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Methodenmanual „Lernen in Projekten“ - Stiftung Brandenburger Tor

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9) Übertragung auf das Problem – „Force-Fit“<br />

„Force-Fit“ bedeutet soviel wie „Erzwungene Eignung“, d.h. die Problemlöser sollen mit Ge-<br />

walt versuchen, die Eignung e<strong>in</strong>er problemfremden Struktur als Lösungsanalogie zu e<strong>in</strong>em<br />

gestellten Problem nachzuweisen. In diese Phase sollen Sie also die Verb<strong>in</strong>dung zum Aus-<br />

gangsproblem wieder herstellen. Überlegen Sie sich, <strong>in</strong> wieweit die Ideen und Beschreibun-<br />

gen für das Problem brauchbar s<strong>in</strong>d. Leiten Sie aus Ihren ausgewählten Analogien und Lö-<br />

sungsansätze ab und sammeln Sie diese, nach den Regeln des Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>gs.<br />

Beispiel: Profilrahmen, knetartige Kugeln zwischen Glasplatte und Rahmen, Rahmen nur<br />

an zwei Seiten, Druckbehälter: steht unter Spannung,...<br />

10) Entwicklung von Lösungsansätzen<br />

Übertragen Sie nun Ihre entwickelten Lösungsvorschläge auf das Problem und bewerten<br />

diese.<br />

Beispiel: gekrümmter Rahmen erzeugt Spannung usw.<br />

Durchführungsh<strong>in</strong>weise<br />

Bei der Durchführung ist es empfehlenswert, den Gesamtablauf – also auch den Verfrem-<br />

dungsprozess – für alle Teilnehmer sichtbar an e<strong>in</strong>er Tafel, an Flip-Charts oder an e<strong>in</strong>em<br />

Overhead-Projektor zu protokollieren und e<strong>in</strong>en Moderator festzulegen, der die Sitzung leitet.<br />

Dieser sollte allerd<strong>in</strong>gs Erfahrungen mit der Methode haben oder sich zum<strong>in</strong>dest schon e<strong>in</strong>ge-<br />

arbeitet haben. Durchführen können Sie diese Methode mit e<strong>in</strong>er Gruppe von 5 – 10 Leuten,<br />

allerd<strong>in</strong>gs müssen Sie e<strong>in</strong>en Zeitaufwand von 90 – 120 M<strong>in</strong>uten e<strong>in</strong>planen.<br />

Sicherlich stellt die Methode höhere Anforderungen an Sie als das Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g oder M<strong>in</strong>d<br />

Mapp<strong>in</strong>g, da der Verfahrensablauf etwas umfangreicher ist und das Pr<strong>in</strong>zip der Analogien-<br />

bildung erst e<strong>in</strong> wenig tra<strong>in</strong>iert werden muss, bis es hilfreich und effektiv ist. Allerd<strong>in</strong>gs gilt<br />

Synektik als „die kreative Arbeitstechnik“ schlechth<strong>in</strong>. Ihre Orig<strong>in</strong>alität liegt dar<strong>in</strong>, dass sie<br />

wesentliche Komponenten des kreativen Denkens verwirklicht, <strong>in</strong>dem sie sachlich entfernte<br />

Wissenselemente zu neuen Denkprodukten zusammenfasst. Sie werden am Anfang zwar<br />

e<strong>in</strong>ige Probleme haben, doch lassen Sie sich davon nicht abschrecken die Methode weiterh<strong>in</strong><br />

zu praktizieren, denn e<strong>in</strong>e Synektiksitzung kann aufgrund ihrer aufgelockerten und produkti-<br />

ven Atmosphäre sehr viel Spaß bereiten und durchaus <strong>in</strong>teressante Ergebnisse br<strong>in</strong>gen.<br />

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