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Nummer 45 - Die Jüdische Zeitung

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Nr. <strong>45</strong>, 5. Kislew 5771 / 12. November 2010<br />

siert“ ist, wurde diese Woche beim Radiosender<br />

„Gale Zahal“ interviewt. Als Kenner und<br />

Bewunderer der charedischen Gesellschaft<br />

beschloss der Reporter, den Charedim im<br />

Verlauf der Sendung ein Lied zu widmen.<br />

Als er gefragt wurde, welches Lied er gerne<br />

hätte, sagte er, dass er sich eines wünsche,<br />

dass dem Torastudium gewidmet sei, um die<br />

Aufopferung von Avrechim anzuerkennen,<br />

welche Tora lernen und kaum etwas dafür<br />

erhalten. Überraschend erklärte man ihm,<br />

dass der Radiosender es verbiete, Lieder<br />

über „Lomde Tora“ auszustrahlen, weshalb er<br />

gezwungen war, ein anderes Lied zu wählen.<br />

<strong>Die</strong> JüDische Welt<br />

Rumänien. Das Wiesel Institut hat die<br />

Entdeckung eines jüdischen Massengrabes<br />

mitgeteilt, in dem über hundert Menschen<br />

begraben liegen, die während des Zweiten<br />

Weltkrieges vom rumänischen Militär ermordet<br />

wurden. Inzwischen fand man dort<br />

die Gebeine von 16 Personen. Der Fundort<br />

liegt im Wald nahe der Stadt Jassi, in der eine<br />

grosse jüdische Gemeinde bestand. Es wird<br />

angenommen, diese Juden von deutschen<br />

und rumänischen Soldaten ermordet wurden,<br />

bevor sie in die Sowjetunion eindrangen.<br />

Gemäss dem Wiesel Institut gibt es noch die<br />

Aussage eines Augenzeugen, der diesen Massenmord<br />

gesehen hatte. Erst im Jahr 2003 gab<br />

Rumänien zu, dass seine Bürger aktiv an der<br />

Judenvernichtung mitgewirkt haben. Schätzungsweise<br />

wurden während des Holocaust in<br />

Rumänien - einem Alliierten Hitlers – und in<br />

Gegenden, die unter rumänischer Herrschaft<br />

standen, 300'000 Juden ermordet. Bei der<br />

Entdeckung der Gräber wurden entgegen<br />

der Halacha und der menschlichen Würde<br />

Leichen aus diesen entfernt. Der Europäische<br />

Rabbinerverband wandte sich deswegen an<br />

die rumänische Regierung, damit diese Anweisung<br />

gebe, Gefühle des jüdischen Volkes<br />

und die jüdische Halacha zu berücksichtigen.<br />

USA. Rav Chaim Pinchas Scheinberg, der<br />

hundertjährige Rosch Jeschiwat „Tora Or ”,<br />

kam für drei Wochen nach New York, um<br />

für seine Jeschiwa Geld zu sammeln. Da er<br />

Fieber bekam und sich unwohl fühlte, musste<br />

er im Mount Sinai Spital von Manhatten<br />

hospitalisiert werden. Es stellte sich heraus,<br />

dass er unter einer akuten Entzündung litt,<br />

und die Ärzte wollten ihn sogleich operieren.<br />

Nach einer Beratung beschloss man, noch<br />

24 Stunden unter massiver medikamentöser<br />

Behandlung zuzuwarten. Tatsächlich stabilisierte<br />

sich sein Zustand, so dass er schon bald<br />

ausser Gefahr war. Der Waad Hajeschiwot<br />

bat in Israel darum, für den betagten Rosch<br />

Jeschiwa zu beten: Rabbi Chaim Pinchas ben<br />

Jospe, betoch Schear Chole Jisrael.<br />

7<br />

Herzlichen Dank für<br />

den ausgezeichneten<br />

Artikel "Fluch des<br />

Überflusses" von Rabbi Binjomin Blech in<br />

der DJZ Nr. 43 vom 28. Okt. 2010. Wie in den<br />

meisten Medien, kommt auch in diesem Artikel<br />

im Zusammenhang mit Ländern des Nahen<br />

Ostens der Ausdruck erdöl-produzierende<br />

Länder vor,. <strong>Die</strong>se Bezeichnung ist jedoch<br />

etwas irreführend. Ein Land produziert nichts,<br />

es sind die Bewohner, die es allenfalls tun. Das<br />

trifft auf die Völker im Nahen Osten nicht zu.<br />

Sie sitzen lediglich auf riesigen Erdölvorräten.<br />

Man stelle sich vor, die Schweizer würden<br />

Uhren produzieren, indem sie einfach im Jura<br />

<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />

Fluch des Überflusses und erdölproduzierende Länder<br />

leser schreiben<br />

sässen. Eine bessere Bezeichnung<br />

wäre erdölfördernde<br />

Länder, wobei<br />

das Fördern nur mit enormen Investitionen,<br />

Technologien, Ausrüstungen und Know-How<br />

aus der westlichen Welt möglich wurde. Nicht<br />

einmal die Entdeckung des Erdöls kann der<br />

Nahost-Bevölkerung zugute gehalten werden,<br />

im Gegenteil. Manch ein Scheich dort unten<br />

wird sich anno dazumal über die Erdölflecken<br />

an den Füssen seiner Kamele geärgert haben,<br />

vom Bitumen-Gestank gar nicht zu sprechen.<br />

Meiner Meinung nach ist die zutreffende<br />

Bezeichnung Erdöl-Hahn-drehende Länder.<br />

Felix Wolgelernter<br />

USA. <strong>Die</strong> Mitglieder der Organisation „Hazala Lakewood“ finden es schwierig, Notfälle zu<br />

behandeln. Ihren Angaben gemäss stört die Polizei sie dabei und verunmöglicht ihnen den Zugang<br />

zu einem Teil der Fälle. Kürzlich erhielt ein Hazala Freiwilliger einen Notruf. Unterwegs<br />

stiess er auf einen lokalen Polizisten, der ihn unter allen möglichen Vorwänden daran hinderte,<br />

seinen Weg fortzusetzen. Der Polizist sagte herablassend: „Warum haben sie am Auto mehr<br />

Notlichter als ich? Und warum sind diese eingeschaltet, wenn es sich nicht um einen Notfall<br />

handelt?“ Erst nach mehreren Minuten konnte der Freiwillige seinen Weg zum Unfallort unter<br />

der Bedingung fortsetzen, dass er weder Blaulicht noch Sirene einsetze. Der Freiwillige erhielt<br />

sogar eine Vorladung zu einem Polizeiverhör. Der lokale Ober-Polizeiinspektor sagte dazu:<br />

„Hier geschah ein Unrecht. Der Vorfall wird überprüft und die beteiligten Personen sollen<br />

entsprechend belehrt werden.“

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