Methodenmanual „Lernen in Projekten“ - Stiftung Brandenburger Tor
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gischer Tier- (und letztlich auch Pflanzen-)produkte, die artgerechte Tierhaltung und –fütte-<br />
rung garantieren. Tonis Argument, das Café solle <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie der Integration und dem<br />
Zusammenwachsen aller zu e<strong>in</strong>er Art „Campusgeme<strong>in</strong>schaft“ fördern, fand bei den anderen<br />
so viel Anklang. Man wollte auch besonderen Wert darauf legen, dass sich alle wohl fühlen<br />
und niemand aus irgendwelchen Gründen diskrim<strong>in</strong>iert würde. Störenfriede, Rechtsextremis-<br />
ten oder lautstarke Lästerer würden also gnadenlos des Hauses verwiesen werden. Außerdem<br />
sollten regelmäßig Veranstaltungen stattf<strong>in</strong>den, die <strong>in</strong>terkulturelle Verständigung fördern und<br />
viele „Geschmäcker“ ansprechen.<br />
Die Philosophie des Campuscafés<br />
1. Dies ist e<strong>in</strong> Ort der Erholung, wo Toleranz gegenüber Verschiedenartigkeit herrscht.<br />
2. Hier gilt das Pr<strong>in</strong>zip der Gegenseitigkeit: Wer gibt, bekommt auch etwas zurück!<br />
3. Dies ist e<strong>in</strong> Ort der Experimente, nicht des Perfektionismus. Wir zählen auf Sie<br />
Anregungen und Ideen!<br />
4. Erwirtschaftete Gew<strong>in</strong>ne werden für e<strong>in</strong>en guten Zweck e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
5. Hier gibt es nur fair gehandelte Getränke.<br />
6. Wir unterstützen regionale Anbieter.<br />
7. Wir s<strong>in</strong>d für Umweltschutz und Recycl<strong>in</strong>g.<br />
8. Wir unterstützen artgerechte Tierhaltung und verwenden nach Möglichkeit ökologi-<br />
sche Produkte.<br />
9. Und das alles gibt’s zu günstigen Preisen. Es geht!<br />
Sie sehen, das Pr<strong>in</strong>zip der Fairness und Achtung vor Lebewesen aller Art zieht sich wie e<strong>in</strong><br />
„roter Faden“ durch die Unternehmensphilosophie des Campuscafés. Die Philosophie bildet<br />
quasi die Grundlage dafür, warum e<strong>in</strong>zelne D<strong>in</strong>ge im Café so gehandhabt werden, wie es<br />
schließlich geschieht.<br />
Natürlich ist nicht jedes Projekt mit e<strong>in</strong>em – auch im wirtschaftlichen S<strong>in</strong>ne – „Unternehmen“<br />
wie diesem Café zu vergleichen. Je nachdem, um was für e<strong>in</strong> Projekt es sich bei Ihrem Vor-<br />
haben handelt, werden Sie sich vielleicht fragen, was für Grundpr<strong>in</strong>zipien es denn geben<br />
könnte, nach denen die Sache laufen soll! Sicher haben Sie <strong>in</strong>sofern Recht, dass e<strong>in</strong>e solche<br />
Philosophie nur bei Projekten S<strong>in</strong>n macht, die quasi Institutionen darstellen, also bleibende<br />
E<strong>in</strong>richtungen wie e<strong>in</strong> Café. Aber auch, wenn Ihr Projekt e<strong>in</strong>e wahrlich „e<strong>in</strong>malige“ Sache ist,<br />
wie z.B. e<strong>in</strong>e Weihnachtsfeier an der Schule oder die Veröffentlichung e<strong>in</strong>es Buches, gibt es<br />
immer e<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>nzusammenhang zwischen dem Projektziel und der Art der Verwirklichung.<br />
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