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Nummer 45 - Die Jüdische Zeitung

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Nr. <strong>45</strong>, 5. Kislew 5771 / 12. November 2010<br />

sicherzustellen, dass der Elan des Friedensprozesses<br />

aufrecht erhalten wird“, sagte er.<br />

Ägypten werde sich für einen Durchbruch<br />

im Friedensprozess einsetzen, fügte Suleiman<br />

hinzu, bevor er sich zu einem Treffen<br />

mit Präsident Shimon Peres begab. Er kam<br />

auch mit Aussenminister Avigdor Lieberman<br />

zusammen.<br />

In seinen Sitzungen besprach Suleiman<br />

regionale Angelegenheiten wie auch die<br />

andauernde Gefangenschaft des israelischen<br />

Soldaten Gilad Shalit, der seit vier Jahren in<br />

Gaza von der Hamas festgehalten wird.<br />

Netanyahu sagte zu Suleiman, dass Israel<br />

Der saudische Prinz Turki al-Faisal sprach<br />

am Donnerstag in Washington über den<br />

israelisch-palästinensischen Friedensprozess,<br />

den Einfluss des Irans im Libanon, die Ursprünge<br />

des Terrorismus und die Aussichten<br />

seines eigenen Landes, mit Israel normalisierte<br />

Beziehungen aufzunehmen.<br />

Faisal, ein früherer saudischer Minister für<br />

den Geheimdienst und Botschafter in den<br />

USA, wird als Kandidat für die Nachfolge<br />

seines Bruders Saud al-Faisal zum saudischen<br />

Aussenminister betrachtet, schrieb die<br />

Washington Post.<br />

Faisal beschrieb den palästinensisch-israelischen<br />

Konflikt als „die Ursache zahlreicher<br />

Bedrohungen für den Frieden und Wohlstand“<br />

in der ganzen Welt. Er bot eigene Vorschläge<br />

für einen Frieden in der Region an, die auf<br />

der arabischen Friedensinitiative von 2002<br />

basierten. Schlüssel zu einem Frieden sei<br />

der israelische Rückzug auf die vor-1967er<br />

Grenzen, den die Uno-Sicherheitsresolution<br />

242 laut seiner Interpretation fordere.<br />

5<br />

eine Friedensvereinbarung erzielen wolle,<br />

die sowohl zu seiner Sicherheit als auch zur<br />

Sicherheit der Region beitrage.<br />

Siedlerquellen sagten inzwischen zur Jerusalem<br />

Post, dass sie befürchteten, dass Netanyahu<br />

bei seinem Besuch in den USA den<br />

amerikanischen Forderungen nachgeben und<br />

ein neues Baumoratorium verhängen werde.<br />

Sogar wenn zu jener Zeit keine formelle<br />

Ankündigung gemacht werde, könnte sein<br />

Besuch die Grundlage für solch eine Erklärung<br />

in der nahen Zukunft legen, meinten sie.<br />

Siedler starteten am Freitagmorgen eine Kampagne,<br />

indem sie in israelischen <strong>Zeitung</strong>en<br />

Faisal sagte, dass seit 1967 zahlreiche Uno-<br />

Resolutionen angenommen worden seien, der<br />

Frieden jedoch „trügerisch“ geblieben sei und<br />

der Konflikt sich vergrössert und wie ein Krebs<br />

über die Grenzen hinaus verbreitet habe.<br />

Bezüglich der Hizbolla und Libanons sagte<br />

der Prinz, dass die offene Frage der Shaba<br />

Farmen es der Hizbolla erlaube, „die Rolle<br />

der legitimen Regierung zu verdrängen“ und<br />

ihre eigene Agenda zu fördern, während sie<br />

gleichzeitig vorgibt, „sich für das belagerte<br />

Volk des Libanons und sogar den Islam<br />

einzusetzen“.<br />

Der Einfluss des Irans auf die Hizbolla entgeht<br />

dem Prinz nicht, und er wies daraufhin, dass<br />

klar gesehen werden könne, dass „Hände von<br />

draussen“ im Libanon die Fäden ziehen. „<strong>Die</strong><br />

Leute Libanons bezahlen den Preis für die<br />

ausländischen Ambitionen in der Region mit<br />

ihrem Leben.“ Faisal verglich die Hamas mit<br />

der Hizbolla und sagte, dass die Organisationen<br />

aus dem libanesischen Modell gelernt<br />

habe und in dessen Fussstapfen getreten seien.<br />

<strong>Die</strong> JüDische <strong>Zeitung</strong><br />

grosse Inserate platzierten, welche erklärten,<br />

dass die Welt Israels Belastbarkeit teste. Falls<br />

die Regierung nicht standhalte, riskiere sie, unter<br />

weiteren arabischen Erpressungsversuchen<br />

zusammenzubrechen, warnten die Inserate.<br />

<strong>Die</strong> Inserate zeigten Bilder von Netanyahu und<br />

anderen Ministern neben Erklärungen, welche<br />

sie gemacht hatten, dass das Moratorium eine<br />

einmalige Vereinbarung sei.<br />

Prominent wurden auch Erklärungen Netanyahus<br />

hervorgehoben, in denen er gelobte,<br />

Jerusalem nicht zu trennen, und erklärte,<br />

dass Israel nicht zu den vor-1967er Grenzen<br />

zurückkehren werde. JTA<br />

Saudi Arabien:<br />

Keine Beziehungen zu Israel bis zur<br />

Rückkehr zu den 67er Grenzen<br />

Beide Organisationen seien an die Macht gekommen,<br />

indem sie den Konflikt ausnützten.<br />

Er sicherte zu, dass das Erreichen eines „dauerhaften<br />

Friedens“ einen „Dämpfungseffekt<br />

für den Extremismus“ haben würde.<br />

Der saudische Prinz verurteilte den israelischen<br />

Siedlungsbau und unterstützte die<br />

palästinensische Forderung, dass die Lösung<br />

dieses Problems für die Erzielung eines<br />

Friedens von zentraler Bedeutung sei. Mit<br />

der Propagierung der saudisch-arabischen<br />

Friedensinitiative erneuerte er das Angebot<br />

von 2002, dass Saudiarabien, die Arabische<br />

Liga und die Organisation der Islamischen<br />

Konferenz „jegliche Form von Feindseligkeiten<br />

beenden und normale und friedliche<br />

Beziehungen zum Staat Israel aufnehmen<br />

würden“. Saudiarabien selber werde sich<br />

weiterhin weigern, „direkte oder indirekte<br />

Beziehungen zu Israel aufzunehmen“, bis<br />

dieses sich aus der Westbank, dem Gazastreifen,<br />

den Golanhöhen und den Shaba Farmen<br />

zurückziehen werde. JTA<br />

Zahl der afrikanischen illegalen Einwanderer<br />

könnte 100'000 erreichen<br />

Der Vorsitzende des Knesset-Fremdarbeiter-<br />

Komitees, Yaakov Katz von der Nationalen<br />

Union, warnte am Montag, dass sich in wenigen<br />

Jahren 100'000 illegale afrikanische<br />

Einwanderer in Israel befinden würden. Katz<br />

machte diese Erklärung einen Tag nachdem<br />

die Behörde für Bevölkerung, Einwanderung<br />

und Grenzen (PIBA) von einer Rekordzahl<br />

von neuen Immigranten bekannt gegeben<br />

hatte, welche die Grenze von Ägypten aus<br />

in der ersten Woche November überschritten<br />

hatten. Laut dem PIBA Bericht überquerten<br />

700 Leute die Grenze in einer einzigen Woche,<br />

weit über die durchschnittliche monatliche<br />

Zahl von 1100.<br />

„<strong>Die</strong> Zahl der Infiltranten wird nur wachsen,<br />

so wie wir vor einem Jahr vorausgesagt<br />

haben… Es gibt keinen Zweifel, dass die<br />

Bewohner Tel Avivs bitten werden, nach<br />

Jehuda und Schomron zu zügeln, wenn ihre<br />

Stadt afrikanisch wird“, sagte Katz zu Beginn<br />

der Beratungen des Komitees.<br />

Das Jahr 2010 hat eine Zunahme von 200%<br />

der afrikanischen Migranten erlebt, die nach<br />

Israel kommen, wobei alleine in den ersten<br />

zehn Monaten 10'858 Leute die Grenze über-<br />

querten, verglichen mit 4’3431 in der gleichen<br />

Zeitperiode 2009. Gesamthaft wohnen<br />

gegenwärtig geschätzte 27'000 afrikanische<br />

Migranten in Israel.<br />

<strong>Die</strong> Zahlen des PIBA deuten daraufhin, dass<br />

eine Mehrheit der Migranten Männer im Alter<br />

von 20-35 Jahren sind und die meisten von<br />

ihnen aus dem Sudan und aus Eritrea kommen.<br />

Andere Länder, aus denen die Migranten<br />

eintreffen, sind Nigeria, Ghana, Äthiopien,<br />

Kongo und die Elfenbeinküste. <strong>Die</strong> Migranten<br />

zahlen den Beduinen-Schmugglern ca.<br />

$ 3000, um sie über die Grenze zu bringen.

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