Methodenmanual „Lernen in Projekten“ - Stiftung Brandenburger Tor
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Die wichtigsten Schritte des Mediationsverfahrens<br />
Vorphase<br />
Diese Phase der Mediation ist eigentlich eher als „Vorarbeit“ zu bezeichnen, da es hier nur<br />
um die Vorbereitung der eigentlichen Mediation geht. Zunächst müssen Sie nämlich e<strong>in</strong>en<br />
Mediator suchen, der Ihnen helfen kann. Es sollte sich hierbei um e<strong>in</strong>e Person handeln, die am<br />
Besten alle Konfliktbeteiligten etwa gleich gut kennen, aber mit der niemand speziell<br />
befreundet ist. So ist es leichter, der Person den Konflikt anzuvertrauen und offen vor ihr zu<br />
sprechen, und zugleich fühlt sich niemand, dadurch benachteiligt, dass der Mediator vielleicht<br />
vore<strong>in</strong>genommen ist und e<strong>in</strong>e Person „bevorzugen“ könnte. Es ist natürlich gut, wenn Sie dem<br />
potentiellen Mediator kurz erklären, wor<strong>in</strong> Ihr Problem besteht, aber seien Sie fair und<br />
beschreiben Sie die Situation nicht e<strong>in</strong>seitig, sondern versuchen Sie neutral zu bleiben.<br />
Außerdem sollten Sie sich auf das Mediationsgespräch vorbereiten, das Sie schließlich zu<br />
Ihrer Problemlösung führen soll. Machen Sie sich noch mal die zentralen Punkte des Kon-<br />
flikts klar. Überlegen Sie auch, was Ihre speziellen Interessen <strong>in</strong> Bezug auf die Problemlösung<br />
s<strong>in</strong>d. Dann können Sie sich gezielter im Gespräch dazu äußern. Machen sie sich also ruhig<br />
Notizen und sparen dabei nichts aus, was Sie stört oder beschäftigt, das Gespräch ist schließ-<br />
lich dazu da, die Positionen aller Beteiligten klarzustellen und e<strong>in</strong>e Interessensübere<strong>in</strong>kunft zu<br />
erzielen. Und das geht eben nur, wenn Sie sich auch klar dazu äußern können!<br />
Das Mediationsgespräch<br />
Zunächst ist es wichtig, e<strong>in</strong>e angenehme Atmosphäre zu schaffen, schließlich sollen Sie nicht<br />
gegene<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> den R<strong>in</strong>g steigen, sondern Ihre negativen Gefühle und E<strong>in</strong>stellungen zue<strong>in</strong>-<br />
ander ändern. Also: Machen Sie es sich möglichst gemütlich, halten Sie etwas zu tr<strong>in</strong>ken be-<br />
reit und versuchen Sie zu entspannen. Dann kann es losgehen.<br />
E<strong>in</strong>leitung des Mediators<br />
Zu Beg<strong>in</strong>n des Gesprächs empfiehlt es sich, dass der Mediator kurz se<strong>in</strong>e Rolle <strong>in</strong> diesem<br />
Gespräch und die Grundregeln des Verfahrens darstellt:<br />
• Der Mediator löst nicht den Konflikt, dies müssen die Konfliktbeteiligten selbst tun!<br />
• Der Mediator wertet und urteilt nicht und ergreift auch nicht Partei!<br />
• Jeder, der spricht, darf ausreden, während ihm die anderen aufmerksam zuhören!<br />
• Nur der Mediator darf jemanden unterbrechen, falls erforderlich!<br />
• Ke<strong>in</strong>e beleidigende Sprache oder gar tätliche Übergriffe!<br />
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