Lückenschluss 2018/II
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LÜCKENSCHLUSS<br />
<strong>2018</strong> / <strong>II</strong><br />
Liebe Nachbarn, liebe Berlinerinnen und Berliner,<br />
liebe Interessierte an dem Projekt „<strong>Lückenschluss</strong> U5“,<br />
sommerliche Temperaturen, volle Parkanlagen und viele Menschen, die überall das warme Wetter genießen.<br />
Doch bei uns haben wir derzeit im Bereich des Bhf. Museumsinsel mit mehr als 20 Grad unter Null eine echte<br />
Eiszeit unter der Erde geschaffen. Seit Februar sind unsere Vereisungsanlagen in Betrieb. Diese haben<br />
innerhalb von knapp 80 Tagen einen ca. 28.000 Kubikmeter großen Frostkörper südlich der Schlossbrücke<br />
unterhalb des Spreekanals geschaffen. Im Schutz dieses Frostkörpers haben wir mit dem bergmännischen<br />
Vortrieb zur Herstellung des U-Bahnhofs Museumsinsel begonnen. Parallel arbeiten wir an der Oberflächenwiederherstellung<br />
rund um das Rote Rathaus, um Ihnen Stück für Stück das Leben rund um unsere Baustellen<br />
wieder etwas zu erleichtern. Wir wünschen allen Tunnelarbeitern und auch allen anderen Beteiligten<br />
ein weiterhin unfallfreies Voranschreiten und freuen uns auf diese spannende Etappe des Projekts der U5!<br />
Zudem sind die Ausbau- und Gleisbauarbeiten an den U-Bahnhöfen Rotes Rathaus und Unter den Linden<br />
am U-Bahnhof Museumsinsel in vollem Gange. Wenn Sie sich selbst einen Eindruck verschaffen möchten,<br />
wie die Bauarbeiten voran gehen, kommen Sie doch im Infowaggon vorbei. Dort können Sie in drei virtuellen<br />
360-Grad-Tunnelwanderungen, gefilmt mit 16 Kameras und einer Drohne, selbst unter Tage gehen.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch, wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und viel Sonne!<br />
Die Geschäftsführung der PRG U5:<br />
Ute Bonde und Jörg Seegers.<br />
O. Lang, 2016.<br />
Ihre Ute Bonde<br />
Geschäftsführerin Finanzen | PRG U5<br />
Ihr Jörg Seegers<br />
Geschäftsführer Technik | PRG U5<br />
Die Oberflächenherstellung rund um das Rote Rathaus.<br />
A. Reetz-Graudenz, <strong>2018</strong>.<br />
EINE OBERFLÄCHE SO WIE SIE VORZUFINDEN WAR<br />
Ein Interview mit Dipl.-Ing. Ewa Samisch, seit 2009 als Teilprojektleiterin für den Leitungsbau<br />
und die Oberflächenwiederherstellung verantwortlich.<br />
Frau Samisch, was bedeutet Oberflächenwiederherstellung<br />
eigentlich?<br />
Die Antwort liefert der Begriff selbst. Es geht darum,<br />
die Oberfläche qualitativ und funktional mindestens<br />
genauso wiederherzustellen, wie sie vor<br />
dem Baubeginn war. Das heißt, zuerst werden die<br />
provisorischen Versorgungsleitungen zurückgebaut<br />
und anschließend die endgültigen Leitungen verlegt<br />
und in Betrieb genommen. Es handelt sich um<br />
Wasserleitungen, Abwasserkanäle, Gasleitungen<br />
aber auch Kabel aller Art für Strom, Straßenbeleuchtung<br />
oder Kommunikationstechnik. Nachdem<br />
die Borde und die Straßenabläufe gesetzt<br />
wurden, erfolgt auf dem vorbereiteten Erdplanum<br />
der Einbau der Fahrbahnkonstruktion. Anschließend<br />
werden die Straßenbeleuchtung, die Lichtsignalanlagen<br />
und die Gehwege errichtet sowie die<br />
endgültigen Fahrbahnmarkierungen aufgebracht.<br />
Teilprojektleiterin Ewa Samisch vor den<br />
Plänen zur Oberflächenherstellung.<br />
A. Reetz-Graudenz, <strong>2018</strong>.
Ein Interview mit Ewa Samisch , Teilprojektleiterin Leitungsbau und Oberflächenwiederherstellung<br />
<strong>2018</strong> / <strong>II</strong><br />
Welche besonderen Herausforderungen stellen sich<br />
bei der Herstellung der Oberfläche?<br />
Die Arbeiten sind durchaus komplex. Bereits bei<br />
der Leitungsumverlegung müssen die Interessen<br />
mehrerer Leitungsträger und Auftragnehmer berücksichtigt<br />
und koordiniert werden. Für jedes<br />
Medium ist im unterirdischen Raum ein Platz vorgesehen;<br />
manche verlaufen tief, andere höher.<br />
Auch die Abstände untereinander müssen beachtet<br />
werden. Zurzeit arbeiten wir mit etwa acht<br />
Leitungsträgern und deren Ausführungsfirmen<br />
zusammen, die üblicherweise eher unabhängig<br />
voneinander agieren. Eine besondere Herausforderung<br />
stellt dabei der Umstand dar, dass etliche<br />
alte, oft stillgelegte Leitungen und Fundamente<br />
bestehen, die bisher nirgendwo dokumentiert<br />
sind. Wir versuchen natürlich so weit wie möglich,<br />
Doppelaufgrabungen zu verhindern und einmal<br />
ermittelte Sachverhalte allen beteiligten Auftragnehmern<br />
gleichermaßen zur Verfügung zu stellen.<br />
Dazu nutzen wir das seit 2015 in Berlin bestehende<br />
Austausch-Portal „e-Straße“, in dem Arbeiten und<br />
Termine der Leitungsträger angefragt und koordiniert<br />
werden können.<br />
Am künftigen U-Bahnhof „Rotes Rathaus“ sind die<br />
Bauarbeiten ja schon weit vorangeschritten: Wann<br />
wird dort die Oberfläche wiederhergestellt?<br />
Die Rohbauarbeiten unter der Erde sind abgeschlossen<br />
und auch der Leitungsbau ist hier zu<br />
90 % fertig. Die östliche Seite der Spandauer Straße<br />
einschließlich Gehweg ist bereits erneuert. Als<br />
nächstes folgen die westliche Spandauer Straße<br />
und die westliche Rathausstraße. Unser Ziel ist die<br />
Wiederherstellung der Straßen und Wege um das<br />
Rathaus herum bis Ende <strong>2018</strong>. Im Jahr 2019 folgt<br />
die Erneuerung der Grünanlage.<br />
Wie ist der Stand bei „Unter den Linden“ und „Museumsinsel“?<br />
Der Bereich des künftigen U-Bahnhofs Unter den<br />
Linden ist ein Sonderfall, denn dort war es erforderlich,<br />
schon vor dem Rohbau die Hausanschlüsse<br />
teilweise vorzuhalten, um den provisorischen<br />
Straßenbau in der Straße Unter den Linden zu<br />
vermeiden und gleich die endgültige Lösung zu<br />
realisieren. Auf diese Weise ist es uns gelungen,<br />
seit fünf Jahren den endgültigen Zustand im nördlichen<br />
und südlichen Bereich Unter den Linden<br />
allen Nutzern bereits vorzeitig zur Verfügung zu<br />
stellen. Lediglich der Bereich um die Mittelinsel<br />
kann erst zum Ende der Bauzeit 2020 fertiggestellt<br />
werden. Im Bereich des künftigen U-Bahnhofs<br />
Museumsinsel hatten wir im Leitungsbau<br />
bereits komplizierte Provisorien für die Entwässerung<br />
unter Verwendung einer Hebeanlage anzulegen.<br />
Inzwischen sind die komplexen Rohbauarbeiten<br />
fast beendet und die Oberflächenwiederherstellung<br />
kann auch hier beginnen. Im<br />
Bereich des zukünftigen U-Bahnhofs Museumsinsel<br />
wird sie erst im Jahr 2021 abgeschlossen,<br />
d.h. nach der Inbetriebnahme des U-Bahnhofs<br />
und der Neustrecke U5.<br />
Ich möchte an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen<br />
und mich bei allen beteiligten Ämtern, Leitungsträgern,<br />
Ingenieurbüros und Baufirmen für<br />
die gute und konstruktive Zusammenarbeit bedanken.<br />
Nur so ist die Umsetzung einer derart<br />
komplexen öffentlichen Baumaßnahme erfolgreich<br />
umzusetzen.<br />
NACH DER EISZEIT KOMMT DER BAGGER…<br />
Visualisierung der Vereisung<br />
unterhalb des Spreekanals.<br />
Visualisierung:<br />
Buenck & Fehse.<br />
Die Gefrieranlage auf der Baustelle Museumsinsel.<br />
A. Reetz-Graudenz, <strong>2018</strong>. Blick durch Tunnelröhre auf die Schwer-<br />
A. Reetz-Graudenz, <strong>2018</strong>.<br />
lastgerüste für die Deckenherstellung.<br />
Von Anfang an galt der Bau des U-Bahnhofs Museumsinsel<br />
als einer der anspruchsvollsten im gesamten<br />
Projekt. Dies liegt daran, dass die Baumaßnahme<br />
mitten in Berlin an dichter Bebauung<br />
angrenzt, inhomogene Baugrundbedingungen zu<br />
handhaben hat und ein Teil des U-Bahnhofs unterhalb<br />
des Spreekanals platziert wird. Um sicherzustellen,<br />
dass in der Bauphase kein Wasser in<br />
den unterirdischen Baubereich eindringt und sich<br />
dadurch die Einsturzgefahr massiv erhöht, musste<br />
Erdreich um die Tunnelröhren im Volumen von<br />
ca. 28.000 Kubikmeter aufgefroren werden, in dessen<br />
Schutz der bergmännische Vortrieb stattfinden<br />
kann.<br />
2
EINE EFFIZIENTE BAUGRUNDVEREISUNG<br />
<strong>2018</strong> / <strong>II</strong><br />
Das Eis dringt bis in die ausgesteiften<br />
Tübbingröhren.<br />
A. Reetz-Graudenz, <strong>2018</strong>.<br />
Simulation der Tunnelröhren mit der Bahnhofshalle in der Mitte. Die hell- und dunkelblauen<br />
Punkte markieren die Vereisungslanzen, die roten Punkte markieren die Meßtechnikbohrungen.<br />
Visualisierung:<br />
ISP ZT-GmbH<br />
Um energieeffizient zu vereisen, wurden nicht alle<br />
Vereisungslanzen auf einmal in Betrieb genommen,<br />
sondern in einer klar vorgeplanten Sequenz.<br />
Dabei gefriert der Boden um eine Vereisungslanze<br />
in einem immer größer werdenden Radius bis der<br />
Eiskörper so groß ist, dass er auf den ebenfalls konzentrisch<br />
aufgebauten Eiskörper einer benachbarten<br />
Vereisungslanze trifft. So bildet sich zunächst<br />
ein begrenzter, jedoch in sich vollkommen wasserdichter<br />
Frostkörper.<br />
Durch das stetige Zuschalten weiterer Lanzen<br />
wächst dieser Frostkörper weiter an. Der Vorgang<br />
wiederholt sich, bis die statisch erforderliche Dicke<br />
erreicht wird und sich ein absolut stabiler Körper<br />
mit einem Volumen von ca. 28.000 Kubikmetern<br />
um die Tunnelröhren gebildet hat.<br />
Wichtig für diesen Vereisungsprozess ist die Messund<br />
Steuertechnik. Sie dient einer kontinuierlichen<br />
Überwachung aller Temperatur- und Gefrieranlagenparameter.<br />
Nur durch eine Vielzahl von Temperatursensoren<br />
kann der Aufbau, die Entwicklung<br />
und die erreichte Abmessung des Frostkörpers<br />
kontrolliert werden. Da alle Vereisungsrohre einzeln<br />
steuerbar sind und so eine Regulierung des<br />
Soledurchflusses (Vereisungsflüssigkeit) zulassen,<br />
kann basierend auf den Messwerten die Temperatursteuerung<br />
auch im kleinsten Bereich des<br />
Frostkörpers angepasst werden. Ein Anwachsen<br />
des Frostkörpers über die statisch erforderlichen<br />
Abmessungen hinaus wird so vermieden. Alle<br />
Messwerte und Daten werden online erfasst und<br />
ausgewertet. Diese moderne Technik hilft uns<br />
den notwendigen Gefrierprozess so effizient zu<br />
gestalten.<br />
WIESO KOMMT IN DIESEM ABSCHNITT NICHT „BÄRLINDE“ ZUM EINSATZ?<br />
Aufgrund der Lage des U-Bahnhofs unter dem<br />
Spreekanal und den umstehenden Gebäuden<br />
war es nicht möglich – wie zum Beispiel am<br />
U-Bahnhof Unter den Linden – die Ausschachtung<br />
der Bahnhofshalle direkt an die mit „Bärlinde“<br />
geschaffenen Tunnelröhren anzuschließen.<br />
Vielmehr muss der mittlere Teil der Bahnhofshalle<br />
zwischen den späteren Zugängen Museumsinsel<br />
Ost und West durch einen bergmännischen<br />
Vortrieb unter Tage hergestellt werden.<br />
Dazu wird auf ca. 105 Metern Länge zwischen den<br />
beiden bereits vorhandenen Tunnelröhren ein<br />
weiterer Tunnel, der Mittelstollen, gegraben, der<br />
später den Bahnsteig aufnimmt. Dieser besitzt<br />
keinen kreisförmigen Querschnitt, so wie die von<br />
„Bärlinde“ gebohrten Tunnelröhren. Da hier eine<br />
Spezialanfertigung nicht effizient möglich gewesen<br />
wäre, wird dieser kurze Abschnitt in händischer<br />
Arbeit ausgebrochen. Weil bergmännisch<br />
erschlossen, wurde der Mittelstollen nach der<br />
Tradition des bergmännischen Tunnelbaus auf<br />
den Namen „Lavinia“ getauft, nach Lavinia Frey,<br />
Vorstand Kultur der Stiftung Humboldt Forum im<br />
Berliner Schloss.<br />
Um den U-Bahnhof so entstehen lassen zu können, wird der Mittelstollen ausgebrochen.<br />
Visualisierung: M. Dudler.<br />
Der Zugangsschacht MUI Ost mit Blick auf die gedämmte Brillenwand. Der Mittelstollen<br />
zwischen den beiden Tunnelröhren wird von hier an ausgebrochen.<br />
A. Reetz-Graudenz, <strong>2018</strong>.<br />
3
DIE ROHBAUARBEITEN LAUFEN AUF HOCHTOUREN<br />
<strong>2018</strong> / <strong>II</strong><br />
Auch während der Vereisung werden die Rohbauarbeiten<br />
für den späteren Bahnhof weitergeführt.<br />
So läuft parallel zum bergmännischen Vortrieb die<br />
Herstellung von Wänden und Decken in den Zugangsbauwerken<br />
auf Hochtouren. Schwerlastgerüste<br />
werden genutzt, um Decken aus Stahlbeton<br />
zu bauen. Die Schalung wird auf diese Schwerlastgerüste<br />
gesetzt und dient als Form, in die<br />
der Beton gegossen wird. Damit der Beton nicht<br />
kleben bleibt, wird die Schalung mit Schalungsöl<br />
behandelt. Nach dem Aushärten des Betons wird<br />
die Schalung abgenommen und die fertige Betondecke<br />
sichtbar. Ähnlich werden auch die Außenwände<br />
des künftigen U-Bahnhofs Museumsinsel<br />
hergestellt. Anstelle der Schwerlastgerüste wird<br />
hier ein A-Träger verwendet, der gegen die Wand<br />
drückt.<br />
Damit kein Beton haftet:<br />
Schalungselement mit Ölfilm.<br />
A. Reetz-Graudenz, <strong>2018</strong>. Auf diese Innenwände kommt die Schalung<br />
für die Deckenherstellung (MUI West) .<br />
A. Reetz-Graudenz, <strong>2018</strong>.<br />
DER BERGMÄNNISCHE VORTRIEB<br />
Beim bergmännischen Vortrieb wird unter Tage ein<br />
Hohlraum im Baugrund geschaffen. Dafür wird der<br />
anstehende Boden abschnittsweise entfernt und<br />
der so entstandene Hohlraum mit Spritzbeton gesichert.<br />
Dieses Verfahren verschafft eine vorläufige<br />
Sicherung des Baugrunds ohne aufwändige Stahlkonstruktionen.<br />
Dabei arbeiten dreißig Mann im<br />
Schichtbetrieb durchgehend, damit eine unkontrollierte<br />
Bewegung des Erdreichs verhindert wird.<br />
Der vorher vereiste Boden wird entsprechend der<br />
Geometrie der späteren Bahnhofshalle mit einem<br />
Tunnelbagger abschlagsweise ausgebrochen. Jeder<br />
Abschlag hat eine Länge von maximal 1,5 Metern.<br />
Die Leibung dieses Hohlraums wird anschließend<br />
mit Bewehrungsmatten und Spritzbeton, der sogenannten<br />
Außenschale, in einer Dicke von 0,35<br />
Meter gesichert, bevor der nächste Abschlag ausgebrochen<br />
wird. Bis die beiden Schächte Museumsinsel<br />
Ost und West miteinander auf voller Länge<br />
des Bahnhofs verbunden sind, werden so insgesamt<br />
70 Abschläge hergestellt. Der erste bergmännische<br />
Vortrieb erfolgt für den Mittelstollen<br />
zwischen den beiden von „Bärlinde“ geschaffenen<br />
Tunnelröhren. In einem zweiten und dritten bergmännischen<br />
Vortrieb werden diese beiden Tunnelröhren<br />
abgebrochen und die Seitenstollen aufgefahren.<br />
Bei den Seitenstollen ist der Bereich um die<br />
Tunnelröhren in sechs Teilflächen unterteilt, da der<br />
Abbruch der Tübbings nur abschnittsweise erfolgen<br />
kann (s. Grafik farblich markierte Flächen).<br />
Der Zeitplan ist eng und Verzögerungen beim Bau<br />
des U-Bahnhofs Museumsinsel wirken sich auf<br />
den Zeitplan für die Fertigstellung des gesamten<br />
Projekts der U5 aus. Wir freuen uns, so plangemäß<br />
mit den Tunnelarbeiten beginnen zu können.<br />
Doch auch mit der besten Planung heißt es: Vor<br />
der Hacke ist es duster.<br />
Startschuss und Segen für die Tunnelbauer<br />
Nach der erfolgreichen und spannenden Vereisungsphase<br />
haben die Mineure den Start der<br />
bergmännischen Arbeiten für den Tunnel „Lavinia“<br />
des U-Bahnhofs Museumsinsel am 08. Mai<br />
<strong>2018</strong> mit einer Tunneltaufe und einem symbolischen<br />
Tunnelanschlag gefeiert. Geladen waren<br />
Vertreter der BVG, der beauftragten Baufirma Implenia,<br />
die Tunnelpatin Lavinia Frey, der Projektrealisierungs<br />
GmbH U5 sowie Gäste aus Politik<br />
und Gesellschaft. Nach einer ökumenischen Segnung<br />
nahm die Tunnelpatin in der Stellvertreterrolle<br />
der Heiligen Barbara in bergmännischer<br />
Tradition den symbolischen Tunnelanschlag vor.<br />
So planmäßig wie die Baugrundvereisung verlief,<br />
wird auch nun hoffentlich der Tunnelbau gelingen.<br />
Wir wünschen allen Beteiligten ein fröhliches<br />
„Glückauf“ und freuen uns auf die nächste<br />
Etappe des Projekts Neubau U5.<br />
Zeremonie im Bauschacht Museumsinsel Ost. A. Reetz-Graudenz, <strong>2018</strong>. Tunnelanschlag mit einer Teilschnittmaschine, gesteuert von Frau Frey. A. Reetz-Graudenz, <strong>2018</strong>.<br />
4
WER STELLT DIE OBERFLÄCHE AM ROTEN RATHAUS WIEDER HER?<br />
<strong>2018</strong> / <strong>II</strong><br />
Das Team Oberflächenherstellung und Leitungsbau vor der Baustelle am Roten Rathaus: Die Teilprojektleiter der PRG U5, die Projektsteuerung und<br />
das Team der Matthäi Bauunternehmen GmbH & Co. KG arbeiten eng zusammen.<br />
A. Reetz-Graudenz, <strong>2018</strong>.<br />
Die Oberflächenwiederherstellung rund um das<br />
Rote Rathaus steht derzeit im Mittelpunkt der<br />
Bautätigkeiten. Für den reibungslosen Ablauf<br />
und die funktionierende Zusammenarbeit aller<br />
Beteiligten ist Teilprojektleiterin Ewa Samisch<br />
zuständig. Da der Rohbau des U-Bahnhofs Rotes<br />
Rathaus abgeschlossen ist, liegt es nun am Team<br />
für die Oberflächen- und Leitungsherstellung<br />
für ursprüngliche Verhältnisse oberhalb der<br />
U-Bahn-Baustelle zu sorgen. Mit ca. fünfzehn<br />
Mann ist das Team von Matthäi dabei, Straßen,<br />
Laternen, Schilder, Bushaltestellen und Vegetation<br />
so herzustellen, dass alles mindestens so<br />
aussieht wie vor dem Beginn des Projekts <strong>Lückenschluss</strong><br />
U5. Hierbei muss die Leitungsumverlegung<br />
und Oberflächenherstellung exakt auf den<br />
Roh- und Ausbau der Bahnhöfe erfolgen. Eine<br />
große Herausforderung stellt dabei die Verkehrssituation<br />
dar.<br />
Hier muss darauf geachtet werden, dass der Verkehr<br />
trotz der erforderlichen Sperrungen rollt.<br />
Autofahrer müssen sich dabei im Bereich Spandauer<br />
Straße noch bis voraussichtlich Ende Juni<br />
<strong>2018</strong> eine Spur pro Richtung teilen. Auch die Jüdenstraße<br />
und Rathausstraße mussten für den<br />
Bau des U-Bahnhofs herhalten und werden<br />
noch weiterhin für Erschwernisse bei den Passanten<br />
sorgen. Doch mittlerweile sind auch hier<br />
die Wiederherstellungsarbeiten weit vorangeschritten.<br />
Aber auch unterirdisch geht es voran.<br />
Die Leitungsarbeiten sorgen dafür, dass Kunden<br />
mit Wasser, Gas, Strom versorgt werden. Wenn<br />
die Bauarbeiten weiterhin planmäßig verlaufen,<br />
Architektur-<br />
Büros<br />
Senat – bestellt<br />
PRG U5<br />
leitet<br />
Planungs-<br />
Büros<br />
werden 80 % der Oberfläche im Bereich Rotes<br />
Rathaus bis Ende <strong>2018</strong> wiederhergestellt, ohne<br />
dass Leitungsträger und Kunden davon betroffen<br />
sind. Doch bis alle Oberflächen des gesamten<br />
Projekts Neubau U5 fertiggestellt werden können,<br />
wird noch eine Weile vergehen.<br />
BRH<br />
ALX<br />
Ausbau<br />
MUI<br />
GWA<br />
Leitungsbau<br />
ig n u5 – steuert &<br />
überwacht<br />
General<br />
Unternehmen<br />
Sonstige<br />
UDL<br />
BRT<br />
Gleisbau<br />
Grafik: PRG U5, 2016.<br />
5
DER AKTUELLE BAUSTAND IM MAI <strong>2018</strong><br />
<strong>2018</strong> / <strong>II</strong><br />
Der Ausbau im U-Bahnhof Unter den Linden.<br />
Der Gleistrog in der Tunnelstrecke wird verbaut.<br />
Fahrtreppen und Wandverkleidung werden montiert im U-Bahnhof Rotes Rathaus.<br />
Schotter- und Gleisbauarbeiten sind in der Kehranlage fortgeschritten.<br />
Fotos: A. Reetz-Graudenz, <strong>2018</strong>.<br />
Das kleine U5-Rätsel<br />
In der letzten Ausgabe haben, wir Sie gefragt, wie<br />
viele Schlitzwandlamellen beim Spezialtiefbau des<br />
U-Bahnhofs Unter den Linden eingesetzt wurden.<br />
Die Auflösung: 94 Schlitzwandlamellen<br />
In dieser Ausgabe heißt es wieder Was ist das?:<br />
A) Fingerhüte<br />
B) Cannelloni<br />
C) Bewehrungskappen<br />
A. Reetz-Graudenz, 2012.<br />
Was könnte das sein?<br />
A. Reetz-Graudenz, <strong>2018</strong>.<br />
Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinnerinnen<br />
und Gewinner!<br />
Unter den richtigen Antworten verlosen wir kleine<br />
Preise. Senden Sie uns Ihre Antwort mit dem Stichwort<br />
„kleines Rätsel“ bis zum 15.07.<strong>2018</strong> per E-Mail:<br />
info@projekt-u5.de<br />
oder postalisch an die<br />
Projektrealisierungs GmbH U5<br />
Kommunikation<br />
Friedrichstraße 95<br />
10117 Berlin<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Projektrealisierungs GmbH U5<br />
Kommunikation<br />
Friedrichstraße 95<br />
10117 Berlin<br />
info@projekt-u5.de<br />
www.projekt-u5.de<br />
Text: Annekatrin Rolef, PRG U5<br />
Grafische Bearbeitung / Satz:<br />
Sandwichpicker GmbH<br />
Fotos / Grafik:<br />
Antonio Reetz-Graudenz,<br />
ISP ZT-GmbH, PRG U5, Max Dudler,<br />
Bünck + Fehse GmbH<br />
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