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TheaterCourier Juni 2018

TheaterCourier Juni 2018 | Die Kunst- und Kulturzeitung für Sachsen | Freiberger Sommernächte - Literaturfest Meißen - Moritzburg Festival - Museumsnacht Dresden - Comödie Dresden - Elbsand im Boulevardtheater - August Theater - Merlins Wunderland Jubiläum - theater junge generation - Theaterkalender - Thorsten Fietze - Kunstversteck Weesenstein 1945 - DDR-Ausstellung Leipzig - Schallplatte -  "The Monstrum Band" - Filmkritik - Peter Flache uvm.

TheaterCourier Juni 2018 | Die Kunst- und Kulturzeitung für Sachsen | Freiberger Sommernächte - Literaturfest Meißen - Moritzburg Festival - Museumsnacht Dresden - Comödie Dresden - Elbsand im Boulevardtheater - August Theater - Merlins Wunderland Jubiläum - theater junge generation - Theaterkalender - Thorsten Fietze - Kunstversteck Weesenstein 1945 - DDR-Ausstellung Leipzig - Schallplatte -  "The Monstrum Band" - Filmkritik - Peter Flache uvm.

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Seite 6 | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />

www.theatercourier.de<br />

THEATER<br />

Kein Wunder, sondern ein erfolgreiches Konzept: Merlins Wunderland<br />

Hat es Merlin, den<br />

mythischen Zauberer<br />

der Kelten aus der<br />

König-Artus-Sage<br />

wirklich gegeben?<br />

Wir wissen es nicht, was wir aber wissen<br />

ist, dass es „Merlins Wunderland“, das<br />

Restaurant-Theater in einer ausgebauten<br />

Scheune eines ehemaligen Dreiseithofes<br />

nahe der Autobahnabfahrt Dresden-Altstadt<br />

gibt. Im September 1998 organisierte<br />

dort Inhaber Mirco Meinel seine erste<br />

Show „Wilder Mann & Weißer Hirsch“ im<br />

urigen Ambiente mit einer mächtigen<br />

Holztafel, die ein klein bisschen an König<br />

Artus Tafelrunde erinnert. „Ich habe den<br />

Fußboden mit gefliest und den einzigen<br />

Rainer König, Dieter Beckert, Peter Till –<br />

Merlins Wunderland<br />

© PR<br />

Scheinwerfer per Hand bedient“, erinnert<br />

er sich. Jetzt wird im „Merlin“ im September<br />

20-Jähriges gefeiert. „Geblieben ist das<br />

Anliegen der Erlebnisgastronomie, nämlich<br />

Essen, Show und Tanz zu bieten – wir<br />

haben lediglich die Inhalte angepasst und<br />

feilen ständig an der Qualität.“ Dazu gehört,<br />

den bis zu 350 Gästen im Parkett und<br />

auf der Empore ein deftiges Menü an den<br />

langen Holztafeln zu servieren – frisch<br />

gekocht unter Leitung von Küchenchef<br />

Andreas Kirsch – auf Wunsch auch für<br />

Vegetarier, Veganer und Allergiker. Beim<br />

„interaktiven Menü“ kommt die Suppe<br />

im Kessel und der Hauptgang in großen<br />

Schalen für den ganzen Tisch. Die Gäste<br />

bedienen sich gegenseitig, was das Miteinander<br />

beflügelt und wer will, bekommt<br />

Nachschlag. Hochwertige Bild- und Tontechnik<br />

wurde eingebaut, der Eingangsbereich<br />

vergrößert und auf der Bühne wird<br />

mit allen technischen Raffinessen inszeniert.<br />

Eine halbe Million Gäste, darunter<br />

auch Stammpublikum, bestätigten das<br />

Erfolgskonzept.<br />

„Wir feiern den 20. Geburtstag im September<br />

mit einer Jubelserie von Comedy-<br />

Veranstaltungen. Bei letzteren ist jeder<br />

sechste Gast frei“, verkündet Meinel.<br />

Begonnen wird am 1. September mit einem<br />

wahrhaft königlichen Vergnügen,<br />

Merlins Wunderland<br />

© PR<br />

einem Comedy-Programm mit dem Mimen,<br />

Clown und Schauspieler Rainer König,<br />

der übrigens wie Dieter Beckert und<br />

Peter Till von Anfang an dabei war. Unterstützt<br />

von Künstlerkollegen wie dem<br />

Sachsenkind Friedlinde, dem Vater der<br />

Dresdner Pantomimen Ralf Herzog, Teufelsgeiger<br />

Ludek Lerst und Feuerkünstler<br />

Isegrimm. Am 8. September gibt es ein<br />

Wiedersehen mit Otto Kuhnle, dem „Botschafter<br />

des deutschen Humors“. Auch<br />

das Elton-John-Double Kay Doberstein<br />

ist mit von der Partie.<br />

Am 15. September ist wieder mal das<br />

Clownsduo Schlicht & Kümmerlich zu<br />

Gast. Mit ihnen gemeinsam gestalten<br />

Otto Kuhnle, Ludek Lerst, Sängerin Katja<br />

Hofmann und die Pole-Dance-Akrobatin<br />

Cara Julienne den Abend.<br />

Comedy mit den Elbhangzombies & friends<br />

ist am 22. September angesagt. Die Untoten<br />

vom Dresdner Elbhang haben sich<br />

zwei sehr lebendige Damen eingeladen:<br />

Pop-Röhre Katja Hofmann und die Dame<br />

an der Stange Cara Julienne.<br />

Am 29. September wird die jüngste Show<br />

des Hauses gezeigt, das verrückte Fantastical<br />

„Merlin, mein Merlin“. Musicaldarsteller<br />

Ron Holzschuh verwandelt als Merlin<br />

die Location in eine Feier-Scheune und<br />

zaubert große Hits der Rock- und Popgeschichte<br />

auf die Bühne. Die Jubelwochen<br />

erreichen am 12. Oktober mit der Premiere<br />

von „Sternstunden der Menschheit –<br />

Die galaktische Dinnershow“ mit Dieter<br />

Beckert, Peter Till und Rainer König und<br />

vielen anderen ihren Höhepunkt.<br />

Regine Eberlein<br />

20 Jahre Merlins Wunderland<br />

www.merlins-wunderland.de<br />

Tickethotline: 0351 - 421 99 99<br />

Lieber Silber als Gold! Motto Spielzeit <strong>2018</strong>/19 am tjg: „Wollen wir mal reden?“<br />

Dialog, Kommunikation,<br />

Zusammenleben<br />

sind Schlagworte<br />

der neuen Saison<br />

Viviane Podlich, Tanja Wehling, Puppe Konrad<br />

und Patrick Borck in „Drei miese fiese Kerle“<br />

© Marco Prill<br />

Die Ansage „Wir müssen mal reden!“<br />

kennen wir alle, meist verheißt sie<br />

nichts Gutes, ist aber wenigstens ein<br />

Angebot zum Dialog. Und genau diesem<br />

Austausch haben sich die 126 Mitarbeiter<br />

des tjg für die kommende Saison<br />

verschrieben. „Wir haben die erste<br />

Saison hier fast vollständig gemeistert<br />

und wer die alte Spielstätte und hier<br />

das neue Haus mit seinen drei Bühnen<br />

kennt, weiß, dass es eine große Umstellung<br />

war“, so tjg-Chefin Felicitas Loewe.<br />

Doch gemeinsam mit den neuen Nachbarn<br />

im Kraftwerk und der Umgebung<br />

– was das Motto der ersten Spielzeit<br />

war – wurden intensive Kooperationen<br />

gefunden. Der Renner war mit über 80<br />

Vorstellungen, die rund 20.000 Kinder<br />

sahen, das Weihnachtsstück „Rico, Oskar<br />

und das Vomhimmelhoch“ – mit einer<br />

95prozentigen Auslastung!<br />

Jetzt geht es darum, „Kinder und Jugendliche<br />

in den Dialog der Erwachsenen<br />

in einer Stadt mit nach wie vor<br />

deutlich erhöhtem Redebedarf nachhaltig<br />

einzubeziehen“.<br />

Auf dem Programm stehen 17 Premieren,<br />

davon sind neun Uraufführungen,<br />

die irgendwie das Motto Sprache in verschiedenen<br />

altersgemäßen Formen zum<br />

Thema haben.<br />

Um Nonverbales geht es beim Tanztheater<br />

„Zeig mal!“ für Zweijährige von Irina<br />

Pauls. Den Mund auch sinnbildlich<br />

aufmachen muss der Junge in „Leon<br />

zeigt Zähne“ – sein Vater ist Zahnarzt.<br />

Das Stück ist für Kinder ab sechs Jahren<br />

geeignet. Zum Weihnachtsprogramm<br />

gehört „Das letzte Schaf“, in dem sich<br />

Schafe über Geschenke unterhalten (ab<br />

8). Ebenso „Die große Wörterfabrik“ (ab<br />

4) sowie Astrid Lindgrens „Ronja Räubertochter“<br />

(ab 6), das am 1. Dezember<br />

Premiere hat.<br />

Alle reden miteinander, jeder hat Recht<br />

und doch sind am Ende alle tot – das<br />

findet in „Antigone“ nach Sophokles für<br />

Jugendliche ab 14 Jahren statt. Bei den<br />

„Bremer Stadtmusikanten“ wird auf der<br />

Puppenbühne nicht nur geredet sondern<br />

bekanntlich auch gesungen (ab 6). Kinder<br />

kommen zu Wort in „König Macius<br />

der Erste“, in einer Fassung von Wojtek<br />

Klemm. Um ein hochaktuelles Thema<br />

geht es in #nofilter: um die analoge Suche<br />

nach dem Ich im Digitalen (ab 12).<br />

Im Sonnenhäusel im Großen Garten<br />

hat „Ginpuin – Auf der Suche nach dem<br />

großen Glück“ Premiere. Geredet wird<br />

auch, und zwar mit völlig verdrehten<br />

Worten.<br />

Mit der neuen Spielzeit wird die Theaterakademie<br />

zehn Jahre alt. Seitdem<br />

forschen, experimentieren und inszenieren<br />

Jugendliche unter Anleitung<br />

zum Thema Theater. Am 14. September<br />

wird mit der 3. Zukunftskonferenz der<br />

Kinder mit der Frage „Wie werden wir in<br />

Zukunft arbeiten?“ gestartet. Erstmalig<br />

ist ein dreiwöchiger Theatersommer<br />

geplant.<br />

Um die Verbindung von Bildender und<br />

Darstellender Kunst geht es in der begehbaren<br />

Raum-Installation „Louises<br />

Garten“ zum Leben der Künstlerin Louise<br />

Bourgeois im Generator der Studiobühne.<br />

Ein zentraler Parcours „Auf der<br />

Suche nach dem unschätzbaren Wert<br />

der Dinge“ entsteht gemeinsam mit Experten<br />

der Staatlichen Kunstsammlungen<br />

Dresden und ist für Zuschauer ab 8<br />

Jahre geeignet.<br />

Mit großen Vorhaben startet das tjg in<br />

die zweite Spielzeit. „Die Nachfrage ist<br />

groß, wir könnten mehr spielen, aber<br />

uns fehlt technisches Personal“, stellt<br />

Intendantin Loewe fest und will mit den<br />

Verantwortlichen auch darüber reden.<br />

Als bundesweit größtes Kinder- und Jugendtheater<br />

trage dieser Ort der Selbsterfahrung<br />

und der Kunstvermittlung<br />

auch mit zur Bewerbung als europäische<br />

Kulturhauptstadt 2025 bei.<br />

Regine Eberlein<br />

Theater Junge Generation<br />

www.tjg-dresden.de<br />

Tickethotline: 0351 - 320 42 777

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