Mitteilungen Nr. 8 - DWhG
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<strong>DWhG</strong> – <strong>Mitteilungen</strong> <strong>Nr</strong>. 8, August 2005 2005/ 50<br />
• Die Vorträge auf dem vom Institut für Wasserbau<br />
und Technische Hydromechanik an der Fakultät<br />
Bauingenieurwesen der Technischen Universität<br />
Dresden und der Arbeitsgemeinschaft Trinkwassertalsperren<br />
e.V., Siegburg, gemeinsam am 10./11.<br />
März 2005 veranstalteten Dresdner Wasserbaukolloquium<br />
„Stauanlagen am Beginn des 21.<br />
Jahrhunderts“ sind in den Wasserbaulichen <strong>Mitteilungen</strong>,<br />
Heft 29, 325 Seiten und VII, zahlreiche<br />
Schwarz-Weiß-Abbildungen, broschiert, ISSN 0949<br />
5061, ISBN 3-86005-461-9, erschienen.<br />
Die Beiträge befassen sich u.a. mit Ansprüchen und<br />
Zielen für die Bewirtschaftung sowie der Unterhaltung<br />
von Talsperren und Hochwasserrückhaltebecken<br />
in Deutschland, Polen und Tschechien, ihren<br />
hydraulischen Anlagen, der Bemessung, Ausführung,<br />
Überwachung und komplexen Instandsetzung<br />
sowie mit Fragen des Hochwasserschutzes.<br />
Bezugsadresse: Technische Universität Dresden,<br />
Fakultät Bauingenieurwesen, Institut für Wasserbau<br />
und THM, D-01062 Dresden, Telefon: 0351/<br />
46333837, Fax: 0351/46337141, Preis: 20,- Euro,<br />
E-Mail: iwd@mailbox.tu-dresden.de<br />
Bericht über die 7. <strong>DWhG</strong>-Fachtagung am<br />
21./22. März 2005 in Weimar<br />
Am 21./22. März 2005 hat die 7. <strong>DWhG</strong>-Fachtagung<br />
„Gewässerentwicklung in der Kulturlandschaft“<br />
in der Bauhaus-Universität Weimar mit<br />
Exkursion stattgefunden. Die in Zusammenarbeit<br />
mit dem Thüringer Ministerium für Landwirtschaft,<br />
Naturschutz und Umwelt, Erfurt, unseren fördernden<br />
Mitgliedern Thüringer Fernwasserversorgung,<br />
Erfurt, dem DWA-Landesverband Sachsen/Thüringen<br />
und dem BWK-Landesverband Thüringen sowie<br />
dem Institut für Wasserwesen der Bauhaus-<br />
Universität Weimar (Leiter: Prof. Dr.-Ing. Hans-<br />
Peter Hack, unserem neuen Mitglied) und der Universität<br />
Erfurt veranstaltete Tagung war mit mehr<br />
als 120 Teilnehmern ein voller Erfolg. Den an der<br />
Vorbereitung und Durchführung von Tagung und<br />
Exkursion maßgeblich beteiligten Mitgliedern Dr.-<br />
Ing. Karlheinz Hintermeier, Staatliches Umweltamt<br />
Sondershausen, und Mathias Deutsch M.A., Universität<br />
Erfurt, Fachgebiet Geographie, sowie den<br />
übrigen Referenten und Moderatoren gilt auch an<br />
dieser Stelle nochmals unser herzlicher Dank.<br />
Im Mittelpunkt der Vorträge und Besichtigungen<br />
stand die von den Teilnehmern der Tagung beschlossene<br />
„Weimarer Erklärung der Deutschen<br />
Wasserhistorischen Gesellschaft e. V zur Berücksichtigung<br />
kulturhistorisch bedeutsamer Bauwerke<br />
und Landschaften in der EU-Wasserrahmenrichtlinie“,<br />
die uns künftig weiter beschäftigen wird.<br />
Die insgesamt 17 Vorträge und Koreferate der Tagung<br />
am 21. März 2005 und die Unterlagen über<br />
die Ganztagsexkursion am 22. März 2005 durch<br />
das Thüringer Becken zu rekonstruierten Wehr- und<br />
Schleusebauten an der Helbe, Unstrut und Wipper,<br />
in das Espenstedter Ried sowie zu kultur- und<br />
kunstgeschichtlich bedeutsamen Einrichtungen, wie<br />
Kloster Göllingen und Heimatmuseum Bad Frankenhausen,<br />
werden im nächsten Band 7 der Schriften<br />
der <strong>DWhG</strong> veröffentlicht.<br />
W. Such<br />
Exkursion anlässlich der 7. Fachtagung der<br />
Deutschen Wasserhistorischen Gesellschaft<br />
e.V. am 22.03.2005 in Weimar<br />
Ziel der Exkursion waren große wasserbauliche<br />
Maßnahmen des Mittelalters, mit denen die Gewässerentwicklung<br />
Ende des 13. und Anfang des 14.<br />
Jahrhunderts maßgeblich bis in die heutige Zeit<br />
geprägt wurde. In Nordthüringen finden sich in den<br />
benachbarten Flussläufen von Helbe und Wipper<br />
zwei bedeutende Ausleitungsbauwerke, an denen<br />
seit dem Mittelalter die künstlichen Wasserläufe von<br />
Sächsischer und Schwarzburger Helbe sowie Kleiner<br />
Wipper ihren Ausgang nehmen. Diese drei<br />
künstlichen Wasserläufe waren wasserwirtschaftliche<br />
Grundlage für den wirtschaftlichen Aufschwung<br />
der Region bzw. notwendige Voraussetzung für die<br />
Gründung einer Reihe von Ortschaften und Städten.<br />
Im Rahmen der Exkursion konnten nur Teilaspekte<br />
dieses kulturhistorischen wasserbaulichen Erbes<br />
betrachtet werden. Während bisherige Veröffentlichungen<br />
sich in der Regel technikhistorischen Detailbetrachtungen<br />
widmeten, sollte im Rahmen dieser<br />
Exkursion der Versuch einer Kulturlandschaftsanalyse<br />
unternommen werden, d.h. der Blick auf die<br />
heutige Kulturlandschaft unter dem Gesichtspunkt<br />
ihrer mittelalterlichen Wurzeln gelenkt werden.<br />
Auf das Helbesystem bzw. das südliche Ausleitungsgewässer<br />
„Sächsische Helbe“ stößt man von<br />
Weimar kommend, wenn man die Landgrafenstadt<br />
Weißensee erreicht hat. Diese Stadt befindet sich<br />
am unteren Ende der Sächsischen Helbe, und wer<br />
heute nach einem See sucht, findet unterhalb der<br />
Stadt nur noch einen kleinen Landschaftssee vor,<br />
der aus der Sächsischen Helbe gespeist wird. Das<br />
enge und im Unterlauf flache Tal der Helbe eignete<br />
sich von alters her wegen der naturgemäß großen<br />
Hochwassergefahr nicht zur Errichtung von Siedlungen,<br />
so dass eine Besiedlung am Rande der<br />
Hochebene an den Talflanken erfolgte. Voraussetzung<br />
für diese Besiedlung war die Ausleitung des<br />
Helbewassers oberhalb, so dass zu beiden Seiten<br />
des Helbetals im Schwarzburgerischen und Sächsischen<br />
Territorium am Rande der Hochebene über<br />
einen Kanal das erforderliche Wasser an die zu<br />
gründenden Siedlungen herangeführt werden konnte.<br />
Die Landgrafenstadt Weißensee war so in der<br />
Lage, am Rande der Hochebene, in einem Bereich,