Anhang Endbericht.pdf - Sächsisches Staatsministerium für Umwelt ...

Bericht zur Halbzeitbewertung des
EPLR im Freistaat Sachsen 2007 - 2013
Aufgrund der schwierigen geomorphologischen Bedingungen (Steillage) und des entsprechend
hohen Instandhaltungsaufwands sind diese Mauern teilweise vernachlässigt oder zerstört worden.
Ziel der Förderung ist nun die Restaurierung und Erhaltung der Weinbergsmauern entsprechend
der Regeln des traditionellen Trockenmauerbaus.
Die vielfältigen landschaftsökologischen Wirkungen von Trockenmauern sind ausführlich von Morandell
Meißner et. al. (2009) beschrieben worden. So sind Trockenmauern Ersatzlebensräume für
Arten der Felswände und der Lockergesteinsflächen und werden von Spezialisten besiedelt. Tierökologisch
sind Mauern als Sonn- und Versteckplätze u. a. für Reptilien wie die Zauneidechse bedeutend.
Wildbienen, Ameisen und verschiedene Wespenarten finden Nistmöglichkeiten in bodengefüllten
Mauerspalten. Die Habitatfunktion hängt u. a. stark von der Fugenstruktur der Mauer ab.
Zunehmendes Alter der Trockenmauer wird als werterhöhend im Hinblick auf die Habitatqualitäten
angesehen.
Abbildung 3: Lage des erneuerten Mauerabschnitts unterhalb des Weinbergs Kronenberg am Stadtrand von Meißen (Download
Google-Earth vom 11.06.2010)
Nach Morandell Meißner et al. (2009) ist die Habitatfunktion von Terrassenweinbergen am höchsten,
wenn:
- der Weinberg nicht mehr bewirtschaftet wird und sich am Beginn der Sukzession befindet,
- der Weinberg nach biologischen Prinzipien bewirtschaftet wird,
- die Mauern intakt sind und zu über 90 % aus Zyklopenmauerwerk bestehen,
- die Mauerkrone standortgerecht bewachsen ist und am Mauerfuß artenreiche Vegetation
vorhanden ist,
- die Umgebung des Weinbergs naturnah ist,
- in der Umgebung Trockenmauern, Felsstandorte, Steinriegel oder Geröll vorhanden sind.
Die Bedeutung der Mauern für das Landschaftsbild und als Dokumente der historischen Kulturlandschaft
ist am größten, wenn:
- die Mauern zu über 90 % intakt sind,
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