14.12.2012 Aufrufe

Mitteilungen Nr. 8 - DWhG

Mitteilungen Nr. 8 - DWhG

Mitteilungen Nr. 8 - DWhG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>DWhG</strong> – <strong>Mitteilungen</strong> <strong>Nr</strong>. 8, August 2005 2005/ 51<br />

wo es von Natur aus keinerlei Gewässer gab, einen<br />

sehr großen künstlichen See anzulegen, der<br />

der Stadt im Mittelalter sowohl zur Wasserversorgung<br />

wie auch zur Verteidigung diente.<br />

Helbe-Wehr Westgreußen (Foto M. Basche)<br />

Helbe-Wehr, Fischaufstiegsanlage (Foto M. Basche)<br />

An den rund 40 Kilometern Ausleitungsgewässer<br />

wurde eine Vielzahl von Wassermühlen betrieben,<br />

so dass bis zum Niedergang der Wasserkraft das<br />

Helbewasser nahezu vollständig ausgeleitet wurde<br />

und folgerichtig das Hauptgewässer Helbe im Unterlauf<br />

von alters her die Gewässernamen<br />

Steingraben und<br />

Lache führte. Die heutige Situation<br />

stellt sich so dar, dass<br />

das Hauptgewässer im Unterlauf<br />

seit der abschließenden<br />

Melioration des Talraumes als<br />

technisches Trapezprofil zur<br />

Hochwasserableitung ausgebaut<br />

ist, während sich die beiden<br />

Ausleitungsgewässer mit<br />

den zurückgehenden wasserwirtschaftlichen<br />

Nutzungen zu<br />

ökologisch höherwertigen Gewässerstrukturen<br />

entwickelten.<br />

Bei mittlerer Wasserführung<br />

wird derzeit rund ein Drittel des<br />

Helbewassers in die Sächsische<br />

und Schwarzburger Helbe<br />

ausgeleitet.<br />

Die Wehranlage in Westgreußen<br />

wurde mit Ausleitungs-<br />

und Abschlagbauwerken sowie Wehrwärterhaus<br />

von 1996 bis 2001 erneuert und rekonstruiert. Im<br />

Rahmen dieser Maßnahme wurden auch zwei<br />

Fischaufstiegsanlagen realisiert. Die Baukosten einschließlich<br />

Planungsleistungen betrugen dabei rund<br />

5,5 Millionen Euro, davon allein 110.000,00 Euro für<br />

Steuer- und Regeltechnik. Ein Computer übernimmt<br />

heute im historischen Wehrwärterhaus die Aufgabe<br />

der ständigen exakten Regelung der Ausleitungswassermenge,<br />

da heute, genauso wie in vergangenen<br />

Jahrhunderten, niederschlagsbedingte Abflussschwankungen<br />

in der Helbe für die an der Sächsischen<br />

Helbe liegende Städte steigende Wasserzuflüsse<br />

bedeuten würden, wenn nicht unverzüglich<br />

an der Wehranlage regelnd eingegriffen wird. Wo<br />

noch bis zur Rekonstruktion mehrere Flussbauarbeiter<br />

mittels Handkurbeln die Schützentafeln öffnen<br />

mussten, verrichten diese Arbeit heute computergesteuerte<br />

Motoren, die in den Wehrpfeilern verborgen<br />

sind.<br />

Die Exkursion führte sodann in das benachbarte Tal<br />

der Wipper, einem Fluss, der bis in die Gegenwart<br />

von der Salzgewinnung in Nordthüringen geprägt<br />

ist. Während das Referat von Herrn Dr. Schulz am<br />

Vortage vor allem die gewässerbiologischen Gesichtspunkte<br />

der Kalisalzproduktion der vergangenen<br />

hundert Jahre beleuchtete, führte die Exkursion<br />

zurück in die Zeit Kaiser Friedrichs des I. (Barbarossa).<br />

Das einstmals bedeutende Kloster Göllingen<br />

sowie die unterhalb der Kyffhäuserburg liegende<br />

Kurstadt Bad Frankenhausen, die ihren Reichtum

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!