08.06.2018 Aufrufe

Alnatura Magazin Juni 2018

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />

ISSN 1612-7153<br />

alnatura.de<br />

SCHWERPUNKT INSEKTENSTERBEN<br />

Hilfe für Bienen<br />

und Co.<br />

SAISON<br />

Gemeinsam<br />

grillen<br />

ALNATURA EINBLICKE<br />

Obst und Gemüse<br />

aus der Region


ANZEIGE<br />

LOGONA<br />

von Natur aus schön.<br />

[ purify ] Klärende Pflege<br />

· Pflege für zu Unreinheiten neigende Haut<br />

· wirkt antibakteriell durch Bio-Minze und natürliche Salicylsäure<br />

· beugt der Neubildung von Unreinheiten vor und reduziert Hautglanz<br />

www.logona.de


<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />

Liebe Kundinnen, liebe Kunden,<br />

kürzlich entdeckte ich in der Schrift »Über die ästhetische Erziehung<br />

des Menschen« von Friedrich Schiller im vierten Brief den folgenden<br />

Satz: »Der gebildete Mensch macht die Natur zu seinem Freund und<br />

ehrt ihre Freiheit, indem er bloß ihre Willkür zügelt.«<br />

Wirtschaften mit der Natur ist das Leitbild für und von <strong>Alnatura</strong>.<br />

Deshalb engagieren wir uns für den biologischen Landbau. Er erhält<br />

und mehrt den Humusgehalt des Bodens, bewahrt die Artenvielfalt,<br />

hält das Grundwasser sauber und trägt so dazu bei, dass die Natur<br />

sich durch die Hilfe des Menschen besser entfalten kann.<br />

Das ist nicht Mainstream, 99 Prozent aller landwirtschaftlichen<br />

Flächen weltweit werden konventionell, meist unter Einsatz von<br />

synthetisiertem Stickstoffdünger und chemischen Pestiziden, bear beitet.<br />

Nur etwa ein Prozent wird zertifiziert ökologisch bewirtschaftet. Die<br />

Bilanz ist schockierend: belastetes Grundwasser, erodierte Böden und<br />

ein Artensterben in unvorstellbarem Ausmaß. In Deutschland sind<br />

in den letzten 40 Jahren über 70 Prozent aller Insekten verschwunden.<br />

Doch ohne Bienen und Co. gibt es keine Bestäubung und es entstehen<br />

gar keine oder deutlich weniger Früchte und Samen. Die Schätzungen<br />

allein für die Bestäubungsleistung der Bienen reichen von 30 bis 80<br />

Prozent des Ernteertrages.<br />

Obgleich diese Tatsachen bekannt sind, gibt es noch immer zu<br />

wenig Menschen, die erkennen, dass nicht der liebe Gott oder<br />

»die« Politik oder die Agrarchemie die Verhältnisse ändern werden,<br />

sondern wir Menschen als Kunden. Wenn wir konsequent Bio kaufen,<br />

werden wir die Situation verbessern. Bio kostet nicht die Welt,<br />

aber ohne Bio wird die Welt kein<br />

Prof. Dr. Götz E. Rehn,<br />

Gründer und Geschäfts -<br />

führer <strong>Alnatura</strong><br />

lebensfähiger Ort für Mensch und<br />

Tier bleiben können.<br />

Werden wir »Freunde der Natur«<br />

und fördern durch unser Tun ihre<br />

Schönheit und Vielfalt!<br />

Mit herzlichen Grüßen<br />

16<br />

26<br />

38<br />

Aktuelles von <strong>Alnatura</strong> 4<br />

Warenkunde 6<br />

Rezeptideen 8<br />

<strong>Alnatura</strong> Markenprodukte 10<br />

Meine Ernährung Paläo 15<br />

Saison Gemeinsam grillen 16<br />

Hersteller-Reportage Lammsbräu 22<br />

<strong>Alnatura</strong> Einblicke<br />

Obst und Gemüse aus der Region 26<br />

Naturkosmetik 28<br />

Hersteller-Reportage<br />

Teutoburger Ölmühle 34<br />

Aktuelles aus Bio-Welt und Gesellschaft 36<br />

Schwerpunkt-Thema Gesellschaft 38<br />

Schwerpunkt-Thema Biodiversität 40<br />

Nachhaltig leben 42<br />

Süddeutsche Zeitung Familie 44<br />

Slow Food 46<br />

Vom Feld auf den Teller 48<br />

Foodblog des Monats 49<br />

Vorschau, Filialen, Impressum 50<br />

Alle Beiträge rund um das<br />

Schwerpunkt-Thema Insektensterben<br />

erkennen Sie an dieser Biene.


Aktuelles<br />

von <strong>Alnatura</strong><br />

<strong>Alnatura</strong> für nachhaltige<br />

Beschaffung ausgezeichnet<br />

Die <strong>Alnatura</strong> Produktions- und Handels GmbH ist im<br />

Rahmen der DQS- Nachhaltigkeitskonferenz am 11. April<br />

<strong>2018</strong> in Frankfurt am Main mit dem German Award for<br />

Excellence in der Kategorie »Nachhaltige Beschaffung«<br />

ausge zeichnet worden, unter anderem weil im Einkauf<br />

auf viele regio nale Partner gesetzt wird. Der Nachhaltigkeitspreis<br />

wird in insgesamt acht Kategorien verliehen.<br />

Um aktives Nach hal tigkeitsengagement in der Wirtschaft<br />

weiter voran zutreiben, wurden Unternehmen ausgezeichnet,<br />

die eine Vorreiterrolle innerhalb des jeweiligen<br />

Bereichs einnehmen.<br />

Jetzt wieder<br />

kleine Bruderküken-Eier<br />

Wissen Sie, warum Hennen unterschiedlich große Eier<br />

legen? Es liegt am Alter der Tiere. Eine ausgewachsene<br />

Henne legt große, eine junge Henne kleine Eier. Weil<br />

wir alle Eier verwerten möchten, bieten wir ab sofort<br />

unter der Marke <strong>Alnatura</strong> wieder kleine Eier der Größe<br />

S im 10er-Karton an – zumindest solange der Vorrat<br />

reicht, denn die kleinen Hennen werden schnell groß.<br />

Ob Sie sich für S-, M- oder L-Eier entscheiden: Alle Eier<br />

der Marke <strong>Alnatura</strong> stammen aus unserer Bruderküken-<br />

Initiative, bei der die Bio-Höfe auch die männlichen<br />

Küken aufziehen.<br />

Irrtümer und Druckfehler vorbehalten. Preise sind gültig vom 30.05. bis 30.06.<strong>2018</strong>. Abgabe nur in haushaltsüblichen Mengen und nur, solange der Vorrat<br />

reicht. Alle Preise in Euro inkl. MwSt. Alle Artikel ohne Dekoration; Abbildungen verstehen sich als Serviervorschlag.<br />

Grillen<br />

Bio Metzgerei<br />

Packlhof<br />

Bio-Grillfackeln<br />

ca. 150 g (100 g = 1,59)<br />

Preis pro Packung ca.<br />

2,39<br />

Ab sofort erhalten Sie<br />

bei uns auch Grillkohle.<br />

Angebote vom 30.05.<br />

bis 30.06.<strong>2018</strong><br />

Das Grill-Journal –<br />

alles für Ihren WM-Abend<br />

Grillen und Fußball – das passt einfach zusammen.<br />

Entdecken Sie jetzt im <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt<br />

unser achtseitiges Grill-Journal, passend zur WM.<br />

Mit köstlichen Bio-Fleisch-Empfehlungen, Saucen,<br />

Getränken und Zubehör sowie leckeren Rezeptideen<br />

– zum Beispiel Pulled Pork Burger – für Ihren<br />

Fußballabend.<br />

Neue Textilien zur WM<br />

für die ganze Familie<br />

Fußballfans, aufgepasst: Ab sofort gibt es in Ihrem <strong>Alnatura</strong><br />

Super Natur Markt von People Wear Organic T-Shirts für<br />

Groß und Klein, Babybodys und Lätzchen im WM-Design sowie<br />

eine Spieldecke (ca. 80 × 160 cm, nicht abgebildet) mit<br />

Spielfeld- Druck fürs Public Viewing, das Schwimmbad oder<br />

zum Spielen im Wohnzimmer. Alle Artikel sind<br />

in Indien mit Bio-Baumwolle hergestellt<br />

und zu hundert Prozent nach den Richtlinien<br />

des Global Organic Standard<br />

gefertigt sowie durch<br />

Ecocert Greenlife<br />

zertifiziert.<br />

Jetzt zum Newsletter<br />

anmelden:<br />

alnatura.de/newsletter<br />

4 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>


Mehr erfahren:<br />

alnatura.de/abbi<br />

Der Bio-Mohnpionier<br />

Diese kleine Geschichte handelt von Mohn. Und von einem Mann, der<br />

Mohnkuchen und die Bio-Landwirtschaft liebt. »Quasi von Geburt an bin<br />

ich von der Ökologie überzeugt«, sagt Josef Schmidt (35) von sich selbst.<br />

Auch scheinen ihm Mut und Pioniergeist in die Wiege gelegt worden zu<br />

sein. Denn als Erster seiner Familie macht er eine landwirtschaftliche Ausbildung,<br />

bereits mit 27 kauft er sich einen Bauernhof in der Oberpfalz<br />

und beginnt sofort mit der Umstellung nach Bioland-Kriterien. Als Josef<br />

Schmidt zufällig erfährt, dass zu Vorkriegszeiten unweit seines Hofes Mohn<br />

angebaut wurde, ist sein Interesse geweckt. Er recherchiert in Büchern<br />

und macht Geschmackstests. Die Literatursuche ist erfolgreich, die sensorischen<br />

Versuche mit asiatischen Bio-Sorten sind eher enttäuschend. Beides<br />

beflügelt ihn, die alte Kulturpflanze Mohn anzubauen, natürlich ökologisch<br />

und geschmacklich ansprechend. 2013 startet der Quereinsteiger mit der<br />

ersten Aussaat, 2016 kann er bereits 800 Kilogramm der feinen schwarzen<br />

Körner ernten. Der Bauer mit Pferdeschwanzfrisur bewirbt sich um eine<br />

ABBI-Förderung, mit der Uni Bonn beginnt er ein langfristiges Forschungsprojekt.<br />

Seine Idee findet immer mehr Anhänger, auf inzwischen 60 Hektar<br />

wächst deutschlandweit Bio-Mohn. »Bald haben wir 100 Hektar erreicht<br />

und damit den konventionellen Anbau überholt«, freut sich der Bio-Mohnpionier.<br />

Mittlerweile verkauft Josef Schmidt auch Mohnkuchen – im Glas<br />

gut konserviert, damit der »Grenzmühlner Glaslkouchn« überall Kunde<br />

gibt vom ersten Bio-Mohn aus Bayern.<br />

53 Höfe stellen aktuell mit Unterstützung der <strong>Alnatura</strong> Bio-Bauern-Initiative<br />

(ABBI) auf den Bio-Landbau um. Die Initiative spendet für das Projekt<br />

»Gemeinsam Boden gut machen« des NABU. <strong>Alnatura</strong> Kunden unterstützen<br />

das Projekt mit dem Kauf von ausgewiesenen ABBI-Produkten: Jeweils<br />

ein Cent fließt in den Bio-Landbau.<br />

››› Volker Laengenfelder<br />

Neue PAYBACK Services<br />

am <strong>Alnatura</strong> Service Punkt<br />

Haben Sie es schon bemerkt? Am <strong>Alnatura</strong> Service<br />

Punkt gibt es Neues zu entdecken. Neben der<br />

Anmeldung zum <strong>Alnatura</strong> E-Mail-Newsletter finden<br />

Sie auch einen verbesserten PAYBACK Bereich mit<br />

folgenden Vorteilen: angenehmere Bedienung, neue<br />

Services (zum Beispiel Aktivieren von eCoupons),<br />

aktuellste Sicherheitskriterien für Ihre Daten<br />

und beim Log-in, Punkte einlösen ohne lästiges<br />

Ausdrucken von Papier. Vor allem Letzteres<br />

erleichtert das Bezahlen mit PAYBACK<br />

Punkten in der <strong>Alnatura</strong> Filiale. Und spart<br />

obendrein noch Papier, denn es muss kein<br />

Gutschein mehr ausgedruckt werden! Für<br />

Sie als Kunden bedeutet das: Nie wieder<br />

ärgern, weil man den ausgedruckten Ein -<br />

kaufsgutschein dann in der Eile doch vergessen<br />

hat vorzuzeigen. Denn Ihre eingelösten<br />

Punk te warten schon an der Kasse<br />

auf Sie. Selbstverständlich können Sie<br />

sich am <strong>Alnatura</strong> Service Punkt eine Quittung<br />

für jeden elektronischen Gutschein<br />

ausdrucken, falls Sie einen Beleg für<br />

Ihre Unterlagen benötigen.<br />

Jetzt neu: Die <strong>Alnatura</strong><br />

KostBar plus Rezeptheft<br />

Wie bereite ich Mairübchen zu? Womit kombiniere<br />

ich Tahin? Oder einfach: Was koche ich heute?<br />

Für alle, die sich über kulinarische Inspiration freuen,<br />

gibt es jetzt ein neues Angebot im Super Natur Markt:<br />

die <strong>Alnatura</strong> KostBar. Unser KostBar-Team kocht live<br />

für die Kundinnen und Kunden im <strong>Alnatura</strong> Super<br />

Natur Markt frische, saisonale Bio-Gerichte aus den<br />

Produkten in der Filiale – nach selbst entwickelten<br />

Rezepte<br />

Erdbeer-Spinat-Salat mit<br />

Sesam-Orangen-Dressing<br />

Mairübchen an<br />

Zitronen-Kokos-Polenta<br />

Ausgabe 01 / <strong>2018</strong><br />

NEU<br />

Gratis für Sie<br />

Rezepten und zum<br />

kostenlosen Probieren.<br />

Alle Rezepte gibt es<br />

direkt an der KostBar<br />

gratis dazu – zusammen<br />

mit vielen weiteren<br />

Kochideen im<br />

KostBar- Rezeptheft.<br />

alnatura.de/KostBar<br />

Dreierlei Hummus –<br />

und vieles mehr


WARENKUNDE<br />

Limonaden mit<br />

Koffein<br />

Die Zeiten, in denen Cola-Getränke in der Apotheke<br />

verkauft wurden, liegen über ein Jahrhundert<br />

zurück. Der Arzt und Apo theker John S. Pemberton<br />

war es, der im Jahr 1886 die erste Rezeptur erfand.<br />

Sie enthielt damals neben Kolanuss-Extrakt auch<br />

Kokain. Letzteres wurde Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

verboten. Und auch die Kolanuss wird nur<br />

noch selten verwendet; für den Koffein gehalt in<br />

Bio-Limonaden sorgen überwiegend Guarana, Mate<br />

und Matcha – diese Pflanzen stellen wir hier vor.<br />

Alnavit Durchstarter<br />

Bio-Energy<br />

Lammsbräu Now<br />

Orange-Cola<br />

Yogi Tea<br />

Mate-Zitrone<br />

Voelkel Guarana<br />

Purple Berry<br />

6 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />

Mate<br />

Der Matebaum (Ilex paraguariensis) stammt ursprünglich aus Südamerika, seine<br />

Blätter waren dort schon den Ureinwohnern ein beliebtes Genuss- und Arzneimittel.<br />

Etwa Ende des 18. Jahrhunderts erreichten sie auch Europa. Der Baum<br />

würde hier nicht gedeihen, er braucht ein feuchtwarmes, subtropisches Klima.<br />

So erreicht er wild wachsend bis zu 15 Meter Höhe. Um an seine hellgrünen, ovalen<br />

Blätter zu gelangen, werden meist ganze Äste geerntet. Diese werden kurz,<br />

aber sehr stark erhitzt, sodass sich der Wassergehalt in den Blättern reduziert.<br />

Man unterscheidet beim Matetee zwei Sorten: Grüner Mate ist lediglich getrocknet<br />

und fermentiert, sein Geschmack herb-erdig mit leicht fruchtigen Noten.<br />

Gerösteter Mate wurde ein weiteres Mal erhitzt, seine Aromen sind entsprechend<br />

kräftig und rauchig. In großen Teilen Südamerikas, vor allem aber in Argentinien,<br />

bereitet man Matetee in einer Kalebasse (ausgehöhlter Flaschenkürbis) zu.<br />

Die Blätter werden darin mit heißem Wasser übergossen und der Tee mit einer<br />

Bombilla aufgesogen. Damit keine Blätter dieses spezielle Trinkröhrchen verstopfen,<br />

hat es am unteren Ende ein feines Sieb. Matetee ist koffeinhaltig; in<br />

getrockneten Blättern liegt der Gehalt bei 0,3 bis 1,7 Prozent.


Guarana<br />

Die Heimat der Guarana-Pflanze (Paullinia cupana) liegt im Ama -<br />

zonas becken. Dort wächst sie lianenartig bis zu zehn Meter in die<br />

Höhe. Aus ihren Blüten entwickeln sich haselnussgroße Kapselfrüchte,<br />

die einen braunschwarzen Samen umschließen. Die Indios<br />

nutzen diesen seit Jahrhunderten, vor allem wegen seines Koffeingehaltes.<br />

Traditionell werden die Samen geschält, getrocknet und<br />

vermahlen, um sie dann mit Maniokmehl und Wasser zu mischen<br />

und erneut zu trocknen. Noch heute verrührt man in Südamerika<br />

diese Paste mit Wasser und Honig. Denn pur ist Guarana sehr bitter,<br />

was unter anderem an den enthaltenen Gerbstoffen liegt. Daher<br />

werden die gemahlenen Samen – ob in Brasilien, Venezuela oder<br />

hierzulande – auch nicht direkt verzehrt, sondern anderen Lebensmitteln<br />

zu gesetzt. So zum Beispiel Tee- und Kakaomischungen,<br />

Schokoladen und Riegeln. Oder aber spritzigen Bio-Erfrischungsgetränken,<br />

die auf Namen wie »Zisch Guarana-Cola«, »Now<br />

Orange- Cola« oder »Durchstarter Bio-Energy« hören.<br />

Voelkel Bio-Zisch<br />

Nature Energy<br />

Voelkel Matcha<br />

Green Lemon<br />

Voelkel Bio-Zisch<br />

Guarana-Cola<br />

Gut zu wissen<br />

Koffeinhaltige Lebensmittel sind nicht<br />

für jedermann empfehlenswert. Daher<br />

schreibt der Gesetzgeber eine entsprechende<br />

Kennzeichnung vor. Getränke,<br />

deren Koffeingehalt unter 150 Milligramm<br />

pro Liter liegt, tragen den Hinweis<br />

»koffeinhaltig«. Bei Werten darüber heißt<br />

es »Erhöhter Koffeingehalt. Für Kinder<br />

und schwangere oder stillende Frauen<br />

nicht empfohlen«.<br />

Matcha<br />

Der ursprünglich in Asien beheimatete<br />

Teestrauch (Camellia sinensis) ist die Basis<br />

für diese Grünteespezialität. Das japanische<br />

Wort Matcha bedeutet wörtlich<br />

übersetzt »gemahlener Tee«. Das Besondere:<br />

Für Matcha wird die Teepflanze<br />

beschattet. Das Ergebnis ist ein edler<br />

Grüntee, der zu feinstem Pulver vermahlen<br />

wird und sich durch eine intensive,<br />

leuchtend grüne Farbe auszeichnet. Mit<br />

seinem natürlichen Koffeingehalt und<br />

dem feinherben Aroma passt er auch ideal<br />

in erfrischende Getränke. AW


REZEPTIDEEN<br />

Koffeinhaltig knabbern<br />

Knusprig, koffeinhaltig und mit leicht herber Note:<br />

Zu Pulver vermahlene Guarana-Samen geben<br />

diesem Brot das Besondere. Es ist schnell gebacken<br />

und schmeckt mit Frischkäse, Kräuterbutter und<br />

vielem mehr. In kleine Stücke gebrochen, kann man<br />

es – ähnlich einem Cracker – auf dem Grillbuffet<br />

mit einem Dip servieren.<br />

8 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />

gelingt leicht<br />

Zubereitungszeit: ca. 20 min +<br />

25 min Backzeit<br />

Nährwerte pro Scheibe:<br />

Energie 137 kcal, Fett 7 g,<br />

Kohlen hydrate 15 g, Eiweiß 3 g


Tipps<br />

• Ersetzt man im Rezept die Hälfte des Mehls durch<br />

Mandelmehl, so bekommt das Brot eine nussige Note.<br />

• Nach Belieben können weitere Körner wie Sesam<br />

oder Quinoa hinzugefügt werden.<br />

• Der Teig ist sehr fest und lässt sich etwas schwer<br />

ausrollen. Wird mehr Wasser oder Öl hinzugegeben,<br />

ist er zwar leichter zu bearbeiten, das Knäckebrot<br />

bleibt jedoch nur einen Tag knusprig.<br />

• Aufstrich- und Dip-Rezepte finden Sie unter<br />

»Rezepte« auf alnatura.de<br />

HERSTELLER-EMPFEHLUNG*<br />

Der Bio-Joghurt griechischer<br />

Art von Andechser Natur ist<br />

ein ideales Frühstück für einen<br />

proteinreichen Start in den<br />

Tag oder einfach ein fettarmer<br />

Genuss für zwischendurch.<br />

Guarana-Knäcke (glutenfrei)<br />

Zutaten für 12 Knäckescheiben<br />

200 g glutenfreies Mehl (z. B. Reis- oder Buchweizenmehl)<br />

/ 50 g Haselnüsse, gemahlen / 6 EL Leinsamen /<br />

1–2 TL Thymian, getrocknet / 15 g Guarana-Pulver<br />

(ca. 2 EL) / 1 TL Salz / 1 Ei (alternativ 2–3 Msp Backpulver)<br />

/ 3 EL Olivenöl / etwas Wasser<br />

Zubereitung<br />

Ofen auf 180 °C vorheizen.<br />

Trockene Zutaten in einer Schüssel mischen, Ei unterheben<br />

und Olivenöl sowie einige EL Wasser hinzugeben.<br />

Alles verkneten. Es soll ein kompakter, nicht klebriger<br />

Teig entstehen. Ist er bröselig, noch 1 EL Wasser hinzugeben.<br />

Teig auf Backpapier dünn ausrollen (2–3 mm) und<br />

auf ein Backblech legen. Mit einem Pizzaschneider in<br />

Rechtecke von ca. 5 x 11 cm schneiden. Wird das Brot<br />

vor dem Backen nicht geschnitten, kann es später nur<br />

noch in ungleiche Stücke gebrochen werden.<br />

25 min backen.<br />

Andechser Natur<br />

Bio-Joghurt griechischer Art Natur**<br />

• vollmundiger Geschmack<br />

• hoher Eiweißgehalt bei nur 0,2 % Fett<br />

• auch in praktischer 4 × 100 g Packung<br />

erhältlich<br />

• Tipp: pur oder klassisch mit Honig und<br />

Walnüssen genießen<br />

400 g 1,49 € (1 kg = 3,73 €)<br />

4 × 100 g = 400 g 1,89 € (1 kg = 4,73 €)<br />

* Bei Produkten, die als »Hersteller-Empfehlung« gekennzeichnet<br />

sind, handelt es sich um Anzeigen. Diese<br />

Produkte erhalten Sie in Ihrem <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt.<br />

** Nicht in allen Filialen erhältlich.


MARKENPRODUKTE<br />

Knabberspaß für Bio-Fans<br />

Immer nur Chips und Flips? Probieren Sie doch mal was anderes!<br />

Mit unserem »Knabber-Konfigurator« finden Sie heraus, welcher der innovativen<br />

Bio-Snacks zu Ihnen passt.<br />

Beim Knabbern mag ich ’ s ...<br />

... unkonventionell<br />

... vielfältig ... bunt<br />

originell<br />

gewürzt<br />

glutenfrei<br />

kross


Hingucker!<br />

wenig<br />

vegan<br />

Zutaten laut Rezeptur<br />

klassisch<br />

gewürzt<br />

luftig -<br />

knusprig<br />

mit<br />

Dinkel<br />

zum<br />

Dippen<br />

Grünkohl-Chips Linsensnack Mais-Minis Rote-Bete-Cracker Karotten-Cracker<br />

Feine Chips aus getrocknetem<br />

Grünkohl und Cashewnüssen;<br />

Meerrettich und Feigen<br />

geben dezente Schärfe und<br />

eine fruchtige Note.<br />

Eine glutenfreie<br />

Knabberei aus Linsen;<br />

Meersalz, schwarzer<br />

Pfeffer und Zwiebeln<br />

geben die Würze.<br />

Knusprige, glutenfreie<br />

Mini-Maiswaffeln à la<br />

Sour Cream & Onion.<br />

Für pikant-frischen Genuss.<br />

Knusprige Cracker aus<br />

Dinkelmehl und<br />

-schrot, Roter Bete und<br />

aromatischen Gewürzen.<br />

Knusprige Cracker aus<br />

Dinkelmehl und -schrot,<br />

Karotten und feinen<br />

Gewürzen.<br />

Das gesamte Knabbersortiment finden Sie in Ihrem <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt und unter alnatura-shop.de


MARKENPRODUKTE<br />

Kalorienarm und erfrischend<br />

Eistees in Bio-Qualität<br />

Der Kaloriengehalt: niedrig<br />

Ausreichend zu trinken ist wichtig – besonders an<br />

heißen Tagen oder nach körperlicher Anstrengung.<br />

Gut, wenn ein Durstlöscher kaum Kalorien enthält.<br />

So wie die <strong>Alnatura</strong> Eistees mit einem Energiegehalt<br />

zwischen 11 und 17 Kilokalorien je 100 Milliliter.<br />

Der Geschmack: ganz natürlich<br />

Die Bio-Zutaten, allen voran die Kräuter des<br />

Teeaufgusses und die Früchte, geben den feinen,<br />

natür lichen Geschmack.<br />

Die Süße: sehr dezent<br />

Der Teeaufguss mit Steviablättern verleiht den Eistees<br />

ihre dezente Süße. Je nach Sorte runden Agavendicksaft,<br />

Rohrohr zucker oder Traubensaftkonzentrat<br />

zusätzlich ab – weißer Zucker ist nirgends enthalten.<br />

Die Verpackung: umweltverträglich<br />

Statt in die sonst üblichen Einweg- PET-Flaschen<br />

werden die Tees in Verbund kartons abgefüllt.<br />

Sie gelten als die öko logisch sinnvollste Einwegverpackung<br />

für Getränke.<br />

12 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>


Baumwässer und<br />

Cocodrink in Bio-Qualität<br />

Ahorn-, Birkenwasser und Cocodrink haben viele<br />

Gemeinsamkeiten. Sie sind kalorienarm, vegan und<br />

enthalten nur sehr wenige Zutaten. Erhältlich sind<br />

sie im umweltverträglichen Verbundkarton und<br />

schmecken gekühlt am besten.<br />

Cocodrink Natur<br />

Kokoswasser ist ein traditionelles<br />

Getränk in tropischen<br />

Ländern. Es wird aus dem<br />

puren Saft der grünen Kokosnuss<br />

gewonnen und hat eine<br />

dezente Süße.<br />

Ahornwasser Natur<br />

Ahornwasser wird aus dem<br />

Stamm des Ahornbaumes<br />

gewonnen und hat eine<br />

dezente Süße. Es ist ein<br />

tra ditionelles Getränk im<br />

Osten Nordamerikas.<br />

Birkenwasser in zwei Sorten<br />

Dieses Wasser, aus dem Stamm der Birke<br />

gewonnen, ist ein traditionelles Getränk in<br />

Skandinavien und Osteuropa. Es hat einen<br />

frischen Geschmack und eine feine Süße.<br />

Von <strong>Alnatura</strong> gibt es die zwei Sorten Ingwer<br />

und Limette sowie Holunderblüte.<br />

Das <strong>Alnatura</strong><br />

Markensortiment<br />

• 100 % Bio-Lebensmittel – seit 1984<br />

• über 1 300 <strong>Alnatura</strong> Markenprodukte<br />

• transparente Qualität – von<br />

unab hängigen Fachleuten geprüft<br />

• ganzheitlich und nachhaltig verarbeitet<br />

– von der Herkunft der Zutaten<br />

bis zur Verpackung<br />

• erhältlich im <strong>Alnatura</strong> Super Natur<br />

Markt, bei ausgewählten Handelspartnern<br />

und unter alnatura-shop.de<br />

<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> 13


HERSTELLER-EMPFEHLUNGEN*<br />

Aus unserem Sortiment<br />

Emils<br />

Bio-Tomatenketchup** vegan<br />

• mit sonnengetrockneten Tomaten<br />

• mehr Tomate, weniger Zucker: Süße nur aus Tomaten,<br />

Apfelsaft und Balsamico (12 g Zucker / 100 ml)<br />

• passt zu jedem Grillgut und schmeckt auch als Dip<br />

250 ml 2,99 € (100 ml = 1,20 €)<br />

Viel Tomate, kein<br />

Kristall zucker und null<br />

Verdickungsmittel –<br />

das macht den intensiven<br />

Geschmack des Tomatenketchups<br />

von Emils aus.<br />

Auf natürliche Weise<br />

durchstarten – Guarana und<br />

Matetee bringen jeden in<br />

Schwung. Noch dazu kommt<br />

der Bio-Energy-Drink ohne<br />

künstlichen Zuckerzusatz aus.<br />

Alnavit<br />

Bio-Erfrischungsgetränk<br />

»Durchstarter« vegan<br />

• nur mit der Süße aus Fruchtzutaten:<br />

rote und weiße Trauben, Sternfrucht,<br />

Limette und Schwarze Johannisbeere<br />

• ergänzt wird die Rezeptur durch Aronia und Açaí<br />

• erhöhter Koffeingehalt 32 mg / 100 ml (Für Kinder und<br />

schwangere oder stillende Frauen nicht empfohlen.<br />

Wegen des erhöhten Koffeingehaltes nur in begrenzten<br />

Mengen konsumieren.)<br />

250 ml 2,29 € (100 ml = 0,92 €)<br />

Riedenburger<br />

Dolden Sud<br />

• das Spezialbier duftet intensiv nach tropischen<br />

Früchten wie Maracuja und Mango<br />

• beim Trinken wirkt es herrlich frisch und<br />

füllt dennoch den ganzen Mund mit seinen<br />

vielfältigen und lang anhaltenden Aromen<br />

• im Abgang schließt sich eine feine herbe<br />

Note an, die Lust auf mehr macht<br />

0,33 l 1,59 € (1 l = 4,82 €)<br />

zzgl. Pfand 0,08 €<br />

Der »Dolden Sud« von Riedenburger<br />

ist ein obergäriges Spezialbier,<br />

das mit seinem fruchtig-süßlichen<br />

Hopfenaroma und einem<br />

vollen, runden Geschmackskörper<br />

überzeugt.<br />

Reines Adelholzener<br />

Mineralwasser, kombiniert<br />

mit Fruchtsaft und wenig<br />

Kohlensäure, garantiert<br />

eine durstlöschende<br />

Erfrischung. Ideal für alle<br />

Sommerausflüge.<br />

Adelholzener<br />

Bio-Apfelschorle<br />

• mit 50 % Bio-Apfeldirektsaft aus<br />

Deutschland/Südtirol und mit natürlichem<br />

Adelholzener Mineralwasser<br />

aus den bayerischen Alpen<br />

• Direktsaft aus Äpfeln aus kon trolliert<br />

biologischem Anbau, ohne künstliche<br />

Aromen<br />

0,5 l 0,89 € (1 l = 1,78 €)<br />

zzgl. Pfand 0,15 €<br />

* Bei Produkten, die als »Hersteller-Empfehlung« gekennzeichnet sind, handelt es sich um Anzeigen.<br />

Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt. / ** Nicht in allen Filialen erhältlich.


MEINE ERNÄHRUNG<br />

Paläo<br />

Die menschliche Ernährung ist vielfältig und die persönlichen Aspekte<br />

bei der Lebensmittelwahl sind entsprechend individuell. Das <strong>Magazin</strong><br />

befragt <strong>Alnatura</strong> Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Kundinnen<br />

und Kunden nach ihrer Ernährung und stellt sie in dieser Serie vor. Im<br />

<strong>Juni</strong> ist es Thilo Füller, der sich nach den Paläo-Prinzipien ernährt.<br />

Im Paläolithikum, der sogenannten<br />

Altsteinzeit, ernährten sich die<br />

Menschen überwiegend von Fleisch,<br />

Gemüse, Früchten, Pilzen und Beeren.<br />

Auch reichlich Nüsse und Samen vermutet<br />

man auf dem Speiseplan unserer<br />

Vorfahren. Verarbeitete Lebensmittel<br />

hingegen – Getreidemehl, Milchprodukte<br />

oder Zucker beispielsweise –<br />

kannten sie vermutlich nicht. Dies<br />

nimmt man sich bei der Paläo-Ernährung<br />

zum Vorbild; kombiniert mit der<br />

Empfehlung, sich viel zu bewegen<br />

und ausreichend zu schlafen.<br />

Redaktion: Sie ernähren sich nach<br />

den Prinzipien der Steinzeit-Ernährung.<br />

Warum?<br />

Thilo Füller: »Ich bin sportlich aktiv und<br />

früher viel Rad gefahren. Nach langen<br />

Touren waren oft große Nudelportionen<br />

meine Hauptnahrung. Leider für mich<br />

persönlich mit dem negativen Effekt des<br />

Unwohlseins; auch kam der Hunger<br />

schnell zurück. Durch Ausprobieren, Recherche<br />

und Gespräche kam ich zur<br />

Paläo-Ernährung.«<br />

Wie sieht bei Ihnen ein typisches<br />

Abendessen aus?<br />

»Frischer Salat ist die Grundlage meiner<br />

Mahlzeiten, gerne angereichert mit<br />

Nüssen, Fisch oder Fleisch. Auch verzehre<br />

ich im Laufe eines Tages mehrere Eier.<br />

Verarbeitete Produkte wie Wurst, Käse<br />

oder Quark gehören eigentlich nicht zur<br />

Steinzeit-Ernährung. Doch hier fällt mir<br />

der Verzicht schwer und ich mache Ausnahmen.<br />

Sprich: Ich ernähre mich in<br />

den Grundsätzen, aber nicht zu hundert<br />

Prozent paläo-konform.«<br />

Welche Herausforderungen<br />

gibt es im Alltag?<br />

»Die frischen Produkte sind wohl die<br />

größte Hürde. Denn als Familie machen<br />

wir gerne einen wöchentlichen Großeinkauf;<br />

für Lebensmittel wie Salat genügt<br />

das aber nicht – man muss mehrmals<br />

einkaufen. Auch erwarte ich nicht, dass<br />

sich alle nach meinen Vorgaben richten<br />

und verschiedene Gerichte zubereitet<br />

werden. Das heißt, ich esse auch einmal<br />

eine Scheibe Brot.«<br />

Was sagen Freunde und Bekannte<br />

über Ihre Ernährungsweise?<br />

»Sie wissen um meine Experimentierfreude<br />

und akzeptieren diese. Zumal auch ich<br />

Thilo Füller lebt<br />

in Weinheim, ist<br />

verheiratet und<br />

Vater zweier Kinder.<br />

Schon durch<br />

seine Arbeit als<br />

selbstständiger<br />

Physiotherapeut<br />

hat er Interesse<br />

an Gesundheitsfragen<br />

und weiß um den Einfluss von Bewegung,<br />

Ernährung und Co. Wann immer möglich,<br />

ernährt er sich nach den Paläo-Prinzipien,<br />

auch Steinzeit-Ernährung genannt – einfach,<br />

weil es ihm guttut.<br />

der Meinung bin, dass es nicht nur die eine<br />

Sicht auf Ernährung, sondern viele gibt.<br />

So entstehen interessante Gespräche.<br />

Auch ist es ja nicht kompliziert, mich beispielsweise<br />

auf eine Grillparty einzuladen:<br />

Fleisch und Salat gibt es immer. Nur eine<br />

Einladung zu Kaffee und dem obligatorischen<br />

Kuchen, die würde ich nur zur<br />

Hälfte annehmen.«<br />

Haben Sie ein Lieblingsgericht,<br />

-restaurant oder -kochbuch?<br />

»Ich liebe Salat in allen Variationen, das<br />

i-Tüpfelchen dazu ist für mich gebratener<br />

Lachs oder ein Steak vom Weiderind. Ein<br />

reines Paläo-Restaurant kenne ich gar<br />

nicht, aber einige Lokale haben extra<br />

Paläo-Teller auf ihrem Speiseplan.«<br />

››› Das Interview führte Anja Waldmann.<br />

<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> 15


SAISON<br />

Grill-Weltmeister<br />

Grillomanen aller Länder, vereinigt euch!<br />

Gemeinsam jubeln zur Fußball-WM,<br />

warum nicht auch gemeinsam Bio-Köstlichkeiten<br />

vom Grill genießen? Im <strong>Alnatura</strong><br />

Super Natur Markt finden Sie für jeden<br />

Geschmack das richtige Grillgut.


Gut zu wissen<br />

• Fleisch mindestens 30 min vor dem Grillen aus<br />

dem Kühlschrank nehmen (Ausnahme: Geflügel).<br />

• Grillgut erst auf den Rost legen, wenn die richtige Temperatur<br />

erreicht ist. Beim Holzkohlegrill (ohne integrierten Thermometer)<br />

ist 25–30 min nach dem Anzünden die richtige Tem peratur<br />

erreicht. Man erkennt dies daran, dass die Kohlen von<br />

einer leichten Ascheschicht überzogen sind.<br />

• Fleisch nicht über offener Flamme und zu dunkel grillen,<br />

um die Entwicklung schädlicher Stoffe wie HAA (hete rozyklische<br />

aromatische Amine) und PAK (polyzyklische aromatische<br />

Kohlenwasserstoffe) gering zu halten.<br />

• Fleisch beim Grillen nicht zu häufig wenden, 1-mal genügt.<br />

Fleisch beim Wenden nicht mit Spatel oder Zange flach<br />

drücken, dabei verliert es Saft und Geschmack.<br />

• Geflügel, Schweinefleisch und Hackfleisch (z. B. Hamburger-Pattys)<br />

immer gut durchbraten, damit Keime abgetötet<br />

werden. Nur Rinder spieße und Rindersteaks können<br />

medium gegart werden. Pulled Beef oder Pulled Pork ist<br />

bereits durchgegart und kann am äußeren Rand des Grills<br />

lediglich erhitzt werden.<br />

• Die Garzeit dauert umso länger, je dichter der Grillrost<br />

mit Grillgut bedeckt ist.<br />

Das Feuer war entscheidend für<br />

die Entwicklung der Menschheit.<br />

Darin sind sich Anthropologen<br />

einig. Das Kochen gilt laut Richard<br />

Wrangham von der US-Universität Harvard<br />

als Schlüssel für den evolutionären Erfolg<br />

des Menschen. Das Feuer wehrte nicht<br />

nur wilde Tiere ab, brachte Licht und Wärme,<br />

sondern ermöglichte den Menschen<br />

der Frühzeit, Fleisch zu garen. Und weil<br />

gegarte Speisen mehr Nährstoffe verfügbar<br />

machen, trug dies dazu bei, dass das<br />

Volumen des menschlichen Gehirns über<br />

die Jahrtausende anwuchs und sich der<br />

Verdauungstrakt veränderte. Die US-Anthropologin<br />

Polly Wiessner vertritt die<br />

These, gemeinsam um das Lagerfeuer zu<br />

sitzen, stärke den sozialen Zusammenhalt<br />

und fördere die Empathiefähigkeit der<br />

Menschen.<br />

Kein Wunder also, dass sich die Beliebtheit<br />

des Grillens – letztlich eine Art Lagerfeuer<br />

– bis heute in fast allen Kulturen<br />

und Ländern der Erde erhalten hat. Auch<br />

wenn großstädtisches Grillen häufig<br />

mit einem Elektrogrill auf dem Balkon ver -<br />

bunden ist oder ein Profi-Gasgrill im<br />

Garten die Küche ersetzt, eines verbindet<br />

die Grillomanen: sich treffen, gemütlich<br />

zusammensitzen oder -stehen, sich austauschen,<br />

über die Arbeit oder die Kollegen<br />

jammern und gemeinsam auf das Essen<br />

warten, das auf dem Grill brutzelt. Allein<br />

das entspannt und lässt die Alltagssorgen<br />

vergessen. Wenn sich zu diesem Wohlfühlszenario<br />

noch gute Bio-Lebensmittel gesellen<br />

und kulinarisch versierte Grillmeister<br />

mitwirken, dann steht einem perfekten<br />

Grill abend mit Familie und Freunden nichts<br />

mehr im Wege.<br />

Bevor es aber mit der kulinarischen<br />

Grillerei losgeht, lassen Sie uns noch<br />

über ein Phänomen nachdenken, für das<br />

es bislang keine wissenschaftliche Erklärung<br />

gibt: Irren ist menschlich, Grillen ist<br />

männlich. Warum? Während die Frau in<br />

der Küche den Salat zubereitet, stehen<br />

die Herren der Schöpfung mit Grillzange<br />

und einer Flasche Bier bewaffnet am Grill<br />

und bewachen das Fleisch. Ein Klischee?<br />

Vielleicht, aber eines, das in der Realität<br />

vielfach seine Nachahmer findet. Solange<br />

die Geschlechter mit ihrer Rollenverteilung<br />

glücklich und zufrieden sind, soll hier<br />

nicht zur Revolution »Frauen an den Grill«<br />

aufgerufen werden. Trotzdem sei darauf<br />

hingewiesen, dass bei <strong>Alnatura</strong> das Wurstund<br />

Fleischsortiment von einer jungen<br />

Frau verantwortet wird. Entgegen dem<br />

Rollenklischee hat Anika Scholz gemein sam<br />

mit dem langjährigen <strong>Alnatura</strong> Partner<br />

Bio-Metzgerei Packlhof ein umfangreiches<br />

und köstliches Grillsortiment zusammengestellt.<br />

Anstatt mit Salaten beschäftigt<br />

sie sich unter anderem mit Pulled Pork,<br />

Rindfleischspießen und Nackensteaks sowie<br />

mit den passenden Marinaden. Ihr<br />

Lieblingsprodukt: die Berner Würstchen.<br />

Das sind Käsekrainer umwickelt mit<br />

Speck. Frauen essen kein Fett? Wieder<br />

ein Klischee. Fett ist ein Ge schmacksträger,<br />

der beim Grillen nicht fehlen sollte.<br />

Also ran an den Speck! SUS<br />

<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> 17


Richtig grillen<br />

mit gutem Bio-Fleisch<br />

Das <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> im Gespräch mit<br />

Metzgermeister Florian Holzmayr,<br />

Geschäftsführer der Bio-Metzgerei Packlhof<br />

<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong>: Herr Holzmayr, Sie sind<br />

ein Fleisch- und Grill-Profi. Was gehört für Sie<br />

zur Grundausstattung beim Grillen?<br />

Florian Holzmayr: »Erst mal natürlich qualitativ<br />

hochwertiges Fleisch und Wurst von Tieren aus<br />

ökologischer Haltung.«<br />

Gibt es denn einen Unterschied beim Grillen<br />

zwischen Bio-Fleisch und konventionellem<br />

Fleisch?<br />

»Der Grillvorgang ist bei bio und konventionell<br />

gleich, aber der Geschmack ist ein anderer. Beim<br />

Rind, dem Pfeffersteak zum Beispiel, ist der Rindergeschmack<br />

intensiver, weil das Fleisch perfekt gereift<br />

ist und das Tier weder Wachstumshormonen noch<br />

Antibiotika noch Stress bei der Schlachtung ausgesetzt<br />

war. Das schmeckt man.«<br />

Das meiste Grillfleisch ist aber schon mariniert.<br />

Da bestimmt doch häufig die Marinade den<br />

Geschmack, oder?<br />

»Unsere Marinaden unterstützen den Eigengeschmack<br />

des Fleisches. Sie enthalten keinerlei Zusatz- oder<br />

Aromastoffe, sondern nur natürliche Gewürze und<br />

Öle – und anstatt Zucker nehmen wir Honig.«<br />

Zurück zur ersten Frage: Was brauchen<br />

Sie noch zum Grillen?<br />

»Einen fest stehenden, stabilen Grill – ich bevorzuge<br />

einen Kohlegrill wegen der Röstaromatik –, eine<br />

vernünftige Grillzange und eine Ablage. Das reicht<br />

schon aus. Ah, und natürlich noch ein Bier, nicht<br />

zum Fleisch-Ablöschen, sondern zum Trinken!«<br />

Das Packlhof-Fleischsortiment bei <strong>Alnatura</strong> zur<br />

Grillsaison: Schweinenacken mit Mexiko-Marinade,<br />

Schweinerücken mit Texas-Marinade, Pfeffersteak<br />

mariniert, Pfeffersteak mit Pfeffe rkörnern, Hähnchenbrust<br />

mit Mexiko-Marinade, Grillfackeln (Spieße<br />

aus Schweinebauch), Rinderspieß Kräuterknoblauch,<br />

Schweinespieß mit BBQ-Marinade, Schaschlikspieß<br />

mit Mexiko- Marinade, Berner Würstchen, Würstchenmix<br />

aus Rostbratwürstchen, roten Bratwürsten und<br />

Käseknackern, Schweinenacken mit Curry-Marinade,<br />

Holzfäller-Putensteak, Pulled Pork und Pulled Beef<br />

Grillkohle finden Sie<br />

ab sofort auch in Ihrem<br />

<strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt<br />

18 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>


REZEPTIDEEN<br />

Espresso-Grillsauce<br />

Zutaten für ca. 300 ml Grillsauce<br />

1 mittelgroße Zwiebel / 3 Knoblauchzehen /<br />

10 g Ingwer / 20 g Butter / 50 ml Balsamico-Essig /<br />

150 g Tomatenmark / 1 Chilischote (oder mehr,<br />

je nach Belieben) / 1 EL Zuckerrübensirup /<br />

1 TL Kreuzkümmel, gemahlen / 1 doppelter<br />

Espresso / Salz / Pfeffer<br />

gelingt leicht<br />

Zubereitungszeit: ca. 20 min<br />

Nährwerte pro 300 ml Sauce:<br />

Energie 397 kcal, Fett 17 g,<br />

Kohlen hydrate 60 g, Eiweiß 7 g<br />

Zubereitung<br />

Zwiebel klein hacken. Knoblauch und Ingwer<br />

in möglichst kleine Würfel schneiden.<br />

In einer Pfanne Butter schmelzen, Zwiebelwürfel<br />

darin glasig andünsten. Knoblauch und Ingwer<br />

hinzugeben, einige Minuten anschwitzen. Mit Balsamico<br />

ablöschen.<br />

Tomatenmark, Chilischote, Zuckerrübensirup<br />

und Kreuzkümmel hinzugeben, umrühren. Erst<br />

dann den Espresso dazugeben. Mit Salz und Pfeffer<br />

abschmecken und noch einige Minuten leicht<br />

köcheln lassen, damit sich die Aromen entwickeln<br />

und verbinden können. Die Chilischote entfernen.<br />

Eine Grillsauce, die sich für Fleisch,<br />

Gemüse und Tofu eignet.<br />

Kann warm und kalt serviert werden.<br />

Hält sich im Kühlschrank mehrere Wochen.<br />

<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> 19


AUS UNSEREM SORTIMENT*<br />

Der Geschmack Griechenlands<br />

Die mediterranen Spezialitäten von MANI bringen das ganze<br />

Jahr das Aroma der Sonne Griechenlands in die heimische<br />

Küche. Beste Rohstoffqualität, schonende traditionelle Verarbeitung<br />

und Rezepturen versprechen einhundert Prozent<br />

natürlichen Genuss. Die Bio-Produkte sind laktose- und glutenfrei,<br />

vegan und zu großen Teilen Naturland-Fair-zertifiziert.<br />

Die Wertschätzung von Mensch und Natur ist seit über<br />

35 Jahren das Fundament der Unternehmensphilosophie von<br />

Familie Bläuel. Zum MANI-Sortiment gehören vielfach prämierte<br />

Bio-Olivenöle, Bio-Oliven sowie Bio-Mezes (Vorspeisen).<br />

Mehr Informationen über MANI<br />

auf Facebook @ManiOlivenOel<br />

oder unter mani.bio<br />

Bio-Kalamata-Oliven in Lake**<br />

vegan<br />

Die saftigen Oliven mit mildem,<br />

fruchtigem Geschmack werden auf<br />

traditionelle Art zubereitet und<br />

in frischer Meersalz- Lake eingelegt.<br />

300 g (Abtropfgewicht 180 g)<br />

4,49 € (100 g = 2,49 €)<br />

Bio-Olivenmix al naturale, entkernt<br />

vegan<br />

Der Mix aus fruchtigen Kalamata-Oliven<br />

und würzigen Konservolia-Oliven ist<br />

mit nativem Olivenöl extra und Oregano<br />

mariniert.<br />

175 g 3,99 € (100 g = 2,28 €)<br />

Getrocknete Bio-Tomaten<br />

in Olivenöl** vegan<br />

Die aromatischen, sonnengetrockneten<br />

und halbierten Tomaten sind in<br />

nativem Olivenöl extra eingelegt und<br />

mit Basilikum abgerundet.<br />

180 g 4,99 € (100 g = 2,77 €)


Der Markentisch des Monats<br />

Die hier abgebildeten<br />

Bio-Produkte finden Sie in Ihrem<br />

<strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt auf<br />

dem Markentisch und im Regal.<br />

Bio-Kalamata Olivenpaste vegan<br />

Mild-fruchtige Bio-Olivenpaste aus<br />

erlesenen Kalamata-Oliven. Mit feinen<br />

Kräutern geschmacklich abgerundet.<br />

180 g 4,49 € (100 g = 2,49 €)<br />

Bio-Olivenöl Selection vegan<br />

Das sortenreine Olivenöl wird aus<br />

Koroneiki-Oliven gewonnen. Bauern<br />

kultivieren die Olivenbäume traditionell<br />

und ernten weitgehend per Hand.<br />

500 ml 8,99 € (1 l = 17,98 €)<br />

* Bei den hier vorgestellten Produkten handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte<br />

erhalten Sie in Ihrem <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt. / ** Nicht in allen Filialen erhältlich.<br />

<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> 21


HERSTELLER-REPORTAGE<br />

Die Kompromisslosen<br />

Alles hängt mit allem zusammen. Wir haben die Bio-Brauerei<br />

Neumarkter Lammsbräu besucht, die diese Binsenweisheit wörtlich<br />

nimmt und so Erstaunliches für eine ganze Region leistet.<br />

Große Worte lassen sich manchmal<br />

mit kleinen Dingen belegen.<br />

»Ganzheitlich« ist so ein Wort.<br />

Laut Wikipedia ist damit eine vollständige<br />

Betrachtung aller Teile und ihrer Beziehungen<br />

untereinander gemeint. Die Neumarkter<br />

Lammsbräu beansprucht für sich<br />

eine ganzheitliche Unternehmensführung.<br />

Mich interessiert, ob und wie das<br />

der Bio-Brauerei gelingt. Doch wo fange<br />

ich an? Wenn alles mit allem zusammenhängt,<br />

spielt es ja keine Rolle, bei welchem<br />

Thema ich ansetze. Ich liebe Bier,<br />

gerade die bittere Note eines Pils ist ein<br />

unschlagbarer Genuss. Also beginne ich<br />

beim Hopfen. Mengenmäßig ist Hopfen<br />

eine unbedeutende, geschmacklich jedoch<br />

eine tonangebende Bierzutat. »Wir verwenden<br />

ausschließlich ganze Dolden für<br />

unsere Biere«, sagt Susanne Horn, die<br />

Chefin der Lammsbräu. Und was machen<br />

andere Bierhersteller? »Schauen Sie<br />

auf deren Etiketten«, meint sie höflich.<br />

Hopfenpellets lese ich dort fast überall,<br />

also vermahlener und gepresster Hopfen.<br />

Unwillkürlich denke ich an Tütensuppen.<br />

Bio-Hopfen dagegen ist eine Rarität, für<br />

die Lammsbräu kommt er unter anderem<br />

vom Bioland-Hof Eckert. Norbert Eckert<br />

war einer der ersten Bio- Hopfenbauern<br />

der Lammsbräu. Heute, über 30 Jahre<br />

später, führt sein Sohn Markus die Zusammenarbeit<br />

mit der Oberpfälzer Brauerei<br />

fort. Die Felder der Eckerts liegen rund 50<br />

Kilometer von Neumarkt entfernt. Das<br />

entspricht auch meinem Verständnis von<br />

regional. Bio trifft regional, denke<br />

ich und setze ein erstes Überzeugt- mich-<br />

Häkchen.<br />

Weltweit gibt es nur rund zwei Dutzend<br />

Bio-Hopfenbauern, die meisten<br />

im Umkreis der Lammsbräu. Sie haben sich<br />

allein wegen des Brauerei-Inhabers Franz<br />

Ehrnsperger und dessen stichhaltiger<br />

Argumente, sicherlich auch wegen seiner<br />

gewinnenden Ausstrahlung auf das unbekannte<br />

Bio-Terrain gewagt. Bio-Bier gab<br />

es in den 1970ern nicht und selbst heute,<br />

da die Lammsbräu unangefochtener<br />

Marktführer ist, gilt: Ökologisches Bier ist<br />

eine Spezialität in einer Nische und Hopfen<br />

eine empfindliche Pflanze. Warum sollte<br />

ein konventioneller Bauer dieses Risiko<br />

Neumarkter Lammsbräu<br />

kurz gefasst<br />

Europas größte Bio-Brauerei, seit 1800<br />

von der Familie Ehrnsperger geführt<br />

Sortiment 19 Bio-Biere, darunter<br />

6 alkoholfreie Sorten, 3 glutenfreie<br />

Bio-Spezialitäten, 12 Bio-Erfrischungsgetränke,<br />

4 Bio-Mineralwasser-Sorten<br />

Mitarbeiter rund 130<br />

lammsbraeu.de


Hundert Prozent bio, null Prozent<br />

Kompromiss – das Motto der Lammsbräu<br />

gilt auch für den Bio-Aromahopfen.<br />

Susanne Horn (links), Generalbevollmächtigte<br />

der Neumarkter Lammsbräu.<br />

eingehen? Ja, Bio-Bauern schützen Böden<br />

und Grundwasser, doch vom Umweltschutz<br />

allein werden sie und ihre Familien<br />

nicht satt. Deshalb gründete Franz Ehrnsperger<br />

1989, nachdem er bereits Bauern<br />

bei der Umstellung auf Bio unterstützt<br />

hatte, die Erzeugergemeinschaft für ökologische<br />

Braurohstoffe (EZÖB). Die Idee:<br />

Die Bauern liefern Hopfen, Gerste, Weizen<br />

und Dinkel zu festgelegten Mengen,<br />

Qualitäten und Preisen. Umgekehrt erhalten<br />

sie eine Abnahmegarantie über fünf<br />

Jahre und damit wirtschaftliche Sicherheit.<br />

Heute besteht die EZÖB aus 160 Bio- Landwirten.<br />

Für die Menschen, die Wirtschaft<br />

und die Umwelt im Landkreis Neumarkt<br />

sind sie ein Gewinn. »Es ist ein Unterschied,<br />

ob wir mit unseren Partnern über<br />

Preise streiten oder vor allem über Qualität<br />

und Naturschutz sprechen«, resümiert<br />

Susanne Horn.<br />

Mit der Mälzerei bekomme ich eine<br />

weitere Besonderheit vorgestellt, denn<br />

als eine von wenigen Brauereien stellt die<br />

Lammsbräu ihr eigenes Malz her. Aus<br />

Qualitätsgründen und weil vor allem heimische<br />

Gerste vermalzt werden soll. Und<br />

ich erfahre, dass das ökologische Rein heitsgebot<br />

der Lammsbräu viel weiter geht<br />

als das weithin bekannte Reinheitsgebot.<br />

Zum Beispiel, weil die Lammsbräu auf<br />

Polyvinylpolypyrrolidon, ein Hilfsmittel zur<br />

künstlichen Verlängerung der Haltbarkeit,<br />

verzichtet. Vor lauter Informationen schwirrt<br />

mir langsam der Kopf. Statt weiterer<br />

Fakten bekomme ich verständnisvoll den<br />

Öko-Controlling-Bericht in die Hand<br />

gedrückt. Hierin dokumentiert das Unternehmen<br />

jedes Jahr, wie es ganzheitlich<br />

wirtschaftet – und wo es noch besser<br />

werden möchte. Dieser letzte Punkt beeindruckt<br />

mich, nun ja, nach haltig. Denn<br />

obwohl die Neumarkter Lammsbräu für<br />

ihre ökologischen Errun gen schaften wie<br />

kaum ein anderes Unternehmen mit<br />

Preisen ausgezeichnet wurde, spüre ich<br />

bei keinem Mitarbeiter etwas von Aufden-Lorbeeren-Ausruhen.<br />

»Der nachhaltige<br />

Weg ist nie beendet. Wir arbeiten laufend<br />

daran, noch umwelt-, ressourcen- und<br />

klimaschonender zu produzieren“, sagt<br />

Susanne Horn. Ab Ende <strong>2018</strong> wird ihr<br />

Johannes Ehrnsperger, der Sohn des Bio-<br />

Pioniers Franz Ehrnsperger, in der Geschäftsleitung<br />

zur Seite stehen und dem<br />

Familienunternehmen seine eigene Prägung<br />

geben. Ganzheitlich, dessen bin ich<br />

sicher. Auf der Rückfahrt im Zug entdecke<br />

ich in meiner Hosentasche eine Hopfendolde.<br />

Gedankenverloren zerreibe<br />

ich sie und das Aroma erzählt mir noch einmal<br />

die Geschichte dieser Bio- Brauerei.<br />

Es sind eben doch die kleinen Dinge, die<br />

das große Ganze erklären.<br />

››› Volker Laengenfelder<br />

Über 20 Sorten Bio-Biere, darunter<br />

mehrere alkoholfreie – das breiteste<br />

Sortiment im Markt.<br />

<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> 23


HERSTELLER-EMPFEHLUNGEN*<br />

Aus unserer Frische-Abteilung<br />

Lycka<br />

Bio-Eis Banane Avocado Haselnuss vegan<br />

oder Weiße Schoko Cranberry**<br />

• Banane Avocado Haselnuss: auf Kokosmilchbasis,<br />

mit Bananen, gerösteten Haselnüssen,<br />

Avocado-Swirl und Agavensirup<br />

• Weiße Schoko Cranberry: Joghurteis mit weißer<br />

Schokolade, fruchtigem Cranberry-Swirl und<br />

Agavensirup<br />

je 500 ml 5,79 € (1 l = 11,58 €)<br />

Das Hamburger Start-up Lycka (schwedisch für<br />

»Glück«) ist ein junges, sozial engagiertes<br />

Unternehmen. Jedes Lycka-Produkt ermöglicht<br />

eine Schulmahlzeit<br />

für ein Kind<br />

in Burundi.<br />

Die Temperatur<br />

steigt, die<br />

Sonne brennt –<br />

jetzt ein Eis zur<br />

Abkühlung! Die Basis-<br />

Eissorten von Bio Cool<br />

sind eine herrlich cremige<br />

Grundlage für ein erfrischendes<br />

Eis-Dessert.<br />

Bio Cool<br />

Bio-Vanilleeis oder Bio-Fürst-Pückler-Eis**<br />

• besonders cremig durch hohen Anteil von Sahne<br />

und Vollmilch<br />

• hergestellt in Belgien<br />

• Neu im Sortiment: Sorte Fürst-Pückler – Eiskombination<br />

aus Vanille, Erdbeere und Schokolade<br />

je 1 l 4,39 €<br />

<strong>Alnatura</strong> Sélection<br />

Bio-Himbeer-Sorbet oder Bio-Eiscreme Chocolat<br />

• Himbeer-Sorbet: mit 51 % Himbeerpüree<br />

für einen fein-beerigen Geschmack<br />

• Chocolat: mit 32 % Sahne und knackigen<br />

Bitterschokoladenstücken<br />

je 500 ml 3,99 € (1 l = 7,98 €)<br />

Erlesene Delikatesse:<br />

das Himbeer- Sorbet<br />

und die Eiscreme<br />

Chocolat von<br />

<strong>Alnatura</strong> Sélection.<br />

Schmecken pur oder<br />

als Dessertzutat.<br />

Schokoladigcremiges<br />

Eisvergnügen<br />

im<br />

Viererpack:<br />

Je zwei Stück<br />

<strong>Alnatura</strong> Classic- und Mandelstieleis<br />

laden zum Genießen und Teilen ein.<br />

Auch als Einzelprodukt erhältlich.<br />

<strong>Alnatura</strong><br />

Bio-Stieleis Classic und Mandel<br />

• Classic: cremiges Bourbonvanilleeis, umhüllt<br />

von knackiger dunkler Vollmilchschokolade<br />

• Mandel: Bourbonvanilleeis, überzogen von<br />

heller Vollmilchschokolade und gerösteten<br />

Mandelstücken<br />

Viererpack Stieleis Classic und Mandel<br />

440 ml 4,99 € (1 l = 11,34 €)


Biedermann<br />

Bio-Caffe Latte Cappuccino<br />

• mit feinem Milchschaum<br />

• kräftig durchschütteln, die Folie entfernen<br />

und den To-go-Deckel nach dem Trinken wieder<br />

aufsetzen, damit nichts verschüttet wird<br />

• Tipp: am besten kühl genießen<br />

Biologische<br />

Fleischprodukte<br />

–<br />

darauf<br />

setzt der<br />

Packlhof seit mehr als<br />

25 Jahren. Die Fleischwaren<br />

werden handwerklich ver arbeitet und<br />

ohne Nitritpökelsalz hergestellt.<br />

230 ml 1,39 € (100 ml = 0,60 €)<br />

Ein Hauch Schokolade,<br />

vereint mit feinstem<br />

Kaffee und Schweizer<br />

Milch, ergeben das<br />

besondere Aroma des<br />

Bio-Caffe Latte Cappuccino<br />

von Biedermann, der<br />

zudem laktosefrei ist.<br />

Packlhof<br />

Bio-Wiener<br />

• perfekt fürs Picknick<br />

• im praktischen Zweierpack für den kleinen<br />

Hunger zwischendurch<br />

• ohne Zusätze und nach Bioland-Richtlinien<br />

hergestellt<br />

2 × 42,5 g = 85 g 1,95 € (100 g = 2,29 €)<br />

<strong>Alnatura</strong><br />

Bio-Schafquark Natur<br />

• geschmackvolle Alternative zu Kuhmilchprodukten<br />

• nach Belieben pur, mit Müsli, Nüssen, Honig<br />

oder frischen Früchten der Saison genießen<br />

150 g 1,59 € (100 g = 1,06 €)<br />

Der <strong>Alnatura</strong> Schafquark Natur ist ein<br />

milder Genuss aus frischer Schweizer<br />

Bio-Schafmilch.<br />

Mit mindestens<br />

sechs Prozent<br />

Fett.<br />

Die feinen italienischen<br />

Mozzarella-Perlen<br />

von Vallée Verte über -<br />

zeugen mit ihrem<br />

frischen, saftigen,<br />

dezent säuerlichen<br />

Geschmack und begeistern<br />

alle Mozzarella-<br />

Liebhaber.<br />

Vallée Verte<br />

Bio-Büffelmozzarella-Perlen<br />

• hergestellt aus bester pasteurisierter Büffelmilch<br />

• leicht portionierbar<br />

• Tipp: die Mozzarella-Kügelchen passen besonders<br />

gut in Salat, als Vorspeise mit Tomaten oder zu<br />

einem Glas Prosecco<br />

250 g (Abtropfgewicht 125 g) 3,29 € (100 g = 2,63 €)<br />

* Bei Produkten, die als »Hersteller-Empfehlung« gekennzeichnet sind, handelt es sich um Anzeigen.<br />

Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt. / ** Nicht in allen Filialen erhältlich.<br />

<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> 25


ALNATURA EINBLICKE<br />

Vom Bio-Bauern nebenan<br />

Die heimische Bio-Landwirtschaft zu stärken,<br />

ist <strong>Alnatura</strong> ein großes Anliegen. Deshalb bieten alle Filialen<br />

Obst und Gemüse aus der Region an.<br />

Aber was bedeutet »aus der<br />

Region« eigentlich genau?<br />

Zum Beispiel in einer Münchener<br />

<strong>Alnatura</strong> Filiale einen Blumenkohl zu<br />

kaufen, der vom Obergrashof aus Dachau<br />

stammt. Oder in Stuttgart einen Salat<br />

vom Michaelshof aus Leinfelden-Echterdingen.<br />

Oder in Düsseldorf Tomaten vom<br />

Lammertzhof aus Kaarst. Das Bestreben<br />

ist es, möglichst viel Obst und Gemüse so<br />

nah wie möglich für Filialen einzukaufen.<br />

Mit 33 landwirtschaftlichen Betrieben in<br />

ganz Deutschland hat <strong>Alnatura</strong> direkte<br />

Partnerschaften und darüber hinaus mit<br />

etwa 150, die über den Naturkost-Großhandel<br />

organisiert sind. Überwiegend<br />

Gemüse bauen die Landwirte an, da Bio-<br />

Obstanbau in Deutschland schwieriger<br />

und riskanter ist. Obst stammt deshalb<br />

oft von größeren, spezialisierten Erzeugergemeinschaften,<br />

die dieses Risiko zusammen<br />

tragen können. Die Filialen im<br />

Süden bekommen ihre Äpfel vom Bodensee,<br />

im Westen aus dem Rheinland und<br />

im Norden aus dem Alten Land.<br />

Wichtige Kriterien für die Zusammenarbeit<br />

sind hochwertige, verbandszertifizierte<br />

Ware wie von Naturland, Bioland<br />

oder Demeter und langfristige Perspektiven.<br />

Denn langjährige Partnerschaften<br />

schaffen Vertrauen. Mit dem Obergrashof<br />

und dem Michaelshof arbeitet <strong>Alnatura</strong><br />

bereits seit zehn Jahren zusammen, man<br />

kennt sich gut. Der Obergrashof baut<br />

Gemüse in Demeter-Qualität an und pflanzt<br />

außerdem mit eigenem Saatgut zum Beispiel<br />

samenfeste Sorten von Blumenkohl<br />

und Rettich. Als Demeter-Hof hält er auch<br />

Tiere: Eine Mutterkuhherde von 70 Murnau-<br />

Werdenfelser-Rindern, eine Milchschafherde<br />

mit 35 friesischen Milchschafen<br />

und viele weitere Tiere wie Esel, Laufenten,<br />

Gänse, Hühner, Ziegen, Hunde, Katzen<br />

und Bienen kommen noch dazu.<br />

26 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />

Inmitten der fruchtbaren Böden der Filderebene<br />

steht der Michaelshof. Schon 1973<br />

hat sich Senior Martin Schäfer für den<br />

biologisch-dynamischen Gemüseanbau<br />

entschieden, um mit einem lebendigen<br />

Hof organismus und einer ausgewogenen<br />

Fruchtfolge möglichst bodenschonend<br />

zu arbeiten und die Erde fruchtbar zu erhalten.<br />

Auch hier ist der Mistkompost<br />

der kleinen Mutterkuhherde die Düngungsgrundlage.<br />

Mit den Söhnen Michael<br />

und Simon ist die zweite Generation im<br />

Betrieb.<br />

Gemeinsame Werte<br />

Es sind Werte und Ziele, die die Landwirte<br />

mit <strong>Alnatura</strong> teilen. Sie bilden die Basis<br />

für eine gute Partnerschaft. Durch zahlreiche<br />

Neueröffnungen von <strong>Alnatura</strong> Filialen<br />

stieg auch der Bedarf an Obst und<br />

Gemüse, neue Partnerschaften mit Bio-<br />

Bauern kamen hinzu. So ist der Lammertzhof<br />

aus Kaarst, nahe Düsseldorf, seit April<br />

<strong>2018</strong> Partner. Schon 1989 haben sich<br />

Petra Graute-Hannen und Heinrich Hannen<br />

für Bio entschieden und aus einem konventionellen<br />

Schweinemastbetrieb der<br />

Das hat im <strong>Juni</strong> Saison<br />

Bataviasalat<br />

Eichblattsalat<br />

Eisbergsalat<br />

Kopfsalat<br />

Lollo rosso /<br />

Lollo bionda<br />

Radieschen<br />

Rettich<br />

Spargel<br />

dicke Bohnen<br />

Kohlrabi<br />

Zuckermais<br />

Mangold<br />

Brombeeren<br />

Erdbeeren<br />

Heidelbeeren<br />

Himbeeren<br />

Johannisbeeren<br />

Stachelbeeren<br />

Süßkirschen<br />

Rhabarber<br />

Einen Saisonkalender<br />

finden Sie unter<br />

alnatura.de/saisonkalender<br />

Eltern einen ökologischen Hof nach Bioland-Kriterien<br />

gemacht.<br />

Heißt das also, jede <strong>Alnatura</strong> Filiale<br />

hat »ihren Bio-Bauern« direkt in der<br />

Nähe? Ganz so einfach ist es nicht. »Regionalität<br />

ist immer eine Gratwanderung«,<br />

so Fernando Krokisius, Verantwortlicher<br />

bei <strong>Alnatura</strong> für den Einkauf<br />

von Obst und Gemüse. »Es reicht nicht,<br />

nur das Bundesland als Kriterium für<br />

Regionalität zu betrachten. Für Filialen in<br />

Berlin und Hamburg würde das bedeuten,<br />

dort kein regionales Gemüse anbieten<br />

zu können. Mit zu engen Grenzen können<br />

wir in der Praxis nicht arbeiten. Sonst<br />

müssten unsere Kunden damit leben, dass<br />

wir nicht genügend Ware im Gemüsebereich<br />

hätten«, erklärt Krokisius. Daher<br />

stammt das Gemüse für die <strong>Alnatura</strong><br />

Filialen in Berlin aus Brandenburg, Mecklenburg-<br />

Vorpommern und Sachsen-Anhalt.<br />

In Ham burg kommt es zum Beispiel vom<br />

schleswig-holsteinischen Christiansen’s<br />

Bioland-Hof aus Esperstoftfeld, nicht weit<br />

von der Hafenstadt entfernt. Seit etwa<br />

zehn Jahren liefert Christiansen’s Möhren,<br />

Kartoffeln, Kohlgemüse und Rote Bete<br />

in Bioland-Qualität und aus eigener Saatgutzüchtung<br />

an <strong>Alnatura</strong>.<br />

Regional bedeutet zugleich saisonal.<br />

Im <strong>Juni</strong> ist zum Beispiel die Zeit, in der<br />

Rhabarber, Kohlrabi und Erdbeeren geerntet<br />

werden. Es gibt aber auch Produkte,<br />

die das ganze Jahr hindurch erhältlich<br />

sind, wie Tomaten, Zucchini oder Salat.<br />

Hier gelten beim Einkauf klare Richtlinien<br />

zur Nachhaltigkeit. Die Entscheidungskette<br />

lautet immer: erst regional, dann<br />

national, dann aus Europa. GS


Julian Jacobs und<br />

Peter Stinshoff vom<br />

Obergrashof, Dachau<br />

Heinrich Hannen<br />

vom Lammertzhof,<br />

Kaarst<br />

Michael Schäfer<br />

vom Michaelshof,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

Heinz-Peter Christiansen<br />

vom Christiansen’s<br />

Bioland-Hof, Esperstoftfeld<br />

<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> 27


NATURKOSMETIK<br />

Sonnige<br />

Zeiten fürs<br />

Haar<br />

Endlich Sommer! Nur das Haar reagiert<br />

auf Sommer, Sonne und Co. nicht immer so<br />

erfreut und gibt sich spröde. Die perfekte<br />

Zeit also, sich ein Eis und dem Haar eine<br />

Extra-Pflege zu gönnen.<br />

Sonnenlicht greift mit seiner energiereichen<br />

UV-Strahlung die natürliche Schutzschicht der<br />

Haare an und strapaziert sie. Das Haar verliert<br />

an Feuchtigkeit und Glanz. Besonders blonde oder<br />

kolorierte Haare können ausbleichen, die Haare quellen<br />

auf und Farbpigmente gehen verloren. Meer- oder<br />

Chlorwasser beanspruchen das Haar zusätzlich und auch<br />

Wind schädigt das Haar, er hat einen ähnlichen Effekt<br />

wie der Föhn: Das Haar wird aufgeraut und schwer<br />

kämmbar. Geschädigtes Haar kann sich nicht selbst<br />

regenerieren, daher ist es wichtig, vorzubeugen, es zu<br />

schützen und ausgiebig zu pflegen.<br />

28 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>


Extra-Tipp: Die Kokos-Kur<br />

Tipps für strahlend schönes Haar<br />

So einfach, so wirksam: Sonnenhut und Badekappe<br />

So alt und banal der Tipp klingen mag, die Kopfbedeckung ist ein<br />

nützlicher Klassiker. Besonders in der Mittagszeit zwischen 11<br />

und 15 Uhr bewahren je nach persönlichem Geschmack Strohhut,<br />

Baseball- Kappe oder Tuch das Haar am effektivsten vor Sonnenstrahlen.<br />

Badekappen schützen vor Chlor- und Meerwasser am besten.<br />

Wer sich trotz schicker Retrokappen oder puristisch-sportlichen Modellen<br />

nicht überwinden mag, sollte nach dem Bad das Haar direkt<br />

und gründlich mit viel Süßwasser auswaschen.<br />

Kokosöl glättet die Haarstruktur und<br />

verleiht dem Haar neuen Glanz. Verwenden<br />

Sie für die Haarkur natives, unbehandeltes Öl,<br />

es hat wertvolle Inhaltsstoffe, die pflegen<br />

und regulieren. Das Haar bekommt mehr<br />

Glanz, Frische und Volumen, wird revitalisiert<br />

und Schäden werden repariert.<br />

So geht’s:<br />

Je nach Haarlänge ca. eine walnussgroße<br />

Portion Kokosöl auf das frisch gewaschene,<br />

feuchte Haar und die Kopfhaut auftragen<br />

und einmassieren. Mindestens 30 min<br />

oder über Nacht einwirken lassen<br />

(nachts die Haare in ein Handtuch einwickeln).<br />

Anschließend auswaschen.<br />

Friseurbesuch vor dem Strandurlaub<br />

Haare sind gegen Sonne, Meersalz oder Chlor widerstandsfähiger,<br />

wenn strapazierte Spitzen geschnitten sind. Mit dem Färben sollte<br />

man jedoch besser warten, bis man aus dem Urlaub zurück ist.<br />

Sonne, Salz- und Chlorwasser waschen die Farbe schneller aus.<br />

Ideale Sommerfrisuren<br />

Nasse Haare vorsichtig mit einem grobzinkigen Kamm entwirren und<br />

locker zusammenbinden, zum Beispiel mit einem Haarband. Haargummis<br />

oder Metallspangen verursachen oft Druckstellen, mechanische<br />

Schäden oder durch das aufgeheizte Material Hitzeschäden.<br />

Flechtfrisuren, so kunstvoll wie praktisch, schützen das Haar vor<br />

Wind, mit einem Dutt lassen sich die sensiblen Spitzen unter dem<br />

Haupthaar verstecken.<br />

Feuchtigkeit fürs Haar<br />

Durch Sonne, Wind und Meerwasser wird dem Haar Feuchtigkeit<br />

entzogen, Risse entstehen in der Haarstruktur und das Haar könnte<br />

brechen. Deshalb ist eine reichhaltige und feuchtigkeitsspendende<br />

Pflege im Sommer genau das Richtige. Naturkosmetik bietet hier<br />

eine große Auswahl von Shampoos, Spülungen und Haarkuren, die<br />

dem Haar Feuchtigkeit schenken und es regenerieren. Zum Beispiel<br />

auf Basis von Inhaltsstoffen wie Hafer, Jojoba oder Neem. GS<br />

Warum Naturkosmetik fürs Haar?<br />

• Zertifizierte Naturkosmetik hat ausschließlich<br />

Inhaltsstoffe natürlicher Herkunft, wann immer<br />

möglich aus Bio-Anbau. Zusätze wie synthetische<br />

Duft-, Farb- und Konser vierungsstoffe, Silikone,<br />

Parabene, Paraffine oder andere Erdölprodukte<br />

werden nicht verwendet.<br />

• Naturkosmetik ist optimal für eine gesunde<br />

Kopfhaut, langfristig schönes, gesundes Haar und<br />

schont die Umwelt.<br />

Ist das wirklich Naturkosmetik?<br />

Um sicher zu gehen, achten Sie auf Zertifikate<br />

wie BDIH, Ecocert oder Natrue – so umgehen<br />

Sie »grün gewaschene« Trendprodukte.


HERSTELLER-EMPFEHLUNGEN*<br />

Aus unserer Naturdrogerie<br />

Förster’s<br />

Massagehandschuh Indischer Flachs<br />

• aus 70 % indischem Flachs und 30 % Baumwolle<br />

• grober Flachs zur kräftigen Massage<br />

• eine Massage wirkt kreislaufanregend und<br />

durchblutungsfördernd<br />

• zur Förderung eines straffen, glatten und<br />

klaren Hautbildes<br />

je Stk. 6,95 €<br />

Natürlich gepflegt mit<br />

dem Massagehandschuh<br />

von Förster’s. Das<br />

Naturprodukt aus<br />

indischem Flachs kann<br />

als Waschhandschuh,<br />

aber auch zur<br />

Trockenmassage<br />

benutzt werden.<br />

Machen Sie Ihre<br />

Füße sommerfit!<br />

Kühles Gras unter den Sohlen spüren, mit den Zehen im<br />

Sand spielen, hübsche Sandalen tragen – im Sommer<br />

haben unsere Füße ihren großen Auftritt. Doch festes<br />

Schuhwerk und Kälte haben sie im Winter ganz schön<br />

strapaziert. Zeit, ihnen Gutes zu tun! Ein warmes Fußbad<br />

mit Meersalz und einem Schuss Olivenöl bereitet die<br />

Füße optimal auf die Pediküre vor. Mit einer Hornhautfeile<br />

oder einem Bimsstein geht es der Hornhaut an den<br />

Kragen. Ein Peeling aus 3 EL Olivenöl und 2 EL Zucker<br />

pflegt die Haut obendrein samtweich. Im Anschluss<br />

die Füße mit einem reichhaltigen Balsam eincremen.<br />

Apeiron<br />

Fuß- & Hornhaut-Aktiv-Balsam vegan<br />

oder Schrundencreme forte** vegan<br />

• Balsam: Auszüge aus Weidenrinde, Wintergrün und<br />

Salbei helfen, Hornhaut zu reduzieren<br />

• Schrundencreme: regenerierende Spezialpflege für<br />

stark verhornte und schrundig veränderte Haut<br />

• Tipp: auch ideal für raue Knie,<br />

Hände und Ellenbogen<br />

Fuß- & Hornhaut-Aktiv-Balsam<br />

75 ml 11,45 € (100 ml = 15,27 €)<br />

Schrundencreme forte<br />

30 ml 8,95 € (100 ml = 29,83 €)<br />

Der Hornhautbalsam und die<br />

Schrundencreme von Apeiron<br />

pflegen trockene, verhornte<br />

Fußhaut samtweich und<br />

sorgen für sommer schöne,<br />

gepflegte Füße.<br />

Intensive Pflege für raue<br />

und strapazierte Füße:<br />

Der Hornhaut Balsam<br />

Bio-Sonnenhut von alviana<br />

unterstützt dank der reichhaltigen<br />

Pflege formel die<br />

Rückbildung von Hornhaut.<br />

alviana<br />

Hornhaut Balsam Bio-Sonnenhut vegan<br />

• der Hornhaut Balsam sorgt für ein gepflegtes<br />

Hautgefühl nach der Anwendung<br />

• intensive Pflege schenkt spürbare Geschmeidigkeit –<br />

und ist auch für Hände, Ellenbogen und Knie geeignet<br />

50 ml 2,79 € (100 ml = 5,58 €)


Fair Squared<br />

Intimrasur-Öl** vegan<br />

• eine Mischung aus Traubenkernöl, Aprikosen-,<br />

Mandel-, Oliven- und Arganöl entspannt die<br />

Haut und versorgt sie nach der<br />

Anwendung intensiv mit wertvollen<br />

Nährstoffen<br />

• das Öl muss nach der Rasur<br />

nicht abgewaschen werden<br />

30 ml 14,95 €<br />

(100 ml = 49,83 €)<br />

Das Fair Squared Shaving Oil<br />

für Frauen bereitet die<br />

empfindliche Haut im Intimbereich<br />

perfekt auf die Rasur<br />

vor. Die natürlichen<br />

Inhalts stoffe verhindern<br />

Hautreizungen, Pickel<br />

und Rasurbrand.<br />

Die Waschlotion von alviana pflegt<br />

die sensible Babyhaut bereits während<br />

des Badens. Unterwegs sollten die<br />

Feuchttücher in keiner Tasche fehlen:<br />

Sie spenden<br />

Feuchtigkeit<br />

und reinigen<br />

sanft.<br />

alviana<br />

Baby Waschlotion & Shampoo vegan oder<br />

Baby Feuchttücher vegan<br />

• die sanfte, silikonfreie Waschlotion reinigt Haut und<br />

Haar, ohne auszutrocknen<br />

• mit rückfettender Wirkung für zarte Babyhaut<br />

• die Feuchttücher sensitiv sind getränkt mit einer<br />

pH-hautneutralen, parfümfreien und alkoholfreien Lotion<br />

Baby Waschlotion & Shampoo<br />

200 ml 2,45 € (100 ml = 1,23 €)<br />

Baby Feuchttücher 48 Stk. 2,49 € (1 Stk. = 0,05 €)<br />

alviana<br />

Zahngel Sensitiv vegan<br />

• mit Auszügen aus Bio-Echinacea, Bio-Calendula<br />

und Bio-Hamamelis<br />

• Gardenienextrakt färbt das Zahngel natürlich blau<br />

• durch den Verzicht auf<br />

Natriumfluorid ist es für die<br />

ganze Familie geeignet<br />

• homöopathieverträglich<br />

75 ml 1,99 € (100 ml = 2,65 €)<br />

Das Zahngel von alviana<br />

ermöglicht eine schonende<br />

Reinigung für schmerzempfindliche<br />

Zähne, sensibles<br />

Zahnfleisch und freiliegende<br />

Zahnhälse. Für frischen Atem<br />

und ohne Natriumfluorid.<br />

Styx<br />

Körpercreme Cocos-Vanille oder Apfel-Kiwi**<br />

• Cocos-Vanille: Kokosöl in Kombination mit<br />

reichhaltiger Sheabutter, Macadamianussöl und Jojobaöl<br />

sorgen für seidig-zarte Haut<br />

• Apfel-Kiwi: Fruchtextrakte sowie kalt gepresstes Jojobaund<br />

Macadamianussöl pflegen die Haut geschmeidig<br />

je 200 ml 14,90 € (100 ml = 7,45 €)<br />

Die Körpercremes von<br />

Styx vereinen Hautpflege<br />

mit dem süßen Duft nach<br />

Vanille und Kokos<br />

beziehungsweise dem<br />

fruchtigen Duft nach<br />

Apfel und Kiwi. Eine<br />

Rund um pflege, die<br />

die Sinne verwöhnt.<br />

* Bei Produkten, die als »Hersteller-Empfehlung« gekennzeichnet sind, handelt es sich um Anzeigen.<br />

Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt. / ** Nicht in allen Filialen erhältlich.<br />

<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> 31


AUS UNSEREM SORTIMENT*<br />

50 Jahre Cattier<br />

Ein halbes Jahrhundert ist es her, dass Pierre Cattier die erste<br />

anwendungsfertige Heilerdepaste in seiner Garage von Hand anrührte.<br />

Diese verkaufte er im Geschäft für Naturprodukte von<br />

seiner Ehefrau in Bondoufle, südlich von Paris. Inzwischen ist aus<br />

Cattier Paris ein modernes Familienunternehmen geworden.<br />

Die Heilerde steht dabei nach wie vor im Fokus. Bis heute ist das<br />

Naturprodukt, welches das Unternehmen ausschließlich aus<br />

Frankreich bezieht, das Erfolgsrezept vieler Cattier-Produkte. Das<br />

Ziel der Pflegeserie für empfindliche Haut ist es, der Haut ihre<br />

Geschmeidigkeit zurückzugeben, sie mit Feuchtigkeit zu versorgen<br />

und zu schützen. Die Heilerde ist dabei einer der Hauptbestandteile<br />

der Pflegelinie.<br />

Der Markentisch des Monats<br />

Die hier abgebildeten Naturkosmetik-<br />

Produkte finden Sie in Ihrem<br />

<strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt auf dem<br />

Markentisch und im Regal.<br />

Beruhigende Nachtcreme**<br />

Rosa Heilerde und Denfensil-Plus – ein<br />

natürlicher, innovativer Aktiv-Schutzkomplex<br />

– revitalisieren die Haut und helfen<br />

ihr, sich vom Alltagsstress zu erholen.<br />

50 ml 22,95 € (100 ml = 45,90 €)<br />

Beruhigende Tagescreme**<br />

Mit ihrer sanften zartrosa Textur nährt sie<br />

empfindliche Haut, spendet intensive<br />

Feuchtigkeit und schenkt ein verbessertes,<br />

samtweiches Hautgefühl.<br />

50 ml 19,95 € (100 ml = 39,90 €)<br />

32 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>


* Bei den hier vorgestellten Produkten handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt. / ** Nicht in allen Filialen erhältlich.<br />

Rosa Heilerde-Maske**<br />

Eine milde und reinigende Pflege<br />

speziell für empfindliche Haut.<br />

Die Maske klärt die Haut und versorgt<br />

sie mit wichtigen Mineralstoffen.<br />

100 ml 6,95 €<br />

Beruhigendes Gesichtswasser**<br />

Das beruhigende Gesichtswasser mit<br />

Bio-Rosenwasser und Bio-Kamillenwasser<br />

klärt die Haut sanft und entfernt<br />

Rückstände. Lässt den Teint strahlen.<br />

200 ml 10,95 € (100 ml = 5,48 €)<br />

Mizellen-Reinigungsfluid**<br />

Das alkohol- und parfümfreie<br />

Reinigungsfluid ermöglicht dank der<br />

Mizellen-Struktur eine besonders<br />

sanfte und gründliche Reinigung. Der<br />

Teint wirkt frisch und strahlend.<br />

300 ml 10,45 € (1 l = 34,83 €)<br />

<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> 33


Die Heimat der »Kleinen Mühle«<br />

nahe dem Teutoburger Wald.<br />

Nur aus den gelben Kernen wird<br />

das Raps-Kernöl gewonnen (rechts).<br />

HERSTELLER-REPORTAGE<br />

Das Überraschungsöl<br />

Es ist das beliebteste Öl der Deutschen, dennoch haben<br />

bislang nur vergleichsweise wenige den wahren Kern<br />

von Rapsöl entdeckt. Wir haben uns bei der Teutoburger<br />

Ölmühle auf die Suche begeben.<br />

Ein Partner, der sich als begna deter<br />

Tänzer entpuppt, eine Knospe,<br />

die sich in ein Farbenmeer verwandelt,<br />

oder ein Lebensmittel, das<br />

ein »Hmmm-ist-das-gut!« auslöst.<br />

Wer jemals so eine positive Überraschung<br />

erlebt hat, denkt gerne und meist mit<br />

einem Lächeln daran. Ob wir angenehme<br />

oder unangenehme Reaktionen erfahren:<br />

Immer ist es das Unerwartete, das uns<br />

überrascht. Gerd Beilke, Geschäftsführer<br />

der Teutoburger Ölmühle aus dem westfälischen<br />

Ibbenbüren, kennt dieses Phänomen:<br />

»Wenn wir Blindverkostungen mit<br />

Speiseölen durchführen, bekommt unser<br />

Raps-Kernöl Bestnoten. Manche dieser<br />

Testpersonen sind dann überrascht, wenn<br />

sie hören, dass sie Raps öl probiert haben.«<br />

Neutral, das ist die gängige, gelernte<br />

Geschmackserwartung. Doch ein Rapsöl<br />

mit einer nussig-feinen, charakteristischen<br />

Note? Wer erstmals dieses Öl verkostet,<br />

kann den erstaunlichen Moment<br />

erleben, bei dem die Erfahrung dies und<br />

die Zunge jenes sagt. Was aber macht<br />

den Unterschied?<br />

Die Antwort liegt im Kern. Um an<br />

die leuchtend gelben, ölhaltigen Kerne zu<br />

gelangen, befreien die Experten der<br />

Teuto burger Ölmühle die Rapssaat vor<br />

der Pres sung von ihrer schwarzen Schale.<br />

Dieser Prozess klingt einfach, ist jedoch<br />

aufwendig. Die Gründer der Teutoburger<br />

Ölmühle hatten in ihrer Zeit als Wissenschaftler<br />

ein patentiertes und bis heute<br />

einzigartiges Verfahren entwickelt, das<br />

für die Kernöle des Unternehmens kennzeichnend<br />

ist. Schonend und werterhaltend,<br />

ohne Che mie zusätze und nur<br />

bei niedrigen Tem peraturen werden die<br />

Kerne gepresst. Das Ergebnis ist ein<br />

naturreines Raps-Kernöl, bei dem optisch,<br />

geschmacklich und ernäh rungsphy siologisch<br />

alles stimmt. Goldgelb, fein-nussig<br />

und mit wertvollen Vitaminen versehen,<br />

präsentieren sich die Raps-Kernöle.<br />

Wie ein Kontrastprogramm zu diesen<br />

kalt gepressten Ölen mutet die industrielle<br />

Raffination an. Dabei werden die Rapskörner<br />

als Ganzes einschließlich der bitterhaltigen<br />

Schale gepresst. Weil hierdurch<br />

ungenießbare Rückstände entstehen,<br />

müssen diese anschließend mittels Hitze<br />

34 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>


Rapsöl – schon gewusst?<br />

• reich an einfach ungesättigten Fettsäuren<br />

• reich an Omega-3-Fettsäuren<br />

»Die kleine Mühle«<br />

ist eine Marke der Teutoburger Ölmühle.<br />

Sie ist exklusiv im Naturkostfachhandel<br />

erhältlich.<br />

Die Bio-Rohstoffe stammen vorwiegend<br />

aus Deutschland und Europa.<br />

Sortiment Raps-Kernöle und Sonnenblumen-Kernöle<br />

in Bioland-Qualität<br />

sowie Bio-Leinöl<br />

die-kleine-muehle.de<br />

und Chemikalien aus dem Öl entfernt<br />

werden. Aus Sicht der Teutoburger-Ölmühle-Experten<br />

kann so ein Verfahren<br />

den Möglichkeiten der Kulturpflanze Raps<br />

nicht gerecht werden. Bereits um 2000<br />

vor Christus erstmals in Indien erwähnt,<br />

hat sich ölhaltiger Raps ab dem 14. Jahrhundert<br />

in Mitteleuropa verbreitet. Heute<br />

ist Rapsöl mit Abstand das beliebteste<br />

Speiseöl der Deutschen, gefolgt von Sonnenblumen-<br />

und Olivenöl. Neben seinen<br />

vielfältigen Verwendungsbereichen in<br />

der kalten, warmen oder heißen Küche<br />

schätzen gerade ernährungsbewusste<br />

Menschen an Rapsöl dessen hohen Anteil<br />

an ungesättigten Fettsäuren.<br />

Exklusiv im Naturkostfachhandel<br />

Ein ernährungsphysiologisch wertvolles<br />

Öl, das kulturgeschichtlich mit der Heimat<br />

verbunden ist und dann auch noch mittels<br />

einer selbst entwickelten umwelt freundlichen<br />

Ölmühlentechnik gewonnen wird –<br />

was lag da näher, als ein Unternehmen<br />

zur Produktion und Vermarktung dieses<br />

Öls zu gründen? Die Universitäts absol venten<br />

erkannten das Potenzial des Raps-Kernöls<br />

und setzten im Jahr 2000 ihr patentiertes<br />

Verfahren nun selbst in die Tat um. Heute<br />

würde man so ein Unternehmen ein Startup<br />

nennen: eine innovative, erfolgversprechende<br />

Geschäftsidee mit einem hohen<br />

Wachstumspotenzial. Mittlerweile ist die<br />

Teutoburger Öl mühle mit ihren rund hundert<br />

Mitarbeitern der führende Anbieter<br />

von kalt gepressten Raps- und Sonnenblumen-<br />

Kernölen sowie Leinölen in Bio-<br />

Qualität. Der jüngste Schritt der Teutoburger<br />

Ölspezialisten ist eine Hommage<br />

an den Naturkostfachhandel und vielleicht<br />

auch eine Erinnerung an die eigenen<br />

Anfänge. »Die Kleine Mühle« ist eine<br />

eigens für den Bio-Fachhandel entwickelte<br />

Marke (vergleiche Infokasten). Vielfalt<br />

ist ein wesentliches Merkmal der Bio-Fachmärkte,<br />

Vielfalt im Geschmack und in<br />

den Einsatzmöglichkeiten ist sicherlich das<br />

treffendste Merkmal dieser Öle. Unser<br />

Tipp: Machen Sie doch einfach mal daheim<br />

eine Degustation. Etwas Raps-Kernöl auf<br />

einen Teller, dazu Weißbrot, die Augen<br />

schließen und dann Ihren Geruchs- und<br />

Geschmacks sinnen vertrauen. Sie werden<br />

vermutlich überrascht sein. Und vielleicht<br />

lädt Sie dann auch an diesem Abend Ihr<br />

Partner zum Tanzen ein.<br />

››› Volker Laengenfelder<br />

<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> 35


Aktuelles<br />

aus Bio-Welt und Gesellschaft<br />

Schwerpunkt<br />

Insektensterben<br />

»Wir tun was für Bienen« – Die letzte Etappe<br />

des bundesweiten Pflanzwettbewerbs endet<br />

am 31. Juli <strong>2018</strong>. Infos und Anmeldung unter<br />

wir-tun-was-fuer-bienen.de<br />

»Bio aus Übersee ist nicht nachhaltig.«<br />

Was antworten Sie auf den Vorwurf, Bio aus Übersee sei nicht nachhaltig?<br />

Bio aus Übersee legt weite Wege zurück, das ist richtig.<br />

Wenn die dort erzeugten Produkte die Reise nach Europa mit dem<br />

Schiff zurücklegen, was für agrarische Massenprodukte meist der Fall<br />

ist, haben solche Transporte eine durchaus akzeptable CO2-Bilanz.<br />

Diese Transportform ist sehr effizient, ebenso die Reise im voll ausgelasteten<br />

Lkw oder sogar per Flussschiff oder Eisenbahn vom Hafen<br />

zum Verarbeitungsort in Europa. Flug ware aus Übersee dagegen ist<br />

kritisch zu betrachten. Bio aus Übersee erlaubt es, frisches Obst und<br />

Gemüse außerhalb der hiesigen Saison anzubieten, ohne dass aufwendiges<br />

Einlagern nötig ist. Beispielsweise spart man sich für Äpfel<br />

aus Neuseeland, Südafrika oder Chile, die in unserer Winterzeit hier<br />

verkauft werden, die Lagerung unter CO2-kontrollierter, feuchteregulierter<br />

und gekühlter Atmosphäre (sogenannte CA-Lager), die viel<br />

Energie verschlingt. Bio ermöglicht Landwirten aus Übersee attraktive<br />

Vermarktungschancen, denn die großen und wachsenden Märkte<br />

für Bio-Lebensmittel liegen in den USA, in Deutschland und Frankreich.<br />

Bio-Projekte in Übersee stellen oft eine sehr umweltverträgliche<br />

»Entwicklungshilfe« dar, wie sie auch das deutsche Bundesministerium<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung nutzt. MH<br />

»Gentechnik – nein danke!«<br />

Bill Gates spendet für wohltätige Projekte in aller Welt, besonders<br />

zu Forschungsfragen von Ernährung und Krankheiten.<br />

Nun unterstützt er die Global Alliance for Livestock Veterinary<br />

Medicines (GALVmed) aus Schottland mit 40 Millionen Dollar.<br />

Die Organisation soll nach der »perfekten Kuh« suchen. Aus Genen<br />

britischer und afrikanischer Rinder soll eine Kuh entstehen, die in<br />

verschiedenen Klimaten gedeiht, weniger Futter benötigt und viel<br />

Milch gibt. Gates hofft, dass so Hunger und Armut bekämpft werden<br />

können (utopia.de, 20.02.<strong>2018</strong>). Was das mit der Landwirtschaft vor<br />

Ort macht, was es für die Tiere bedeutet, ob die Menschen in armen<br />

Weltregionen mit solchen »Kunstprodukten« überhaupt umgehen<br />

können und welche Auswirkungen diese Züchtung auf die CO2- und<br />

Wasserbilanz und weitere Nachhaltigkeitsindikatoren hat, das bleibt<br />

außerhalb der Betrachtung. Lokale, standortangepasste Rassen,<br />

die in ein behutsames Zuchtprogramm vor Ort eingebunden werden,<br />

dürften die bessere, weil nachhaltigere Wahl sein. MH<br />

ZEIT FÜR MICH<br />

Vertrauen<br />

Die Welt, die wir sehen, ist gefiltert durch das, was<br />

wir in der Familie, der Schule und im Umgang mit<br />

anderen gelernt und erfahren haben. Diese Filter sind<br />

unsere blinden Flecken. Um sie zu sehen, brauchen<br />

wir die Hilfe anderer. Doch gerade wenn wir sie besonders<br />

brauchen – wenn wir uns fürchten oder etwas<br />

nicht bekommen –, suchen wir diese Hilfe nicht. Wir<br />

ziehen uns zurück. Unser Kopf füllt sich mit kriti schen<br />

Gedanken und Geschichten. Der emotionale Schmerz<br />

blockiert unser Mitgefühl. Wir fühlen uns unvollkommen,<br />

allein, verletzt und misstrauen uns und ande<br />

ren. Um diesen Gefühlen zu entflie hen, flüchten<br />

wir in Ablenkung, Unterhaltung, Alkohol oder Drogen.<br />

Vertrauen entsteht, wenn wir uns selbst vertrauen.<br />

Um uns zu öffnen, müssen wir uns nicht nur<br />

unserer Verletzlichkeit bewusst werden, sondern<br />

auch der Herzensgüte. Diese freundliche Einstellung<br />

gegenüber sich und anderen beinhaltet Wohlwollen<br />

und Gutes-Tun. Unsere Verletzlichkeit ist die Ursache<br />

vieler Ängste und Unsicherheiten. Sie ist aber<br />

auch gleichzeitig der Schlüssel zu unserer Liebe, zur<br />

Verbundenheit mit anderen, zur Kreativität und<br />

zum Vertrauen in uns und andere.<br />

Fünf-Minuten-Meditation<br />

Entspanne dich. Achte darauf, wie dein Körper atmet.<br />

Richte deine Aufmerksamkeit nach innen. Fühle deine<br />

Herzensgüte und lass ein tiefes Mitgefühl für dich<br />

selbst entstehen. Fühle dich liebevoll umarmt und<br />

lass ein Gefühl des Vertrauens aufsteigen.<br />

Denke an Menschen, die du liebst. Fühle, dass sie<br />

hier sind. Umarme sie im Geist und schaue sie liebevoll<br />

an. Schicke ihnen gute Wünsche. Denke an<br />

Freunde, Verwandte und Bekannte. Umarme sie alle<br />

im Geist mit deinem Mitgefühl. Spüre, wie Vertrauen<br />

durch das Gefühl von Verständnis und Zusammengehörigkeit<br />

entsteht. Schicke ihnen gute Wünsche.<br />

Dehne dieses Gefühl auf die Welt aus.<br />

››› Gerald Blomeyer<br />

Unter alnatura.de/biolandbau gibt es ein Video,<br />

das anschaulich erklärt, warum Bio-Käuferinnen<br />

und -Käufer gleichzeitig auch Umweltschützer sind.<br />

Podcast hören: blomeyer.berlin/podcasts.html


PUNKTE SPENDEN – GUTES TUN<br />

Mit Fahrrädern gegen Armut<br />

Die Fortbewegung zu Fuß ist in Entwicklungsländern oft die einzige<br />

Transportform. Fahrräder können Abhilfe schaffen: Die Hilfsorganisation<br />

World Bicycle Relief mobilisiert Menschen in ländlichen Regionen Afrikas<br />

mit robusten Drahteseln. Sie geben den Menschen die Chance, ihr Leben<br />

aus eigener Kraft zu verbessern. Ein Fahrrad erhöht die Transportkapazität<br />

eines Einzelnen um das Fünffache, ermöglicht, in der gleichen Zeit die<br />

vierfache Distanz zurückzulegen, und spart so alle 16 Kilometer drei Stunden<br />

wertvolle Tageslichtzeit. Mit mehr als 370 000 ausgelieferten Fahrrädern<br />

und über 1 600 ausgebildeten Mechanikern vor Ort ist World Bicycle Relief<br />

auf groß angelegte Fahrradprogramme zur Verringerung von Armut, für<br />

wirtschaftliche Entwicklung und Katastrophenhilfe spezialisiert. So schafft<br />

World Bicycle Relief Jobs und gibt Menschen ohne Zugang zur Infrastruktur<br />

eine unabhängige und sichere Lebensgrundlage.<br />

<strong>Alnatura</strong> Kunden können das Projekt unterstützen, indem sie ihre<br />

PAYBACK Punkte spenden. payback.de/spendenwelt<br />

Blühflächen fördern<br />

Seit vielen Jahren setzt sich das von Mellifera e.V. initiierte Netzwerk<br />

»Blühende Landschaft« für die Verbesserung der Nahrungs- und<br />

Lebensgrundlage von blütenbesuchenden Insekten ein. Im Frühjahr<br />

2016 startete es das Projekt »BienenBlütenReich«.<br />

Bundesweit sind so an vielen<br />

Orten blühende Oasen für Bienen und Co.<br />

entstanden. Verbraucher können die Umsetzung<br />

der Blühflächen beispielsweise<br />

mit dem Kauf eines Biene-Maja-Honigs<br />

von Sonnentracht unterstützen. 6 Cent<br />

des Verkaufspreises gehen an das Projekt.<br />

Den Honig finden Sie in Ihrem <strong>Alnatura</strong><br />

Super Natur Markt.<br />

Schwerpunkt<br />

Insektensterben<br />

®<br />

®<br />

Lese-Tipp<br />

Schwerpunkt<br />

Insektensterben<br />

»Mein Garten summt!« von Simone Kern: Für<br />

Bienen, Hummeln oder Schmetterlinge werden unsere<br />

Gärten und Balkone immer wichtiger. Vor allem,<br />

wenn es dort naturbelassene Ecken, heimische Pflanzen<br />

und Unterschlupfmöglichkeiten<br />

gibt. Das<br />

auch vom NABU empfohlene<br />

Buch »Mein<br />

Garten summt« zeigt,<br />

wie man (Grün-)Flächen<br />

in ein blütenreiches<br />

Paradies für Insekten<br />

verwandeln kann.<br />

Kosmos Verlag, Stuttgart<br />

2017, 16,99 Euro.<br />

Hotels für Wildbienen<br />

Schwerpunkt<br />

Insektensterben<br />

Die Naturschutzjugend (NAJU) steigt ins Hotelgewerbe<br />

ein: Bis Ende September <strong>2018</strong> sollen bundesweit<br />

mindestens 500 Hotels gebaut werden – für gefährdete<br />

Wild bienen. Das will die Kinder- und Jugendorganisation<br />

zusammen mit vielen kleinen und großen<br />

Bienenfreunden und -freundinnen schaffen und<br />

ruft alle Kinder auf, unter dem Namen »Bee’s Inn«<br />

Nisthilfen für Wildbienen zu errichten.<br />

Welches Hotel sich für welche Wildbienenart<br />

eignet, wo und wie man das Hotel errichtet und welche<br />

Baumaterialien die besten sind, können kleine<br />

Hotelgründer in einer Broschüre nachlesen. Diese<br />

gehört zusammen mit einer Wildbienenbestimmungskarte,<br />

einem Forscherbogen und einem<br />

Tütchen mit einer Wildblumenmischung zu dem<br />

Hotel-Startpaket, das die NAJU kostenlos an die<br />

ersten 500 Hotelarchitekten und -architektinnen<br />

verschickt. Mehr Informationen zur Aktion<br />

unter NAJUversum.de/bees-inn<br />

<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> 37


GESELLSCHAFT<br />

Rund 60 Prozent aller Tierarten<br />

sind Insekten und ihr Artenreichtum<br />

wird von einer Million<br />

bis hin zu 80 Millionen geschätzt.<br />

Allein in Deutschland zählt man aktuell<br />

rund 33 000 Insektenarten. Zahlreiche<br />

Variationen des Körperbaus und die Anpassung<br />

an extremste Bedingungen<br />

haben Insekten zu den Besetzern ökologischer<br />

Nischen gemacht. Ein ein ziges<br />

Blatt, ein morsches Stück Holz oder eine<br />

Pfütze sind das Zuhause von Miniermotte,<br />

Borkenkäfer oder Köcherfliege. Lebenslang<br />

unter Tage heißt es hingegen für<br />

Maulwurfsgrillen.<br />

Insekten führen meist ein kurzes, aber<br />

ereignisreiches Leben. Sie ziehen mehrmals<br />

um und wandeln sich ständig. Das<br />

Elixier der Libellenlarven ist das Wasser.<br />

Erst die fertige Libelle kann rasante Flugmanöver<br />

vollbringen und verbringt ihr<br />

Leben an Seen und in luftigen Höhen.<br />

Andere Insek ten bleiben ewige Teenager,<br />

wie es bei Prachtkäfern der Fall ist. Sie<br />

leben in abge storbenen Nadelbäumen<br />

und können bis zu 50 Jahre im Larvenstadium<br />

verharren. Erst danach verlässt<br />

das erwachsene Tier als Käfer die holzige<br />

Junggesellenwohnung.<br />

Mitten unter ihnen sind tierische<br />

Spitzensportler: Überflieger, Sprinter und<br />

sogar einige, die übers Wasser laufen<br />

können, wie der Teichläufer. Manche<br />

Schmetterlinge bringen es beim Fliegen<br />

auf zehn Meter pro Sekunde. Das entspricht<br />

einer Spitzengeschwindigkeit von<br />

36 Kilometern pro Stunde. Gnitzen – eine<br />

besondere Mückenart – schaffen 1 050<br />

Flügelschläge pro Sekunde. Sie halten<br />

damit den Rekord des schnellsten Flügelschlags<br />

im Tierreich.<br />

Schwerpunkt<br />

Insektensterben<br />

Eine Welt ohne Bienen<br />

und Schmetterlinge?<br />

In der Luft, zu Lande, unter Wasser oder tief in der Erde –<br />

Insekten haben alle Lebensräume auf der Welt für sich<br />

erobert. Ihr Schlüssel zum Erfolg: enorme Vielseitigkeit.<br />

Unverzichtbar für Mensch<br />

und Tier<br />

So vielfältig und faszinierend die Welt der<br />

Insekten ist, so wenig können wir auf sie<br />

verzichten. Das Funktionieren und damit<br />

die Balance fast aller Ökosysteme hängen<br />

von ihnen ab – und damit auch wir Menschen.<br />

Durch das Sammeln von Nektar<br />

und Pollen sorgen sie für die Bestäubung<br />

und den Fortbestand von etwa 90 Prozent<br />

aller Pflanzen weltweit. Sie sichern somit<br />

den Großteil der menschlichen Ernährung.<br />

Insekten stehen auf dem Speiseplan<br />

vieler Vögel, Säugetiere, Amphibien oder<br />

Reptilien und sind Nützlinge in der Forst-<br />

Im <strong>Alnatura</strong> Bienenblog gibt es Literaturtipps,<br />

Hinweise auf politische Aktionen<br />

und die Möglichkeit zum direkten Austausch.<br />

alnatura-blog.de<br />

und Landwirtschaft, da sie die Ausbreitung<br />

schädlicher Artgenossen eindämmen. Florfliegenlarven<br />

beispielsweise können bis<br />

zu ihrer Verwandlung zum fertigen Insekt<br />

500 Blattläuse verzehren.<br />

Doch um die Sechsbeiner steht es<br />

schlecht. In manchen Regionen Deutschlands<br />

ist in den letzten 30 Jahren die Biomasse<br />

von Fluginsekten um 75 Prozent zurückgegangen.<br />

Das Insektensterben ist ein<br />

anhaltender Trend, der nicht an bestimmte<br />

Biotope gebunden ist. Eine Dramatik, die<br />

also nicht nur regional auftritt, sondern ein<br />

flächendeckendes Problem darstellt. Bei<br />

den gerade mal 8 000 Insektenarten, die<br />

in der Roten Liste bewertet sind, gilt fast<br />

die Hälfte als bestandsgefährdet, viele sind<br />

bereits aus gestorben. Bei Wildbienen sind<br />

bereits über die Hälfte der Arten in ihrem<br />

Bestand gefährdet. 35 Prozent der Heuschrecken<br />

und 17 Prozent der Schmetterlinge<br />

gelten als stark vom Aussterben bedroht.<br />

Da runter sind nicht nur Spezialisten,<br />

also Tiere, die auf einen besonderen<br />

Lebensraum angewiesen sind, sondern<br />

viele Generalisten.<br />

38 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>


ANZEIGE<br />

Was wir Verbraucher tun können<br />

Das Insektensterben ist auf eine Reihe von Ursachen zurückzuführen;<br />

ein Grund ist die intensive Landwirtschaft.<br />

Großflächige Äcker aus Monokulturen wie Mais, Raps<br />

oder Getreide bestimmen vielerorts das Bild unserer<br />

Kulturlandschaft. Fehlende Strukturen wie Feldgehölze,<br />

Acker- und Gewässerrandstreifen sowie Überdüngung<br />

führen zu immer weniger Pflanzenvielfalt. Hinzu kommt<br />

der Verlust ökologisch hochwertiger Flächen wie Brachen<br />

oder extensiv genutztes Grünland. Damit schwinden<br />

Nahrungs- und Nisthabitate für Insekten. Alarmierend ist<br />

auch der massive Einsatz von Herbiziden und Insektiziden.<br />

Deutschland gehört zu den vier EU-Mitgliedstaaten, die<br />

am meisten Pestizide verbrauchen. Totalherbizide wie<br />

Glyphosat vernichten Ackerbeikräuter, minimieren entscheidende<br />

Nahrungsquellen, Nist- und Überwinterungsmöglichkeiten<br />

der Tiere. Neonikotinoide wiederum führen<br />

zum direkten Tod oder vermindern die Orientierungsund<br />

Fortpflanzungsfähigkeit von Insekten.<br />

Wir als Verbraucher können dazu beitragen, das<br />

Insektensterben aufzuhalten, indem wir möglichst regional,<br />

saisonal und bio anstatt billig und fleischlastig<br />

einkaufen. Das kostet mitunter mehr. Der Schutz der<br />

biologischen Vielfalt und damit auch der Insekten sollte<br />

es uns aber wert sein.<br />

››› Gastbeitrag Daniela Franzisi,<br />

NABU Projektleiterin Insektensommer<br />

Die reine Natur<br />

von ihrer<br />

schönsten Seite.<br />

Insektensommer –<br />

Zählen, was zählt.<br />

Was krabbelt denn da? Wie viele Falter, Käfer<br />

oder Libellen gibt es in Ihrer Region? Erstmals<br />

ruft der NABU zum »Insektensommer« auf.<br />

Bei der bundesweiten Mitmach-Aktion sollen<br />

vom Falter bis zum Marienkäfer Insekten<br />

gezählt werden. Der Grund: Insekten sind<br />

wichtig für unser Ökosystem, aber es gibt keine<br />

umfassenden Bestandszahlen zu ihnen.<br />

Machen Sie mit und melden Sie uns alle Insekten,<br />

die Sie entdecken können:<br />

1. Zählung vom 1. bis 10. <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />

2. Zählung vom 3. bis 12. August <strong>2018</strong><br />

Mitmachen und gewinnen:<br />

insektensommer.de<br />

Die Körperpflege mit<br />

wertvollen Bio-Pflanzenextrakten<br />

und fruchtigen<br />

Düften reinigt schonend<br />

und schenkt natürlich<br />

schöne Haut.<br />

*<br />

100 % zertifizierte<br />

Naturkosmetik<br />

lavera. wirkt natürlich schön.


Schwerpunkt<br />

Insektensterben<br />

BIODIVERSITÄT<br />

Kulturlandschaft<br />

und Artenvielfalt entwickeln<br />

durch Bio-Landbau<br />

Vielfalt ermöglicht Vielfalt. Vielfalt in Natur und Landwirtschaft<br />

ist wertvoll. Das ist heute eine anerkannte Tatsache,<br />

wird aber dennoch viel zu wenig beachtet. In dieser Serie zeigen<br />

Experten Zusammenhänge auf und berichten über die vielen<br />

Facetten des Themas.<br />

Die Medien sind voll von Berichten<br />

über den Rückgang an<br />

Insekten (was jeder Autofahrer<br />

merkt, der seine Windschutzscheibe putzt)<br />

oder über die Giftigkeit des Pflanzenvernichtungsmittels<br />

Glyphosat, das weiter<br />

auf die Felder ausgebracht werden darf.<br />

Die Landwirtschaft gilt seit Jahrzehnten<br />

als Hauptverursacher des Rückgangs an<br />

Tier- und Pflanzenarten, über den Naturschützer<br />

in Sterberegistern – den Roten<br />

Listen – Buch führen.<br />

Aus historischer Perspektive hat sich<br />

die frühere Wirkung der Landbewirtschaftung<br />

auf die Artenvielfalt komplett<br />

verkehrt: Die Kulturlandschaften Mitteleuropas<br />

sind in ihrer Vielfalt an Tier- und<br />

Pflanzenarten erst durch Landwirtschaft<br />

entstanden. Ackerbau, die Mahd und die<br />

Beweidung von Grasland ermöglichten<br />

einer Vielzahl wärmeliebender Organismen<br />

die Einwanderung und Ausbreitung aus<br />

südlicheren Klimagebieten in das zuvor<br />

fast geschlossen bewaldete Germanien,<br />

über das noch der römische Feldherr Cäsar<br />

in seinen Schilderungen berichtete. Nachhaltig<br />

und umweltschonend waren diese<br />

historischen Nutzungen durchaus nicht<br />

immer, teilweise führten sie zu gewaltiger<br />

Erosion: Schwer vorstellbar, dass viele<br />

heute mit Kiefern aufgeforstete Sandgebiete<br />

Norddeutschlands einmal großflächige<br />

Heideflächen waren, die keineswegs<br />

so idyllisch ausgesehen haben wie<br />

die heute noch durch Beweidung erhaltenen<br />

kleinen Reste. Nach Abstechen des<br />

Oberbodens und dessen Nutzung als Stalleinstreu,<br />

der angereichert zur Düngung<br />

der hofnahen Äcker diente, war vielerorts<br />

der Sandboden in Bewegung, bis hin zur<br />

Wanderdünenbildung fernab der Küste.<br />

Oder Hanglagen der Mittelgebirge, die so<br />

intensiv beweidet wurden, dass der Oberboden<br />

in die Täler erodierte und sich auf<br />

dem nackten Gestein Kalkmagerrasen mit<br />

vielen Orchideenarten bildeten. Zahlreiche<br />

Ackerwildkräuter wanderten mit dem<br />

Getreideanbau ein und bereicherten<br />

die Landschaft Mitteleuropas durch neue<br />

Blüten farben, etwa des Klatschmohns.<br />

Heute sind konventionell bewirtschaftete<br />

Getreidefelder Nektarwüsten.<br />

Die Einsicht, dass das Weglassen von chemischen<br />

Spritzmitteln und Kunstdünger<br />

im Bio-Landbau eine größere Artenvielfalt<br />

zur Folge hat, ist im Grunde banal – und<br />

inzwischen durch eine Vielzahl wissenschaftlicher<br />

Vergleichsstudien belegt.<br />

Nicht mit Unkrautvernichtungsmitteln<br />

behandelte Getreidefelder weisen im Vergleich<br />

zu konventionellen Feldern das<br />

Drei- bis Vierfache, manchmal sogar das<br />

bis zu Zehnfache an Ackerwildkrautarten<br />

auf – »Un«kräuter, die vielen Blütenbesuchern<br />

und weiteren Tierarten als<br />

Nahrungsquelle dienen.<br />

Andererseits können auch im Bio-<br />

Land bau Maßnahmen der »Beikrautregulierung«,<br />

Untersaaten und dichte Bestände<br />

bei hoher Intensität zur Verarmung<br />

der Vielfalt beitragen. Besonders die Bewirtschaftung<br />

von Wiesen und Weiden ist<br />

auf vielen Bio-Betrieben kaum weniger<br />

intensiv als bei konventionellen Berufskollegen.<br />

Hier wie dort lassen frühe Schnittzeitpunkte<br />

kaum Pflanzen zur Blüte kommen,<br />

wenn statt Heu Silage geerntet<br />

wird. Dass Silage – Sauerkraut aus Gras –<br />

zwar energie- und eiweißreiches Futter,<br />

aber aufgrund des geringen Rohfaseranteils<br />

eigentlich für den Wiederkäuermagen<br />

gar nicht das Richtige ist, ist eines von<br />

vielen Beispielen der zunehmenden »Konventionalisierung«<br />

des Bio-Landbaus, bei<br />

der das in den Anbaurichtlinien Erlaubte<br />

voll ausgereizt wird. Eine Ursache solcher<br />

40 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>


ANZEIGE<br />

Serie konzipiert und redaktionell<br />

betreut von Manon Haccius.<br />

Sonett so<br />

sensitiv<br />

Ö K O L O G I S C H K O N S E Q U E N T<br />

Fehlentwicklungen liegt im ökonomischen Druck, unter<br />

dem heute Landwirtschaft betrieben wird, ob konventionell<br />

oder ökologisch.<br />

Der Käufer von Lebensmitteln hat es selbst in der Hand,<br />

solchen Landwirten zu helfen, deren Felder noch oder<br />

wieder bunt aussehen – und Bio-Bauern zu unterstützen.<br />

Sie verzichten auf synthetische Pflanzenbehandlungsmittel<br />

und ermöglichen durch ihren Anbau Artenvielfalt. So<br />

entwickeln erste Bio-Bauern gezielt ihre Äcker zu Refugien<br />

der Artenvielfalt, indem sie gefährdete Ackerwildkräuter<br />

wieder ansiedeln. Gefragt ist auch das Engagement der<br />

Anbauverbände, ihre einzelbetriebliche Naturschutzberatung<br />

auszubauen und damit der Erwartung der Käufer<br />

von Bio-Lebensmitteln gerecht zu werden, mit dem Kauf<br />

auch die Entwicklung einer artenreichen Kulturlandschaft<br />

zu fördern. Bio-Landbau erzeugt nicht nur gesunde<br />

Lebens mittel, sondern kann die Natur ernähren – und<br />

dabei brauchen Bio-Bauern Unterstützung!<br />

››› Gastbeitrag von Dr. Thomas van Elsen<br />

Dr. Thomas van Elsen arbeitet im Fachgebiet Ökologischer<br />

Land- und Pflanzenbau am Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften<br />

der Universität Kassel<br />

und ist Mitbegründer und Projektleiter<br />

der Europäischen Akademie<br />

für Landschaftskultur Petrarca e. V.<br />

Er beschäftigt sich unter anderem<br />

mit Themen der Kulturlandschaftsentwicklung<br />

auf Hofebene und mit<br />

sozialer Landwirtschaft.<br />

Für zarte Kinderhaut und Allergiker sind die<br />

Sonett-Produkte der Serie sensitiv besonders<br />

geeignet. Alle Produkte dieser Serie sind duftneutral<br />

und zu 100 % biologisch abbaubar. Sonett-Produkte<br />

sind frei von Erdöltensiden, Enzymen, Gentechnik und<br />

Nanotechnologie und werden ohne Tierversuche hergestellt.<br />

Die Öle für Seifen stammen zu 100 % aus<br />

kontrolliert biologischemoderbiologisch-dynamischemAnbau.<br />

| www.sonett.eu | Sonett–sogut.


NACHHALTIG LEBEN<br />

Aus Überzeugung:<br />

Von der Kampagne zum<br />

Ökostromanbieter<br />

Wie Greenpeace Energy mit Windkraft und Windgas die<br />

Energielandschaft verändert und zum Umdenken anregen will.<br />

Wer heute viel Fahrrad fährt<br />

oder oft zu Fuß geht, tut<br />

nicht nur etwas für seine<br />

Gesundheit. Auf einer Strecke von weniger<br />

als fünf Kilometern ist Radfahren<br />

auch die schnellste Art, um von A nach B<br />

zu kommen, beweisen Studien – und<br />

die Praxis. Und das ist noch nicht alles:<br />

Wer selbst in die Pedale tritt, will oft zugleich<br />

die Umwelt schonen.<br />

Besonders in Großstädten sind mittlerweile<br />

immer mehr Lastenräder unterwegs.<br />

Sie sind ideal, um Einkäufe nach<br />

Hause zu transportieren, oder ersetzen<br />

den Fahrradanhänger für Kinder. Inzwischen<br />

unterstützt Fahrerinnen und Fahrer<br />

dabei oft ein Elektromotor, der gar nicht<br />

so selten mit Ökostrom von Greenpeace<br />

Energy angetrieben wird. Denn die Energiegenossenschaft<br />

setzt sich für eine nachhaltige<br />

Mobilität ein – wo immer möglich,<br />

ohne Autos. Und so versorgt sie in<br />

Hamburg und Berlin auch schon erste<br />

Lastenrad-Speditionen mit klimafreundlichem<br />

Strom.<br />

Denn Greenpeace Energy ist mehr als<br />

ein bundesweit aktiver Ökostromanbieter.<br />

Es ist ein Unternehmen, das sich in vielen<br />

Bereichen für Nachhaltigkeit einsetzt –<br />

und seinen Kunden nicht möglichst viel<br />

Strom verkaufen will, sondern sie zum<br />

Stromsparen ermuntert.<br />

Das liegt auch an seiner Geschichte,<br />

denn die Energiegenossenschaft trägt<br />

Greenpeace nicht nur im Namen, sondern<br />

wurde auch von der Umweltorganisation<br />

an den Start gebracht. Alles begann mit<br />

einer Greenpeace-Kampagne zum Thema<br />

Stromwechsel: Vor 20 Jahren fielen die<br />

Monopole auf dem deutschen Strommarkt.<br />

Verbraucherinnen und Verbraucher konnten<br />

nun selbst entscheiden, woher ihr Strom<br />

kommen soll. Zehntausende Menschen<br />

wollten keinen Strom mehr von Kohleoder<br />

Atomkonzernen beziehen. Doch<br />

Greenpeace fand bei der Suche nach einem<br />

grünen Stromanbieter keinen, der<br />

seinen Ansprüchen gerecht wurde. Also<br />

nahmen die Kampaigner die Sache selbst<br />

in die Hand: Im Oktober 1999 gründeten<br />

sie Greenpeace Energy. Aus 167 Kundinnen<br />

und Kunden, die am 1. Januar 2000 mit<br />

dem echten Ökostrom versorgt wurden,<br />

sind inzwischen rund 130 000 geworden.<br />

Bis heute hat Greenpeace Energy<br />

eine klare Mission: »Unser Ziel ist eine<br />

möglichst zügige und konsequente<br />

Energiewende und nicht eine möglichst<br />

hohe Rendite«, sagt Sönke Tangermann,<br />

einer von zwei Vorständen der Genossenschaft.<br />

So wollen es auch die inzwischen<br />

24 000 engagierten Mitglieder. Das<br />

Genossenschaftsmodell macht Greenpeace<br />

Energy unabhängig von Banken und<br />

Krediten. Und so nimmt der Ökoenergieanbieter<br />

einiges einfach selbst in die Hand:<br />

saubere Ökostromkraftwerke bauen, wissenschaftliche<br />

Studien beauftragen, um<br />

Lösungen für die Energie wende zu finden<br />

– zum Beispiel die innovative Windgas-<br />

Technologie.<br />

Windgas ist erneuerbarer Wasserstoff,<br />

der per Elektrolyse aus überschüssigem<br />

Grünstrom erzeugt und dann ins Gasnetz<br />

eingespeist wird, wo er fossiles Erdgas<br />

verdrängt. Inzwischen beziehen rund<br />

18 000 Kunden proWindgas, ein CO2-<br />

reduziertes Gasprodukt zum Kochen und<br />

Heizen – hier ist Greenpeace Energy Pionier.<br />

Windgas kann aber noch viel mehr:<br />

Nur mit grünem Wasserstoff (und daraus<br />

erzeugtem erneuerbarem Methan) kann<br />

Deutschland bei einer Versorgung aus<br />

hundert Prozent erneuerbaren Energien<br />

die Versorgungssicherheit erreichen, die<br />

es als Industrieland auch braucht. Die<br />

Bedeutung von Windgas hat die Bundesregierung<br />

inzwischen erkannt. Kein Wunder,<br />

Green peace Energy setzt sich in Berlin<br />

und Brüssel für den Erfolg der Energiewende<br />

ein.<br />

Ökostrom:<br />

wirklich immer grün?<br />

Die Genossenschaft selbst erfüllt mit ihrem<br />

Grünstrom besonders strenge Standards<br />

von Greenpeace – wie auch die von Ökotest<br />

und des »ok-Power«-Siegels. Sie bezieht<br />

ihren Strom zu hundert Prozent direkt<br />

aus Wind- und Wasserkraftwerken in<br />

Deutsch land und Österreich. Mit einem<br />

Windstrom anteil von derzeit rund 30 Prozent<br />

liegt Greenpeace Energy weit vor<br />

der Konkurrenz – auch der durch andere<br />

echte Ökostromanbieter.<br />

Strenge Standards erfüllen längst nicht<br />

alle Mitbewerber. Mit der aktuellen Aktion<br />

»Gecheckt, wer dahinter steckt« bietet<br />

Greenpeace Energy interessierten Kunden<br />

einen Blick hinter die Kulissen: Oft verstecken<br />

sich hinter den klangvollen Namen<br />

angeblicher Ökostromanbieter Energieriesen,<br />

die vor allem Kohle- und Atomkraft<br />

verkaufen. Wer solche bloß vermeintlich<br />

»grünen« Anbieter sind, deckt Greenpeace<br />

Energy auf seiner Website auf (siehe grüner<br />

Kasten oben).<br />

Windräder und Solaranlagen mitten in<br />

Hamburgs Hafencity: Die Büros mietet<br />

Greenpeace Energy zwar nur an, die Genossenschaft<br />

hat das vorbildliche Energiekonzept<br />

des Hauses aber maßgeblich mitentwickelt.<br />

42 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>


Das bundesweite Grünstrom-Angebot von<br />

Greenpeace Energy kann jeder <strong>Alnatura</strong> Kunde nutzen.<br />

Mehr dazu unter greenpeace-energy.de<br />

Nachhaltig mit Greenpeace Energy<br />

Wer wirklich sauber produzierten Strom oder Gas beziehen will,<br />

sollte zu einem echten Ökoenergieanbieter wechseln. Das ist<br />

mit einem Anruf oder ein paar Klicks binnen Minuten erledigt.<br />

Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit hilft der Wechsel zu<br />

Grünstrom mindestens ebenso wie der Tausch des Autos gegen<br />

das Fahrrad. Einfach ausprobieren!<br />

››› Gastbeitrag von Greenpeace Energy eG<br />

Als Energiegenossenschaft gehört Greenpeace Energy<br />

seinen Mitgliedern. Und die wollen von ihrem Unternehmen<br />

nicht hohe Profite, sondern den Bau von sauberen<br />

Kraftwerken (Mitte) und politisches Engagement für die<br />

Energiewende (ganz unten).


SÜDDEUTSCHE ZEITUNG FAMILIE<br />

»Es ist normal, nicht<br />

normal zu sein.«<br />

Wenn Eltern zu viel über die Eigenheiten ihrer<br />

Kinder nachdenken, hat das auch gesellschaftliche<br />

Gründe. Ein Gespräch mit der Identitätsforscherin<br />

Ursula Stark Urrestarazu.<br />

Redaktion: Frau Stark<br />

Urrestarazu, Sie haben selbst<br />

zwei Kinder. Sind die normal?<br />

Ursula Stark Urrestarazu: »Ich würde<br />

sagen, ich habe zwei Bilderbuchkinder.<br />

Was nicht heißt, dass es immer einfach<br />

war. Um Eltern ans Ende ihrer Kräfte zu<br />

bringen, braucht es kein schwieriges<br />

Kind. Das schafft jedes.«<br />

Kann es sein, dass Eltern das immer<br />

weniger zugeben können? Die Anzahl<br />

der Kinder, denen ein Label zugewiesen<br />

wird, steigt. Es gibt ADHS, diverse<br />

Lernschwächen, inzwischen auch Hochsensibilität<br />

und High-Need-Kinder.<br />

»Ja, die ›Labelitis‹ nimmt zu. Wobei man<br />

genau unterscheiden muss. Es gibt Fälle,<br />

in denen eine medizinische Diagnose viel<br />

Sinn macht und eine große Erleichterung<br />

für das Leben der Familien bedeutet.<br />

Mit Labelitis meine ich: Eltern, die danach<br />

suchen, weshalb ihr Kind besonders sein<br />

könnte. Sie suchen nach einem Grund für<br />

ihre eigene Verunsicherung und ihre<br />

Erschöpfung.«<br />

Warum sind Eltern denn so erschöpft?<br />

»Der soziale Druck ist hoch, die Rahmenbedingungen<br />

sind schwierig. Oft sind beide<br />

Partner berufstätig, Entlastung durch<br />

Großeltern hat nicht jede Familie. Bei Problemen<br />

suchen Eltern Orientierung bei<br />

anderen Eltern, wo sie schnell das Gefühl<br />

bekommen: Alle anderen haben einfache<br />

Kinder, nur wir nicht. Dass es nur Ausschnitte<br />

sind, die man von den anderen<br />

sieht, macht man sich zu wenig bewusst.<br />

Läuft es nicht gut, sucht man Erklärungen<br />

– und findet Labels. Für mich sind Labels<br />

Identitätsmarker.«<br />

Was bedeutet das genau?<br />

»Identitätsmarker sind Merkmale, die dabei<br />

helfen, sich in sozialen Gruppen zu<br />

verorten. Das ist ein menschliches Grundbedürfnis.<br />

Wir alle wollen wissen, wer wir<br />

sind. Traditionelle Identitätsmarker wie<br />

Religion oder Dorfzugehörigkeit haben<br />

an Bedeutung verloren, leichter definiert<br />

man sich heute über die Kinder oder den<br />

Erziehungsansatz.«<br />

Ein Heft für Sie – und Ihre Kinder!<br />

Das Interview in voller Länge finden<br />

Sie im <strong>Magazin</strong> »Süddeutsche Zeitung<br />

Familie«, das es ab jetzt am Kiosk oder<br />

im Abo zu kaufen gibt. »Süddeutsche<br />

Zeitung Familie« besteht aus zwei Teilen,<br />

einem für Kinder und einem für Erwachsene.<br />

Die Hefte können nebeneinander<br />

und miteinander gelesen werden. Das<br />

Kinderheft eignet sich für Kinder ab vier<br />

Jahren und ist komplett werbefrei.<br />

Unter sz.de/alnatura können Sie eine<br />

Testausgabe gratis bestellen!<br />

Wurde über Erziehung früher<br />

weniger diskutiert?<br />

»Ja, als es noch stabilere Familienstruk turen<br />

gab. Das Wissen wurde von Ge neration<br />

zu Generation weitergegeben und<br />

über das, was richtig und falsch ist, war<br />

man sich weitgehend einig. Heute trifft<br />

eine Explosion an Deutungsmöglichkeiten<br />

auf verunsicherte Eltern. Wir müssen uns<br />

mehr anstrengen, um heraus zufinden,<br />

wer wir sind und sein wollen.«<br />

Das ist ein Fortschritt: Wir entscheiden<br />

selbst, was für Eltern<br />

wir sein wollen.<br />

»Ja, das ist bei aller Verunsicherung auf<br />

jeden Fall eine große Errungenschaft.«<br />

Ist es eine gute Idee, sich der eigenen<br />

Identität zu versichern, indem man<br />

seinem Kind ein Label verpasst?<br />

»Es ist weder gut noch schlecht. Wichtiger<br />

ist es, zu erkennen, dass wir labeln und<br />

weshalb wir das tun. Und sich gleichzeitig<br />

bewusst zu machen, wie vielschichtig<br />

und veränderbar Kinder dennoch sind.<br />

Ein einzelner Begriff ist nicht ausreichend,<br />

um einen Menschen zu beschreiben. Jeder<br />

trägt so viele Eigenschaften, Interessen<br />

und Begabungen in sich, die sich zum Teil<br />

ergänzen, zum Teil aber auch widersprechen.<br />

Labels neigen dazu, diese Komplexität<br />

zu reduzieren.«<br />

Und helfen den Eltern?<br />

»Ja, sie können helfen. Statt sich ausgegrenzt<br />

zu fühlen und ständig zu<br />

bedauern, dass sie ein – in ihren Augen –<br />

44 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>


HERSTELLER-EMPFEHLUNG*<br />

Ursula Stark Urrestarazu<br />

ist Politikwissenschaftlerin<br />

an der Goethe-Universität<br />

Frankfurt, wo sie unter anderem<br />

zu Iden titätsfragen forscht<br />

und lehrt. Sie hat zwei Kinder.<br />

extrem anstrengendes Kind haben,<br />

sprechen Eltern von einem High-Need-<br />

Baby und fühlen sich besser. Solche<br />

Familien werden häufig belächelt: ›Ach,<br />

jetzt erfinden sie lauter neue Sachen,<br />

die es früher nicht gebraucht hat.‹ Doch<br />

durch einen neuen Begriff normalisieren<br />

sie das Phänomen und betroffene Eltern<br />

können sich verbünden. Laut dem So ziologen<br />

Erving Goffman ist das ein Weg,<br />

Stigmen zu vermeiden.«<br />

Manche argumentieren, erst das<br />

Label würde Kinder stigmatisieren.<br />

»Das Ausgrenzungsstigma wird durch ein<br />

Label ersetzt. Klar wäre es am besten,<br />

wenn wir alle akzeptieren könnten, dass<br />

die Bandbreite des Normalen viel größer<br />

ist, als wir immer denken. Aber es ist<br />

eben so, wie es ist, und es gibt Gründe,<br />

weshalb Labels gesucht werden. Das<br />

kann für Eltern erleichternd sein und die<br />

Situation verbessern.«<br />

Foto privat<br />

Eine andere Kritik an Labelitis lautet,<br />

dass gerade bei Lernschwächen die<br />

Gefahr einer sich selbst erfüllenden<br />

Prophezeiung besteht.<br />

»Wenn man einem Kind sagt, dass es<br />

eine Rechenschwäche hat, kann das<br />

schon dazu führen, dass es denkt: Ich<br />

brauche mich gar nicht zu bemühen, ich<br />

kann das eh nicht. Auf hochbegabte<br />

Kinder wiederum kann das Label den<br />

Druck aufbauen, ständig Außergewöhnliches<br />

leisten zu müssen.«<br />

Was kann man dagegen tun?<br />

»Anerkennen, dass die meisten Kinder<br />

ganz normal sind. In irgendeinem Punkt<br />

außergewöhnlich zu sein, gehört zum<br />

Menschsein dazu. Es ist normal, nicht<br />

normal zu sein. Dieser Widerspruch ist<br />

eigentlich großartig. Und er ist für unser<br />

Gehirn dennoch schwer zu fassen.«<br />

››› Das Interview führte Barbara Vorsamer.<br />

Das Waschmittel-Konzentrat<br />

von Ecover mit frischem<br />

Lavendelduft wirkt stark<br />

gegen Flecken und bringt<br />

die Wäsche zum Strahlen.<br />

Alle Inhaltsstoffe sind<br />

biologisch abbaubar.<br />

Ecover<br />

Waschmittel-Konzentrat Lavendel<br />

vegan<br />

• für einen Wäscheduft, der an<br />

Lavendelfelder in der Provence erinnert<br />

• Inhaltsstoffe auf pflanzlicher<br />

und mineralischer Basis<br />

• die Flasche besteht zu 75 % aus<br />

pflanzenbasiertem und zu 25 % aus<br />

recyceltem Plastik (Polyethylen)<br />

• zertifiziert durch Ecocert<br />

1,5 l 4,89 € (1 l = 3,26 €)<br />

* Bei Produkten, die als »Hersteller-Empfehlung« gekennzeichnet<br />

sind, handelt es sich um Anzeigen. Diese<br />

Produkte erhalten Sie in Ihrem <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt.


SLOW FOOD<br />

Entscheidungen für morgen<br />

Die Slow Food Youth Akademie wurde 2017 als interaktives Bildungsprogramm<br />

für junge Erwachsene zwischen 18 und 35 Jahren ins Leben<br />

gerufen. Ihr Ziel ist es, den Nachwuchs aus Lebensmittelbranche,<br />

Gastronomie, Ökologie und Vertrieb zu befähigen, verantwortungsvolle<br />

und souveräne Entschei dungen für unsere Ernährung zu treffen.<br />

Slow Food macht sich mit Bildungsprojekten<br />

und Veranstaltungen in über 170 Ländern<br />

dafür stark, die Art, wie wir Lebensmittel<br />

produzieren und konsumieren, zukunftsfähig<br />

zu gestalten. Ziel ist eine bäuerlich-ökologische<br />

Landwirtschaft, die Förderung des<br />

traditionellen Handwerks sowie Verbraucher,<br />

die Genuss und Verantwortung miteinander<br />

verbinden. Seit 1995 baut Slow Food Deutschland<br />

e. V. Kompetenz im Bereich Ernährung<br />

bei Jung und Alt auf. Werden Sie Mitglied<br />

und unterstützen Sie Slow Food dabei, seine<br />

Ziele zu verwirklichen. slowfood.de<br />

Am 23. März <strong>2018</strong> lernten sich<br />

die 25 jungen Erwachsenen des<br />

zweiten Jahrgangs der Slow<br />

Food Youth Akademie (SFY-Akademie)<br />

kennen. Begleitet wurden sie dabei von<br />

Vertretern von Slow Food Deutschland<br />

und der Heinz Sielmann Stiftung, Hauptförderer<br />

der Akademie. Sie setzten sich<br />

mit dem Grundlagenwissen von Slow<br />

Food auseinander und gingen der Frage<br />

»Was ist ein gutes Lebensmittel?« nach.<br />

Als Experten waren Anja Hradetzky,<br />

Landwirtin von »Die stolze Kuh«, einem<br />

kleinen bio- und Demeter-zertifizierten<br />

Ökohof in Stolzenhagen an der Oder, sowie<br />

Dr. Wilfried Bommert vom Institut für<br />

Welternährung dabei. Sie leiteten eine Diskussion<br />

zur regionalen und naturnahen<br />

Lebensmittelproduktion an. »Die Motivation<br />

der Teilnehmer war vom ersten<br />

Moment an spürbar. Während des gemeinsamen<br />

Kochens und der ›Tischgespräche‹<br />

blieb kein Zweifel, dass die Leidenschaft<br />

für gute Lebensmittel, regionaltypische<br />

Rezepte sowie die Neugierde und das kritische<br />

Auseinandersetzen mit gesellschaftlichen<br />

Entwicklungen die verbindenden<br />

Elemente der kommenden Monate sind«,<br />

schwärmt Elia Carceller, Koordinatorin<br />

der Akademie.<br />

Die kreative Denkfabrik<br />

Die 25 Frauen und Männer gehen an acht<br />

Wochenenden <strong>2018</strong> auf Tuchfühlung mit<br />

Erzeugung, Verarbeitung und Konsum<br />

unserer Grundnahrungsmittel. Sie treffen<br />

Landwirte, Bäcker, Fischer und Köche, die<br />

ihr Handwerk verstehen und erhalten<br />

möchten. Diese zeigen, wie Nahrungsmittelerzeugung<br />

fernab von Monotonie und<br />

Standardisierung funktioniert und ökonomisch<br />

ebenso wie ökologisch trägt.<br />

Gemeinsam wird Fisch filetiert, Gemüse<br />

fermentiert und Brot gebacken. Zu den<br />

Stationen gehören die Lotseninsel Schleimünde,<br />

wo Uwe Sturm seine Initiative<br />

»Fisch vom Kutter« vorstellt. Er sorgt für<br />

fangfrischen Fisch, der oft nur wenige<br />

Stunden vorher aus der Ostsee gezogen<br />

wurde, und verkauft ihn im Fischereihafen,<br />

in der Marina, am Strand. Aber ein Kutter<br />

ist kein Supermarkt mit Standardsortiment:<br />

Manchmal verhindert Sturm die Fangfahrt,<br />

herrscht Schonzeit für bestimmte<br />

Arten. Dann geht es für die Kunden zwar<br />

ohne den Wunschfisch, aber mit leckeren<br />

Alternativen nach Hause. In Kirchberg an<br />

der Jagst lernen die Akademieteilnehmer<br />

die Kuh von einer anderen Seite kennen:<br />

Nicht als vermeintlichen Klimakiller, sondern<br />

in ihrem Können und Wert für die Weidehaltung<br />

sowie für nahrhafte Erzeugnisse<br />

wie Rohmilch. Bei der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft<br />

Schwäbisch Hall geht es<br />

ums Schwein. Hier führt der Schlachter<br />

in sein Handwerk ein und in der Metzgerei<br />

wird gemeinsam gewurstet.<br />

Die Zusammenarbeit mit Experten<br />

verschiedener Fachrichtungen sowie kleinbis<br />

mittelständischen Unternehmen begleitet<br />

die Weiterbildung. Wie mache ich<br />

jungen Urbanisten Wildfleisch schmackhaft?<br />

Wie überzeuge ich Imker davon,<br />

faire Preise für ihr »flüssiges Gold« zu<br />

nehmen? Unternehmen und Organisationen<br />

auf der Suche nach innovativen Ideen,<br />

um Produktion, Vertrieb und Marketing<br />

zukunftsweisend umzugestalten und neue<br />

Zielgruppen zu erschließen, tun dies gemeinsam<br />

mit der SFY-Akademie. Sie formu<br />

lieren Fragestellungen, die von Kleingruppen<br />

im Laufe der Monate bearbeitet<br />

werden. »Die Förderung junger Menschen<br />

ist essenzieller Bestandteil unserer Vereinsarbeit.<br />

Sie sind die Entscheider von morgen<br />

und sollen ihr Wissen erweitern, Fragen<br />

stellen und ihre Handlungsspielräume<br />

nutzen. Sie werden zu ›Lobbyisten‹<br />

für biokulturelle Vielfalt, stoßen neue<br />

Allianzen und Initiativen an«, berichtet<br />

Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow<br />

Food Deutschland.<br />

Inés Lauber ist eine dieser Lobbyistinnen.<br />

Sie absolvierte die Akademie 2017<br />

und beschäftigt sich schon seit Langem<br />

leidenschaftlich mit Wildkräutern. Diese<br />

kleinen Pflänzchen strotzen vor Nähr- und<br />

Heilstoffen. Auch den jetzigen Akademieteilnehmern<br />

bietet sie dazu einen Workshop<br />

an. »Was mich dabei antreibt? Die<br />

Dankbarkeit für meine Erfahrungen während<br />

der Akademie. Ich habe mich weitergebildet<br />

und -entwickelt. Das bereichert<br />

mich bis heute in meinem Beruf als Food-<br />

46 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>


HERSTELLER-EMPFEHLUNG*<br />

Slow Food Youth<br />

Akademie 2019:<br />

Bewerbung ab 01.11.<strong>2018</strong><br />

an Elia Carceller,<br />

e.carceller@slowfood.de<br />

Der Naturkostsaft Vital ACE<br />

von Voelkel mit ausgewählten<br />

Früchten und Gemüse ist der<br />

optimale Begleiter für einen<br />

aktiven Tag. Alle Zutaten<br />

stammen aus biologisch-dynamischem<br />

Demeter-Anbau.<br />

Die jungen Frauen und Männer<br />

gehen auf Tuchfühlung mit Erzeugung,<br />

Verarbeitung und Konsum unserer Grundnahrungsmittel.<br />

Gemeinsam tauschen<br />

sie sich zu Herausforderungen unseres<br />

aktuellen Lebensmittelsystems aus.<br />

Designerin sowie bei meinen Dinner- und<br />

Catering-Events. Ich möchte mein Wissen<br />

an die neuen Teilnehmer weitergeben<br />

und lade sie ein, gemeinsam im Workshop<br />

aktiv zu werden, Wildkräuter zu sammeln<br />

und sie variantenreich zu Salaten, Kräuterbutter,<br />

Pesto und Quark zuzubereiten.<br />

Ich gebe ihnen eine Auswahl an Ideen<br />

mit an die Hand, wie sie auch ohne große<br />

Vorkenntnisse ›Wildes‹ in ihren Alltag integrieren<br />

können. Denn wenn wir selbst<br />

ernten, was vor der Haustüre wächst, ernähren<br />

wir uns frisch und weisen einen<br />

geringeren CO2-Fußabdruck auf«, begründet<br />

die Wahlberlinerin ihr Engagement.<br />

››› Gastbeitrag Slow Food Deutschland e.V.<br />

Voelkel<br />

Bio-Naturkostsaft Vital ACE<br />

• mit Möhrensaft, Orangensaft,<br />

Traubensaft und Acerolakirschmark<br />

• fein abgestimmt mit Honig und<br />

abgerundet mit Weizenkeimöl<br />

• enthält fruchteigenes Provitamin A,<br />

C und E<br />

• hergestellt in Deutschland<br />

0,7 l 3,19 € (1 l = 4,56 €)<br />

zzgl. Pfand 0,15 €<br />

* Bei Produkten, die als »Hersteller-Empfehlung« gekennzeichnet<br />

sind, handelt es sich um Anzeigen. Diese<br />

Produkte erhalten Sie in Ihrem <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt.


VOM FELD AUF DEN TELLER<br />

Famoses Früchtchen<br />

Wir lieben Tomaten! Wie man die<br />

saftigen Schätzchen pflanzt und<br />

verarbeitet, etwa zu würziger<br />

Sauce und cremiger Suppe,<br />

verraten hier die Profis vom<br />

FOOD & FARM-<strong>Magazin</strong>.<br />

Mit jährlich knapp 25 Kilo pro Kopf ist die Tomate<br />

hierzulande das beliebteste Fruchtgemüse. Rund<br />

um den Globus gibt es heute über 15 000 Sorten.<br />

Die gebür tige Südamerikanerin ist in der Küche ein<br />

Tau send sassa: Sie schmeckt roh, getrocknet, gebraten,<br />

gekocht sowie eingelegt. Und nicht nur die<br />

Früchte, auch die Wuchseigenschaften sind enorm<br />

vielfältig – Tomaten eignen sich für Balkon, Beet<br />

und Gewächshaus.<br />

So einfach ist das:<br />

Tomaten pflanzen und pflegen<br />

Wer dieses Jahr noch ernten möchte, besorgt sich<br />

jetzt Pflanzen beim Gärtner und setzt sie ins Freiland<br />

oder mit hochwertiger Erde in den Topf (mit Wasserabzug<br />

und Drainage). Tomaten regelmäßig wässern,<br />

aber nie über den Kopf. Blätter und Stängel sollten<br />

nicht nass werden, um Erkrankungen vorzubeugen.<br />

Tomaten bevorzugen einen geschützten, sonnigen<br />

Standort, etwa an der Südhauswand. Im Freiland zugige<br />

Plätze meiden und die Pflanzen zum Beispiel mit<br />

einer Tomaten haube vor Regen schützen. Düngen:<br />

bis Ende August 14-tägig mit organischem Flüssigdünger<br />

aus dem Handel gießen.<br />

Wissen, was man isst<br />

Wer gern den Eigenanbau von Küchen zutaten ausprobieren<br />

möchte, erhält in der aktuellen FOOD & FARM<br />

eine Fülle von Inspirationen<br />

und praktischen Anleitungen.<br />

Diesmal zusätzlich 2 Extra-<br />

Hefte: »Die besten Spargelrezepte«<br />

und »Balkon-<br />

Farming: Gemüse anbauen<br />

auf kleinstem Raum«. Sichern<br />

Sie sich jetzt die aktuelle<br />

FOOD & FARM und die Folge-<br />

Ausgabe für nur 5,– € unter<br />

food-and-farm.com/5<br />

Grundrezept Tomatensauce<br />

gelingt leicht<br />

Zubereitungszeit: ca. 15 min +<br />

ca. 20 min Kochzeit<br />

Nährwerte pro Portion:<br />

Energie 117 kcal, Fett 6 g,<br />

Kohlen hydrate 12 g, Eiweiß 3 g<br />

Zutaten für 4 Portionen<br />

800 g Tomaten / 3 kleine Zwiebeln / 2 Knoblauchzehen /<br />

3 EL Olivenöl / 100 ml Gemüsebrühe / 1 EL Tomatenmark /<br />

1 EL Zucker / 1 kleiner Zweig Rosmarin / 2 Zweige Thymian /<br />

1–2 EL Zitronensaft / Salz / Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

Tomaten kreuzförmig einritzen, in kochendem Wasser kurz blan chieren,<br />

kalt abschrecken und die Haut abziehen. Tomaten klein schneiden.<br />

Zwiebeln und Knoblauch schälen und würfeln. Olivenöl in einem<br />

Topf erhitzen, Zwiebeln und Knoblauch darin andünsten. Brühe,<br />

Tomatenmark, Zucker und Kräuter zufügen. Sauce 20 min köcheln<br />

lassen, dann mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

Die Sauce lässt sich schnell verfeinern:<br />

zum Beispiel mit 3 EL Kapern und 2–3 gehackten Sardellen filets,<br />

gebratenen Champignons und Hackbällchen, Fetastückchen oder<br />

Mini-Mozzarella sowie weiteren frischen Kräutern aus dem Garten.<br />

Von der Sauce zur cremigen Suppe:<br />

Grundrezept mit 200 g Schlagsahne und 50 ml Gemüsebrühe aufkochen.<br />

Pürieren und mit frischen Kräutern, zum Beispiel Schnittlauch, verfeinern.<br />

Noch mehr unkomplizierte Rezepte mit den Lieblingen der<br />

Saison finden Sie im aktuellen FOOD & FARM-<strong>Magazin</strong>.<br />

48 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>


ANZEIGE<br />

FOODBLOG DES MONATS<br />

juliamalia<br />

»Hi, ich bin Julia, eine leidenschaftliche Hobbyköchin und<br />

Backliebhaberin. Auf meinem Foodblog ›juliamalia‹ gibt es<br />

jede Woche ein neues und leckeres Rezept zu entdecken. Außerdem<br />

bin ich ein großer Fan der One-Pot-Küche, da diese<br />

Gerichte schnell und mit wenig Aufwand zubereitet werden<br />

können. Schau doch mal vorbei!«<br />

von Julia Ziegler<br />

juliamalia.de<br />

Melonensalat mit Hähnchen<br />

Zutaten für 2 Portionen<br />

Für den Salat: 1/2 Cantaloupe-Melone / 1 Salatgurke /<br />

2 Hähnchenbrustfilets / Salz, Pfeffer / 1 EL Öl / Für das<br />

Dressing: 150 g Joghurt / 2 EL Honig / 3 EL Weißweinessig /<br />

1 Prise Zimt / Salz<br />

Zubereitung<br />

Melone halbieren, mit einem Löffel die Kerne herausschaben<br />

und schälen. Anschließend das Fruchtfleisch in Würfel schneiden<br />

und in eine Schüssel geben. Gurke waschen und der Länge<br />

nach halbieren. Die Hälften jeweils noch einmal halbieren und<br />

die Viertel in Würfel schneiden. Gurkenwürfel zu den Melonenstücken<br />

in die Schüssel geben.<br />

Hähnchenbrustfilets kalt abspülen, trocken tupfen, in<br />

Würfel schneiden und mit Salz und Pfeffer würzen. Öl in einer<br />

Pfanne erhitzen und das Fleisch darin ca. 4 min anbraten.<br />

Für das Dressing Joghurt, Honig und Essig verrühren und mit<br />

Zimt und Salz abschmecken.<br />

Gebratene Hähnchenbruststücke mit dem Dressing in die<br />

Schüssel geben und alles vermischen.<br />

gelingt leicht<br />

Zubereitungszeit: ca. 30 min<br />

Nährwerte pro Portion:<br />

Energie 469 kcal, Fett 10 g,<br />

Kohlen hydrate 21 g, Eiweiß 73 g


Im Juli<br />

Rezeptideen<br />

Vegane Pfannkuchentorte<br />

mit Heidelbeeren<br />

Warenkunde<br />

Fast vergessene Nutzpflanzen und<br />

wie man sie bewahren kann<br />

Köstlichkeiten aus der Natur<br />

Unterwegs mit einer Expertin für<br />

essbare Kräuter, Pilze und Blüten<br />

130 <strong>Alnatura</strong> Filialen, auch in Ihrer Nähe<br />

Aachen (2×)<br />

Alsbach-Hähnlein<br />

Aschheim<br />

Augsburg<br />

Bad Säckingen<br />

Bensheim<br />

Bergisch Gladbach<br />

Berlin (18×)<br />

Bonn (2×)<br />

Bremen (2×)<br />

Darmstadt (3×)<br />

Dresden<br />

Düsseldorf (2×)<br />

Esslingen<br />

Ettlingen<br />

Filderstadt<br />

Frank furt a. M. (7×)<br />

Freiburg (4×)<br />

Göttingen (2×)<br />

Gottmadingen<br />

Grenzach- Wyhlen<br />

Hamburg (7×)<br />

Han nover (2×)<br />

Heidelberg (3×)<br />

NEU Langer<br />

Anger 7–9<br />

Ingolstadt<br />

Kaisers lau tern<br />

Karlsruhe (3×)<br />

Kerpen<br />

Koblenz (2×)<br />

Köln (7×)<br />

Königstein<br />

Kolbermoor<br />

Konstanz<br />

Kriftel<br />

Landsberg am Lech<br />

NEU Leipzig<br />

Willy-Brandt-Platz 7<br />

Lübeck<br />

Ludwigsburg<br />

Lüneburg<br />

Mainz<br />

Mannheim<br />

Meerbusch<br />

München (13×)<br />

Neusäß<br />

Neutraubling<br />

Norderstedt<br />

Offenbach<br />

Pforzheim<br />

NEU Potsdam<br />

Hebbelstraße 1d<br />

Ravensburg<br />

Regensburg (2×)<br />

Reutlingen<br />

Stadtbergen<br />

Stuttgart (3×)<br />

Tübin gen (2×)<br />

Ulm (2×)<br />

Unterhaching<br />

Viernheim<br />

Weil am Rhein<br />

Wiesbaden (2×)<br />

Witten<br />

Alle Filialen unter<br />

alnatura.de/filialen<br />

24 Stunden geöffnet<br />

alnatura-shop.de<br />

Großes <strong>Alnatura</strong> Markensortiment,<br />

attraktive Bio-Marken und Naturkosmetik.<br />

Ab 49 Euro bundesweit versandkostenfrei,<br />

Versand in viele EU-Länder.<br />

Erfahren Sie mehr<br />

alnatura.de/filialen<br />

alnatura.de/angebote<br />

alnatura.de/newsletter<br />

alnatura.de/payback<br />

facebook.de/alnatura<br />

twitter.com/alnatura<br />

pinterest.com/alnatura<br />

instagram.com/alnatura<br />

youtube.com/alnatura<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber <strong>Alnatura</strong> Produktions- und Han dels GmbH, Darmstädter Straße 63, 64404 Bi cken bach, Tel. 06257 9322-0, alnatura.de<br />

Öko-Kontrollstelle DE-ÖKO-001 Geschäftsführer von <strong>Alnatura</strong> Prof. Dr. Götz E. Rehn, Rüdiger Kasch Redaktions leitung Susanne<br />

Salzgeber (SUS), Hochkirchstraße 9/2, 10829 Berlin, salzgeber.info, magazin.redaktion@alnatura.de Anzeigen Jonas Arbeiter, Darmstädter<br />

Straße 63, 64404 Bi cken bach Redaktion Jana Benke, Daniel Fehling, Matthias Fuchs, Dr. Manon Haccius (MH), Anke Helène, Constanze<br />

Klengel, Dr. Maren Kratz, Daniel Nedelka, Lisa Rhein, Tina Schneyer, Ina Schwegler, Gabriele Storm (GS), Anja Waldmann (AW), Eva Wohlgemuth<br />

Verlag mfk corporate pub lishing GmbH, Prinz-Chris tians-Weg 1, 64287 Darmstadt, Tel. 06151 96960 - 00 Fotos Alexlukin/stock.adobe.com:<br />

48 Tomate; <strong>Alnatura</strong>: 3 Porträt Rehn, 4 Newsletter-Illu; Oliver Brachat: 6/7, 8/9, 17, 19, 50 Rezept, Warenkunde; Marc Doradzillo: 3 Bauern, 5<br />

ABBI, 18 Porträt, 18 Packungen, 27; Fotolia / Lukas Gojda: 18 Grill; Foto-Kopter.de: 43 Windrad; Julia Friese: 37 Insekten hotel; Andreas Goldschmidt:<br />

10/11 Illustrationen; Greenpeace Energy eG: 43 Plakat; Enver Hirsch: 43 Dach; Ulrich Hoppe: 48 (Foodstyling u. Rezepte: Adam Koor;<br />

Styling: Meike Stüber); istockphoto / nd3000: 16; Julia Ziegler / juliamalia.de: 49; Mellifera e.V.: 37 Blüte; NABU / Markus Moeller: 38/39;<br />

Neumarkter Lammsbräu: 22/23; privat: Porträts 15, 41, 45; People Wear Organic: 4 Textilien; Birgit Rampe: 3, 37, 38, 40 Biene; Robert Seegler:<br />

Illustrationen 15, 28–29, 30, 40/41; Slow Food Archiv: 47; Fabian Stürtz: 43 Frauen; Teutoburger Ölmühle: 34/35; VISCOM Fotografie: 20/21, 25<br />

Wiener, 32/33; Robert Waldmann: 1; Frank Weinert: 12 Eistees; Barbara Wiegele/Gerhild Anderwald: 50 Kräuterwanderung; World Bicycle<br />

Relief / Matt Pierce: 37 Fahrräder Gestaltung usus.kommunikation, Berlin, usus-design.de Druck alpha print medien AG, Kleyerstraße 3,<br />

64295 Darmstadt, gedruckt auf 100 % Recycling papier, ausgezeichnet mit dem Blauen Engel<br />

Die <strong>Alnatura</strong> Super Natur<br />

Märkte sind zertifizierte<br />

Naturkost Fachgeschäfte und<br />

nutzen bis auf eine Ausnahme<br />

zu 100 Prozent Öko-Strom.<br />

Gastbeiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder – sie sind aus der Perspektive des Verfassers geschrieben. Nachdruck,<br />

Aufnahme in Online-Dienste und Internet und Vervielfältigung auf Datenträger wie CD-ROM, DVD-ROM etc. nur nach vorheriger schrift licher<br />

Zustim mung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen keine Gewähr. Irrtümer und Druckfehler vorbehalten.


ANZEIGE<br />

Bio-Pionier seit 1974<br />

Mediterrane Vielfalt<br />

Olivenöle mit Charakter<br />

Die Sonne des Mittelmeeres spiegelt sich<br />

in den feinen Olivenölen von Rapunzel. Je<br />

nach Anbaugebiet und Olivensorte erhält<br />

jedes Olivenöl seinen eigenen Charakter.<br />

Ob harmonisch mild, frisch fruchtig oder<br />

intensiv kräftig – entdecken Sie Ihre<br />

Lieblingssorte in der breiten Vielfalt feiner<br />

Olivenöl Spezialitäten.<br />

Feine Olivenöle aus den Ländern<br />

der Sonne – unverzichtbar für die<br />

mediterrane Küche.<br />

Entdecken Sie die<br />

Vielfalt der feinen Öle<br />

von Rapunzel!<br />

Wir machen Bio aus Liebe.


ANZEIGE<br />

sos-design.de<br />

Bio-Feinschmecker<br />

Gewürze für die feine Bio-Küche<br />

Sommer, Sonne und Salat.<br />

Die Bio-Feinschmecker Salatgewürze von Herbaria verwandeln Frisches, Grünes und Knackiges<br />

überraschend einfach in wahre Geschmacks-Erlebnisse. Unsere Wilde Hilde ist süß, salzig, sauer, bitter<br />

und scharf zugleich und macht so jedes Dressing unwiderstehlich! Querbeet macht einen Kartoffelsalat<br />

ganz schnell zum Highlight. Buddhas Bauch bringt mit seinem pikant-nussigen Geschmack asiatisches<br />

Flair ins Dressing. Fruchtig orientalisch wird‘s mit Ruf der Oase und mit Caesar Salad gelingt ganz<br />

einfach der südamerikanische Klassiker. So kann der Sommer ewig dauern!<br />

Infos und feine Salat-Rezepte gibt‘s auf<br />

www.herbaria.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!