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Coupon - westend magazin

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# 6<br />

Westend<br />

Ein Viertel<strong>magazin</strong><br />

VON JULI 1, 2011<br />

BIS SEPTEMBER 30, 2011<br />

Wstnd: Anders,<br />

aber einkaufen kann und<br />

darf man hier auch.<br />

Ja brauchts denn des!


Vorwort 02 Inhalt/Impressum<br />

03<br />

Controversy<br />

http://<br />

www.youtube.com/watch?<br />

v=ePk5SpRtXbc<br />

Ja brauchts denn des! Na - des brauchts ned.<br />

Wirklich ned.<br />

Aber ein bissl was geht immer?<br />

Mei Fräulein, ja, des is aber schon recht lang her, dass mich jemand<br />

so schön bedient hat, und auch noch so hübsch war.<br />

Monaco..?<br />

Ja! Spatzl, schau wia i schau!<br />

Noch recht viel treuer schaut kein Schaf.<br />

Spatzl Du kannst sicher sein: ab morgen bin ich brav.<br />

Und: rein seelisch... war ich treu.<br />

Mei, was red mer denn hier überhaupt?<br />

Ja also - ich brauche - äh... ich benötige eine literarische Rechtfertigung<br />

respektive historische Untermauerung meines durch und durch<br />

unsoliden Lebenswandels. Ich war zum Beispiel einmal spanischsprechender<br />

Portugiese am maurischen Hofe zu Granada und wurde dann<br />

von der Inquisition verbrannt.<br />

Ja brauchts denn des?<br />

Ja scho.<br />

Gut, dann kumm i morng wieder.<br />

Also bis morng dann.<br />

(Monaco Franze, Westendbewohner)<br />

Ich danke für das Interesse an einem Printmedium.<br />

Wstnd.<br />

Inhalt/<br />

Impressum &<br />

Du<br />

Vorwort:<br />

Inhalt/Impressum<br />

Leidenschaft:<br />

:: Westendplan<br />

:: News<br />

:: Wie guckst du?<br />

:: XY<br />

:: U &<br />

:: Gut gemeint!<br />

:: 1, 2 oder 3?<br />

Radar:<br />

:: Tuten und Blasen<br />

:: Anzeigen<br />

Westend. Magazin<br />

Schwanthalerstraße 160<br />

80339 München<br />

Hotline: 089. 45818718<br />

Mobil: 0174. 3228261<br />

www.<strong>westend</strong><strong>magazin</strong>.de<br />

Herausgeber:<br />

NEONDORN / Westend.<br />

(www.neondorn.de)<br />

Redaktion:<br />

Renzo Wellinger, Ella Bangol, Christine<br />

Deinhardt, Clara Fischer, Jan<br />

Fröscher, NEONDORN<br />

Fotos:<br />

Studio 80339<br />

Illustration:<br />

Florian Renner (www.rennerflorian.<br />

de), NEONDORN, Ulrike Schraberger<br />

(larika.net)<br />

02<br />

03<br />

04<br />

08<br />

10<br />

12<br />

14<br />

16<br />

18<br />

22<br />

23<br />

Deine Anzeige bitte an:<br />

NEONDORN<br />

Grafik/Designagentur<br />

Schwanthalerstraße 160<br />

80339 München<br />

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oder an:<br />

info@<strong>westend</strong><strong>magazin</strong>.de<br />

www.<strong>westend</strong><strong>magazin</strong>.de<br />

Die nächste Ausgabe von<br />

Westend. Magazin erscheint am<br />

1. Oktober 2011<br />

Druckerei:<br />

Biber GmbH & Co. KG<br />

Schollstr. 1<br />

85055 Ingolstadt<br />

www.biber-in.de<br />

o+><br />

Westend<br />

Ausgabe Frühling 2010 Magazin<br />

Das Westend liebt dich


Leidenschaft 05<br />

Plan<br />

Wo<br />

jetzt?<br />

Die Leckerei<br />

Cafe Cocoa<br />

Baresta<br />

Büchergalerie Westend<br />

Westend Hotel<br />

Cocoon<br />

D/H Abteilung<br />

Josefa<br />

Make up Box<br />

Zyka Couture<br />

Hannalu<br />

Gabi Green<br />

Judid<br />

India Fling<br />

Marais<br />

Waschsalon<br />

Galao<br />

Umbrella Agency<br />

Kurt Faltus<br />

Minibar<br />

Zur Schwalbe<br />

Westend Radl<br />

Kaktus Bar<br />

Silberfisch<br />

Neondorn Store<br />

Parke 6<br />

Petra Müller<br />

Neemas<br />

Cafe Kubitscheck<br />

Da Maria<br />

Stoa<br />

Klanggold<br />

Westendstudio<br />

VollCorner<br />

King Butt<br />

Lichtblick 21...


Leidenschaft 08<br />

Leidenschaft<br />

09<br />

News<br />

VON JULI 1, 2011<br />

BIS SEPTEMBER 30, 2011<br />

Wstnd: Anders,<br />

aber einkaufen kann und<br />

darf man hier auch.<br />

Ja brauchts denn des!<br />

01<br />

Der Musculus<br />

corrugator supercilii<br />

sorgt<br />

dafür, dass wir<br />

Augenbrauen<br />

nach unten<br />

ziehen<br />

können. So<br />

entsteht das<br />

Stirnrunzeln.<br />

Empfehlenswert,<br />

wenn<br />

Post vom<br />

Finanzamt<br />

kommt.<br />

Oder morgens<br />

um 5 der<br />

Freund mit<br />

der freudigen<br />

Botschaft „Ich<br />

war mit meiner<br />

Ex kurz<br />

was<br />

Trinken“.<br />

Hofflohmarkt<br />

Westend<br />

im Juli<br />

Sa., 23. Juli 2011 / ab 10 Uhr<br />

Wegen der großen Anfrage in<br />

Vorbereitung für den 23. Juli<br />

2011. Hofflohmärkte im Westend<br />

:: reloaded!<br />

Vor den großen Ferien den Keller,<br />

Wohnung und Speicher ausräumen.<br />

Ab sofort einmal im Jahr<br />

unter Viertelvorstadt-Beflaggung.<br />

Anmeldeformular, Anmeldestellen<br />

und alle Infos in Kürze auf<br />

dieser Seite www.hofflohmaerkte.de<br />

und bei Facebook: Hofflohmärkte<br />

OBEN<br />

OHNE Open<br />

Air<br />

An seinem 100. Geburtstag im<br />

Jahr 2008 hat sich der „Alte Messeplatz“<br />

am Bavariapark erstmals<br />

in einen jungen Veranstaltungsort<br />

verwandelt – das OBEN OHNE<br />

sorgte erstmals für eine ordentliche<br />

Beschallung des Geländes.<br />

Seither steigen hier regelmäßig<br />

Kulturevents.<br />

Auch 2011 beschallt das OBEN<br />

OHNE den Platz, er wird sich<br />

wieder in ein tolles Festivalgelände<br />

verwandeln.<br />

In Nachbarschaft der Theresienwiese,<br />

im Rücken der Bavaria, ist<br />

der „Alte Messeplatz“ bestens an<br />

das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen.<br />

23.7.2011<br />

13:00 - 22:00 Uhr<br />

Tel.: 089. 51 41 06 31<br />

Fax: 089. 51 41 06 99 31<br />

www.oben-air.de<br />

Es<br />

hat Gefunkt<br />

Das Projekt AAP (Austrian Antipop)<br />

wurde von zwei Münchner<br />

Produzenten elektronischer Musik<br />

(Label WERK-3) ins Leben<br />

gerufen.<br />

Ziel des Projekts sind Tracks des<br />

von Ihnen neu erfundenen Genres<br />

„Alpenhouse“, die auf den<br />

Tanzflächen der Clubs mit Ihrem<br />

unkonventionellen Sound für<br />

mehr Spaß sorgen sollen. Weitere<br />

Projekte von AAP sind in Produktion.<br />

Der Remix „Gefunkt (Stad‘l<br />

Mix)“ wurde von Tonmeister<br />

P.A.T. und Michael Schuster im<br />

WERK-3 Studio produziert.<br />

Olive<br />

Artischocke &<br />

mehr<br />

Traditionelle Speisen wie aus<br />

Italien. Gekocht wird in großen<br />

Töpfen und nach alten Rezepten.<br />

Heimeranstr. 51<br />

80339 München<br />

Tel: 089. 5028771<br />

Öffnungszeiten:<br />

11:30 Uhr - 14:30 Uhr<br />

17:00 Uhr - 22:30 Uhr<br />

King<br />

Butt „The<br />

King“<br />

Korn, Bier, Schnaps und Wein,<br />

ja, alles das muss heute sein.<br />

Chips, Flips, Kraut aus der<br />

Dose, darauf freut sich die<br />

Mimose.<br />

Kommen Freunde aus dem<br />

Norden, würden sie für sowas<br />

morden.<br />

Kommen Freunde aus der Stadt,<br />

fragen alle: wat isn dat?<br />

king butt.<br />

king butt.<br />

king butt.<br />

Schwanthalerstr. 131<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo-So meist bis 1:00 Uhr<br />

Nachts! :-))<br />

kingbutt@hotmail.de


Leidenschaft 10<br />

Wie<br />

guckst<br />

du?<br />

Besonders die Wangulus<br />

Ossa Angelina, die hohen<br />

Wangenknochen, gelten<br />

heutzutage als<br />

Schönheitssymbol. Unser<br />

Schminktipp: Lippen zu<br />

einem Kussmund formen<br />

und Rouge von<br />

unten nach oben auftragen<br />

– als feine Linien von<br />

der Nasenhöhe bis zu den<br />

Augenwinkeln.<br />

Unser Musiktipp zum<br />

Schminken: Wangelis.<br />

Wir unterscheiden<br />

zwischen Labium<br />

superius, der Oberlippe<br />

und Labium<br />

inferius, der<br />

Unterlippe. Sie so<br />

zu benutzen, wie sie<br />

Mutter Natur geschaffen<br />

hat, kostet<br />

nix. Beide<br />

Aufzuspritzen zwischen<br />

200 und 500<br />

Euro. Preisvergleiche<br />

gibt´s unter<br />

www.schoenheitsgebot.de<br />

02<br />

04<br />

03<br />

Grübchen entstehen,<br />

wenn wir den Musculus<br />

zygomaticus<br />

major, oder auch<br />

Jochbeinmuskel,<br />

benutzen. Dieser<br />

sorgt dafür, dass<br />

sich die Wangen<br />

nach innen ziehen.<br />

Allerdings leider<br />

auch<br />

dafür, dass Tante<br />

Lissi uns immer<br />

noch Daumen und<br />

Zeigefinger ins<br />

Grübchen drückt<br />

und<br />

„Süüüüüüüß“<br />

kreischt.<br />

Entschuldigung<br />

aber..<br />

..der Mensch braucht 54 Muskeln,<br />

um ein böses Gesicht zu machen.<br />

Aber nur 43, um zu lächeln.<br />

Lachen ist also viel einfacher als<br />

Böse gucken. Die ältere Dame,<br />

die vor mir an der Kasse im<br />

Tengelmann steht hat davon leider<br />

noch nie gehört. Grimmig<br />

knallt sie ihr Ersammeltes aufs<br />

Gummiband. Sie zahlt, wirft die<br />

Sachen in den Ziehwagen und<br />

rollert quietschend zum Ausgang.<br />

Ohne den Kaffee.<br />

„Entschuldigung“, rufe ich, „Sie<br />

haben Ihren Kaffee vergessen.“<br />

Die Dame dreht sich um und böst<br />

mich an. Ich lächle zurück. Stille.<br />

Ich merke, dass sie in ihrem<br />

KopfWiki nachblättert, was unter<br />

„Lachen“ steht. Sie findet nichts.<br />

Grimmig quietschrollert sie zurück,<br />

schnappt sich den Kaffee<br />

und brubbelt „Dankschee“.<br />

Ich fühle mich geehrt. Schließlich<br />

braucht der Mensch 100<br />

Muskeln, um zu sprechen.<br />

Aber<br />

VON JULI 1, 2011<br />

BIS SEPTEMBER 30, 2011<br />

Wstnd: Anders,<br />

aber einkaufen kann und<br />

darf man hier auch.<br />

Ja brauchts denn des!<br />

Kurt Faltus<br />

Gemüse, Obst & Spezialitäten<br />

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„Kann ich noch<br />

Gemüse essen?“<br />

Wenn Sie Qualität zu<br />

toleranten bzw. guten<br />

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kommen Sie zu mir.<br />

Obst & Gemüse vom<br />

Faltus Kurt.<br />

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Region<br />

Gute Weine, Essige,<br />

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Inhaber: Kurt Faltus<br />

Ganghoferstr. 9, Tel: 089. 501201<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo-Sa von 8-19 Uhr


Leidenschaft 12<br />

Leidenschaft<br />

13<br />

XY &<br />

VON JULI 1, 2011<br />

BIS SEPTEMBER 30, 2011<br />

Wstnd: Anders,<br />

aber einkaufen kann und<br />

darf man hier auch.<br />

Ja brauchts denn des!<br />

X<br />

y oder<br />

so?<br />

„Lieber Erdenbewohner,<br />

Du wachst morgen auf, ziehst<br />

dich an und meinst, dich auf dem<br />

Weg machen zu müssen in deinen<br />

einwenig glücklichen Alltag.<br />

Dies geschieht tagein tagaus. Du<br />

hast nicht viel mit Mathematik<br />

oder etwa neuropsychologischen<br />

Denksystemen zu tun, stattdessen<br />

wirst du ausgenutzt ohne<br />

dass es dir auffällt. Deine Wissenschaften<br />

besagen, dass du als<br />

Erdenbewohner das letzte Glied<br />

der Evolutionskette und demzufolge<br />

ein ungemein intelligentes<br />

Wesen bist.<br />

Dein Gehirn bildet mit deinem<br />

Rückenmark das Epizentrum<br />

deines Daseins und da du über<br />

unzählige sensorische Synapsen<br />

verfügst, entwickelst du mal<br />

mehr mal weniger Emotionen<br />

und manchmal reicht es nur für<br />

kleine Regungen. Dennoch, diese<br />

Fähigkeiten heben dich ab von<br />

den restlichen Lebewesen, die<br />

eigentlich länger als du auf der<br />

Erde beheimatet sind. Aber für<br />

dich gilt kein Urheberrecht! Das<br />

Recht des Stärkeren ist dir auch<br />

nicht bekannt, denn da du leider<br />

auch das schwächste Hoch der<br />

MENSCHLICHE EMBRYONEN BILDEN BIS HEUTE KIEMEN.<br />

VEGETARISCH<br />

Entwicklungsstatistik bildest,<br />

dürfte es dich eigentlich gar nicht<br />

mehr geben.<br />

Du bist also letztendlich ein manipulatives,<br />

emotionales, größenwahnsinniges<br />

und sowohl körperlich<br />

als auch geistig schwaches<br />

Etwas, dass sich glücklich und<br />

zufrieden von erfundenen Geldmärkten<br />

und sinnlosem Morden<br />

anderer Lebewesen lenken lässt.<br />

Ein Etwas, dass leider nicht alt<br />

genug wird um die Folgen seines<br />

kurzen verantwortungslosen<br />

Lebens selbst mitzubekommen,<br />

stattdessen hast du eine geschickte<br />

Möglichkeit entwickelt<br />

um dich auch während deiner Lebenszeit<br />

von Verantwortung fern<br />

zu halten. Du nennst es Philosophie<br />

und lässt es im Journalismus<br />

münden: „Was ist Glück?“, „Was<br />

ist Freiheit?“, „Sind wir wirklich<br />

alleine im All?“ Das sind die essentiellen<br />

Fragen, die in deinen<br />

Gehirnströmen mal von A nach<br />

B, mal von D nach Y fließen. Bei<br />

der letzten Frage helfe ich dir:<br />

Nein.<br />

Im Laufe der Jahrhunderte hast<br />

du aber wirklich eine Frage gefunden,<br />

die es dir ermöglicht,<br />

dich komplett dem gesellschaftlichen<br />

Kontext zu entziehen und<br />

ein isoliertes Leben zu führen,<br />

in dem dich keiner mehr zu Besinnung<br />

holen kann: „Was ist<br />

der Sinn des Lebens?“ Hiermit<br />

hast du dir die Legitimation zum<br />

absoluten Nichtstun verliehen.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Vielleicht würde es im Leben<br />

Sinn machen, nicht soviel zu<br />

essen, wie du gern hättest, sondern<br />

so viel wie deine Zellen<br />

brauchen, um dich „glücklich“<br />

am Leben zu erhalten. Überund<br />

Unterernährung sind Folgen<br />

deiner Wahnvorstellungen und<br />

deiner Emotionalität. Ich habe<br />

in eurer Natur noch nie ein anderes<br />

übergewichtiges Säugetier<br />

erlebt. Vielleicht würde es auch<br />

Sinn machen, eure moralischen<br />

Werte wirklich als solche wahrzunehmen<br />

und sie nicht als Massenpsychologie<br />

zu missbrauchen<br />

um einschränkende Gesetze oder<br />

Massendatenbanksysteme einzuschleusen.<br />

Und vielleicht, aber<br />

nur vielleicht wäre es sinnvoll,<br />

einwenig darauf zu achten, wo<br />

du lebst. Dass die Erde der einzige<br />

Ort ist, auf dem du so sorglos<br />

atmen kannst, sollte auch zu dir,<br />

lieber Erdenbewohner, durchgedrungen<br />

sein. Dass du schwach<br />

bist, wissen wir und vor geistiger<br />

Verwirrung bist du auch geschützt<br />

aber was dich auszeichnet ist ein<br />

ewig möglicher Lernprozess.<br />

Nutze ihn.<br />

Wir Außerirdischen weilen unter<br />

euch. Wir sind diejenigen, die<br />

lächeln, wenn alle anderen in ihren<br />

Kostümen wichtig durch die<br />

Straßen hetzten. Wir sind diejenigen,<br />

die dir an einem fremden<br />

Bahnhof gern den richtigen Weg<br />

weisen. Und wir sind die Wesen,<br />

die inmitten allen Fremdenhasses,<br />

den Zusammenhalt predigen.<br />

Und nur das macht uns zu Außerirdischen.“


Leidenschaft<br />

52<br />

Bewerber 1<br />

Gewinner<br />

Worum geht es denn hier wirklich?<br />

Die Stadt wird verschönert<br />

aber alles was wir sehen, sind<br />

Baustellen und Schutt. Und uns<br />

bleibt leider auch nicht viel vom<br />

Sommer, denn statt Vogelgezwitscher,<br />

Kindergekicher oder musikalischen<br />

Tönen erreicht uns nur<br />

Baulärm, so dass man Fenster<br />

und Türen schließen möchte.<br />

Grundvoraussetzung für Bauarbeiten<br />

ist ja bekanntlich der<br />

Erwerb eines Grundstücks oder<br />

einer Immobilie. Und die Stadt<br />

München macht genau dies ohne<br />

Rücksicht auf Verluste möglich,<br />

denn sie verkauft Häuser und<br />

ganze Wohnblöcke, in denen<br />

Familien und Ladenbesitzer seit<br />

Jahrzehnten wohnen und somit<br />

das Bild des urbanen Idylls Westend<br />

maßgeblich prägten.<br />

U &<br />

VON JULI 1, 2011<br />

BIS SEPTEMBER 30, 2011<br />

Wer kann sich die Mieten nach<br />

einer solchen Grundsanierung<br />

oder -renovierung überhaupt<br />

noch leisten? Und wer ist letztendlich<br />

dafür verantwortlich? Ist<br />

es tatsächlich der Käufer, dem<br />

man Unmenschlichkeit vorwirft<br />

oder ist es die Stadt, die so unverantwortlich<br />

agiert? Vielleicht<br />

ist doch der Verkäufer Schuld,<br />

der durch sein zu kurz gedachtes<br />

Handeln, ganze Existenzen<br />

zum Schwanken bringt? Nun, im<br />

Grunde müssen wir uns alle angesprochen<br />

fühlen, wenn King<br />

Butt in der Schwanthalerstraße,<br />

Ecke Parkstraße nach der „Verschönerung“<br />

des Gebäudes nicht<br />

mehr vorzufinden sein wird, weil<br />

die Mietpreise mehr auf Gewinn<br />

statt auf Kultur und Charme setzen,<br />

denn wir haben alle nicht<br />

gehandelt.<br />

Ein Viertel darf nicht nur mit<br />

wirtschaftlichen Veränderungen<br />

stehen oder fallen. Wir vermissen<br />

das Miteinander! Wir vermissen<br />

eine ehrliche Auseinandersetzung<br />

mit Gerechtigkeit! Wir als<br />

Viertel müssen uns stark machen,<br />

wenn wir dieses Viertel tatsächlich<br />

schätzen und lieben.. und<br />

wenn wir nachts um 1 noch eine<br />

Dose Ravioli kaufen wollen oder<br />

sehnsüchtig darauf warten, dass<br />

King Butt öffnet, um sich dort<br />

auszutauschen, einzukaufen oder<br />

inspirieren zu lassen. Wenns weg<br />

ist, wachen wir auf!<br />

Wstnd: Anders,<br />

aber einkaufen kann und<br />

darf man hier auch.<br />

Ja brauchts denn des!


Leidenschaft 16<br />

Das<br />

Gegenteil von gut?<br />

Gut gemeint!<br />

...du solltest mal<br />

was ganz anderes<br />

machen.<br />

Okay. Was ganz anderes.<br />

Wie jetzt? Beruflich? Privat?<br />

Mit meiner Frisur? Oder gleich<br />

mit meinem Leben? Hm, das ist<br />

echt lieb gemeint. Aber wie ist<br />

es gemeint? Vielleicht fang ich<br />

gleich mal damit an und sag dir<br />

im Gegensatz zu sonst, dass kein<br />

Mensch mit so nem Rat was anfangen<br />

kann. Aber auch gar nix.<br />

Okay?<br />

...jetzt lass dich<br />

mal nicht so<br />

hängen.<br />

Gut, dann geh ich aufrecht. Löst<br />

zwar keine Probleme, macht aber<br />

glücklich. Sagen zumindest Coaches.<br />

Angeblich folgt die Emotion<br />

der Körperhaltung. Geht man<br />

aufrechter, fühlt man sich auch<br />

stärker. Ausprobieren erlaubt.<br />

...geh doch mal<br />

wieder unter<br />

Menschen.<br />

Ach die Menschen, ja. Und was<br />

soll ich da, unter den Menschen?<br />

Wie muss das wohl sein, so unter<br />

den Menschen? Ich glaub, ich geh<br />

mal rüber zum Nachbarshund,<br />

setz mich auf ne Kippe mit ihm<br />

vor die Tür und frag ihn mal so<br />

nach seinem Leben da unter den<br />

Menschen.<br />

...du<br />

arbeitest zu<br />

viel.<br />

In der Sprechakttheorie kann damit<br />

Unterschiedliches gemeint<br />

sein: A) Du arbeitest zuviel und<br />

hast zu wenig Zeit für mich, B)<br />

Du arbeitest zuviel und siehst<br />

scheiße aus, C) Du arbeitest zuviel<br />

und nimmst anderen die Arbeitsplätze<br />

weg. So oder so: Lass<br />

den Satz in Zukunft einfach weg<br />

und sag, was du sagen willst.<br />

Oder lad mich einfach auf ein<br />

Feierabendbier ein.<br />

...alles<br />

wird<br />

gut!<br />

Ne, tut mir leid. Mal ganz ehrlich,<br />

Hand aufs Herz, das Fazit<br />

am Ende aller Ratschläge: Alles<br />

ist gut. Und was ist, kann nicht<br />

werden.<br />

...mal mit jemand<br />

drüber reden, der<br />

sich da auskennt.<br />

Naja, mit dir jedenfalls eher<br />

nicht. Aber danke für den Tipp.<br />

Und danke auch für die Nummer<br />

von einem Freund, von dem die<br />

Nachbarin der Schwester vom<br />

Studienkollegen auch mal bei so<br />

jemand war. Und versprochen,<br />

ich denk’ wirklich drüber nach.<br />

...deine<br />

gute Laune<br />

nervt.<br />

Schalalaa, na und!? Und jetzt<br />

pass mal auf: Das Leben ist viel<br />

zu kurz zum Trübsal blasen. Man<br />

lebt nur einmal. Und, ähm, einer<br />

geht noch: Jetzt lach doch mal<br />

wieder! Ach komm, is’ doch alles<br />

nur gut gemeint...<br />

...du musst einfach<br />

mal „nein“<br />

sagen!<br />

Ja, du hast Recht. Und ja, das<br />

weiß ich selber. Und ja, es fällt<br />

mir schwer. Weil ich, ja genau,<br />

so erzogen bin. Aber ja doch, ich<br />

werd mich ändern. Ja, Mann!<br />

...du<br />

denkst zuviel<br />

nach.<br />

Ach so? Ja dann. Dann hör ich<br />

jetzt gleich damit auf. Also jetzt<br />

in diesem Moment. Ab sofort. So.<br />

Jetzt versuche ich mal gar nicht<br />

zu denken. An nichts. Ach so, an<br />

nichts denken ist auch denken.<br />

Aber nichts zahlen ist doch auch<br />

nicht zahlen? Herrje, ich mach<br />

mir schon wieder zuviel Gedanken.<br />

Aber danke für den Tipp.<br />

Echt. Ich fang an aufzuhören, solange<br />

ich denken kann.


Leidenschaft 19<br />

1, 2<br />

oder<br />

3?<br />

Einsam und allein steht sie da oben. Nur ihr Leo leistet ihr Gesellschaft. Zeit für einen Kerl an Bavarias Seite. Voraussetzungen: Das Schoß-<br />

“Hündchen“ der knapp 19 Meter großen 90-Tonnen-Frau sollte der Zukünftige mögen.<br />

Und mit ihren Allüren sollte er auch umzugehen wissen – immerhin ist sie bewaffnet. Wir haben La Bavaria zu „Herzblatt“ geschickt. Drei<br />

Kandidaten standen zur Auswahl.<br />

Er &<br />

VON JULI 1, 2011<br />

BIS SEPTEMBER 30, 2011<br />

Kandidat<br />

1:<br />

Er trägt gerne Röhrenjeans und<br />

eine markante Hornbrille im zarten<br />

Gesicht. Mit der Bienenzucht<br />

kennt er sich genauso aus wie mit<br />

der popkulturellen Entwicklung<br />

der letzten 50 Jahre.<br />

Der Westend-Hipster möchte die<br />

alte Dame mit seinem Nerd-Faktor<br />

bezirzen.<br />

Wstnd: Anders,<br />

aber einkaufen kann und<br />

darf man hier auch.<br />

Ja brauchts denn des!<br />

Kandidat<br />

2:<br />

Er schminkt sich gerne (Nur die<br />

Wimpern!) und steht auf extravaganten<br />

Schmuck (Nur Gold und<br />

Diamanten!). Harald Glööckler<br />

ist sein Idol. Schwul ist er aber<br />

nicht. Er möchte Bavaria mit<br />

seinem Esprit verzaubern – und<br />

würde ihr gerne ein neues Kleid<br />

auf den Leib schneidern.<br />

Kandidat<br />

3:<br />

Nachdem er seinen Job verloren<br />

hat, ist ihm jetzt ein bisschen<br />

langweilig. Er ist schnodderig,<br />

sexistisch und von allerlei Substanzen<br />

abhängig.<br />

Dennoch ist Charlie Sheen eine<br />

gute Partie – zumindest Kontotechnisch<br />

betrachtet. Mit ihm<br />

würde es Bavaria sicher nicht<br />

langweilig werden.<br />

So, liebe Bavaria, welcher der<br />

drei Kandidaten soll es denn nun<br />

sein? – Madame zeigte sich mal<br />

wieder wählerisch. Sie hätten<br />

das 927. „Herzblatt“-Paar werden<br />

können – doch wie ihr seht,<br />

thront Bavaria nach wie vor alleine<br />

auf ihrem Sockel.<br />

Lonesome, forever.


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Grafik/Designagentur<br />

Leidenschaft<br />

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Sugarhill<br />

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Leopold Kondratov Saxophon<br />

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80339 München/Westend.<br />

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Ahnung<br />

von Tuten und<br />

Blasen.<br />

Leo lötet, Leo schraubt. Wer ihn besucht, durchschreitet eine Kunstausstellung,<br />

ehe er das kleine Hinterzimmer betritt, in dem sich seine<br />

Reparaturwerkstatt befindet. Doch die Grenzen sind fließend, Leos<br />

Arbeitsplatz könnte es mit einer Beuysschen Installation aufnehmen<br />

- bis zur Decke aufgetürmt stapeln sich Maschinen, Schraubenkästen,<br />

Skizzen und wo man hingreift liegt ein ausgeweidetes Instrument.<br />

Man muss kein Klavier von einer Kuh unterscheiden können, um zu<br />

erkennen dass die Nähe zur Kunst nicht nur räumlicher Natur ist. Das<br />

wird spätestens klar, wenn Leo dem Gast seine Erfindung präsentiert,<br />

ein neues Klappensystem für Saxophone.<br />

Ein Jahr lang hat er an seiner Varioklappen-Mechanik getüftelt und<br />

das Fachpublikum auf der Frankfurter Musikmesse ins Schwärmen<br />

gebracht. Seinem Traum von einem »Leopold Kondratov Saxophon«<br />

ist er damit ein bisschen näher gerückt. Schon jetzt kann man sich sein<br />

Horn mit Leos neuer Mechanik umrüsten lassen. Oder man schaut<br />

einfach so mal vorbei, auf einen Tee.<br />

Und einen Pustekuchen.<br />

Text: Verena Richter<br />

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Traditioneller Yogaunterricht<br />

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An zwei Sonntagen im Monat entspannt Yoga üben.<br />

10-12 Uhr, KursRaum, Westendstr. 61, Grund-/Mittelstufe<br />

Neue Termine und Infos unter: www.yogastation.de


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