktionalitäten ersetzt ein<br />
Kartenspiel von ID-Karten für verschiedene<br />
Services“, begründete Juror Habbel<br />
die Entscheidung für die Auszeichnung.<br />
Nachhaltigkeit durch stetigen Erfahrungsaustausch<br />
Ein wichtiges Anliegen des<br />
eGovernment-Wettbewerbs ist die nachhaltige<br />
Weiterentwicklung der eingereichten<br />
Ideen. Alle Preisträger erhalten<br />
eine Mitgliedschaft in der eGovernment-<br />
Academy. Diese Einrichtung, die von<br />
den Preisstiftern BearingPoint und Cisco<br />
initiiert wurde, dient dem Erfahrungsaustausch<br />
von erfolgreichen<br />
eGovernment-Projektbeteiligten. So<br />
haben die Preisträger jedes Jahr die<br />
Möglichkeit, sich während einer einwöchigen<br />
Studienreise auf internationaler<br />
Ebene mit Experten auszutauschen,<br />
um die neuen Erkenntnisse später für<br />
weitere Projekte zu nutzen. „Erst der<br />
offene Austausch und die Netzwerkbildung<br />
aus diesen Expertentreffen führt<br />
zu einem nachhaltigen Erfolg des<br />
eGovernment-Wettbewerbs“, so Jon<br />
Abele, Managing Director und Leiter<br />
Public Services von BearingPoint<br />
Deutschland.<br />
Nähere Informationen über den Wettbewerb<br />
sind zu finden unter<br />
www.egovernment-wettbewerb.de.<br />
(PM) <br />
Deutschland gewinnt<br />
den europäischen<br />
E-Government Award<br />
Deutschland ist in vielen Bereichen<br />
auf dem Weg zurück in<br />
die europäische Spitze. Hierzu<br />
zählt auch das E-Government. Erst vor<br />
kurzem wurde bekannt, dass sich die<br />
deutsche Verwaltung in einem von der<br />
EU-Kommission beauftragten Mehrländervergleich<br />
zur Bereitstellung von<br />
Online-Dienstleistungen durch Behörden<br />
innerhalb eines Jahres von Platz 19<br />
auf Platz 10 verbessert hat.<br />
Im September 2007 gewann zudem das<br />
deutsche Projekt „Deutsches Verwaltungsdiensteverzeichnis<br />
(DVDV)“ auf<br />
der Ministerkonferenz der portugiesischen<br />
EU-Präsidentschaft in Lissabon<br />
den europäischen E-Government<br />
Award. Damit konnte sich das schon im<br />
nationalen E-Government-Wettbewerb<br />
ausgezeichnete Projekt gegen 26 Mitbewerber<br />
durchsetzen.<br />
Das DVDV ist eine fach- und ebenenübergreifende<br />
Infrastrukturkomponente<br />
für E-Government in Deutschland. In<br />
dem so genannten „Verzeichnis-
dienst“ werden technische Verbindungsdaten<br />
von Online-Diensten der<br />
öffentlichen Verwaltung hinterlegt. Seine<br />
Verwendung z.B. bei der elektronischen<br />
Rückmeldung von Meldebehörden<br />
ermöglicht für Bund, Länder<br />
und Kommunen schon heute eine geschätzte<br />
Einsparung von über 1,3 Mio.<br />
EUR im Jahr. DVDV ist ein<br />
Gemeinschaftsprojekt der Bundesregierung<br />
mit den Ländern und wurde von<br />
der Bundesstelle für Informationstechnik<br />
in enger Kooperation mit<br />
einigen Bundesländern realisiert.<br />
„Die Bundesregierung hat beim<br />
Regierungsantritt deutlich gemacht, dass<br />
wir Deutschland zurück in die europäische<br />
Spitze bringen wollen. Dafür müssen<br />
wir in allen Bereichen hart arbeiten”,<br />
sagte Bundesinnenminister Dr. Schäuble.<br />
”Im Bereich des E-Government, der<br />
Internet-Dienstleistungen der öffentlichen<br />
Verwaltung, haben wir sehr gute<br />
Fortschritte gemacht. Mit dem Gewinn<br />
des Europäischen E-Government<br />
Awards und der deutlich verbesserten<br />
Gesamtbewertung ist Deutschland in<br />
die TOP 10 vorgestoßen. Ich bedanke<br />
mich bei allen, die diesen Erfolg ermöglicht<br />
haben. Auf diesem Weg werden wir<br />
weitermachen” (PR) <br />
Hamburg und Hessen<br />
bündeln Know-how im<br />
E-Government -<br />
Kooperationsabkommen<br />
unterzeichnet<br />
Wiesbaden - Das Land Hessen<br />
und die freie Hansestadt<br />
Hamburg haben ein Kooperationsabkommen<br />
im Bereich E-<br />
Government unterzeichnet. Beide Bundesländer<br />
nehmen in Deutschland eine<br />
führende Rolle in der Entwicklung und<br />
Bereitstellung moderner E-Government-Angebote<br />
ein. Im Rahmen der<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
deutschlandweiten Initiative „Deutschland<br />
Online“ haben beide Länder jeweils<br />
die Leitung für bedeutsame Einzelprojekte<br />
übernommen - Hamburg für<br />
die Reform des Kfz-Wesens und Hessen<br />
für die Errichtung eines einheitlichen<br />
Behördennetzes. Auch bei einem<br />
weiteren überregional großen Projekt<br />
zeigen Hamburg und Hessen Flagge: So<br />
bewerben sich Hamburg und Hessen<br />
mit Modellregionen zur Einführung der<br />
bundeseinheitlichen Behörden-Rufnummer<br />
„115“ und wollen so wichtige Anregungen<br />
und Erfahrungen aus der Praxis<br />
liefern.<br />
Staatsrat Dr. Detlef Gottschalck:<br />
„Hamburg und Hessen haben beide große<br />
Erfahrungen im E-Government und<br />
stellen vielschichtige Online-Angebote<br />
für Bürger und Wirtschaft zur Verfügung.<br />
Jedes Land für sich hat jedoch<br />
auch spezielles Know-how bei der Entwicklung<br />
von Dienstleistungen. Daher<br />
werden Hamburg und Hessen ihre Initiativen<br />
stärker bündeln, um bundesweit<br />
gemeinsam wichtige Impulse für die strategische<br />
Weiterentwicklung im E-<br />
Government zu setzen.“<br />
Staatssekretär Harald Lemke: „Die Kooperation<br />
zwischen Hamburg und Hessen<br />
zeigt, wie man in föderalen Strukturen<br />
mehr Effizienz und Standardisierung<br />
organisieren kann. Ich bin überzeugt<br />
davon, dass diese Zusammenarbeit<br />
beide Partner in der<br />
Verwaltungsmodernisierung voranbringen<br />
und die Spitzenpositionen im<br />
E-Government sichern wird.“<br />
Basis für eine moderne Kommunikation<br />
Weitere Einzelheiten:<br />
Vertrieb<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
Hr. Hedergott - Vertriebsleiter<br />
Tel. 9012 (912) 6167<br />
eMail: Vertrieb@itdz-berlin.de<br />
Über die strategische Zusammenarbeit<br />
Hamburgs und Hessens hinaus sind alle<br />
anderen Bundesländer ausdrücklich aufgefordert,<br />
dem Kooperationsabkommen<br />
beizutreten. Denn die Entwicklung<br />
länderübergreifender E-Government-<br />
Strategien eröffnet erhebliche Synergiepotenziale<br />
für eine bessere Wirtschaftlichkeit<br />
von öffentlichen Online-Angeboten.<br />
(PR) <br />
E-Government im<br />
Trend: Behörden<br />
punkten mit<br />
elektronischen<br />
Dienstleistungen<br />
Hamburg - Online-Dienstleistungen<br />
der öffentlichen Verwaltung<br />
für den Bürger haben<br />
Konjunktur. Aktuelles Beispiel ist der<br />
Plan der Bundesregierung, die Papier-<br />
Lohnsteuerkarte in Rente zu schicken<br />
und 2011 durch Bits und Bytes zu ersetzen.<br />
Bereits heute nutzt fast jeder Dritte<br />
der 16- bis 74-jährigen Deutschen<br />
Online-Dienste von Ämtern. 38 Prozent<br />
der Internetunternehmen in<br />
Deutschland gehen davon aus, dass sich<br />
dieser Trend noch weiter fortsetzen wird.<br />
Ebenfalls im Kommen sind Behördendienste<br />
für Unternehmen. 30 Prozent<br />
sehen hier in den kommenden zwölf<br />
Monaten eine steigende Zahl der Angebote.<br />
Das ist das Ergebnis des Internet<br />
World Business Trendscout „Branchenentwicklung<br />
E-Commerce“ der<br />
novomind AG in Zusammenarbeit mit<br />
Internet World Business.<br />
Das Potenzial, durch Serviceleistungen<br />
im Netz für mehr Bürgernähe zu sorgen,<br />
ist groß - allerdings bei Weitem noch<br />
nicht ausgeschöpft. Noch beschränken<br />
sich viele Behörden auf Informationsangebote<br />
wie beispielsweise Formluar-<br />
Downloads oder Eingabemasken. Nachteil:<br />
Die Bürger müssen diese Dokumente<br />
erst ausdrucken und dann <br />
4/07 23
4/07 24<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
per Post einschicken. Einen direkten Draht in die Amtsstuben, rund um die Uhr<br />
und über verschiedene Kanäle, setzen erst wenige Behörden ein. Hauptkommunikationsformen<br />
sind immer noch der Brief, das Telefon oder Fax sowie die<br />
E-Mail. Echtzeitberatung durch virtuelle Mitarbeiter oder Online-Chats mit dem<br />
Sachbearbeiter, wie unter anderem bei der Deutschen Rentenversicherung Bund,<br />
sind erst im Kommen.<br />
Ausnahmen bilden staatliche Einrichtungen auf Bundes- und Landesebene. Damit<br />
der Bürger nicht vor verschlossenen Online-Türen steht, treten dort verstärkt digitale<br />
Helfer ihren Dienst an. Auf dem Portal www.die-gesundheitsreform.de können sich<br />
Interessierte mit der virtuellen Clara über die neue Gesundheitsreform 2007 unterhalten.<br />
Der Deutsche Bundestag installierte für seinen Web-Auftritt eine Online-<br />
Trickfigur. Im Wahlkampf 2005 informierte ein virtueller Bundesadler zum allgemeinen<br />
Wahlablauf und gibt auch heute noch gern Auskunft zum Thema Wahlen und<br />
Bundestag. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) hat<br />
sich ebenfalls vor mehreren Jahren für eine virtuelle Mitarbeiterin entschieden: Auf<br />
den Internetseiten des BMWi hilft „Luca“ Jugendlichen bei ihrer Berufswahl.<br />
Foto: www.onlinebewerbung.de<br />
Die starke Akzeptanz der Online-Dienste in der Bevölkerung zeigt, dass der<br />
elektronischen Bürgerkommunikation die Zukunft gehört. Behörden, die diesen<br />
Trend aufgreifen, demonstrieren mit zusätzlichen Dienstleistungen im Netz Transparenz<br />
und Bürgernähe. Gleichzeitig bietet sich die Chance, Kosten einzusparen, da<br />
Vorgänge schneller und automatisiert bearbeitet werden können. Zentrale Herausforderung<br />
für die Behörden ist, multikanalfähige Bürgerkommunikation zu ermöglichen.<br />
Der Bürger kann dann selbst entscheiden, ob er Online-Behördengänge per<br />
E-Mail, Fax, Live-Chat oder virtuellem Berater erledigt.<br />
Der Internet World Business Trendscout stellt die Ergebnisse einer Online-Befragung<br />
dar, die im Auftrag der novomind AG in Kooperation mit Internet World<br />
Business durchgeführt wurde. Die Daten sind in dem Zeitraum vom 11. Juli bis zum<br />
25. Juli 2007 erhoben worden. Insgesamt nahmen 132 Fach- und Führungskräfte der<br />
Internetwirtschaft teil. (OTS) <br />
EU eGovernment-Studie: Internetangebote der<br />
Behörden in Europa weiter verbessert<br />
<strong>Berlin</strong> - Die grundlegenden Dienstleistungsangebote von Behörden sind immer<br />
besser über das Internet zugänglich. Im Schnitt wird in der Europäischen<br />
Union mit nun 76 Prozent Online-Umsetzungsgrad die Transaktionsstufe<br />
erreicht, d.h. viele Leistungen können online abgewickelt werden. Vollständig online<br />
verfügbar sind mit 58 Prozent etwas mehr als die Hälfte aller untersuchten Behördenangebote.<br />
Das zeigt die siebte Studie der Unternehmensberatung Capgemini im<br />
Auftrag der Europäischen Kommission<br />
zum Stand der Online-Verfügbarkeit von<br />
Behördenangeboten. Einbezogen sind<br />
20 von der Kommission festgelegte<br />
grundlegende Service-Angebote für<br />
Bürger und Unternehmen in den 27<br />
EU-Mitgliedsstaaten sowie in Island,<br />
Norwegen, der Schweiz und der Türkei.<br />
„Die wirtschaftlich starken EU-Staaten<br />
befinden sich bis auf wenige Ausnahmen<br />
im vorderen Teil der Ergebnisliste.<br />
Einige der neuen Länder haben zwar<br />
mit zentralen Strukturen schnelle Erfolge<br />
im eGovernment erzielen können,<br />
die überwiegende Mehrheit von ihnen<br />
jedoch stagniert seit einigen Jahren. Sie<br />
dürfen den Anschluss nicht verlieren“,<br />
so Tom Gensicke, Leiter Public Services<br />
bei Capgemini Consulting.<br />
Deutschland schließt zum oberen<br />
Mittelfeld auf<br />
Deutschland konnte gegenüber den<br />
Vorjahren einen deutlichen Sprung nach<br />
vorne machen. Drei Viertel (Vorjahr: 47<br />
Prozent) der untersuchten Dienstleistungen<br />
werden nun vollständig über das<br />
Internet angeboten. Auch beim Gesamtgrad<br />
der Online-Verfügbarkeit liegt<br />
Deutschland nun mit 84 Prozent über<br />
dem Durchschnitt aller Länder. Nachholbedarf<br />
besteht vor allem noch bei<br />
Leistungen der Standes- und Einwohnermeldeämter.<br />
Ähnlich auch bei Pässen<br />
und Führerschein. „Es ist sehr erfreulich,<br />
dass sich Deutschland so deutlich<br />
verbessern konnte, insbesondere<br />
nach den doch weniger guten Ergebnissen<br />
der letzten Jahre.<br />
Die Fortschritte sind diesmal nicht nur<br />
auf Bundesebene zu verzeichnen, sondern<br />
auch bei Dienstleistungen, die auf<br />
Länder- und kommunaler Ebene betrieben<br />
werden. Allerdings darf dabei nicht<br />
vergessen werden, dass diese Ergebnisse<br />
nur durch vergleichsweise hohen<br />
Aufwand erreicht werden. Das betrifft<br />
sowohl die Verwaltungsprozesse als auch<br />
die Tatsache, dass nach wie vor viele<br />
Verwaltungen versuchen, eigene Verfahren<br />
zu entwickeln und zu betreiben.“,<br />
so Tom Gensicke.
Österreich: Alle Dienstleistungen online erhältlich<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Österreich konnte 2007 seine Spitzenposition aus dem Vorjahr verteidigen. Als erstes<br />
und einziges Land sind alle untersuchten 20 Dienstleistungen vollständig online<br />
verfügbar. „Dies ist umso bemerkenswerter, als dass sich die Behörden mit dem<br />
Leistungsangebot für Bürger schwerer tun als mit dem für Unternehmen. Wenn nun<br />
alle Leistungsangebote vollständig über das Internet abgewickelt werden können, ist<br />
dies eine hohe Zielvorgabe für die anderen Länder“, so Gensicke.<br />
Leistungen für Unternehmen besser ausgebaut als Bürgerdienste<br />
Europaweit klafft auch in diesem Jahr zwischen der Online-Fähigkeit von Leistungen<br />
für Bürger und der für Unternehmen eine große Lücke (70 Prozent/84 Prozent).<br />
Deutschland ist keine Ausnahme. Die zwölf Serviceangebote die sich an die Bürger<br />
richten, erreichen hierzulande einen Umsetzungsgrad von 76 Prozent; der für<br />
Unternehmen liegt bei 94 Prozent. Ähnlich ist das Bild beim Indikator „vollständig<br />
online-verfügbar“, wenn auch auf insgesamt niedrigerem Niveau. Tom Gensicke<br />
schlussfolgert: „Zu Beginn unserer Studienreihe im Jahr 2001 konnte man verstehen,<br />
dass die Behörden zunächst die Angebote für Unternehmen ausgebaut haben. Das<br />
ging schneller und ließ sich einfacher refinanzieren. Doch nun muss die Lücke<br />
zwischen den Angeboten geschlossen werden. Government 2.0 darf die Bürger nicht<br />
ausschließen. Wie man es machen kann, zeigt Österreich.“ Der Studienband ist als<br />
PDF abrufbar unter: http://www.de.capgemini.com/presse (OTS) <br />
Governikus bringt Schwerlasttransporte schneller<br />
auf den Weg<br />
Die langen Bearbeitungszeiten bei den jährlich rund 350.000 Anhörungsfällen<br />
für Genehmigungen von Groß- und Schwertransporten sollen nun der<br />
Vergangenheit angehören. Ein neues Verfahren für die Online-Beantragung<br />
soll seit August 2007 den gesamten Genehmigungsprozess deutlich beschleunigen.<br />
Bisher mussten die bei den Straßenverkehrsbehörden<br />
eingehenden Anträge der Speditionen, Kran- und Bauunternehmen<br />
von dort aus einzeln per Fax bei den<br />
zahlreichen zustimmungspflichtigen Stellen wie zum Beispiel<br />
bei den Tiefbauämtern, der Polizei oder der Deutschen<br />
Bahn eingereicht werden. Bei Bundesländergrenzen<br />
überschreitenden Transporten - das trifft in rund 80<br />
Prozent der Fälle zu - gestaltete sich das Verfahren noch<br />
komplizierter. Mit der Einführung des Verfahrensmanagements<br />
für Großraum- und Schwertransporte<br />
(VEMAGS) werden die komplexen Genehmigungsschritte<br />
seit dem 7. August in einem bundesweit arbeitenden<br />
Verfahren zusammengefasst.<br />
Foto: Archiv<br />
In diesem Verfahren wird neben der von Steria Mummert Consulting entwickelten<br />
Software VEMAGS, die den Kern des Projekts bildet, das Kartografieprogramm<br />
MapInfo eingesetzt. Für den sicheren Transport aller Daten über das Internet sorgt<br />
die Sicherheitsmiddleware Governikus der bremen online services GmbH & Co. KG<br />
(bos KG). Die Erstellung und Prüfung von Signaturen geschieht mit den in<br />
VEMAGS integrierten Softwareprodukten Governikus Integrated Signer und<br />
Governikus Integrated Verifier.<br />
Alle, die zukünftig Schwerlasttransporte<br />
abwickeln möchten, müssen ihre Anträge<br />
von nun an nur noch einmal in einer<br />
Internetplattform eingeben, die Weiterleitung<br />
an die Erlaubnis- und<br />
Genehmigungsbehörden, die Anhörungsbehörden,<br />
die Straßenbaulastträger<br />
und die Polizei erfolgt automatisch. Dort<br />
werden die Anträge geprüft, Stellungnahmen<br />
abgegeben und Teilgenehmigungen<br />
erteilt. Der Bearbeitungsstatus<br />
ist für den Antragsteller<br />
jederzeit online einsehbar.<br />
Durch den Einsatz des Governikus<br />
Integrated Signers können die Bescheide<br />
von den zuständigen Stellen rechtskräftig<br />
online erteilt werden. Mit dem<br />
Governikus Integrated Verifier können<br />
die Signaturen vom Antragsteller geprüft<br />
werden. Ausdrucke der Bescheide<br />
und der Signaturprüfungsberichte dienen<br />
während des Transports als gültige<br />
Begleitpapiere.<br />
Wie notwendig das neue Verfahren ist,<br />
das bundesweit unter Federführung des<br />
Hessischen Landesamtes für Straßenund<br />
Verkehreswesen beauftragt und eingeführt<br />
wurde, zeigen die Zahlen der<br />
letzten Jahre. Allein im vergangenen Jahr<br />
erhöhte sich das gesamte Transportaufkommen<br />
auf deutschen Straßen um 4,7<br />
Prozent auf 130 Millionen Tonnen. In<br />
den ersten vier Monaten dieses Jahres<br />
wuchs die Zahl der durchgeführten<br />
Großraum- und Schwerlasttransporte<br />
um 40 Prozent gegenüber dem vergleichbaren<br />
Zeitraum des Vorjahres.<br />
VEMAGS gehört mit zu den wichtigsten<br />
E-Government-Projekten Deutschlands.<br />
Es ist eine der 25 wichtigsten<br />
Maßnahmen von Deutschland-Online,<br />
der nationalen E-Government-Strategie<br />
von Bund, Ländern und Kommunen.<br />
Mehr Informationen:<br />
http://www.vemags.de<br />
http://www.steria-mummert.de<br />
http://www.governikus.de (PM) <br />
4/07 25
Die qualifizierte<br />
elektronische Signatur<br />
für die beweiskräftige<br />
Aufbewahrung<br />
elektronischer Akten<br />
Die dauerhafte Authentizität, Integrität<br />
und Lesbarkeit elektronischer<br />
Dokumente sicherzustellen,<br />
ist in Ausländerbehörden von<br />
oberster Priorität. Die Rechtsfähigkeit<br />
wird bei allen Schritten der Geschäftsvorfälle<br />
durch elektronische Signaturen<br />
und Speicherung der Dokumente in<br />
rechtskonformen Datenformaten erreicht.<br />
Die elektronische Akte kann u. a.<br />
durch qualifizierte elektronische Signaturen<br />
und Speicherung aller Dokumente<br />
in den für den Rechtsverkehr erforderlichen<br />
Datenformaten realisiert werden.<br />
Die „Virtuelle Poststelle“<br />
Ziel des Projekts Elektronische Ausländerakte<br />
(EAuslAkte) ist es, dass alle<br />
Dokumente einer Ausländerakte elektronisch<br />
verfügbar sind. Gleichzeitig<br />
können original aufzubewahrende Dokumente<br />
weiterhin in Papierform abgelegt<br />
werden. Die elektronische Aktenführung<br />
reicht von der Digitalisierung<br />
eingehender Schriftstücke, der Einfügung<br />
von verschiedenen Signaturtypen,<br />
dem Management der elektronischen<br />
Dokumente, der Bewertung von Signaturen<br />
bis hin zum Outputmanagement<br />
über die Druckstraße, Fax oder Mail.<br />
Die hierfür eingesetzten Dienste sind<br />
Bestandteil der eGovernment-Suite des<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> sowie der als Fachverfahren<br />
zum Ausländerregister genutzten Software<br />
PaulaGo. Verfahrensbedingt werden<br />
die Dokumente als Einzelseiten gespeichert<br />
und über das Fachverfahren<br />
miteinander verbunden. Deshalb muss<br />
eine große Anzahl elektronischer Signaturen<br />
bearbeitet werden. Dieser Arbeitsschritt<br />
erfolgt durch die Standard-<br />
Kryptographiekomponente „Virtuelle<br />
4/07 26<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Poststelle“ (VPS) des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>. Sie wird u. a. für die Anbringung von fortgeschrittenen<br />
und qualifizierten Batchsignaturen (NetSigner) verwendet. Über die VPS kann<br />
der Nutzer außerdem die Signaturen über das OCSP/CRL-Relay bewerten und den<br />
elektronischen Postein- und ausgang, das so genannte elektronische Behördenpostfach<br />
(eBPF) auf Basis des elektronischen Gerichts- und Verwaltungspostfachs<br />
(EGVP), einsetzen.<br />
Qualifiziert signiert<br />
Neben den bisherigen Wegen des Zugangs von Dokumenten per Kundenvorsprache,<br />
Briefpost, Faxausdruck usw. werden in der Ausländerbehörde zukünftig<br />
zunehmend elektronische Eingänge zu den Akten erwartet. Im Ergebnis einer<br />
umfangreichen Geschäftsprozessmodellierung werden alle Eingänge bei der Aufnahme<br />
in die elektronische Akte zur Wahrung der Integrität unmittelbar nach der<br />
Zuordnung zu einem Geschäftsvorfall (Aktenzeichen / Ordnungsmerkmal) fortgeschritten<br />
signiert. Sobald die digitalen Dokumente im Dokumentenmanagementsystem<br />
abgelegt werden, oder unter Verwendung vorhandener Dokumente neue<br />
erstellt werden, sind diese mit einer qualifizierten Signatur via VPS zwecks Beweiskrafterhaltung<br />
(Authentizität) zu versehen.<br />
Prüfung der Authentizität<br />
Hierzu wird die aktuelle Governikusversion 3.1 und der NetSigner der Firma Bremen<br />
Online Service (bos) KG eingesetzt. Mit Hilfe von pseudonymisierten Multisignaturkarten,<br />
im Sinne einer Datenverarbeitung im Auftrag, stellt das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> sicher,<br />
dass die erwartete große Masse an signierungsbedürftigen Dokumenten ohne Zeitverzug<br />
in den Geschäftsprozess der Ausländerbehörde übernommen werden kann.<br />
Regelmäßige Erneuerungen und Überprüfungen der angebrachten Signaturen durch<br />
das OCSP/CRL-Relay der VPS stellen auch im weiteren Bearbeitungsverlauf die<br />
Integrität und Authentizität der elektronischen Dokumente sicher.<br />
Funktion des NetSigner<br />
Mit dem NetSigner kann das Fachverfahren eine große Anzahl an Massensignaturkarten<br />
ansprechen (siehe Abbildung). So können für unterschiedliche Nutzer reservierte<br />
Karten für definierte Zwecke eingesetzt werden. <br />
Abbildung: Qualifizierte elektronische (Batch-)Signatur mit der VPS<br />
(Zielsystem für ElektrA)
Im Anwendungsfall des LABO<br />
steckt eine pseudonymisierte qualifizierte<br />
Signatur in Form von Signaturkarten in<br />
einer bestimmten Anzahl Kartenleser,<br />
welche wiederum vom NetSigner angesteuert<br />
werden. Signaturanfragen des<br />
LABO werden zur Authentisierung am<br />
NetSigner über ein fortgeschrittenes<br />
Zertifikat gekennzeichnet. Der<br />
NetSigner kann so die anzubringende<br />
qualifizierte Signatur identifizieren, das<br />
entsprechende Kartenlesegerät ansteuern<br />
und die Signatur einfügen. Anschließend<br />
wird dem Nutzer das qualifiziert<br />
signierte Dokument zur weiteren Bearbeitung<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Rechtliche Grundlage<br />
Dass ein solcher Einsatz von<br />
pseudonymisierten qualifizierten Signaturen<br />
zum Zweck der Beweiswerterhaltung<br />
elektronischer Dokumente im<br />
Rahmen der verwaltungsrechtlichen<br />
Vorschriften möglich ist, wurde in ei-<br />
Foto: Vadim Andrushchenko<br />
nem vom <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> beauftragten<br />
Rechtsgutachten überprüft. Darin wurde<br />
die Problematik der Signaturanbringung<br />
durch einen Dienstleister,<br />
wie das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, für eine organisationsfremde<br />
Verwaltung, wie das<br />
LABO, untersucht. Da das LABO nicht<br />
selbst Inhaber der Signaturkarten ist,<br />
musste geklärt werden, ob diese Signaturen<br />
dennoch ihren rechtskonformen<br />
Charakter für die elektronische Ausländerakte<br />
behalten. Dies ist immer dann<br />
gegeben, wenn die Signatur keine Willenserklärung,<br />
sondern eine Signatur für<br />
die beweiswerterhaltende Aufbewahrung<br />
von Dokumenten darstellt. Ab dem<br />
Zeitpunkt der Signaturanbringung kann<br />
eine Manipulation der Dokumente durch<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
eine Überprüfung der angebrachten Signatur<br />
fortlaufend festgestellt werden.<br />
Aufgrund dessen und da es sich bei der<br />
Signierung der Dokumente nicht um<br />
eine Willenserklärung oder eine nach<br />
außen gültige Unterschrift zu einem<br />
Verwaltungsakt des LABO handelt,<br />
wurde die Rechtsgültigkeit dieses Verfahrens<br />
bestätigt.<br />
Zusammenspiel auf der eGovernment-Suite<br />
Der rechtsverbindliche elektronische<br />
Postein- und ausgang wird über das<br />
EGVP abgebildet. Die Clientanwendung<br />
zur VPS ermöglicht den geschützten<br />
und rechtskonformen Austausch signierter<br />
Nachrichten inklusive Dateianhänge.<br />
Um den vielen Anforderungen einer<br />
rechtsverbindlichen elektronischen<br />
Aktenführung gerecht zu werden, müssen<br />
unterschiedliche Dienste der<br />
eGovernment-Suite des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>,<br />
wie z. B. Dokumentenmanagement,<br />
Outputmanagement, elektronische<br />
Archivierung und VPS mit eBPF und<br />
Signaturen entsprechend dem Anwendungsfall<br />
genutzt werden. Für die<br />
Ausländerbehörde werden die beschriebenen<br />
technischen Dienste von der als<br />
Vorgangsbearbeitungssystem verwendeten<br />
Fachsoftware PaulaGo koordiniert.<br />
Die Plattform für das gemeinsame Projekt<br />
mit dem LABO zur Realisierung der<br />
elektronischen Ausländerakte steht für<br />
Entwicklungsarbeiten bereit. Teilweise<br />
wurden einzelne Komponenten für eine<br />
elektronische Aktenführung in der <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung bereits in den produktiven<br />
Betrieb des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> übernommen.<br />
MATTHIAS TEUBNER<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
ALEXANDER SPOHN<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
KLAUS-PETER WANIEK,<br />
Projektleiter EAuslAkte im LABO<br />
Tel.: 90269 (9269) - 4008 <br />
Schweizer ziehen<br />
schneller um mit neuer<br />
Siemens-Lösung<br />
Gute Nachrichten für Umzugswillige<br />
in St. Gallen und Zürich:<br />
Die Einwohner der<br />
beiden Städte müssen bei Umzügen zwar<br />
noch selbst die Kartons in die neue<br />
Wohnung tragen - aber den Gang zur<br />
Behörde können sie sich bald sparen,<br />
denn wer zwischen den beiden Städten<br />
oder Kantonen umzieht, kann die Formalitäten<br />
bequem via Internet erledigen.<br />
Siemens <strong>IT</strong> Solutions and Services<br />
hat die entsprechende <strong>IT</strong>-Lösung entwickelt,<br />
realisiert und implementiert. Es<br />
ist das erste Projekt dieser Art in der<br />
Schweiz.<br />
Mit der neuen Siemens-Lösung können<br />
die Bürger die Umzugsformulare über<br />
das Internet online ausfüllen, unterschreiben<br />
und an das Amt schicken. Der<br />
Antragsteller unterzeichnet die Dokumente<br />
elektronisch. Möglich macht dies<br />
eine PKI (Public Key Infrastructure), mit<br />
der Nutzer Papiere im elektronischen<br />
Rechtsverkehr verbindlich unterzeichnen<br />
und verschlüsseln können. Das System<br />
aktualisiert die eingegangenen Informationen<br />
zum Wohnortwechsel automatisch<br />
in den Datenbanken. Die geänderten<br />
Adressdaten stehen per Knopfdruck allen<br />
Ämtern aktuell zur Verfügung. Der<br />
Verwaltungsaufwand für die Behörden<br />
sinkt damit auf ein Minimum.<br />
Das Projekt ist eines von zehn E-<br />
Government-Vorhaben in der Schweiz<br />
und wurde als Public Private Partnership<br />
(PPP) realisiert. Siemens <strong>IT</strong> Solutions and<br />
Services übernimmt die Einführung und<br />
den gesamten Rollout der Lösung.<br />
Die Schweizer Post liefert die PKI-Zertifikate<br />
zur elektronischen Identifizierung.<br />
Das OIZ (Organisation und Informatik<br />
der Stadt Zürich) und das<br />
VRSG (Verwaltungsrechenzentrum AG<br />
St. Gallen) betreiben die gesamten Infrastrukturen<br />
der jeweiligen Städte und<br />
Kantone. (PM) <br />
4/07 27
Neuer eGovernment-Dienst in <strong>Berlin</strong><br />
4/07 28<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> erteilt Zuschlag für Massendigitalisierung an ALPHA COM<br />
Die ALPHA COM Deutschland GmbH wird zukünftig die<br />
Massendigitalisierung für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltung übernehmen. Einen<br />
entsprechenden Zuschlag für den Rahmenvertrag hat das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong><br />
<strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) kürzlich an ALPHA COM erteilt. Damit<br />
bietet der <strong>IT</strong>-Dienstleister einen neuen Standarddienst innerhalb der „eGovernment-Suite“,<br />
der zentralen Plattform für eGovernment-Dienste für die <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung.<br />
Bis zu 200 Millionen Blatt Papier werden in den nächsten vier Jahren aus den<br />
Archiven der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung digitalisiert. Die Umwandlung in Datensätze<br />
ermöglicht einen schnelleren Zugriff sowie eine elektronische Archi-vierung der<br />
Akten. Den Digitali-sierungsprozess wird der Spezialist für Dokumenten-Management-Systeme<br />
(DMS) ALPHA COM in seiner Niederlassung <strong>Berlin</strong> ausführen. Gestartet<br />
wird mit der Kfz-Zulassungsstelle <strong>Berlin</strong>, die von Mikrofilm-Archivierung auf<br />
digitales DMS umstellt. ALPHA COM hatte für diesen Bereich des Einwohnermeldeamtes<br />
schon vorher die Mikroverfilmung übernommen.<br />
Um die Vorteile der Online-Verwaltung mitsamt elektronischer Ablage nutzen zu<br />
können, müssen die analogen Aktenbestände migriert werden. „Mit der<br />
Massendigitalisierung bieten wir dem Land <strong>Berlin</strong> einen weiteren Baustein auf dem<br />
Weg zur elektronischen Verwaltung und ein weiteres Tool zur Erfüllung des<br />
eGovernment-Masterplans des Landes <strong>Berlin</strong>“, erklärt Konrad Kandziora, Vorstand<br />
des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>.“ Das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> realisiert als zentraler Dienstleister für die<br />
<strong>Berlin</strong>er Verwaltung den Aufbau der „eGovernment-Suite“.<br />
Porträt ALPHA COM<br />
Die ALPHA COM Unternehmensgruppe gehört zu den führenden Dienstleistungsunternehmen<br />
und Systemhäusern, das seit über 30 Jahren auf dem Sektor der<br />
Foto: Corinna Scholz: Silke Trzensimiech gehört zum Scan-Team bei ALPHA COM<br />
in <strong>Berlin</strong>, das bis zu 250.000 Seiten am Tag digitalisiert.<br />
optischen Speicherung von Belegen,<br />
Daten und Zeichnungen agiert. Über<br />
600 Mitarbeiter sind an zehn Standorten<br />
flächendeckend in Deutschland beschäftigt;<br />
weitere sind in Österreich und der<br />
Schweiz geplant.<br />
ALPHA COM arbeitet herstellerunabhängig<br />
sowie medienneutral und übernimmt<br />
die Speicherung von Dokumenten<br />
und Daten auf CD, DVD, Festplatte,<br />
WORM oder Mikrofilm. Der Dienstleister<br />
betreibt eigene elektronische Archiv-<br />
und Vorgangsbearbeitungssysteme<br />
im Dreischichtbetrieb, um mehr als eine<br />
Mio. Belege am Tag zu verarbeiten.<br />
Fast 3.000 Kunden nutzen den Service<br />
von ALPHA COM für Posteingang,<br />
Archivierung, Vervielfältigung und Verteilung.<br />
Dazu gehören seit Jahren zahlreiche<br />
Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung<br />
in ganz Deutschland. Den Service<br />
für die <strong>Berlin</strong>er Verwaltungs-Kunden erbringt<br />
ALPHA COM in der eigenen Produktion<br />
in <strong>Berlin</strong>-Tegel. Dort sind rund 80<br />
Mitarbeiter beschäftigt, die täglich bis zu<br />
250.000 Datenseiten scannen.<br />
Referenzen aus der öffentlichen Verwaltung<br />
Der Dienstleister ALPHA COM unterstützt<br />
diverse Verwaltungen in Deutschland<br />
beim Dokumenten-Management.<br />
Hier Referenzbeispiele mit Schwerpunkt<br />
auf <strong>Berlin</strong>:<br />
• Landeseinwohneramt – Kfz-Zulassungsstelle:<br />
Archivierung von<br />
Dokumenten auf Mikrofilm; ab<br />
Ende 2007 Umstellung auf Scannen<br />
zur elektronischen Ablage<br />
• Landesamt für Gesundheit und<br />
Soziales in <strong>Berlin</strong>: Archivierung<br />
von Dokumenten auf Mikrofilm<br />
sowie und Scannen zur elektronischen<br />
Ablage.<br />
Ansprechpartner: ALPHA COM Unternehmensgruppe,<br />
Niederlassung <strong>Berlin</strong>,<br />
Kapweg 3-5, Dipl.-Betrw. Andreas<br />
Woitkowiak, 13405 <strong>Berlin</strong>, Tel. 030<br />
489575-0, Fax 030 489575-22, E-Mail:<br />
andreas.woitkowiak@alpha-com.de
Recht einfach: <strong>Berlin</strong><br />
setzt auf eJustice<br />
eJustice ist das Schlagwort, hinter<br />
dem sich die Modernisierung der<br />
Justiz im elektronischen Zeitalter<br />
verbirgt. Die meisten Bereiche der Justiz<br />
sind von einer vollelektronischen Arbeitsweise<br />
und einer Führung der Gerichts-<br />
und Kanzleiakten in elektronischer<br />
Form noch weit entfernt. Mit einem<br />
Zehn-Punkte-Programm wollen die<br />
<strong>Berlin</strong>er Justizsenatorin Gisela von der<br />
Aue, Bundesjustizministerin Brigitte<br />
Zypries und die Berufsvertretungen der<br />
Anwälte und Notare den elektronischen<br />
Rechtsverkehr in Deutschland fördern.<br />
Zehn Punkte für den elektronischen<br />
Rechtsverkehr<br />
Dieser Zehn-Punkte-Plan, den Gisela<br />
von der Aue in ihrer Eigenschaft als<br />
Vorsitzende der Konferenz der Justizministerinnen<br />
und Justizminister im<br />
Rahmen der CeB<strong>IT</strong> erstmals vorstellte,<br />
hat folgenden Inhalt:<br />
1. Einführung und Weiterentwicklung<br />
des elektronischen Rechtsverkehrs<br />
sind in noch höherem Maße als bisher<br />
durch eine intensive und abgestimmte<br />
Öffentlichkeitsarbeit der Justiz und der<br />
Berufsvertretungen der Anwälte und<br />
Notare zu begleiten. Eine wichtige Rolle<br />
kommt hierbei der Europäischen EDV-<br />
Akademie des Rechts zu. In besonderem<br />
Maße sind Anwendungsfälle der<br />
elektronischen Kommunikation zu entwickeln<br />
und zu fördern, die zu einer<br />
effizienteren Verfahrensgestaltung führen<br />
und mit Methoden der klassischen<br />
Kommunikation nicht erreicht werden<br />
können. Dazu gehören die elektronische<br />
Akteneinsicht, der elektronische<br />
Kostenfestsetzungsantrag, die elektronische<br />
Prozesskosten- und Beratungshilfeabrechnung<br />
sowie die Einsichtsmöglichkeit<br />
für den jeweils berechtigten<br />
Personenkreis in elektronisch geführte<br />
Register und Bücher.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
2. Der elektronische Rechtsverkehr soll in Aus- und Fortbildung künftig stärker<br />
berücksichtigt werden. Anzustreben ist seine ausdrückliche Verankerung als Ausbildungsgegenstand<br />
in den Ausbildungsvorschriften der justiznahen Berufe.<br />
3. Die Justizverwaltungen werden den Internet-Auftritt www.justiz.de zum<br />
zentralen Portal für den elektronischen Rechtsverkehr in Deutschland ausbauen.<br />
4. Die Justizverwaltungen werden die Kommunikations- und Sicherheitsinfrastruktur<br />
für den elektronischen Rechtsverkehr durch die Bereitstellung eines<br />
„zentralen Gerichtsbriefkastens“ schrittweise vereinheitlichen. Ziel ist es, dass alle<br />
Verfahrensbeteiligten mit allen Gerichten und Justizbehörden über ein einziges<br />
System rechtsverbindlich kommunizieren können, ohne dabei technisch auf einen<br />
bestimmten Kommunikationsweg festgelegt zu werden.<br />
Foto: www.onlinebewerbung.de<br />
5. Die Standardisierung von Datenaustauschformaten für den elektronischen<br />
Rechtsverkehr (XJustiz) ist mit Nachdruck fortzuführen. Um die praktische Relevanz<br />
der festgelegten Formate zu erhöhen, sollten an ihre Verwendung nach<br />
Möglichkeit gewisse Vorteile für die Verfahrensbeteiligten geknüpft werden. Die<br />
Justiz wird ihre Fachverfahren im Rahmen des wirtschaftlich Vertretbaren schrittweise<br />
an den XJustiz-Standard anpassen. Mit den Herstellern von Anwalts- und Notarsoftware<br />
ist entsprechend zu kooperieren. Die Justiz ist bestrebt, den Verfahrensbeteiligten<br />
die für eine Erfassung von Daten im XJustiz-Format erforderlichen<br />
Basisfunktionalitäten über kostenfreie Module zur Verfügung stellen.<br />
6. Die technisch-organisatorischen Rahmenbedingungen für den elektronischen<br />
Rechtsverkehr sind so anwenderfreundlich wie möglich zu gestalten. Dabei ist<br />
insbesondere auf die Sicherstellung einer organisatorisch sinnvollen Arbeitsteilung<br />
bei der Postabwicklung Rücksicht zu nehmen. Auch im elektronischen Rechtsverkehr<br />
muss der Anwalt in der Lage sein, seine Tätigkeit auf die juristische Arbeit der<br />
Erstellung, Kontrolle und rechtsverbindlichen Signatur der Dokumente zu begrenzen<br />
und den Versand auf seine Mitarbeiter zu delegieren. Insoweit sollen an <br />
4/07 29
Rechtsanwälte und Notare keine<br />
weitergehenden Anforderungen gestellt<br />
werden als an Richter. Da qualifizierte<br />
elektronische Signaturen in weiten Bereichen<br />
gesetzlich vorgeschrieben sind,<br />
sollte der Einsatz und die Verbreitung<br />
dieser Technologie offensiv gefördert<br />
werden. Spiegelbildlich gehört dazu auch,<br />
dass im Zusammenwirken mit den Herstellern<br />
von Signatur- und Fachanwendungssoftware<br />
die Anwenderfreundlichkeit<br />
des Signaturvorgangs<br />
kontinuierlich verbessert wird.<br />
7. Unter Berücksichtigung<br />
der Vorteile des Einsatzes von<br />
Elektronik ist eine effizientere<br />
Gestaltung der Verfahrensabläufe<br />
in geeigneten Verfahren<br />
anzustreben, wobei die Anforderungen<br />
an Rechtsstaatlichkeit<br />
und Qualität gerichtlicher und<br />
behördlicher Entscheidungen<br />
unberührt bleiben müssen.<br />
Hierzu dient unter anderem das<br />
bereits initiierte länderübergreifende<br />
Projekt zur „Ablaufbeschreibung<br />
des erstinstanzlichen<br />
elektronischen Zivilprozesses<br />
vor den Landgerichten“.<br />
Insbesondere sollte<br />
überall dort, wo dies sachlich<br />
möglich ist, auf das Erfordernis<br />
der Beifügung anspruchsbegründender<br />
Unterlagen verzichtet<br />
werden. So könnte zum<br />
Beispiel das Vollstreckungsverfahren<br />
für den elektronischen<br />
Rechtsverkehr „geöffnet“<br />
werden, indem nach<br />
österreichischem Vorbild ein<br />
vereinfachtes Verfahren geschaffen<br />
wird, in dem Vollstreckungsanträge<br />
ohne Beifügung des Titels gestellt<br />
und automatisiert bearbeitet werden<br />
können. Auch in anderen Verfahren<br />
sollte geprüft werden, welche Dokumente,<br />
Nachweise oder Angaben tatsächlich<br />
erforderlich sind.<br />
8. Die Beschleunigung von<br />
Verfahrensabläufen bildet einen wesentlichen<br />
Anreiz für die Nutzung des elektronischen<br />
Rechtsverkehrs. In erster<br />
Linie kommt es hierbei auf eine Opti-<br />
4/07 30<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
mierung der internen Bearbeitungsprozesse<br />
bei Gerichten, Behörden, Anwälten<br />
und Notaren durch den Einsatz<br />
elektronischer Vorgangsbearbeitungssysteme<br />
an. Der elektronische<br />
Rechtsverkehr darf Verfahren nicht<br />
komplizierter machen, als erforderlich.<br />
Die Verfahren müssen so schlank und<br />
effektiv wie möglich und so sicher wie<br />
nötig gestaltet werden.<br />
9. Damit ein verfahrenseinleitender<br />
elektronischer Schriftsatz ohne Verzögerungen<br />
zugestellt werden kann, sollte<br />
Foto: Patrizier-Design<br />
es dem Einreicher frei gestellt werden,<br />
dem Gericht eine (ggf. der Höhe nach<br />
beschränkte) elektronische Lastschrifteinzugsermächtigung<br />
zu erteilen. Mit<br />
Eingang der qualifiziert signierten Einzugsermächtigung<br />
bei Gericht sollte die<br />
Vorschusszahlung als geleistet angesehen<br />
werden, sofern die Gefahr eines<br />
Missbrauchs als gering einzuschätzen<br />
ist. Soweit erforderlich sollen die gesetzlichen<br />
Voraussetzungen hierfür geschaffen<br />
werden.<br />
10. Ob finanzielle Anreize für Einreicher<br />
einen Beitrag zur Förderung der<br />
Teilnahme am elektronischen Rechtsverkehr<br />
leisten können, sofern die Prinzipien<br />
der Flexibilität, Wirtschaftlichkeit,<br />
Praktikabilität und Belastungsneutralität<br />
beachtet werden, soll anhand<br />
von praktischen Erfahrungen in einzelnen<br />
Pilotprojekten überprüft werden.<br />
Auf der Grundlage dieser Erfahrungen<br />
soll gegebenenfalls über die Einführung<br />
eines bundesweit einheitlichen Anreizsystems<br />
entschieden werden.<br />
Technische Voraussetzungen<br />
für eJustice<br />
Der wesentliche Unterschied<br />
zwischen der elektronischen<br />
Kommunikation per E-Mail<br />
und dem „elektronischen<br />
Rechtsverkehr“ lässt sich mit<br />
folgenden Merkmalen umschreiben:<br />
• Zwischen dem Gericht<br />
und den an einem Gerichtsverfahren<br />
beteiligten Personen<br />
werden vertrauliche Informationen<br />
ausgetauscht. Das heißt,<br />
die Daten müssen einerseits in<br />
verschlüsselter Form übertragen,<br />
andererseits Fehladressierungen<br />
so weit wie möglich ausgeschlossen<br />
werden.<br />
• Gerichtliche Entscheidungen<br />
und gegenüber dem Gericht<br />
abgegebene Erklärungen<br />
sind rechtlich bindend und nur<br />
in Schriftform wirksam, bedürfen<br />
also einer gültigen Unterschrift.<br />
Werden solche Dokumente<br />
in elektronischer Form<br />
übermittelt, müssen sie demnach<br />
ihrem jeweiligen Urheber eindeutig,<br />
verbindlich und nachweisbar<br />
zugeordnet werden können.<br />
Deswegen sind sie mit einer elektronischen<br />
Unterschrift zu versehen,<br />
die den Urheber der Erklärung<br />
erkennen lässt und nachträgliche<br />
Veränderungen des Dokuments<br />
ausschließt.
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Die technischen Grundvoraussetzungen für den elektronischen Rechtsverkehr<br />
bietet in Deutschland der OSCI-(Online Services Computer Interface) Standard.<br />
Einzelne Gerichte sind an das OSCI-Netzwerk bereits angeschlossen. Fast alle<br />
Länder und der Bund haben sich auf die flächendeckende Benutzung des OSCIbasierten<br />
elektronischen Gerichts- und Verwaltungspostfachs (EGVP) geeinigt. Für<br />
das Amtsgericht Charlottenburg in <strong>Berlin</strong> stellt das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong><br />
<strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) den Service EGVP zentral in seiner eGovernment-Suite, der<br />
Plattform für einheitliche, verfahrensneutrale eGovernment-Dienstleistungen, bereit.<br />
Diese einheitliche Infrastruktur ermöglicht technisch die flächendeckende Eröffnung<br />
des elektronischen Rechtsverkehrs. Allerdings werden die gerichtlichen<br />
Verfahrensakten und Vorgänge bei Anwälten und Notaren bisher meist noch in<br />
Papierform geführt. Eine spürbare Beschleunigung der Arbeitsabläufe und Steigerung<br />
der Produktivität bietet der elektronische Rechtsverkehr erst dann, wenn die<br />
elektronisch übermittelten Informationen auch auf elektronischer Basis weiterverarbeitet<br />
werden können. Mit Hilfe des offenen XML-Standards „XJustiz“ lassen<br />
sich Daten in strukturierter Form übertragen und über den elektronischen Posteingang<br />
zeitnah der elektronisch geführten Akte zuleiten. Ziel des Zehn-Punkte-Plans<br />
ist es, bis zum Jahr 2010 die Gerichte, Staatsanwaltschaften und Justizbehörden<br />
sowie die Rechtsanwaltskanzleien und Notariate flächendeckend in die Lage zu<br />
versetzen, die gesamte Kommunikation zwischen den Verfahrensbeteiligten rechtswirksam<br />
elektronisch abzuwickeln. Schritt für Schritt sollen geeignete Verfahren auf<br />
die elektronische Kommunikation und automationsunterstützte Bearbeitung umgestellt<br />
werden.<br />
Die elektronische Führung der Handelsregister sowie der Grundbücher ist bundesweit<br />
bereits Realität. Über das gemeinsame Registerportal der Länder unter<br />
www.handelsregister.de können bundesweit alle Handelsregister online durchsucht<br />
und eingesehen werden. Auch die elektronische Einsicht in die Grundbücher wird<br />
von den Grundbuchämtern nahezu flächendeckend angeboten. Für Wirtschaft und<br />
Bürger bedeuten dies eine komfortable und beschleunigte Informationsbeschaffung.<br />
Senatsverwaltung für Justiz: http://www.berlin.de/sen/justiz/<br />
Im internationalen Kontext stellen<br />
Dienste wie die Online-Handelsregistereinsicht<br />
überdies einen großen Standortfaktor<br />
für die Bundesrepublik Deutschland<br />
dar.<br />
Im Rahmen des Zehn-Punkte-Plans sollen<br />
deswegen auch Register in den Bundesländern<br />
auf die elektronische Führung<br />
umgestellt werden. Ferner steht die<br />
Einführung der „elektronischen Gerichtstafel“<br />
für die Veröffentlichung<br />
gerichtlicher Bekanntmachungen im<br />
Internet kurz bevor. Darüber hinaus<br />
wollen die Bundesländer die bisherigen<br />
gerichtlichen Arbeitsabläufe auf Rationalisierungspotentiale<br />
durch den elektronischen<br />
Rechtsverkehr überprüfen.<br />
Die Bedeutung des elektronischen<br />
Rechtsverkehrs geht also weit über seinen<br />
technischen Aspekt hinaus. Er ist<br />
für die Justiz Ausprägung dessen, was<br />
mit dem Begriff des „digitalen Zeitalters“<br />
und dem Wandel zur „Informationsgesellschaft“<br />
umschrieben wird.<br />
SENATSVERWALTUNG FÜR JUSTIZ,<br />
BERLIN<br />
E-Government 2.0<br />
<br />
Mitte Mai 2007 unterzeichneten<br />
Bundesinnenminister Dr.<br />
Wolfgang Schäuble und Prof.<br />
Dr. Dieter Rombach, Mitglied des Präsidiums<br />
der Fraunhofer-Gesellschaft und<br />
Sprecher des Fraunhofer eGovernment<br />
Zentrums, einen entsprechenden<br />
Kooperationsvertrag in <strong>Berlin</strong>.<br />
Mit dem Vertrag sichert sich das Ministerium<br />
die Expertise der im Fraunhofer<br />
eGovernment Zentrum zusammen geschlossenen<br />
Institute der Fraunhofer-<br />
Gesellschaft. Das eGovernment-Zentrum<br />
wird unter Leitung von Norbert<br />
Fröschle (Fraunhofer IAO), Petra<br />
Steffens (Fraunhofer IESE) und Dr.<br />
Michael Tschichholz (Fraunhofer FO-<br />
KUS) dafür sorgen, dass das wissenschaftliche<br />
Know-how der Fraunhofer-<br />
Institute in das Programm E-<br />
Government 2.0 einfließt. (PM) <br />
<br />
<br />
4/07 31
Rahmen-<br />
Zielvereinbarung über<br />
die Weiterentwicklung<br />
der <strong>Berlin</strong>er<br />
Bürgerdienste<br />
Innenstaatssekretär Ulrich Freise hat<br />
Mitte September 2007 mit den für<br />
Bürgerdienste zuständigen Bezirksstadträten<br />
aller zwölf <strong>Berlin</strong>er Bezirke<br />
eine Rahmen-Zielvereinbarung für den<br />
Leistungszeitraum 2008/2009 über die<br />
Weiterentwicklung der <strong>Berlin</strong>er Bürgerdienste<br />
abgeschlossen.<br />
Mit dieser Rahmen-Zielvereinbarung<br />
sind einvernehmlich zwischen den Bezirken<br />
und der Senatsverwaltung für<br />
Inneres und Sport Mindeststandards und<br />
somit verabredete Qualitätsstandards für<br />
die <strong>Berlin</strong>er Bürgerämter vereinbart<br />
worden. Die Zielerreichung wird künftig<br />
regelmäßig zum 30.6. und 31.12. gemessen,<br />
berichtet und bewertet. Dieses<br />
Verfahren schafft Transparenz und somit<br />
die Voraussetzung für einheitliche<br />
Verfahrensweisen in allen Bezirken.<br />
Als übergreifende Ziele wurden vereinbart:<br />
• Weiterentwicklung der Bürgerämter<br />
als zentrale Anlaufstellen<br />
für alle Anliegen von Bürgerinnen<br />
und Bürgern, unabhängig<br />
von der internen Zuständigkeit<br />
der Landes- und Bezirksverwaltungen<br />
• Vernetzung der persönlichen, telefonischen<br />
und elektronischen<br />
Zugangswege durch die Weiterentwicklung<br />
des <strong>Berlin</strong>-Telefons<br />
sowie der Einführung von<br />
Online-Diensten und mobilen<br />
Diensten<br />
• Weiterentwicklung der lebenslagenbezogenen<br />
Beratung in den<br />
Bürgerämtern<br />
• Entwicklung eines einheitlichen<br />
Leitbildes für alle Bürgerämter<br />
• Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit<br />
und zielgerichteten<br />
4/07 32<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Personalentwicklung für die Beschäftigten<br />
der Bürgerämter.<br />
Weitere Vereinbarungen betreffen u.a.<br />
• die Modernisierung des Personenstandswesens<br />
• die Schaffung und Erhaltung eines<br />
positiven Einbürgerungsklimas<br />
und<br />
• die Sicherstellung eines einheitlichen<br />
Einbürgerungsverfahrens.<br />
Staatssekretär Ulrich Freise: „Mit dieser<br />
Rahmen-Zielvereinbarung setzt die<br />
Senatsverwaltung für Inneres und Sport<br />
konsequent ihren Weg der kooperativen<br />
und kommunikativen Zusammenarbeit<br />
mit den Bezirken in Bürger- und<br />
Ordnungsangelegenheiten fort. Zugleich<br />
ist die Weiterentwicklung der <strong>Berlin</strong>er<br />
Bürgerdienste ein wesentlicher Bestandteil<br />
der vom Senat für diese Legislaturperiode<br />
beschlossenen Modernisierungs-<br />
Agenda ‚ServiceStadt<strong>Berlin</strong>’.“ (LPD) <br />
Mobile Bürgerdienste<br />
erobern Europa<br />
Das EU-Projekt „Citizen-<br />
Friendly Trans-European<br />
mGovernment Services“ (CI-<br />
DRE) ist gestartet. CIDRE zielt auf die<br />
Marktvalidierung von „Mobilen Bürgerdiensten“<br />
in mehreren Regionen in<br />
Schweden, Estland und den Niederlanden.<br />
Das Vorhaben wird durch ein Konsortium<br />
bestehend aus dem Fraunhofer<br />
Institut für Telekommunikation Heinrich-Hertz-Institut<br />
(Deutschland),<br />
TimeKontor AG (Deutschland), Senatsverwaltung<br />
für Inneres <strong>Berlin</strong> (Deutschland),<br />
Mid Sweden University (Schweden),<br />
Apprise (Estland) und Gemeente<br />
Aa en Hunze (Niederlande) realisiert.<br />
CIDRE beruht auf dem <strong>Berlin</strong>er Projekt<br />
„Mobile Bürgerdienste“ (MoBüD), das<br />
federführend vom Fraunhofer Institut<br />
für Telekommunikation Heinrich-Hertz-<br />
Institut und der Senatsverwaltung für<br />
Inneres <strong>Berlin</strong> sowie weiteren Partnern<br />
durchgeführt wurde. MoBüD hatte zum<br />
Ziel, das Dienstleistungsangebot der öffentlichen<br />
Verwaltung dem Bürger mittels<br />
mobiler Dienste näher zu bringen<br />
und somit bürgerfreundlicher zu gestalten.<br />
Die Leistungen des sogenannten „Mobilen<br />
Bürgeramtes“ leiten sich aus dem<br />
Angebot der stationären Bürgerämter<br />
ab. Bürgerberater bieten ihre Dienstleistung<br />
mit hilfe eines mobilen Endgerätes<br />
an Orten wie Nachbarschaftszentren,<br />
Stadtbibliotheken, Krankenhäusern oder<br />
auch Einkaufszentren an. Dort wird die<br />
vollständige Bearbeitung von Anliegen<br />
der Bürger (von der Auskunft und Beratung<br />
über Antragsaufnahmen bis hin<br />
zur Bezahlung und zur Aushändigung<br />
von Dokumenten) ermöglicht.<br />
MoBüD wurde seitens der Verwaltung<br />
und Bürger in den Test-Bezirken mit<br />
überdurchschnittlich hoher Akzeptanz<br />
angenommen. Besonders hervorzuheben<br />
sind die hohe Zeitersparnis und die<br />
deutlich kürzeren Wege für den Bürger<br />
sowie die bürgerfreundliche und informelle<br />
Atmosphäre. Inzwischen wurden<br />
die „Mobilen Bürgerdienste“ in weiteren<br />
deutschen Städten wie Köln und<br />
Bremen übernommen.<br />
Im Rahmen von CIDRE gilt es nun, in<br />
den schwedischen Regionen<br />
Örnsköldsvik, Solleftea und Ragunda,<br />
in den estnischen Regionen Tartu und<br />
Rakvere sowie in der niederländischen<br />
Region Aa en Hunze über eine längere<br />
Periode entsprechende Feldtests durchzuführen.<br />
Es wird evaluiert, ob und<br />
welche vorhandene Bürgerdienste in<br />
diesen Ländern mobil angeboten werden<br />
können. Unter Berücksichtung von<br />
länderspezifischen sowie regionalen<br />
Besonderheiten und Unterschieden stehen<br />
auch Fragen der <strong>IT</strong>-Sicherheit und<br />
des Datenschutzes im Mittelpunkt. Im<br />
Verlauf des Projektes wird ein Businessplan<br />
für die EU-weite Verbreitung von<br />
mobilen Bürgerdiensten entwickelt.<br />
CIDRE wurde 2006 innerhalb des 6.<br />
Forschungsrahmenprogramms der Europäischen<br />
Kommission im eTEN
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>IT</strong>DZ_172x233.indd 1 16.11.2007 10:44:57<br />
4/07 33
Programm „Einführung transeuropäischer<br />
elektronischer Dienste für<br />
alle“ eingereicht und erhielt nun den<br />
Förderzuschlag für die Laufzeit von 18<br />
Monaten.<br />
Projektkoordinator von CIDRE ist das<br />
Fraunhofer Institut für Telekommunikation<br />
Heinrich-Hertz-Institut<br />
(Deutschland). Weitere gleichberechtigte<br />
Partner im Konsortium sind die<br />
TimeKontor AG (Deutschland), Senatsverwaltung<br />
für Inneres <strong>Berlin</strong> (Deutschland),<br />
Mid Sweden University (Schweden),<br />
Gemeente Aa en Hunze (Niederlande)<br />
und Apprise (Estland).<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.cidremobile.eu (PM) <br />
Verwaltungsabläufe im<br />
Bezirksamt Neukölln<br />
von <strong>Berlin</strong> vereinfachen<br />
M<br />
ünchen - Nuance Communications,<br />
Inc., Anbieter von<br />
Sprach- und Bildbearbeitungslösungen<br />
für Unternehmen und<br />
Privatpersonen, liefert seine Spracherkennungssoftware<br />
Dragon Naturally-<br />
Speaking an das Bezirksamt Neukölln<br />
von <strong>Berlin</strong>. Damit ist das Bezirksamt<br />
Neukölln bundesweit die erste Stadtbehörde,<br />
die eine Spracherkennungssoftware<br />
flächendeckend einsetzt. Zukünftig<br />
wird Dragon NaturallySpeaking<br />
die tägliche Arbeit von über 150 Mitarbeitern<br />
in allen Geschäftsbereichen des<br />
Bezirksamtes unterstützen.<br />
Zum Beispiel können die Sozialarbeiter<br />
gleich nach ihren Hausbesuchen ihre<br />
Berichte in ein mobiles Diktiergerät sprechen<br />
und im Büro angekommen, erhalten<br />
sie mit nur einem Knopfdruck ihre<br />
4/07 34<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
fertig geschriebenen Berichte auf ihrem PC. So hilft die Spracherkennungssoftware<br />
Dragon NaturallySpeaking den Mitarbeitern, alle Schreibarbeiten schnell und korrekt<br />
zu erledigen.<br />
Mit der Version Dragon NaturallySpeaking 9 Professional sind zunächst in einem<br />
Probelauf die Mitarbeiter des Bezirks-Jugendamtes ausgestattet worden. Die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bezirks-Jugendamtes werden durch Nuance<br />
Dragon NaturallySpeaking 9 Professional von Verwaltungsaufgaben entlastet und<br />
haben so mehr Zeit, sich um die Kinder und Jugendlichen des Bezirks Neukölln zu<br />
kümmern.<br />
Der Probelauf wurde von dem Neuköllner Nuance-Partner Abitz betreut und verlief<br />
so erfolgreich, dass nunmehr die gesamte Verwaltung des Bezirks sukzessive mit der<br />
Lösung ausgestattet werden wird: Nach einer individuellen Schulung, die etwa zwei<br />
bis drei Stunden in Anspruch nimmt, sind die Bezirksmitarbeiter bereits in der Lage,<br />
die Software effektiv einzusetzen. Der Neuköllner Bezirksbürgermeister Heinz<br />
Buschkowsky sieht die Lösung als bürgerfreundliche Investition, da der Verwaltung<br />
die Arbeit erleichtert werde, aber auch als Entlastung des Haushalts: „Dass wir<br />
bemüht sind, Optimierungspotenziale zu nutzen, wird den Finanzsenator freuen“,<br />
bemerkt Buschkowsky.<br />
Foto: Mark Ross<br />
„Wir freuen uns, dass der <strong>Berlin</strong>er Bezirk Neukölln sich für Nuance Dragon<br />
NaturallySpeaking 9 entschieden hat und dass unsere Software im stationären wie im<br />
mobilen Einsatz ein wenig dazu beiträgt, den Alltag der über 300.000 Neuköllner zu<br />
erleichtern“, kommentiert Christof Stuhlmann, Sales Director DACH Productivity<br />
Applications Division bei Nuance.<br />
Neben dem Einsatz von Dragon NaturallySpeaking in Büros und in Verwaltungen,<br />
nutzen viele Mediziner und Juristen die Spracherkennungssoftware von Nuance.<br />
Nuance bietet hierzu zwei verschiedene Lösungen an: Dragon NaturallySpeaking<br />
Legal und Dragon NaturallySpeaking Medical mit einem erweiterten Wortschatz,<br />
damit fachspezifische Begriffe optimal erkannt werden können.<br />
Dragon NaturallySpeaking 9, die aktuelle Version der weltweit beliebtesten Spracherkennungssoftware<br />
bietet hohe Präzision und fehlerfreie Erkennungsleistung
ohne zeitaufwändiges Sprachtraining.<br />
Dragon NaturallySpeaking 9 wandelt gesprochene<br />
Texte mit bis zu 160 Wörtern<br />
pro Minute und einer Genauigkeit von<br />
bis zu 99 Prozent in elektronische Textdateien<br />
um. Anwender können mit dieser<br />
Software - ausschließlich durch<br />
Sprachbefehle - das Betriebssystem<br />
Microsoft Windows und dessen Programme<br />
steuern, neue Dokumente und<br />
E-Mail-Nachrichten erstellen und im<br />
Internet surfen. (PR) <br />
Satzungsänderung des<br />
<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s<br />
<strong>Berlin</strong><br />
Der Senat hat am 11. September<br />
2007 auf Vorlage des Senators<br />
für Inneres und Sport, Dr. Ehrhart<br />
Körting, eine Änderung der Satzung<br />
des <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s<br />
<strong>Berlin</strong> - <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> - beschlossen.<br />
Danach verpflichtet sich das <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong> zur Einhaltung des <strong>Berlin</strong>er<br />
Corporate Governance Kodex (BCGK),<br />
der vom Senat für die Landesunternehmen<br />
eingeführt wurde.<br />
Das Land <strong>Berlin</strong> ist Anstaltsträger. Daher<br />
hat der Senat als Gewährträgerversammlung<br />
der Anstalt auf der Grundlage<br />
des Gesetzes über die Anstalt öffentlichen<br />
Rechts <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong><br />
<strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ-Gesetz) auf Vorschlag<br />
des Verwaltungsrates die<br />
Satzungsänderung für das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
beschlossen. (LPD) <br />
Software mieten statt kaufen<br />
Weitere Einzelheiten:<br />
Vertrieb<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
Hr. Hedergott - Vertriebsleiter<br />
Tel. 9012 (912) 6167<br />
eMail: Vertrieb@itdz-berlin.de<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Neuer Studiengang Verwaltungsinformatik<br />
schließt Ausbildungslücke<br />
Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) und die Fachhochschule<br />
für Verwaltung und Rechtspflege <strong>Berlin</strong> (FHVR <strong>Berlin</strong>) haben Mitte<br />
August einen Kooperationsvertrag zur Gründung des Studiengangs<br />
Verwaltungsinformatik unterzeichnet. Damit reagieren sie u.a. auf die Anforderungen<br />
des Programms „E-Government 2.0“ der Bundesregierung, das die<br />
Modernisierung der Verwaltung zu einer wesentlichen Aufgabe des Staates macht.<br />
Anknüpfend an Bereiche aus der angewandten Informatik können sich Studierende<br />
bereits ab kommendem Wintersemester in dem bisher einzigen Bachelor-Studiengang<br />
Verwaltungsinformatik zu <strong>IT</strong>-Spezialisten für den Bereich E-Government<br />
praxisnah ausbilden lassen.<br />
„Die Bundesregierung hat die Modernisierung der Verwaltung in den Vordergrund<br />
gerückt. Um die Umsetzung gewährleisten zu können, benötigen wir Spezialisten, die<br />
den Anforderungen der sich rasant entwickelnden <strong>IT</strong>-Welt gerecht werden. Gleichzeitig<br />
müssen sie Verwaltungsabläufe kennen und im Stande sein, moderne technische<br />
Lösungen in diese Abläufe zu implementieren“, begründet Dipl.-Ing. Konrad<br />
Kandziora, Vorstand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, die Notwendigkeit des Studiengangs.<br />
Die Kooperation mit dem <strong>IT</strong>-Dienstleister der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung sichert den<br />
Studierenden einen hohen Praxisbezug sowie die Nutzung modernster <strong>IT</strong>-Technik.<br />
„Im Rahmen der Zusammenarbeit unterstützt uns das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> nicht nur durch<br />
seine umfangreiche fachliche Erfahrung. Es stellt den Studierenden auf einer<br />
Testplattform seine E-Government-Dienste und somit die notwendige Infrastruktur<br />
zur praktischen Ausbildung im Bereich E-Government zur Verfügung. Das <strong>IT</strong>DZ<br />
<strong>Berlin</strong> wiederum profitiert von den Ergebnissen unserer wissenschaftlichen Arbeit“,<br />
resümiert Prof. Dr. Hans Paul Prümm, Rektor der FHVR <strong>Berlin</strong>, die positiven<br />
Auswirkungen der Kooperation für alle Beteiligten. <br />
Foto: Archiv - Prof. Dr. Hans Paul Prümm (l.), Rektor der FHVR <strong>Berlin</strong> und Konrad<br />
Kandziora (r.), Vorstand des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, schlossen einen Kooperationsvertrag zum<br />
Bachelor-Studiengang Verwaltungsinformatik<br />
4/07 35
Ausbildungsort ist der Campus<br />
Lichtenberg der FHVR <strong>Berlin</strong>. Über eines<br />
der leistungsstärksten Kommunikationsnetze<br />
Deutschlands, dem <strong>Berlin</strong>er<br />
Landesnetz, wird der Campus mit<br />
dem Data-Center des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> verbunden.<br />
Im 10-GBit-Takt können somit<br />
Daten und Sprache zu den Standorten<br />
übertragen werden. Das Studium<br />
beginnt jeweils im Herbst und umfasst<br />
sieben Semester. Nach erfolgreich bestandener<br />
Prüfung wird der akademische<br />
Grad Bachelor of Arts verliehen. (EB) <br />
Bundesbehörden<br />
verschärfen<br />
Bedingungen für<br />
<strong>IT</strong>-Projekte massiv<br />
<strong>Berlin</strong> - Das Bundesinnenministerium<br />
(BMI) hat die Vertragsbedingungen<br />
öffentlicher<br />
Aufträge in der Informationstechnik<br />
deutlich verschärft. Der Hightechverband<br />
B<strong>IT</strong>KOM kritisiert dabei<br />
insbesondere die Mittelstandsfeindlichkeit<br />
der neuen Regelungen.<br />
Zudem wurden die Regelungen – anders<br />
als in der Vergangenheit – vom Bundesinnenministerium<br />
im Alleingang veröffentlicht.<br />
Das BMI hatte zuvor die Verhandlungen<br />
mit der Wirtschaft über die<br />
so genannten „Ergänzenden Vertragsbedingungen<br />
für die Beschaffung von<br />
<strong>IT</strong>-Leistungen“ (EVB-<strong>IT</strong>) abgebrochen.<br />
„Die Mitgliedsfirmen des B<strong>IT</strong>KOM<br />
bedauern außerordentlich, dass das BMI<br />
damit die über Jahrzehnte hinweg praktizierte<br />
und bewährte Praxis der gemeinsamen<br />
und abgestimmten Erarbeitung<br />
ausgewogener Beschaffungsbedingungen<br />
aufgegeben hat“, sagt B<strong>IT</strong>KOM-<br />
Präsident Prof. August-Wilhelm Scheer.<br />
B<strong>IT</strong>KOM appelliert an das BMI, an den<br />
Verhandlungstisch zurückzukehren und<br />
die nun einseitig veröffentlichen Bedingungen<br />
wieder mit der Wirtschaft abzustimmen.<br />
Die EVB-<strong>IT</strong> sind Musterverträge und<br />
Musterbedingungen für den Einkauf von<br />
4/07 36<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>IT</strong>-Produkten und -Dienstleistungen<br />
durch die Öffentliche Hand. Für die<br />
Bundesbehörden sind die veröffentlichten<br />
Vertragsmuster verbindlich. Aktuell<br />
verhandelt wurde der EVB-<strong>IT</strong>-Systemvertrag,<br />
der die Beschaffung großer,<br />
komplexer <strong>IT</strong>-Systeme vereinfachen soll.<br />
Trotz Verhandlungsbereitschaft und<br />
weitgehender Zugeständnisse der Wirtschaft<br />
hat das BMI die Gespräche nach<br />
eigenen Angaben „wegen fehlender<br />
Zustimmung der Wirtschaft zu dem von<br />
der Öffentlichen Hand vorgelegten Entwurf“<br />
für beendet erklärt und die so<br />
genannten „EVB-<strong>IT</strong> System“ Ende<br />
August 2007 einseitig veröffentlicht.<br />
Insbesondere der Mittelstand wird nun<br />
im Wettbewerb um öffentliche Großaufträge<br />
stark benachteiligt,<br />
beispielsweise durch die massive Ausweitung<br />
der möglichen Haftung von<br />
Auftragnehmern.<br />
B<strong>IT</strong>KOM kritisiert, dass das Ministerium<br />
mit der einseitigen Veröffentlichung<br />
unter dem Titel ,EVB-<strong>IT</strong>’ den falschen<br />
Eindruck erweckt, auch die EVB-<strong>IT</strong><br />
System seien – wie alle anderen bisher<br />
veröffentlichten Vertragstypen im EVB-<br />
<strong>IT</strong>-Kontext – vom Ministerium und der<br />
Wirtschaft gemeinsam erarbeitet worden.<br />
Während der zunächst konstruktiv<br />
verlaufenden Verhandlungen zum neuen<br />
Systemvertrag hatte die Wirtschaft große<br />
Zugeständnisse gemacht. Insbesondere<br />
wurde die Haftung im Vergleich zu<br />
den bestehenden EVB-<strong>IT</strong> Vertragstypen<br />
deutlich verschärft. Die jetzt einseitig<br />
veröffentliche EVB-<strong>IT</strong> System ist aus<br />
Sicht der Wirtschaft aber weder ausgewogen<br />
noch werden die Interessen beider<br />
Seiten angemessen berücksichtigt. Nach<br />
den Bestimmungen der EVB-<strong>IT</strong> System<br />
gilt künftig beispielsweise Folgendes:<br />
• der Auftragnehmer muss sämtliche<br />
Risiken für die Funktionsfähigkeit<br />
und Funktionalität des<br />
Gesamtsystems tragen;<br />
• die Haftung des Auftragnehmers<br />
wird nicht angemessen begrenzt,<br />
sondern kann vom Beschaffer<br />
beliebig erweitert werden;<br />
• die Nutzungs- und Verwertungsrechte<br />
sollen zu Gunsten der Öf-<br />
fentlichen Hand unangemessen<br />
erweitert werden können;<br />
• die vorgesehenen Verjährungsfristen<br />
sollen jenseits der<br />
Marktüblichkeit ausgedehnt werden<br />
können;<br />
• die Abnahme eines Systems soll<br />
vom Auftraggeber selbst dann<br />
verweigert werden können, wenn<br />
das System von ihm vollumfänglich<br />
genutzt wird;<br />
• Teilabnahmen sollen nur unzureichend<br />
möglich sein.<br />
Diese Kritikpunkte, die B<strong>IT</strong>KOM mehrfach<br />
angesprochen hat, werden vom<br />
Bundesverband der Deutschen Industrie<br />
(BDI) und dem ZVEI - Zentralverband<br />
Elektrotechnik- und Elektronikindustrie<br />
e. V. ausdrücklich gestützt. Der<br />
BDI hatte sich darüber hinaus für eine<br />
Fortsetzung der auf Gemeinsamkeit<br />
beruhenden Verhandlungen eingesetzt.<br />
Durch die einseitige Veröffentlichung<br />
der EVB-<strong>IT</strong> System wird nach BDI-<br />
Ansicht die langjährige und vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit zwischen Öffentlicher<br />
Hand und Wirtschaft gefährdet.<br />
(PM) <br />
Europäische<br />
Unternehmen sehen<br />
SOA als Schlüssel zur<br />
effektiven Nutzung von<br />
Web 2.0<br />
Aschheim-Dornach - Die meisten<br />
europäischen Unternehmen<br />
sehen service-orientierte Architekturen<br />
als Schlüssel für die Nutzung<br />
von Web-2.0-Technologien. Das zeigt<br />
eine Studie von 330 Befragten in 12<br />
europäischen Ländern, die das unabhängige<br />
Marktforschungsinstitut Vanson<br />
Bourne im Auftrag von BEA Systems<br />
durchgeführt hat. 55 Prozent der Teilnehmer<br />
sind überzeugt, dass SOA der<br />
beste Weg ist, um ihre Social Computing<br />
Software zu unterstützen. Die Untersuchung<br />
ergab auch, dass Web Services
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
die mit Abstand beliebteste Webtechnologie ist, die Unternehmen in den<br />
nächsten 12 Monaten im Zuge ihrer Web 2.0 Strategie einsetzen wollen (57 Prozent<br />
der Befragten). Ebenfalls sehr gefragt sind kollaborative Technologien (32 Prozent)<br />
und Blogs (27 Prozent).<br />
Die Ergebnisse bestätigen die momentane Marktsituation.<br />
Unternehmen setzen SOA ein und stellen ihre Daten, Geschäftslogik und Informationen<br />
als Web-Services für den Aufbau neue Anwendungen und Prozesse zur<br />
Verfügung. Durch die Integration von Social Computing Tools mit SOA können die<br />
Mitarbeiter service-fähige Datenquellen direkt für ihre Arbeit nutzen. Web-Services<br />
verbinden Systeme miteinander und automatisieren Geschäftsprozesse. Sie vermindern<br />
die Komplexität und die Kosten traditioneller Integrationstechnologien und<br />
wirken so als Katalysator für SOA.<br />
Web 2.0 basierte Social Computing Software wie Blogs, Wikis, soziale Netzwerke und<br />
Mashups haben im Unternehmenseinsatz das Potenzial, die Produktivität der Mitarbeiter<br />
in Abteilungen wie Marketing, Vertrieb, Kommunikation, F&E und Personal<br />
wesentlich zu erhöhen. Social Computing Tools geben den Mitarbeitern die Möglichkeit,<br />
gemeinsam Anwendungen zu entwickeln, die Inhalte sofort kombinieren und<br />
bereitstellen.<br />
„Bei SOA geht es darum, Wettbewerbsvorteile durch eine agile <strong>IT</strong> Infrastruktur zu<br />
erzielen, die es der <strong>IT</strong> ermöglicht, schnell auf neue Anforderungen zu reagieren.<br />
Enterprise Social Computing dreht sich um den Endnutzer und befähigt ihn,<br />
produktiver seine tägliche Arbeit auszuführen. Beide Ansätze zielen auf die Erhöhung<br />
der Agilität, deshalb ist eine Kombination sehr gewinnbringend“, erklärt Martin<br />
Percival, EMEA Senior Technology Evangelist bei BEA Systems.<br />
Die Studie zeigt auch Unterschiede zwischen den europäischen Ländern. Auf die<br />
Verbindung von SOA und Web-2.0-Technologien setzt man insbesondere in Norwegen<br />
(77 Prozent) und Deutschland (74 Prozent), eng gefolgt von Italien (71<br />
Web 2.0 basierte Social Computing Software z. B. Wikis<br />
Prozent) und Dänemark (69 Prozent).<br />
In den Benelux-Ländern dagegen sahen<br />
nur 31 Prozent der Befragten SOA als<br />
Weg zu Web 2.0.<br />
Ebenso differieren die Web-Technologien,<br />
die Unternehmen in den nächsten<br />
zwölf Monaten für ihre Web-2.0-<br />
Strategie nutzen wollen. Skandinavien<br />
zeigt das größte Interesse an Web-Services:<br />
90 Prozent der finnischen Unternehmen<br />
wollen Web Services verwenden,<br />
83 Prozent der Norweger und 60<br />
Prozent der Dänen – der europäische<br />
Durchschnitt liegt bei 57 Prozent,<br />
Deutschland bei 33 Prozent. Die stärkste<br />
Nachfrage an kollaborativen Werkzeugen<br />
gibt es in Frankreich und Großbritannien<br />
(jeweils 57 Prozent). Blogs<br />
wollen 76 Prozent der schwedischen<br />
und britischen Organisationen in Bälde<br />
einsetzen, der europäische Durchschnitt<br />
beträgt dagegen nur 27 Prozent.<br />
Die BEA European Business Innovation<br />
Survey wurde im August und September<br />
dieses Jahres von Vanson Bourne<br />
durchgeführt. Die Befragten kamen neben<br />
Deutschland aus den Benelux-Ländern<br />
sowie Dänemark, Finnland, Frankreich,<br />
Italien, Norwegen, Polen, Spanien,<br />
Schweden und Großbritannien.<br />
Weitere Ergebnisse aus dem Survey können<br />
Sie einem Whitepaper zur Studie<br />
entnehmen.<br />
Bitte fordern Sie das pdf-Dokument bei<br />
bettina.ulrichs@maisberger.com an.<br />
(PB) <br />
Basis für eine moderne Kommunikation<br />
Weitere Einzelheiten:<br />
Vertrieb<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
Hr. Hedergott - Vertriebsleiter<br />
Tel. 9012 (912) 6167<br />
eMail: Vertrieb@itdz-berlin.de<br />
4/07 37
Unabhängige Studie:<br />
Preis für Desktop-<br />
Service des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
ist marktgerecht<br />
<strong>Berlin</strong> - Der Preis, den die <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung für den Desktop-Service<br />
an das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong><br />
<strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) bezahlt,<br />
ist ein „fairer Marktpreis“. So lautet das<br />
Ergebnis einer unabhängigen Studie der<br />
Forschungs- und Beratungsfirma<br />
Gartner. Die Untersuchung verglich die<br />
Preise sechs verschiedener Anbieter von<br />
Dienstleistungen für den Endgeräte-<br />
Betrieb, dem so genannten Desktop-<br />
Service. Die analysierten Angebote wurden<br />
unter Berücksichtigung aller zusätzlichen<br />
Serviceleistungen im Vorfeld vergleichbar<br />
gemacht. Insgesamt belegte<br />
der <strong>IT</strong>-Dienstleister für die <strong>Berlin</strong>er<br />
Verwaltung im Gesamtranking den zweiten<br />
Platz.<br />
Foto: air<br />
Gartner bewertet den Preis für den Desktop-Service<br />
des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> als sehr<br />
gut. „Unser Ziel ist es, der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
stets Leistungen hoher Qualität<br />
zu marktgerechten Preisen anzubieten.<br />
Die Studie hat uns darin bestätigt“, freut<br />
sich Konrad Kandziora, Vorstand des<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>, über das Ergebnis der<br />
Analysten. Desktop-Service bietet das<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung in<br />
Form des Produkts <strong>IT</strong>IS (<strong>IT</strong>-Infrastruktur)<br />
Arbeitsplatzservice an. Das<br />
Komplettpaket beinhaltet die Beschaffung,<br />
Installation und den Betrieb der<br />
gesamten <strong>IT</strong>-Infrastruktur vom Server<br />
bis zum Endgerät. Zusätzlich stellt das<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> einen zentralen Störungs-<br />
4/07 38<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
dienst und eine Internet-Flatrate bereit,<br />
garantiert die Datenübernahme der alten<br />
Umgebung, sichert Kundendaten<br />
und organisiert die Bürokommunikation<br />
via E-Mail und elektronischem Kalender.<br />
So spart die Verwaltung Kosten für Wartung<br />
und Weiterentwicklung der <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />
und findet im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> eine<br />
zentrale Anlaufstelle für alle Services.<br />
Die Preisanalyse hat das <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> in<br />
Auftrag gegeben, um seine Marktposition<br />
zu bestimmen. Als renommierter und<br />
erfahrener Research-Dienstleister im<br />
Bereich Informationstechnik wurde<br />
Gartner mit der Studiendurchführung<br />
betraut. (EB) <br />
Betriebliches<br />
Gesundheitsmanagement<br />
Herausforderung moderne<br />
Arbeitsplätze und<br />
Arbeitsstrukturen<br />
<strong>IT</strong>-Arbeitsplätze, flexible Arbeitsanforderungen,<br />
wechselnde Teams,<br />
Arbeitsverdichtung, demografischer<br />
Wandel und hoher Krankenstand–<br />
so lauten die Tatsachen, mit denen sich<br />
die öffentliche Verwaltung und Unternehmen<br />
täglich konfrontiert sehen. Das<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> reagiert auf diese Herausforderungen<br />
mit einer Neukonzipierung<br />
eines modernen Gesundheitsmanagements,<br />
das abgestimmt auf den spezifischen<br />
Bedarf und den verwaltungsrechtlichen<br />
Rahmenbedingungen des<br />
Hauses nicht nur ein Betriebssportkonzept<br />
für seine Beschäftigten zum<br />
Ziel hat, sondern auch die Entwicklung<br />
innovativer Ansätze unter den Aspekten<br />
einer modernen Unternehmenskultur<br />
und den Herausforderungen des<br />
<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s <strong>Berlin</strong> umsetzen<br />
möchte.<br />
Starke Mitarbeiter – starke Unternehmen<br />
Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
- ein Thema, das in den letzten Jahren in<br />
der Öffentlichkeit rasant an Aufmerksamkeit<br />
gewonnen hat und von den öffentlichen<br />
Verwaltungen und Unternehmen<br />
zunehmend aufgegriffen und umgesetzt<br />
wird. Als Führungs- und<br />
Personalentwicklungsinstrument kann<br />
das betriebliche Gesundheitsmanagement<br />
die betrieblichen Veränderungsprozesse<br />
unterstützen und zur Leistungsund<br />
Zukunftsfähigkeit der Unternehmen<br />
durch Erhöhung der Arbeitszufriedenheit<br />
und Motivation der Beschäftigten<br />
beitragen und damit den<br />
Gesamterfolg des Unternehmens erhöhen.<br />
Als konkretes Maßnahmenangebot<br />
kann hier neben gesundheitsfördernden<br />
Angeboten und Veränderungen in der<br />
Arbeitsorganisation die Mitarbeiterberatung<br />
eingesetzt werden mit dem Ziel,<br />
eine ressourcenorientierte und gesundheitsförderliche<br />
Gestaltung des<br />
Erwerbslebens zu unterstützen. Durch<br />
gezielte Informationsvermittlung z. B.<br />
zu Work Ability und Diversity Management<br />
profitieren Mitarbeiter und<br />
Mitarbeiterinnen für ihre berufliche und<br />
persönliche Entwicklung, aber auch<br />
Führungskräfte können dieses Angebot<br />
nutzen, die z. B. durch gezieltes Coaching<br />
ihre Führungsrolle aktiv gestalten wollen<br />
oder Unterstützung bei der Reflexion<br />
spezieller Fragen zur Führung ihrer<br />
Teams und Abteilungen wünschen.<br />
Warum betriebliches Gesundheitsmanagement?<br />
Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
ist die Umsetzung einer modernen Unternehmensstrategie<br />
zur Verbesserung der<br />
Gesundheit am Arbeitsplatz. Das umfasst<br />
die Optimierung der Arbeitsorganisation<br />
und Arbeitsumgebung, die<br />
Förderung aktiver Teilnahme aller Beteiligten<br />
sowie die Unterstützung der<br />
Personalentwicklung bei der Realisierung<br />
dieser Ziele. Zum einen geht es<br />
dabei um die gesundheitliche Gestaltung<br />
der Arbeitsabläufe zum anderen<br />
um die Förderung eines gesundheitsbewussten<br />
Verhaltens der Beschäftigten.<br />
Das Zusammenwirken beider Seiten<br />
dient so der Stärkung des Unternehmens<br />
und sichert den Unternehmenserfolg.
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Aufgaben des betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />
Mit Blick auf die gewandelten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die Altersstruktur<br />
der Beschäftigten gilt es, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und<br />
Freizeit herzustellen, das sich positiv auf die Gesundheit der Beschäftigten auswirkt<br />
und so zur Beschäftigungs- und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />
beiträgt. Durch die Zunahme von <strong>IT</strong>-Arbeitsplätzen ist die vordringlichste<br />
Aufgabe, die damit einhergegangenen wesentlichen Belastungsfaktoren wie:<br />
• Stress<br />
• Bildschirmarbeit<br />
• Bewegungsmangel<br />
• falsche Ernährung<br />
Foto: Christian Jung<br />
zu reduzieren und damit zum Erhalt der Leistungsfähigkeit und Arbeitsmotivation<br />
der Beschäftigten beizutragen. Dabei ergeben sich folgende Ansatzpunkte:<br />
• Prävention arbeits- und verhaltensbedingter Erkrankungen<br />
• Eigene Kompetenzen fördern<br />
• Sensibilisierung der Eigenverantwortung<br />
• gesundheitsorientiertes Unternehmensleitbild entwickeln<br />
Als konkrete Maßnahme kann hier die Bereitstellung gesundheitsfördernder Angebote<br />
zur körperlichen Entlastung beitragen. Doch darüber hinaus wird es wichtig, das<br />
Führungsverhalten, die betrieblichen Strukturen und die Zusammenarbeit im Unternehmen<br />
als Aufgabenfelder mit einzubeziehen, um so einem vorzeitigen Verschleiß<br />
der Mitarbeiter auf allen Ebenen entgegen zu wirken .<br />
Zielsetzungen im betrieblichen Gesundheitsmanagement<br />
Die Klärung von Zielsetzungen sollten in Hinblick auf den gemeinsamen Nutzen<br />
sowohl der Unternehmensführung als auch der Mitarbeitenden erfolgen, kommt es<br />
bei der Zielerreichung doch auf das positive Zusammenwirken beider Seiten an. Als<br />
Hauptziele können hier genannt werden:<br />
• das Vertrauen der Beschäftigten zu erhöhen<br />
• die Identität mit den Unternehmenszielen zu stärken<br />
• Fehlzeitenreduzierung<br />
• Verbesserung der Zusammenarbeit<br />
• Angenehmes gesundes Betriebsklima<br />
• Störungen in Arbeitsprozessen abzubauen<br />
• Arbeitsmotivation zu fördern<br />
• Höhere Produktivität<br />
• Geringere Kosten<br />
• Wissensaustausch zu erleichtern<br />
• Arbeitsbelastungen zu reduzieren<br />
• Arbeitsqualität zu sichern<br />
Betriebswirtschaftliche Faktoren<br />
Eine Kosten-Nutzen-Analyse für das<br />
betriebliche Gesundheitsmanagement<br />
gibt schnell Auskunft darüber, dass auf<br />
der Kostenseite betriebliche Fehlzeiten,<br />
Fluktuation und Arbeitsaufwand der Personalabteilung<br />
als Hauptfaktoren genannt<br />
werden können, da diese am ehesten<br />
von finanzieller Bedeutung sind -<br />
und am leichtesten bewertbar.<br />
Auf der Nutzenseite stehen dem gegenüber<br />
Fehlzeitenreduzierung, geringere<br />
Kosten, Reduzierung der Ausfallhonorare<br />
und Entlastung der Personalabteilung.<br />
Fazit<br />
Die Investition in das Gesundheitsmanagement<br />
ist eine Investition in die<br />
Mitarbeitenden und die Produktivität<br />
der Unternehmen.<br />
In diesem Sinne bleiben sie fit!<br />
DIPL. PÄD. BEATE GROSCHUPF<br />
BMG Consulting,<br />
Mitarbeiterberatung & Coaching<br />
in Wirtschaftsunternehmen und der öffentlichen<br />
Verwaltung <br />
Gute Stimmung im<br />
Hightech-Sektor<br />
München - Das Geschäftsklima<br />
im Hightech-Sektor ist<br />
weiterhin gut. Das geht aus<br />
einer Umfrage hervor, die der Bundesverband<br />
Informationswirtschaft, Telekommunikation<br />
und neue Medien<br />
(B<strong>IT</strong>KOM) quartalsweise in der <strong>IT</strong>K-<br />
Branche durchführt. Danach rechnen<br />
75 Prozent der Unternehmen im Jahr<br />
2007 mit steigenden Umsätzen im Vergleich<br />
zum Vorjahr. 12 Prozent erwarten<br />
stabile und 13 Prozent <br />
4/07 39
4/07 40<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
sinkende Umsätze. Der B<strong>IT</strong>KOM-Branchenindex steht derzeit bei 59 Punkten<br />
und liegt damit 18 Zähler über dem Wert des entsprechenden Vorjahresquartals.<br />
„Die Hightech-Firmen stehen vor einem erfolgreichen Jahresendgeschäft“, sagte<br />
B<strong>IT</strong>KOM-Präsident Professor August-Wilhelm Scheer bei der Präsentation der<br />
neuen Umfrageergebnisse. Insbesondere die Anbieter von Software, <strong>IT</strong>-Dienstleistungen<br />
und digitaler Unterhaltungselektronik verzeichnen eine sehr rege Nachfrage.<br />
Das Wachstum könnte laut B<strong>IT</strong>KOM noch stärker ausfallen, wenn ausreichend<br />
Fachkräfte zur Verfügung stünden. In der Umfrage gaben 62 Prozent der Unternehmen<br />
an, dass der Mangel an Fachkräften ihre Geschäftstätigkeit behindert. Das ist der<br />
höchste Wert seit dem Start der Umfrage im Jahr 2001. „Die Chancen für einen<br />
interessanten Job im <strong>IT</strong>-Bereich sind so gut wie seit Jahren nicht mehr“, sagte Scheer.<br />
Von den befragten Software-Firmen und <strong>IT</strong>-Dienstleistern erwarten fast 80 Prozent<br />
steigende Umsätze, 70 Prozent gehen von höheren Gewinnen aus. Verhaltener sind<br />
die Anbieter im Bereich Telekommunikation. Zwar erwartet die Hälfte der Hersteller<br />
von Endgeräten und Kommunikationstechnik für die Netzinfrastruktur im laufenden<br />
Jahr ein Umsatzplus. Doch immerhin ein Fünftel rechnet mit sinkenden Erlösen.<br />
Wegen des scharfen Preiswettbewerbs stehen insbesondere die Umsätze bei den<br />
Anbietern von Sprachtelefonie im Festnetz und im Mobilfunk unter Druck. Einen<br />
Boom erleben demgegenüber die Internetprovider, die von der wachsenden Verbreitung<br />
schneller Internetanschlüsse profitieren.<br />
Die B<strong>IT</strong>KOM-Befragung zeigt zudem, dass sich die Beschäftigungssituation in der<br />
<strong>IT</strong>-Branche weiter verbessern wird. 57 Prozent der befragten Unternehmen wollen<br />
im laufenden Jahr zusätzliche Mitarbeiter einstellen. Dagegen müssen nur 12 Prozent<br />
Arbeitsplätze abbauen. Zum Vergleich: Vor einem Jahr planten lediglich 42 Prozent<br />
der Unternehmen, neue Stellen zu schaffen. „Der Bedarf konzentriert sich auf<br />
Software-Firmen und <strong>IT</strong>-Dienstleister, die vor allem nach Programmierern und <strong>IT</strong>-<br />
Beratern suchen“, sagte Scheer. Aber auch unter den Herstellern von Computer-<br />
Hardware wollen deutlich mehr Unternehmen neue Arbeitsplätze schaffen (42<br />
Prozent) als abbauen (16 Prozent).<br />
Nachwuchsförderung wird ein Schwerpunkt des zweiten nationalen <strong>IT</strong>-Gipfels mit<br />
Bundeskanzlerin Angela Merkel sein, der am 10. Dezember in Hannover stattfindet.<br />
„Der <strong>IT</strong>-Gipfel entwickelt sich zu einem festen Meilenstein für die Weiterentwicklung<br />
des Hightech-Standorts Deutschland. Wir wünschen uns, dass er regelmäßiger<br />
Treffpunkt für Politiker, Manager und Wissenschaftler wird“, sagte Scheer.<br />
Ein weiteres Kernthema der Veranstaltung<br />
ist der Ausbau der elektronischen<br />
Verwaltung. „Deutschland hat zwar<br />
Boden gut gemacht, ist beim E-<br />
Government aber international noch<br />
längst nicht an der Spitze“, sagte Scheer.<br />
Deshalb sei ein zentraler Koordinator<br />
für die <strong>IT</strong>K-Aktivitäten der Bundesregierung<br />
erforderlich. Ein solcher Chief<br />
Information Officer (CIO) des Bundes<br />
sollte aus Sicht des B<strong>IT</strong>KOM zwei wesentliche<br />
Aufgaben haben. Erstens: Die<br />
Koordination der <strong>IT</strong>-Aktivitäten auf<br />
Bundesebene. Dazu gehören unter anderem<br />
die Zuständigkeit für die E-<br />
Government-Aktivitäten des Bundes<br />
über Ressortgrenzen hinweg und die<br />
Koordination komplexer <strong>IT</strong>-Großprojekte.<br />
Zweitens: Der CIO sollte die<br />
zentrale Schnittstelle des Bundes zu den<br />
Ländern und Kommunen sein. „Hier<br />
liegt noch viel im Argen, weil die meisten<br />
Bundesländer im <strong>IT</strong>-Bereich ihre<br />
eigenen und oft uneinheitlichen Strategien<br />
verfolgen“, sagte Scheer. Damit der<br />
CIO des Bundes etwas bewirken könne,<br />
müsse er mit den notwendigen Ressourcen<br />
ausgestattet werden. Scheer: „Seit<br />
Monaten beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe<br />
mit dem Thema, umfangreiche<br />
Gutachten und Konzepte liegen auf dem<br />
Tisch. Jetzt sollte man an die Umsetzung<br />
gehen.“ (PM) <br />
Straßen- und<br />
Friedhofsdaten mit<br />
ARCHIKART vor Ort<br />
dokumentieren<br />
Kleine, mobile Handheld-Geräte<br />
gewinnen in der heutigen Zeit<br />
immer mehr an Bedeutung.<br />
Fallende Preise für Hardware und ein<br />
immer größerer Nutzerkreis der Minicomputer<br />
wecken eine zunehmende<br />
Nachfrage für die mobile Erfassung von<br />
Bestands- und Zustandsdaten.<br />
Mit dem Update 3.11.1 des Liegenschaftsinformations-<br />
und Managementsystems<br />
ARCHIKART der
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
ARCHI-KART Software AG stehen neben den bisher bestehenden Anwendungen<br />
„Mobil Grün“ und „Mobil Baum“ zur Erfassung von Daten der Baum- und<br />
Grünflächenverwaltung nun die Verfahren „Mobil Straße“ und „Mobil Friedhof“<br />
zur Verfügung. Diese Anwendungen unterstützen Geräte mit dem Betriebssystem<br />
PC2003 sowie das modernere Betriebssystem Windows Mobile 5.<br />
Mit der mobilen Straßenverwaltung ist<br />
das Erfassen und Dokumentieren von<br />
Einzelschäden vor Ort möglich.<br />
Hierbei wird auf die bereits vorhandene<br />
Netzknotenstruktur und Stationierungen<br />
zurückgegriffen. An den<br />
bestehenden Stationen können Einzelschäden<br />
erfasst und für die Übernahme<br />
in die ARCHIKART-Datenbank<br />
vorbereitet werden. Der Kontrolleur<br />
kann direkt bei der Begehung den<br />
Schadensgrad einschätzen und Vorschläge<br />
zur Schadensbeseitigung machen.<br />
Außerdem ist eine Bewertung<br />
der Zustände von Straßenabschnitten<br />
Foto ARCHIKART: Handheld<br />
vor Ort möglich. Dies bringt gerade<br />
in Hinblick auf die Doppik enorme Vorteile mit sich. „Mobil Straße“ soll künftig die<br />
Arbeit der Straßenmeisterei und der Tiefbauabteilung erleichtern.<br />
Beim Datentransfer erfolgt die Vergabe des Dateinamens für die Exportdatei aus<br />
ARCHIKART und das Starten des Transfertools für den Datenaustausch zwischen<br />
Handheld und ARCHIKART komplett automatisch. Das vereinfacht nicht nur den<br />
Arbeitsablauf deutlich, sondern reduziert auch Fehlerquellen und erhöht die Datensicherheit.<br />
Mit „Mobil Friedhof“ lassen sich Daten eines Grabes<br />
elektronisch vor Ort per Handheld-Computer<br />
erfassen und pflegen. Auch die Dokumentation<br />
von Grab- oder Grabmalkontrollen und die<br />
Festlegung damit verbundener Aufgaben ist möglich.<br />
Über die Import-Schnittstelle werden diese<br />
Daten in die ARCHIKART Friedhofsverwaltung<br />
übernommen. Dort stehen dann die Grabdaten zur<br />
weiteren Bearbeitung und Auswertung zur Verfügung.<br />
Außerdem ist dem Anwender vor Ort durch<br />
Eingabe des Namens eines Bestatteten die Suche<br />
eines Grabes möglich.<br />
Foto Neben diesen Neuentwicklungen wurden auch an<br />
ARCHIKART:<br />
den bestehenden mobilen Verfahren Weiterent-<br />
Mobile Erfassung<br />
wicklungen vorgenommen. So ist beispielsweise<br />
parallel zur ARCHIKART-Baumverwaltung auch<br />
in „Mobil Baum“ neben der herkömmlichen Baumuntersuchung die Unterstützung<br />
der Baumuntersuchung nach der Richtlinie für Baumkontrollen der Forschungsgesellschaft<br />
Landschaftsentwicklung Landschaftsbau (FLL) umgesetzt worden.<br />
Alle Mobil-Anwendungen ermöglichen dem Bearbeiter eine schnelle Datenerfassung<br />
an Ort und Stelle. Zeitersparnis tritt vor allen Dingen in der Nachbearbeitung<br />
der Kontrollen auf. So muss der Bearbeiter nicht mühsam die Kontrollergebnisse aus<br />
Notizbüchern und losen Blättern abtippen.<br />
Automatisch gestartete Austauschroutinen<br />
zwischen dem Handheld<br />
und ARCHIKART wurden erheblich<br />
vereinfacht. (PM) <br />
Studie: Professionelles<br />
Change-Management<br />
macht Projekte<br />
erfolgreicher<br />
Stuttgart - Die „Making Change<br />
Work“ der Unternehmensberatung<br />
IBM Global Business Services in<br />
Zusammenarbeit mit dem Zentrum für<br />
Evaluation und Methoden (ZEM) der<br />
Universität Bonn zeigt: Lediglich 38<br />
Prozent der in Unternehmen durchgeführten<br />
Projekte werden zu einem erfolgreichen<br />
Ende geführt. Die größten<br />
Hürden bei der Umsetzung von Veränderungen<br />
sind vor allem Einstellungen<br />
und Denkweisen der Menschen. Das<br />
Bewusstsein für die Herausforderungen,<br />
die Anwendung formaler Methoden und<br />
die Investition in ein professionelles<br />
Change-Management entscheiden über<br />
den Projekterfolg.<br />
Die Unternehmensberatung IBM Global<br />
Business Services befragte in ihrer<br />
Studie „Making Change Work“ über 220<br />
Projekt- und Change-Manager in mehr<br />
als 140 Unternehmen aus 21 Branchen<br />
in Deutschland. Eine der größten Herausforderungen<br />
für Unternehmen ist es,<br />
sich schnell an Märkte und neue Gegebenheiten<br />
anzupassen und Innovationen<br />
umzusetzen. Deshalb müssen Projekte<br />
in Unternehmen professionell zum<br />
Erfolg geführt werden. Die Befragten<br />
gaben an, dass lediglich 38 Prozent ihrer<br />
Projekte alle Ziele erreichen. 16 Prozent<br />
der Projekte scheiterten sogar ganz,<br />
während knapp die Hälfte als problembelastet<br />
einzustufen war.<br />
Die größten Hürden auf dem Weg zu<br />
nachhaltigen Veränderungen liegt für<br />
die Projekt- und Change-Manager vor<br />
allem - schwer zugänglich - <br />
4/07 41
„zwischen den Ohren“: 65 Prozent<br />
der Befragten gaben das Verändern von<br />
Denkweisen und Einstellungen als<br />
Haupthindernis für erfolgreiche<br />
Veränderungsprojekte an. Sogar die<br />
Ressourcenknappheit im Budget und<br />
Personal (41 Prozent), die Unternehmenskultur<br />
(40 Prozent) sowie das<br />
mangelnde Commitment des Managements<br />
(35 Prozent ) sind von weitaus<br />
geringerer Bedeutung.<br />
„Das Problem sind die unterschiedlichen<br />
Wahrnehmungen von Veränderungen.<br />
Das Top-Management befindet<br />
sich im Jahr 2015, das mittlere Management<br />
in 2008 und die Mitarbeiter in<br />
2007“, analysiert eine befragte Change-<br />
Managerin. Da sich Entscheider und<br />
Betroffene in verschiedenen Wahrnehmungswelten<br />
befinden, sind folgende<br />
bekannte Prinzipien weiterhin wichtig,<br />
um Widerstände auf dem Weg zu<br />
erfolgreicher Veränderung abzubauen:<br />
Erstens, Sponsoring, d.h. nachdrückliche<br />
Unterstützung durch das Top-Management;<br />
zweitens, eine offene, ehrliche<br />
und rechtzeitige Kommunikation<br />
sowie drittens, die Einbindung der Mitarbeiter.<br />
Hinsichtlich der Zielerreichung ihrer<br />
Projekte unterscheiden sich erfolgreiche<br />
und nichterfolgreiche Organisationen<br />
nach der vorliegenden Studie<br />
wiederum vor allem durch drei Faktoren.<br />
Ein wichtiger Faktor ist das Bewusstsein<br />
für die Herausforderungen.<br />
Zum Scheitern von Projekten tragen<br />
vor allem unrealistische Planungen und<br />
Erwartungen bei. Bedeutend ist auch<br />
der Anteil des Projekt-Budgets, der in<br />
Change-Management investiert wird.<br />
Mehr Investition zahlt sich für Unternehmen<br />
in der Regel durch die erfolgreichere<br />
Umsetzung der Projekte aus. Die<br />
konsistente Anwendung formaler Methoden<br />
im Change-Management ist der<br />
dritte Erfolgsfaktor. „Change-Management<br />
befindet sich heute etwa dort, wo<br />
das Projektmanagement vor 20 Jahren<br />
war: Am Wendepunkt von einer Kunst<br />
zu einer Profession“, sagt Dr. Rainer<br />
Mehl, verantwortlich für die Strategieberatung<br />
bei IBM Global Business Ser-<br />
4/07 42<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
vices. Wie die vorliegende Studie zeigt,<br />
ist die Professionalisierung in diesem<br />
Sinne eine wichtige Bedingung für eine<br />
erfolgreiche Veränderung und zur Umsetzung<br />
von Innovation.<br />
Die Studie steht im Internet unter folgendem<br />
Link zum Download zur Verfügung:<br />
http://www-05.ibm.com/de/<br />
pressroom/downloads/mcw_2007.pdf<br />
(PM) <br />
Niedersachsen bietet<br />
als erstes Bundesland<br />
allen Kindergärten das<br />
Sprachförderkonzept<br />
„Schlaumäuse“ an<br />
Unterschleißheim/Hannover -<br />
Als erstes Bundesland kooperiert<br />
Niedersachsen landesweit<br />
mit Microsoft Deutschland im Rahmen<br />
der Bildungsinitiative „Schlaumäuse -<br />
Kinder entdecken die Sprache“. Mitte<br />
Oktober 2007 fiel in Hannover offiziell<br />
der Startschuss für das Angebot an alle<br />
4.500 niedersächsischen Kindergärten,<br />
an dem Sprachförderungsprogramm<br />
„Schlaumäuse“ teilzunehmen.<br />
Das Schlaumäusepaket für Niedersachsen,<br />
das gemeinsam vom niedersächsischen<br />
Kultusministerium, der Initiative<br />
n-21, Hellmann Process Management<br />
und Microsoft Deutschland geschnürt<br />
wurde, enthält die Sprachfördersoftware<br />
Schlaumäuse, kostengünstige<br />
Rechner sowie Schulungen für<br />
Erzieherinnen und Erzieher. Damit wird<br />
das bereits 2003 vom Kultusministerium<br />
eingeführte Sprachförderungsprogramm<br />
um ein zusätzliches Angebot<br />
ergänzt, von dem alle Kindergärten in<br />
Niedersachsen profitieren können. Das<br />
Programm richtet sich an Kinder im<br />
Alter von vier bis sechs Jahren und<br />
fördert spielerisch ihre sprachliche Entwicklung<br />
im Kindergarten durch fantasievollen<br />
Umgang mit dem Computer.<br />
„Wir setzen auf eine umfassende Sprachförderung,<br />
die bereits frühzeitig vor der<br />
Einschulung in den Kindertagesstätten<br />
und Grundschulen beginnt“, machte der<br />
Niedersächsische Kultusminister Bernd<br />
Busemann bei der Vorstellung des<br />
Schlaumäuseangebots deutlich. „Sprachund<br />
Lesekompetenz haben in unserem<br />
ganzheitlichen Bildungskonzept einen<br />
besonderen Stellenwert. Denn sie sind<br />
der eigentliche Schlüssel zum Schulerfolg.<br />
Das Schlaumäusepaket für Niedersachsen<br />
ist deshalb eine hervorragende<br />
Ergänzung zu den bereits bestehenden<br />
Sprachförderungsprogrammen des Landes.“<br />
Angelika Gifford, Direktorin Public Sector<br />
bei Microsoft Deutschland bestätigt:<br />
„Niedersachsen nimmt in Sachen<br />
Bildungsförderung in vielerlei Hinsicht<br />
eine Vorreiterrolle ein. Mit dem flächendeckenden<br />
Angebot der Schlaumäuse<br />
setzt das Land ein weiteres Zeichen für<br />
die Investition in den Nachwuchs. Wir<br />
erhoffen uns davon auch eine Signalwirkung<br />
auf andere Bundesländer wie auch<br />
Kommunen und Träger im Bereich frühkindliche<br />
Bildung.“<br />
Bereits heute nehmen rund 194 Kindergärten<br />
in Niedersachsen an dem Schlaumäuse-Progamm<br />
teil. Über 90 Prozent<br />
der Erzieherinnen und Erzieher, die sich<br />
an einer Befragung durch n-21 nach der<br />
zweijährigen Pilotphase in Niedersachsen<br />
beteiligten, bewerteten das<br />
Sprachförderungsprogramm positiv und<br />
geeignet, die Sprachdefizite der Kinder<br />
abzubauen.<br />
Auch Ursula Faust-Lauer, Leiterin des<br />
Kindergartens „Ibykusweg“ des AWO-<br />
Familienzentrums Misburger Regenbogenschiff<br />
in Hannover, der die Schlaumäuse<br />
seit 2005 einsetzt, ist begeistert:<br />
„Unsere Kinder sitzen meist zu zweit<br />
vor dem Bildschirm und helfen sich<br />
gegenseitig, die Aufgaben zu bestehen.<br />
Vor allem die ruhigen Kinder, die<br />
Deutsch zu Hause nur selten hören,<br />
nehmen Worte der Schlaumäuse-Texte<br />
in ihren Wortschatz auf und trauen sich<br />
durch die Software mehr mit anderen<br />
Kindern zu spielen.“ Die
Kindergärten in Niedersachsen<br />
nutzen bereits die zweite Version der<br />
Schlaumäuse-Software. Neben der<br />
gezielten Vermittlung von Sprachkompetenz<br />
soll die neue Version der<br />
Lernsoftware „Neues von den Schlaumäusen“<br />
den Übergang vom Kindergarten<br />
zur Grundschule erleichtern.<br />
Das Schlaumäusepaket für Niedersachsen<br />
Das Programm „Schlaumäuse“ ergänzt<br />
die bereits bestehenden Sprachförderungsangebote<br />
des Kultusministeriums im vorschulischen<br />
Bereich. Die Teilnahme an<br />
dem Programm ist freiwillig und dank der<br />
engen Zusammenarbeit zwischen dem<br />
Land, der Initiative 21, Hellmann Process<br />
Mangement und Microsoft zu sehr geringen<br />
Kosten für Kindergärten möglich.<br />
Koordiniert wird das flächendeckende<br />
Angebot von der Initiative n-21. Microsoft<br />
stellt die kostenlose Lernsoftware-Schlaumäuse<br />
sowie Lehrmaterialien zur Verfügung<br />
und ermöglicht kostenlose Online-<br />
Schulungen für Erzieherinnen und Erzieher<br />
sowie Schulungen durch Multiplikatoren.<br />
So werden in Niedersachsen noch im<br />
Oktober insgesamt 48 Multiplikatoren<br />
ausgebildet, die wiederum Schulungen für<br />
alle interessierten Kindergärten durchführen.<br />
Falls die Kindergärten noch keinen<br />
PC besitzen, können sie zum Sonderpreis<br />
von 199,- Euro einen gebrauchten PC,<br />
inklusive Betriebssystem, Flachbildschirm,<br />
Lautsprechern und kindgerechter Tastatur<br />
und Maus von Hellmann Process Management<br />
erwerben. Interessierte Kindergärten<br />
können sich unter www.n-21.de<br />
informieren und das Paket bestellen.<br />
Foto Microsoft Deutschland GmbH:<br />
Schlaumäuse-Kindergarten-Taufe<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Schlaumäuse bundesweit<br />
Die Initiative startete im Frühjahr 2003<br />
mit einem Pilotprojekt in 200 Kindergärten<br />
im gesamten Bundesgebiet. Die<br />
Software wurde zunächst gezielt in Kindergärten<br />
in sozial schwachen Gebieten<br />
eingesetzt, um vor allem auch Kindern<br />
aus bildungsfernen Schichten einen frühen<br />
Zugang zu Wissen zu ermöglichen.<br />
Inzwischen beteiligen sich mehr als 1.400<br />
Kindergärten bundesweit an der Initiative.<br />
Die Ergebnisse einer begleitenden<br />
Untersuchung der ComputerLern-<br />
Werkstatt der TU <strong>Berlin</strong> während der<br />
Pilotphase in den ersten 200 Kindertagesstätten<br />
bescheinigen den Schlaumäusen<br />
große Lernerfolge. Die befragten<br />
Erzieherinnen und Erzieher haben<br />
bei Kindern aller Altersstufen deutliche<br />
Erfolge im sprachlichen und sozialen<br />
Lernen wahrgenommen. Das gilt auch<br />
für Kinder, die erhebliche Probleme mit<br />
der deutschen Sprache hatten. So zeigen<br />
die Schlaumäuse-Kinder nicht nur ein<br />
generelles Interesse an Schrift, sondern<br />
lernen vermehrt, auch eigenständig<br />
Buchstaben zu schreiben und einzelne<br />
Laute voneinander zu unterscheiden. Die<br />
Lernsoftware hat mehrere Auszeichnungen<br />
erhalten, unter anderem die „Goldene<br />
GIGA-MAUS 2006“ für das beste<br />
Lernprogramm des Jahres und den Deutschen<br />
Bildungssoftwarepreis „digita<br />
2007“. Weitere Infos zu den Schlaumäusen<br />
finden Sie unter<br />
www.schlaumaeuse.de. (PM) <br />
Symantec<br />
Sicherheitsreport: Mit<br />
dem Breitband kamen<br />
die Bots...<br />
München - Phishing-Webseiten<br />
sind in Deutschland um fasst<br />
ein Drittel zurückgegangen.<br />
Das zeigt die zwölfte Ausgabe des<br />
Internetsicherheitsreports von<br />
Symantec, der alle sechs Monate erscheint<br />
und auch diesmal wieder einen<br />
gesonderten Report zur Region EMEA<br />
(Europa, Mittlerer Osten, Afrika) umfasst.<br />
Die positive Nachricht wird<br />
allerdings durch die Tatsache getrübt,<br />
dass Angreifer über neue professionelle<br />
Angriffs-Tools verfügen. Diese ermöglichen,<br />
dass sie - auch ohne perfekte<br />
Betrugsseiten zu gestalten - in den Besitz<br />
vertraulicher Daten der Anwender<br />
kommen können. Bereits 65 Prozent<br />
der weltweiten Top-50-Schädlinge zielen<br />
auf Identitätsdiebstahl ab. Damit<br />
lässt sich Geld verdienen: so wird<br />
beispielsweise das Trojaner-Toolkit<br />
MPack für 1.000 Dollar auf Untergrundservern<br />
gehandelt. Der Professionalisierung<br />
und Kommerzialisierung<br />
einer mittlerweile milliardenschweren<br />
Schattenwirtschaft stehen viele Anwender<br />
unbedarft gegenüber: Allein in<br />
Deutschland stehen 23 Prozent der Botinfizierten<br />
Computer in Europa.<br />
Wie auch schon im Vorberichtszeitraum<br />
richten sich die Angriffe fast ausschließlich<br />
(99,4 Prozent bezogen auf EMEA,<br />
95 Prozent weltweit) gegen Endanwender,<br />
von deren teilweise lückenhafter<br />
technischer Absicherung, aber auch<br />
Unbedarftheit die Angreifer zu profitieren<br />
hoffen. „Viele Anwender verwalten<br />
vertrauliche Informationen, wie<br />
beispielsweise Kontodaten, auf ihren<br />
Rechnern, was ein lukratives Ziel für die<br />
Angreifer darstellt und die finanziellen<br />
Interessen hinter den Aktivitäten unterstreicht,“<br />
sagt Candid Wüest,<br />
Sicherheitsexperte bei Symantec.<br />
Bots in Deutschland auf dem Vormarsch<br />
In Deutschland sind 23 Prozent aller in<br />
EMEA infizierten Bot-Rechner zu finden.<br />
Der Grund für die führende Position<br />
ist in der hohen und stets wachsenden<br />
Zahl der vorhandenen Breitbandanschlüsse<br />
zu suchen. Viele neue Breitband-Nutzer<br />
sind sich der Notwendigkeit,<br />
sich gegen die Bedrohung aus dem<br />
Internet entsprechend zu schützen, noch<br />
nicht ausreichend bewusst. Weltweit liegt<br />
China mit 29 Prozent aller weltweiten<br />
Bots vorn. (OTS) <br />
4/07 43
4/07 44<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Jetzt online: Hauptschwerbehindertenvertretung<br />
des Landes <strong>Berlin</strong> (HVP)<br />
Die Hauptschwerbehindertenvertretung des Landes <strong>Berlin</strong> präsentierte<br />
Ende Oktober 2007 ihre neuen Internetseiten. Unter www.berlin.de/hvp<br />
können sich Beschäftigte mit Behinderung des Landes <strong>Berlin</strong>, aber natürlich<br />
auch Nichtbehinderte, interessierte Kolleginnen und Kollegen, einen Überblick über<br />
die Arbeit der Hauptschwerbehindertenvertretung (HVP) verschaffen.<br />
Folgende Menüpunkte wurden bisher erarbeitet und werden künftig noch weiter<br />
ausgebaut (in Kürze gibt es auch Informationen zum Persönlichen Budget und eine<br />
Linksammlung):<br />
• Startseite mit Hinweisen zum Aufgabengebiet der HVP,<br />
• Hauptvertrauensperson und Stellvertretungen mit der Vorstellung der<br />
vier Stellvertretungen,<br />
• Gesetze und Urteile (AGG, BGG, LGG, SGB IX), den Verwaltungsvorschriften<br />
Integration, Sozialauswahl und Betriebliches Eingliederungsmanagement,<br />
• Informationen für Schwerbehindertenvertretungen mit Terminen zu<br />
Weiterbildungsveranstaltungen und Seminaren,<br />
• Rundschreiben (Aktuell und Archiv),<br />
• Nachrichten von Kobinet (täglich aktualisiert),<br />
• Veranstaltungen und Events für Menschen mit Behinderung (Bundesweite<br />
allgemeine Termine und Termine der HVP, Konzerte und Musicals) sowie<br />
einer<br />
• Bildergalerie (Dampferfahrten und Veranstaltungen).<br />
Die Internetseiten wurden mit dem Programm Imperia im Landeslayout erstellt und<br />
fügen sich dem einheitlichen Auftritt der Senatsverwaltungen, Bezirksämtern und<br />
vielen weiteren Dienststellen ein (EB). <br />
bundestag.de bestes<br />
E-Government-Angebot<br />
weltweit<br />
Venedig/<strong>Berlin</strong>/Düsseldorf - Das<br />
Internetportal des Deutschen<br />
Bundestages hat in Venedig den<br />
World Summit Award (WSA) in der<br />
Kategorie E-Government erhalten. Der<br />
von der Düsseldorfer Internetagentur<br />
Babiel GmbH umgesetzte Online-Auftritt<br />
der deutschen Volksvertretung überzeugte<br />
die international besetzte Jury<br />
vor allem durch sein umfangreiches<br />
Angebot für unterschiedliche Zielgruppen.<br />
Multimedialität, Interaktivität und<br />
Partizipation kennzeichnen das zuvor<br />
auch schon auf nationaler Ebene preisgekrönte<br />
Internetangebot. Der Gewinn<br />
des WSA, der nur alle zwei Jahre vergeben<br />
wird, ist der vorläufige Höhepunkt<br />
einer beeindruckenden Erfolgsgeschichte.<br />
Noch im letzten Jahr belegte Deutschland<br />
in Sachen E-Government einen<br />
der hinteren Plätze (Rang 19) im Mehrländervergleich,<br />
den die Europäische<br />
Kommission in Auftrag gegeben hatte.<br />
„Der Gewinn des World Summit Award<br />
ist beispielhaft für die Wettbewerbsfähigkeit<br />
deutscher E-Government-Lösungen<br />
und das Ergebnis einer langen<br />
Zusammenarbeit mit der Babiel GmbH,<br />
die bereits 1995 ihren Anfang genommen<br />
hat“, sagt Dr. Guido Heinen, Leiter<br />
Presse und Kommunikation beim Deutschen<br />
Bundestag. „Die politische Administration<br />
und die öffentlichen Organe<br />
müssen mit den hervorragenden Spezialisten<br />
hierzulande zusammenarbeiten,<br />
dann werden wir weiter Boden gut machen.“<br />
Das Internetportal bundestag.de ist beispielhaft<br />
für die Leistungsfähigkeit<br />
webbasierter E-Government-Angebote.<br />
Der dreisprachige Internetauftritt dokumentiert<br />
nicht nur die Arbeit der<br />
Volksvertretung durch unterschiedliche<br />
Informationsangebote (wie Newsletter,<br />
RSS oder Web-TV), sondern beinhaltet<br />
auch einen virtuellen Rundgang
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
sowie ein umfangreiches Parlamentsarchiv, in dem Gesetzesdokumentationen<br />
oder Ton- und Videoaufzeichnungen vorgehalten werden.<br />
Informationen und Partizipationsmöglichkeiten für alle Zielgruppen<br />
„Die Klaviatur des E-Governments umfasst neben der Information auch die<br />
Interaktion und Partizipation“, fasst Dr. Rainer Babiel die Philospophie des Webauftrittes<br />
des Deutschen Bundestages zusammen. „Dabei ist es uns vor allem wichtig,<br />
die verschiedenen Generationen und Zielgruppen angemessen zu bedienen.“ So<br />
liefert ein virtueller Bundesadler internetunerfahreneren Nutzern Antworten auf<br />
individuelle Fragen zum Bundestag oder der Webseite, für onlineaffine oder detailinteressierte<br />
User stehen RSS-Feeds oder verschiedene Datenbanken mit Bildmaterial<br />
und Hintergründen zur Verfügung.<br />
Ein zentraler Bereich des Webauftritts ist das Thema Partizipation, die laut Grundgesetz<br />
vor allem über Petitionen ermöglicht werden soll. Nicht nur das Einreichen<br />
von Petitionen wird mit Hilfe des Webangebots deutlich vereinfacht. Auch das<br />
Mitzeichnen laufender, öffentlicher Petitionen, die übersichtlich zusammengestellt<br />
sind, ist mit wenigen Klicks möglich. Auch der Webauftritt des Parlaments selbst ist<br />
Gegenstand der Partizipation. Mit Hilfe von Online-Konsultationen werden die<br />
Anregungen und Vorschläge der Websitebesucher gesammelt und - sofern machbar<br />
und sinnvoll - auch umgesetzt und dokumentiert.<br />
Jury würdigt herausragendes Niveau mit „Multimedia-Nobelpreis“<br />
Mit ihrer Entscheidung, den World Summit Award 2007 an das Internetangebot des<br />
Deutschen Bundestages zu vergeben, würdigen die insgesamt 32 Experten der<br />
internationalen Jury den wichtigen Beitrag, den das Portal mit seinen zahlreichen<br />
modernen Features zur politischen Aufklärung, Bürgernähe und Transparenz leistet.<br />
Die Jury stellte in ihrer Laudatio fest, dass es dem Anbieter gelungen sei, den<br />
Anforderungen des Bundestages und der Bürger unter Beibehaltung der Integrität<br />
und hoher ethischen Grundsätze gerecht zu werden. Gleichzeitig ist es gelungen, ein<br />
http://www.bundestag.de/<br />
universelles, für alle Nutzergruppen ansprechendes<br />
Design, zu entwickeln. Ferner<br />
wurde die ausdrücklich professionelle<br />
Gesamtausführung des Angebotes<br />
von der Jury hervorgehoben.<br />
Neben bundestag.de wurden auch<br />
citizen.dk (Dänemark),<br />
citizensinformation.ie (Irland), ATM Express<br />
Government (Mexiko) und<br />
maplight.org (USA) mit dem WSA in<br />
der Kategorie E-Government ausgezeichnet.<br />
Insgesamt gingen 168<br />
Internetlösungen in acht Kategorien in<br />
die Beurteilung durch die Juroren ein.<br />
Hintergrund<br />
Der World Summit Award entstand im<br />
Rahmen des „UN-World Summit on<br />
Information Society“ (www.wsis.org).<br />
Nach der letzten Weltkonferenz in Tunis<br />
2005 wurde beschlossen, den Wettbewerb<br />
weiterzuführen und auszubauen.<br />
Seitdem wird der WSA von der<br />
UNESCO, der UNIDO und der Internet<br />
Society unterstützt. Der WSA ist der<br />
einzige globale Wettbewerb zur Prämierung<br />
und Präsentation der weltbesten e-<br />
Content- und e-Service-Angebote. Auf<br />
Grund seiner weltweiten Präsenz und<br />
wegen des freien Zugangs ist er der<br />
aussagekräftigste und bedeutendste internationale<br />
Preis für e-Content- & e-<br />
Service-Angebote. Prof. Nicholas<br />
Negroponte, Professor Emeritus, Gründer<br />
des Media Labs am M.I.T. -<br />
Massachusetts Institute of Technology<br />
und Initiator der „One Laptop per Child“<br />
Initiative, bezeichnet den WSA daher<br />
als „the Nobel Prize of Multimedia“.<br />
(OTS) <br />
Webbasierte Gruppenarbeit<br />
Weitere Einzelheiten:<br />
Vertrieb<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong><br />
Hr. Hedergott - Vertriebsleiter<br />
Tel. 9012 (912) 6167<br />
eMail: Vertrieb@itdz-berlin.de<br />
4/07 45
Melderegisterauskünfte<br />
via Internet<br />
Mit der Änderung des <strong>Berlin</strong>er<br />
Meldegesetzes vom September<br />
2006 sind die rechtlichen<br />
Voraussetzungen für private Kundinnen<br />
und Kunden für einfache Melderegisterauskünfte<br />
über das Internet geschaffen<br />
und in Zusammenarbeit mit<br />
der Fa.E<strong>IT</strong>CO ein automatisiertes Abrufverfahren<br />
- zunächst für sog. Großkunden<br />
- entwickelt worden.<br />
Zu den Großkunden zählen Inkassobüros,<br />
große Rechtsanwaltskanzleien, Versicherungen<br />
und andere Unternehmen,<br />
die beim Landesamt für Bürger- und<br />
Ordnungsangelegenheiten (LABO) eine<br />
Vielzahl von Anfragen stellen. Bei den<br />
einfachen Melderegisterauskünften (§ 28<br />
Abs. 1 MeldeG) handelt es sich um<br />
Auskünfte über Familienname, Vornamen,<br />
gegenwärtige Anschrift und ggf.<br />
die Tatsache, dass die Einwohnerin bzw.<br />
der Einwohner verstorben ist. Die Erteilung<br />
dieser Auskünfte ist grundsätzlich<br />
– von besonderen gesetzlich geregelten<br />
Ausschlussgründen abgesehen –<br />
an keinerlei Voraussetzungen gebunden.<br />
Voraussetzung zum Auskunftsverfahren<br />
via Internet ist eine Registrierung beim<br />
LABO. Die Gebühreneinziehung erfolgt<br />
im Lastschrifteinzugsverfahren. Die<br />
Gebühr beträgt nur 1,50 Euro pro Anfrage<br />
gegenüber zurzeit 3,58 Euro bei<br />
einer schriftlichen Anfrage. Mehr Informationen<br />
zu diesem Angebot befinden<br />
sich auf der Internetseite des LABO<br />
unter www.berlin.de/labo/<br />
einwohnerwesen/dienstleistungen/<br />
internetauskunftsserver_grosskunden.html<br />
In einem zweiten Schritt plant das<br />
LABO, ab dem ersten Halbjahr 2008<br />
auch Online-Auskünfte für private<br />
Kleinkunden und Einzelanfragende zu<br />
ermöglichen. (LPD) <br />
4/07 46<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
„Ich hab’ da mal ’ne Frage...“<br />
Digitale<br />
Kommunikation im<br />
Dienste der Bürger<br />
Harald Wolf ist als Wirtschaftssenator<br />
in <strong>Berlin</strong> nicht nur für<br />
die Entwicklung innovativer<br />
Kommunikationstechnologien zuständig;<br />
er nutzt sie auch selbst, um seine<br />
direkten Kontakte zu den Bürgerinnen<br />
und Bürgern weiter auszubauen.<br />
Eine neue Kommunikationsplattform<br />
ermöglicht, sich unter http://<br />
www.direktzu.de/Wolf direkt an den<br />
Senator für Wirtschaft, Technologie und<br />
Frauen zu wenden. Die Besucherinnen<br />
und Besucher der Webseite können hier<br />
nicht nur ihre Fragen stellen, sondern -<br />
per Mausklick - auch mitentscheiden,<br />
auf welche Beiträge Harald Wolf antworten<br />
soll. Unter „Mein Anliegen“<br />
können Beiträge sowohl als Texte als<br />
auch in Form von Ton- und Videobotschaften<br />
eingestellt werden.<br />
Das Dialogangebot unter http://<br />
www.direktzu.de/Wolf soll dazu beitragen,<br />
Politik und Bürgerinnen und Bürger<br />
einander näher zu bringen. Ob zu<br />
Themen wie Wirtschaft, Technologie<br />
oder Förderung von Frauen - alle <strong>Berlin</strong>er,<br />
und nicht nur diese, können auf der<br />
Webseite ihre Ansichten und Kritiken<br />
äußern. Dadurch bringen sie ihre Ideen<br />
und Meinungen aktiv in die politische<br />
Diskussion ein und bekommen schnell<br />
und unbürokratisch eine Antwort.<br />
direktzu.de, ein Projekt von Studenten<br />
und Wissenschaftlern verschiedener<br />
<strong>Berlin</strong>er Hochschulen, verzeichnete seit<br />
Oktober 2006 über zehn Millionen<br />
Klicks. Dies zeigt das große Interesse<br />
der Bürgerinnen und Bürger an dieser<br />
neuen Kommunikationsform. (LPD) <br />
| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.<br />
Informationstechnik (<strong>IT</strong>) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,<br />
Lösungen auf höchstem Niveau: Das <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong><br />
(<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.<br />
Polizeibeamte und <strong>IT</strong>-<br />
Spezialisten fahnden<br />
gemeinsam bei<br />
Straftaten mit<br />
Internetbezug<br />
Das Land Hessen richtet als ers<br />
tes Bundesland spezielle<br />
Internetkommissariate in jedem<br />
Polizeipräsidium ein. „Die hessische<br />
Polizei stellt sich damit der zukünftigen<br />
Entwicklung im Bereich der<br />
Internetkriminalität“, sagte der Minister<br />
im Rahmen einer Pressekonferenz. „Die<br />
flächendeckenden Kommissariate sind<br />
Teil einer Strategie mit der wir sicherstellen,<br />
dass Straftaten, bei denen Bürgerinnen<br />
und Bürger im Internet zu Schaden<br />
kommen, so effektiv wie möglich<br />
verfolgt werden“, so Innenminister<br />
Bouffier zum Start des bundesweit einmaligen<br />
Konzepts. „Bisher wurden<br />
beispielsweise Betrugsdelikte bei den<br />
Betrugskommissariaten und Eigentumsdelikte<br />
bei Kommissariaten zur Bekämpfung<br />
der Eigentumskriminalität bearbeitet,<br />
ungeachtet, ob sie im Internet<br />
oder von Angesicht zu Angesicht begangen<br />
wurden. Dies wird sich nun ändern.<br />
Straftaten mit Internetbezug übernehmen<br />
grundsätzlich die Fachkommissariate<br />
ZK 50“, erklärt Bouffier.<br />
Dazu würden die neuen Kommissariate<br />
mit entsprechender Technik und geschultem<br />
Personal ausgestattet. „Damit<br />
sind die Fachleute für den Bürger vor<br />
Ort“, so Bouffier weiter.<br />
Der Aufbau der Internetkommissariate<br />
hat im November begonnen und wird<br />
flankiert von den Maßnahmen, die das<br />
Hessische Landeskriminalamt im Bereich<br />
der Internetkriminalität bereits seit<br />
geraumer Zeit betreibt. Dazu gehören<br />
unter anderem die anlassunabhängigen<br />
Ermittlungen im Bereich der Kinderpornographie,<br />
im Bereich Extremismus<br />
und Terrorismus. Dritter Baustein des<br />
Gesamtkonzepts ist die Präventionsarbeit.<br />
„Das Internet entwickelt sich<br />
immer mehr zu einem Tatwerkzeug
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
für Kriminelle. Wir haben den Bedarf an dieser Stelle erkannt und uns für die<br />
Zukunft bestens aufgestellt“, so der Minister weiter. Internetstraftaten seien<br />
insbesondere in den Bereichen Vermögens- und Fälschungsdelikte und Betrug<br />
angestiegen. „Wir beobachten mit Sorge die Zunahme der Betrugsdelikte im Internet“,<br />
betonte Bouffier. Zwar sei insgesamt die Zahl der Betrugsfälle im Jahr 2006 nur um<br />
1,3 Prozent gestiegen, in einzelnen Bereichen wie beim Waren- und Kreditbetrug<br />
aber um 7,3 Prozent. „Zumeist sind das Fälle, in denen gleich hundertfach Käufer um<br />
ihr Geld gebracht wurden“, erläuterte Bouffier. Gerade in Internet-Auktionshäusern<br />
würden häufig unter Angabe falscher Daten oder der Vortäuschung von Zahlungsfähigkeit<br />
Käufer oder Verkäufer betrogen.<br />
Dabei steigt die Zahl der Straftaten im Internet aus zwei Richtungen: „Zum einen<br />
werden Tätigkeiten quasi aus der analogen in die digitale Welt verlagert, beispielsweise<br />
der Warenkreditbetrug, zum anderen sind bestimmte Straftaten durch den technischen<br />
Fortschritt erst möglich geworden“, erläuterte Bouffier und verwies auf<br />
Gefahren beim Online-Banking oder auch durch virenverseuchte Mails. Ein Schwerpunkt<br />
der Arbeit in den neuen Kommissariaten liegt deshalb bei Phänomenen wie<br />
dem „Phishing“, dem illegalen Ausspähen von Passwörtern von persönlichen<br />
Kontodaten, oder auch bei Betrugsdelikten, beispielsweise in Internetauktionshäusern.<br />
Bouffier weiter: „Laut Statistischem Bundesamt nutzten im Jahr 2006 65 Prozent<br />
aller Personen ab 10 Jahren das Internet - 85 Prozent von ihnen sendeten oder<br />
empfingen Mails, 52 Prozent nutzen das Online-Banking. Das ruft auch Straftäter auf<br />
den Plan.“ „Hessen nimmt mit dem Konzept der flächendeckenden<br />
Internetkommissariate eine Vorreiterrolle ein. Das können wir leisten, weil die<br />
hessische Polizei auch im Bereich der Internetkriminalität von einer soliden Basis aus<br />
agiert und kein Neuland betritt“, so Bouffier.<br />
Das Konzept basiert auf einem präventiven und einem repressiven Ansatz. Der nun<br />
vollständig verwirklichte repressive Ansatz umfasst neben den Fachkommissariaten<br />
„ZK 50“ die bereits im August 2007 eingerichtete „Task-Force-Internet“ im<br />
Hessischen Landeskriminalamt. Beide unterscheidet die Art des Tätigwerdens:<br />
Die Internetwache der <strong>Berlin</strong>er Polizei:<br />
https://www.berlin.de/polizei/internetwache/index.php<br />
Während die Internetkommissariate<br />
anlassabhängig, das heißt nach Erstattung<br />
einer Strafanzeige die Ermittlungen<br />
aufnehmen, wird die „Task-Force-<br />
Internet“ anlassunabhängig tätig, vergleichbar<br />
mit einem „virtuellen Streifengang“.<br />
„Beide ergänzen einander optimal“,<br />
so Bouffier. „Während die Fachkommissariate<br />
Anzeigen von Straftaten<br />
bearbeiten, die sich in der virtuellen<br />
Welt ereignet haben, ermittelt die Task-<br />
Force des Hessischen Landeskriminalamtes<br />
proaktiv und deckt von sich aus<br />
strafbare Sachverhalte im Netz auf“.<br />
Der präventive Ansatz sieht vor, dass<br />
zum einen die polizeiliche Beratung rund<br />
um das Thema „Internet“ parallel erweitert<br />
wird, zum anderen eng mit den<br />
Telekommunikationsunternehmen und<br />
Providern zusammengearbeitet wird.<br />
Die Einführung der Fachkommissariate<br />
wird sich phasenweise gestalten. Mit der<br />
Einrichtung der Kommissariate bei den<br />
Polizeipräsidien wurden den Präsidien<br />
bereits 25 Polizeibeamte zugewiesen. Im<br />
nächsten Jahr werden weitere 17 Mitarbeiter<br />
ihre Arbeit in den Kommissariaten<br />
aufnehmen, wovon 9 <strong>IT</strong>-Spezialisten<br />
sind, die von außerhalb der Polizei<br />
eingestellt werden. In der Anfangsphase<br />
stehen zudem etwa 120.000 Euro für<br />
zusätzliche, spezielle Hard- und Software<br />
zur Verfügung.<br />
„Die Bekämpfung der Internetkriminalität<br />
hat in Hessen seit langem<br />
eine große Priorität“, so Bouffier.<br />
Beispielsweise sei Hessen eines von<br />
bisher lediglich fünf Bundesländern, die,<br />
neben dem Bundeskriminalamt, überhaupt<br />
anlassunabhängige Recherchen<br />
durchführen. „Unsere Strategie im<br />
Kampf gegen die Internetkriminalität,<br />
bestehend aus anlassunabhängiger Recherche<br />
im Internet, anlassbezogenen<br />
Ermittlungen durch die ZK 50, Kriminalprävention<br />
sowie der Zusammenarbeit<br />
mit Netzbetreibern, ist in dieser Form<br />
die erste in der Bundesrepublik Deutschland.<br />
Und sie hat ein klares Ziel: die<br />
erfolgreiche Bekämpfung der Internetkriminalität<br />
in Hessen“, so Bouffier<br />
abschließend. (PR) <br />
4/07 47
Ministerien beraten<br />
rund um die Uhr<br />
Hamburg - Bürgerberatung findet<br />
in immer mehr Behörden<br />
auch außerhalb der Öffnungszeiten<br />
statt. Insbesondere Bundes- und<br />
höhere Landesbehörden beschäftigen<br />
virtuelle Berater. Zur digitalen Bürgerkommunikation<br />
gehören aber auch E-<br />
Mail-Management- und Chat-Software,<br />
mit der die öffentliche Hand vom Marktführer<br />
novomind ausgestattet wird. Auf<br />
dem Portal www.die-gesundheitsreform.de<br />
können sich Interessierte<br />
beispielsweise mit der virtuellen Clara<br />
über die neue Gesundheitsreform 2007<br />
unterhalten. Online-Chats mit dem Sachbearbeiter<br />
sind unter anderem bei der<br />
Deutschen Rentenversicherung Bund<br />
möglich. Das Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Technologie (BMWi)<br />
sowie der Deutsche Bundestag haben<br />
sich bereits vor Jahren für eine Online-<br />
Trickfigur entschieden: Auf den<br />
Internetseiten des BMWi hilft „Luca“<br />
Jugendlichen bei ihrer Berufswahl. Im<br />
Wahlkampf 2005 informierte auf<br />
www.bundestag.de ein virtueller Bundesadler<br />
zum allgemeinen Wahlablauf und<br />
gibt auch heute noch gern Auskunft<br />
zum Thema Wahlen und Bundestag.<br />
Die Bundeszentrale für gesundheitliche<br />
Aufklärung (BZgA) führte bereits 2005<br />
das komplette Softwarepaket novomind<br />
Self Service SuiteTM als Pilotprojekt<br />
ein. Das Vorhaben wurde als „Einerfür-Alle“-Dienstleistung<br />
(efa) realisiert.<br />
Ein professionelles E-Mail-Management-System<br />
übernimmt die Bearbeitung<br />
der elektronischen Post. Mit einer<br />
Zuverlässigkeit von deutlich mehr als 80<br />
Prozent kategorisiert, interpretiert und<br />
verteilt es die eingehenden E-Mails nach<br />
Inhalt und Gewichtung an die entsprechenden<br />
Berater. Eine zentrale Wissensdatenbank<br />
hilft den Mitarbeitern bei der<br />
Bearbeitung der Anfragen. Zusätzlich<br />
führt ein virtueller Mitarbeiter den Webbesucher<br />
durch das Informationsangebot<br />
der BZgA und berät zu speziellen<br />
Themen. Teure Telefonate und E-Mails<br />
4/07 48<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
werden somit deutlich reduziert. Die<br />
Bandbreite der Beratungsthemen ist vielfältig.<br />
So kann der Bürger beispielsweise<br />
an Selbsteinschätzungstests zu Essstörungen<br />
oder Alkoholkonsum teilnehmen.<br />
Die Ministerien setzen mit der Ausweitung<br />
ihrer Online-Dienste das Ziel der<br />
Bundesregierung um, dass sich die Verwaltung<br />
immer mehr zum bürgernahen<br />
und modernen Dienstleister wandelt.<br />
Zudem entsprechen sie dem Wunsch<br />
vieler Deutscher, den Gang zum Amt<br />
immer häufiger am heimischen PC zu<br />
erledigen. 32 Prozent der 16- bis 74jährigen<br />
Deutschen haben 2006 die<br />
Online-Dienste von Ämtern genutzt. Im<br />
Vergleich zu 2002 verdoppelte sich die<br />
Quote. Dieser Trend wird sich künftig<br />
noch verstärken. Denn durch den 24-<br />
Stunden-Service ist der Bürger nicht<br />
mehr gezwungen bei Fragen, die sich<br />
beim Surfen auf der Behördenwebseite<br />
ergeben, umständlich zum Telefon zu<br />
greifen - die multikanalfähige Software<br />
liefert alles aus einer Hand. Mit der<br />
verstärkten digitalen Kommunikation<br />
verkürzen sich zudem Verwaltungsvorgänge.<br />
Die Mitarbeiter in den Ministerien<br />
werden von Routinefragen entlastet<br />
und können schneller und ausführlicher<br />
auf schwierige Fälle reagieren.<br />
Das Hamburger Softwarehaus novomind<br />
ist das nach eigenen Angaben am<br />
schnellsten wachsende Unternehmen auf<br />
den Gebieten elektronische Kundenkommunikation<br />
und Mail-Management.<br />
Zum Leistungsportfolio der Geschäftseinheit<br />
Products gehört die novomind<br />
Self Service SuiteTM. Das Softwarepaket<br />
enthält alle für ein Customer Service<br />
Center notwendigen Kommunikationsmodule<br />
auf Basis einer zentralen<br />
Wissensbasis: E-Mail-Management, virtuelle<br />
Kundenberatung sowie Systeme<br />
zur interaktiven Echtzeit-Kommunikation.<br />
(OTS) <br />
WWW<br />
Internet: Monatlich<br />
3,2 Milliarden<br />
Suchabfragen aus<br />
Deutschland<br />
<strong>Berlin</strong> - Die Deutschen gehören zu<br />
den eifrigsten Nutzern von Suchmaschinen<br />
im Internet. Jede fünfte<br />
Abfrage in Europa stammt derzeit aus<br />
der Bundesrepublik. Hier werden pro<br />
Monat etwa 3,2 Milliarden Suchen gestartet.<br />
Meistens geht es darum, Produkte,<br />
Nachrichten oder auch Personen zu<br />
finden. Das teilte der Bundesverband<br />
Informationswirtschaft, Telekommunikation<br />
und neue Medien (B<strong>IT</strong>KOM)<br />
Mitte Oktober 2007 in <strong>Berlin</strong> mit. Grundlage<br />
ist eine Erhebung des Marktforschungsinstituts<br />
Comscore für den<br />
B<strong>IT</strong>KOM. Die Region mit den meisten<br />
Abfragen ist Asien. Hier werden 20,3<br />
Milliarden Suchaufträge pro Monat abgeschickt.<br />
Europa (17,8 Milliarden) und<br />
Nordamerika (16,0 Milliarden) vervollständigen<br />
die Top 3. Weltweit gibt es<br />
insgesamt 61 Milliarden Abfragen pro<br />
Monat.<br />
„Wer sich im Internet zurechtfinden<br />
will, kommt an Suchmaschinen nicht<br />
vorbei. Durchschnittlich startet jeder<br />
Deutsche 39 Abfragen pro Monat – und<br />
wird damit zu einem wirtschaftlich bedeutsamen<br />
Faktor. Denn individuelle<br />
Suchergebnisse lassen sich hervorragend<br />
mit zielgerichteter Online-Webung verbinden“,<br />
sagte Prof. August-Wilhelm<br />
Scheer, Präsident des B<strong>IT</strong>KOM.<br />
Die starke Nutzung des Internets ist<br />
auch Ausdruck kostengünstiger Online-<br />
Zugänge. Seit dem Jahr 2000 haben sich<br />
die Preise in Deutschland im Durchschnitt<br />
halbiert. Der intensive Wettbewerb,<br />
neue Tarifmodelle sowie technologische<br />
Innovationen lassen die Kosten<br />
weiter sinken. Der Trend geht dabei<br />
zu Breitbandanschlüssen. Deren Anzahl<br />
hat sich in den vergangenen drei Jahren<br />
verdreifacht. Anfang 2007 verfügten 37<br />
Prozent der deutschen Haushalte über<br />
einen schnellen Internet-Zugang,
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Anfang 2004 waren es erst 12 Prozent. Die 50-Prozent-Marke wird nach<br />
B<strong>IT</strong>KOM-Schätzung im kommenden Jahr überschritten.<br />
Methodik bei der Ermittlung der Suchabfragen: Berücksichtigt sind Nutzer ab 15<br />
Jahren, die zu Hause oder am Arbeitsplatz im Internet suchen. Online-Zugänge über<br />
Mobiltelefone werden nicht erfasst. Sämtliche Daten basieren auf jenen Suchaufträgen,<br />
die bei den weltweit 50 größten Suchdienstleistern eingehen. Erhebungszeitraum<br />
ist der August 2007. (PM) <br />
Blogs, Videos und Gesetz-Tracker - Jugendportal<br />
des Bundestages ist online<br />
Das neue Jugendportal des Bundestages - www.mitmischen.de - ist online.<br />
Abgeordneten-Blogs, der Gesetz-Tracker und Live-Übertragungen aus<br />
dem Bundestag sprechen in erster Linie Teenager an. www.mitmischen.de<br />
ist das erste und einzige politische Jugendportal in Deutschland, bei dem Jugendliche<br />
in diesem Alter direkt mit Abgeordneten in Kontakt treten können. Grundlage dafür<br />
ist politische Ausgewogenheit, Glaubwürdigkeit und das Angebot, ernst genommen<br />
und gehört zu werden. Thematisch konzentriert sich das Medium auf die Fragen:<br />
Warum und was findet wie im Bundestag statt?<br />
http://www.mitmischen.de/<br />
In der Mitmischen-Community sind inzwischen fast 6.500 Jugendliche registriert. In<br />
Foren treffen sie auf politisch interessierte Altersgenossen und diskutieren aktuelle<br />
Themen. Das jetzt überarbeitete Internetportal verzeichnete bisher monatlich etwa<br />
400.000 Seitenabrufe. Fünf Abgeordnete der „Fraktion Mitmischen“ schreiben<br />
regelmäßig Einträge in ein interaktives Tagebuch: Marco Wanderwitz (CDU/CSU),<br />
Sabine Bätzing (SPD), Miriam Gruß (FDP), Diana Golze (DIE LINKE.) und Josef<br />
Winkler (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN). (PR) <br />
Schlechte Chancen für<br />
Internet-Verweigerer<br />
Parlamentarische Staatssekretärin<br />
Dagmar Wöhrl fordert mehr<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
<strong>Berlin</strong> - „Zwar sind seit diesem<br />
Jahr erstmals mehr als 60 Prozent<br />
der Deutschen im Internet<br />
aktiv, bei einem Drittel der Bevölkerung<br />
gibt es jedoch keinerlei Pläne, in nächster<br />
Zeit das Internet zu nutzen. Für<br />
dieses Drittel kann von Chancengleichheit<br />
in unserer Informations- und<br />
Wissensgesellschaft keine Rede sein.“<br />
Das sagte die Parlamentarische Staatssekretärin<br />
beim Bundesminister für Wirtschaft<br />
und Technologie, Dagmar Wöhrl,<br />
in einer Rede anlässlich der „Konferenz<br />
zur Chancengleichheit in der Informationsgesellschaft<br />
2007“ Mitte September<br />
2007 in <strong>Berlin</strong>.<br />
Der kompetente Umgang mit dem<br />
Internet sei heute eine Schlüsselqualifikation,<br />
die schon bald so wichtig sein<br />
werde wie die Fähigkeit zu lesen. In<br />
immer mehr Arbeitsbereichen würden<br />
bei der Besetzung von Stellen PC- und<br />
Internetkenntnisse vorausgesetzt. Aber<br />
nicht nur die Arbeitswelt, sondern auch<br />
das alltägliche Leben würden zunehmend<br />
vom Internet durchdrungen. Nicht<br />
zuletzt gehe es um die Sicherung des<br />
Wohlstandes. Deutschland benötige<br />
internetkundige Arbeitnehmer und Verbraucher,<br />
um im globalen Wettbewerb<br />
bestehen zu können.<br />
„Das Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Technologie unternimmt einiges,<br />
um die Nutzung des Internets weiter<br />
voran zu bringen. Wir lassen zum Beispiel<br />
einen Media-Bus, eine Art mobiles<br />
Internet-Café, durchs Land fahren. In<br />
diesem Jahr hat das Ministerium bereits<br />
zum vierten Mal den Wettbewerb „Wege<br />
ins Netz“ durchgeführt. Mit dem Wettbewerb<br />
ermitteln wir vorbildliche Initiativen<br />
und Aktionen, die die<br />
Internetnutzung fördern,“ so Dagmar<br />
Wöhrl. <br />
4/07 49
Nötig sei aber noch mehr Unterstützung<br />
durch die kommerziellen Anbieter<br />
von Geräten und Diensten rund<br />
um das Internet. An diese appellierte sie:<br />
„ ‚Plug and play‘, das so funktioniert, wie<br />
in der Werbung angepriesen, schnell und<br />
leicht erreichbare Experten, die bei Problemen<br />
rasch weiterhelfen, generell mehr<br />
Benutzerfreundlichkeit und Barrierefreiheit<br />
- das bringt uns bei der Internetnutzung<br />
voran. Hier gilt es, die Anstrengungen<br />
noch weiter zu erhöhen.“<br />
Die Konferenz wurde von der Stiftung<br />
„Digitale Chancen“ veranstaltet und bildete<br />
die Schlussveranstaltung zu einer<br />
Reihe von Workshops, die die Stiftung<br />
in den vergangenen Monaten bundesweit<br />
durchgeführt hatte. Das Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie<br />
ist Schirmherr der Stiftung. Für<br />
die engagierte Arbeit und besonders für<br />
die Workshopreihe bedankte sich Staatssekretärin<br />
Dagmar Wöhrl bei der Stiftung<br />
„Digitale Chancen“. (PR) <br />
<strong>IT</strong>-Sicherheitslücken<br />
finden, bevor es andere<br />
tun<br />
Hamburg - Das Internet ist<br />
inzwischen die offene Tür für<br />
Internetspione. Die Zahl der<br />
Onlinestraftaten in Deutschland stieg<br />
im vergangenen Jahr um 27 Prozent.<br />
Selbst vermeintlich sichere <strong>IT</strong>-Systeme<br />
wie im Bundeskanzleramt konnten Hacker<br />
mit vergleichsweise einfachen Mitteln<br />
ausspionieren. Der Grund: Effektiver<br />
Schutz setzt voraus, dass man sich in<br />
die Rolle der Angreifer hineinversetzen<br />
kann. Unternehmen und Organisationen<br />
beauftragen noch zu selten Spezialisten,<br />
um ihre Netze mit den Methoden<br />
der Angreifer auf Schwachstellen zu prüfen,<br />
so eine Einschätzung der Unternehmensberatung<br />
Steria Mummert<br />
Consulting.<br />
Bei diesen so genannten Penetrationstests<br />
versuchen <strong>IT</strong>-Sicherheits-<br />
4/07 50<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
spezialisten kontrolliert von außen in<br />
Computersysteme und -netzwerke einzudringen,<br />
um Sicherheitslücken zu identifizieren.<br />
Hierbei werden die gleichen<br />
Techniken wie bei einem realen Angriff<br />
verwendet - zum Nutzen des betroffenen<br />
Unternehmens. „Sie stellen quasi<br />
das Äquivalent zu einem Simulator in<br />
der Industrie dar. Penetrationstests sind<br />
ein unverzichtbares Messinstrument für<br />
das tatsächliche <strong>IT</strong>-Sicherheitsniveau.“,<br />
so Wolfgang Nickel, Leiter des<br />
Competence Center <strong>IT</strong>-Security bei<br />
Steria Mummert Consulting.<br />
Professionelle Sicherheitstests überprüfen<br />
sämtliche <strong>IT</strong>-Kommunikationsschnittstellen<br />
eines Unternehmens. Im<br />
Fokus stehen auch häufig vernachlässigte<br />
Schnittstellen wie Telekommunikationsleitungen<br />
und Funknetze. Auch<br />
das so genannte „Social Engineering“,<br />
das Ausnutzen „menschlicher Schwachstellen“,<br />
ist Teil der Penetrationstests.<br />
Das individuelle Expertenwissen und<br />
die Erfahrungswerte der <strong>IT</strong>-Spezialisten<br />
sind hierbei nach wie vor unverzichtbar<br />
und nicht durch automatisierte<br />
Tools zu ersetzen.<br />
Dieser Ansatz führt fast immer zur Aufdeckung<br />
von Sicherheitslücken, über die<br />
Angreifer auf Unternehmensnetze zugreifen<br />
können. Vor allem die große<br />
Angriffsfläche von Unternehmen ist ihre<br />
Schwachstelle. Häufig reicht eine Sicherheitslücke<br />
in einem System oder in einer<br />
Softwareanwendung, um erheblichen<br />
Schaden im gesamten Firmennetzwerk<br />
zu verursachen.<br />
Mit Penetrationstests können Unternehmen<br />
und Verwaltungen zudem Lücken<br />
im <strong>IT</strong>-Sicherheitsmanagement erkennen.<br />
Der Abgleich, ob die Sicherheitsrichtlinien<br />
greifen, gestaltet sich häufig<br />
schwierig. Behörden und Unternehmen<br />
müssen beispielsweise Angaben von<br />
Herstellern und Dienstleistern über<br />
Sicherheitsmerkmale zumeist blind vertrauen,<br />
das selbständige Prüfen einer<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheitsrichtlinie lässt sich mit<br />
vertretbarem Aufwand kaum realisieren.<br />
Dieses Problem wird durch Penetrationstest<br />
sichtbar. Bei einer regelmä-<br />
ßigen Prüfung führt dies daher zwangsläufig<br />
zu einer Angleichung zwischen<br />
Anspruch und Wirklichkeit der <strong>IT</strong>-Sicherheit<br />
in Unternehmen. Im Rahmen<br />
des <strong>IT</strong>-Sicherheitsmanagements sind<br />
Penetrationstests daher ein unverzichtbares,<br />
regelmäßig einzusetzendes<br />
Instrument. (OTS) <br />
Zahl der Phishing-Opfer<br />
steigt<br />
<strong>Berlin</strong> - Vorsorge gegen Betrug<br />
beim Online-Banking ist wichtiger<br />
denn je: Die Zahl der Internet-<br />
Nutzer, deren Konten mit geklauten<br />
Passwörtern geplündert werden, stieg<br />
im vergangenen Jahr um 23 Prozent.<br />
Das zeigt eine Erhebung des Bundesverbandes<br />
Informationswirtschaft, Telekommunikation<br />
und neue Medien<br />
(B<strong>IT</strong>KOM) bei den Landeskriminalämtern.<br />
Die höchste Steigerung gab es<br />
2006 in Sachsen: 169 Prozent. Bundesweit<br />
hoben Betrüger in mehr als 3.250<br />
Fällen rund 13 Millionen Euro von den<br />
Konten ihrer Opfer ab, so eine<br />
B<strong>IT</strong>KOM-Hochrechnung. Für das erste<br />
Halbjahr 2007 liegen ebenfalls Daten<br />
vieler Bundesländer vor - sie geben keinen<br />
Anlass zur Entwarnung: „Die Zahl<br />
der Phishing-Opfer wird auch dieses<br />
Jahr um rund ein Viertel steigen“, sagt<br />
B<strong>IT</strong>KOM-Vizepräsident Heinz Paul<br />
Bonn auf Basis der offiziellen Daten.<br />
Die meisten Opfer melden Bayern, Baden-Württemberg<br />
und <strong>Berlin</strong>.<br />
Der durchschnittliche Schaden liegt bei<br />
4.000 Euro. Auch hier zeichnet sich eine<br />
Steigerung ab. Im ersten Halbjahr 2007<br />
kletterte der Wert auf 4.700 Euro pro<br />
Fall. Zwar gelingt es in einigen Fällen,<br />
betrügerische Überweisungen zu stoppen.<br />
Doch die rechtlichen Mittel reichen<br />
nicht: „Wir brauchen dringend ein<br />
belastbares Gesetz gegen Phishing“, sagt<br />
Bonn. Bisher ist der Kontodaten-Klau<br />
nicht eindeutig verboten - die Polizei<br />
kann oft nur aktiv werden, wenn ein<br />
Schaden vorliegt. „Schon der Versuch<br />
muss hart bestraft werden“, fordert der<br />
B<strong>IT</strong>KOM-Sprecher.
Die Zahl der Betrugsversuche<br />
nimmt international zu: Die Anti-Phishing-Arbeitsgruppe<br />
APWG registrierte<br />
in ihrer jüngsten Statistik monatlich über<br />
23.000 Attacken. Die Betrüger unterhielten<br />
weltweit mehr als 37.000 gefälschte<br />
Bank-Webseiten; die meisten<br />
davon stammen aus den USA.<br />
Ein Grund für die steigende Zahl der<br />
Phishing-Opfer sind raffiniertere<br />
Betrugsmethoden. Experten zufolge<br />
entstehen nur noch rund zehn Prozent<br />
der Schäden durch E-Mail-Links zu gefälschten<br />
Bank-Seiten, auf denen die<br />
Opfer eigenhändig ihre Kontodaten eingeben.<br />
In den meisten Fällen schicken<br />
Kriminelle per Mail ein so genanntes<br />
Trojanisches Pferd - ein Schadprogramm,<br />
das die Daten heimlich ausspäht<br />
und weitergibt. Andere Schadprogramme<br />
leiten die Nutzer beim<br />
Online-Banking im Hintergrund auf<br />
gefälschte Seiten weiter. „Deshalb ist es<br />
wichtig, die jeweils neuesten Schutzmethoden<br />
zu nutzen“, sagt B<strong>IT</strong>KOM-<br />
Vizepräsident Bonn. Nicht nur die Betrüger,<br />
auch die Banken haben aufgerüstet:<br />
Transaktionsnummern (TANs) sind<br />
oft nicht mehr beliebig einsetzbar, sondern<br />
an weitere Sicherheits-Hürden gekoppelt.<br />
Manche Kreditinstitute erhöhen<br />
die Sicherheit mit Kartenlesegeräten.<br />
Zwar erstatten viele Banken einen Phishing-Schaden,<br />
wenn der Nutzer nicht<br />
grob fahrlässig gehandelt hat. Einen<br />
Rechtsanspruch haben die Kunden in<br />
der Regel aber nicht. Vorbeugung ist<br />
daher unverzichtbar. „Mit ein paar<br />
Grundregeln lässt sich das Risiko leicht<br />
minimieren“, so Bonn. „Dann ist Online-<br />
Banking eine sehr sichere Dienstleistung,<br />
die zu Recht hohe Akzeptanz genießt.“<br />
Insgesamt nutzen rund 20 Millionen<br />
Deutsche die Internet-Kontodienste<br />
ihrer Bank.<br />
Der B<strong>IT</strong>KOM nennt die wichtigsten<br />
Anti-Phishing-Tipps:<br />
1. Gesundes Misstrauen bei E-Mails<br />
Banken bitten ihre Kunden nie per E-<br />
Mail, vertrauliche Daten im Netz einzugeben.<br />
Diese Mails sind immer gefälscht:<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Am besten sofort löschen. Das gleiche<br />
gilt für E-Mails von Unbekannten, die<br />
unaufgefordert im eigenen Postfach landen<br />
- insbesondere, wenn eine Datei<br />
angehängt ist. Dahinter könnte sich ein<br />
schädliches Programm verbergen, zum<br />
Beispiel ein Phishing-Trojaner. Verdächtige<br />
Dateien auf keinen Fall öffnen! Auch<br />
dann nicht, wenn im Text der E-Mail<br />
mit einer Kontosperre gedroht wird.<br />
Solche Einschüchterungsversuche sind<br />
eine beliebte Methode von Betrügern,<br />
um Bankkunden unter Druck zu setzen.<br />
PC-Nutzer sollten die Drohungen ignorieren<br />
und Phishing-Mails keinesfalls<br />
beantworten. Wer sich unsicher ist, sollte<br />
bei seiner Bank nachfragen.<br />
Foto: Feng Yu<br />
2. Den Computer vor Schädlingen<br />
schützen<br />
Eine gute Sicherheitsausstattung ist für<br />
Internet-Bankkunden besonders wichtig.<br />
Ein modernes Anti-Viren-Programm<br />
und eine so genannte Firewall, die den<br />
Rechner vor schädlichen Dateien aus<br />
dem Netz schützen, müssen vor der<br />
ersten Online-Sitzung installiert werden.<br />
Diese Programme und die Sicherheitseinstellungen<br />
des Betriebssystems müssen<br />
regelmäßig aktualisiert werden. Am<br />
besten wird der Rechner so eingestellt,<br />
dass er alle Updates automatisch installiert.<br />
3. Vorsicht beim Aufruf der Bank-<br />
Webseite<br />
Beim Online-Banking sollte man die<br />
Adresse der Bank immer direkt im Web-<br />
Programm eingeben oder über selbst<br />
gespeicherte Lesezeichen (Favoriten)<br />
aufrufen. Maßgeblich ist die Adresse,<br />
die die Bank in ihren offiziellen Unterlagen<br />
angibt. Die Online-Verbindung zum<br />
Bankcomputer muss verschlüsselt sein.<br />
Das ist erkennbar an den Buchstaben<br />
„https“ in der Web-Adresse. Neben der<br />
Adresszeile oder in der Statusleiste des<br />
Browsers muss ein Schloss- oder Schlüssel-Symbol<br />
zu sehen sein.<br />
4. Moderne Transaktions-Verfahren<br />
nutzen<br />
Für Überweisungen und andere Kundenaufträge<br />
sind Transaktionsnummern<br />
(TANs) nötig. In den Anfängen des<br />
Online-Bankings konnten die Nutzer<br />
einen solchen Code aus einer Liste frei<br />
wählen. Sicherer ist das moderne iTAN-<br />
Verfahren, bei dem die Codes nummeriert<br />
sind. Ein Zufallsgenerator der Bank<br />
bestimmt, welche TAN aus der Liste<br />
eingegeben werden muss. Noch weniger<br />
Chancen haben Kriminelle beim<br />
mTAN-Verfahren: Die Transaktionsnummer<br />
wird dem Kunden aufs Handy<br />
geschickt und ist nur wenige Minuten<br />
gültig. PC-Nutzer sollten ihre Bank fragen<br />
und möglichst auf diese Verfahren<br />
umstellen. Eine gute Alternative sind<br />
Kartenleser für EC-Karten oder digitale<br />
Signaturkarten.<br />
5. Falls es zu spät ist - Schadensbegrenzung<br />
Nicht immer ist das Geld sofort verloren,<br />
wenn Kriminelle eine Sicherheitslücke<br />
ausgenutzt haben. Phishing-Opfer<br />
sollten zuerst die Bank alarmieren:<br />
Wenn eine betrügerische Überweisung<br />
nicht lange zurückliegt, kann sie in etlichen<br />
Fällen noch gestoppt oder sogar<br />
rückgängig gemacht werden. Entsteht<br />
doch ein finanzieller Schaden, unbedingt<br />
Anzeige bei der Polizei erstatten.<br />
Das ist die Voraussetzung, um Geld von<br />
der Bank zurückzubekommen. Falls der<br />
Betroffene nicht grob fahrlässig gehandelt<br />
hat, zeigen sich viele Banken kulant.<br />
4/07 51
Zur Methodik der B<strong>IT</strong>KOM-<br />
Erhebung: Erfragt wurden die Zahlen<br />
der Phishing-Fälle, in denen illegale<br />
Banktransfers stattgefunden haben, sowie<br />
die dabei geflossenen Summen.<br />
Quelle sind alle teilnehmenden Landeskriminalämter,<br />
da es keine bundesweite<br />
Statistik gibt. Es stehen detaillierte Daten<br />
zu insgesamt neun Bundesländern<br />
zur Verfügung sowie eine Hochrechnung<br />
für Deutschland. (PM) <br />
Vertrauliche Informationen richtig<br />
löschen<br />
Tipps zum richtigen<br />
Ausmustern von PC<br />
und Handys<br />
Bonn - Wer seinen alten Computer,<br />
sein gebrauchtes Handy und<br />
benutzte Speichermedien verkauft<br />
oder verschrottet, sollte darauf<br />
achten, dass alle Dateien wirklich gelöscht<br />
sind. Darauf weist die bei der<br />
Industrie- und Handelskammer (IHK)<br />
Bonn/Rhein-Sieg angesiedelte Landesinitiative<br />
„secure-it.nrw“ hin.<br />
„Oft werden noch funktionierende Altgeräte<br />
verkauft, verschenkt oder verschrottet,<br />
wobei die Erwerber dabei oft<br />
an vertrauliche Informationen kommen“,<br />
weiß Thomas Faber, Leiter der<br />
vom nordrhein-westfälischen Innovationsministerium<br />
geförderten Landesinitiative<br />
„secure-it.nrw“, „obwohl der<br />
Vorbesitzer glaubt, dass alle einmal gespeicherten<br />
Dokumente einwandfrei<br />
gelöscht sind.“ So entfernt das Leeren<br />
des Papierkorbs nicht die Dateien von<br />
der Festplatte, sondern nur die Verweise<br />
auf sie. Anwendungsprogramme wie<br />
beispielsweise Microsoft Office erzeugen<br />
beim Einsatz automatisch<br />
Sicherungskopien von den bearbeiteten<br />
Dokumenten. Diese erscheinen zwar<br />
nicht als Datei, deren Daten sind aber<br />
dennoch vorhanden. Faber: „Den meisten<br />
Anwendern ist nicht bewusst, dass<br />
auch gelöschte Dokumente auf der Fest-<br />
4/07 52<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
platte meist leicht wiederherstellbar<br />
sind.“<br />
Die bei der IHK Bonn/Rhein-Sieg angesiedelte<br />
Initiative „secure-it.nrw“ rät<br />
deshalb, beim Ausmustern alter Geräte<br />
und Datenträger alle darauf gespeicherten<br />
persönlichen Informationen sicher<br />
zu löschen.<br />
• Festplatten und Disketten sollten<br />
mehrfach überschrieben werden.<br />
In den Betriebssystemen<br />
Linux und Mac OS X gibt es<br />
dafür serienmäßig spezielle Programme.<br />
Für Windows eignet<br />
sich Software von Acronis,<br />
Steganos oder Ashampoo. Damit<br />
lassen sich auch gezielt einzelne<br />
Ordner und Dateien<br />
unlesbar machen.<br />
• CD-ROMs und DVDs sollten<br />
zerstückelt werden. Eine preisgünstige<br />
Lösung sind kleine<br />
Büro-Aktenvernichter mit zusätzlichem<br />
CD-Schredder.<br />
• Speicherkarten und USB-Sticks<br />
sollten überschrieben werden.<br />
Diese Speichermedien legen<br />
Daten in einem Transistor (Flash-<br />
Speicher) ab. Die Inhalte sind<br />
bereits nach einem einmaligen<br />
vollständigen Überschreiben<br />
nicht mehr lesbar.<br />
• Mobiltelefone sollten in den Urzustand<br />
zurückgestellt werden.<br />
Im Telefonspeicher enthaltene<br />
Telefonbucheinträge und SMS<br />
manuell löschen. Das Telefon<br />
auf die Werkseinstellungen zurückstellen<br />
(Reset). Herausnehmen<br />
der SIM-Karte nicht vergessen.<br />
Die Landesinitiative „secure-it.nrw“ wird<br />
vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft,<br />
Forschung und Technologie<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.<br />
Sie hat die Aufgabe, das Innovationspotenzial<br />
in Nordrhein-Westfalen<br />
auf dem Gebiet der sicheren Informationstechnologie<br />
(<strong>IT</strong>) zu aktivieren<br />
und die Basis für den Markterfolg solcher<br />
Innovationen zu schaffen. (PB) <br />
Aussteller mit Systems<br />
insgesamt sehr<br />
zufrieden<br />
München - Die SYSTEMS 2007,<br />
die nach vier Tagen am 26.<br />
Oktober 2007 zu Ende ging,<br />
hat die Positionierung und das Konzept<br />
der Messe bestätigt. Sie bleibt die führende<br />
Fachmesse für die Informationsund<br />
Kommunikations-Industrie, das<br />
„Arbeitszimmer“ der <strong>IT</strong>K-Branche. So<br />
haben die Aussteller die erstmals um<br />
einen Tag verkürzte Laufzeit auf vier<br />
Tage und die Verdichtung der Ausstellung<br />
auf fünf Messehallen ausdrücklich<br />
begrüßt. Das auf den Business-to-Business-Charakter<br />
ausgerichtete neue Ambiente<br />
im Eingangsbereich und den<br />
Messehallen lobten Aussteller wie Besucher.<br />
Ausgesprochen zufrieden äußerten<br />
sich die Veranstalter der insgesamt<br />
neun Konferenzen und Kongresse, die<br />
im Rahmen der SYSTEMS stattfanden.<br />
Dennoch hat die SYSTEMS ihr Ziel, bei<br />
den Besuchern zu wachsen, nicht erreicht:<br />
„Wir haben uns offensichtlich<br />
ein zu ehrgeiziges Ziel gesteckt – bei<br />
weniger Messetagen die Zahl der Besucher<br />
zu steigern“, so Klaus Dittrich,<br />
Geschäftsführer der Messe München.<br />
„Ein zentraler Faktor dabei war sicherlich<br />
der Streik der Lokomotivführer am<br />
Donnerstag und am Freitag, der deutlich<br />
zu Lasten unserer Besucherbilanz ging.“<br />
Die SYSTEMS 2007 besuchten über<br />
40.000 technische und kaufmännische<br />
Entscheider sowie rund 2.000 Kongress-<br />
Teilnehmer (SYSTEMS 2006: 51.721 Besucher<br />
und 1.823 Kongressteilnehmer).<br />
Klaus Dittrich: „Im Nachgang der Messe<br />
werden wir sorgfältig analysieren,<br />
welche Besucher wir verloren haben.<br />
Die Zufriedenheit unserer Aussteller<br />
zeigt uns, dass wir in diesem Jahr in der<br />
Vorbereitung und Durchführung der<br />
SYSTEMS einen guten Job gemacht<br />
haben.“<br />
Das untermauert auch die Aussage von<br />
Michael Friemel, Geschäftsführender
Gesellschafter bei CSS: „Bisher ist<br />
die diesjährige SYSTEMS sehr gut für<br />
uns verlaufen. Nach der Enttäuschung<br />
im letzten Jahr sind wir mit geringen<br />
Erwartungen angereist und positiv überrascht.<br />
Man merkt, dass sich die Messegesellschaft<br />
große Mühe gibt. Bisher<br />
konnten wir gute Kontakte knüpfen,<br />
haben sehr viele Interessenten und erfahren<br />
die SYSTEMS als hilfreiche<br />
Netzwerkplattform.“<br />
Mehr konkrete Investitionsabsichten<br />
Die Aussteller zeigten sich unisono mit<br />
dem Messeverlauf, der Anzahl der<br />
Geschäftskontakte am Stand und der<br />
Qualität der Gespräche hochzufrieden.<br />
„Die SYSTEMS erweist sich als Erfolg:<br />
Wir verzeichneten etwa 10 Prozent mehr<br />
Besucher und bis zu 30 Prozent mehr<br />
qualifizierte Kundenkontakte als im<br />
Vorjahr“, freut sich Karlheinz Görken,<br />
Leiter Messen und Events bei T-Systems.<br />
Hans-Walter Siegmund, Geschäftsführer<br />
Deutschland der Mesonic<br />
Business Software: „Die meisten unserer<br />
Besucher kamen mit reellen<br />
Investitionsabsichten. Wir sind sehr zufrieden<br />
und werden uns nächstes Jahr<br />
sicher wieder auf der SYSTEMS präsentieren.“<br />
Auch die Telecom-Italia-Tochter<br />
HanseNet, die auf der SYSTEMS 2007<br />
Premiere als Aussteller feierte, reist mit<br />
einer positiven Bilanz nach Hamburg<br />
zurück: „Unsere hohen Erwartungen<br />
wurden erfüllt. Nicht nur die Anzahl,<br />
sondern vor allem die Qualität der<br />
Kundengespräche stimmen uns hinsichtlich<br />
konkreter Aufträge zuversichtlich“,<br />
so Urban Tröster, Abteilungsleiter Direct<br />
Sales der HanseNet Telekommunikation<br />
GmbH.<br />
Im Rahmen der SYSTEMS 2007 zeigten<br />
1.198 Unternehmen aus 28 Ländern ihre<br />
Produkte und Lösungen rund um<br />
Informationstechnologie und Telekommunikation.<br />
Die Trendthemen der diesjährigen SYS-<br />
TEMS, wie die innovativen <strong>IT</strong>-Konzepte<br />
SOA (Service orientierte Architektu-<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
ren) und SaaS (Software-as-a-Service),<br />
Open Source, mobile Lösungen und <strong>IT</strong>-<br />
Sicherheit, stießen auf großes Besucherinteresse:<br />
So waren die Vorträge im Rahmen<br />
des „SOA-Talks“ auf dem SYS-<br />
TEMS-Forum B2 gut besucht, die Konferenzen<br />
zu Open Source ausgebucht.<br />
Das Zukunftsthema „Green <strong>IT</strong>“, das<br />
die SYSTEMS erstmals besetzte, fand<br />
große öffentliche Resonanz. Gleiches<br />
galt für die Job-Initiative, die sowohl<br />
von den Ausstellern als auch vom<br />
Branchenverband B<strong>IT</strong>KOM ausdrücklich<br />
begrüßt wurde.<br />
Das Rahmenprogramm mit neun Kongressen<br />
und Konferenzen wie unter<br />
anderem der „Communication World“<br />
oder dem Internet-World-Kongress festigen<br />
die Position der SYSTEMS als<br />
Treffpunkt der <strong>IT</strong>K-Elite aus den Bereichen<br />
Mobilfunk, IP-basierte Kommunikation<br />
und Internet. Peter<br />
Waldleitner, Organisator der „Communication<br />
World“: „Die ‚Communication<br />
World 2007‘ hat ihre Position als der<br />
Treffpunkt der Branche mit über 700<br />
Teilnehmern weiter gestärkt.<br />
Mehr als 20 Top CIOs waren als Referenten<br />
nach München zur SYSTEMS<br />
gekommen. Neben den wichtigsten<br />
Vertretern der Mobilfunkunternehmen<br />
wie zum Beispiel die CIOs von Arcor,<br />
E-Plus, O2 und T-Mobile waren erstmals<br />
auch die Spitzenmanager der IP-Welt<br />
vor Ort. So zum Beispiel die CIOs von<br />
Kabel Deutschland, Microsoft und<br />
Yahoo.“ Insgesamt verzeichneten die<br />
Kongresse rund 1.800 Teilnehmer.<br />
Klaus Dittrich: „ Die SYSTEMS ist richtig<br />
aufgestellt für die Informationsbedürfnisse<br />
der <strong>IT</strong>K-Entscheider und<br />
als Networking-Plattform der Branche.<br />
Um bei den Besucherzahlen in den<br />
nächsten Jahren wieder zu wachsen,<br />
benötigen wir die Unterstützung der<br />
Key-Player der Branche, von denen<br />
derzeit einige der SYSTEMS fern bleiben.“<br />
Die nächste SYSTEMS findet vom 21.<br />
bis 24. Oktober 2008 auf der Neuen<br />
Messe München in Riem statt. (PM) <br />
Partnerland Frankreich<br />
CeB<strong>IT</strong> 2008 mit klarer<br />
Struktur, scharfem<br />
Profil, mehr Inhalten<br />
Paris/Hannover (ots) - Die weltgrößte<br />
<strong>IT</strong>K-Messe CeB<strong>IT</strong> rechnet<br />
im kommenden Jahr mit einer<br />
Rekordbeteiligung des Partnerlandes<br />
Frankreich. „Wir gehen davon aus, dass<br />
sich Frankreich im kommenden Jahr<br />
noch umfangreicher präsentieren wird“,<br />
sagte Ernst Raue, Vorstand der Deutschen<br />
Messe AG, am Freitag in Paris.<br />
Frankreich gebe der dynamischen Entwicklung<br />
des europäischen Marktes<br />
immer wieder wichtige Impulse. Dies<br />
gelte für alle Sparten, die sich auf der<br />
CeB<strong>IT</strong> präsentieren.<br />
Auf der CeB<strong>IT</strong> 2007 hatten 106 Unternehmen<br />
aus Frankreich ausgestellt. Der<br />
Auftritt Frankreichs auf der CeB<strong>IT</strong> 2008<br />
wird einer der Höhepunkte der Partnerschaft<br />
der <strong>IT</strong>K-Verbände B<strong>IT</strong>KOM und<br />
Syntec Informatique sein.<br />
Ulrich Dietz aus dem B<strong>IT</strong>KOM-Präsidium<br />
erklärte, Frankreich werde 2008<br />
offizielles Partnerland der deutschen <strong>IT</strong>und<br />
Telekommunikations-Branche sein.<br />
„Damit rücken zwei große europäische<br />
Hightech-Märkte noch enger zusammen“,<br />
sagte er.<br />
Ein Highlight des Partnerland-Programms<br />
ist der deutsch-französische<br />
<strong>IT</strong>K-Gipfel auf der CeB<strong>IT</strong>. Dietz: „Der<br />
Gipfel dient unter anderem dem Gespräch<br />
zwischen Wirtschaft und Politik<br />
über die Hightech-Strategie in Europa.“<br />
Der B<strong>IT</strong>KOM und Syntec Informatique<br />
erwarten dazu Spitzenpolitiker beider<br />
Länder.<br />
Die neue CeB<strong>IT</strong><br />
Die CeB<strong>IT</strong> 2008 wird erstmals nach<br />
einem neuen Konzept ausgerichtet. „Wir<br />
haben die Veranstaltung im 22. Jahr<br />
ihres Bestehens völlig neu erfunden“, <br />
4/07 53
sagte Raue. „Die neue CeB<strong>IT</strong> hat<br />
eine klare Struktur, ein scharfes Profil<br />
und deutlich mehr Inhalt. Unsere neue<br />
Struktur ist aus Sicht des Besuchers konzipiert.“<br />
Die Besucher seien mehr als in<br />
den vergangenen Jahren an Lösungen<br />
von komplexen Fragestellungen im Bereich<br />
<strong>IT</strong>K interessiert. „Die Drei-Säulen-Struktur<br />
aus Business Solutions,<br />
Public Sector Solutions und Home &<br />
Mobile Solutions werde diesem Anspruch<br />
gerecht“, sagte Raue.<br />
Zudem sei die CeB<strong>IT</strong> effizienter geworden,<br />
da das Wochenende die Veranstaltung<br />
nicht mehr zerschneide. Die CeB<strong>IT</strong><br />
wird im kommenden Jahr von Dienstag<br />
bis Sonntag (4. bis 9. März 2008) ausgerichtet.<br />
Außerdem wird sie um zahlreiche<br />
neue Themen erweitert und von<br />
einem vielfältigen Rahmenprogramm<br />
begleitet. Mit mehr als 1200 Foren und<br />
Kongressen wird die Veranstaltung ihrer<br />
Funktion als internationale Wissensdrehscheibe<br />
für die digitale Industrie<br />
gerecht und zum entscheidenden<br />
Impulsgeber. Das zeigt sich auch darin,<br />
dass die CeB<strong>IT</strong> das größte internationale<br />
Forum zum Thema Green <strong>IT</strong> schaffen<br />
wird.<br />
„Die Branche der Informationstechnologie<br />
steht bei der Frage des<br />
Klimaschutzes vor entscheidenden<br />
Weichenstellungen“, sagte Raue. Auf der<br />
CeB<strong>IT</strong> werde das Thema Green <strong>IT</strong> im<br />
„Green <strong>IT</strong> Village“ gezeigt und ausführlich<br />
im Kongressprogramm abgebildet.<br />
Zudem werde zur CeB<strong>IT</strong> ein „Green <strong>IT</strong><br />
Guide“ veröffentlicht, der Antworten<br />
auf die zentralen Fragestellungen der<br />
<strong>IT</strong>-Branche mit Blick auf die Klimadebatte<br />
gibt. „Dies ist das erste Nachschlagewerk<br />
zum Thema ‚Green <strong>IT</strong>‘“,<br />
hob Raue hevor.<br />
Hintergrund<br />
Der Markt für <strong>IT</strong> und Telekommunikation<br />
entwickelt sich in Frankreich dynamischer<br />
als in manch anderen EU-Staaten:<br />
Dieses Jahr punktet das Nachbarland<br />
mit einem Plus von 3,6 Prozent.<br />
Für 2008 erwartet der B<strong>IT</strong>KOM ein<br />
Wachstum von 3,4 Prozent. Der franzö-<br />
4/07 54<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
sische <strong>IT</strong>K-Markt ist der drittgrößte in<br />
Europa. Eine Triebfeder dieser Dynamik<br />
ist die große private Nachfrage.<br />
Nahezu 60 Prozent aller französischen<br />
Haushalte haben einen PC, fast jeder<br />
zweite auch einen Breitband-<br />
Internetzugang. Dank WLAN-Technologie<br />
und der Internet-Telefonie rechnen<br />
Experten hier mit weiterem Wachstum.<br />
Wichtige Markttreiber im Business-Bereich<br />
sind Software und <strong>IT</strong>-<br />
Dienstleistungen. (OTS) <br />
TelekomForum<br />
FachKongress<br />
Mobilfunktrends<br />
Kundenfokussierung voll im<br />
Trend<br />
Der 8. FachKongress Mobilfunktrends<br />
des TelekomForum<br />
fand mit 220 Besuchern und<br />
Experten aus Forschung, Wirtschaft und<br />
Fachpresse am 25. September im ehemaligen<br />
Plenarsaal des Bundestages, dem<br />
Alten Wasserwerk in Bonn, statt.<br />
Die sechs hochkarätigen Referenten beschäftigten<br />
sich in ihren Vorträgen mit<br />
nationalen wie internationalen Consumer-<br />
und Businesstrends im Mobilfunkmarkt,<br />
mit zukünftigen Mobilfunknetzen,<br />
mit Wirtschaftsspionage<br />
und dem mobilen Werbemarkt.<br />
Ein Trend, der sich fast wie ein roter<br />
Faden durch den FachKongress zog,<br />
war das Thema Web 2.0: Community-<br />
Building und Kundeninteraktion sind<br />
auch im Mobilfunkmarkt angekommen.<br />
So wies auch Uwe Baltner, Chefredakteur<br />
bei Xonio Online, auf eine klare<br />
Entwicklung im Mobilfunkmarkt hin:<br />
„Mobile Dienste werden als Einnahmequelle<br />
immer wichtiger, während die<br />
Sprachtelefonie an ihre Grenzen stößt.“<br />
In Japan ist es schon Realität, gerade bei<br />
Jugendlichen löst dort die mobile<br />
Internetnutzung die stationäre am PC<br />
ab. Das Stichwort: „Mobile Boom, Com-<br />
puter Doom“. Nachdem Mobilfunk-Innovationen<br />
in den letzten Jahren überwiegend<br />
von der technologischen Entwicklung<br />
der Endgeräte und der Infrastruktur<br />
der Netze ausgingen, werden<br />
zukünftig auch Mobilfunknutzer selbst<br />
Trends und Innovationen prägen.<br />
Mobiles Internet mit Diensten und Anwendungen<br />
rund um VoIP, Social-<br />
Networking und Communities setzt<br />
allerdings mobile Endgeräte voraus, die<br />
all die neuen mobilen Anwendungen<br />
leicht und komfortabel zugänglich machen.<br />
Nicht zuletzt der Erfolg des auch<br />
auf dem FachKongress vieldiskutierten<br />
Apple iPhones zeigt, wie wichtig es ist,<br />
konsequent auf die Bedürfnisse und<br />
Wünsche der Kunden einzugehen.<br />
Das Fazit des Kongresses: Auch 2008,<br />
im 15. Jahr nach der Einführung von<br />
GSM, hören die Innovationen im Mobilfunkmarkt<br />
nicht auf. <br />
Buchempfehlung<br />
Handbuch für die <strong>IT</strong>-<br />
Beschaffung<br />
VOL, VgV, GWB, EVB-<strong>IT</strong><br />
rechtssicher anwenden<br />
Seit diesem Jahr gibt es im Handel<br />
das Handbuch für die <strong>IT</strong>-Beschaffung<br />
der Autoren Frau Keller-<br />
Stoltenhoff (Rechtsanwältin in der <strong>IT</strong>-<br />
Rechts-Kanzlei, München), Herrn<br />
Leitzen (Koordinierungs- und Beratungsstelle<br />
der Bundesregierung für<br />
Informationstechnik in der Bundesverwaltung<br />
- KBSt) und Herrn Ley (Bundesamt<br />
für Naturschutz vormals<br />
Beschaffungsamt des BMI). Wer sich<br />
mit dem Einkauf von Informations- und<br />
Kommunikationstechnik in der öffentlichen<br />
Verwaltung beschäftigt, sind die<br />
Autoren aus verschiedenen Artikeln und<br />
Beiträgen bekannt.<br />
Nun haben sie ein Handbuch zusammengestellt,<br />
welches Bedarfsträgern
und Einkäufern, Einsteigern oder<br />
Experten in einem Werk alle allgemeingültigen<br />
Regelungen zum Thema Beschaffung<br />
von Informations- und<br />
Kommunikationstechnik in der öffentlichen<br />
Verwaltung in die Hand gibt, angefangen<br />
vom Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkung<br />
(GWB) über die<br />
Verordnung über die Vergabe öffentlicher<br />
Aufträge (VgV), die Verdingungsordnung<br />
für Leistungen (VOL) und die<br />
Verdingungsordnung für freiberufliche<br />
Leistungen (VOF) bis hin zu den sechs<br />
Ergänzende Vertragsbedingungen für die<br />
Beschaffung von <strong>IT</strong>-Leistungen (EVB-<br />
<strong>IT</strong>).<br />
In dem thematisch aufgebauten Handbuch<br />
werden nach einer Einführung die<br />
Rechtsgrundlagen ausführlich beschrieben.<br />
In einem extra Abschnitt werden<br />
die Änderungen des Vergaberechts, die<br />
seit 2006 gelten, dargestellt.<br />
Nach der detaillierten Beschreibung des<br />
Beschaffungsablaufs, wurde den Abschnitten<br />
Vertragsgestaltung und Rechtsschutz<br />
besondere Aufmerksamkeit gewidmet.<br />
Diese beiden Abschnitte stellten<br />
für mich persönlich den größten<br />
Gewinn dar.<br />
Vervollständigt wird das Handbuch mit<br />
einen Beispiel für eine nationale Bekanntmachung<br />
und die Formulare der<br />
EU für die europaweite Vorinformation,<br />
Bekanntmachung und Bekanntmachung<br />
über vergeben Aufträge. Ein Muster für<br />
die Verdingungsunterlagen ist gegenwärtig<br />
noch in Arbeit.<br />
Komplett ist das Handbuch durch die<br />
vollständigen Gesetzes- bzw. Verordnungstexte<br />
GWB, VgV, VOL und VOF<br />
sowie die Hinweise für die Nutzung der<br />
EVB-<strong>IT</strong> und die EVB-<strong>IT</strong> Verträge für<br />
Dienstleistungen, den Kauf von Hardware,<br />
deren Instandhaltung, die Überlassung<br />
von Software und deren Pflege.<br />
Als Loseblattsammlung wird es durch<br />
die Aktualisierungslieferungen immer auf<br />
den aktuellen Stand gehalten. So ist mit<br />
der ersten Ergänzungslieferungen, zum<br />
Beispiel zu dem jetzt veröffentlichten<br />
EVB-<strong>IT</strong> Systemvertrag zu rechnen.<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Somit ist das Handbuch für die <strong>IT</strong>-<br />
Beschaffung eine Sammlung der allgemeingültigen<br />
Regelungen und gleichzeitig,<br />
was es besonders wertvoll macht, ein<br />
Ratgeber für den Bedarfsträger und Einkäufer<br />
von Informations- und Kommunikationstechnik<br />
in der öffentlichen Verwaltung.<br />
Handbuch für die <strong>IT</strong>-Beschaffung.<br />
GWB, VgV, VOL, EVB-<strong>IT</strong> rechtssicher<br />
anwenden. Von Elisabeth Keller-<br />
Stoltenhoff, Werner Leitzen und Rudolf<br />
Ley. 2007. Loseblattwerk im Ordner.<br />
Preis EUR 98,-. ISBN 978-3-8073-2152-3.<br />
Rehm, Verlagsgruppe Hüthig Jehle<br />
Rehm (www.huethig-jehle-rehm.de)<br />
UWE PE<strong>IT</strong>Z<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> <br />
Die ganze digitale Welt zum<br />
Nachschlagen<br />
Das große<br />
Markt+Technik<br />
‚Computer Lexikon<br />
2008‘<br />
München - Jeden Tag werden<br />
neue Begriffe rund um den<br />
Computer geschaffen und<br />
manchmal ist das „Informatikerlatein“<br />
mit seinen Fachbegriffen und Abkürzungen<br />
selbst für Experten nur schwer<br />
zu durchschauen. Wer soll da noch den<br />
Überblick behalten?<br />
Hier hilft das umfangreiche Computer<br />
Lexikon von Peter Winkler: Auf über<br />
1000 Seiten gibt er von den Stichwörtern<br />
Adapter und Add-On bis Zipp und<br />
Zope eine Übersicht der gängigsten<br />
Ausdrücke samt verständlicher Erklärung.<br />
Aufgeführt sind aber auch Firmen,<br />
Marken und Personen, wie Computer-Pionier<br />
Konrad Zuse. Ein großer<br />
Sonderteil mit einem Open-Source-Lexikon,<br />
einem ‚Audio, Video, Foto’-Lexikon,<br />
Second Life’ von A bis Z, einem<br />
Wörterbuch Englisch/Deutsch mit den<br />
wichtigsten <strong>IT</strong>-Fachbegriffen, allen Dos-<br />
Befehlen sowie Grafikkarten von A bis Z.<br />
Autor Peter Winkler machte sich nach<br />
seinem Marketing-Studium mit einer<br />
Agentur für Fachübersetzungen selbstständig<br />
und sammelte 10 Jahre Erfahrung<br />
im Computerbereich. Er schrieb<br />
zahlreiche Fachbücher zu Computergrafik<br />
und PC. Computer Lexikon 2008,<br />
ISBN:978-3-8272-4289-1, 1032 Seiten,<br />
EUR 16,95, http://www.mut.de/ (PB )<br />
Nachruf Prof. Dr. Margrit Falck<br />
„Die Päpstin der<br />
Prozesse“<br />
Noch vor wenigen Jahren wurden<br />
Experten, die die Vorteile<br />
einer systematischen Analyse<br />
der Verwaltungsprozesse in den Mittelpunkt<br />
rücken wollten, eher belächelt.<br />
Doch spätestens seit der Einführung<br />
der <strong>IT</strong>-gestützten Vorgangsbearbeitung<br />
in der öffentlichen Verwaltung ist das<br />
Thema Geschäftsprozessmanagement<br />
Programm. Schließlich erwartet man sich<br />
davon einen wichtigen Beitrag zur<br />
Verwaltungsmodernisierung, Effektivitätssteigerung<br />
und Rationalisierung.<br />
Bekannt als „Päpstin der Prozesse“ hat<br />
Prof. Margrit Falck das Geschäftsprozessmanagement<br />
in der öffentlichen<br />
Verwaltung in ihrer Funktion als Professorin<br />
für Wirtschaftsinformatik an<br />
der <strong>Berlin</strong>er Fachhochschule für Wirtschaft<br />
und Professorin für Angewandte<br />
Informatik an der Fachhochschule für<br />
Verwaltung und Rechtspflege (FHVR)<br />
<strong>Berlin</strong> maßgeblich mitgestaltet. Unter<br />
anderem trug sie dazu bei, dass das<br />
Geschäftsprozessmanagement in den<br />
Fächerkanon der FHVR aufgenommen<br />
wurde. Prozesswissen und Grundkenntnisse<br />
in der Prozessmodellierung<br />
waren für sie wichtige Kompetenzen für<br />
junge Verwaltungsbedienstete.<br />
Sich der Potenziale der elektronischen<br />
Vorgangsbearbeitung in der <br />
4/07 55
Verwaltung bewusst, berief der<br />
Kooperationsausschuss „Automatisierte<br />
Datenverarbeitung“ 1994 die Arbeitsgruppe<br />
„<strong>IT</strong>-gestützte Vorgangsbearbeitung“<br />
ein. Unter der Leitung des<br />
damaligen Landesamtes für Informationstechnik<br />
(L<strong>IT</strong>) – heute <strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong><br />
<strong>Berlin</strong> (<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>)<br />
– entwickelte die Arbeitsgruppe einen<br />
Handlungsleitfaden zur Einführung einer<br />
<strong>IT</strong>-gestützten Vorgangsbearbeitung.<br />
Als Pionierin und treibende Expertin<br />
des Geschäftsprozessmanagements war<br />
Prof. Falck von Anfang an maßgeblich<br />
an der Entwicklung dieses Leitfadens<br />
beteiligt und bereicherte die Arbeitsgruppe<br />
um die Perspektive von Forschung<br />
und Lehre. Das Ergebnis fand<br />
über die Stadtgrenzen <strong>Berlin</strong>s bundesweite<br />
Anwendung.<br />
Für Prof. Falck war es eine wichtige<br />
Funktion der Wissenschaft, Impulse für<br />
die Praxis zu geben. So setzte sie alles<br />
daran, die <strong>Berlin</strong>er Landesverwaltung<br />
bei allen anstehenden Umstrukturierungen<br />
zu unterstützen. Eine arbeitsfähige<br />
öffentliche Verwaltung war für<br />
sie eine der wichtigsten Voraussetzungen<br />
für ein funktionierendes Gemeinwesen.<br />
Schon frühzeitig warnte Margrit<br />
Falck vor einer unreflektierten Elektronifizierung<br />
der Verwaltungsprozesse,<br />
wies auf die Probleme durch die sich<br />
nach und nach durchsetzenden Fachverfahren<br />
hin und plädierte für eine<br />
systematische Berücksichtigung informationstechnischer<br />
Potenziale bei der<br />
Gestaltung der Arbeitsprozesse.<br />
Um den Optimierungsprozess weiter<br />
voranzutreiben, setzte Prof. Falck 1999<br />
auf ein Modellierungstool, das fortan<br />
für die durch sie geschulte <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
zur Verfügung stand, gepaart<br />
mit der Einrichtung einer Plattform im<br />
Intranet der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung, auf<br />
der die Modellierer ab 2000 Prozessmodelle<br />
ablegen und gegenseitig diskutieren<br />
konnten. Ab 2002 flankierte der<br />
„GPO-Erfahrungsaustausch“ diese Aktivitäten.<br />
Dieses regelmäßige Treffen,<br />
auf dem Prozessmodellierungsprojekte<br />
aus sehr unterschiedlichen Verwaltungsbereichen<br />
vorgestellt und diskutiert<br />
4/07 56<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
wurden, entwickelte sich schnell zum<br />
zentralen Forum der <strong>Berlin</strong>er Prozessorganisatoren.<br />
Es ist der Verdienst von Margrit Falck,<br />
dass Geschäftsprozessmanagement heute<br />
in der <strong>Berlin</strong>er Landesverwaltung und<br />
darüber hinaus bekannt ist und in vielen<br />
Bereichen nutzbringend eingesetzt wird.<br />
Ebenso wichtig ist ihr Beitrag zum gegenseitigen,<br />
behördenübergreifenden<br />
Austausch. Das von ihr geförderte gegenseitige<br />
Lernen, die Weitergabe von<br />
guten wie schlechten Projekterfahrungen<br />
und damit verbundenen Schaffung von<br />
Transparenz im Reformgeschehen hat<br />
nicht nur in <strong>Berlin</strong> viel bewegt und einen<br />
Diskussionsprozess in Gang gesetzt.<br />
Die von ihr initiierte „virtual Community:<br />
Geschäftsprozessmanagement“ (www.vcgpm.de)<br />
verbindet bundesweit – und<br />
mittlerweile auch über die deutschen<br />
Landesgrenzen hinaus – Fachleute, die<br />
sich mit Projekten im Bereich des Prozessmanagements<br />
beschäftigen.<br />
Margrit Falck liebte ihre Arbeit. Krankheitsbedingt<br />
fiel es ihr in den letzten<br />
Jahren zunehmend schwerer, ihre vielen<br />
Ideen umzusetzen und voranzubringen.<br />
Am 1. Oktober 2007, genau an ihrem 65.<br />
Geburtstag, ist Margrit Falck verstorben.<br />
(EB) <br />
Leserbrief<br />
Zu Ihrem letzten <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>, Seite 21,<br />
Artikel „.berlin ohne berlin“ möchte ich<br />
einige notwendige inhaltliche Richtigstellungen<br />
anbringen:<br />
1. Die IHK unterstützt nach wie vor das<br />
Projekt, hat sich lediglich wegen notwendiger<br />
Neutralität wie vorher angekündigt<br />
aus dem Beirat zurückgezogen.<br />
Hierzu gibt es schriftliche Stellungnahmen<br />
seitens der IHK, die ich Ihnen<br />
gerne zur Verfügung stelle.<br />
2. Die angeführte Diskussion in einem<br />
Forum steht in keiner Weise für die<br />
inzwischen internationale Bewertung der<br />
Initiative. Vielmehr zählen mit dem<br />
Verband der deutschen Internetwirtschaft,<br />
dem eco e.V. oder der<br />
Verwaltungsorganisation der .de-<br />
Domains, der DENIC e.G. international<br />
anerkannte und fachkundige Organisationen<br />
zu den aktiven Unterstützern.<br />
3. Von der Senatskanzlei wird bewusst<br />
oder unbewusst immer wieder eine Toplevel-Domain<br />
mit einem Portal verwechselt.<br />
Während es bei .berlin in erster<br />
Linie darum geht, <strong>Berlin</strong>er Unternehmen<br />
und Organisationen zu einer aussagekräftigen<br />
Internetadresse zu verhelfen,<br />
ist www.berlin.de ein Stadtportal<br />
und eben nicht ein konkurrierendes Produkt.<br />
4. Die Zuordnung von beispielsweise<br />
öffentlichen Diensten zu einer aussagekräftigen<br />
und dem Bürger einsichtigen<br />
Internetadresse würde erleichtert und<br />
eben nicht erschwert. So muss der Bürger<br />
heute Informationen zum Finanzamt<br />
Reinickendorf innerhalb des Stadtinformationssystemes<br />
www.berlin.de<br />
lange suchen oder wissen, dass es hier zu<br />
finden ist: http://www.berlin.de/sen/<br />
finanzen/steuern/finanzaemter/<br />
reinickendorf.html.<br />
Wieviel leichter wäre es über .finanzamtreinickendor.berlin?<br />
5. Von der Senatskanzlei wurde behauptet,<br />
dass das Internet durch die Einführung<br />
einer neuen Topleveldomain .berlin<br />
gestört würde. Jeder wirklich fachkundige<br />
kann darüber nicht mal mehr lachen,<br />
so falsch ist dies.<br />
Fazit: hier wird mit wenig Sachverstand<br />
und vorgeschobenen Argumentationen<br />
gearbeitet und auf eine dem Land <strong>Berlin</strong><br />
wenig zuträgliche Art Stimmung gemacht.<br />
Besser wäre es, wenn die dokumentierten<br />
Interessen der <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft<br />
berücksichtigt würden.<br />
Mit freundlichen Grüssen<br />
Uwe Stache
Jahresinhalt 2007<br />
Schwerpunktthema<br />
Open Source Software<br />
Auswirkungen von freier- oder Open-Source-Software<br />
auf die europäische Wirtschaft<br />
Fraunhofer-Studie belegt Vorteile von Open<br />
10 01/07<br />
Source für Öffentliche Hand und <strong>IT</strong>-Unternehmen<br />
Ist Open Source Software reif für<br />
11 01/07<br />
den Unternehmenseinsatz? 13 01/07<br />
LiMux Projekt: Linux löst Windows ab<br />
Linux Solutions Group (LiSoG) realisiert mit<br />
19 01/07<br />
Stadt Schwäbisch Hall Open Source-basierten Thin Client19 01/07<br />
Neue Version der Sicherheits-CD BOSS 20 01/07<br />
Open Source bei Heise 17 01/07<br />
Open Source 8 01/07<br />
Open Source-Jahrbuch 2OO7 17 01/07<br />
Open Source-Leitfaden Version 1.3 ist erschienen 18 01/07<br />
OSS in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung 4 01/07<br />
OSS-Überlegungen in Migrationsszenarien 6 01/07<br />
Regionale Unterschiede in der Pinguin-Landschaft<br />
Unisys entwickelt Open Source Observatory<br />
13 01/07<br />
and Repository für die Europäische Kommission 10 01/07<br />
Vorhandene Produkte in der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung<br />
Serviceorientierte Architektur (SOA)<br />
7 01/07<br />
Auf dem Weg zum prozessorientierten E-Government<br />
Bereitstellung eines DMS/VBS-Dienstes<br />
9 02/07<br />
auf der Basis des Systems VISkompakt® 15 02/07<br />
Herausforderung Serviceorientierte Architektur<br />
<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong> <strong>Berlin</strong> setzt auf<br />
12 02/07<br />
serviceorientierte Architektur 6 02/07<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> macht Druck mit Output-Management Dienst 13 02/07<br />
Projekt ISBJ 17 02/07<br />
Serviceorientierte Architektur (SOA)<br />
SAP<br />
4 02/07<br />
Angebots- und Vertragsmanagement im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 11 03/07<br />
Das SAP-Verfahren IPV auf Wachstumskurs<br />
Einführung einer mehrdimensionalen<br />
13 03/07<br />
Ergebnisrechung im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 15 03/07<br />
Enterprise SOA für das Reich der Mitte 11 03/07<br />
<strong>IT</strong>-Selling des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 11 03/07<br />
Peking modernisiert Steuerverwaltung mit SAP 18 03/07<br />
SAP Basis Betrieb ist Vertrauenssache 8 03/07<br />
SAP-Portrait eines Innovationsführers 18 03/07<br />
SAP-Strategie im Land <strong>Berlin</strong> 4 03/07<br />
Vivantes setzt auf SAP-Software 6 03/07<br />
Zentrales SAP-Vertragsmanagement<br />
Projekt zentrale Bürgerservicenummer<br />
Bereit für die Zukunft: Modernste Technik<br />
13 03/07<br />
für das „<strong>Berlin</strong>-Telefon“ 5 04/07<br />
Bund-Länder-übergreifendes Reformprojekt 17 04/07<br />
Der Bürger als Kunde 15 04/07<br />
Die Arbeit der Agenten im Call-Center des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 6 04/07<br />
Einheitliche Behördenrufnummer erfordert... 14 04/07<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
In Kürze<br />
Interessenbekundung zur Erprobung<br />
14 04/07<br />
in den Modellregionen 5 04/07<br />
Modernisierungsprogramm „ServiceStadt <strong>Berlin</strong>“<br />
New Yorker wählen 311: Erfahrungsaustausch<br />
7 04/07<br />
zum Bürgertelefon 12 04/07<br />
Projekt D115 4 04/07<br />
Vom <strong>Berlin</strong>-Telefon zum Bürgerservice 115 8 04/07<br />
Parlament und Senat<br />
„.berlin“ ohne <strong>Berlin</strong> 21 03/07<br />
„Mobile Bürgerdienste“ aus <strong>Berlin</strong> erfolgreich 23 03/07<br />
Automatisiertes Mahnverfahren 21 01/07<br />
Einführung des digitalen BOS-Sprech- und Datenfunks 18 04/07<br />
Ermächtigungsübertragungen auf dem Gebiet<br />
des elektronischen Rechtsverkehrs und der<br />
elektronischen Aktenführung 21 01/07<br />
<strong>IT</strong>- Verwaltungsvorschrift hat sich in der Praxis bewährt 21 03/07<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheitsgrundsätze 18 04/07<br />
Mehr Computer für <strong>Berlin</strong>s Schüler 21 02/07<br />
Mehr Service- bessere Qualität 21 03/07<br />
Stellungnahme des Senats zum Bericht des<br />
<strong>Berlin</strong>er Beauftragten für Datenschutz und<br />
Informationsfreiheit für das Jahr 2006 20 03/07<br />
Umsetzung des Verwaltungsreform-Grundsätze-Gesetzes 18 04/07<br />
E- Government und Verwaltung<br />
ARIS-Plattform 24 02/07<br />
AUREG 27 01/07<br />
Bezirkliche Wirtschaftsförderung<br />
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />
23 01/07<br />
baut serviceorientierte Architektur (SOA) auf<br />
Bundesweites <strong>IT</strong>-Projekt sorgt für Bürokratieabbau<br />
31 01/07<br />
im Schwerlastverkehr 22 02/07<br />
Competence Center eGovernment im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 24 03/07<br />
Das elektronische Behördenpostfach auf Basis der VPS 35 01/07<br />
Der einheitliche Behördenruf „115“ wird kommen<br />
Deutschland gewinnt den europäischen<br />
26 03/07<br />
E-Government Award<br />
Die qualifizierte elektronische Signatur für<br />
22 04/07<br />
die beweiskräftige Aufbewahrung elektronischer Akten 26 04/07<br />
E- Government 2.0 geht an den Start 32 03/07<br />
E- Government- Forschung für die öffentliche Verwaltung 29 03/07<br />
E-Government 2.0<br />
E-Government im Trend: Behörden punkten<br />
31 04/07<br />
mit elektronischen Dienstleistungen 23 04/07<br />
eGovernment-Wettbewerb 2OO7<br />
Ein Drittel der deutschen erledigt<br />
20 04/07<br />
Behördengänge im Internet<br />
Ein starkes Team: Strategische Zusammenarbeit<br />
30 03/07<br />
von BIM und <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> 28 02/07<br />
Einheitliche Signatur-Software für das Land Hessen 33 01/07<br />
Elektronischer Rechtsverkehr berlinweit nutzbar<br />
EU eGovernment-Studie: Internetangebote der<br />
26 02/07<br />
Behörden in Europa weiter verbessert 24 04/07<br />
4/07 57
Governikus 3 im <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> produktiv<br />
Governikus bringt Schwerlasttransporte<br />
25 03/07<br />
schneller auf den Weg<br />
Hamburg und Hessen bündeln Know-how im<br />
25 04/07<br />
E-Government-Kooperationsabkommen unterzeichnet 23 04/07<br />
High-speed Sprach- und Datenautobahn für <strong>Berlin</strong> 22 01/07<br />
Hilfe im Bürokratie-Dschungel<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> Online-Shop seit Mitte Mai 2OO7<br />
23 02/07<br />
mit optimierter Technik<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> senkt Tarife im Festnetz- und<br />
22 02/07<br />
Mobilfunkbereich<br />
Land <strong>Berlin</strong> gewinnt ersten Preis beim siebenten<br />
eGovernment-Wettbewerb für Bundes-, Landes-<br />
24 02/07<br />
und Kommunalverwaltungen 20 04/07<br />
Landtag Brandenburg wird mit „Elvis“ ab 2009 papierlos 29 03/07<br />
Neuer eGovernment-Dienst in <strong>Berlin</strong> 28 04/07<br />
Online-Meldewesen mit Governikus und MESO 34 01/07<br />
Pilotbetrieb AUREG 2.O termingerecht gestartet 31 01/07<br />
Recht einfach: <strong>Berlin</strong> setzt auf eJustice<br />
Schweizer ziehen schneller um mit neuer<br />
29 04/07<br />
Siemens-Lösung 27 04/07<br />
SIDOK schiebt Ergonomieentwicklung an 31 03/07<br />
Berichte und Infos<br />
Auto Immune Systems: Computer helfen<br />
Computern in Echtzeit 37 02/07<br />
<strong>Berlin</strong> kann bis zu einer Million Euro sparen 44 03/07<br />
Betriebliches Gesundheitsmanagement 38 04/07<br />
Bund, Länder und Kommunen investieren 2OO6<br />
#so viel wie nie zuvor 33 02/07<br />
Bundesbehörden verschärfen Bedingungen für<br />
<strong>IT</strong>-Projekte massiv 36 04/07<br />
Bundesministerium des Innern verlängert<br />
Rahmenvertrag für Öffentliche Verwaltung mit<br />
Microsoft bis 2O1O 33 02/07<br />
Competence Center für die <strong>Berlin</strong>er Justiz 45 03/07<br />
Computer unterstützt Behörden<br />
bei der Betrugsbekämpfung 35 03/07<br />
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung<br />
setzt auf Projektron BCS 39 03/07<br />
Das RFID-Office 38 02/07<br />
Deutscher Download-Markt wächst 32 02/07<br />
Deutschland holt im Hightech- Sektor auf 34 03/07<br />
Effizientes und gesetzkonformes E-Mail-Management:<br />
Behörden haben eine Vorbildfunktion 36 03/07<br />
ePässe mit Fingerabdrücken: Bundesrat beschließt<br />
Änderung des Passgesetzes 35 03/07<br />
Europäische Unternehmen sehen SOA als<br />
Schlüssel zur effektiven Nutzung von Web 2.O 36 04/07<br />
Fast täglich eine SMS 45 03/07<br />
Forschungsministerium fördert weltweit<br />
führendes Innovationsprojekt 42 03/07<br />
Glos: Unerwünschte Telefonwerbung wird zukünftig<br />
wirkungsvoll sanktioniert 40 02/07<br />
4/07 58<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Gute Stimmung im Hightech-Sektor 39 04/07<br />
Hilfestellung beim Umgang mit PDAs und Smartphones 43 02/07<br />
Informatikjahr mit herausragender Bilanz beendet 44 01/07<br />
Informations- und Rechtsrecherche für Kommunen<br />
Informationstechnologie soll Unternehmen vor<br />
42 02/07<br />
allem beim Sparen helfen<br />
<strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> gewinnt Best Practice Award<br />
45 01/07<br />
für <strong>IT</strong>-Ausstattung von <strong>Berlin</strong>er Schulen 3O 02/07<br />
Maximaltempo beim Datenverkehr<br />
Mittelstandsfreundlichen Vergaberichtlinien<br />
41 02/07<br />
des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> erfolgreich 35 01/07<br />
Mobile Bürgerdienste erobern Europa 32 04/07<br />
Neue Technologien schaffen neue Jobs<br />
Neuer Studiengang Verwaltungsinformatik<br />
41 01/07<br />
schließt Ausbildungslücke<br />
Niedersachsen bietet als erstes Bundesland<br />
allen Kindergärten das Sprachförderkonzept<br />
35 04/07<br />
„Schlaumäuse“ an 42 04/07<br />
OpenOffice.org- der „Gute Trojaner“<br />
Rahmen-Zielvereinbarung über die<br />
40 03/07<br />
Weiterentwicklung der <strong>Berlin</strong>er Bürgerdienste<br />
Red Hat plant virtuelles Betriebssystem für<br />
32 04/07<br />
Desktoprechner mit Intel vPro 39 02/07<br />
Rekordförderung der <strong>Berlin</strong>er <strong>IT</strong>-Branche<br />
Satzungsänderung des<br />
31 02/07<br />
<strong>IT</strong>-<strong>Dienstleistungszentrum</strong>s <strong>Berlin</strong> 35 04/07<br />
Schwäbisch Hall inventarisiert mit Open Source 38 03/07<br />
Sechs Meilensteine für die erfolgreiche <strong>IT</strong>-Strategie 33 02/07<br />
Sicherer Remote- Zugang für Bundestagsabgeordnete 36 03/07<br />
SIDOK ist in der Prototypphase<br />
Startschuss für leichtere Weiterverwendung<br />
35 02/07<br />
von Informationen öffentlicher Stellen<br />
Straßen- und Friedhofsdaten mit ARCHIKART<br />
45 01/07<br />
vor Ort dokumentieren 40 04/07<br />
Studie: Biometrie-Markt in Deutschland wächst stark<br />
Studie: Professionelles Change-Management<br />
40 02/07<br />
macht Projekte erfolgreicher<br />
Symantec Sicherheitsreport: Mit dem Breitband<br />
41 04/07<br />
kamen die Bots... 43 04/07<br />
UfAB IV veröffentlicht<br />
Unabhängige Studie: Preis für Desktop-Service<br />
39 01/07<br />
des <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong> ist marktgerecht 38 04/07<br />
Vernetzte Kommunikations- und Wissensstandorte.<br />
Verwaltungsabläufe im Bezirksamt Neukölln von<br />
42 01/07<br />
<strong>Berlin</strong> vereinfachen 34 04/07<br />
Verwaltungsprozesse jetzt einfacher und schneller<br />
VÖBB: Vernetzte Kommunikations- und<br />
44 03/07<br />
Wissensstandorte 36 02/07<br />
Was ist Spam?<br />
Weltweite Vernetzung bildet idealen<br />
40 01/07<br />
Nährboden für Viren, Trojaner und Spyware<br />
Windows Server „Longhorn“ Beta 3 steht<br />
43 03/07<br />
zum Testen bereit 39 02/07<br />
Windows Vista 36 01/07
Online<br />
56 Prozent der Internetnutzer sind täglich oder<br />
fast täglich online<br />
Allzeithoch: Zwei Drittel aller Deutschen<br />
46 02/07<br />
verschicken private E-Mails<br />
Außenhandelsdaten ab sofort als interaktiver<br />
47 02/07<br />
Atlas im Internet<br />
Blogs, Videos und Gesetz-Tracker - Jugendportal<br />
45 02/07<br />
des Bundestages ist online<br />
Bundesgerichtshof entscheidet über die<br />
Verantwortlichkeit des Betreibers eines Meinungsforums<br />
49 04/07<br />
im Internet 49 02/07<br />
bundesrat.de erhält BIENE Award 50 01/07<br />
bundestag.de bestes E-Government-Angebot weltweit 44 04/07<br />
BVDW veröffentlicht Leitfaden für Corporate Blogs 50 02/07<br />
Digitale Kommunikation im Dienste der Bürger 46 04/07<br />
Güterverkehrsstellen im Land Brandenburg<br />
IBM und Yahoo! stellen kostenlose Suchsoftware<br />
47 03/07<br />
für Unternehmen vor<br />
In zehn Bundesländern nimmt die Polizei<br />
48 01/07<br />
Strafanzeigen per Internet entgegen<br />
Internet: Monatlich3,2 Milliarden Suchabfragen<br />
49 02/07<br />
aus Deutschland 48 04/07<br />
<strong>IT</strong>- Sicherheit im Intranet der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung 46 03/07<br />
Jeder Vierte nutzt am Arbeitsplatz das Internet<br />
Jetzt online: Hauptschwerbehindertenvertretung<br />
51 03/07<br />
des Landes <strong>Berlin</strong> (HVP) 44 04/07<br />
Melderegisterauskünfte via Internet 46 04/07<br />
Ministerien beraten rund um die Uhr 48 04/07<br />
Mit einem Klick zu den <strong>Berlin</strong>er Museen 49 01/07<br />
Mitarbeiterportal des Stadt Brandenburg 50 03/07<br />
Neuer Internetauftritt der <strong>Berlin</strong>er Bürgerämter<br />
Polizeibeamte und <strong>IT</strong>-Spezialisten fahnden<br />
49 01/07<br />
gemeinsam bei Straftaten mit Internetbezug 46 04/07<br />
Projekt Info-Portal OG<br />
Rund 3O Prozent der Unternehmen und Bürger<br />
46 01/07<br />
nutzen das Internet für Behördenkontakte 46 02/07<br />
Schlechte Chancen für Internet-Verweigerer 49 04/07<br />
Statistisches Bundesamt mit neuem Internetauftritt 52 03/07<br />
Steuererklärung mit Hilfe von ELSTER 50 01/07<br />
Unerwünschter Datenverkehr 46 03/07<br />
Verein „Deutschland sicher im Netz“ nimmt Arbeit auf 47 02/07<br />
Wirtschaftsportal ein halbes Jahr online 44 02/07<br />
Tipps und Tricks<br />
B<strong>IT</strong>KOM veröffentlicht Datenschutz- Ratgeber<br />
BSI veröffentlicht Sicherheitsanalysezur<br />
54 03/07<br />
Windows Communication Foundation 51 01/07<br />
Die spionierenden Super-Cookies 54 02/07<br />
Hilfestellung beim Umgang mit Passwörtern 51 01/07<br />
<strong>IT</strong>-Profimagazin iX über Webmaster-Tools 52 01/07<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheitslücken finden, bevor es andere tun 50 04/07<br />
Jeder fünfte Internet- Nutzer bloggt<br />
Private E-Mails am Arbeitsplatz:<br />
53 03/07<br />
Fallstricke für Administratoren 51 02/07<br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
Tipps zum richtigen Ausmustern von PC und Handys 52 04/07<br />
Vorsicht beim Kauf: Bei 22- und 24-<br />
Zoll-Monitoren gibt es oft minderwertige Ware 54 03/07<br />
Zahl der Phishing-Opfer steigt 50 04/07<br />
Veranstaltungen<br />
Aussteller mit Systems insgesamt sehr zufrieden 52 04/07<br />
Beschaffungskonferenz 2OO7<br />
Bühne für den Dialog und Fenster in die<br />
58 02/07<br />
Zukunft der <strong>IT</strong>- Schlüsseltechnologien 55 03/07<br />
CeB<strong>IT</strong> 2008<br />
Effizienzstrategien im Mittelpunkt des<br />
53 04/07<br />
13. E-Government-Anwenderforums 55 02/07<br />
Girls´ Day 2OO7<br />
Informationsveranstaltung „<strong>IT</strong>-Projekte<br />
56 02/07<br />
der <strong>Berlin</strong>er Verwaltung“<br />
Innovation durch Open Source: <strong>Berlin</strong>er<br />
58 03/07<br />
Verwaltung profitiert von offenem Betriebssystem 57 02/07<br />
Integrierte Lösungen für die öffentliche Verwaltung 53 01/07<br />
Interop <strong>Berlin</strong> 2OO7 55 01/07<br />
LinuxTag 2OO7 Ende Mai in <strong>Berlin</strong> 56 01/07<br />
Messe Moderner Staat 2007- Treffpunkt der Endscheider 55 03/07<br />
PC-WARE startet die 1O. Performance Tour<br />
durch 19 deutsche Städte 55 01/07<br />
SYSTEMS 2OO7 56 01/07<br />
TelekomForum FachKongress Mobilfunktrends 54 04/07<br />
Vergabe-Dialog ohne Gesetzbuch in der Hand 54 01/07<br />
Literatur<br />
Handbuch für die <strong>IT</strong>-Beschaffung VOL, VgV,<br />
GWB, EVB-<strong>IT</strong> rechtssicher anwenden<br />
Neuer Leitfaden: Einkauf energieeffizienter<br />
54 04/07<br />
Bürogeräte leicht gemacht 57 01/07<br />
Das große Buch Windows Vista Business 57 01/07<br />
Neues iX-Special: „Web 2.O“ 57 01/07<br />
Telepolis-Buch: Das Potenzial neuer Internet-Formate 58 01/07<br />
„Web 2O - Die schöne neue Welt des Internet“ 58 02/07<br />
c’t special „Digitale Fotografie“ 59 02/07<br />
PC-Einstieg auf die Schnelle 59 02/07<br />
Neues iX-Sonderheft zu .Net 3.0 und Vista 58 02/07<br />
Der optimale Sicherheitskompromiss am PC 59 03/07<br />
Nickles- Linux- Report 59 03/07<br />
Das große Markt+Technik ‚Computer Lexikon 2OO8‘ 55 04/07<br />
Dies und Das<br />
„Die Päpstin der Prozesse“ 55 04/07<br />
CeB<strong>IT</strong> 2OO7 <strong>IT</strong>DZ <strong>Berlin</strong>-Spezial 60 01/07<br />
Fast jeder fünfte Mensch ist online 60 02/07<br />
In eigener Sache 59 01/07<br />
Jahresinhalt 2OO7 57 04/07<br />
Jeder Zweite arbeitet am Computer 64 01/07<br />
Leserbrief 59 01/07<br />
Leserbrief 56 04/07<br />
Überprüfungen von <strong>IT</strong>-Servicevereinbarungen 59 01/07<br />
Zwei Drittel der Deutschen per Email erreichbar 60 03/07<br />
4/07 59
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong><br />
4/07 60<br />
Wenn Wenn sich sich sich Ihre Ihre Anschrift Anschrift ändert,<br />
ändert,<br />
wenden Sie sich bitte telefonisch oder<br />
schriftlich an die Redaktion des <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>,<br />
Telefon 90 12 (912) 6508<br />
Nr Nr Nr. Nr Nr . 4 4 / / 2007<br />
2007<br />
. 4 / 2007 Raum für Versandetikett<br />
Liebe <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Leser,<br />
möchten Sie nicht einmal selber zur<br />
„Feder“ greifen?<br />
Der <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> „lebt“ von seinen<br />
Autoren und aktuellen Mitteilungen<br />
direkt aus den Verwaltungen. Wir<br />
freuen uns jederzeit über Themenvorschläge<br />
und Artikel aus Ihren<br />
Reihen.<br />
Die nächste Ausgabe erscheint im<br />
April. Der Redaktionsschluss ist am<br />
15. Februar 2008.<br />
Faxen Sie uns einfach Ihre Texte,<br />
mailen sie uns oder rufen Sie an:<br />
N.N. 90 12 (912) 6080<br />
Herr Brodersen 90 12 (912) 6014<br />
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Gastautoren:<br />
Gastautoren: Gastautoren:<br />
Klaus-Peter Klaus-Peter Waniek, Waniek, Projektleiter Projektleiter EAuslAkte EAuslAkte im im Landesamt Landesamt für für Bürger- Bürger- und und Ordnungsangelegenheiten Ordnungsangelegenheiten (LABO), (LABO), <strong>Berlin</strong><br />
<strong>Berlin</strong><br />
Senatsverwaltung Senatsverwaltung für für Justiz, Justiz, <strong>Berlin</strong><br />
<strong>Berlin</strong><br />
Dipl. Dipl. Päd. Päd. Beate Beate Groschupf, Groschupf, BMG BMG Consulting, Consulting, <strong>Berlin</strong><br />
<strong>Berlin</strong><br />
Titelfoto: Titelfoto:<br />
Christoph Christoph Hähnel Hähnel - - Fotolia.com<br />
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<strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong> Nr.1/2OO8 erscheint voraussichtlich im April 2OO8<br />
Die Redaktion wünscht allen Lesern ein besinnliches und ruhiges Weihnachtsfest<br />
sowie einen erfolgreichen und gelungenen Start ins neue Jahr. Wir hoffen, dass<br />
Sie, liebe Leser, uns auch im kommenden Jahr die Treue halten werden. Wir<br />
danken allen, die uns unterstüzen und die <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Ausgaben immer wieder<br />
ermöglichen. 2008 werden wir einmal mehr interessante Themen rund um die<br />
Informationstechnik in der öffentlichen Verwaltung behandeln.<br />
Ihre <strong>SPL<strong>IT</strong>TER</strong>-Redaktion<br />
Foto: Archiv