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Methodenmanual „Lernen in Projekten“ - Stiftung Brandenburger Tor

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e<strong>in</strong>er komplexen F<strong>in</strong>anzierung e<strong>in</strong>es Films auch schon mal e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>geplanter Geldgeber<br />

ausfallen. Dennoch stellt e<strong>in</strong>e solide Zeit- und Budgetplanung das Skelett jedes Projektes dar,<br />

egal ob <strong>in</strong> Schule oder Wirtschaft.<br />

Projektarbeit f<strong>in</strong>det immer mitten <strong>in</strong> der Welt statt, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Umfeld, das zugleich e<strong>in</strong> so ge-<br />

nanntes Kraftfeld (Siehe Modul I) ist, d. h. im Umfeld jedes Projektes gibt es bestimmte<br />

Menschen mit bestimmten Interessen. Um nicht große Mengen von Arbeitskraft und F<strong>in</strong>anz-<br />

mitteln <strong>in</strong> e<strong>in</strong> vollkommen aussichtsloses Projekt zu <strong>in</strong>vestieren, macht man im Kontext der<br />

Wirtschaft häufig so genannte Kraftfeld- und Stakeholderanalysen. E<strong>in</strong> Stakeholder ist jeder,<br />

der von e<strong>in</strong>em Projekt betroffen ist oder e<strong>in</strong> Interesse an diesem Projekt hat. Das heißt, wenn<br />

es um die Planung e<strong>in</strong>es neuen K<strong>in</strong>derspielplatzes geht, dann ist sowohl das vierjährige K<strong>in</strong>d,<br />

das von dem Spielplatz profitiert als auch der Anwohner, der K<strong>in</strong>dergeschrei nervt: e<strong>in</strong> Sta-<br />

keholder (Siehe Modul I).<br />

Mit Hilfe von Stakeholder- und Kraftfeldanalysen sollen Schwierigkeiten, die im Verlauf der<br />

Projektarbeit auftreten können, antizipiert und <strong>in</strong> die Projektstrategien mit e<strong>in</strong>bezogen wer-<br />

den.<br />

Sozialpsychologen haben herausgefunden, dass e<strong>in</strong> arbeitsfähiges Teams sich aus maximal<br />

sechs bis sieben Teammitgliedern zusammensetzen sollte. Ist die Gruppe größer entstehen<br />

Reibungsverluste <strong>in</strong> der Kommunikation. Wenn e<strong>in</strong>e noch größere Gruppe von Menschen<br />

geme<strong>in</strong>sam an e<strong>in</strong>em Projekt arbeitet, weil das die Komplexität erforderlich macht, wie zum<br />

Beispiel bei e<strong>in</strong>em Film, dann s<strong>in</strong>d Unterteams erforderlich.<br />

Kernidee der Projektarbeit ist, dass unterschiedliche Menschen geme<strong>in</strong>sam mehr erreichen<br />

können als jeder für sich alle<strong>in</strong>. Projektteams s<strong>in</strong>d daher meist ganz bewusst komplementär<br />

angelegt. Bei der Teamzusammenstellung <strong>in</strong> der Wirtschaft kommt es auf die richtige Mi-<br />

schung von Talenten an. Nicht die Homogenität der Mitarbeiter - das Pr<strong>in</strong>zip des <strong>in</strong>dustriel-<br />

len Zeitalters - sondern ihre Unterschiedlichkeit ist also von Nutzen für das Projekt. Am<br />

fruchtbarsten, am kreativsten ist Projektarbeit, wenn Menschen unterschiedlicher Begabun-<br />

gen und Interessen aufe<strong>in</strong>ander stoßen. In geme<strong>in</strong>samen Gesprächen ergänzen sie sich. Im<br />

besten Falle stimulieren sie wechselseitig ihren Denkprozess, so entstehen Synergieeffekte.<br />

Das heißt, das geme<strong>in</strong>sam erarbeitete Ergebnis ist mehr als die Summe der E<strong>in</strong>zelleistungen,<br />

die jeder für sich alle<strong>in</strong> hätte erbr<strong>in</strong>gen können. Wenn e<strong>in</strong>e Architekt<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> Bau<strong>in</strong>genieur und<br />

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