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Bericht zur Halbzeitbewertung des
EPLR im Freistaat Sachsen 2007 - 2013
Da die Agrarumweltmaßnahmen auf Landwirtschaftsflächen wirken, sind für die Wirkungsanalyse
jeweils die Lebensräume und Arten der Agrarlandschaften maßgeblich. Das schließt die Lebensräume
außerhalb der Landwirtschaftsflächen ein, die von der Art der Landwirtschaft beeinflusst
werden, etwa Hecken, Raine oder Gewässer. Wirkungen auf die Biodiversität der Agrarlandschaft
gehen vor allem vom Maßnahmebereich B aus (s.o., Tabelle 4). Darüber hinaus können auch
stoffeintragsminimierende Maßnahmen (214.A) positive Wirkungen auf das Bodenleben und auf
angrenzende nährstoffempfindliche Lebensräume entfalten. Für den Indikator „Förderflächen unter
erfolgreichem Landmanagement, die dazu beitragen die Biodiversität (...) zu verbessern“ (siehe
Tabelle 5) werden allerdings nur die Förderflächen des Maßnahmebereichs B eingerechnet.
Erhaltung und Förderung von Lebensräumen
Bewertungsfrage 2 lautet: „Inwieweit haben Agrarumweltmaßnahmen zum Erhalt oder zur Förderung
von Lebensräumen und Artenvielfalt beigetragen?“. Die fachlichen Ziele in Bezug auf Lebensräume
lassen sich aus dem EPLR und den naturschutzfachlichen Stellungnahmen ableiten.
Auch wenn kein Wirkungsindikator für Lebensräume vorgesehen ist, liegen doch für die Wirkung
auf Lebensräume im Zuge der fachlichen Begleitung ermittelte Ergebnisse vor. Diese beruhen auf
Ersterfassungen und teilweise auf Mit-Ohne-Vergleichen.
Die Ziele für und die Wirkung auf die Erhaltung und Förderung von Lebensräumen werden zunächst
für das Grünland insgesamt und dann für die verschiedenen Agrarbiotoptypen beschrieben,
schließlich auch mit Bezug zu den verschiedenen Förderinstrumenten. Die Ziele und Wirkungen
zur Erhaltung besonders wertvoller Landwirtschaftsflächen sowie der Lebensraumtypen in
Natura 2000 werden später in eigenen Abschnitten behandelt. Die Beantwortung der Bewertungsfrage
erfolgt anschließend zusammenfassend.
Ein Ziel des Maßnahmebereichs B.1 ist es laut EPLR, als Grünland bewirtschaftete Fläche zu
erhalten. Allerdings ist die Förderung der extensiven Grünlandwirtschaft (B.1) seit 2007 nicht
mehr mit der Auflage verbunden, dass die Grünlandfläche des Betriebs nicht verringert wird. Die
im Bundesvergleich relativ geringe Grünlandfläche in Sachsen sank zwar von 2003 bis 2008 sehr
viel weniger als im Bundesvergleich. Im letzten Jahr war der Rückgang allerdings deutlich größer
(siehe Tabelle 6). Diese Entwicklung mag stark durch andere Faktoren beeinflusst sein, sie wird
durch die ELER-Förderung jedenfalls kaum gebremst. Eine größere, aber auch nur vorübergehende
Wirkung hat evtl. die aktuelle Auflage zur flächenstarken Förderung der stoffeintragsminimierenden
Bewirtschaftung von Ackerflächen (A.1-A.3), die dazu verpflichtet, zumindest bis zum
Ende des Vertragszeitraums die betriebliche Grünlandfläche nicht zu verringern. Die langfristige
Erhaltung der 2003 vorhandenen Dauergrünlandflächen ist letztlich eine Aufgabe des Landes 6 , die
über vertragliche Regelungen mit einzelnen Landwirten nicht sichergestellt werden kann.
Tabelle 6: Rückgang der Grünlandfläche
Grünlandfläche Veränderung
2003 ... 2008 2009 2003-08 2003-09
in Sachsen 192.000 ha ... 189.000 ha 187.000 ha -1,2 % -1,7 %
in Deutschland 5.024.000 ha ... 4.821.000 ha 4.798.000 ha -4,1 % -4,5 %
Quelle: Bundesregierung, Bundestag 7
Für den Maßnahmebereich B.2 werden Zielbiotoptypen genannt. Hier wird angestrebt, zur Erhaltung
derjenigen in Sachsen schutzbedürftigen Lebensräume beizutragen, die zu ihrer Erhaltung
auf bestimmte Formen der landwirtschaftlichen Nutzung angewiesen sind.
6
EU-Direktzahlungen-Verordnung, VO (EG) Nr. 73/2009, Art. 6 Absatz 2
7
www.cornelia-behm.de/cms/default/dok/314/314972.finanzkrise_und_gruenlandverordnungen_br.html,
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/108/1610803.pdf
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