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arBeIts- UnD BesChäFtIGUnGsstätten (ar - PDGR

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J A H R E S B E R I C H T 2 0 0 6<br />

C A Z I S<br />

Klinik Beverin<br />

C H U R<br />

Klinik Waldhaus<br />

L A N D Q U A R T<br />

Heimzentrum<br />

Arche Nova<br />

C H U R<br />

Heimzentrum<br />

Montalin<br />

R O T H E N B R U N N E N<br />

Heimzentrum<br />

Rothenbrunnen


Impressum Jahresbericht 2006<br />

Aus stilistischen Gründen verwenden wir im Text hauptsächlich die männliche<br />

Form. Selbstverständlich sind immer beide Geschlechter angesprochen.<br />

Herausgeber Psychiatrische Dienste Graubünden<br />

Redaktionsleitung M<strong>ar</strong>kus Pieren, Leiter Unternehmenskommunikation<br />

Redaktionsteam Suzanne von Blumenthal, Chefärztin<br />

Myrtha Breiter, Leiterin Pflegedienst<br />

Emerita Engel, Leiterin Heimzentren<br />

Maya Joos, Direktionssekretärin<br />

Josef Müller, Direktor<br />

Auflage 2000 Stück<br />

Gestaltung Urban Grafik + DTP, 7000 Chur<br />

Druck Südostschweiz Print AG, 7000 Chur


I n h a lt<br />

Verwaltungskommission Einen Trend der nahen Zukunft vorbereitet:<br />

die «Qualität» im Leistungswettbewerb 2<br />

Direktion Verbessern heisst verändern 4<br />

Geschäftseinheit Unternehmenscenter<br />

Unternehmensentwicklung Ich weiss nicht, .... 6<br />

Unternehmenskommunikation Facettenreiche Öffentlichkeits<strong>ar</strong>beit 8<br />

Personaldienst Mit<strong>ar</strong>beitende – ein Erfolgsfaktor des Unternehmens 10<br />

Gutsbetrieb Waldhaus Die Vielfalt auf dem Bauernhof 12<br />

Geschäftseinheit Psychiatrie<br />

Kliniken Wandel in der Psychiatrie 14<br />

Tinnitusklinik Erste Tinnitusklinik in der Schweiz 16<br />

Suchtstation Erlebnistage auf der Alp Niemet 18<br />

Geronto Psychotherapiestation 55+ Neues Angebot für die 2. Lebenshälfte 20<br />

Geschäftseinheit heimzentren<br />

Heimzentrum Arche Nova Erfolgreiche Förderung mit «Unterstützter<br />

Kommunikation» 22<br />

Heimzentrum Montalin Autonomie – Spannungsfeld zwischen Abhängigkeit<br />

und Unabhängigkeit 24<br />

Heimzentrum Rothenbrunnen Überführung Tagesstätte El Butt in Beschäftigungsplätze<br />

W<strong>ar</strong>um soll ich im Heimzentrum Rothenbrunnen leben? 26<br />

Arbeits- und Beschäftigungsstätten (ARBES) Das «tischgedicht» – der dritte Streich der ARBES 28<br />

Geschäftseinheit Finanzen/Dienste<br />

Statistiken und Zahlen Kantonsbeitrag reduziert 30<br />

Finanzen Revision Kostenrechung und Leistungserfassung<br />

(REKOLE) 32<br />

Personelles Dienstjubiläen, Pensionierungen 34<br />

Adressen Psychiatrische Dienste Graubünden 36<br />

Statistiken auf CD-ROM Umschlag innen<br />

Standorte Rückseite<br />

Organigramm Beihefter Heftmitte


2<br />

V e r w a lt U n G s k o m m I s s I o n<br />

hans-Joachim Dünneisen, Direktor, Privat klinik Bethanien, Zürich, informiert die Verwaltungskommission und die Geschäftsleitung über die<br />

Chancen und Gefahren bei der aquisition von ausländischen Patienten.<br />

Die beiden Frauen in der Verwaltungskommission, heidi werner<br />

– Camastral und Ursina Valsecchi (vlnr), diskutieren engagiert über die<br />

neuen organisationsstrukturen der PDGr<br />

Verwaltungskommissions-Vizepräsident hans-ruedi eggenberger<br />

beim aktenstudium


einen trend der nahen<br />

Zukunft vorbereitet:<br />

die «Qualität» im<br />

leistungswettbewerb<br />

Die PDGr haben am 1. Janu<strong>ar</strong> 2007 ihren fünften<br />

Geburtstag als rechtlich verselbständigtes Gesundheits-<br />

und sozialunternehmen erlebt. sie taten dies<br />

ohne Feierlichkeit, aber in der angenehmen Gewissheit,<br />

sich im Gesundheits- und Behindertenwesen während<br />

der zurückgelegten Jahre über die kantonsgrenzen<br />

hinaus anerkennung er<strong>ar</strong>beitet zu haben.<br />

Überzeugung gefestigt: «Qualität» als m<strong>ar</strong>ke<br />

Die <strong>PDGR</strong> verstehen sich als modernes Unternehmen, das<br />

seine Dienstleistungen primär auf die Bedürfnisse seiner<br />

verschiedenen Anspruchsgruppen ausrichten will. Der<br />

Fokus liegt dabei auf dem Dienst zugunsten der Kundinnen<br />

und Kunden, d.h. in erster Linie die Patientin, der Heimbewohner,<br />

die Klientin in der Arbeitsbeschäftigungsstätte und<br />

mit diesen deren entsprechendes persönliches Umfeld. Und<br />

Kundinnen und Kunden erw<strong>ar</strong>ten letztlich vor allem eines:<br />

Qualität.<br />

Die Leistungen der <strong>PDGR</strong> müssen somit dem Nutzen-Kosten-Verständnis<br />

ihrer Kundschaft entsprechen, und zw<strong>ar</strong><br />

so, wie es von ihr subjektiv wahrgenommen wird. Es ist die<br />

Summe der Erfahrungen unserer Kundschaft mit unseren<br />

Leistungen, welche die «M<strong>ar</strong>ke <strong>PDGR</strong>» ausmacht.Von dieser<br />

Überzeugung ausgehend haben die obersten Leitungsorgane<br />

der <strong>PDGR</strong> im Berichtsjahr 2006 Meilensteine gesetzt,<br />

welche den Weg der <strong>PDGR</strong> während der nächsten Jahre mit<br />

m<strong>ar</strong>kieren werden.<br />

leistungsangebot neu bewertet und innoviert<br />

Die <strong>PDGR</strong> haben ihr Leistungsangebot im Berichtsjahr<br />

2006 neu bewertet und gewichtet und teils echt innovative<br />

Leistungen neu eingeführt und umgesetzt, die auch ausserkantonal<br />

nachgefragt werden. Ein besonderer Stolz ist uns<br />

Präsident Dr. iur. m<strong>ar</strong>io Cavigelli<br />

in diesem Zusammenhang die Tinnitusklinik. Und gerne<br />

nehmen die <strong>PDGR</strong> auch die Herausforderungen an hin zu<br />

einer erneuerten Forensikstation und einem erweiterten<br />

Angebot in Südbünden/Engadin.<br />

aufbau- und Prozessorganisation gefittet<br />

Das verstärkt auftretende Bedürfnis nach Spezialisierung<br />

innerhalb der verschiedenen Leistungsbereiche - seien es<br />

ärztliche, pflegerische oder betreuerische Leistungen in der<br />

unmittelb<strong>ar</strong>en Kundennähe, seien es Leistungen im Ressourcen-<br />

und Supportbereich – bilden die <strong>PDGR</strong> mit einer<br />

von Grund auf erneuerten Aufbau- und Prozessorganisation<br />

neu ab. Sie führt zu einer – im Interesse der Qualität in<br />

positivem Sinn verstandenen – Industrialisierung bei der<br />

Leistungserbringung. Insbesondere den Arztpersonen wird<br />

dadurch unmittelb<strong>ar</strong> mehr Zeit für die Patientinnen und<br />

Patienten eingeräumt. Dies, gekoppelt mit der fachspezifisch<br />

erleichterten Entwicklung infolge Spezialisierung, wird<br />

die Hochwertigkeit der Leistungen der <strong>PDGR</strong> begünstigen.<br />

Dank<br />

Die Leistungen der <strong>PDGR</strong>, die «M<strong>ar</strong>ke <strong>PDGR</strong>», werden am<br />

entscheidendsten von den Mit<strong>ar</strong>beitenden getragen. Ihnen<br />

gebührt daher ein besonderer Dank.


europas höchstgelegene tagesklinik präsentiert sich modern und<br />

f<strong>ar</strong>benfroh<br />

am kader-workshop wurden die<br />

themen kommunikation und<br />

selbstmanagement behandelt<br />

und das neue Zielsystem<br />

vorgestellt<br />

mit dem neuen Bünder<br />

souvenirprodukt «tischgedicht»<br />

konnte die <strong>ar</strong>Bes am erfolg des<br />

steinmannli-spiels und<br />

den sp<strong>ar</strong>strümpfen «socca da<br />

sp<strong>ar</strong>gn» nahtlos anknüpfen<br />

4<br />

D I r e k t I o n / G e s C h ä F t s l e I t U n G<br />

Die PDGr eröffnet die erste tinnitusklinik in der schweiz


Verbessern heisst verändern.<br />

Perfekt sein heisst demnach,<br />

sich oft verändert zu haben.<br />

Winston Churchill 1874 - 1965<br />

Qualitativ hochstehende psychiatrische Dienstleistungen<br />

anzubieten, ist für die Psychiatrischen Dienste Graubünden<br />

eine Verpflichtung. Qualitativ hochstehend bedeutet für die<br />

<strong>PDGR</strong>,<br />

• eine hohe Effizienz und Effektivität im wirtschaftlich<br />

schwierigen Umfeld des Gesundheitswesens zu erbringen;<br />

• den Ansprüchen der Gesellschaft bei der sich st<strong>ar</strong>k verändernden<br />

Demografie (Alter) zu entsprechen;<br />

• den topografischen Verhältnissen des Kantons Graubünden<br />

gerecht zu werden.<br />

Veränderungen halten ein Unternehmen aktiv und fördern<br />

die Innovation. So überprüfen wir regelmässig die bestehenden<br />

Angebote und passen sie laufend an. Die <strong>PDGR</strong><br />

haben den Mut, neue Dienstleistungen und Produkte auf<br />

den «Gesundheits-M<strong>ar</strong>kt» zu bringen. Im Berichtsjahr wurden<br />

bedeutende Innovationen eingeführt und umgesetzt:<br />

• Eröffnung der ersten Tinnitusklinik in der Schweiz in<br />

Chur<br />

• Schaffung zusätzlicher ambulanter Dienstleistungen im<br />

Engadin sowie den Südtälern<br />

• Eröffnung der höchtgelegenen Tagesklinik Europas in<br />

St. Moritz<br />

• Erfolgreiche M<strong>ar</strong>kteinführung des Bündner Souvenirprodukts<br />

«tischgedicht» der ARBES<br />

trend setzt sich in Graubünden fort<br />

Der Trend von der stationären zur ambulanten Behandlung<br />

hält weiter an. Auch in Graubünden ist diese Entwicklung<br />

festzustellen. Die Pflegetage in den psychiatrischen Kliniken<br />

w<strong>ar</strong>en in den letzten Jahren rückläufig und die ambulanten<br />

Behandlungen nahmen dementsprechend kontinuierlich<br />

zu. Mit einer laufenden Anpassung der Dienstleistungen<br />

entgegnen die <strong>PDGR</strong> diesem Trend. Nachfolgend einige<br />

Beispiele:<br />

tagesklinik auf 1800 m ü.m.<br />

Im Berichtsjahr wurden die ambulanten psychiatrischen<br />

Angebote in nahezu allen Regionen des Kantons ausgebaut.<br />

Der Mangel an niedergelassenen Psychiatern im Engadin<br />

wurde durch die Schaffung von zwei zusätzlichen Arztstellen<br />

ausgeglichen. Im Medizinischen Zentrum Heilbad in St.<br />

Moritz sind drei Ärzte für den Ambulanten Dienst (APD) Süd-<br />

Direktor Josef müller<br />

bünden tätig. Ergänzend zum APD wurde eine Tagesklinik<br />

mit fünf Plätzen eröffnet und im Spital Poschiavo werden<br />

neu Sprechstunden für ambulante Patienten angeboten.<br />

Diese Erweiterungen sind für die Region medizinisch wie<br />

auch wirtschaftlich von grosser Bedeutung und Nutzen.<br />

Somit wurde dem Wunsch der Bevölkerung und der Leistungserbringer<br />

nach ambulanten psychiatrischen Dienstleistungen<br />

in den Südtälern entsprochen.<br />

Interdisziplinäre Zusammen<strong>ar</strong>beit<br />

Die <strong>PDGR</strong> legen Wert auf eine gute Zusammen<strong>ar</strong>beit mit<br />

den Spitalärzten. Die Konsili<strong>ar</strong>tätigkeit des APD St. Moritz<br />

fördert die interdisziplinäre Zusammen<strong>ar</strong>beit mit den Spitälern<br />

in Südbünden nachhaltig. Für Patienten und deren<br />

Angehörige ist dies von grossem Nutzen. Sie profitieren<br />

von einer umfassenden und professionellen medizinischen<br />

Betreuung.<br />

Unsere Verpflichtung<br />

Mit dem Ausbau der Dienstleistungen in Südbünden erfüllen<br />

die <strong>PDGR</strong> den Leistungsauftrag im Sinne der Regierung.<br />

Damit sind die stationäre und eine umfassende ambulante<br />

psychiatrische Versorgung, ergänzend zu den frei praktizierenden<br />

Ärzten, sichergestellt. Die <strong>PDGR</strong> leisten damit einen<br />

wichtigen Beitrag zu einer modernen und zukunftsorientierten<br />

Versorgung, basierend auf der aktuellen Entwicklung:<br />

weniger stationäre, mehr ambulante Behandlungen.<br />

Dank<br />

Im Namen der Geschäftsleitung danke ich allen, die mit<br />

den <strong>PDGR</strong> zusammen<strong>ar</strong>beiten und ihren Dienstleistungen<br />

vertrauen. Ein grosses und herzliches Dankeschön unseren<br />

Mit<strong>ar</strong>beitenden, die sich stets für den Behandlungs- und Betreuungsprozess<br />

der Patienten, Bewohner und Klienten einsetzen.<br />

Ihre qualitativ hochstehende Arbeit ist die tragende<br />

Säule der <strong>PDGR</strong>. Das Zurückblicken auf ein ausgesprochen<br />

erfolgreiches Jahr, ist vor allem dank ihnen möglich.


6<br />

Das umfassende Zielsystem (auf Basis mbo)<br />

Vertikale Zielhier<strong>ar</strong>chie<br />

Leitbild<br />

G e s C h ä F t s e I n h e I t U n t e r n e h m e n s C e n t e r<br />

U n t e r n e h m e n s e n t w I C k l U n G<br />

Leitsätze<br />

Strategische<br />

Ziele<br />

Unternehmensziele<br />

Bereichsziele<br />

Horizontale<br />

Zielhier<strong>ar</strong>chie<br />

Ziele der<br />

Mit<strong>ar</strong>beitenden<br />

Das neue Prozessmanagement der PDGr (Projekt römerturm)<br />

Geschäftsleitung<br />

Prozess<br />

Management<br />

(CEO)<br />

Fachprozess<br />

A<br />

Prozess<br />

Leistungserbringung<br />

KVG<br />

fachlich/organisatorische<br />

Leitung<br />

2 Personen<br />

CEO<br />

Fachprozess<br />

B<br />

Prozess<br />

Leistungserbringung<br />

IVG<br />

Kunden<br />

Finanzen Zielebene Prozesse<br />

Potenziale<br />

Prozess<br />

Ressourcen und<br />

Support<br />

Stabsfunktion


Ich weiss nicht, ob es besser wird,<br />

wenn es anders wird.<br />

aber es muss anders werden,<br />

wenn es besser werden soll.<br />

Georg Christoph Lichtenberg<br />

anders ist es mit dem Qualitätsmanagement…<br />

Ende Dezember wurden die verschiedenen Qualitätsmanagement-Systeme<br />

(QMS) der Kliniken Beverin<br />

und Waldhaus sowie der Heimzentren Arche Nova,<br />

Montalin und Rothenbrunnen durch ein einheitliches<br />

QMS abgelöst. Somit ist für das ganze Unternehmen<br />

zukünftig «fil rouge Q» g<strong>ar</strong>antiert.<br />

Besser ist es mit der ergebnisqualität…<br />

Die Patientenzufriedenheit wurde durch ein externes Befragungsinstitut<br />

erhoben. Das Ergebnis w<strong>ar</strong> erfreulich.Von<br />

den 200 befragten Patienten haben ca. 193 ihren Aufenthalt<br />

in den Kliniken Beverin und Waldhaus im Gesamten als<br />

gut bis sehr gut beurteilt.<br />

anders ist es mit dem leistungsangebot PDGr…<br />

Für die Weiterentwicklung des Leistungsangebotes der<br />

<strong>PDGR</strong> wurde ein Projekt lanciert. Die Zielsetzung beinhaltete:<br />

• Definition Basisleistungen und Spezialitäten<br />

• Überprüfung Standortangebote Grundversorgung<br />

• Benchm<strong>ar</strong>k mit vergleichb<strong>ar</strong>en Kliniken<br />

• Festlegen der Aufbauorganisation<br />

Die bestehenden Leistungen und Angebote wurden<br />

erhoben sowie Trends und Entwicklungen aufgezeigt und<br />

bewertet. Aufgrund des Zwischenberichts sollen Angebote<br />

angepasst und erweitert sowie die Organisationsstruktur<br />

optimiert werden. Anlässlich des Strategie-Meetings<br />

wurden die verschiedenen er<strong>ar</strong>beiteten V<strong>ar</strong>ianten bewertet<br />

und der V<strong>ar</strong>iante «Prozessorientierte Führungsorganisation»<br />

den Vorzug gegeben. Die Unternehmensstrukturen<br />

und das Leistungsangebot werden entsprechend angepasst<br />

und in einem weiteren Schritt umgesetzt.<br />

Besser ist es mit den ausserkantonalen<br />

leistungsvereinb<strong>ar</strong>ungen<br />

Erfreulich: Mit dem Kanton Gl<strong>ar</strong>us konnte per 01.01.07<br />

eine Vereinb<strong>ar</strong>ung abgeschlossen werden, welche den<br />

grundversicherten Gl<strong>ar</strong>ner Patienten den Zugang zu den<br />

G E SGesamtzufriedenheit A M T Z U F R I E D E N H E I T<br />

Frage 1.50: Wie sind Sie mit den Leistungen der Klinik Beverin<br />

bzw. Waldhaus zufrieden gewesen?<br />

MWE<br />

100%<br />

3.47 3.46<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

54%<br />

41%<br />

3%<br />

1%<br />

Beverin 2006<br />

(A) (100)<br />

58%<br />

31%<br />

10%<br />

1%<br />

Waldhaus 2006<br />

(B) (100)<br />

G<strong>ar</strong> nicht (1) Eher nicht (2)<br />

Ziemlich zufrieden (3) Sehr zufrieden (4)<br />

Die mehrzahl der Patienten sind mit den leistungen der beiden<br />

kliniken waldhaus und Beverin zufrieden<br />

psychiatrischen Bereichen in den <strong>PDGR</strong> öffnet und ihnen<br />

somit eine Wahlmöglichkeit zum Psychiatrischen Zentrum<br />

Appenzell Ausserrhoden in Herisau bietet.<br />

Zudem besteht seit dem 01.01.04 eine Leistungsvereinb<strong>ar</strong>ung<br />

zwischen den <strong>PDGR</strong> und dem Fürstentum<br />

Liechtenstein betreffend stationärer psychiatrischer und<br />

psychotherapeutischer Behandlung und Betreuung für<br />

grundversicherte Patienten mit liechtensteinischer Krankenversicherung.


8<br />

G e s C h ä F t s e I n h e I t U n t e r n e h m e n s C e n t e r<br />

U n t e r n e h m e n s k o m m U n I k a t I o n<br />

Bezaubernde weihnachtsstimmung an den weihnachtsmärkten in den kliniken Beverin und waldhaus (Foto: klinik waldhaus)<br />

auch im 2006 w<strong>ar</strong> das herbst- und kürbisfest ein höhepunkt im heimzentrum rothenbrunnen


Facettenreiche Öffentlichkeits<strong>ar</strong>beit<br />

Der <strong>ar</strong>beitsbesuch des Grossen rates des kantons<br />

Graubünden, der themenabend zum tag der psychisch<br />

kranken menschen, die vierf<strong>ar</strong>bigen angebotsbroschüren<br />

und weitere 112 Pr-aktivitäten prägten das vergangene<br />

Jahr im Bereich der Öffentlichkeits<strong>ar</strong>beit.<br />

Öffentlichkeits<strong>ar</strong>beit für die <strong>PDGR</strong> unterscheidet sich<br />

wesentlich im Vergleich zu einem Industrie- oder Dienstleistungsbetrieb.<br />

Es ist einfacher, für ein Dienstleistungsoder<br />

Investitionsprodukt in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit<br />

zu erwecken als für das Tabu-Thema Psychiatrie.<br />

Ein Thema, das jedermann kennt, und doch setzen sich nur<br />

wenige damit auseinander. Noch immer bestehen enorme<br />

Berührungsängste mit psychiatrischen Institutionen und<br />

psychisch kranken Menschen in der Öffentlichkeit. Es ist<br />

und bleibt die Aufgabe der <strong>PDGR</strong>, das Thema Psychiatrie,<br />

psychische Krankheiten sowie psychische und geistige<br />

Behinderungen zu thematisieren.<br />

aufmerksame Grossräte<br />

Der Grosse Rat erhielt bei seinem Arbeitsbesuch in der<br />

Klinik Beverin in Cazis einen umfassenden Einblick in eine<br />

moderne psychiatrische Klinik. Die Grossräte zeigten sich<br />

beeindruckt und positiv überrascht. An verschiedenen<br />

Posten ermöglichten Mit<strong>ar</strong>beitende der <strong>PDGR</strong> den Politikern<br />

einen spannenden Einblick in das Psychiatriewesen.<br />

Thematisiert wurden unter anderem Zwangsmassnahmen<br />

in der Psychiatrie, Komplementärmedizin, die Heimzentren<br />

mit ihren Arbeits- und Beschäftigungsstätten sowie das<br />

Qualitätsmanagement-System. Bei den Vorträgen zu den<br />

Ausdrucks- und Bewegungstherapien wurden die Grossräte<br />

zum aktiven Mitmachen animiert.<br />

suizide und psychische erkrankungen<br />

gehen uns alle an<br />

Am Tag der psychisch kranken Menschen fand in der Klinik<br />

Waldhaus in Chur eine öffentliche Veranstaltung mit einem<br />

Theater und einer Podiumsdiskussion zum Thema Suizid<br />

statt. Als Einstieg spielte die Theatergruppe Muntanellas<br />

Ausschnitte aus dem Theaterstück «norway.today». Das<br />

Stück handelt von zwei jungen Menschen, die sich via Internet<br />

kennen lernten und gemeinsam in Norwegen Suizid<br />

begangen haben. Anschliessend diskutierten sechs Fachleute<br />

aus unterschiedlichen Bereichen und Institutionen<br />

zum Thema. Die zahlreichen Besucher nutzten die Gelegenheit,<br />

sich aus erster Hand zu informieren.<br />

angebotsbroschüren auf neustem stand<br />

Die 15 bestehenden Broschüren wurden über<strong>ar</strong>beitet und<br />

dem neuen Erscheinungsbild angepasst. Insgesamt wurden<br />

1 Übersichtsbroschüre und 46 angebotsbezogene Broschüren<br />

erstellt. Diese beinhalten spezifische Informationen zum<br />

gewünschten Fach- und Leistungsbereich wie zum Beispiel<br />

zur Suchtbehandlung.<br />

auch die Grossrätinnen und Grossräte w<strong>ar</strong>en vom steinmannli-spiel<br />

begeistert<br />

Die neuen ansprechend gestalteten angebotsbroschüren


anzahl Beschäftigte<br />

im Vergleich zum<br />

stellenplan (ohne Personal<br />

in ausbildung)<br />

klinik Beverin, klinik waldhaus,<br />

und Gutsbetrieb<br />

heimzentren <strong>ar</strong>che nova,<br />

montalin und rothenbrunnen<br />

10<br />

G e s C h ä F t s e I n h e I t U n t e r n e h m e n s C e n t e r<br />

P e r s o n a l D I e n s t<br />

80 Beschäftigte<br />

Stellen<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Ärztl. Dienst<br />

Beverin<br />

Ärztl. Dienst<br />

Waldhaus<br />

Beschäftigte<br />

Stellen<br />

Therapeutische<br />

Dienste<br />

Wohnen Beschäftigungs- Leitung und<br />

stätte Hotellerie<br />

HZ Rothenbrunnen<br />

Pflegedienst<br />

Beverin<br />

Pflegedienst<br />

Waldhaus<br />

Hotellerie<br />

Beverin<br />

Hotellerie<br />

Waldhaus<br />

Wohnen Beschäftigungs- Leitung und<br />

stätte Hotellerie<br />

HZ Arche Nova<br />

Techn. Dienst<br />

Beverin<br />

Techn. Dienst<br />

Waldhaus<br />

Direktion<br />

Finanzen/<br />

Dienste<br />

Gutsbetrieb<br />

Wohnen Beschäftigungs- Leitung und<br />

stätte Hotellerie<br />

HZ Montalin


mit<strong>ar</strong>beitende – ein erfolgsfaktor des<br />

Unternehmens<br />

weiterdenken – weiterbilden – weiterkommen<br />

Im Leitbild der <strong>PDGR</strong> wird den Kompetenzen ein grosser<br />

Stellenwert eingeräumt. Die entsprechenden Leitsätze<br />

lauten: Wir leisten professionelle Arbeit, wir nutzen alle Ressourcen<br />

und wir entwickeln uns weiter.Was bedeutet dies<br />

für den Arbeitsalltag? Die Umsetzung erfolgt einerseits mit<br />

Weiterbildungen, welche auf die Aufgaben und Tätigkeiten<br />

der Mit<strong>ar</strong>beitenden abgestimmt sind. Andererseits durch<br />

die Nutzung des Wissens und der Erfahrung langjähriger<br />

Mit<strong>ar</strong>beiter, sei es bei internen Schulungen,Teambesprechungen<br />

sowie bei der Begleitung von Mit<strong>ar</strong>beitenden und<br />

Auszubildenden.<br />

wir entwickeln uns weiter und leisten<br />

professionelle <strong>ar</strong>beit<br />

Die Mit<strong>ar</strong>beitenden zeichnen für den Erfolg des Unternehmens.<br />

Damit professionelle Arbeit geleistet werden kann,<br />

gilt es «am Ball» zu bleiben. Die heutige Zeit erfordert,<br />

das Wissen laufend zu aktualisieren und zu erweitern. Als<br />

Instrument zur Mit<strong>ar</strong>beiterbeurteilung (MABE) und Mit<strong>ar</strong>beiterentwicklung<br />

wurde das neue System DIALOG (Das<br />

Integrative alljährliche leistungsorientierte Gespräch)<br />

eingeführt. Das Mit<strong>ar</strong>beitergespräch ist ein wesentlicher Bestandteil<br />

zur Entwicklung der Führungs- und Kommunikationskultur.<br />

Im Weiteren wurde in den <strong>PDGR</strong> das Zielsystem<br />

nach Balanced Scorec<strong>ar</strong>d aufgebaut. Dieses dient ebenfalls<br />

der Mit<strong>ar</strong>beiterentwicklung, indem sich die Mit<strong>ar</strong>beitenden<br />

an den Unternehmenszielen orientieren und ihren Beitrag<br />

zur Zielerreichung leisten. Deshalb ist die Investition in die<br />

personellen Ressourcen für den Erfolg eines Unternehmens<br />

ein MUSS. Die Mit<strong>ar</strong>beitenden identifizieren sich dadurch<br />

verstärkt mit den <strong>PDGR</strong>, zeigen sich motiviert, mitdenkend<br />

und einsatzfreudig.<br />

wir nutzen alle ressourcen<br />

Das Know-how der langjährigen Mit<strong>ar</strong>beitenden ist eine<br />

grosse Chance für die <strong>PDGR</strong>. Durch ihre Erfahrung und ihr<br />

Wissen tragen sie zu einer Professionaliät in der täglichen<br />

Arbeit bei. Zudem zeigen sie eine grosse Belastb<strong>ar</strong>keit und<br />

Sicherheit im Umgang mit komplexen Situationen. Jeweils<br />

im November findet der Jubil<strong>ar</strong>enanlass der <strong>PDGR</strong> statt.<br />

Jubil<strong>ar</strong>e, welche seit zwanzig, dreissig oder sog<strong>ar</strong> vierzig<br />

Jahren bei den <strong>PDGR</strong> <strong>ar</strong>beiten, werden für ihre langjährigen<br />

Dienste geehrt. Die Mit<strong>ar</strong>beitenden aus den verschiedenen<br />

Bereichen vertiefen ihre Kontakte und tauschen Erfah-<br />

rungen aus. Die <strong>PDGR</strong> verfügen über vielfältige berufliche<br />

Sp<strong>ar</strong>ten. Sie sind ein ressourcenorientiertes Unternehmen<br />

und schätzen ihre Mit<strong>ar</strong>beitenden sehr.<br />

Den Wert eines Unternehmens machen nicht die Gebäude<br />

und Maschinen und auch nicht seine Bankkonten aus.<br />

Wertvoll an einem Unternehmen sind nur die Menschen,<br />

die dafür <strong>ar</strong>beiten, und der Geist, in dem sie es tun.<br />

kliniken Beverin, waldhaus und Gutsbetrieb<br />

Stellen Beschäftigte<br />

im Jahresdurchschnitt<br />

Abw.<br />

Ärztlicher Dienst Beverin<br />

(inkl. HeGeBe 4.7 Stellen) 31.4 32.99 1.59<br />

Ärztlicher Dienst Waldhaus 22.7 22.43 -0.27<br />

Therapeutische Dienste 20.1 19.99 -0.11<br />

Pflegedienst Beverin 66.8 65.86 -0.94<br />

Pflegedienst Waldhaus 61.7 60.26 -1.44<br />

Hotellerie Beverin 43 42.45 -0.55<br />

Hotellerie Waldhaus 28.4 25.47 -2.93<br />

Technischer Dienst Beverin 5 5.00 0<br />

Technischer Dienst Waldhaus 5 4.95 -0.05<br />

Finanzen/Dienste 14 13.18 -0.82<br />

Direktion 7.1 6.67 -0.43<br />

Zwischentotal kliniken 305.2 299.25 -5.95<br />

Gutsbetrieb 5 4.18 -0.82<br />

total kliniken und Gutsbetrieb 310.2 303.43 -6.77<br />

heimzentren <strong>ar</strong>che nova, montalin und rothenbrunnen<br />

Stellen Beschäftigte<br />

im Jahresdurchschnitt<br />

Abw.<br />

Wohnen 22 21.27 -0.73<br />

Beschäftigungsstätte 5 5.00 0<br />

Leitung und Hotellerie 1.2 1.20 0<br />

total heimzentrum <strong>ar</strong>che nova 28.2 27.47 -0.73<br />

Wohnen 12.3 11.32 -0.98<br />

ARBES 5.9 5.92 0.02<br />

Leitung und Hotellerie 3.4 3.57 0.17<br />

total heimzentrum montalin 21.6 20.81 -0.79<br />

Wohnen 28.3 27.83 -0.47<br />

ARBES 12 11.93 -0.07<br />

Leitung und Hotellerie 10.1 9.25 -0.85<br />

total heimzentrum rothenbrunnen 50.4 49.01 -1.39<br />

Gesamttotal heimzentren 100.2 97.29 -2.91


12<br />

G e s C h ä F t s e I n h e I t U n t e r n e h m e n s C e n t e r<br />

G U t s B e t r I e B w a l D h a U s<br />

winterlicher Blick vom Gutsbetrieb über die klinik waldhaus und die stadt Chur<br />

Frisch eingesäter Brotweizen an<br />

einem herbstmorgen


Die Vielfalt auf dem Bauernhof<br />

Der Bauer ist auch nur ein mensch<br />

Menschen sind sehr leicht vergesslich.Vor allem das<br />

Negative versuchen sie möglichst rasch zu verdauen und<br />

zu vergessen. Natürlich lässt sich vom Positiven auch viel<br />

besser leben. Somit sind die Bauern auch bestrebt, vorwärts<br />

zu schauen und immer wieder etwas zu optimieren, obwohl<br />

dies die Landwirtschaftspolitik eher erschwert.<br />

Der hagelzug vom 27. Juli setzte dem obst st<strong>ar</strong>k zu<br />

Der Bauer kennt keine langeweile<br />

Die Vielseitigkeit im Gutsbetrieb hält seine Mit<strong>ar</strong>beitenden<br />

immer auf Trab.Täglich begegnen sie kleineren oder<br />

grösseren Problemen, die sie lösen. Das eine Mal kann es im<br />

Stall sein, wenn eine Kuh kalbert, das andere Mal rufen die<br />

Läuse auf den Apfelbäumen oder ein Jungtier auf der Alp,<br />

das nicht mehr gehen kann. Das sind Beispiele, die auf dem<br />

Gutsbetrieb mit etwas Mehraufwand zu meistern sind und<br />

somit nie Langeweile aufkommt.<br />

Der Bauer trotzt Unwettern<br />

Am 27. Juli fegte ein Hagelzug über die Obstanlage hinweg.<br />

Einmal mehr wurde kl<strong>ar</strong>, dass die Natur nur mit sich <strong>ar</strong>beiten;<br />

sich aber nicht beherrschen lässt! Der Sturm dauerte<br />

nur etwa 15 Minuten. Der Schaden an den tragenden<br />

Obstbäumen w<strong>ar</strong> aber sehr gross. Die schönen Früchte,<br />

welche von den Blättern nicht geschützt w<strong>ar</strong>en, wurden alle<br />

beschädigt.<br />

Der Bauer und seine Pausenäpfel<br />

Die Früchte liessen sich trotz Hagelschaden ausgezeichnet<br />

verkaufen. Erstmals konnte der Gutsbetrieb drei Schulhäuser<br />

in Chur während vier Wochen mit Pausenäpfeln beliefern.<br />

Der Bauer im spannungsfeld der agr<strong>ar</strong>politik<br />

Mit der eingeschlagenen Agr<strong>ar</strong>politik des Bundes ist es<br />

für den Gutsbetrieb sehr wichtig, die Wertschöpfung der<br />

Produkte auf dem Hof zu haben. Das Einkommen der<br />

Landwirtschaft wird immer mehr von Direktzahlungen<br />

abhängig. Auch die neueste Milchpreissenkung muss über<br />

Kuhprämien abgegolten werden. Für den Gutsbetrieb sind<br />

diese Zahlungen leider nicht erreichb<strong>ar</strong>. Immer wieder werden<br />

Möglichkeiten gesucht, um den Standortvorteil noch<br />

besser nutzen zu können.<br />

Der Bauer setzt sich mit technologie auseinander<br />

Im Dezember wurde der Kälbertränkeautomat, welcher bereits<br />

während 15 Jahren im Betrieb w<strong>ar</strong>, durch einen neuen,<br />

sehr modernen Tränkecomputer ersetzt. Dieser App<strong>ar</strong>at<br />

tränkt die Kälber exakt nach einer vorgegebenen Kurve mit<br />

sehr hoher Zuverlässigkeit und hilft dadurch verschiedenen<br />

Krankheiten vorzubeugen.


14<br />

G e s C h ä F t s e I n h e I t P s y C h I a t r I e<br />

k l I n I k e n


wandel in der Psychiatrie<br />

In den letzten Jahren fand in der psychiatrischen Versorgung<br />

ein grosser wandel statt. Die Behandlungs-<br />

methoden wurden laufend angepasst und der trend<br />

von der stationären zur ambulanten Behandlung hält<br />

weiter an.<br />

Im Jahr 1987 dauerte eine stationäre Behandlung durchschnittlich<br />

123 Tage – heute sind es 42 Tage. In derselben<br />

Zeit wurden die Betten von 472 auf 210 reduziert. Gleichzeitig<br />

stieg die Anzahl Patienteneintritte von 767 auf 1465.<br />

Der Behandlungsaufwand pro Tag erhöhte sich enorm,<br />

da mehr Patienten in kürzerer Zeit behandelt und rascher<br />

entlassen wurden.<br />

wandel in der Behandlung – leistungsdruck<br />

Der Leistungsdruck steigt in der «modernen» Gesellschaft<br />

stetig an und dadurch nehmen auch die psychischen Erkrankungen<br />

zu. Für Menschen mit psychischen Störungen<br />

ist der Arbeitsplatz oft gefährdet – ein Arbeitsplatzverlust<br />

droht. Um die Arbeit schnell wieder aufnehmen zu können,<br />

muss die stationäre Behandlung heute so kurz wie möglich<br />

gehalten werden. Dank modernen Behandlungsmethoden<br />

kann dies ohne negative Auswirkung auf den erkrankten<br />

Menschen erreicht werden.<br />

Gegenüber früher steht heutzutage eine Vielzahl gut<br />

wirksamer Medikamente zur Behandlung von Psychosen,<br />

wie Schizophrenie und manisch-depressiven Psychosen,<br />

Depressionen, Angststörungen usw., zur Verfügung. Ein<br />

grosser Vorteil der neuen Medikamente gegenüber den<br />

alten ist die bessere Verträglichkeit.<br />

Auch die Psychotherapie hat sich weiterentwickelt. Unter<br />

dem Einfluss der Verhaltenstherapie sind kürzere Behandlungseinheiten<br />

möglich. Ein wichtiger Bestandteil der stationären<br />

Psychotherapie bildet die so genannte Psychoedukation.<br />

Der Patient und seine Angehörigen werden über<br />

die Krankheit, den Krankheitsverlauf und die Behandlungsmöglichkeiten<br />

umfassend aufgeklärt. Insbesondere werden<br />

der Umgang und die Bewältigung mit und von psychischen<br />

sowie sozialen Problemen und Krisen gelernt. Der Patient<br />

erhält Unterstützung, um Alltagsanforderungen und Belastungssituationen<br />

zu meistern.Vor allem im Suchtbereich<br />

hat dieser Ansatz die Therapiezeiten deutlich reduziert. Bei<br />

Suchtproblemen werden Gruppentherapien erfolgreich<br />

angewendet. Das Ziel ist, dem Patienten neue Perspektiven<br />

in den Bereichen Arbeiten, Wohnen und Beziehungen aufzuzeigen<br />

und die Lebensqualität zu verbessern.<br />

wandel in Graubünden<br />

Aufgrund des intensiven Behandlungsaufwandes und<br />

der steigenden Anzahl von Patienten mit mehrfachen<br />

psychischen Störungen, insbesondere mit zusätzlichen<br />

Suchtproblemen, ist eine Spezialisierung von Angeboten<br />

erforderlich. Die fachspezifisch zusammengeführten<br />

Psychotherapieangebote wurden auf folgende Zielgruppen<br />

ausgerichtet: Patienten mit Depressionen, Suchterkrankungen<br />

und Angst-, Zwangs- oder Essstörungen.<br />

Eine Psychotherapie besteht aus einer mehrmonatigen<br />

Behandlung. Da die stationäre Aufenthaltszeit max. 4 bis 6<br />

Wochen dauert, wird die weiterführende Psychotherapie<br />

in Tageskliniken gewährleistet. Deshalb wurde der Tagesklinikbereich<br />

mit Schwerpunkt Psychotherapie ausgebaut.<br />

Dies ist der Aufbau einer Suchttagesklinik in der Klinik<br />

Beverin und der Ausbau der bestehenden Psychotherapie-<br />

Tagesklinik in der Klinik Waldhaus. Die weitere Behandlung<br />

erfolgt durch ambulant tätige Psychiater im ganzen Kanton.<br />

Da in den Regionen zu wenig niedergelassene Psychiater<br />

tätig sind, haben die <strong>PDGR</strong> die ambulanten Stützpunkte<br />

Ilanz und St. Moritz ausgebaut, um damit die Versorgung in<br />

den Regionen, wie Unterengadin, Südtäler und Surselva zu<br />

gewährleisten.


16<br />

G e s C h ä F t s e I n h e I t P s y C h I a t r I e<br />

t I n n I t U s k l I n I k<br />

Gründungsteam der<br />

tinnitusklinik<br />

hörtherapeutin am katamon<br />

erste tinnitus-Patientin kam aus<br />

dem tessin


erste tinnitusklinik in der schweiz<br />

am 2. Janu<strong>ar</strong> haben die PDGr in der klinik waldhaus in<br />

Chur die erste tinnitusklinik der schweiz für Patienten<br />

mit tinnitus (ohrpfeifen), hyperakusis (Geräuschüberempfindlichkeit)<br />

und Phonophie (Geräuschempfindlichkeit)<br />

eröffnet.<br />

therapeutisches konzept<br />

Schwerpunkt der psychotherapeutischen Behandlung<br />

ist die Kognitive Verhaltenstherapie. Im Mittelpunkt der<br />

Behandlung mit Verhaltenstherapie steht die Veränderung<br />

des Verhaltens durch Prozesse wie Neulernen, Umlernen<br />

und Verlernen. Die Therapie richtet sich sowohl an einzelne<br />

Patienten wie auch an Gruppen, Familien und Pa<strong>ar</strong>e.<br />

Für den Therapieerfolg ist es wichtig, dass die Psychotherapie<br />

der individuellen Problematik und den persönlichen<br />

Zielvorstellungen des Patienten angepasst ist. Dieses therapeutische<br />

Vorgehen setzt also voraus, dass der Patient den<br />

Wunsch äussert, an seinen Problemen, an seinem Verhalten<br />

und seinen Einstellungen etwas verändern zu wollen.<br />

Die hörtherapie ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung.<br />

Im Mittelpunkt steht das Verhaltenstraining und die<br />

Schulung von Hör-Bewusstsein und Hör-Praxis. Positive<br />

Anteile der Hörwahrnehmung sollen gefördert und Freude<br />

am Hören vermittelt werden.<br />

Die Patienten nehmen individuell an Gestaltungs-, Kreativ-<br />

und Bewegungstherapien teil. Zur Therapie gehören<br />

zudem Aktivitäten, wie das gemeinsame Kochen und die<br />

Gestaltung der Freizeit. Im Weiteren lernen sie im sozialen<br />

Training ihre Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken<br />

und ihre sozialen Fertigkeiten zu verbessern. Last but not<br />

least gehört der Einsatz von Komplementärverfahren wie<br />

Entspannungsübungen, Phytotherapie, Physio- und Manualtherapie<br />

sowie Massagen ins therapeutische Konzept. Die<br />

medikamentöse Therapie unterstützt den Heilungsprozess.<br />

Der Aufenthalt in der Tinnitusklinik soll den Patienten in die<br />

Lage versetzen, das erlernte Verhalten auch zu Hause im<br />

privaten oder beruflichen Bereich umzusetzen, um mit den<br />

Belastungen im eigenen Umfeld besser umzugehen. Die<br />

Therapie versteht sich als eine «Hilfe zur Selbsthilfe».<br />

Das therapeutische Konzept der Tinnitusklinik basiert auf<br />

einem integrativ-verhaltenstherapeutischen Ansatz, der<br />

Ziel der stationären therapie ist die Bewältigung des leidens an<br />

tinnitus, hyperakusis und Phonophobie durch verschiedene Formen<br />

der kognitiven Verhaltenstherapie und der hörtherapie<br />

medizinische, psychologische, hörtherapeutische und nonverbale<br />

Methoden gleichermassen berücksichtigt.<br />

Das grosse Leiden der Patienten kann durch die Therapie<br />

enorm gemindert werden.<br />

synergien durch interdisziplinäres<br />

Behandlungsteam<br />

Ein interdisziplinäres Behandlungsteam, bestehend aus<br />

Ärzten, Psychologen, diplomierten Pflegepersonen, Sozial<strong>ar</strong>beitern,<br />

Gestalt-, Ausdrucks- und Bewegungstherapeuten<br />

wird von Dr. med. Svjetlana Vinkovic, Fachärztin für Psychiatrie<br />

und Psychotherapie, geleitet.<br />

Als externe Mit<strong>ar</strong>beitende stehen Elisabeth Sigron Krausse,<br />

dipl. Musikerin, als Hörtherapeutin und PD Dr. Dr. Andreas<br />

Schapowal, als HNO-Konsili<strong>ar</strong><strong>ar</strong>zt, zur Verfügung.<br />

möchten sie einen Blick in die<br />

tinnitusklinik werfen?<br />

Besuchen Sie die Homepage www.tinnitusklinik.ch


auf steilem weg zur alp niemet<br />

18<br />

G e s C h ä F t s e I n h e I t P s y C h I a t r I e<br />

s U C h t s tat I o n<br />

Die wanderung führte an wunderschönen Bergseen vorbei


erlebnistage auf der alp niemet<br />

hinter jeder sucht steckt eine sehnsucht – ein suchen<br />

nach Glück. mit ein pa<strong>ar</strong> tagen abseits des stationsalltages<br />

sollen Patienten der suchtstation sensibilisiert<br />

werden, kleine Glücksmomente, wie das erleben der<br />

natur wahrzunehmen und zu geniessen. Bereits die Vorbereitungsphase<br />

forderte jeden einzelnen heraus, sich<br />

auf einfache Bedingungen einzustellen und sich<br />

gegenseitig abzustimmen, wie die tage auf der<br />

alp niemet verbracht werden können.<br />

Die einfache hütte auf der alp niemet diente als nachtlager<br />

Die Wanderschuhe wurden geschnürt, die Rucksäcke festgebunden.<br />

Somit konnte der Aufstieg, mit teilweisen steilen<br />

Streckenabschnitten, in Angriff genommen werden. Die<br />

Unterkunft w<strong>ar</strong> eine Alphütte oberhalb des Dorfes Innerferrera,<br />

auf der Alp Niemet. Die spärliche Einrichtung, weder<br />

Strom noch fliessend Wasser, passte zur Idee, für einige Tage<br />

auf jeglichen Komfort zu verzichten.<br />

Am frühen Nachmittag erreichte die Gruppe die Alp Niemet<br />

auf 1899 m ü.M. Die Einen erkundeten die nähere Umgebung,<br />

Andere richteten das Nachtlager ein.Vom nahen<br />

Brunnen wurde Wasser geholt und für den nächsten Morgen<br />

Brot gebacken. Das einfache Abendessen, Spaghetti an<br />

einer Tomatensauce, schmeckte auf 1900 m ü.M. vorzüglich.<br />

Zufrieden aber müde, begaben sich die Ersten zu Bett und<br />

gegen 22.00 Uhr wurde einstimmig d<strong>ar</strong>auf verzichtet, noch<br />

weiteres Holz ins Feuer zu legen. Die frische Bergluft und<br />

die morgendlichen Strapazen hatten offenb<strong>ar</strong> ihren Tribut<br />

gefordert.<br />

Der Lago di Emet liegt unterhalb des Passes da Niemet<br />

(2249 m ü.M.) kurz nach der italienischen Grenze und w<strong>ar</strong><br />

das Wanderziel des zweiten Tages. Der Weg führte nach<br />

einer kurzen Steigung durch eine breite Hochebene, das Val<br />

Niemet, an mehreren kleinen Seen und Wasserfällen vorbei.<br />

Am Ufer des Lago di Emet wurde eine Feuerstelle eingerichtet<br />

und alle genossen in friedlicher Atmosphäre die wohlriechenden<br />

Würste und mitgebrachten Früchte. Auf demselben<br />

Weg ging es zurück zur Hütte – jeder in seinem, ihm<br />

angenehmen Tempo. Nach dem gemütlichen Abendessen<br />

setzte sich die Gruppe noch eine ganze Weile ans Feuer im<br />

Freien, unterhielte sich und beobachtete die unterdessen<br />

sichtb<strong>ar</strong> gewordenen Sterne.<br />

Fast etwas zu schnell gingen die Tage vorbei. Gemeinsam<br />

wurde die Hütte wieder in tadellosen Zustand gebracht<br />

und der Weg zurück in den Klinikalltag unter die Füsse<br />

genommen.<br />

Die Erlebnistage w<strong>ar</strong>en für alle eine Bereicherung. Sich<br />

Begegnen in natürlicher Umgebung ohne Therapieprogramme,<br />

um sich nach der Rückkehr – aus etwas Distanz<br />

– wieder mit der persönlichen Problematik auseinanderzusetzen.


engagement für die Generation<br />

55+: lebensfreude und Vitalität<br />

durch geistiges und körperliches<br />

Fitnesstraining<br />

20<br />

G e s C h ä F t s e I n h e I t P s y C h I a t r I e<br />

G e r o n t o P s y C h o t h e r a P I e s tat I o n 5 5 +


neues angebot für die 2. lebenshälfte<br />

Die menschen werden immer älter. Die prognostizierte<br />

Bevölkerungsstruktur des kantons Graubünden zeigt,<br />

dass sich in zehn Jahren der anteil der Betagten (65+)<br />

um 15% und der hochbetagten (80+) um 12% erhöhen<br />

wird.<br />

Die Menschen werden älter, aber erfreulicherweise nehmen<br />

deren Erkrankungen nicht zu. Im Gegenteil, ein zunehmender<br />

Anteil der alten Menschen findet sich bereits<br />

heutzutage weitgehend gesund und leistungsfähig. Nach<br />

Ergebnissen der Schweizer Gesundheitsbefragung, erleben<br />

die über 65-Jährigen subjektiv zunehmend mehr Zeit bei<br />

Gesundheit und weniger Zeit mit Krankheiten. Diese «jungen<br />

Alten» möchten den Ruhestand aktiv geniessen und<br />

ihre Gesundheit bewusst pflegen.<br />

Die Interessen, Ansprüche und Probleme der «Junggebliebenen»<br />

unterscheiden sich deutlich von denen der Jungen,<br />

der Berufstätigen und der Dementen.<br />

Mit einer Geronto-Akutstation, das heisst einer Psychotherapiestation<br />

für die zweite Lebenshälfte, wollen die <strong>PDGR</strong><br />

erkrankten «jungen alten» Menschen helfen, ihr Leben<br />

wieder aktiv geniessen zu können.<br />

Diese offene Psychotherapiestation 55+ (PTS 55+) bietet<br />

psychotherapeutische Hilfe für Menschen in der zweiten<br />

Lebenshälfte, mit altersspezifischen Lebenskrisen oder<br />

depressiven Störungen, nach Verlusterlebnissen in Familie<br />

und Beruf, bei Beziehungsproblemen, bei Nachlassen der<br />

Körperkräfte, nach dem Auszug der Kinder oder nach der<br />

Pensionierung.<br />

Ein interdisziplinäres Team leistet die notwendige psychiatrische,<br />

psychotherapeutische und medizinische Hilfe und<br />

fördert die Selbstständigkeit und das eigenverantwortliche<br />

Handeln.<br />

Das Angebot soll deutlich lebensbejahend und aktivierend<br />

wirken. Die Station für die zweite Lebenshälfte (PTS 55+)<br />

bietet eine umfassende Psychotherapie mit folgenden<br />

psychotherapeutischen Verfahren an:<br />

• Einzelgespräche mit dem Arzt und der Bezugsperson<br />

• Angehörigengespräche, Gruppentherapie<br />

• Training sozialer Kompetenzen<br />

• Entspannungsgruppen-Therapie<br />

• Gedächtnistraining Genussgruppe<br />

• Kochgruppen-Therapie<br />

• Körperliche und kulturelle Aktivitäten<br />

(Ausflüge, Kino, Nordic-Walking)<br />

Das Ziel ist, Patientinnen und Patienten so rasch wie<br />

möglich und behutsam wie nötig in einen neuen Alltag zu<br />

führen.<br />

Gruppengespräche sind wichtige Bestandteile der therapie


Dialoge werden durch individuell<br />

bedeutsame Bildk<strong>ar</strong>tensysteme<br />

erleichtert<br />

mittels visualisierten<br />

handlungsplänen erhalten<br />

Bewohner Übersicht und<br />

autonomie bei der Verrichtung<br />

alltäglicher handlungen<br />

22<br />

G e s C h ä F t s e I n h e I t h e I m Z e n t r e n<br />

h e I m Z e n t r U m a r C h e n o V a


erfolgreiche Förderung mit<br />

«Unterstützter kommunikation»<br />

Im Frühjahr wurden die mit<strong>ar</strong>beitenden in «Unterstützter<br />

kommunikation» (Uk) ausgebildet. Viele Bewohner<br />

mit geistiger Behinderung profitieren seither vom<br />

gezielten einsatz des heilpädagogischen Förderangebotes.<br />

Kommunikation ist ein fester Bestandteil menschlichen<br />

Lebens. Sie regt an und begleitet ein Leben lang. Eine<br />

persönliche Entwicklung findet nur im Dialog statt. Die<br />

Kommunikation ist somit das Elixier für ein lebenswertes<br />

und erfülltes Leben.<br />

Dieser Grundsatz hat für das Heimzentrum Arche Nova als<br />

Institution für Menschen mit geistiger Behinderung eine<br />

besondere Bedeutung.Viele Bewohner können sich mittels<br />

Sprache nur unzureichend verständigen. Aufgrund dieser<br />

Problematik wurden die Mit<strong>ar</strong>beitenden gezielt in die<br />

Methodik der «Unterstützten Kommunikation» eingeführt.<br />

Mit Hilfe der UK lernen die Betroffenen sich in Alltagssitua-<br />

Fotos von alltagssituationen dienen als kommunikationshilfsmittel<br />

tionen verständlicher auszudrücken, beziehungsweise<br />

sich mit Bezugspersonen zu verständigen.<br />

Im Arche Nova geschieht dies mehrheitlich durch Bildk<strong>ar</strong>tensysteme<br />

mit individuell bedeutsamen Fotos und<br />

Abbildungen. Zudem stehen den Klienten eine Vielzahl von<br />

graphischen Symbolen zur Verfügung, die beispielsweise<br />

auch im Sonderschulbereich eingesetzt werden.<br />

ein leben im Dialog – auch ohne worte<br />

Eine Förderung mit «Unterstützter Kommunikation» stellt<br />

hohe Anforderungen an die Mit<strong>ar</strong>beitenden. So sorgt die<br />

Bezugsperson für förderliche Rahmenbedingungen, indem<br />

sie zuerst die kommunikativen Stärken, Bedürfnisse und<br />

persönlichen Interessen des Klienten erfasst. Im Weiteren<br />

ermöglicht sie in Alltagssituationen, via Bildk<strong>ar</strong>ten, Kommunikationsgelegenheiten.<br />

Ebenso beachtet und beantwortet<br />

die Bezugsperson sämtliche, auch nonverbale,<br />

Mitteilungsversuche. Bei Bed<strong>ar</strong>f werden Handlungsabläufe<br />

des Klienten bewusst mit Fragen oder Aufforderungen<br />

unterbrochen. Dies alles ermöglicht Dialoge und fördert die<br />

kommunikativen Kompetenzen.<br />

Verbesserte handlungskompetenz in alltagssituationen<br />

Der Einsatz von visuellen Hilfsmitteln unterstützt den Klienten<br />

zugleich in seiner Entscheidungs- und Handlungsautonomie,<br />

indem er beispielsweise durch Bildk<strong>ar</strong>ten Übersicht<br />

über eine Abfolge verschiedener Handlungen erfährt.<br />

Eigenständige Verrichtungen, zum Beispiel das Reinigen<br />

einer Zahnprothese, werden dadurch möglich. Erste Auswertungen<br />

zeigen, dass vermittelte Handlungskompetenzen,<br />

auch wenn sie für Aussenstehende gering erscheinen,<br />

das Selbstwertgefühl der Bewohner verbessern.<br />

Fazit<br />

Die Erfahrungen belegen, dass mit «Unterstützter Kommunikation»<br />

viele Heimbewohner in ihrer Verständigungsfähigkeit<br />

wirkungsvoll gefördert werden können. Zwei<br />

Bewohnern zeigten bereits nach kurzer Zeit kommunikative<br />

und handlungsbezogene Fähigkeiten, die in diesem Ausmass<br />

überraschten. Daher werden auch zukünftig neuste<br />

Erkenntnisse der UK-Methode kontinuierlich in die Alltags<strong>ar</strong>beit<br />

des Heimzentrums einfliessen.


Die hausversammlung dient<br />

der Planung von wöchentlichen<br />

aktivitäten<br />

wöchentliches<br />

Gedächtnistraining<br />

24<br />

G e s C h ä F t s e I n h e I t h e I m Z e n t r e n<br />

h e I m Z e n t r U m m o n t a l I n


autonomie – spannungsfeld zwischen<br />

abhängigkeit und Unabhängigkeit<br />

mit den angeboten streben das wohnheim und die<br />

aussenwohngruppen eine autonomie in der lebensführung<br />

der klienten an. Bedeutet autonomie ein<br />

selbstständiges, selbstbestimmtes leben? Ist autonomie<br />

auch in einer geschützten einrichtung möglich? Die<br />

antwort scheint in den wünschen sowie den Voraussetzungen<br />

und möglichkeiten der klienten zu liegen. als<br />

wesentliche Faktoren zur autonomie werden kompetenz,<br />

selbstständigkeit, selbstverantwortung sowie die<br />

aufwertung des sozialen ansehens erachtet.<br />

Das Spannungsfeld zwischen Abhängigkeit und Unabhängigkeit<br />

besteht einerseits in den institutionellen und<br />

gemeinschaftlichen Rahmenbedingungen sowie den individuellen<br />

behinderungsbedingten Einschränkungen, andererseits<br />

in den persönlichen Bedürfnissen und Wünschen<br />

sowie den Ressourcen.Wie im gesellschaftlichen Leben gilt<br />

es Rechte wahrzunehmen und Pflichten einzuhalten. Dazu<br />

leistet jedes Mitglied der Gemeinschaft – entsprechend<br />

seinen Fähigkeiten und Interessen – einen Beitrag zum<br />

Gesamten. Die Betreuungsplanung ist auf die Wünsche<br />

der Klienten, unter Berücksichtigung der äusseren und<br />

Das IPt dient der Förderung der sozialen und kognitiven Fähigkeiten<br />

persönlichen Bedingungen, ausgerichtet. Die Tagesstruktur<br />

beinhaltet eine Arbeit oder Beschäftigung, die Haushaltführung<br />

sowie die Freizeitgestaltung. Im Wohnbereich wurde<br />

die Alltagskompetenz durch das selbstständige Führen von<br />

Gruppengesprächen, Erledigen von Einkäufen und Zubereiten<br />

von Mahlzeiten, Reinigen der Räume und Besorgen und<br />

Bereitstellen der Medikamente erweitert.<br />

Ein wesentlicher Bestandteil auf dem Weg zur Autonomie<br />

besteht in der Kompetenz zur Selbsthilfe. Durch ein<br />

verstärktes Krisenmanagement konnten einige Kriseninterventionen<br />

in den Wohneinrichtungen durchgeführt<br />

und Klinikaufenthalte weitgehend vermieden werden.<br />

Die Krisenprophylaxe wurde mit den Klienten durch das<br />

Erfassen von Frühw<strong>ar</strong>nsymptomen und Er<strong>ar</strong>beiten von<br />

Selbst-Hilfestrategien ausgeübt. Sie sollen Veränderungen<br />

ihrer Befindlichkeit frühzeitig wahrnehmen, Hilfestrategien<br />

anwenden oder Unterstützung einholen können. Kriseninterventionen<br />

wurden in enger Zusammen<strong>ar</strong>beit mit den<br />

Klienten, Bezugsärzten und Angehörigen geplant und<br />

erfolgreich intern durchgeführt.<br />

Das Integrierte Psychologische Therapieprogramm, Gedächtnistraining<br />

sowie Freizeitprogramme dienen der<br />

Förderung der sozialen und kognitiven Fähigkeiten. Die<br />

Zielsetzungen der Klienten werden regelmässig evaluiert<br />

und weisen nach drei Jahren folgende Ergebnisse<br />

aus: ein erhöhtes gegenseitiges Vertrauen in die Gruppe,<br />

ein vermehrtes Sich-Interessieren, sich eine eigene<br />

Meinung bilden, mitdenken, mitreden, aufmerksam sein<br />

sowie unterscheiden zwischen objektiven Informationen<br />

und subjektiven Interpretationen. Insgesamt wurden die<br />

Persönlichkeit – in ihrem Selbstverständnis und Selbstausdruck<br />

– sowie die Teilhabe am sozialen Leben verstärkt.<br />

Nebst den Aktionen zur Unterstützung einer autonomen<br />

und sinnerfüllten Lebensführung bedeutet der Mitmensch<br />

und die vertrauensvoll wachsende, gegenseitige Beziehung<br />

das Wesentliche.


Der Fastnachtsball ist<br />

ein wichtiger Bestandteil<br />

im kulturellen leben im<br />

heimzentrum<br />

Besuch im kinderzoo in<br />

rapperswil<br />

26<br />

G e s C h ä F t s e I n h e I t h e I m Z e n t r e n<br />

h e I m Z e n t r U m r o t h e n B r U n n e n


Überführung tagesstätte el Butt in<br />

Beschäftigungsplätze<br />

Das angebot der tagesstätte el Butt in roveredo wurde<br />

per ende Dezember umstrukturiert. Die PDGr handelten<br />

entsprechend den aktuellen Bedürfnissen. wie kam<br />

es dazu?<br />

Im Jahr 2005 nahmen die Wohngruppe Foyer Moesano und<br />

die Arbeits- und Beschäftigungsstätten (ARBES) Moesano<br />

ihren Betrieb auf. Einige Klienten der Tagesstätte El Butt<br />

nutzten das Angebot der ARBES Moesano. Sie w<strong>ar</strong>en stolz,<br />

wieder einer Beschäftigung mit finanzieller Entschädigung<br />

nachzugehen. Als Erfolg kann der Wechsel eines Klienten<br />

aus der Tagesstätte in die Privatwirtschaft bezeichnet<br />

werden. Diese Verlagerung hatte jedoch einen sukzessiven<br />

Belegungsrückgang der Tagesstätte zur Folge. Aufgrund<br />

dieser Entwicklung wurde das Leistungsangebot Wohnheime<br />

und Beschäftigungsstätten angepasst. Das Tagesstrukturangebot<br />

wurde organisatorisch der Arbeits- und<br />

Beschäftigungsstätte angegliedert.<br />

Die ARBES Moesano verfügt neu ab 1. Janu<strong>ar</strong> 2007 über<br />

Plätze für ca. 12 Klienten. Das Angebot der <strong>PDGR</strong> wird<br />

weiterhin organisatorisch und inhaltlich der Nachfrage<br />

angepasst.<br />

w<strong>ar</strong>um soll ich im hZ rothenbrunnen leben?<br />

Das Heimzentrum Rothenbrunnen verfügt an den Standorten<br />

Rothenbrunnen, Paspels und Roveredo über Wohnplätze<br />

für 72 Personen. Das Angebot richtet sich an Menschen<br />

mit psychischer Behinderung, die Unterstützung in<br />

der Gestaltung ihres Lebensalltags bedürfen. Die Betreuer<br />

bemühen sich den Klienten einen Lebensraum zu schaffen,<br />

der ermöglicht, ein Höchstmass an Selbstständigkeit zu<br />

erlangen. Die verschiedenen Standorte bieten individuelle<br />

Angebote. Klienten, die sich gerne im familiären Rahmen<br />

aufhalten, bevorzugen die Wohngruppe Sunnastube in Paspels<br />

oder das Foyer Moesano in Roveredo. Andere entscheiden<br />

sich für das grössere Wohnheim in Rothenbrunnen.<br />

Hier besteht auch die Möglichkeit, sich in einer 1-Zimmerwohnung<br />

auf das selbstständige Wohnen ausserhalb der<br />

Institution vorzubereiten.<br />

wie wird betreut?<br />

In den familienähnlich organisierten Wohngruppen werden<br />

die Klienten von pädagogisch und medizinisch ausgebildeten<br />

Fachpersonen begleitet. Die individuelle Zukunftsplanung,<br />

die gemeinsame Haushaltsführung, Gespräche,<br />

aktive Freizeitgestaltung, sind wichtige Bestandteile der<br />

Betreuung. Gruppenübergreifende Interessengruppen<br />

fördern den Kontakt innerhalb des Heimzentrums und<br />

tragen zur verbesserten Lebensqualität bei. Das Angebot<br />

an Aktivitäten entspricht den Bedürfnissen und Wünschen<br />

der Klienten und beinhaltet unter anderem Sport, Kultur,<br />

begleitete Ferien im In- und Ausland – oder man trifft sich<br />

einfach in der Cafeteria in Rothenbrunnen. Die Nordic-<br />

Walking-Gruppe besteht seit zwei Jahren und erfreut sich<br />

grosser Beliebtheit. Die anfängliche Skepsis ist der Freude<br />

an Bewegung gewichen. Ein Klient hat bereits mehrmals<br />

an verschiedenen Läufen teilgenommen (z.B.Transviamala-<br />

Lauf, Swissnow-Walkingevent Arosa).<br />

wie äussern sich einzelne Bewohner?<br />

W<strong>ar</strong>um soll ich im Heimzentrum Rothenbrunnen leben?<br />

Diese Frage beantworteten einzelne Bewohner wie folgt:<br />

«weil mir hier gute <strong>ar</strong>beit und tagesstruktur<br />

angeboten wird.»<br />

«weil ich hier ein soziales netz aufbauen kann<br />

und nicht vereinsame.»<br />

«weil ich hier lerne, selbstständig zu werden.»<br />

«es ist meine zweite heimat, rothenbrunnen als<br />

Dorf gefällt mir und weil das leben hier schön ist.»


Jedes «tischgedicht» wird mit<br />

einen sinnspruch vom liederer,<br />

autor und Geschichtenerzähler<br />

lin<strong>ar</strong>d B<strong>ar</strong>dill bereichtert<br />

(verfeinert).<br />

Frühling<br />

sp<strong>ar</strong>gelspitzen, kuss und husch<br />

schon verblüht der holderbusch<br />

Sommer<br />

rüeblisuppe lob ich mir<br />

sternenschnuppen geb ich dir<br />

herbSt<br />

auf dem tisch steht wein und Brot<br />

lieb ist stärker als der tod<br />

Winter<br />

w<strong>ar</strong>m die kammer voll der keller<br />

leer‘ das herz nicht nur den teller<br />

28<br />

G e s C h ä F t s e I n h e I t h e I m Z e n t r e n<br />

a r B e I t s - U n D B e s C h ä F t I G U n G s s t ä t<br />

Presseinformation am 23. september 2006<br />

(Produkteentwickler tät tat, Brigitta und Benedikt m<strong>ar</strong>tig-Imhof (l. u. r.), lin<strong>ar</strong>d B<strong>ar</strong>dill (2. v. l.) und<br />

roman stäbler, leiter <strong>ar</strong>Bes (2. v. r.)<br />

Bündner «tischgedicht» – erhältlich einzeln oder als Jahreszeiten-set.


t e n ( a r B e s )<br />

Das «tischgedicht» – der dritte streich<br />

der <strong>ar</strong>Bes<br />

Die <strong>ar</strong>beits- und Beschäftigungsstätten (<strong>ar</strong>Bes) haben<br />

mit dem «tischgedicht» ein weiteres authentisches<br />

Bündner souvenirprodukt im non-Food-Bereich erfolgreich<br />

auf den m<strong>ar</strong>kt gebracht.<br />

Wie das Steinmannli-Spiel und die drei verschiedenen Sp<strong>ar</strong>strümpfe<br />

«Socca da Sp<strong>ar</strong>gn» im Jahr 2004, wurde das neue<br />

originelle Souvenirprodukt «tischgedicht» mit der Firma<br />

tät tat entwickelt. Ein Schwerpunkt dieses Unternehmens<br />

ist, Produkte zu entwickeln, die von behinderten Menschen<br />

hergestellt werden können. Das multifunktionale Küchentuch<br />

«tischgedicht» wird in den ARBES in Chur und Roveredo<br />

angefertigt.<br />

»tischgedicht», das küchentuch mit besonderem Design<br />

Das aus Leinen hergestellte Küchentuch hats in und auf<br />

sich.Vier Tücher – vier Jahreszeiten und zu jeder Jahreszeit<br />

verfasste der Liederer, Autor und Geschichtenerzähler<br />

Lin<strong>ar</strong>d B<strong>ar</strong>dill, einen passenden Sinnspruch. Das Tuch aus<br />

Leinen begleitet durch den Tag: ob als Serviette, Kopftuch,<br />

Schürze oder Abtrockner – immer werden die Sinne durch<br />

den aufgestickten Spruch angeregt. Das multifunktionale<br />

Küchentuch «tischgedicht» wurde am 23. September in<br />

Anwesenheit der beiden Produktentwickler und von Lin<strong>ar</strong>d<br />

B<strong>ar</strong>dill der Presse vorgestellt.<br />

kooperationsp<strong>ar</strong>tner<br />

Die Zusammen<strong>ar</strong>beit mit der M<strong>ar</strong>ke Graubünden ist eine<br />

Erfolgsgeschichte. Einerseits durch die Arbeit an gemeinsamen<br />

Zielen, andererseits mit dem Nachaussentragen der<br />

kollektiven Werte. Die Zusammen<strong>ar</strong>beit mit Graubünden<br />

Ferien als Vertriebsp<strong>ar</strong>tner hat sich ebenfalls sehr positiv<br />

entwickelt.Vertreiben sie doch die ARBES-Bündner-Produkte<br />

in der Raststätte Heidiland und via Internet mit grossem<br />

Erfolg. Mit dem Hotelierverein Graubünden wurde eine<br />

weitere wichtige Organisation auf die innovativen Produkte<br />

der ARBES aufmerksam. Die P<strong>ar</strong>tnerschaft ermöglicht die<br />

Produkte den Mitgliedern direkt anzubieten.<br />

sinn finden bei herstellung und Verkauf von Produkten<br />

Menschen mit einer psychischen Behinderung eine sinnstiftende<br />

Arbeit/Beschäftigung zu ermöglichen, ist ein<br />

wichtiges Ziel der ARBES. Eine sinnvolle Arbeit anzubieten,<br />

erlaubt gleichzeitig, Fähigkeiten zu fördern und zu entwickeln.<br />

Das grosse M<strong>ar</strong>ktinteresse an den von den Klienten<br />

erschaffenen Produkten, ist für sie motivierend und bereitet<br />

ihnen Freude. Der Kunde erhält für sein Geld ein qualitativ<br />

hochstehendes Produkt. Zugleich unterstützt er die Volkswirtschaft<br />

unter einem sozialethischen Aspekt, indem er für<br />

Menschen mit einer psychischen Behinderung geschützte<br />

Arbeitsplätze sichert.


35 000 000<br />

30 35 000 000<br />

25 30 000 000<br />

20 25 000 000<br />

15 20 000 000<br />

10 15 000 000<br />

10 5 000 000<br />

5 000 0000<br />

30<br />

0<br />

100 000<br />

100 000<br />

80 000<br />

80 000<br />

60 000<br />

60 000<br />

40 000<br />

40 000<br />

20 000<br />

20 000<br />

0<br />

0<br />

Kliniken 2006<br />

Kliniken 2006<br />

2003<br />

2003<br />

G e s C h ä F t s e I n h e I t F I n a n Z e n / D I e n s t e<br />

s t a t I s t I k e n U n D Z a h l e n<br />

Kliniken 2005<br />

Kliniken 2005<br />

2004<br />

2004<br />

Heime 2006<br />

Heime 2006<br />

2005<br />

2005<br />

Personalaufwand<br />

Sachaufwand<br />

Ertrag<br />

Kantonsbeitrag<br />

Personalaufwand<br />

Sachaufwand<br />

Ertrag<br />

Kantonsbeitrag<br />

Heime 2005<br />

Heime 2005<br />

Pflegetage Kliniken<br />

Bewohnertage Heime<br />

Pflegetage Kliniken<br />

Bewohnertage Heime<br />

2006<br />

2006


F I n a n Z e n<br />

kantonsbeitrag reduziert<br />

Das erfolgreiche Kostenmanagement, welches die <strong>PDGR</strong><br />

aufgebaut haben, zeigt Wirkung. Die Unterschreitung der<br />

Budgetvorgaben beläuft sich auf CHF 1‘080‘298.00 und<br />

die Verminderung des Kantonsbeitrages gegenüber der<br />

Vorjahresrechnung beträgt rund CHF 270‘000.00.<br />

Personalaufwand leicht erhöht<br />

Die Steigerung des Personalaufwandes von insgesamt 2.7%<br />

ist vorwiegend auf die ausgerichtete Teuerung sowie die<br />

individuellen Lohnanpassungen zurückzuführen.<br />

Im November öffnete die Tagesklinik St. Moritz ihre Tore.<br />

Der Mehraufwand für die Personalressourcen, welcher im<br />

Budget nicht berücksichtigt w<strong>ar</strong>, konnte durch das optimale<br />

Personalmanagement ohne Budgetüberschreitung gedeckt<br />

werden.<br />

sachaufwand angestiegen<br />

Der Sachaufwand nahm um rund 5.3% gegenüber dem<br />

Vorjahr zu. Aufgrund des Leistungsausbaus im Engadin und<br />

in den Tageskliniken erhöhten sich die Sachaufwändungen<br />

leicht. Diese Mehrausgaben wurden jedoch durch Mehreinnahmen<br />

mehr als neutralisiert.<br />

ertrag gesteigert<br />

Der Ertrag weist einen erfreulichen Zuwachs von rund 6.4%<br />

auf. Grund für diese Steigerung w<strong>ar</strong>en die Taxanpassungen<br />

anfangs Jahr sowie die m<strong>ar</strong>kante Zunahme von ausserkantonalen<br />

Patienten. Erfreulich auch die Entwicklung der<br />

Pflegetage von Halb- und Privatpatienten der letzten Jahre.<br />

Es zeigt sich, dass dieses Angebot auch in der Psychiatrie<br />

einem Kundenwunsch entspricht.<br />

Die Ertragssteigerung in den Tageskliniken ist vor allem auf<br />

die Platzerweiterung und der damit verbundenen Zunahme<br />

der Pflegetage zurückzuführen. Mit der Neuorganisation<br />

der Tageskliniken im Beverin und im Waldhaus wurden<br />

13 Plätze und mit der Eröffnung der Tagesklinik St. Moritz<br />

weitere 5 Plätze geschaffen.<br />

Die Heimzentren erreichten eine Umsatzsteigerung aus<br />

Pensionsgeldern von rund 3.6%. Zudem nahmen die<br />

Erträge aus der ARBES-Produktion um 13% zu. Dank dem<br />

Verkauf der zwei neuen Eigenprodukte wurde die Zielvorgabe<br />

erreicht.<br />

klInIken 2006 2005 Abweichung %<br />

Aufwand 38‘111‘429 36‘543‘129 1‘568‘300 4.3<br />

Personalaufwand 30‘157‘981 29‘198‘968 959‘013 3.3<br />

Sachaufwand 7‘953‘448 7‘344‘161 609‘287 8.3<br />

Ertrag 22‘043‘478 20‘208‘077 1‘835‘401 9.1<br />

Nebenbetriebe 11‘221 5‘407 5‘814 107.5<br />

Kantonsbeitrag 16‘056‘730 16‘329‘645 -272‘915 -1.7<br />

Pflegetage stationär 67‘969 69‘598 -1‘629 -2.3<br />

Bettenbelegung 90.4 % 90.8 % -0.4 % -0.4<br />

Ambulante - Taxpunkte 2‘552‘518 2‘215‘347 337‘171 15.2<br />

heIme 2006 2005 Abweichung %<br />

Aufwand 12‘917‘413 12‘881‘916 35‘497 0.3<br />

Personalaufwand 10‘021‘316 9‘927‘319 93‘997 0.9<br />

Sachaufwand 2‘896‘097 2‘954‘597 -58‘500 -2.0<br />

Ertrag 12‘385‘941 12‘163‘238 222‘703 1.8<br />

Kantonsbeitrag 531‘472 718‘678 -187‘206 -26.0<br />

Aufenthaltstage 44‘068 43‘977 91 0.2<br />

Belegung 93.6 % 93 % 0.6 % 0.6<br />

ARBES - geleistete Stunden 138‘230 133‘067 5‘163 3.9


Das managementinformations-<br />

system (mIs) dient dem<br />

Controller zur Bestimmung von<br />

leistungskennzahlen<br />

eDV-mit<strong>ar</strong>beiter installieren neue<br />

h<strong>ar</strong>dw<strong>ar</strong>e-komponenten<br />

32<br />

G e s C h ä F t s e I n h e I t F I n a n Z e n / D I e n s t e<br />

F I n a n Z e n


evision kostenrechnung<br />

und leistungserfassung (rekole)<br />

Das rechnungswesen im Gesundheitswesen steht vor<br />

einer Veränderung. Die Gesetzgebung verlangt eine<br />

transp<strong>ar</strong>ente und schweizweit einheitliche methode der<br />

kostenerfassung.<br />

Schon in der Vergangenheit hat H+ Die Spitäler der Schweiz<br />

mit der Herausgabe von Kosten- und Leistungsrechnungsmodellen<br />

zur Stand<strong>ar</strong>disierung und Qualitätsverbesserung<br />

der Rechnungsführung beigetragen. Das Projekt REKOLE<br />

wurde unter der Federführung von H+ ausge<strong>ar</strong>beitet.<br />

Ziele von rekole:<br />

• Gesamtschweizerisches, einheitliches, betriebliches<br />

Rechnungswesen<br />

• Grundlagen für T<strong>ar</strong>ifverhandlungen<br />

• Nachvollziehb<strong>ar</strong>keit der Kosten<br />

• Kostenverantwortung fördern<br />

• Preisfindungsinstrument<br />

• Gesetzesgrundlagen erfüllen<br />

• Kennzahlen/Reporting<br />

REKOLE wird in den <strong>PDGR</strong> beziehungsweise in deren Kliniken<br />

per 1. Janu<strong>ar</strong> 2007 umgesetzt.<br />

Die Einführung von REKOLE bestand im Vorfeld hauptsächlich<br />

aus der Umstellung des Kontenrahmens an die neuen<br />

Gegebenheiten. Konkret wurden die Finanzbuchhaltung<br />

sowie die Kostenstellenrechnung auf die so genannten<br />

«Muss-Ebenen» angepasst.<br />

Dank der Kostenträgerrechnung verfügen die <strong>PDGR</strong> bereits<br />

über ein funktionierendes und transp<strong>ar</strong>entes Rechnungssystem<br />

mit vollständiger Leistungserfassung. Als erste<br />

psychiatrische Kliniken der Schweiz, werden in den <strong>PDGR</strong><br />

sämtliche pflegerische und ärztliche Leistungen erfasst und<br />

dem Kostenträger zugeordnet. Dies erleichterte die Einführung<br />

von REKOLE enorm. Aufgrund der guten Organisation<br />

des Jahresabschlusses kann REKOLE per 1. Janu<strong>ar</strong> 2007<br />

reibungslos umgesetzt werden.<br />

managementinformations-system (mIs)<br />

Der Bed<strong>ar</strong>f an Informationen wird einerseits vom Planungsund<br />

Kontrollprozess ausgelöst. Informationen sollen aber<br />

andererseits auf Chancen hinweisen und vor Risiken w<strong>ar</strong>nen,<br />

das heisst Planung und Kontrolle in Gang setzen. Das<br />

Berichtssystem ist der zentrale Auslöser steuernder Massnahmen<br />

im Unternehmensgeschehen, da in den Berichten<br />

den Ziel-Werten aus der Planung die realisierten Ist-Werte<br />

gegenübergestellt werden.<br />

Das eingeführte MIS dient einerseits als Messinstrument für<br />

das Zielsystem (Balanced Scorec<strong>ar</strong>d) der <strong>PDGR</strong> und andererseits<br />

als Cockpit mit den wesentlichen Führungskennzahlen<br />

abgestuft nach Hier<strong>ar</strong>chieebenen.<br />

Der leistungsbereich zeigt, nicht zuletzt dank der durchgängigen<br />

Leistungserfassung, die wichtigsten Informationen<br />

über die Kernprozesse auf. Die Angaben bezüglich<br />

Personalressourcen stehen auf Basis Organisationseinheit<br />

oder Kostenstelle zur Verfügung. Die Integration der Kostenstellenrechnung<br />

in das MIS dient als Messinstrument der<br />

finanziellen Belangen. Periodizität, Detaillierungsgrad und<br />

Empfänger des Kennzahlensystems sind kl<strong>ar</strong> definiert.<br />

klinikinformations-system (kIs) für heimzentren<br />

Die Heimzentren, das heisst Wohnheime, Aussenwohngruppen<br />

sowie Arbeits- und Beschäftigungsstätten-, welche im<br />

ganzen Kanton verteilt sind, führen die Betreuungsdokumentation<br />

ihrer Klienten seit Herbst im Klinikinformations-<br />

System OpenMed.<br />

Das KIS läuft in den Kliniken Beverin und Waldhaus seit<br />

über acht Jahren erfolgreich.Wesentliche Vorteile gegenüber<br />

den herkömmlichen Word-Dokumenten sind: alle<br />

elektronischen Eintragungen sind passwortgeschützt und<br />

von jeder PC-Station der <strong>PDGR</strong> abrufb<strong>ar</strong>. Im Weiteren wird<br />

protokolliert, wer, zu welcher Zeit, etwas im System gelesen<br />

oder geändert hat. Der Datenschutz und die Datensicherheit<br />

sind somit gewährleistet. Durch den modul<strong>ar</strong>en Aufbau<br />

können zukünftig neue Funktionen zugeschaltet werden,<br />

wie zum Beispiel die Leistungserfassung, welche die Kliniken<br />

seit dem Jahr 2003 flächendeckend anwenden.<br />

Die Aussenstellen der Heimzentren sind seit dem letzten<br />

Jahr mit einer verschlüsselten Verbindung an das Netzwerk<br />

der <strong>PDGR</strong> angeschlossen. In Verbindung mit dem modernsten<br />

Terminalserver-System können sämtliche Programme<br />

wie OpenMed, SAP und Outlook uneingeschränkt benutzt<br />

werden.


34<br />

P e r s o n e l l e s<br />

D I e n s t J U B I l ä e n , P e n s I o n I e r U n G e n


name Vorname Funktion Jahre name Vorname Funktion Jahre<br />

klinik Beverin<br />

Blumenthal Regina Therapeutischer Dienst 35<br />

Patt Silvia Pflegedienst 30<br />

Camiu Claudio Finanzen / Dienste 25<br />

Hassan Ursula Pflegedienst 25<br />

Jankovic Rajko Pflegedienst 25<br />

Milojevic Dragana Pflegedienst 25<br />

Spadin Cecilia Pflegedienst 25<br />

Burri Yvonne Pflegedienst 20<br />

Caduff Rita Pflegedienst 20<br />

Cagien<strong>ar</strong>d Valentin Pflegedienst 20<br />

Collet Christina Pflegedienst 20<br />

Eugster K<strong>ar</strong>l Pflegedienst 20<br />

Giger Eva Pflegedienst 20<br />

Meyer Beda Josef Finanzen / Dienste 20<br />

Mezan Vladka Pflegedienst 20<br />

Thongpanya Vanh Hotellerie 20<br />

Werro Mengia Ärztlicher Dienst 20<br />

Zuppiger M<strong>ar</strong>ia Elisabeth Pflegedienst 20<br />

Andric Ajka Pflegedienst 15<br />

Dosen Zdravka Pflegedienst 15<br />

Hassan Annem<strong>ar</strong>ie Pflegedienst 15<br />

Hossmann M<strong>ar</strong>grith Pflegedienst 15<br />

Huber Paul Therapeutischer Dienst 15<br />

Jeyachandren Ranjanadevi Pflegedienst 15<br />

Kollegger Andrea M<strong>ar</strong>ia Pflegedienst 15<br />

Nigg - Kühne Lydia Hotellerie 15<br />

Borini Livia Finanzen / Dienste 10<br />

Des Vazquez Jose Hotellerie 10<br />

Hohberg Joachim Pflegedienst 10<br />

Meier M<strong>ar</strong>grith Pflegedienst 10<br />

Morabito Angelo Hotellerie 10<br />

Raguth Tsch<strong>ar</strong>ner Gabriela Hotellerie 10<br />

Sadiku Hanemsha Pflegedienst 10<br />

Schüpfer Herbert Therapeutischer Dienst 10<br />

Wipfli Franz Pflegedienst 10<br />

klinik waldhaus<br />

Andreoli Henderiete A. Pflegedienst 25<br />

Koch Monika Pflegedienst 25<br />

Dinis Tav<strong>ar</strong>es Joao Pflegedienst 20<br />

Gredig Daniel Gutsbetrieb 20<br />

Nadig Giacinta Pflegedienst 20<br />

Ruiz Francisco Hotellerie 20<br />

Z<strong>ar</strong>ucchi Agnes Pflegedienst 20<br />

Brenner Monique Ärztlicher Dienst 15<br />

Bünter M<strong>ar</strong>kus Ärztlicher Dienst 15<br />

Meiler Brigitte Unternehmenscenter 15<br />

Zindel Silvia Therapeutischer Dienst 15<br />

Arnold Gian Franco Josef Ärztlicher Dienst 10<br />

Bebi Silvia Pflegedienst 10<br />

Giustiniani - Dobler Ursula Pflegedienst 10<br />

Nett Graziella Hotellerie 10<br />

P<strong>ar</strong>amalingam Subothini Hotellerie 10<br />

heimzentrum <strong>ar</strong>che nova<br />

Gabathuler Heinrich Betreuung 30<br />

Eugster M<strong>ar</strong>ia de Lourdes Betreuung 15<br />

Savanovic M<strong>ar</strong>a Betreuung 15<br />

C<strong>ar</strong>igiet Yvonne Betreuung 10<br />

heimzentrum montalin<br />

Di N<strong>ar</strong>do Erica Betreuung 25<br />

Ruiz M<strong>ar</strong>ia Hotellerie 20<br />

Caltabiano Cirino ARBES 10<br />

heimzentrum rothenbrunnen<br />

Lang M<strong>ar</strong>grith Heimleitung 35<br />

Reusser Urs ARBES 30<br />

Des Vazquez Y Nogueira M<strong>ar</strong>ina Hotellerie 15<br />

Jost Rosm<strong>ar</strong>ie Betreuung 10<br />

M<strong>ar</strong>tinelli Assunta Betreuung 10<br />

Rageth M<strong>ar</strong>co Betreuung 10<br />

Stäbler Roman ARBES 10<br />

Pensionierungen<br />

klinik waldhaus<br />

Joos Kasp<strong>ar</strong> Technischer Dienst 31.03.2006<br />

Kovacevic Milan Pflegedienst Waldhaus 31.10.2006<br />

Caluori Silvia Mit<strong>ar</strong>beiterin Empfang Waldhaus 30.11.2006


Psychiatrische Dienste<br />

Graubünden<br />

Direktion<br />

Loestrasse 220<br />

7000 Chur<br />

Tel. 081 354 06 91<br />

Fax 081 354 06 88<br />

Psychiatrische Dienste<br />

Graubünden<br />

klinik Beverin<br />

Postfach 200<br />

7408 Cazis<br />

Tel. 081 632 21 11<br />

Fax 081 632 22 90<br />

Psychiatrische Dienste<br />

Graubünden<br />

klinik waldhaus<br />

Loestrasse 220<br />

7000 Chur<br />

Tel. 081 354 06 06<br />

Fax 081 354 06 36<br />

Psychiatrische Dienste<br />

Graubünden<br />

heimzentrum <strong>ar</strong>che nova<br />

Plantahofstrasse 27<br />

7302 Landqu<strong>ar</strong>t<br />

Tel. 081 322 83 30<br />

Fax 081 322 83 94<br />

Psychiatrische Dienste<br />

Graubünden<br />

heimzentrum montalin<br />

Loestrasse 220<br />

7000 Chur<br />

Tel. 081 354 07 57<br />

Fax 081 354 07 58<br />

Psychiatrische Dienste<br />

Graubünden<br />

heimzentrum<br />

rothenbrunnen<br />

Hauptstrasse<br />

7405 Rothenbrunnen<br />

Tel. 081 650 12 00<br />

Fax 081 650 12 39<br />

36<br />

w w w . p d g r . g r . c h<br />

a D r e s s e n<br />

heimzentrum <strong>ar</strong>che nova<br />

heimzentrum rothenbrunnen heimzentrum montalin<br />

Patientenfonds kliniken Postscheck 70-540-8<br />

Patientenfonds heime Postscheck 70-754-6<br />

klinik Beverin<br />

klinik waldhaus<br />

herzlichen Dank für die spenden, die wir im 2006 erhalten haben. Zuwendungen von legaten und<br />

spendengelder werden vollumfänglich den beiden Patientenfonds gutgeschrieben. Die Patientenfonds<br />

dienen dazu, besondere Bedürfnisse der Patienten/klienten der Psychiatrischen Dienste Graubünden<br />

abzudecken. In einem reglement ist die handhabung für die Verwendung der Fondsgelder geregelt.


S T A T I S T I k E n u n D Z A H l E n<br />

Inhalt der CD:<br />

Jahresbericht 2006 – Statistikteil als pdf-File<br />

Jahresbericht 2006 – Textteil als pdf-File


Oberalp<br />

Pass<br />

Disentis<br />

Lukmanier<br />

Pass<br />

Breil/Brigels<br />

Obersaxen<br />

Roveredo<br />

von Zürich<br />

S<strong>ar</strong>gans<br />

Bad Ragaz<br />

Untervaz<br />

Klinik Waldhaus<br />

Landqu<strong>ar</strong>t<br />

Schiers<br />

Igis<br />

Chur<br />

Flims<br />

Laax<br />

Bonaduz<br />

Rothenbrunnen<br />

Ilanz<br />

Paspels Arosa<br />

Klinik Beverin Cazis<br />

Thusis<br />

Lenzerheide<br />

Splügen<br />

Castasegna<br />

St.Moritz<br />

Davos<br />

Zuoz<br />

Samedan<br />

Silvaplana<br />

Sils<br />

Klosters<br />

Zernez<br />

Pontresina<br />

Susch<br />

Poschiavo<br />

Campocologno<br />

Samnaun<br />

Scuol<br />

Vulpera<br />

Sta. M<strong>ar</strong>ia<br />

Standorte<br />

Kliniken<br />

Ambulante Dienste<br />

Wohnheime<br />

Arbeits- und<br />

Beschäftigungsstätten<br />

ARBES

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