Mitteilungen Nr. 8 - DWhG
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<strong>DWhG</strong> – <strong>Mitteilungen</strong> <strong>Nr</strong>. 8, August 2005 2005/ 56<br />
- Bericht der beiden Studierenden Sigrid Voß und<br />
Kai Wellbrock<br />
Am ersten Juniwochenende 2005 nahm eine Gruppe<br />
Studierender der Fachrichtung Bauingenieurwesen<br />
der FH Lübeck unter Leitung von Prof. Dr.-Ing.<br />
Henning Fahlbusch an der Wasserbauexkursion<br />
nach Thüringen teil. Sowohl historische als auch<br />
aktuelle Projekte wurden besichtigt.<br />
Auch die alten Römer hätten ihre Freude an diesem<br />
„aquae ductus“ gehabt – Der Leinakanal wird auf<br />
einer Brücke über die Eisenbahnlinie geführt<br />
So wurde uns beim Besuch der Stadt Sondershausen,<br />
bei dem wir durch Dr. Karlheinz Hintermeier<br />
und Herrn M. Deutsch hervorragend betreut wurden,<br />
besonders die Notwendigkeit der Interdisziplinarität<br />
während der Planung und Umsetzung eines<br />
Hochwasser-Schutzkonzeptes im innerstädtischen<br />
Bereich deutlich. Infolge des untertägigen Abbaues<br />
von Kalisalz seit Ende des 19. Jahrhunderts ist das<br />
Gebiet in und um Sondershausen auf einer Fläche<br />
von 25 km² von massiven Bergsenkungen betroffen<br />
wodurch die Wipper in den letzten Jahren vermehrt<br />
über ihre Ufer getreten ist. Wirtschaftliche und ökologische<br />
Gesichtspunkte beeinflussten maßgeblich<br />
das Konzept für die Neugestaltung des Flusses im<br />
Stadtgebiet, das z. Zt. realisiert wird.<br />
Weitere Aspekte des Wasserbaus konnten wir bei<br />
der Schmalwassertalsperre bei Tambach-Dietharz<br />
erfahren, die nicht nur dem Hochwasserschutz,<br />
sondern auch er Trinkwasserversorgung und der<br />
Stromerzeugung durch die Ausnutzung der Wasserkraft<br />
als einer regenerativen Ressource dient.<br />
Auch bei der Führung durch die Tobiashammermühle<br />
wurde uns bewusst, wozu Wasserkraft im<br />
Stande ist und wie wesentlich sie in früherer Zeit<br />
das Leben der Menschen, vor allem im Hinblick auf<br />
wirtschaftliche und technische Entwicklung, vereinfacht<br />
hat.<br />
Eingebunden in die Exkursion war das 4. Rhetorikseminar<br />
der Deutsche Wasserhistorischen Gesellschaft<br />
(<strong>DWhG</strong>) im thüringischen Tambach-Dietharz.<br />
Ziel der Veranstaltung war es, ganz im Sinne der<br />
Rhetorik, den Studierenden die Möglichkeit zu geben,<br />
sich im Vortragen zu üben. Vor<br />
allem die vertrauliche Atmosphäre<br />
regte zu kritischen Diskussionen an<br />
und bot optimale Gelegenheit, sich<br />
einmal ohne Prüfungszwang mit der<br />
Art der Darbietung verschiedener<br />
Themen auseinander zu setzen. Neben<br />
der Lübecker Gruppe waren sowohl<br />
Studierende unterschiedlicher<br />
Fachrichtungen der FH Cottbus und<br />
der TU Freiberg als auch der Vorstand<br />
und Mitglieder der <strong>DWhG</strong> anwesend.<br />
Die verschiedenen Fachvorträge,<br />
beispielsweise zur Wasserkultur<br />
in der Villa Hadriana oder über die<br />
Entstehung des Leinakanals (alter<br />
Schlingel) führten uns in geschichtlicher<br />
Hinsicht vor Augen, welch großartige<br />
Leistungen bereits früher von<br />
Ingenieuren erbracht wurden, um das<br />
Wasser in Siedlungen oder Palästen<br />
für die verschiedenen Zwecke zu nutzen.<br />
Vorführung des Hammerwerkes