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Methodenmanual „Lernen in Projekten“ - Stiftung Brandenburger Tor

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unterbrechen oder sie durch gezielte Fragen <strong>in</strong> konstruktive Bahnen lenken. Zeigen sich Wi-<br />

derstände oder Frustrationen bei den Konfliktbeteiligten, so sollte er versuchen, diese erst<br />

e<strong>in</strong>mal abzubauen, d.h. sie offen anzusprechen und die Beteiligten darüber zu Wort kommen<br />

lassen.<br />

Entwickelt sich unter den Streitenden langsam wieder e<strong>in</strong>e vertrauens- oder zum<strong>in</strong>dest re-<br />

spektvolle Konversation, kann mit der Suche nach konkreten Problemlösungen begonnen<br />

werden. Nun kann jeder mögliche Lösungsvorschläge machen, die zunächst noch nicht be-<br />

wertet werden sollten. Erst wenn alle Vorschläge gemacht worden s<strong>in</strong>d, kann e<strong>in</strong>e Diskussion<br />

über deren Vor- und Nachteile, ihre Realisierbarkeit und Effizienz beg<strong>in</strong>nen. Natürlich kann<br />

auch der Mediator e<strong>in</strong>en Vorschlag machen. Er sollte jedoch nicht auf se<strong>in</strong>e Lösung drängen,<br />

sondern diese nur als e<strong>in</strong>e Alternative anbieten.<br />

Empfehlenswert ist bei dieser Diskussion, wenn zunächst nach den positiven Aspekten e<strong>in</strong>er<br />

Idee gefragt wird und nach Möglichkeiten, wie die Idee verbessert werden könnte. Halten Sie<br />

sich auch hier mit harscher Kritik zurück. Auf die negativen Seiten des Vorschlags h<strong>in</strong>zuwei-<br />

sen ist absolut notwendig, aber es soll nicht wieder Streit entbrennen. Dem Mediator fällt die<br />

Rolle zu, darauf zu achten, dass im Entscheidungsprozess möglichst niemand übergangen<br />

wird, es soll ja ke<strong>in</strong>er der Beteiligten als „Schuldiger“ oder „Verlierer“ aus dem Gespräch<br />

kommen. Es soll nur „Sieger“ geben. Damit dieser Grundgedanke der Mediation auch ver-<br />

wirklicht wird, sollten Sie darauf achten, dass nicht Ihre eigenen Interessen bei der Entschei-<br />

dung für e<strong>in</strong>e Lösung ausschlaggebend s<strong>in</strong>d, sondern die Lösung „gew<strong>in</strong>nt“, welche am vor-<br />

teilhaftesten für das ganze Team ersche<strong>in</strong>t, auch wenn die eigenen Interessen dabei etwas zu-<br />

rückstehen müssen. Doch unzufrieden mit der Lösung sollte niemand aus dem Gespräch ge-<br />

hen! Hegen Sie ernsthafte Bedenken gegen den entschiedenen Lösungsvorschlag, sollten Sie<br />

dies unbed<strong>in</strong>gt ansprechen, sonst könnte sich später hieraus e<strong>in</strong> neuer Konflikt entwickeln!<br />

Jede Menge Tipps zur Mediation (besonders für den Mediator) f<strong>in</strong>den Sie im Literaturver-<br />

zeichnis!<br />

Literatur:<br />

Besemer (1998)<br />

Melanie Haberstroh<br />

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