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arBeIts- UnD BesChäFtIGUnGsstätten (ar - PDGR

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wandel in der Psychiatrie<br />

In den letzten Jahren fand in der psychiatrischen Versorgung<br />

ein grosser wandel statt. Die Behandlungs-<br />

methoden wurden laufend angepasst und der trend<br />

von der stationären zur ambulanten Behandlung hält<br />

weiter an.<br />

Im Jahr 1987 dauerte eine stationäre Behandlung durchschnittlich<br />

123 Tage – heute sind es 42 Tage. In derselben<br />

Zeit wurden die Betten von 472 auf 210 reduziert. Gleichzeitig<br />

stieg die Anzahl Patienteneintritte von 767 auf 1465.<br />

Der Behandlungsaufwand pro Tag erhöhte sich enorm,<br />

da mehr Patienten in kürzerer Zeit behandelt und rascher<br />

entlassen wurden.<br />

wandel in der Behandlung – leistungsdruck<br />

Der Leistungsdruck steigt in der «modernen» Gesellschaft<br />

stetig an und dadurch nehmen auch die psychischen Erkrankungen<br />

zu. Für Menschen mit psychischen Störungen<br />

ist der Arbeitsplatz oft gefährdet – ein Arbeitsplatzverlust<br />

droht. Um die Arbeit schnell wieder aufnehmen zu können,<br />

muss die stationäre Behandlung heute so kurz wie möglich<br />

gehalten werden. Dank modernen Behandlungsmethoden<br />

kann dies ohne negative Auswirkung auf den erkrankten<br />

Menschen erreicht werden.<br />

Gegenüber früher steht heutzutage eine Vielzahl gut<br />

wirksamer Medikamente zur Behandlung von Psychosen,<br />

wie Schizophrenie und manisch-depressiven Psychosen,<br />

Depressionen, Angststörungen usw., zur Verfügung. Ein<br />

grosser Vorteil der neuen Medikamente gegenüber den<br />

alten ist die bessere Verträglichkeit.<br />

Auch die Psychotherapie hat sich weiterentwickelt. Unter<br />

dem Einfluss der Verhaltenstherapie sind kürzere Behandlungseinheiten<br />

möglich. Ein wichtiger Bestandteil der stationären<br />

Psychotherapie bildet die so genannte Psychoedukation.<br />

Der Patient und seine Angehörigen werden über<br />

die Krankheit, den Krankheitsverlauf und die Behandlungsmöglichkeiten<br />

umfassend aufgeklärt. Insbesondere werden<br />

der Umgang und die Bewältigung mit und von psychischen<br />

sowie sozialen Problemen und Krisen gelernt. Der Patient<br />

erhält Unterstützung, um Alltagsanforderungen und Belastungssituationen<br />

zu meistern.Vor allem im Suchtbereich<br />

hat dieser Ansatz die Therapiezeiten deutlich reduziert. Bei<br />

Suchtproblemen werden Gruppentherapien erfolgreich<br />

angewendet. Das Ziel ist, dem Patienten neue Perspektiven<br />

in den Bereichen Arbeiten, Wohnen und Beziehungen aufzuzeigen<br />

und die Lebensqualität zu verbessern.<br />

wandel in Graubünden<br />

Aufgrund des intensiven Behandlungsaufwandes und<br />

der steigenden Anzahl von Patienten mit mehrfachen<br />

psychischen Störungen, insbesondere mit zusätzlichen<br />

Suchtproblemen, ist eine Spezialisierung von Angeboten<br />

erforderlich. Die fachspezifisch zusammengeführten<br />

Psychotherapieangebote wurden auf folgende Zielgruppen<br />

ausgerichtet: Patienten mit Depressionen, Suchterkrankungen<br />

und Angst-, Zwangs- oder Essstörungen.<br />

Eine Psychotherapie besteht aus einer mehrmonatigen<br />

Behandlung. Da die stationäre Aufenthaltszeit max. 4 bis 6<br />

Wochen dauert, wird die weiterführende Psychotherapie<br />

in Tageskliniken gewährleistet. Deshalb wurde der Tagesklinikbereich<br />

mit Schwerpunkt Psychotherapie ausgebaut.<br />

Dies ist der Aufbau einer Suchttagesklinik in der Klinik<br />

Beverin und der Ausbau der bestehenden Psychotherapie-<br />

Tagesklinik in der Klinik Waldhaus. Die weitere Behandlung<br />

erfolgt durch ambulant tätige Psychiater im ganzen Kanton.<br />

Da in den Regionen zu wenig niedergelassene Psychiater<br />

tätig sind, haben die <strong>PDGR</strong> die ambulanten Stützpunkte<br />

Ilanz und St. Moritz ausgebaut, um damit die Versorgung in<br />

den Regionen, wie Unterengadin, Südtäler und Surselva zu<br />

gewährleisten.

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