Anhang Endbericht.pdf - Sächsisches Staatsministerium für Umwelt ...
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Bericht zur Halbzeitbewertung des<br />
EPLR im Freistaat Sachsen 2007 - 2013<br />
und B.3 wird gewährleistet, dass die genannten Biotope und Biotoptypen vorrangig gefördert<br />
werden 8 . Die ersten drei genannten Kategorien sind in Tabelle 7 aufgelistet.<br />
Interessant wäre ein Vergleich der genannten Zielbiotoptypen mit der Gesamtfläche des jeweiligen<br />
Biotoptyps in Sachsen, um den Beitrag der Förderung zur Erhaltung der Flächen zu erkennen.<br />
Über die Gesamtflächen liegen jedoch keine Daten vor 9 . Dass die Grünlandförderung einen hohen<br />
Anteil der Zielbiotope erreicht, lässt sich jedoch daraus schließen, dass die 2009 beantragten<br />
Förderflächen 29 % der gesamten Grünlandfläche erreichen 10 . Davon liegen 13 % innerhalb der<br />
Zielkulisse im Maßnahmebereich B.2.<br />
Einen Hinweis auf die Größenordnung der Förderung der einzelnen Biotoptypen im Vergleich zum<br />
Bedarf liefert zum einen die Fläche der entsprechenden Biotoptypen innerhalb der landesweit<br />
selektiv kartierten besonders wertvollen Biotope und zum andern die Fläche, die in den naturschutzfachlichen<br />
Stellungnahmen dem jeweiligen Biotoptyp als Ziel der Förderung zugeordnet<br />
(und meist zunächst nur in Teilbereichen der Förderfläche tatsächlich vorhanden) ist. Die zwei<br />
Flächenkategorien sind in den beiden rechten Spalten der Tabelle 7 gegenübergestellt. Bei den<br />
Biotoptypengruppen Frischwiese und Bergwiese sowie den Biotoptypen „sonstiges Feuchtgrünland“,<br />
Zwergstrauchheide, (Kalk-, Halb-)Trockenrasen und extensiver Acker steht der in der selektiven<br />
Biotopkartierung erfassten Fläche eine deutlich größere Förderfläche gegenüber. Insbesondere<br />
bei diesen Biotoptypen könnte die Förderung zu einer Qualitätsverbesserung oder Flächenausdehnung<br />
in landesweit erheblichem Maßstab führen 11 . Hingegen werden andere Heide- und<br />
Trockenrasenbiotope sowie Streuobstwiesen im Vergleich zur Fläche in den kartierten Biotopen<br />
nur in geringem Maß von der Förderung erfasst. Soweit sich die Förderung dieser Bestände auch<br />
mit verstärkter Beratung nicht erreichen lässt, ist zu ermitteln, welche alternativen Maßnahmen <strong>für</strong><br />
ihre Erhaltung erforderlich sind. Eine biotoptypenspezifische, gezielte Förderung von Niedermoor,<br />
Seggenried oder Simsensumpf ist z.B. eher über Maßnahme 323 zu erreichen.<br />
Wirkung auf die verschiedenen Lebensräume<br />
Um zu verdeutlichen, in welchen Größenordnungen die naturschutzgerechte Grünlandbewirtschaftung<br />
(B.2) welche Art von Lebensräumen fördert, sind in Tabelle 9 die in der naturschutzfachlichen<br />
Stellungnahme als Ziel angegebenen Biotoptypen in Biotoptypengruppen und Flächengrößenklassen<br />
zusammengefasst. In der Folge wird die Wirkung der Förderung auf die Hauptbiotoptypengruppen<br />
diskutiert.<br />
Aus Tabelle 9 wird deutlich, dass der Schwerpunkt der Grünlandförderung auf der Erhaltung des<br />
Grünlands mittlerer bzw. frischer Standorte liegt, insbesondere wenn man davon ausgeht, dass<br />
auch der wesentliche Teil der Förderung der extensiven Grünlandwirtschaft (B.1) auf mittleren<br />
Standorten stattfindet. Der größte Teil der B.2-Förderfläche auf frischen Standorten wird gemäht<br />
(ab 15. Juni, B.2.2a), ein erheblicher Teil auch beweidet. Das Verhältnis ist in der B.1-Förderung<br />
umgekehrt: die geförderte Weidefläche (B.1.1) ist viermal so groß wie die geförderte Wiesenfläche<br />
(B.1.2). Obwohl bei den Bergwiesen der optimale Mahdzeitpunkt später liegt als im Tiefland,<br />
überwiegt auch dort die Förderung mit der frühen Mahd-Variante (B.2.2a > B.2.2b). Die Wiesennutzung<br />
ohne Düngung vor der ersten Nutzung (B.2.1) oder ganz ohne Düngung mit Mahd am<br />
15. Juni (B.2.2a) wird zum größten Teil (65-75 %) mit dem Ziel gefördert, Frischwiesenbiotope zu<br />
erhalten oder zu entwickeln. Variante B.2.1 zielt auf Biotope, die ein eingeschränktes Maß an<br />
Düngung erfordern, und eignet sich kaum zur Verbesserung artenarmer nährstoffreicher Wiesen;<br />
da<strong>für</strong> dürfte der völlige Düngungsverzicht (B.2.2) oder die Aushagerung (B.2.3) wirksamer sein 12 .<br />
8<br />
9<br />
EPLR, 3.Änderung vom 15.12.2009, S. 241 (Kap. 5.3.2.1.4 Ziele)<br />
Auch die Biotoptypen- und Landnutzungskartierung, die Grünland zumindest grob in feucht, extensiv, mesophil und intensiv einteilt,<br />
verfügt da<strong>für</strong> nicht über belastbare landesweite Flächensummen (LfULG, Ref. 61, H. Reimann, 10.08.2010 mdl.).<br />
10<br />
Die 2009 beantragte Förderfläche (SID 2010) beträgt <strong>für</strong> B.1 + B.2 54.752 ha (davon 24.460 ha in B.2), die Grünlandfläche Sachsens<br />
beträgt 188.020 ha (SMUL 2010: Agrarbericht in Zahlen 2009, S.11)<br />
11<br />
Die Spalte „Förderfläche mit jew. Ziel“ in Tabelle 7 nennt die Förderfläche <strong>für</strong> den Biotoptyp, der laut naturschutzfachlicher Stellungnahme<br />
mit der Förderung erhalten oder erreicht werden soll. In welchem Maß die Förderung der Erhaltung von Biotopen oder<br />
der Entwicklung hin zu anderen dient, ist - zumindest bezogen auf Fördergegenstände - den Grobuntersuchungen der fachlichen<br />
Begleitung zu entnehmen (vgl. Tabelle 8 bzw. LfULG 2010, <strong>Anhang</strong> 2, Leistung 4.1, Tab.3).<br />
12<br />
LfULG 2010, <strong>Anhang</strong> 1, B.2.1, A) 1.3 (Ergebnisse) und 1.5 (Fazit).<br />
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