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Anhang Endbericht.pdf - Sächsisches Staatsministerium für Umwelt ...

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Bericht zur Halbzeitbewertung des<br />

EPLR im Freistaat Sachsen 2007 - 2013<br />

tem entwässert das Moor seit dem frühen 19. Jahrhundert. Dadurch entstanden Sackungen und<br />

Schrumpfungen in den Torfkörpern. Zwergstrauchheiden mit Heidel-, Preisel- und Rauschbeere<br />

prägen großflächig die Bodenvegetation. An zwei Standorten kommt noch die Krähenbeere vor.<br />

Torfmoose sind vor allem in den Gräben und kleineren Senken der Moorkörper zu finden. Nach<br />

dem immissionsbedingten Absterben der Fichten, wurden die Moorflächen hauptsächlich mit der<br />

aus Nordamerika stammenden Murraykiefer wieder aufgeforstet. Die Hühnerheide ist Bestandteil<br />

des FFH-Gebietes „Kriegwaldmoore“ (Landesnummer 264). Im dazugehörigen FFH-<br />

Managementplan (Schindler et al.) wurden Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen beschrieben,<br />

die vorrangig die Wasserrückhaltung in der Fläche betreffen.<br />

Wie in verschiedenen Veröffentlichungen dargestellt, müssen die 1999 durchgeführten Wasserrückhaltemaßnahmen<br />

in Form von Rundholzdämmen in den Hauptentwässerungsgräben als unzureichend<br />

angesehen werden. Daraufhin erfolgte im Jahr 2001 der Bau großer Test-Dämme in<br />

Holzspundwand- und Bretter-Technologie, die sich bis heute bewähren. Im Jahr 2005 begann der<br />

Naturpark unter Verwendung der neuen Erkenntnisse mit ergänzenden Wasserrückhaltemaßnahmen<br />

in dem östlichen Moorkern. Diese neuen Staus verhindern den schnellen Abfluss der Niederschläge<br />

aus den Kernbereichen und verringern damit auch die Erosionskraft in den früher angestauten<br />

Hauptentwässerungsgräben. Sie verhindern auch, dass die ggf. sich etablierende, torfbildende<br />

Vegetation (Torfmoose, Seggen, Wollgräser) bei höheren Niederschlägen immer wieder<br />

weggerissen und damit die Selbstregulation des Moores unterbrochen wird. Ziel der Maßnahmen<br />

ist es somit, möglichst keinen konzentrierten Oberflächenabfluß zuzulassen und den verzögerten<br />

hypodermischen Abfluß zu erhöhen. So ist es möglich, den Wasserstand oberflächennah zu stabilisieren,<br />

so dass sich auf größeren Teilbereichen wieder eine torfbildende Vegetation entwickeln<br />

kann.<br />

In den Jahren 2006 bis 2009 wurden weitere Bauabschnitte in dem östlichen und in dem mittleren<br />

Moorkern realisiert. Zudem wurde im Jahr 2006 mit einem Waldumbau im Bereich der Murraykiefernbestände<br />

begonnen.<br />

Der 6. Bauabschnitt beinhaltet insgesamt 11 Grabenanstaus. Die Technologie <strong>für</strong> die Staus ist abhängig<br />

von der Grabengröße und der Torfauflage. Es kommen bei diesem Bauabschnitt zehn Bretterdämme<br />

mit Geotextil und ein Holzspundwanddamm als Verbauvarianten zum Einsatz. Der Bau<br />

der Dämme erfolgt manuell. Die zu verwendenden Baustoffe hier<strong>für</strong> sind ausschließlich natürlicher<br />

Herkunft (unbehandeltes Lärchenholz zur Gewährleistung einer längeren Haltbarkeit, Geotextil aus<br />

Naturfaser) und das Verfüllmaterial (Torf) wird vor Ort gewonnen. Für den Fall von unüberbrückbaren<br />

Lieferschwierigkeiten bei Lärche könnte auch das etwas weniger haltbare Kiefernholz verwendet<br />

werden, während Eichenholz zu kostenintensiv ist. Weil nur eine begrenzte Zahl von Waldarbeiterstunden<br />

zur Verfügung steht, soll die praktische Umsetzung durch Arbeitsfördermaßnahmen<br />

unterstützt werden.“ (aus Antragsunterlagen Naturpark Erzgebirge/Vogtland, 2009).<br />

Ziele und Planungsgrundlagen<br />

Naturschutzfachliche Ziele (Dr.Dittrich & Partner Hydro-Consult GmbH, 2008):<br />

- Sicherung und Regeneration des Hochmoorkomplexes<br />

- Vernässung bedeutender Moorbereiche, um den Anteil lichter Bestände und offener Moore<br />

zu erhöhen. Hierdurch Förderung verschiedener (nicht FFH-relevanter) Biotoptypen wie<br />

degradierte Armmoore, Zwischenmoore ohne Hochmoorarten und Regenerationsflächen<br />

- Auflichtung der Kiefern zur Förderung der Grabenverlandung<br />

- Beruhigung und Abschirmung des Gebietes insbesondere gegenüber touristischen und<br />

sportlichen Aktivitäten.<br />

- Schrittweiser Waldumbau zu einer naturnahen Baumartenzusammensetzung mit der Förderung<br />

des Alt und Totholzreichtums und insgesamt einer naturnahen Alters- und Raumstruktur,<br />

schrittweise Entfernung fremdländischer Gehölze wie der Murray-Kiefer.<br />

Wesentliches Schutzziel des SPA-Gebietes ist unter anderem die Erhaltung und Entwicklung der<br />

Lebensraumfunktion des Gebietes <strong>für</strong> das vom Aussterben bedrohte Birkhuhn (Tetrao tetrix) und<br />

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