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DOLCE VITA MAGAZIN N° 14 / 2018

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TRAVEL ALLGÄU, BAYERN<br />

Romantische Geniesser-Region<br />

Die Bayern sind in Feierlaune, denn der Freistaat besteht seit 100 Jahren! Ein Grund mehr, in das Allgäu zu<br />

fahren, wo eine hügelige Landschaft und der Mythos des berühmtesten Bayernkönigs erkundet werden können.<br />

Text: Barbara Blunschi<br />

Eigentlich hätte es sein absolutes Traumschloss werden sollen, doch<br />

Deutschlands höchst gelegene Burg ist auch heute noch eine Ruine. Aus den<br />

Überresten der trutzigen Burg auf dem Falkeinstein sollte ein Märchenschloss<br />

entstehen, das sogar Schloss Neuschwanstein in den Schatten gestellt<br />

hätte. Wären da nicht massive finanzielle Schwierigkeiten aufgetaucht<br />

und vor allem der mysteriöse Tod des Bauherrn.<br />

Geblieben ist die Wasserleitung, die noch zu Zeiten König Ludwigs II. installiert<br />

wurde. Heute gehören die Ruine und das gleich unterhalb gelegene Burghotel<br />

Falkenstein der Familie Schlachter. Ein Boutique-Hotel, das ganz nach<br />

dem Geschmack des Märchenkönigs wäre. Ludwig schlemmte liebend gerne<br />

und von Simon Schlachter wäre er genau wie ich begeistert. Der Sohn des<br />

Hauses sammelte in Spitzenküchen wie dem «Schloss Schauenstein» oder<br />

dem «The Restaurant im Dolder Grand» seine Kocherfahrungen und verwöhnt<br />

nun die Gäste im familieneigenen Restaurant.<br />

Die Zimmer sind individuell und liebevoll eingerichtet und die Weitsicht einfach<br />

grandios. Nur den Weg bis zum Hotel und der Ruine muss man sich verdienen.<br />

Etwas ausserhalb von Pfronten führt eine enge, steile Strasse bergwärts<br />

und eine Ampel regelt darum den Verkehr. Nur einmal pro Stunde ist<br />

die Durchfahrt möglich und am Ziel angekommen, erinnert eine Skulptur im<br />

Felsen an den majestätischen Visionär.<br />

Der bayerische König liebte Sagen und Legenden; und an denen mangelt es<br />

in der Region auf keinen Fall. Da sind zum Beispiel die kleinwüchsigen «Venediger-Männle»,<br />

die das Allgäu im Mittelalter auf der Suche nach Schätzen<br />

durchwanderten. Die hügelige Voralpenlandschaft, die sich heutzutage auch<br />

bequem per E-Bike erfahren lässt, begegnet mir rund um Füssen, dem Ausgangspunkt<br />

für die Besuche der berühmten Königsschlösser, immer wieder.<br />

Neuschwanstein muss man einfach gesehen haben, auch wenn man bei der<br />

Besichtigung der opulenten Räume keinesfalls alleine ist. Der Zutritt wird<br />

genauestens abgestimmt und wehe, man verpasst das auf dem Ticket angegebene<br />

Zeitfenster – vor allem, wenn die bergwärts fahrenden Kutschen<br />

rar und bereits voll belegt sind. Dann heisst es für mich nach Luft japsend<br />

und im Stechschritt den steilen Hügel hoch.<br />

Doch spätestens nach der Führung durch die für Touristen geöffneten<br />

Räume werde ich vom Balkon neben dem Schloss-Café mit einem Panoramablick<br />

auf den Alpsee und die dahinter liegenden Berge belohnt. Auch<br />

Schloss Hohenschwangau ist in Sichtweite. Die ehemalige Sommerresidenz<br />

und das Elternhaus von König Ludwig II. hat mich ebenfalls schwer beeindruckt.<br />

Der Familiengeschichte der Wittelsbacher kommt man aber besser<br />

im Museum der bayrischen Könige auf die Spur, das sich unterhalb von<br />

Schloss Hohenschwangau und in Ufernähe des Alpsees befindet.<br />

Die Seen sind umgeben von riesigen Wiesen, auf denen das Vieh sich den<br />

Bauch vollschlägt. Liefern tun sie danach Milch, welche zu Käse verarbeitet<br />

wird. Dieser schmeckt in dem typischen Kässpatzen, den ich gerade esse,<br />

einfach vorzüglich. Das liegt vielleicht daran, dass die Allgäuer von uns<br />

Schweizern das «Käsen» lernten, nachdem ihr Flachs wegen der günstigeren<br />

Baumwolle nicht mehr gefragt war und sie eine alternative Einkommensquelle<br />

finden mussten. Ob das Geld wohl zum Bau von Ludwigs Prachtschlössern<br />

gereicht hätte?<br />

www.allgaeu.de<br />

www.bayern.de<br />

54<br />

<strong>DOLCE</strong> <strong>VITA</strong> <strong>MAGAZIN</strong> <strong>N°</strong> <strong>14</strong> | SOMMER <strong>2018</strong>

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