KV.info Mai 2018
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Bereitschaft des DRK-Kreisverbandes Güstrow sucht dringend<br />
ehrenamtliche Verstärkung<br />
Güstrow, 17.5.<strong>2018</strong><br />
GÜSTROW Ein Sommertag im Frühling geht zu Ende. Nach 18 Uhr zeigt das Thermometer noch immer 23 Grad an. Die Bereitschaft des DRK-<br />
Kreisverbandes Güstrow beginnt ihre Ausbildung unter voller Schutzausrüstung. „Die Aufgabe für den Sanitätszug besteht darin, ein<br />
Sanitätszelt für mittlere bis leichte Verletzte aufzubauen und entsprechend den Erfordernissen auszustatten“, sagt Kreisbereitschaftsleiter Felix<br />
Geske.<br />
Inzwischen ist der Betreuungszug eingetroffen und richtet die moderne Feldküche ein. „Im Bedarfsfall können wir damit 400 Leute auf die<br />
Schnelle verpflegen“, sagt Geske. Daneben wird das im vergangenen Jahr angeschaffte aufblasbare Luftkammerzelt in Windeseile errichtet. Es<br />
ist 40 Quadratmeter groß, beheizbar, mit einem Boden versehen und dient in diesem Übungsfall als „Speisesaal“. Als die Technik aufgebaut ist,<br />
ordnet der Bereitschaftsleiter „Marscherleichterung“ an. Die Helme dürfen abgesetzt, die dicken Jacken abgelegt werden.<br />
Die DRK-Bereitschaft ist Bestandteil des Katastrophenschutzes im Landkreis Rostock. „Wir decken den südlichen Teil des Kreises ab, in Bad<br />
Doberan ist eine weitere Bereitschaft für den nördlichen Teil zuständig“, erläutert Felix Geske. Für den Sanitätszug sind 29 ehrenamtliche<br />
Helfer, für den Betreuungszug 30 vorgesehen. Ideal wäre, jede Position doppelt zu besetzen, um jederzeit voll einsatzfähig zu sein. „Die<br />
Realität sieht leider so aus, dass wir kaum die einfache Besetzung garantieren können“, räumt Hilmar Fischer, Leiter des DRK-<br />
Ehrenamtszentrums, ein. Technisch ist die Betreuung bestens aufgestellt. Zum G8-Gipfel 2007 in Heiligendamm wurde der Fahrzeug- und<br />
Technikpark erneuert und seitdem kamen regelmäßig Fahrzeuge oder Ausrüstungsgegenstände dazu. Aber: „Wir suchen dringend Menschen<br />
ab 16 Jahren, die sich bei uns ehrenamtlich engagieren“, sagt Fischer. Dabei könnten viele Interessensgebiete der Ehrenamtler bedient<br />
werden. Im Betreuungszug beispielsweise sind Köche, Hilfskräfte oder Menschen tätig, die sich nach einem Unfall oder einem<br />
Großschadensereignis um Unverletzte kümmern, sie psychologisch betreuen. Dazu gehört auch das Kreisauskunftsbüro, in dem Helfer und<br />
Geschädigte erfasst werden. Im Sanitätszug ist neben der medizinischen Komponente Verstärkung in der Technikergruppe, die sich um die<br />
Fahrzeuge und Aggregate kümmert, gefragt. „In einem Gespräch mit den Interessenten stellen wir uns vor und zeigen das ganze<br />
Einsatzspektrum auf“, sagt Felix Geske, der beruflich als Rettungsassistent arbeitet und die DRK-Bereitschaft ehrenamtlich leitet.<br />
Vor drei Jahren beispielsweise kam die heute 19-jährige Josefa Pendzich zum Sanitätszug. „Ich hatte einen Erste-Hilfe-Kursus absolviert und<br />
das sollte es eigentlich sein. Dann aber hat mich ein Ereignis in der Familie zum Nachdenken gebracht und ich habe mich mehr für diese<br />
ehrenamtliche Tätigkeit interessiert“, erinnert sie sich. Inzwischen sieht sie ihren beruflichen Werdegang beim DRK. Nach dem Abitur im<br />
vergangenen Jahr ist Josefa zurzeit als „Bufdi“ tätig und wird im September eine Ausbildung zum Notfallsanitäter beginnen. „In der Bereitschaft<br />
habe ich viel gelernt. Die Ausbildung ist sehr abwechslungsreich“, versichert sie. So stehen im Plan unter anderem Fachvorträge von Ärzten,<br />
das Üben von Kolonnenfahrten, Unterweisungen an der Technik, das Einrichten von Rettungsplätzen oder Sanitätslehrgänge.<br />
„Interessenten jeden Alters an der ehrenamtlichen Mitarbeit in der DRK-Betreuung können sich jederzeit bei uns im Ehrenamtszentrum<br />
<strong>info</strong>rmieren oder mittwochs bei der Ausbildung vorbei kommen“, sagt Hilmar Fischer. Christian Menzel