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arBeIts- UnD BesChäFtIGUnGsstätten (ar - PDGR

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autonomie – spannungsfeld zwischen<br />

abhängigkeit und Unabhängigkeit<br />

mit den angeboten streben das wohnheim und die<br />

aussenwohngruppen eine autonomie in der lebensführung<br />

der klienten an. Bedeutet autonomie ein<br />

selbstständiges, selbstbestimmtes leben? Ist autonomie<br />

auch in einer geschützten einrichtung möglich? Die<br />

antwort scheint in den wünschen sowie den Voraussetzungen<br />

und möglichkeiten der klienten zu liegen. als<br />

wesentliche Faktoren zur autonomie werden kompetenz,<br />

selbstständigkeit, selbstverantwortung sowie die<br />

aufwertung des sozialen ansehens erachtet.<br />

Das Spannungsfeld zwischen Abhängigkeit und Unabhängigkeit<br />

besteht einerseits in den institutionellen und<br />

gemeinschaftlichen Rahmenbedingungen sowie den individuellen<br />

behinderungsbedingten Einschränkungen, andererseits<br />

in den persönlichen Bedürfnissen und Wünschen<br />

sowie den Ressourcen.Wie im gesellschaftlichen Leben gilt<br />

es Rechte wahrzunehmen und Pflichten einzuhalten. Dazu<br />

leistet jedes Mitglied der Gemeinschaft – entsprechend<br />

seinen Fähigkeiten und Interessen – einen Beitrag zum<br />

Gesamten. Die Betreuungsplanung ist auf die Wünsche<br />

der Klienten, unter Berücksichtigung der äusseren und<br />

Das IPt dient der Förderung der sozialen und kognitiven Fähigkeiten<br />

persönlichen Bedingungen, ausgerichtet. Die Tagesstruktur<br />

beinhaltet eine Arbeit oder Beschäftigung, die Haushaltführung<br />

sowie die Freizeitgestaltung. Im Wohnbereich wurde<br />

die Alltagskompetenz durch das selbstständige Führen von<br />

Gruppengesprächen, Erledigen von Einkäufen und Zubereiten<br />

von Mahlzeiten, Reinigen der Räume und Besorgen und<br />

Bereitstellen der Medikamente erweitert.<br />

Ein wesentlicher Bestandteil auf dem Weg zur Autonomie<br />

besteht in der Kompetenz zur Selbsthilfe. Durch ein<br />

verstärktes Krisenmanagement konnten einige Kriseninterventionen<br />

in den Wohneinrichtungen durchgeführt<br />

und Klinikaufenthalte weitgehend vermieden werden.<br />

Die Krisenprophylaxe wurde mit den Klienten durch das<br />

Erfassen von Frühw<strong>ar</strong>nsymptomen und Er<strong>ar</strong>beiten von<br />

Selbst-Hilfestrategien ausgeübt. Sie sollen Veränderungen<br />

ihrer Befindlichkeit frühzeitig wahrnehmen, Hilfestrategien<br />

anwenden oder Unterstützung einholen können. Kriseninterventionen<br />

wurden in enger Zusammen<strong>ar</strong>beit mit den<br />

Klienten, Bezugsärzten und Angehörigen geplant und<br />

erfolgreich intern durchgeführt.<br />

Das Integrierte Psychologische Therapieprogramm, Gedächtnistraining<br />

sowie Freizeitprogramme dienen der<br />

Förderung der sozialen und kognitiven Fähigkeiten. Die<br />

Zielsetzungen der Klienten werden regelmässig evaluiert<br />

und weisen nach drei Jahren folgende Ergebnisse<br />

aus: ein erhöhtes gegenseitiges Vertrauen in die Gruppe,<br />

ein vermehrtes Sich-Interessieren, sich eine eigene<br />

Meinung bilden, mitdenken, mitreden, aufmerksam sein<br />

sowie unterscheiden zwischen objektiven Informationen<br />

und subjektiven Interpretationen. Insgesamt wurden die<br />

Persönlichkeit – in ihrem Selbstverständnis und Selbstausdruck<br />

– sowie die Teilhabe am sozialen Leben verstärkt.<br />

Nebst den Aktionen zur Unterstützung einer autonomen<br />

und sinnerfüllten Lebensführung bedeutet der Mitmensch<br />

und die vertrauensvoll wachsende, gegenseitige Beziehung<br />

das Wesentliche.

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