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Aron! Angeschafft – zur Last geworden – abgeschoben! Aron lebte zehn Jahre lang in seiner Familie. Als er krank wurde, schob man ihn ab. Man brachte ihn in eine Berliner Tierarztpraxis, um sich seiner Last zu entledigen. Sein Tod schien seinen Menschen die einfachste Lösung. Aber Patrick O. Bolz, der Tierarzt, zu dem man ihn brachte, setzte sich über den Willen dieser Menschen hinweg. Er untersuchte, behandelte und operierte den alten Hund. Aron durfte weiterleben. Aber seine Familie wollte ihn nicht mehr zurück. Hand in Hand dem Tierschutz verpflichtet In einer groß angelegten Suchaktion, die zu einem Musterbeispiel für ein erfolgreiches Miteinander im Tierschutz wurde, fanden Patrick O. Bolz und ich in nur einer Woche ein neues Zuhause für Aron. Ein Zuhause, in dem er in Liebe und Selbstverständnis aufgenommen wurde. Ein Zuhause bei Franziska Brunn, Thomas Schaldach und Django, ihrem ebenfalls 10-jährigen Schäferhund- Mix. Wenige Wochen später habe ich Aron in seiner neuen Familie besucht. Er ließ mich nicht eine Sekunde daran zweifeln, dass er in seinem neuen Leben glücklich geworden ist. Als ich mich von ihm verabschiedete, sah ich in sein bildschönes, weises Gesicht. Es dauerte eine Weile, bis ich verstand, dass er mir etwas mit auf den Weg geben wollte. Etwas, das man Dankbarkeit nennen könnte. Dankbarkeit für die ihm von Patrick O. Bolz geschenkte Zeit Beate Rost Bild: Patrick O. Bolz mit seinen Hunden Terry, Sandy + Püppi Tierheim: Hermann-Löns-Str. 72, 33104 Paderborn Schloß Neuhaus – Tel.: 05254/12355, Fax: 05254/3269 Internet: http://www.tierheim-paderborn.de eMail: info@tierheim-paderborn.de Vorstand: G. Votsmeier – S. Glahe – H.-J. Schuster – I. Talmann-Joseph – Dr. N.J. Lehmann – K. Gelhaus Spendenkonten: Sparkasse PB - Konto 19 001 304 - BLZ 472 501 01 / Volksbank PB - Konto 9 065 528 800 - BLZ 472 601 21
Die ersten Erzählungen aus Arons neuem Leben! Aufgeschrieben von Franziska Brunn: Die erste Nacht: Aron hat in der ersten Nacht sehr gut geschlafen, Django hat vor Eifersucht und Empörung kaum ein Auge zu getan, ist immer wieder aufgestanden, hat sich vor den schlafenden Aron gestellt, ihn angehechelt und sich vergewissert, dass es keine Fata Morgana ist. Der erste Morgen: Aron versteht nicht, warum Django immer so viel bellt, wenn’s klingelt oder jemand an der Tür vorbeigeht. Aron findet Django hysterisch. Django findet, der Patrick könnte jetzt den Aron langsam mal wieder abholen...! Aber die Futtersäcke dürfen dableiben. Zwischendurch: Die beiden begegnen sich ab und zu auf dem Flur und schnuppern einander an der Nase, gehen freundlich wedelnd aneinander vorbei. (Vielleicht ist er ja gar nicht so blöd.) Spaziergang 1: Django kommt die Erleuchtung. (Zu zweit haben die anderen Hunde gleich viel mehr Respekt. Der Aron könnte ja vielleicht doch noch zu was nützlich sein...) Mittagspäuschen: Django wirft sich mit einem tiefen Seufzer auf seine Matratze. (Okay, ich stell mich dann wohl mal drauf ein, dass der Aron länger bleibt.) – Djangos Zustand ist jetzt stabil! Aron: Warum muss ich denn trotzdem diese „Stinke-Jod-Lösung“ bekommen, wo ich doch jetzt gar nicht mehr in der Praxis bin? Dürfen die das als „Nicht-Veterinäre“ überhaupt? Kann ich einen Sachkundenachweis verlangen? Ach so, gibt Leckerli dafür? Na dann... Spaziergang 2: Die kritische Phase: Django findet einen super-tollen roten Gummiball im Gebüsch (Meiner, Aron, MEINER!) und Aron findet den auch super-toll. Aron hinter Django her, so schnell wie er kann. Aber alte Herren haben ja Geduld. Irgendwann kommt es, wie es kommen muss: Django verliert den Ball, Aron reagiert (fast) blitzschnell und es erfolgt ein Besitzerwechsel. Oh – oh! Django zettelt eine kleine Rauferei an (nicht ernsthaft!!!) und Aron geht als der Klügere aus der Show hervor ... (Warte, warte nur ein Weilchen... bald bin ich wieder fit!) Abendessen: Aron steht vor seinem Napf und fragt sich, warum er sich da jetzt eigentlich runterbücken soll. (Geht doch viel besser, wenn das neue Frauchen mich füttert... (Klappt prima, wieder einen Trick gelernt.) Die zweite Nacht: Alles ist gut, alles ist ruhig, die Hunde auf ihren Matratzen, Herrchen und Frauchen schon fast eingeschlafen. Da passiert es: Aron versucht das Unglaubliche (Da ist doch noch Platz in euerm Bett... Und ich bin krank, furchtbar krank. BIIIITTTE!). Django setzt das fiese Gollum-Gesicht auf: Riesenaugen, debiles Grinsen, dicker Hals. (Wenn, dann dürfte ich ja wohl zuerst! Gollum) Resultat: Zwei Hunde vor dem Bett = ca. 72-75 Kilogramm! Ne, Kinder, es gibt Grenzen, auch bei tierlieben Menschen... Es kehrt wieder Ruhe ein. Django ist total übernächtigt und dementsprechend verwirrt. Nachts fällt oder besser rutscht er zwei Mal von der Matratze (War die schon immer da zu Ende?), tritt in seinen Wassernapf (War der schon immer da?) und beim allmorgendlichen Schwanzwedeln wedelt er mitten in den Wassernapf und panscht dem Aron kaltes Wasser ins Gesicht. Frühstück: Man arrangiert sich. Django hat begriffen, dass er keine Angst um sein Futter haben braucht und isst es nicht mehr in 3 Sekunden, sondern wieder langsam in 10 Sekunden auf. Der gemütlichere Kollege Aron lässt ja trotzdem immer noch eine Kleinigkeit als Nachtisch für Django. Das kann man sich dann so vorstellen: Aron isst im Wohnzimmer auf, Django in der Küche. Dann stellen sich die Kandidaten je an einer Seite der Wohnzimmertür auf, die Tür öffnet sich - Herzblatt! Tierheim: Hermann-Löns-Str. 72, 33104 Paderborn Schloß Neuhaus – Tel.: 05254/12355, Fax: 05254/3269 Internet: http://www.tierheim-paderborn.de eMail: info@tierheim-paderborn.de Vorstand: G. Votsmeier – S. Glahe – H.-J. Schuster – I. Talmann-Joseph – Dr. N.J. Lehmann – K. Gelhaus Spendenkonten: Sparkasse PB - Konto 19 001 304 - BLZ 472 501 01 / Volksbank PB - Konto 9 065 528 800 - BLZ 472 601 21
Seite 1 und 2: Info-Blatt Nr. 46 2. Quartal 2005 T
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